Ordinari Postzeitung. Nr. 4, [s. l.], [1669].nien/ hat zu Londen in England etliche mal an König begehrt/ ob sie/ die Hamburg vom 2. Jenner. Aus Pommern hat man mit jüngsten Brieffen/ daß die abge- Cölln/ vom 17. Jan. Der König in Franckreich hat an seine Deputirte zu Rüssel Be- per-
nien/ hat zu Londen in England etliche mal an König begehrt/ ob sie/ die Hamburg vom 2. Jenner. Aus Pommern hat man mit jüngsten Brieffen/ daß die abge- Cölln/ vom 17. Jan. Der König in Franckreich hat an seine Deputirte zu Rüssel Be- per-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> nien/ hat zu Londen in England etliche mal an König begehrt/ ob sie/ die<lb/> Engl. den Schaden/ welchen die Spanische Nation von ihnen in <hi rendition="#aq">Ame-<lb/> rica</hi> erlitten/ gut thun/ oder jenseit der Linie mit ihnen Krieg haben wolte/<lb/> ist Ihme aber noch nicht darauf geantwortet worden. Der Pabst hat<lb/> den König in Franckr. wider den Türcken der Christenheit <hi rendition="#aq">Protectorn</hi> er-<lb/> kläret. Heut hält man wegen der Evangelischen in Franckr. bey ihren<lb/> Cantzler raht/ und läst sich Marschall <hi rendition="#aq">de Tourenne</hi> in der Finantz <hi rendition="#aq">in-<lb/> stru</hi>iren. Man vernimt/ der Hertzog von Lothringen und Chur Pfaltz<lb/> seyen mit ihrer Reuterey beyderseits wiederum zu Felde gangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg vom 2. Jenner.</head><lb/> <p>Aus Pommern hat man mit jüngsten Brieffen/ daß die abge-<lb/> danckten Schwed. Reuter in selbigem Hertzogthum die Strassen sehr<lb/> unsicher machen/ wie dann bereits viel reisende Personen beraubt/ deß-<lb/> wegen solchem Unheil vorzubiegen/ Anstalten gemacht worden. Und<lb/> werden die Werbungen vor dem Hertzog von Sachsen-Lauenburg/ zu<lb/> was end aber/ noch nicht wissend/ mit gutem Zulauffen an Fuß-Volck<lb/><hi rendition="#aq">continuirt</hi>. Und seyn aus Holland unterschiedliche hiesige Kauffleut/<lb/> in der Handlung etwas sicher zu gehen/ weil künfftigen Frühling ein<lb/> neuer Krieg zur See besorget wird/ gewarnet worden/ mit Erinnerung/<lb/> daß man Holländ. seyts die Tractaten und <hi rendition="#aq">Triple Allianz</hi> mit Span.<lb/> völlig nun zu schliessen <hi rendition="#aq">resolvirt</hi>, Franckr. hingegen nicht allein bey dem<lb/> vorigen <hi rendition="#aq">Prætensionen</hi> an die Cron Spanien wegen Flandern verblei-<lb/> be/ sondern auch noch mehr Landes darzu begehre/ welches leicht zu ei-<lb/> nen neuen Kriegs-Feuer ausschlagen dörffte. Inzwischen hat der Ko-<lb/> nig in Franckr. den Hertzog von Lothringen/ welcher auf das Vor-Jahr<lb/> eine Armee von 15000. Mann auf die Bein zu bringen/ Vorhabens ge-<lb/> wesen/ seine Völcker abzudancken/ und wieder auf die Zahl/ welche Ih-<lb/> me/ vermög der Pyreneischen Tractaten/ zuhalten/ vergönnet worden/<lb/> zu setzen andeuten lassen. Sonsten vernihmt man aus Polen/ daß<lb/> der neu erwählte Tartar. Feldherr mit seinen Hoorden jenseit des <hi rendition="#aq">Dnie-<lb/> pers</hi>, weil sich die Moscowitt. Armee zuruck in die Winter-Quartir ge-<lb/> zogen/ grausam hausse/ die Städte verbrenne/ und die Leut in die Dienst-<lb/> barkeit hinwegführe/ wird auch besorget/ daß er wol gar diesen Winter<lb/> über gedachte Nieper setzen dörffte/ weßwegen sich die Cossacken/ welche<lb/> nun von keinen andern Herrn als König und Republic in Polen/ wissen<lb/> wollen/ unter Zohlick/ umb den Tartarn vorzuwarten/ auch zusam-<lb/> men ziehen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln/ vom 17. Jan.