Ordinari Postzeitung. Nr. 6, [s. l.], [1669].sendet/ eins theils den Cavallier de Harcourt zu ruck zubringen/ und Oderstrom/ vom 26. dito. Nach dem die zu Warschau geweste Tartarische und Cossackische Franckfurt von 23. dito. Man will vergeben/ ob hätte Chur-Pfaltz seine Besatzung nunmehr sendet/ eins theils den Cavallier de Harcourt zu ruck zubringen/ und Oderstrom/ vom 26. dito. Nach dem die zu Warschau geweste Tartarische und Cossackische Franckfurt von 23. dito. Man will vergeben/ ob hätte Chur-Pfaltz seine Besatzung nunmehr <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> sendet/ eins theils den Cavallier <hi rendition="#aq">de Harcourt</hi> zu ruck zubringen/ und<lb/> theils den Hertzog zu <hi rendition="#aq">persuadir</hi>en umb seine Waffen nieder zulegen und<lb/> also die Gnade des Königs wieder zuerlangen/ welche der Gestalt anitzo<lb/> verände<supplied cert="low">r</supplied>t gewesen/ das der König weder <hi rendition="#aq">Mons. de Lislebonne,</hi> als<lb/><hi rendition="#aq">Envoye</hi> des Hertzogs/ noch einige andere anhören wollen/ worauf denn<lb/> an heute ein Currier von dem Ritter von <hi rendition="#aq">Lorraine</hi> ankommen/ mit Be-<lb/> richt/ daß der Hertzog alles thun will/ was der König begehret/ also daß<lb/> nunmehr auch dieser Krieg zum Ende ist. Unlängst hatt der <hi rendition="#aq">Mons. d’<lb/> Aumont,</hi> und <hi rendition="#aq">Madame de Sommerive Mons.</hi> Colberts Mutter/ diese<lb/> Welt gesegnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom/ vom 26. dito.</head><lb/> <p>Nach dem die zu Warschau geweste Tartarische und Cossackische<lb/> Gesandte/ mit was Vergnügen aber/ unwissend/ abgefertiget worden/<lb/> als ist nun auch ein Türck. <hi rendition="#aq">Chaus,</hi> dessen Begehren ehest zu erfahren ste-<lb/> het/ daselbst angekommen/ welcher/ nach Ablegung seiner Geschäfft/<lb/> nach Schweden verreisen wird. Und gehet der König Johann Cassi-<lb/> mier nach dem Closter Sackhal/ 40. Meil von Warschau liegend/ all-<lb/> da seine Gelübts-Leistung zu vollziehen/ von dem neuen König aber seyn<lb/> noch unterschiedliche Meinung. So ist der von der Republic nach<lb/> Moscau geschickte Cammerer <hi rendition="#aq">Chariewsky</hi> wieder zu ruck gelangt/ be-<lb/> richtet/ daß er 3. gantze Wochen auf seine <hi rendition="#aq">Expedition</hi> weilen die Mos-<lb/> cowitter vielfältig/ daß man an die Republic schreiben solte/ zu Rath ge-<lb/> gangen/ da ihme doch endlich ein Brieff in Namen der <hi rendition="#aq">Senatorn</hi> mitge-<lb/> geben worden/ warten müssen. Und solle der Czar/ weilen ihne der sei-<lb/> nigen jüngst jenseits Niepers/ von den Tartarn erlittene Niederlag/ wo-<lb/> bey sie in 18000. verlohren/ hart bekümmert/ sehr kranck und geschwol-<lb/> len darnieder liegen. Und hat der Bischoff von Bosen denen in Massurn<lb/> wohnenden <hi rendition="#aq">Dissiden</hi>ten eine freye <hi rendition="#aq">Subsistenz</hi> und Wohnung unter fol-<lb/> genden <hi rendition="#aq">condition</hi>en/ umb alle Sonntag in der Jesuiter Teutschen Kir-<lb/> chen/ der <hi rendition="#aq">Catechisation</hi> beyzuwohnẽ verstattet. Sonsten hat auf dem zu<lb/><hi rendition="#aq">Sendomirs</hi> gehaltenen <hi rendition="#aq">relations</hi> Seymick/ der Adel selbiger Way-<lb/> wodschafft den gemeinen Aufbot den 18. April bewilliget/ da er dann<lb/> ins gesammt/ unter Warschau <hi rendition="#aq">marchirn,</hi> und der freyen Wahl ab-<lb/> warten solle.