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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 28. Leipzig (Sachsen), 15. Juli 1843.

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[Beginn Spaltensatz] aber ästige, noch andere netzförmig ineinander geschlun-
gene Fäden; außerdem sind die Fäden bei einigen kno-
tig, wie eine Perl= oder Paternosterschnur, bei andern
gegliedert und mit gelenkförmigen Absätzen versehen. Des-
halb theilt man die sämmtlichen Arten der Conferven in
fünf Hauptabtheilungen: 1 ) in solche mit einfachen,
gleichartigen Fäden ohne Knoten, wie der Bachwasser-
faden, der oft ganze Wasserflächen überzieht, bisweilen
eine Länge von fünf Ellen erreicht und sich zu Papier,
Flachs, Lampendochten u. s. w. verwenden läßt; 2 ) in
solche mit ästigen gleichartigen Fäden, wie der blasige
Wasserfaden, der auch unter dem Namen Wiesen-
pelz oder Wiesenmatte vorkommt, weil er nach Über-
schwemmungen bisweilen ganze Wiesen überzieht; 3 ) in
solche mit ineinanderlaufenden Fäden, wie der netzförmige
Wasserfaden, der sich in Flüssen, Wassergräben und
Wiesen findet und in der Zartheit und Feinheit seiner
Fäden die feinsten Kopfhaare übertrifft; 4 ) in solche mit
knotigen Fäden, wie der gallertartige Wasserfaden, der
nur in reinem, hellem Wasser wächst,1 1 / 2 --3 Zoll
groß wird und schlüpfrig ist wie Froschlaich; 5 ) in solche
mit Fäden, welche knieförmige Gelenke haben, wie der
haarförmige Wasserfaden, der in allen Wassergräben und
Fischteichen vorkommt und ein haarförmiges Gewächs
mit vielen ineinandergeschlungenen Fäden bildet. Die
Conferven machen durch ihr Verfaulen das Wasser stin-
kend und umfassen auch die sogenannte Priestley'sche
Materie.

Die Meerwasseralgen oder Tange sind Seepflanzen
von einem lederartigen, biegsamen Wesen, das bei eini-
gen gallertartig, bei andern aber häutig und dünn ist.
Sie sitzen ohne Wurzeln mit ihrem Stiele auf Steinen,
Schalthieren und andern Körpern fest und haben eine
Höhe von einem Zoll bis zu zehn Ellen. Einige schei-
nen ein einziges Blatt mit einem Stiele zu sein, andere
sind einem Trichter oder einer Trompete ähnlich, noch
andere stellen ein breites Band oder einen schmalen Rie-
men oder ein baumartiges Gewächs u. s. w. dar. Die
meisten unter ihnen enthalten einen purpurrothen Saft,
mit denen sich Frauen, die am Seestrande wohnen, zu
schminken pflegen. Daher rührt der lateinische Name
Fucus ( Schminkgras ) .

Von den vielen. Arten der Tange mögen hier nur
einige angeführt werden:

1 ) Der schwimmende Tang, auch Sargazzo oder
Sargasso genannt, wächst ursprünglich am Lande fest-
sitzend, wird aber von Stürmen losgerissen und schwimmt
oft im hohen Meere, besonders zwischen Europa und
Amerika in solcher Menge, daß man auf meilengroßen
Wiesen zu schiffen glaubt. Das grüne Vorgebirge soll
von diesem Umstande seinen Namen haben, denn in der
Nähe dieses Vorgebirges kommt er immer in sehr gro-
ßer Menge vor. Mit Essig eingemacht soll er wie Meer-
fenchel schmecken.

2 ) Der Blasentang besteht in einem flachen zwei-
theiligen, glattrandigen Blatte, das an den Enden war-
zige Blüten hat, heißt von seiner einem Eichenblatte ähn-
lichen Gestalt auch Seeeiche ( Quercus marina ) . Die
ganze Pflanze und ihre Asche ( Aethiops vegetabilis ) war
sonst und ist in England noch officinell. Jn Westgoth-
land heißt dieser Tang auch Schweinetang, weil er ge-
kocht zur Schweinefütterung benutzt werden kann.

3 ) Der eßbare Tang hat ein einfaches, ungetheiltes
schwertförmiges Blatt, durch welches der dicke, viereckige
breite Stiel seiner ganzen Länge nach hindurchläuft. Er
dient Menschen und Thieren zur Nahrung.

