Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 42. Prag, 1834.Panorama des Universums.
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( Alpenstraßen und Brücken. ) [Beginn Spaltensatz] welche Graubündten überdecken, und sich nach Tyrol hinüberziehen. Wenn es also gleichsam das Ansehen hat, als wäre es die Absicht der Natur gewesen, die Gemeinschaft der Bewohner dieser Gegenden aufzuheben, indem sie diese ungeheuern Felsenmassen neben einander aufthürmte, so hat doch der mensch- liche Fleiß und Beharrlichkeit den schroffen Berg- wänden ein Mittel zum gegenseitigen Verkehr abge- trotzt, und mit unsäglicher Arbeit haben die Ein- wohner dieses Gebirgslandes Wege in die steilen Felsen gehauen, über welche Menschen und Vieh oft schier athemlos die Höhe erreichen, Brücken wöl- ben sich über schwindelnde Abgründe und Grotten, sind durch Felsen gehauen, damit die Grenznachba- ren ihren Handel mit einander treiben, und ihre Produkte auch in das Ausland liefern können. Ob- gleich die Römer schon verschiedene Wege über die Alpen kannten, so sind doch erst seit dem 14ten Jahr- hundert ihre Pässe gangbarer, und für den Handels- und Kriegszug gar erst in der neuesten Zeit brauch- bar gemacht worden. Vorzüglich bewundert man die herrlichen Straßen, welche Frankreich in der neuesten Zeit über den Simplon und Mont = Cenis, Oesterreich und die Schweiz aber ganz neuerdings über den Splüghen haben führen lassen. Die Schweizer Alpen tragen auf allen ihren D. S. Der Reisende in Egypten. Die Schiffe, die in Alexandrien anfahren, laufen Panorama des Universums.
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( Alpenstraßen und Brücken. ) [Beginn Spaltensatz] welche Graubündten überdecken, und sich nach Tyrol hinüberziehen. Wenn es also gleichsam das Ansehen hat, als wäre es die Absicht der Natur gewesen, die Gemeinschaft der Bewohner dieser Gegenden aufzuheben, indem sie diese ungeheuern Felsenmassen neben einander aufthürmte, so hat doch der mensch- liche Fleiß und Beharrlichkeit den schroffen Berg- wänden ein Mittel zum gegenseitigen Verkehr abge- trotzt, und mit unsäglicher Arbeit haben die Ein- wohner dieses Gebirgslandes Wege in die steilen Felsen gehauen, über welche Menschen und Vieh oft schier athemlos die Höhe erreichen, Brücken wöl- ben sich über schwindelnde Abgründe und Grotten, sind durch Felsen gehauen, damit die Grenznachba- ren ihren Handel mit einander treiben, und ihre Produkte auch in das Ausland liefern können. Ob- gleich die Römer schon verschiedene Wege über die Alpen kannten, so sind doch erst seit dem 14ten Jahr- hundert ihre Pässe gangbarer, und für den Handels- und Kriegszug gar erst in der neuesten Zeit brauch- bar gemacht worden. Vorzüglich bewundert man die herrlichen Straßen, welche Frankreich in der neuesten Zeit über den Simplon und Mont = Cenis, Oesterreich und die Schweiz aber ganz neuerdings über den Splüghen haben führen lassen. Die Schweizer Alpen tragen auf allen ihren D. S. Der Reisende in Egypten. Die Schiffe, die in Alexandrien anfahren, laufen <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="333"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Panorama des Universums.</hi></fw><figure><head> ( Alpenstraßen und Brücken. ) </head></figure><lb/><cb type="start"/> welche Graubündten überdecken, und sich nach Tyrol<lb/> hinüberziehen. Wenn es also gleichsam das Ansehen<lb/> hat, als wäre es die Absicht der Natur gewesen,<lb/> die Gemeinschaft der Bewohner dieser Gegenden<lb/> aufzuheben, indem sie diese ungeheuern Felsenmassen<lb/> neben einander aufthürmte, so hat doch der mensch-<lb/> liche Fleiß und Beharrlichkeit den schroffen Berg-<lb/> wänden ein Mittel zum gegenseitigen Verkehr abge-<lb/> trotzt, und mit unsäglicher Arbeit haben die Ein-<lb/> wohner dieses Gebirgslandes Wege in die steilen<lb/> Felsen gehauen, über welche Menschen und Vieh<lb/> oft schier athemlos die Höhe erreichen, Brücken wöl-<lb/> ben sich über schwindelnde Abgründe und Grotten,<lb/> sind durch Felsen gehauen, damit die Grenznachba-<lb/> ren ihren Handel mit einander treiben, und ihre<lb/> Produkte auch in das Ausland liefern können. Ob-<lb/> gleich die Römer schon verschiedene Wege über die<lb/> Alpen kannten, so sind doch erst seit dem 14ten Jahr-<lb/> hundert ihre Pässe gangbarer, und für den Handels-<lb/> und Kriegszug gar erst in der neuesten Zeit brauch-<lb/> bar gemacht worden. Vorzüglich bewundert man<lb/> die herrlichen Straßen, welche Frankreich in der<lb/> neuesten Zeit über den Simplon und Mont = Cenis,<lb/> Oesterreich und die Schweiz aber ganz neuerdings<lb/> über den Splüghen haben führen lassen.