Ordinari Postzeitung. Nr. 24, [s. l.], [1673].Hamburg/ vom 26. May. Ob nun wol die allhier sich befindende Holländer von einem geschlos- Aus Francken/ den 5. Junii. Der König in Franckreich begehrt vom Span. Hof gantz ernstlich/ tenti-
Hamburg/ vom 26. May. Ob nun wol die allhier sich befindende Holländer von einem geschlos- Aus Francken/ den 5. Junii. Der König in Franckreich begehrt vom Span. Hof gantz ernstlich/ tenti-
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Hamburg/ vom 26. May.
Ob nun wol die allhier sich befindende Holländer von einem geschlos-
nenen Tractat zwischen Dennemarck und den Herren Staaden/ Krafft
welches denen letztern 13. wolmundirte Schiff/ und zu Land 8000. Mañ
zu Roß und Fuß überlassen werden sollen/ viel Redens machen/ so wissen
doch die nun 3. mal anhero kommende Coppenhager Brieff nicht das ge-
ringste davon/ sondern verneinen solches vielmehr/ Schweden stehet auch
mit Frackreich noch gewiß in fester Alliantz/ ob man sich gleich etwas an-
ders anstellet/ ja es treibet der Frantzös. Ambassador zu Stockholm/ wie
Schreiben von dar unterm 13. diß melden/ die Herausschiffung der Völ-
cker sehr starck/ allein es dörffte vorm Junio nichts daraus werden/ weiln
erst vor 5. oder 6. Tagen Ihrer Excell. deß Reichs-Feldherrn Gemahlin
wird begraben werden seyn/ doch liegen bereits 8. Stralsundische und 6.
Wismar. Schiff fertig/ Volck einzunehmen/ auch ist ein groß Schwed-
Kriegs-Schiff mit vielen Feuer-Mörseln/ Granaten/ Pedarten/ und an-
dern Kriegs-Instrumenten/ auch Muniton/ schon am 16. diß zu Stral-
sund arrivirt/ und weiln Schwed. Seiten die alten Regimenter Drago-
ner vor andern completirt worden/ als muthmasset man starck/ daß ein
Absehen auf einige Städt und Vestungen seyn müsse. Indessen gehen
die Werbungen vor Schweden/ Holland und Lüneburg allhier öffentlich/
für einige andere Potentaten aber heimlich/ noch zimlich von statten/ doch
seyn die ersten die besten/ ja darzu umb das geringer Geld. Aus allen
Holländ. Brieffen kan man Hoffnung zu einem baldigen Frieden mit
Franckreich schöpffen/ so aber Spanien und dem Römischen Reich nicht
viel nutzen dörffte/ doch ist hiervon nichts gewisses am Tag/ sondern beste-
het alles in dem/ wie ein jeder selbst schliessen will/ der allgemeine Frieden
wäre am vorträglichsten. Sonsten melden Polnische Brieff/ daß selbige
Cron resolvirt seye/ den Frieden mit denen Türcken diß Jahr zu halten/
massen sie/ durch Hülff der Ausländischen Potentaten/ das der Porten
versprochene Löse-Geld für Lemberg/ und den Tribut zusammen gebracht
und überschicket/ auf solchem Fall stehet Ungarn in Gefahr/ und scheinet
ein angestellter Handel zu seyn.
Aus Francken/ den 5. Junii.
Der König in Franckreich begehrt vom Span. Hof gantz ernstlich/
und ohne eintzigen fernern Aufschub/ zu wissen/ ob sie ihre Troppen von
den Holländern abziehen wollen/ oder nicht/ biß dahin will er mit der Ar-
mee (welche scharff befelcht/ daß sich kein Soldat ausser habender Li-
centz ausser dem Läger begeben soll) zwischen Gent und Brugge stehen
bleiben/ ob ihme nun die Spanier bey seinem Vorhaben/ worzu es bey
diesem annoch ein schlechtes Ansehen/ hinderlich seyn können/ oder was
selbiger König/ der seine Guarnisonen hin und wieder geleichtert hätte/
tenti-
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