4 ) Der Zuckertang unterscheidet sich von dem vori-
gen durch seinen äußerst kurzen, runden Stiel. Er ist
[Spaltenumbruch] oft drei Ellen lang und in der Mitte über eine Elle
breit. Er hat Wurzeln, mit denen er sich an den Stei-
nen festhält wie mit Fingern. Aus dem Safte der
Pflanze kann Zucker bereitet werden. An der englischen
Küste genießt man diesen Tang als Gemüse und die
Jsländer essen ihn auch getrocknet.

Die Farbe aller Tangarten ist dunkelgrün oder bräun-
lich, im trockenen Zustande schwarz. An der französi-
schen und englischen Küste wird er zum Düngen benutzt;
seine Asche gibt Pottasche.

Der Riementang ( Laminaria ) bildet eine eigene Gat-
tung und ist lederartig, häutig und meist rippenlos. Er
hat eine faserige Wurzel und einen runden oder zusam-
mengedrückten Stiel. Eine Art dieses Riementangs ist
der Neptunsgürtel oder Zuckerriementang, welcher auf
unserer Abbildung durch die untere Figur links darge-
stellt ist.

Ebenso bildet die Hautalge ( Halymenia ) eine eigene
Gattung, welche in punktförmigen eingesenkten Höckern
sehr kleine Keimkörner enthält, welche zusammen rothe
Kugeln bilden. Es gibt eine eßbare Art. Die handför-
mige ist auf unserer Abbildung oben rechts dargestellt;
sie ist frisch tief blutroth, getrocknet aber schwarzpur-
purroth.

Die Wassergallerte ( Ulvae ) , auch Yllen genannt, bil-
den die niedrigste Gattung der Algen. Sie bestehen in
einer durchsichtigen Haut, die entweder flach ausgebreitet,
dabei aber verschiedenartig gefaltet und eingeschnitten, oder
zu Röhren und Blasen geformt ist, in welchen die Be-
fruchtungswerkzeuge liegen. Unter den Arten der Ulven
ist der Seesalat und die Seepflaume am merkwürdigsten.
Der erstere wächst an den Küsten des Meers unter dem
Wasser auf Steinen, besonders in Löchern und Höhlen,
und sieht aus wie auf unserer Abbildung die unterste
Figur rechts. Die Seepflaume ist kugelrund, wächst ein-
zeln und ist inwendig saftig. Sie hat eine braune oder
dunkelgrüne Farbe und wird in den brandenburger Seen
mit Netzen herausgefischt. Jhre Größe ist die von einer
Erbse bis zu einer beträchtlichen Wallnuß.



Davidson's Verfahren, Wachs zu bleichen.

Das Wachs wird mit Chlorkalk vermischt und hierauf
durch Schwefelsäure zersetzt. Zum Schmelzen des Wach-
ses oder Talgs dient ein eisernes, mit Blei ausgefütter-
tes oder anderes passendes Gefäß, welches unmittelbar
durch Feuer oder Dampf erhitzt wird. 112 Pfund ge-
schmolzenes Wachs werden mit ungefähr dem gleichen
Gewichte einer bis auf die Temperatur des siedenden
Wassers erwärmten Auflösung von Chlorkalk versetzt, und
nachdem die Vereinigung erfolgt ist, rührt man 50--100
Unzen Schwefelsäure darunter, welche vorher mit dem
zwanzig= oder dreißigfachen Gewichte Wassers verdünnt
worden ist, und setzt das Kochen und Umrühren so lange
fort, bis die Schwefelsäure allen Kalk in Gyps verwan-
delt und ausgeschieden hat. Die Chlorkalkauflösung be-
steht aus 14--28 Pfund Chlorkalk und 112 Pfund Was-
ser. Um Talg zu bleichen, genügen 2--5 Pfund Chlor-
kalk auf 112 Pfund Talg.



Luftschiffahrt.

