Ordinari Postzeitung. Nr. 20, [s. l.], [1673].discher Gesandter nach Londen gangen/ umb erwehnten Stillstand An- Hamburg/ vom 29. Aprill. In den Hertzogthumern Bremen und Vherden kommen immer Franckfurth/ vom 30. dito. Letzte Straßburger Brieff bringen mit/ daß selbige Stadt wieder Cölln/ den 4. May. Vorgestern seyn 2. Schreiben eines vom König in Franckr. und noch
discher Gesandter nach Londen gangen/ umb erwehnten Stillstand An- Hamburg/ vom 29. Aprill. In den Hertzogthumern Bremen und Vherden kommen immer Franckfurth/ vom 30. dito. Letzte Straßburger Brieff bringen mit/ daß selbige Stadt wieder Cölln/ den 4. May. Vorgestern seyn 2. Schreiben eines vom König in Franckr. und noch
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discher Gesandter nach Londen gangen/ umb erwehnten Stillstand An-
suchung zu thun.
Hamburg/ vom 29. Aprill.
In den Hertzogthumern Bremen und Vherden kommen immer
mehr Völcker an/ so sagt man auch allhier vor gewiß/ daß ehist 12.
Schwed. Orlog-Schiff mit vielem Volck auf der Weser und Elb an-
langen werden/ wie dann einige Passagiers von Gottenburg versichern/
daß sie am Meer-Strand unterschiedliche kleine/ und 5. Kriegs-Schiff/
mit zimlicher Mannschafft/ von solcher Nation gesehen/ die bald nach ob-
berührten Flüssen abzugehen Ordre hätten/ dahero die allgemeine præ-
sumption ist/ es werde die Stadt Bremen gelten/ und zwar umb so viel
mehr/ weiln zu fernern Werbungen 3. Tonnen Golds von Stockholm
anhero remittirt seynd. Die Holländ. Subsidien-Gelder/ sich belauf-
fend auf 560000. Reichsthaler/ für Chur-Brandenburg/ hat man all-
hier gleicher massen ausgezahlet/ dörffte also dieser Chur-Fürst leicht an-
dere Resolution ergreiffen/ als bißhero vergewissert worden. In Enge-
land solle die Flotta/ wie alle Brieff melden/ meist fertig/ und in kurtzem
im See seyn/ sich mit der Frantzösischen/ so in 30. und jene in 70. Capital
Krigs-Schiffen/ nebens vielen Brandern/ bestehen/ zu conjungirn/ es
dörffte wol Anfangs Seeland gelten/ hingegen ist wahr/ daß die Hollän-
der theils von ihren grossen Schiffen dato noch nicht über den Pampus
bringen können. Aus Coeverden ist gar neulich eine starcke Parthey wi-
der die Münsterischen ausgegangen/ von ihnen umbringet/ geschlagen/
und der Commendant gefangen worden.
Franckfurth/ vom 30. dito.
Letzte Straßburger Brieff bringen mit/ daß selbige Stadt wieder
wol dörffte gezwungen werden/ ihre reparirte Rhein-Brücke in den
Stand zu setzen/ wie sie nach der Frantzösischen Abbrennung gewesen/
dann Franckreich nichts den Rhein auf noch ab passiren lässt/ auch die
bereits arrestirte Schiff und Güter nicht eher relaxirn will. Am ver-
gangenen Dienstag haben zu erwehntem Straßburg 300. neugewor-
bene Schweitzer anlangen sollen/ und wirbt Chur-Pfaltz sehr starck/
nimmt auch von dero eigenen Unterthanen umb Geld an/ dahero was
sonderliches vor seyn muß. Sonsten befinden sich bey den Frantzösischen
Völckern im Clevischen und Holländischen etlich 7000. Mann Enge-
länder; und hat man jüngst spargirt/ als ob der Frantzösische Rheingrav
von den Chur-Brandenburgischen gefangen seye/ allein es ist unwahr be-
funden worden.
Cölln/ den 4. May.
Vorgestern seyn 2. Schreiben eines vom König in Franckr. und
das andere von den in Engeland an diese Stadt zugleich arrivirt/ welche
noch
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