Ordinari Postzeitung. Nr. 4, [s. l.], [1668].sehr verstärcken/ als wird vermutet/ daß sie ihre erste attaque dero Orten/ Cölln von 24. Jener. Für etlichen Tagen ist die Churf. Brandenb. Proposition zu Cleve Hol-
sehr verstärcken/ als wird vermutet/ daß sie ihre erste attaque dero Orten/ Cölln von 24. Jener. Für etlichen Tagen ist die Churf. Brandenb. Proposition zu Cleve Hol-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> sehr verstärcken/ als wird vermutet/ daß sie ihre erste <hi rendition="#aq">attaque</hi> dero Orten/<lb/> und nicht in Braband oder Flandern vornehmen werden. So berichten<lb/> die aus Antorff eingelangte Brieff/ daß daselbst etlich 1000. Spanische<lb/> Fußvölcker/ umb auf die Frantz. ein wachendes Aug zu haben/ angekom̃en/<lb/> und daß die von Ostende täglich viel Frantzösische Schiffe mit reichen<lb/> Wahren beladen/ allda einbringen. Und solle sich der junge König in Spa-<lb/> nien an den Kindsblattern/ daß viel an dessen wieder aufkunfft zweiffeln/<lb/> sehr schwach befinden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln von 24. Jener.</head><lb/> <p>Für etlichen Tagen ist die Churf. Brandenb. <hi rendition="#aq">Proposition</hi> zu Cleve<lb/> den Landständen durch Ihr Fürstl. Gn. I. M. von Nassau eröffnet/ für-<lb/> nemlich dahin gehend/ daß selbige Stände innerhalb 3. Jahren/ und so es<lb/> im̃er müglich/ in zweyen Terminen mit vierthalb hundert tausend Reichs-<lb/> thal. Sr. Churf. Durchl. zu Ertragung der vielfältig mit noch nöthigen<lb/> Gesandschafften und andern bey diesen conjuncturen erforderten Ausga-<lb/> ben/ sollen unter die Arme gegriffen. Worüber von obgemelten Landstän-<lb/> der noch fleissig zu Raht gangen und <hi rendition="#aq">besoign</hi>iret wird/ so daß man derosel-<lb/> ben unterthänigste <hi rendition="#aq">resolution</hi> ehist zu vernehmen hat. Es finden sich in<lb/> Franckr. die den König <hi rendition="#aq">repræsentirn</hi>, wie die Hindansetzung deß Condei-<lb/> schen Hauses so vielen <hi rendition="#aq">rationibus Status</hi> zu wider/ indem man nicht allein<lb/> alle die von Zeiten deß <hi rendition="#aq">Fouquettes</hi> hero/ durch die Frantz. <hi rendition="#aq">Ministros</hi>, inson-<lb/> derheit durch den <hi rendition="#aq">Evesque de Beziers fourn</hi>irte/ und auf etlich Millionen<lb/> sich betragende Spendirungen/ dadurch gäntzlich verlohren giengen/ son-<lb/> dern der König sich auch vielen trefflichen <hi rendition="#aq">occasion</hi>en dadurch entsetzete/<lb/> dem Haus Oesterreich/ wie auch Schweden durch Lieffland/ Chur Ban-<lb/> denburg durch Preussen/ ꝛc. acht zu haben/ zugeschweigen/ daß sie sich durch<lb/> Abfertigung dieses Condeischen Hauses ins Nordosten eines grossen <hi rendition="#aq">su-<lb/> jects de Jalousie</hi> entäusserten/ und könten demnach dasselbe durch dessen in<lb/> Ihrem Königreich <hi rendition="#aq">situirte</hi> Güter und <hi rendition="#aq">apennages</hi>, fall bedürffens/ im<lb/> Zaum halten/ entzwischen aber der umbligenden Potentaten <hi rendition="#aq">consilia</hi> zu sei-<lb/> nem <hi rendition="#aq">interesse,</hi> wo nicht hintertreiben/ doch zu wenigsten <hi rendition="#aq">mode</hi>rirn. Von<lb/> deß Königs in Franckr. grossen <hi rendition="#aq">recrui</hi>ten und Werbungen/ nicht allein in<lb/> seinem/ sondern auch im Röm. Reich/ insonderheit im Elsaß/ wie auch Er-<lb/> bauung einiger Festung ohnfern Trier/ item der Schiffbrucken über den<lb/> Rhein bey Philippsburg/ und umb selbigen neue Art mit Abstechung eini-<lb/> ges Arms aus dem Rhein/ ists ohn Zweiffel im Reich schon Ruchbar. Die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hol-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
sehr verstärcken/ als wird vermutet/ daß sie ihre erste attaque dero Orten/
und nicht in Braband oder Flandern vornehmen werden. So berichten
die aus Antorff eingelangte Brieff/ daß daselbst etlich 1000. Spanische
Fußvölcker/ umb auf die Frantz. ein wachendes Aug zu haben/ angekom̃en/
und daß die von Ostende täglich viel Frantzösische Schiffe mit reichen
Wahren beladen/ allda einbringen. Und solle sich der junge König in Spa-
nien an den Kindsblattern/ daß viel an dessen wieder aufkunfft zweiffeln/
sehr schwach befinden.
Cölln von 24. Jener.
Für etlichen Tagen ist die Churf. Brandenb. Proposition zu Cleve
den Landständen durch Ihr Fürstl. Gn. I. M. von Nassau eröffnet/ für-
nemlich dahin gehend/ daß selbige Stände innerhalb 3. Jahren/ und so es
im̃er müglich/ in zweyen Terminen mit vierthalb hundert tausend Reichs-
thal. Sr. Churf. Durchl. zu Ertragung der vielfältig mit noch nöthigen
Gesandschafften und andern bey diesen conjuncturen erforderten Ausga-
ben/ sollen unter die Arme gegriffen. Worüber von obgemelten Landstän-
der noch fleissig zu Raht gangen und besoigniret wird/ so daß man derosel-
ben unterthänigste resolution ehist zu vernehmen hat. Es finden sich in
Franckr. die den König repræsentirn, wie die Hindansetzung deß Condei-
schen Hauses so vielen rationibus Status zu wider/ indem man nicht allein
alle die von Zeiten deß Fouquettes hero/ durch die Frantz. Ministros, inson-
derheit durch den Evesque de Beziers fournirte/ und auf etlich Millionen
sich betragende Spendirungen/ dadurch gäntzlich verlohren giengen/ son-
dern der König sich auch vielen trefflichen occasionen dadurch entsetzete/
dem Haus Oesterreich/ wie auch Schweden durch Lieffland/ Chur Ban-
denburg durch Preussen/ ꝛc. acht zu haben/ zugeschweigen/ daß sie sich durch
Abfertigung dieses Condeischen Hauses ins Nordosten eines grossen su-
jects de Jalousie entäusserten/ und könten demnach dasselbe durch dessen in
Ihrem Königreich situirte Güter und apennages, fall bedürffens/ im
Zaum halten/ entzwischen aber der umbligenden Potentaten consilia zu sei-
nem interesse, wo nicht hintertreiben/ doch zu wenigsten moderirn. Von
deß Königs in Franckr. grossen recruiten und Werbungen/ nicht allein in
seinem/ sondern auch im Röm. Reich/ insonderheit im Elsaß/ wie auch Er-
bauung einiger Festung ohnfern Trier/ item der Schiffbrucken über den
Rhein bey Philippsburg/ und umb selbigen neue Art mit Abstechung eini-
ges Arms aus dem Rhein/ ists ohn Zweiffel im Reich schon Ruchbar. Die
Hol-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-12T16:14:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-12T16:14:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |