Ordinari Postzeitung. Nr. 23, [s. l.], [1673].allhier/ wie man vernimmt/ solle dieselbe biß zu Zuruckkunfft deß neulich Preßburg/ vom 19. May. Neues passirt allhier/ daß der Türck die Huldigung in der gantzen Aus Francken/ vom 29. May. Einige wollen/ daß an dem Vergleich zwischen Franckreich und gen/
allhier/ wie man vernimmt/ solle dieselbe biß zu Zuruckkunfft deß neulich Preßburg/ vom 19. May. Neues passirt allhier/ daß der Türck die Huldigung in der gantzen Aus Francken/ vom 29. May. Einige wollen/ daß an dem Vergleich zwischen Franckreich und gen/
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> allhier/ wie man vernimmt/ solle dieselbe biß zu Zuruckkunfft deß neulich<lb/> gemeldten an ihrem Zaar abgeschickten Curriers allhier verharren. Aus<lb/> Ober-Ungarn ist von Herr General Kopp durch Expressen anhero be-<lb/> richtet worden/ daß die Rebellen abermals einen Anschlag auf die unse-<lb/> rige gehabt/ und ausgesetzet/ welches aber bemeldten Herrn General zeit-<lb/> lich verkundschafftet/ und von demselben eine starcke Mannschafft auf be-<lb/> meldte Rebellen commandirt/ deren bey 3000 niedergemacht/ und die ü-<lb/> brige in die Flucht geschlagen/ der unserigen aber nur 11. Mann todt ge-<lb/> blieben/ und etlich 20. beschädigt worden seyen. Aus Poln hat man/ daß<lb/> selbige Cron nunmehro das der Ottomannischen Porten für Lemberg<lb/> versprochene Löse-Geld aufgebracht habe/ und selbiges allernächstens<lb/> durch einen Gesandten überschicken werde/ in Hoffnung/ dardurch die<lb/> Türckische Waffen von dem Königreich abzuhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Preßburg/ vom 19. May.</head><lb/> <p>Neues passirt allhier/ daß der Türck die Huldigung in der gantzen<lb/> Schütt/ ja so weit als er An. 63. und 64. gestreifft hat/ begehrt hat/ und<lb/> wo solches verweigert/ will er ihnen bald selbst zusprechen/ dahero<lb/> wir in zimlichen Forchten stehen. Die Rebellen befinden sich/ eingenom-<lb/> menen Bericht nach/ auf 4000. Mann starck/ und samlen sich immer<lb/> mehr und mehr/ dahero es vom Reformiren itzt zimlich still. Auch ist zu<lb/> Neustatt gegen 5. Uhr Abends ein Zeichen am Himmel gesehen wor-<lb/> den/ nemlich die Sonn hat sich erröthet als wie Blut/ darauf hat sich ein<lb/> Beer und ein Löw præsentirt/ und seynd 2. Männer in langen Rö-<lb/> cken kommen/ und einander die Hände gegeben/ alsdann hat sich eine<lb/> Hand mit einem Schwert præsentirt/ darnach ist eine Wolcken kom-<lb/> men/ und hat solches verdecket.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus Francken/ vom 29. May.</head><lb/> <p>Einige wollen/ daß an dem Vergleich zwischen Franckreich und<lb/> Chur-Brandenburg noch nichts/ andere berichten hingegen/ daß alles<lb/> völlig richtig/ und dessen Schluß dahin gerichtet seye/ mit Holland eben-<lb/> mässig ehistens zu vergleichen/ darnach der König in Franckr. fürnemlich<lb/> trachten solle/ umb dardurch Schweden/ Dennemarck und andern/ ihre<lb/> gefaste Argwohn und widrige Meinung desto besser zu benehmen. Deme<lb/> seye wie ihm wolle/ so hat es doch zum allgemeinen Frieden/ unerachtet<lb/> sich nun alles zu Cölln (woselbst die Käyserl. Soldaten der Stadt den<lb/> Eyd geleistet) darzu versamlet/ noch ein schlechtes Ansehen. So dörff-<lb/> ten sich auch zwischen den Span. und Frantzosen neue Strittigkeiten er-<lb/> heben/ weilen jene wegen der <hi rendition="#aq">præcedenz</hi> keinen rechten Ambassadorn/<lb/> sondern nur Deputirte zu solchen Tractaten schicken wollen. Der König<lb/> in Franckreich soll aus Flandern wieder zuruck gegen Charleroy gehen/<lb/> weilen ihm sein Anschlag auf S. Anthoneo/ worinnen er/ dem Verlaut<lb/> nach/ mit dem Commendanten correspondirt/ mißlungen/ da es angan-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
