Ordinari Postzeitung. Nr. 15, [s. l.], [1668].Spania dergestalt getroffen/ daß Schweden gedachter Cron mit 5000. Venedig/ vom 6. April. Die Türcken beschiessen die Vestung Candia mit 24. groben Stü- Rom den 31. Martii. Ihre Päpstl. Heil. haben nicht nur die Bisthumer Metz/ Toul und Cardi-
Spania dergestalt getroffen/ daß Schweden gedachter Cron mit 5000. Venedig/ vom 6. April. Die Türcken beschiessen die Vestung Candia mit 24. groben Stü- Rom den 31. Martii. Ihre Päpstl. Heil. haben nicht nur die Bisthumer Metz/ Toul und Cardi-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Spania dergestalt getroffen/ daß Schweden gedachter Cron mit 5000.<lb/> Pferden und 7000. zu Fuß <hi rendition="#aq">assistirn</hi>/ wofür ein Million/ als der halbe<lb/> Theil vom Käiser und Spania/ und die ander Helfft von Engell- und<lb/> Holland bezahlt werden solle/ wiewol einige melden/ daß sie wegen der Be-<lb/> zahlung nur auf die Engell- und Holländer sehen wollen/ wie man dann<lb/> Nachricht/ daß die HHn. Staaden nicht allein neue Schatzung/ welche<lb/> aber meinst die Reichen treffen/ aufgeleget/ sondern auch Gelder auf <hi rendition="#aq">In-<lb/> teresse</hi> zu nehmen <hi rendition="#aq">negoci</hi>irt/ da dann ein solcher Uberfluß hervorkommen/<lb/> daß man von etlichen nur ein Drittel ihrer angebotenen Capitalien/ von<lb/> den Edelleuten und Ausländern aber gar nicht angenommen/ von wel-<lb/> chen Geldern man alsobalden Spania wiederumb 4. Millionen geliehen/<lb/> dafür den HHn. Staaden das Oberquartier von Geldern/ und in Flan-<lb/> dern das Fort S. <hi rendition="#aq">Donaac</hi> und <hi rendition="#aq">Isabella,</hi> wie auch die Schantz zu Elben<lb/> zwischen Mastrich und Littich solle eingeraumet werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Venedig/ vom 6. April.</head><lb/> <p>Die Türcken beschiessen die Vestung Candia mit 24. groben Stü-<lb/> cken aufs neu/ und als ein Renegat das Fort S. <hi rendition="#aq">Andrea</hi> in 2000. starck<lb/> zu überfallen gesucht/ hat Herr General <hi rendition="#aq">Villa</hi> solche auf beeden Seiten<lb/> angreiffen lassen/ und mit Verlust in 500. Todter zuruck getrieben/ hin-<lb/> gegen die Unsrigen mit 50. vornehmer Officirer Köpffen auf den Picken<lb/> sieghafft zuruck gekehret. So hat unser Capitain <hi rendition="#aq">Molline</hi> 5. Türcki-<lb/> sche mit doppelten Ruderknechten versehene Galeern/ welche mit Volck<lb/> und Munition aus den Dardanellen kommend/ nach Candia gewolt/ ver-<lb/> folgt/ 2. davon zu Grund geschossen/ die 3. andere aber/ als sie die Gefahr<lb/> ersehen/ seyn freywillig an die Steinklippen geschiffet/ und zerscheitert/ des-<lb/> gleichen ist auch ein Türck. Brigantin bey S. <hi rendition="#aq">Todero</hi> durch Ungewitter<lb/> mit allem Volck zu Grund gangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Rom den 31. Martii.</head><lb/> <p>Ihre Päpstl. Heil. haben nicht nur die Bisthumer Metz/ <hi rendition="#aq">Toul</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Verdan</hi> dem König in Franckreich seines Gefallens zu <hi rendition="#aq">conferi</hi>ren/ son-<lb/> dern auch mit allen Abbteyen und Clöstern selbiger Landen/ nach Belie-<lb/> ben zu disponiren/ bewilliget. So sind verwichener Tagen auch in Hn.<lb/> Cardinal <hi rendition="#aq">Rosponi</hi> nach <hi rendition="#aq">Urbino</hi>, Cardinal <hi rendition="#aq">de Este</hi> nacher <hi rendition="#aq">Modena,<lb/> Buan Compagno</hi> nach <hi rendition="#aq">Bologna,</hi> der Prelat <hi rendition="#aq">Morescotti</hi> in Polen/ und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Cardi-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Spania dergestalt getroffen/ daß Schweden gedachter Cron mit 5000.
Pferden und 7000. zu Fuß assistirn/ wofür ein Million/ als der halbe
Theil vom Käiser und Spania/ und die ander Helfft von Engell- und
Holland bezahlt werden solle/ wiewol einige melden/ daß sie wegen der Be-
zahlung nur auf die Engell- und Holländer sehen wollen/ wie man dann
Nachricht/ daß die HHn. Staaden nicht allein neue Schatzung/ welche
aber meinst die Reichen treffen/ aufgeleget/ sondern auch Gelder auf In-
teresse zu nehmen negociirt/ da dann ein solcher Uberfluß hervorkommen/
daß man von etlichen nur ein Drittel ihrer angebotenen Capitalien/ von
den Edelleuten und Ausländern aber gar nicht angenommen/ von wel-
chen Geldern man alsobalden Spania wiederumb 4. Millionen geliehen/
dafür den HHn. Staaden das Oberquartier von Geldern/ und in Flan-
dern das Fort S. Donaac und Isabella, wie auch die Schantz zu Elben
zwischen Mastrich und Littich solle eingeraumet werden.
Venedig/ vom 6. April.
Die Türcken beschiessen die Vestung Candia mit 24. groben Stü-
cken aufs neu/ und als ein Renegat das Fort S. Andrea in 2000. starck
zu überfallen gesucht/ hat Herr General Villa solche auf beeden Seiten
angreiffen lassen/ und mit Verlust in 500. Todter zuruck getrieben/ hin-
gegen die Unsrigen mit 50. vornehmer Officirer Köpffen auf den Picken
sieghafft zuruck gekehret. So hat unser Capitain Molline 5. Türcki-
sche mit doppelten Ruderknechten versehene Galeern/ welche mit Volck
und Munition aus den Dardanellen kommend/ nach Candia gewolt/ ver-
folgt/ 2. davon zu Grund geschossen/ die 3. andere aber/ als sie die Gefahr
ersehen/ seyn freywillig an die Steinklippen geschiffet/ und zerscheitert/ des-
gleichen ist auch ein Türck. Brigantin bey S. Todero durch Ungewitter
mit allem Volck zu Grund gangen.
Rom den 31. Martii.
Ihre Päpstl. Heil. haben nicht nur die Bisthumer Metz/ Toul und
Verdan dem König in Franckreich seines Gefallens zu conferiren/ son-
dern auch mit allen Abbteyen und Clöstern selbiger Landen/ nach Belie-
ben zu disponiren/ bewilliget. So sind verwichener Tagen auch in Hn.
Cardinal Rosponi nach Urbino, Cardinal de Este nacher Modena,
Buan Compagno nach Bologna, der Prelat Morescotti in Polen/ und
Cardi-
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