Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 157. Leipzig (Sachsen), 2. April 1836.Das Pfennig=Magazin. [Beginn Spaltensatz]
müssen. Das beschriebene Nest, dessen Gestalt aus un-serer Abbildung deutlicher wird, war eines der größ- [Spaltenumbruch] ten, welches Levaillant auf seinen Reisen sah und ent- hielt nicht weniger als 320 bewohnte Nester. Jakob Mackintosh. [Abbildung]
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Aus einer alten schottischen Familie stammend, ward Das Pfennig=Magazin. [Beginn Spaltensatz]
müssen. Das beschriebene Nest, dessen Gestalt aus un-serer Abbildung deutlicher wird, war eines der größ- [Spaltenumbruch] ten, welches Levaillant auf seinen Reisen sah und ent- hielt nicht weniger als 320 bewohnte Nester. Jakob Mackintosh. [Abbildung]
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Aus einer alten schottischen Familie stammend, ward <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="109"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Pfennig=Magazin.</hi></fw><cb type="start"/> müssen. Das beschriebene Nest, dessen Gestalt aus un-<lb/> serer Abbildung deutlicher wird, war eines der größ-<lb/><cb n="2"/> ten, welches Levaillant auf seinen Reisen sah und ent-<lb/> hielt nicht weniger als 320 bewohnte Nester.</p> </div><lb/> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Jakob Mackintosh</hi>.</hi> </head><lb/> <figure/><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">A</hi>us einer alten schottischen Familie stammend, ward<lb/> Jakob Mackintosh 1755 in der Grafschaft Jnverneß gebo-<lb/> ren. Jn der Schule, wie auf der Universität Aberdeen zog<lb/> er zwar durch die Lebendigkeit seines Geistes und seiner<lb/> Anlagen die Aufmerksamkeit seiner Lehrer auf sich, doch<lb/> ließ sich auch ein gewisser Mangel an Stätigkeit, ein<lb/> Schwanken und eine auffallende Veränderlichkeit in der<lb/> Wahl seiner Beschäftigungen bemerken, die seiner fernern<lb/> gleichmäßigen geistigen Ausbildung leicht hätte nachtheilig<lb/> werden können. Nach langem Schwanken wendete<lb/> Mackintosh sich endlich zur Medicin und bezog die Uni-<lb/> versität Edinburg, wo er sich aber auch außer seinen<lb/> medicinischen Studien fortwährend mit philosophischen<lb/> Untersuchungen beschäftigte. Nachdem er 1787 Doctor<lb/> geworden war, verließ er Edinburg; anstatt sich aber der<lb/> Ausübung seines gewählten Berufs zu widmen, warf er<lb/> sich mit Eifer auf das Studium der Staatswissenschaf-<lb/> ten, die er auch später als Schriftsteller mit vielem<lb/> Glücke bearbeitete. Seit 1792 studirte er dann die Rechte,<lb/> und suchte den Schmerz über den Verlust einer gelieb-<lb/> ten Gattin, der ihn in dieser Zeit traf, durch eine an-<lb/> gestrengte Thätigkeit zu bekämpfen, die er vorzüglich dem<lb/> Völkerrechte zuwendete. Eine Reihe von Vorlesungen,<lb/> welche er in London über diesen Gegenstand hielt, wurde<lb/> mit. großem Beifalle aufgenommen. Die Vertheidigung<lb/> eines französischen Journalisten, Peltier, der auf die An-<lb/> klage des damaligen ersten Consuls Bonaparte vor Ge-<lb/><cb n="2"/> richt gestellt wurde, hatte Mackintosh übernommen. Zwar<lb/> fiel der Urtheilsspruch für Peltier ungünstig aus, aber<lb/> das außerordentliche Talent und die Freimüthigkeit, wo-<lb/> mit Mackintosh die Vertheidigung geführt hatte, erhöhte<lb/> seinen Ruf so sehr, daß ihm das Amt eines Archivars<lb/> zu Bombay in Ostindien angetragen wurde, welches er<lb/> auch neun Jahre lang mit Eifer und Erfolg verwaltete.<lb/> Bei seiner Rückkehr nach England wählte ihn 1813 die<lb/> Grafschaft Nairn in Schottland zu ihrem Vertreter im<lb/> Unterhause. Je größer die Hindernisse waren, welche<lb/> dem neuen Parlamentsgliede sein ungünstiges Sprach-<lb/> organ entgegenstellte, zu desto größerm Ruhme gereicht<lb/> es ihm, dieselben glücklich überwunden zu haben. Er<lb/> zeigte sich bald als klarer, lichtvoller Redner, und die<lb/> feste Behauptung seiner Grundsätze, wie seine kräftige<lb/> und leidenschaftslose Beredtsamkeit erwarben ihm bald<lb/> die Aufmerksamkeit des Hauses. Mit der Achtung,<lb/> welche ihm die bedeutendsten Männer zuwendeten, stei-<lb/> gerte sich sein Einfluß, den er vorzüglich dazu anwen-<lb/> dete, eine Verbesserung der englischen Strafgesetze her-<lb/> beizuführen, deren Mängel er schon lange erkannt hatte.<lb/> Auch zeigte sich Mackintosh als einen der standhafte-<lb/> sten Gegner der in den westindischen Colonien der Bri-<lb/> ten eingeführten Sklaverei. Er hielt diese Angelegen-<lb/> heit stets für eine der wichtigsten und für enge ver-<lb/> bunden mit dem Rufe der Rechtlichkeit und mit der<lb/> Ehre des britischen Volkes, wie mit der Sicherheit und<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [109/0005]
Das Pfennig=Magazin.
