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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 98. Leipzig (Sachsen), 16. November 1854.

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[Beginn Spaltensatz] und vier Ventildeckklappen bbbb. Das Register oder
Zapfenlager c für die Hauptachse ist an dem Stiefel
angegossen. DD ist die durch Lederbüchsen in den End-
oder Deckelplatten des Stiefels gehende Stempel= oder
Kolbenstange. e ist der Stempel oder Kolben. ff sind
die zwei Einlaß= und gg die Ausgangsventile. Die
Saugröhre ist bei h angeschraubt. KK sind zwei Se-
ctoren, auf jeder Seite einer; sie drehen sich mit der
Hauptachse bei c und bewegen sich durch die Hebel bb.
Die Sectoren theilen durch Ketten, die wie die in den
Uhren zusammengesetzt sind, dem daran befestigten Rah-
mengestelle mm Bewegung mit und bewegen so die
Stempel= oder Kolbenstange. NN sind die Handha-
ben, deren abwechselnde Auf= und Niederbewegung die
Stempel= oder Kolbenstange in dem Stiefel rückwärts
und vorwärts zieht; jede wechselseitige Bewegung der-
selben leert beinahe den ganzen Jnhalt des Stiefels
aus, indem er aufwärts durch die Ventile gg und
durch die Ausgangsröhre i ausgetrieben wird. Das
Luftgefäß o macht den Strom vollkommen gleich und
regelmäßig. Jn obiger Skizze der Maschine ist sie mit
einem von Borton's dehnbaren metallenen Stempeln
oder Kolben dargestellt. Die Ventile sind von Kupfer,
mit Charnieren an ihren Stellen befestigt und es ist
kein einziges Stückchen Leder an der ganzen Maschine.
Daher kann eine so gebaute Maschine noch so lange
[Spaltenumbruch] bei Seite gestellt und vernachlässigt werden, ohne daß
sie auf irgend eine Weise mangelhaft wird.

Ein aus Leder zusammengesetzter Stempel kann,
wenn er vorgezogen wird, leicht angenommen werden,
und er ist vielleicht für eine beständig im Gebrauche
seiende Maschine vortheilhafter, weil ein metallener
Stempel weit mehr das Einschmieren erfodert, als be-
quem und wirksam gewährt werden kann. Durch eine
Oeffnung am Obertheile des Stiefels, die außerdem
durch eine kleine Handschraube verschlossen ist, kann
gelegentlich Öl eingegossen werden. Außer der festen
und dichten Beschaffenheit dieser Feuerspritze ist sie auch
leichter und aus weniger Theilen zusammengesetzt als
jede andere von gleicher Wirksamkeit. Die Ein= und
Auslaßwassergänge werden von gewalztem Kupferbleche
gemacht und zusammengelöthet, wodurch Stärke und
Leichtigkeit mit dem freiesten Wasserlaufe verbunden
wird. Der letztere Umstand ist ein Punkt von großer
Wichtigkeit, den man aber dennoch bei dem Bau der
hydraulischen Maschinen nicht hinreichend beachtet hat.
Blos der arbeitende Theil der Maschine ist in den
Holzschnitten dargestellt; er kann in einen Wasserbe-
hälter von gewöhnlicher Form und Größe gesetzt wer-
den, in welchem er einen geringen Raum einnehmen
wird. Der Stiefel hat 7 Zoll im Durchmesser und
der Zug des Stempels in demselben ist 6 Zoll.

[Ende Spaltensatz] [Abbildung] Fig. 3.


Die Zeitungen von ehedem und heute.
[Beginn Spaltensatz]

Jn der kaiserlichen Bibliothek zu Wien, berichtet das
„Weimarische Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur
und Kunst“ ( Hannover 1854 ) , befinden sich unter den
während des Dreißigjährigen Kriegs von den Fuggers
zu Augsburg für 15,000 Fl. erkauften Bücherschätzen
auch 28 Bände einer handschriftlichen, politischen Zei-
tung, der ersten, welche überhaupt in Deutschland
geschrieben ist und die Jahre 1568—1604 umfaßt.

Bekanntlich gelangte das Haus der reichen Fugger
[Spaltenumbruch] schon im 15. Jahrhundert zu großer Bedeutung und zu
seinem über die ganze Welt verbreiteten Rufe, um die
Mitte des 16. Jahrhunderts aber wehte die Fugger' -
sche Flagge auf allen Meeren, in Ost= und Westin-
dien blühten ihre Factoreien und in allen wichtigen
See= und Handelsstädten besaßen sie Agenturen. Jn-
zwischen hatte sich schon damals die Familie in mehre
Linien getheilt, nichtsdestoweniger aber umschlang ein
gewisses Band der Gemeinsamkeit alle einzelnen Glie-
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 98. Leipzig (Sachsen), 16. November 1854, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig098_1854/6>, abgerufen am 17.02.2025.