</p><lb/> <cb n="2"/> <p>Die Schweizer Alpen tragen auf allen ihren<lb/> Höhen, die 8100 oder 8200 Fuß übersteigen, ewi-<lb/> gen Schnee. Man hat auf der ganzen Erdober-<lb/> fläche beobachtet, daß die Wärme in dem Verhält-<lb/> nisse abnimmt, in welchem man sich über die Mee-<lb/> resfläche erhebt, bis man eine Höhe er reicht, in wel-<lb/> cher ein ewiger Winter herrscht. Jn den Schweizer-<lb/> Alpen zählt man über 400 Gletscher, welche zusam-<lb/> men, nach <hi rendition="#g">Ebel,</hi> eine Oberfläche von mehr als 40<lb/> Quadratmeilen einnehmen, und sich 100 bis 600 Fuß<lb/> in die Tiefe erstrecken. „Sie sind,“ sagt <hi rendition="#g">Ebel,</hi><lb/> „die unerschöpflichen Behälter, welche die größten<lb/> und vorzüglichsten Ströme Europa's unterhalten.“</p><lb/> <p><space dim="horizontal"/> D. S.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Der Reisende in Egypten.</hi> </head><lb/> <p>Die Schiffe, die in Alexandrien anfahren, laufen<lb/> in einem alten Hafen an, der einen geräumigen und<lb/> ziemlich sichern Ackergrund hat. Der Fremde steigt<lb/> sogleich, ohne sich sonst irgend einer Förmlichkeit<lb/> unterziehen zu müssen, ans Land, und man erkennt<lb/> schon daran, daß hier eine ganz andere Regierung<lb/> ist, als in Europa. Bei jedem Schritt, den man<lb/> thut, wird man durch den Anblick der Gegenden und<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [333/0005]
Panorama des Universums.
[Abbildung ( Alpenstraßen und Brücken. ) ]
welche Graubündten überdecken, und sich nach Tyrol
hinüberziehen. Wenn es also gleichsam das Ansehen
hat, als wäre es die Absicht der Natur gewesen,
die Gemeinschaft der Bewohner dieser Gegenden
aufzuheben, indem sie diese ungeheuern Felsenmassen
neben einander aufthürmte, so hat doch der mensch-
liche Fleiß und Beharrlichkeit den schroffen Berg-
wänden ein Mittel zum gegenseitigen Verkehr abge-
trotzt, und mit unsäglicher Arbeit haben die Ein-
wohner dieses Gebirgslandes Wege in die steilen
Felsen gehauen, über welche Menschen und Vieh
oft schier athemlos die Höhe erreichen, Brücken wöl-
ben sich über schwindelnde Abgründe und Grotten,
sind durch Felsen gehauen, damit die Grenznachba-
ren ihren Handel mit einander treiben, und ihre
Produkte auch in das Ausland liefern können. Ob-
gleich die Römer schon verschiedene Wege über die
Alpen kannten, so sind doch erst seit dem 14ten Jahr-
hundert ihre Pässe gangbarer, und für den Handels-
und Kriegszug gar erst in der neuesten Zeit brauch-
bar gemacht worden. Vorzüglich bewundert man
die herrlichen Straßen, welche Frankreich in der
neuesten Zeit über den Simplon und Mont = Cenis,
Oesterreich und die Schweiz aber ganz neuerdings
über den Splüghen haben führen lassen.
Die Schweizer Alpen tragen auf allen ihren
Höhen, die 8100 oder 8200 Fuß übersteigen, ewi-
gen Schnee. Man hat auf der ganzen Erdober-
fläche beobachtet, daß die Wärme in dem Verhält-
nisse abnimmt, in welchem man sich über die Mee-
resfläche erhebt, bis man eine Höhe er reicht, in wel-
cher ein ewiger Winter herrscht. Jn den Schweizer-
Alpen zählt man über 400 Gletscher, welche zusam-
men, nach Ebel, eine Oberfläche von mehr als 40
Quadratmeilen einnehmen, und sich 100 bis 600 Fuß
in die Tiefe erstrecken. „Sie sind,“ sagt Ebel,
„die unerschöpflichen Behälter, welche die größten
und vorzüglichsten Ströme Europa's unterhalten.“
D. S.
Der Reisende in Egypten.
Die Schiffe, die in Alexandrien anfahren, laufen
in einem alten Hafen an, der einen geräumigen und
ziemlich sichern Ackergrund hat. Der Fremde steigt
sogleich, ohne sich sonst irgend einer Förmlichkeit
unterziehen zu müssen, ans Land, und man erkennt
schon daran, daß hier eine ganz andere Regierung
ist, als in Europa. Bei jedem Schritt, den man
thut, wird man durch den Anblick der Gegenden und
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