Diese Frage wird jetzt überall lebhaft erörtert, und
ohne Zweifel ist es dem ringenden Menschengeiste, frü-
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] aber ästige, noch andere netzförmig ineinander geschlun-
gene Fäden; außerdem sind die Fäden bei einigen kno-
tig, wie eine Perl= oder Paternosterschnur, bei andern
gegliedert und mit gelenkförmigen Absätzen versehen. Des-
halb theilt man die sämmtlichen Arten der Conferven in
fünf Hauptabtheilungen: 1 ) in solche mit einfachen,
gleichartigen Fäden ohne Knoten, wie der Bachwasser-
faden, der oft ganze Wasserflächen überzieht, bisweilen
eine Länge von fünf Ellen erreicht und sich zu Papier,
Flachs, Lampendochten u. s. w. verwenden läßt; 2 ) in
solche mit ästigen gleichartigen Fäden, wie der blasige
Wasserfaden, der auch unter dem Namen Wiesen-
pelz oder Wiesenmatte vorkommt, weil er nach Über-
schwemmungen bisweilen ganze Wiesen überzieht; 3 ) in
solche mit ineinanderlaufenden Fäden, wie der netzförmige
Wasserfaden, der sich in Flüssen, Wassergräben und
Wiesen findet und in der Zartheit und Feinheit seiner
Fäden die feinsten Kopfhaare übertrifft; 4 ) in solche mit
knotigen Fäden, wie der gallertartige Wasserfaden, der
nur in reinem, hellem Wasser wächst,1 1 / 2 —3 Zoll
groß wird und schlüpfrig ist wie Froschlaich; 5 ) in solche
mit Fäden, welche knieförmige Gelenke haben, wie der
haarförmige Wasserfaden, der in allen Wassergräben und
Fischteichen vorkommt und ein haarförmiges Gewächs
mit vielen ineinandergeschlungenen Fäden bildet. Die
Conferven machen durch ihr Verfaulen das Wasser stin-
kend und umfassen auch die sogenannte Priestley'sche
Materie.

Die Meerwasseralgen oder Tange sind Seepflanzen
von einem lederartigen, biegsamen Wesen, das bei eini-
gen gallertartig, bei andern aber häutig und dünn ist.
Sie sitzen ohne Wurzeln mit ihrem Stiele auf Steinen,
Schalthieren und andern Körpern fest und haben eine
Höhe von einem Zoll bis zu zehn Ellen. Einige schei-
nen ein einziges Blatt mit einem Stiele zu sein, andere
sind einem Trichter oder einer Trompete ähnlich, noch
andere stellen ein breites Band oder einen schmalen Rie-
men oder ein baumartiges Gewächs u. s. w. dar. Die
meisten unter ihnen enthalten einen purpurrothen Saft,
mit denen sich Frauen, die am Seestrande wohnen, zu
schminken pflegen. Daher rührt der lateinische Name
Fucus ( Schminkgras ) .

Von den vielen. Arten der Tange mögen hier nur
einige angeführt werden:

1 ) Der schwimmende Tang, auch Sargazzo oder
Sargasso genannt, wächst ursprünglich am Lande fest-
sitzend, wird aber von Stürmen losgerissen und schwimmt
oft im hohen Meere, besonders zwischen Europa und
Amerika in solcher Menge, daß man auf meilengroßen
Wiesen zu schiffen glaubt. Das grüne Vorgebirge soll
von diesem Umstande seinen Namen haben, denn in der
Nähe dieses Vorgebirges kommt er immer in sehr gro-
ßer Menge vor. Mit Essig eingemacht soll er wie Meer-
fenchel schmecken.

2 ) Der Blasentang besteht in einem flachen zwei-
theiligen, glattrandigen Blatte, das an den Enden war-
zige Blüten hat, heißt von seiner einem Eichenblatte ähn-
lichen Gestalt auch Seeeiche ( Quercus marina ) . Die
ganze Pflanze und ihre Asche ( Aethiops vegetabilis ) war
sonst und ist in England noch officinell. Jn Westgoth-
land heißt dieser Tang auch Schweinetang, weil er ge-
kocht zur Schweinefütterung benutzt werden kann.

3 ) Der eßbare Tang hat ein einfaches, ungetheiltes
schwertförmiges Blatt, durch welches der dicke, viereckige
breite Stiel seiner ganzen Länge nach hindurchläuft. Er
dient Menschen und Thieren zur Nahrung.

4 ) Der Zuckertang unterscheidet sich von dem vori-
gen durch seinen äußerst kurzen, runden Stiel. Er ist
[Spaltenumbruch] oft drei Ellen lang und in der Mitte über eine Elle
breit. Er hat Wurzeln, mit denen er sich an den Stei-
nen festhält wie mit Fingern. Aus dem Safte der
Pflanze kann Zucker bereitet werden. An der englischen
Küste genießt man diesen Tang als Gemüse und die
Jsländer essen ihn auch getrocknet.

Die Farbe aller Tangarten ist dunkelgrün oder bräun-
lich, im trockenen Zustande schwarz. An der französi-
schen und englischen Küste wird er zum Düngen benutzt;
seine Asche gibt Pottasche.

Der Riementang ( Laminaria ) bildet eine eigene Gat-
tung und ist lederartig, häutig und meist rippenlos. Er
hat eine faserige Wurzel und einen runden oder zusam-
mengedrückten Stiel. Eine Art dieses Riementangs ist
der Neptunsgürtel oder Zuckerriementang, welcher auf
unserer Abbildung durch die untere Figur links darge-
stellt ist.

