Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Dritter Jahrgang, Nr. 119. Leipzig (Sachsen), 12. April 1855.[Beginn Spaltensatz]
Historien, de mi Mann in düssem Booke geschreven [Abbildung] Eingang in die Via Mala von der Seite von Tusis her. [Beginn Spaltensatz]
Historien, de mi Mann in düssem Booke geschreven [Abbildung] Eingang in die Via Mala von der Seite von Tusis her. <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="116"/><fw type="pageNum" place="top">116</fw><cb type="start"/> Historien, de mi Mann in düssem Booke geschreven<lb/> hatt, daran ist keen Dübelswort wahr.“ Herr Petrus<lb/> hatte von diesem kritischen Zusatze nichts gemerkt, über-<lb/> reichte das Buch und war des besten Danks gewärtig.<lb/> Aber der Ehrbare Rath that ihm im Vertrauen den<lb/> ehrenrührigen Zusatz kund und der gute Herr ärgerte<lb/> sich so, daß er krank ward. Die Königin Christine<lb/> von Schweden, die damals in Hamburg wohnte und<lb/><cb n="2"/> sich von dem gelehrten Lambecius unterrichten ließ,<lb/> gab ihm den Rath, er möge auf Reisen gehen, um<lb/> sich von seiner Alteration zu erholen. Das that der<lb/> Mann und meinte, er wolle lieber in Wien katholisch<lb/> als in Hamburg vollends des Teufels werden. Er<lb/> ging nach Wien, wo er wirklich katholisch und kaiser-<lb/> licher Bibliothekar geworden ist.</p> </div><lb/> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <figure> <head> <hi rendition="#fr">Eingang in die Via Mala von der Seite von Tusis her.</hi> </head> </figure> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [116/0004]
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Historien, de mi Mann in düssem Booke geschreven
hatt, daran ist keen Dübelswort wahr.“ Herr Petrus
hatte von diesem kritischen Zusatze nichts gemerkt, über-
reichte das Buch und war des besten Danks gewärtig.
Aber der Ehrbare Rath that ihm im Vertrauen den
ehrenrührigen Zusatz kund und der gute Herr ärgerte
sich so, daß er krank ward. Die Königin Christine
von Schweden, die damals in Hamburg wohnte und
sich von dem gelehrten Lambecius unterrichten ließ,
gab ihm den Rath, er möge auf Reisen gehen, um
sich von seiner Alteration zu erholen. Das that der
Mann und meinte, er wolle lieber in Wien katholisch
als in Hamburg vollends des Teufels werden. Er
ging nach Wien, wo er wirklich katholisch und kaiser-
licher Bibliothekar geworden ist.
[Abbildung Eingang in die Via Mala von der Seite von Tusis her.]
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