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurt von 23. dito.</head><lb/> <p>Man will vergeben/ ob hätte Chur-Pfaltz seine Besatzung nunmehr<lb/> würcklich in Homburg/ welches eine starcke Vöstung/ und deroselben<lb/> von Lothringischer Seite eingeraumet werden müssen/ selbiger Hertzog<lb/> mag bereits bey 6000. Mann seiner Soldaten abgedancket haben/ hin-<lb/> gegen nimmt der Bischoff zu Münster Volck an.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
sendet/ eins theils den Cavallier de Harcourt zu ruck zubringen/ und
theils den Hertzog zu persuadiren umb seine Waffen nieder zulegen und
also die Gnade des Königs wieder zuerlangen/ welche der Gestalt anitzo
verändert gewesen/ das der König weder Mons. de Lislebonne, als
Envoye des Hertzogs/ noch einige andere anhören wollen/ worauf denn
an heute ein Currier von dem Ritter von Lorraine ankommen/ mit Be-
richt/ daß der Hertzog alles thun will/ was der König begehret/ also daß
nunmehr auch dieser Krieg zum Ende ist. Unlängst hatt der Mons. d’
Aumont, und Madame de Sommerive Mons. Colberts Mutter/ diese
Welt gesegnet.
Oderstrom/ vom 26. dito.
Nach dem die zu Warschau geweste Tartarische und Cossackische
Gesandte/ mit was Vergnügen aber/ unwissend/ abgefertiget worden/
als ist nun auch ein Türck. Chaus, dessen Begehren ehest zu erfahren ste-
het/ daselbst angekommen/ welcher/ nach Ablegung seiner Geschäfft/
nach Schweden verreisen wird. Und gehet der König Johann Cassi-
mier nach dem Closter Sackhal/ 40. Meil von Warschau liegend/ all-
da seine Gelübts-Leistung zu vollziehen/ von dem neuen König aber seyn
noch unterschiedliche Meinung. So ist der von der Republic nach
Moscau geschickte Cammerer Chariewsky wieder zu ruck gelangt/ be-
richtet/ daß er 3. gantze Wochen auf seine Expedition weilen die Mos-
cowitter vielfältig/ daß man an die Republic schreiben solte/ zu Rath ge-
gangen/ da ihme doch endlich ein Brieff in Namen der Senatorn mitge-
geben worden/ warten müssen. Und solle der Czar/ weilen ihne der sei-
nigen jüngst jenseits Niepers/ von den Tartarn erlittene Niederlag/ wo-
bey sie in 18000. verlohren/ hart bekümmert/ sehr kranck und geschwol-
len darnieder liegen. Und hat der Bischoff von Bosen denen in Massurn
wohnenden Dissidenten eine freye Subsistenz und Wohnung unter fol-
genden conditionen/ umb alle Sonntag in der Jesuiter Teutschen Kir-
chen/ der Catechisation beyzuwohnẽ verstattet. Sonsten hat auf dem zu
Sendomirs gehaltenen relations Seymick/ der Adel selbiger Way-
wodschafft den gemeinen Aufbot den 18. April bewilliget/ da er dann
ins gesammt/ unter Warschau marchirn, und der freyen Wahl ab-
warten solle.
Franckfurt von 23. dito.
Man will vergeben/ ob hätte Chur-Pfaltz seine Besatzung nunmehr
würcklich in Homburg/ welches eine starcke Vöstung/ und deroselben
von Lothringischer Seite eingeraumet werden müssen/ selbiger Hertzog
mag bereits bey 6000. Mann seiner Soldaten abgedancket haben/ hin-
gegen nimmt der Bischoff zu Münster Volck an.
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Zitationshilfe: | Ordinari Postzeitung. Nr. 6, [s. l.], [1669], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0006_1669/4>, abgerufen am 17.07.2024. |