Ebenso bildet die Hautalge ( Halymenia ) eine eigene
Gattung, welche in punktförmigen eingesenkten Höckern
sehr kleine Keimkörner enthält, welche zusammen rothe
Kugeln bilden. Es gibt eine eßbare Art. Die handför-
mige ist auf unserer Abbildung oben rechts dargestellt;
sie ist frisch tief blutroth, getrocknet aber schwarzpur-
purroth.

Die Wassergallerte ( Ulvae ) , auch Yllen genannt, bil-
den die niedrigste Gattung der Algen. Sie bestehen in
einer durchsichtigen Haut, die entweder flach ausgebreitet,
dabei aber verschiedenartig gefaltet und eingeschnitten, oder
zu Röhren und Blasen geformt ist, in welchen die Be-
fruchtungswerkzeuge liegen. Unter den Arten der Ulven
ist der Seesalat und die Seepflaume am merkwürdigsten.
Der erstere wächst an den Küsten des Meers unter dem
Wasser auf Steinen, besonders in Löchern und Höhlen,
und sieht aus wie auf unserer Abbildung die unterste
Figur rechts. Die Seepflaume ist kugelrund, wächst ein-
zeln und ist inwendig saftig. Sie hat eine braune oder
dunkelgrüne Farbe und wird in den brandenburger Seen
mit Netzen herausgefischt. Jhre Größe ist die von einer
Erbse bis zu einer beträchtlichen Wallnuß.



Davidson's Verfahren, Wachs zu bleichen.

Das Wachs wird mit Chlorkalk vermischt und hierauf
durch Schwefelsäure zersetzt. Zum Schmelzen des Wach-
ses oder Talgs dient ein eisernes, mit Blei ausgefütter-
tes oder anderes passendes Gefäß, welches unmittelbar
durch Feuer oder Dampf erhitzt wird. 112 Pfund ge-
schmolzenes Wachs werden mit ungefähr dem gleichen
Gewichte einer bis auf die Temperatur des siedenden
Wassers erwärmten Auflösung von Chlorkalk versetzt, und
nachdem die Vereinigung erfolgt ist, rührt man 50—100
Unzen Schwefelsäure darunter, welche vorher mit dem
zwanzig= oder dreißigfachen Gewichte Wassers verdünnt
worden ist, und setzt das Kochen und Umrühren so lange
fort, bis die Schwefelsäure allen Kalk in Gyps verwan-
delt und ausgeschieden hat. Die Chlorkalkauflösung be-
steht aus 14—28 Pfund Chlorkalk und 112 Pfund Was-
ser. Um Talg zu bleichen, genügen 2—5 Pfund Chlor-
kalk auf 112 Pfund Talg.



Luftschiffahrt.