</head><lb/> <p>Der König in Franckreich hat an seine Deputirte zu Rüssel Be-<lb/> fehl ertheilt/ denen daselbst anwesenden Spanische <hi rendition="#aq">Commissari</hi>en zu be-<lb/> deuten die zwischen beeden Cronen noch schwebende <hi rendition="#aq">different</hi>ien/ inner-<lb/> halb 6. Wochen völlig zu end zu bringen/ in widrigen die Niederlanden<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">per-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
nien/ hat zu Londen in England etliche mal an König begehrt/ ob sie/ die
Engl. den Schaden/ welchen die Spanische Nation von ihnen in Ame-
rica erlitten/ gut thun/ oder jenseit der Linie mit ihnen Krieg haben wolte/
ist Ihme aber noch nicht darauf geantwortet worden. Der Pabst hat
den König in Franckr. wider den Türcken der Christenheit Protectorn er-
kläret. Heut hält man wegen der Evangelischen in Franckr. bey ihren
Cantzler raht/ und läst sich Marschall de Tourenne in der Finantz in-
struiren. Man vernimt/ der Hertzog von Lothringen und Chur Pfaltz
seyen mit ihrer Reuterey beyderseits wiederum zu Felde gangen.
Hamburg vom 2. Jenner.
Aus Pommern hat man mit jüngsten Brieffen/ daß die abge-
danckten Schwed. Reuter in selbigem Hertzogthum die Strassen sehr
unsicher machen/ wie dann bereits viel reisende Personen beraubt/ deß-
wegen solchem Unheil vorzubiegen/ Anstalten gemacht worden. Und
werden die Werbungen vor dem Hertzog von Sachsen-Lauenburg/ zu
was end aber/ noch nicht wissend/ mit gutem Zulauffen an Fuß-Volck
continuirt. Und seyn aus Holland unterschiedliche hiesige Kauffleut/
in der Handlung etwas sicher zu gehen/ weil künfftigen Frühling ein
neuer Krieg zur See besorget wird/ gewarnet worden/ mit Erinnerung/
daß man Holländ. seyts die Tractaten und Triple Allianz mit Span.
völlig nun zu schliessen resolvirt, Franckr. hingegen nicht allein bey dem
vorigen Prætensionen an die Cron Spanien wegen Flandern verblei-
be/ sondern auch noch mehr Landes darzu begehre/ welches leicht zu ei-
nen neuen Kriegs-Feuer ausschlagen dörffte. Inzwischen hat der Ko-
nig in Franckr. den Hertzog von Lothringen/ welcher auf das Vor-Jahr
eine Armee von 15000. Mann auf die Bein zu bringen/ Vorhabens ge-
wesen/ seine Völcker abzudancken/ und wieder auf die Zahl/ welche Ih-
me/ vermög der Pyreneischen Tractaten/ zuhalten/ vergönnet worden/
zu setzen andeuten lassen. Sonsten vernihmt man aus Polen/ daß
der neu erwählte Tartar. Feldherr mit seinen Hoorden jenseit des Dnie-
pers, weil sich die Moscowitt. Armee zuruck in die Winter-Quartir ge-
zogen/ grausam hausse/ die Städte verbrenne/ und die Leut in die Dienst-
barkeit hinwegführe/ wird auch besorget/ daß er wol gar diesen Winter
über gedachte Nieper setzen dörffte/ weßwegen sich die Cossacken/ welche
nun von keinen andern Herrn als König und Republic in Polen/ wissen
wollen/ unter Zohlick/ umb den Tartarn vorzuwarten/ auch zusam-
men ziehen.
Cölln/ vom 17. Jan.
Der König in Franckreich hat an seine Deputirte zu Rüssel Be-
fehl ertheilt/ denen daselbst anwesenden Spanische Commissarien zu be-
deuten die zwischen beeden Cronen noch schwebende differentien/ inner-
halb 6. Wochen völlig zu end zu bringen/ in widrigen die Niederlanden
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