Ordinari Postzeitung. Nr. 24, [s. l.], [1673].sen loßzugehen sehr muthig/ also/ daß diese selbst gestehen müssen/ daß sie Ham-
sen loßzugehen sehr muthig/ also/ daß diese selbst gestehen müssen/ daß sie Ham-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> sen loßzugehen sehr muthig/ also/ daß diese selbst gestehen müssen/ daß sie<lb/> ietzo mehr als die Holländer lauffen. Man hat hier gewisse Nachricht/ daß<lb/> deß Königs in Franckreich<lb/> Macht lang so groß nicht/ als man davon aus-<lb/> gesprengt/ eilt sich auch noch nicht etwas <hi rendition="#aq">offensive</hi> zu thun. Est ist gewiß/<lb/> daß man in Flandern wieder einen Gouverneur zum Verräther machen<lb/> wollen. Sonsten gehet allhier alles in solcher <hi rendition="#aq">expediter</hi> Ordre/ daß sich<lb/> zuverwundern. Der Herr Feld-Marschall Würtz hat das <hi rendition="#aq">absolute</hi> Com-<lb/> mando/ man zweifelt nicht/ er werde vor diesen Estaat etwas Hauptsäch-<lb/> liches <hi rendition="#aq">tenti</hi>ren mit seiner Armee in Flandern/ und hoffet man deßgleichen<lb/> auch in Frießland/ da der General Rabenhaupt neben Printz Moritz von<lb/> Nassau das Commando hat. Die Münsterische hatten allda ein Haus<lb/> bey Coeverden eingenommen/ und den Commendanten/ weil er sich mit<lb/> wenigen gegen vielen gewehret/ keine <hi rendition="#aq">parole</hi> gehalten/ sondern/ wider<lb/> versprochenen freyen Abzug/ denselben in ein Loch geworffen/ darauf hat<lb/> Rabenhaupt wieder einig Volck dahin commandiret/ das Haus einneh-<lb/> men/ und alles darinn niedermachen lassen. Die Sachen zur See gehen<lb/> allhier auch noch wol/ daß die Holländer den Englischen die Insul S.<lb/> Helena genommen/ und also deren Fahrt nach Indien verdorben/ con-<lb/> tinuiret/ hieraus lauffe Zeitung ein/ daß sie allda 10. Englische Retour-<lb/> Schiffe/ aus Mohren kommend/ erobert haben/ welches deñ auch daraus<lb/><hi rendition="#aq">probabel</hi> scheinet/ daß die Engl. Retour-Schiffe schon längst hätten zu<lb/> Haus seyn müssen/ davon man aber in Engeland noch nichts vernimmt.<lb/> Die <hi rendition="#aq">actiones</hi> auf der Companie seynd zu Londen sehr gefallen/ liegen<lb/> fast gantz darnieder/ und ist allda grosse Verschlagenheit/ unsere ist so<lb/><hi rendition="#aq">considerabel</hi> als jemals/ man hat Herrn von Beuningen/ nebst noch ei-<lb/> nen/ mit dieser expressen Ordre dahin gesandt/ den Feind ehistens resolut<lb/> anzugreiffen/ man weiß nicht anders/ als daß man von der Revier der<lb/> Tembs ab- und in See gelauffen/ umb die Engl. und Frantzös. Conjun-<lb/> ction noch zuverhindern/ die Engl. haben sich in den Haafen zu Ports-<lb/> munden verloffen. Gestern kam hie Zeitung/ daß die Englische Brand-<lb/> wacht auf die Holländ. getroffen/ und weil den Holländern der Wind ge-<lb/> dienet/ hätte dieselbe ihrer Macht ein paar Fregaten zu Hülff gesandt/ und<lb/> also den Engelsmann erobert/ so ein Schiff von 70. Stucken. Daß der<lb/> Chur-Fürst von Brandenburg sich mit Franckreich verglichen/ da er doch<lb/> vor weniger Zeit das <hi rendition="#aq">contrarium</hi> versichern lassen/ gibt hier grosse Ver-<lb/> bitterung/ und wird zu sehen seyn/ daß dieser Estaat mächtig genug/ sich<lb/> gegen seine Feinde zu <hi rendition="#aq">defend</hi>iren/ und daß nicht allein Dennemarck sich<lb/> seiner annehmen wird/ sondern auch Schweden sich selbst vor ihn <hi rendition="#aq">decla-<lb/> r</hi>iren wollen/ wofern nicht bald/ auf <hi rendition="#aq">raisonable Condition</hi>es, sich der<lb/> Frieden finden möchte/ weiln kein Estaat bey diesem Krieg so grossen<lb/> Schaden/ als Schweden leidet.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ham-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
sen loßzugehen sehr muthig/ also/ daß diese selbst gestehen müssen/ daß sie
ietzo mehr als die Holländer lauffen. Man hat hier gewisse Nachricht/ daß
deß Königs in Franckreich
Macht lang so groß nicht/ als man davon aus-
gesprengt/ eilt sich auch noch nicht etwas offensive zu thun. Est ist gewiß/
daß man in Flandern wieder einen Gouverneur zum Verräther machen
wollen. Sonsten gehet allhier alles in solcher expediter Ordre/ daß sich
zuverwundern. Der Herr Feld-Marschall Würtz hat das absolute Com-
mando/ man zweifelt nicht/ er werde vor diesen Estaat etwas Hauptsäch-
liches tentiren mit seiner Armee in Flandern/ und hoffet man deßgleichen
auch in Frießland/ da der General Rabenhaupt neben Printz Moritz von
Nassau das Commando hat. Die Münsterische hatten allda ein Haus
bey Coeverden eingenommen/ und den Commendanten/ weil er sich mit
wenigen gegen vielen gewehret/ keine parole gehalten/ sondern/ wider
versprochenen freyen Abzug/ denselben in ein Loch geworffen/ darauf hat
Rabenhaupt wieder einig Volck dahin commandiret/ das Haus einneh-
men/ und alles darinn niedermachen lassen. Die Sachen zur See gehen
allhier auch noch wol/ daß die Holländer den Englischen die Insul S.
Helena genommen/ und also deren Fahrt nach Indien verdorben/ con-
tinuiret/ hieraus lauffe Zeitung ein/ daß sie allda 10. Englische Retour-
Schiffe/ aus Mohren kommend/ erobert haben/ welches deñ auch daraus
probabel scheinet/ daß die Engl. Retour-Schiffe schon längst hätten zu
Haus seyn müssen/ davon man aber in Engeland noch nichts vernimmt.
Die actiones auf der Companie seynd zu Londen sehr gefallen/ liegen
fast gantz darnieder/ und ist allda grosse Verschlagenheit/ unsere ist so
considerabel als jemals/ man hat Herrn von Beuningen/ nebst noch ei-
nen/ mit dieser expressen Ordre dahin gesandt/ den Feind ehistens resolut
anzugreiffen/ man weiß nicht anders/ als daß man von der Revier der
Tembs ab- und in See gelauffen/ umb die Engl. und Frantzös. Conjun-
ction noch zuverhindern/ die Engl. haben sich in den Haafen zu Ports-
munden verloffen. Gestern kam hie Zeitung/ daß die Englische Brand-
wacht auf die Holländ. getroffen/ und weil den Holländern der Wind ge-
dienet/ hätte dieselbe ihrer Macht ein paar Fregaten zu Hülff gesandt/ und
also den Engelsmann erobert/ so ein Schiff von 70. Stucken. Daß der
Chur-Fürst von Brandenburg sich mit Franckreich verglichen/ da er doch
vor weniger Zeit das contrarium versichern lassen/ gibt hier grosse Ver-
bitterung/ und wird zu sehen seyn/ daß dieser Estaat mächtig genug/ sich
gegen seine Feinde zu defendiren/ und daß nicht allein Dennemarck sich
seiner annehmen wird/ sondern auch Schweden sich selbst vor ihn decla-
riren wollen/ wofern nicht bald/ auf raisonable Conditiones, sich der
Frieden finden möchte/ weiln kein Estaat bey diesem Krieg so grossen
Schaden/ als Schweden leidet.
Ham-
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(2019-07-12T16:14:07Z)
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