Diese Frage wird jetzt überall lebhaft erörtert, und
ohne Zweifel ist es dem ringenden Menschengeiste, frü-
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[221/0005] 221 aber ästige, noch andere netzförmig ineinander geschlun- gene Fäden; außerdem sind die Fäden bei einigen kno- tig, wie eine Perl= oder Paternosterschnur, bei andern gegliedert und mit gelenkförmigen Absätzen versehen. Des- halb theilt man die sämmtlichen Arten der Conferven in fünf Hauptabtheilungen: 1 ) in solche mit einfachen, gleichartigen Fäden ohne Knoten, wie der Bachwasser- faden, der oft ganze Wasserflächen überzieht, bisweilen eine Länge von fünf Ellen erreicht und sich zu Papier, Flachs, Lampendochten u. s. w. verwenden läßt; 2 ) in solche mit ästigen gleichartigen Fäden, wie der blasige Wasserfaden, der auch unter dem Namen Wiesen- pelz oder Wiesenmatte vorkommt, weil er nach Über- schwemmungen bisweilen ganze Wiesen überzieht; 3 ) in solche mit ineinanderlaufenden Fäden, wie der netzförmige Wasserfaden, der sich in Flüssen, Wassergräben und Wiesen findet und in der Zartheit und Feinheit seiner Fäden die feinsten Kopfhaare übertrifft; 4 ) in solche mit knotigen Fäden, wie der gallertartige Wasserfaden, der nur in reinem, hellem Wasser wächst,1 1 / 2 —3 Zoll groß wird und schlüpfrig ist wie Froschlaich; 5 ) in solche mit Fäden, welche knieförmige Gelenke haben, wie der haarförmige Wasserfaden, der in allen Wassergräben und Fischteichen vorkommt und ein haarförmiges Gewächs mit vielen ineinandergeschlungenen Fäden bildet. 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Jn Westgoth- land heißt dieser Tang auch Schweinetang, weil er ge- kocht zur Schweinefütterung benutzt werden kann. 3 ) Der eßbare Tang hat ein einfaches, ungetheiltes schwertförmiges Blatt, durch welches der dicke, viereckige breite Stiel seiner ganzen Länge nach hindurchläuft. Er dient Menschen und Thieren zur Nahrung. 4 ) Der Zuckertang unterscheidet sich von dem vori- gen durch seinen äußerst kurzen, runden Stiel. Er ist oft drei Ellen lang und in der Mitte über eine Elle breit. Er hat Wurzeln, mit denen er sich an den Stei- nen festhält wie mit Fingern. Aus dem Safte der Pflanze kann Zucker bereitet werden. An der englischen Küste genießt man diesen Tang als Gemüse und die Jsländer essen ihn auch getrocknet. Die Farbe aller Tangarten ist dunkelgrün oder bräun- lich, im trockenen Zustande schwarz. An der französi- schen und englischen Küste wird er zum Düngen benutzt; seine Asche gibt Pottasche. Der Riementang ( Laminaria ) bildet eine eigene Gat- tung und ist lederartig, häutig und meist rippenlos. Er hat eine faserige Wurzel und einen runden oder zusam- mengedrückten Stiel. Eine Art dieses Riementangs ist der Neptunsgürtel oder Zuckerriementang, welcher auf unserer Abbildung durch die untere Figur links darge- stellt ist. Ebenso bildet die Hautalge ( Halymenia ) eine eigene Gattung, welche in punktförmigen eingesenkten Höckern sehr kleine Keimkörner enthält, welche zusammen rothe Kugeln bilden. Es gibt eine eßbare Art. Die handför- mige ist auf unserer Abbildung oben rechts dargestellt; sie ist frisch tief blutroth, getrocknet aber schwarzpur- purroth. Die Wassergallerte ( Ulvae ) , auch Yllen genannt, bil- den die niedrigste Gattung der Algen. Sie bestehen in einer durchsichtigen Haut, die entweder flach ausgebreitet, dabei aber verschiedenartig gefaltet und eingeschnitten, oder zu Röhren und Blasen geformt ist, in welchen die Be- fruchtungswerkzeuge liegen. Unter den Arten der Ulven ist der Seesalat und die Seepflaume am merkwürdigsten. Der erstere wächst an den Küsten des Meers unter dem Wasser auf Steinen, besonders in Löchern und Höhlen, und sieht aus wie auf unserer Abbildung die unterste Figur rechts. Die Seepflaume ist kugelrund, wächst ein- zeln und ist inwendig saftig. Sie hat eine braune oder dunkelgrüne Farbe und wird in den brandenburger Seen mit Netzen herausgefischt. Jhre Größe ist die von einer Erbse bis zu einer beträchtlichen Wallnuß. Davidson's Verfahren, Wachs zu bleichen. Das Wachs wird mit Chlorkalk vermischt und hierauf durch Schwefelsäure zersetzt. Zum Schmelzen des Wach- ses oder Talgs dient ein eisernes, mit Blei ausgefütter- tes oder anderes passendes Gefäß, welches unmittelbar durch Feuer oder Dampf erhitzt wird. 112 Pfund ge- schmolzenes Wachs werden mit ungefähr dem gleichen Gewichte einer bis auf die Temperatur des siedenden Wassers erwärmten Auflösung von Chlorkalk versetzt, und nachdem die Vereinigung erfolgt ist, rührt man 50—100 Unzen Schwefelsäure darunter, welche vorher mit dem zwanzig= oder dreißigfachen Gewichte Wassers verdünnt worden ist, und setzt das Kochen und Umrühren so lange fort, bis die Schwefelsäure allen Kalk in Gyps verwan- delt und ausgeschieden hat. Die Chlorkalkauflösung be- steht aus 14—28 Pfund Chlorkalk und 112 Pfund Was- ser. Um Talg zu bleichen, genügen 2—5 Pfund Chlor- kalk auf 112 Pfund Talg. Luftschiffahrt. Diese Frage wird jetzt überall lebhaft erörtert, und ohne Zweifel ist es dem ringenden Menschengeiste, frü-

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 28. Leipzig (Sachsen), 15. Juli 1843, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig028_1843/5>, abgerufen am 24.11.2024.