allhier/ wie man vernimmt/ solle dieselbe biß zu Zuruckkunfft deß neulich
gemeldten an ihrem Zaar abgeschickten Curriers allhier verharren. Aus
Ober-Ungarn ist von Herr General Kopp durch Expressen anhero be-
richtet worden/ daß die Rebellen abermals einen Anschlag auf die unse-
rige gehabt/ und ausgesetzet/ welches aber bemeldten Herrn General zeit-
lich verkundschafftet/ und von demselben eine starcke Mannschafft auf be-
meldte Rebellen commandirt/ deren bey 3000 niedergemacht/ und die ü-
brige in die Flucht geschlagen/ der unserigen aber nur 11. Mann todt ge-
blieben/ und etlich 20. beschädigt worden seyen. Aus Poln hat man/ daß
selbige Cron nunmehro das der Ottomannischen Porten für Lemberg
versprochene Löse-Geld aufgebracht habe/ und selbiges allernächstens
durch einen Gesandten überschicken werde/ in Hoffnung/ dardurch die
Türckische Waffen von dem Königreich abzuhalten.
Preßburg/ vom 19. May.
Neues passirt allhier/ daß der Türck die Huldigung in der gantzen
Schütt/ ja so weit als er An. 63. und 64. gestreifft hat/ begehrt hat/ und
wo solches verweigert/ will er ihnen bald selbst zusprechen/ dahero
wir in zimlichen Forchten stehen. Die Rebellen befinden sich/ eingenom-
menen Bericht nach/ auf 4000. Mann starck/ und samlen sich immer
mehr und mehr/ dahero es vom Reformiren itzt zimlich still. Auch ist zu
Neustatt gegen 5. Uhr Abends ein Zeichen am Himmel gesehen wor-
den/ nemlich die Sonn hat sich erröthet als wie Blut/ darauf hat sich ein
Beer und ein Löw præsentirt/ und seynd 2. Männer in langen Rö-
cken kommen/ und einander die Hände gegeben/ alsdann hat sich eine
Hand mit einem Schwert præsentirt/ darnach ist eine Wolcken kom-
men/ und hat solches verdecket.
Aus Francken/ vom 29. May.
Einige wollen/ daß an dem Vergleich zwischen Franckreich und
Chur-Brandenburg noch nichts/ andere berichten hingegen/ daß alles
völlig richtig/ und dessen Schluß dahin gerichtet seye/ mit Holland eben-
mässig ehistens zu vergleichen/ darnach der König in Franckr. fürnemlich
trachten solle/ umb dardurch Schweden/ Dennemarck und andern/ ihre
gefaste Argwohn und widrige Meinung desto besser zu benehmen. Deme
seye wie ihm wolle/ so hat es doch zum allgemeinen Frieden/ unerachtet
sich nun alles zu Cölln (woselbst die Käyserl. Soldaten der Stadt den
Eyd geleistet) darzu versamlet/ noch ein schlechtes Ansehen. So dörff-
ten sich auch zwischen den Span. und Frantzosen neue Strittigkeiten er-
heben/ weilen jene wegen der præcedenz keinen rechten Ambassadorn/
sondern nur Deputirte zu solchen Tractaten schicken wollen. Der König
in Franckreich soll aus Flandern wieder zuruck gegen Charleroy gehen/
weilen ihm sein Anschlag auf S. Anthoneo/ worinnen er/ dem Verlaut
nach/ mit dem Commendanten correspondirt/ mißlungen/ da es angan-
gen/
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(2019-07-12T16:14:03Z)
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