Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 87. Leipzig (Sachsen), 24. August 1854.Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Nr. 87. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 24. August 1854. [Abbildung] Die Admiralität in London. Spute dich! [Beginn Spaltensatz]
( Fortsetzung. ) Die ersten Tage im Polengute wollten dem an Ord- Die Umgestaltung wurde dem neuen Besitzer nicht Die Ernte, welche Karl im ersten Jahre noch ein- Bald nach seinem Einzuge erhielt Karl Besuch; Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Nr. 87. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 24. August 1854. [Abbildung] Die Admiralität in London. Spute dich! [Beginn Spaltensatz]
( Fortsetzung. ) Die ersten Tage im Polengute wollten dem an Ord- Die Umgestaltung wurde dem neuen Besitzer nicht Die Ernte, welche Karl im ersten Jahre noch ein- Bald nach seinem Einzuge erhielt Karl Besuch; <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[273]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#c #fr">Das Pfennig=Magazin<lb/> für<lb/><hi rendition="#g">Belehrung und Unterhaltung</hi>.</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#fr">Nr</hi>. 87. ] <hi rendition="#c">Dritte Folge. Zweiter Jahrgang.</hi><docDate><hi rendition="#right">[ 24. <hi rendition="#g">August</hi> 1854.</hi></docDate></docImprint> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <div n="1"> <figure> <head> <hi rendition="#fr">Die Admiralität in London.</hi> </head> </figure> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div xml:id="Spute5" type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Spute dich</hi>!</hi><lb/> <ref target="nn_pfennig086_1854#Spute4">( Fortsetzung. )</ref> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie ersten Tage im Polengute wollten dem an Ord-<lb/> nung gewöhnten Karl sowie seiner Familie durchaus<lb/> nicht gefallen; aber es hieß: „Sputet euch!“ und so<lb/> hatten die thätigen Hände die Wohnstube in dem sonst<lb/> fest und gut gebauten Bauernhause in kurzer Zeit<lb/> ganz umgewandelt. Dasselbe geschah auch nach und<lb/> nach mit dem Hofe und den übrigen Wirthschaftsräu-<lb/> men, sodaß man das Polengut fast nicht mehr erken-<lb/> nen konnte, wenn man in dasselbe eintrat.</p><lb/> <p>Die Umgestaltung wurde dem neuen Besitzer nicht<lb/> gar zu schwer, da er sich aus seinem Heimatsorte einen<lb/> tüchtigen Knecht und eine brave Magd mitgebracht<lb/> hatte, auf welche er sich vollkommen verlassen konnte;<lb/> auch war mit ihm ein Jugendfreund, ein Zimmer-<lb/> gesell, angekommen, der sogleich einige Schock trockene,<lb/> vom Polen mit gekaufte Breter im Gute zweckmäßig<lb/><cb n="2"/> verwendete, theils um zu verbessern und zu verschö-<lb/> nern, theils um die Bewirthschaftung zu erleichtern.</p><lb/> <p>Die Ernte, welche Karl im ersten Jahre noch ein-<lb/> brachte, war freilich eine sehr dürftige und vermochte<lb/> nicht, seinen Blick in die Zukunft sehr zu erheitern;<lb/> aber er verlor keineswegs den Muth, da er es gelernt<lb/> hatte, dem Grund und Boden das Möglichste abzu-<lb/> gewinnen. „Spute dich! Sputet euch!“ dies Wort<lb/> erklang des Tages wol zehn mal aus seinem Munde.<lb/> Überall griff er selbst mit zu und war die Arbeit ge-<lb/> than, so war er heiter und suchte seinen Dienstleuten<lb/> wie seinen Familiengliedern wieder eine heitere Stunde<lb/> der Ruhe zu bereiten. Dies bewog die Seinigen,<lb/> beim Beginn der neuen Arbeit sich desto mehr zu sputen.</p><lb/> <p>Bald nach seinem Einzuge erhielt Karl Besuch;<lb/> der alte Zillmer kam. Es war ein Freudentag für<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[273]/0001]
Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.
Nr. 87. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 24. August 1854.
[Abbildung Die Admiralität in London.]
Spute dich!
( Fortsetzung. )
Die ersten Tage im Polengute wollten dem an Ord-
nung gewöhnten Karl sowie seiner Familie durchaus
nicht gefallen; aber es hieß: „Sputet euch!“ und so
hatten die thätigen Hände die Wohnstube in dem sonst
fest und gut gebauten Bauernhause in kurzer Zeit
ganz umgewandelt. Dasselbe geschah auch nach und
nach mit dem Hofe und den übrigen Wirthschaftsräu-
men, sodaß man das Polengut fast nicht mehr erken-
nen konnte, wenn man in dasselbe eintrat.
Die Umgestaltung wurde dem neuen Besitzer nicht
gar zu schwer, da er sich aus seinem Heimatsorte einen
tüchtigen Knecht und eine brave Magd mitgebracht
hatte, auf welche er sich vollkommen verlassen konnte;
auch war mit ihm ein Jugendfreund, ein Zimmer-
gesell, angekommen, der sogleich einige Schock trockene,
vom Polen mit gekaufte Breter im Gute zweckmäßig
verwendete, theils um zu verbessern und zu verschö-
nern, theils um die Bewirthschaftung zu erleichtern.
Die Ernte, welche Karl im ersten Jahre noch ein-
brachte, war freilich eine sehr dürftige und vermochte
nicht, seinen Blick in die Zukunft sehr zu erheitern;
aber er verlor keineswegs den Muth, da er es gelernt
hatte, dem Grund und Boden das Möglichste abzu-
gewinnen. „Spute dich! Sputet euch!“ dies Wort
erklang des Tages wol zehn mal aus seinem Munde.
Überall griff er selbst mit zu und war die Arbeit ge-
than, so war er heiter und suchte seinen Dienstleuten
wie seinen Familiengliedern wieder eine heitere Stunde
der Ruhe zu bereiten. Dies bewog die Seinigen,
beim Beginn der neuen Arbeit sich desto mehr zu sputen.
Bald nach seinem Einzuge erhielt Karl Besuch;
der alte Zillmer kam. Es war ein Freudentag für
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