müssen. Das beschriebene Nest, dessen Gestalt aus un-
serer Abbildung deutlicher wird, war eines der größ-
ten, welches Levaillant auf seinen Reisen sah und ent-
hielt nicht weniger als 320 bewohnte Nester.
Jakob Mackintosh.
[Abbildung]
Aus einer alten schottischen Familie stammend, ward
Jakob Mackintosh 1755 in der Grafschaft Jnverneß gebo-
ren. Jn der Schule, wie auf der Universität Aberdeen zog
er zwar durch die Lebendigkeit seines Geistes und seiner
Anlagen die Aufmerksamkeit seiner Lehrer auf sich, doch
ließ sich auch ein gewisser Mangel an Stätigkeit, ein
Schwanken und eine auffallende Veränderlichkeit in der
Wahl seiner Beschäftigungen bemerken, die seiner fernern
gleichmäßigen geistigen Ausbildung leicht hätte nachtheilig
werden können. Nach langem Schwanken wendete
Mackintosh sich endlich zur Medicin und bezog die Uni-
versität Edinburg, wo er sich aber auch außer seinen
medicinischen Studien fortwährend mit philosophischen
Untersuchungen beschäftigte. Nachdem er 1787 Doctor
geworden war, verließ er Edinburg; anstatt sich aber der
Ausübung seines gewählten Berufs zu widmen, warf er
sich mit Eifer auf das Studium der Staatswissenschaf-
ten, die er auch später als Schriftsteller mit vielem
Glücke bearbeitete. Seit 1792 studirte er dann die Rechte,
und suchte den Schmerz über den Verlust einer gelieb-
ten Gattin, der ihn in dieser Zeit traf, durch eine an-
gestrengte Thätigkeit zu bekämpfen, die er vorzüglich dem
Völkerrechte zuwendete. Eine Reihe von Vorlesungen,
welche er in London über diesen Gegenstand hielt, wurde
mit. großem Beifalle aufgenommen. Die Vertheidigung
eines französischen Journalisten, Peltier, der auf die An-
klage des damaligen ersten Consuls Bonaparte vor Ge-
richt gestellt wurde, hatte Mackintosh übernommen. Zwar
fiel der Urtheilsspruch für Peltier ungünstig aus, aber
das außerordentliche Talent und die Freimüthigkeit, wo-
mit Mackintosh die Vertheidigung geführt hatte, erhöhte
seinen Ruf so sehr, daß ihm das Amt eines Archivars
zu Bombay in Ostindien angetragen wurde, welches er
auch neun Jahre lang mit Eifer und Erfolg verwaltete.
Bei seiner Rückkehr nach England wählte ihn 1813 die
Grafschaft Nairn in Schottland zu ihrem Vertreter im
Unterhause. Je größer die Hindernisse waren, welche
dem neuen Parlamentsgliede sein ungünstiges Sprach-
organ entgegenstellte, zu desto größerm Ruhme gereicht
es ihm, dieselben glücklich überwunden zu haben. Er
zeigte sich bald als klarer, lichtvoller Redner, und die
feste Behauptung seiner Grundsätze, wie seine kräftige
und leidenschaftslose Beredtsamkeit erwarben ihm bald
die Aufmerksamkeit des Hauses. Mit der Achtung,
welche ihm die bedeutendsten Männer zuwendeten, stei-
gerte sich sein Einfluß, den er vorzüglich dazu anwen-
dete, eine Verbesserung der englischen Strafgesetze her-
beizuführen, deren Mängel er schon lange erkannt hatte.
Auch zeigte sich Mackintosh als einen der standhafte-
sten Gegner der in den westindischen Colonien der Bri-
ten eingeführten Sklaverei. Er hielt diese Angelegen-
heit stets für eine der wichtigsten und für enge ver-
bunden mit dem Rufe der Rechtlichkeit und mit der
Ehre des britischen Volkes, wie mit der Sicherheit und
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