Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 10. Prag, 1834.Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
Blätter, und wirft sie hinunter, während der übrigeHaufen dieselben fortschleppt. Der Gruß verschiedener Nationen. Das Wort Gruß oder Grüßen kommt von Bevölkerung der Erde. Die Statistiker der verschiedenen Nationen sind Balbi, unstreitig einer der gelehrtesten und Ein englisches Bauernhaus. ***) Die Landwirthschaft in England steht auf einer *) Diese ungeheure Angabe scheint auf einer Vergleichung der Flächenmaße der größeren Welttheile mit Europa zu beruhen, und begreift natürlich auch die muthmaßliche Zahl mancher Völker in sich, die wir vielleicht erst in Jahr- hunderten werden kennen lernen. **) Es ist in allen Ländern, wo noch keine regelmäßige Volkszählung eingeführt ist, eine gewagte Sache, ihre Bevölkerung zu bezeichnen. Am schwierigsten dürfte dieses aber in Afrika seyn, wo noch jährlich neue Volksstämme entdeckt werden, von deren Daseyn wir vor ein paar Jahrzehenden keine Ahnung hatten, und dessen Jn- neres, trotz der angestrengten Thätigkeit kühner Reisen- der in der letztern Zeit, uns doch noch lange nicht hin- länglich bekannt ist, um mit Zuversicht von seiner Bevöl- kerung zu sprechen. ***) Jn der Folge über landwirthschaftl. Erzeugnisse.
Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
Blätter, und wirft sie hinunter, während der übrigeHaufen dieselben fortschleppt. Der Gruß verschiedener Nationen. Das Wort Gruß oder Grüßen kommt von Bevölkerung der Erde. Die Statistiker der verschiedenen Nationen sind Balbi, unstreitig einer der gelehrtesten und Ein englisches Bauernhaus. ***) Die Landwirthschaft in England steht auf einer *) Diese ungeheure Angabe scheint auf einer Vergleichung der Flächenmaße der größeren Welttheile mit Europa zu beruhen, und begreift natürlich auch die muthmaßliche Zahl mancher Völker in sich, die wir vielleicht erst in Jahr- hunderten werden kennen lernen. **) Es ist in allen Ländern, wo noch keine regelmäßige Volkszählung eingeführt ist, eine gewagte Sache, ihre Bevölkerung zu bezeichnen. Am schwierigsten dürfte dieses aber in Afrika seyn, wo noch jährlich neue Volksstämme entdeckt werden, von deren Daseyn wir vor ein paar Jahrzehenden keine Ahnung hatten, und dessen Jn- neres, trotz der angestrengten Thätigkeit kühner Reisen- der in der letztern Zeit, uns doch noch lange nicht hin- länglich bekannt ist, um mit Zuversicht von seiner Bevöl- kerung zu sprechen. ***) Jn der Folge über landwirthschaftl. Erzeugnisse.
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="75"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Panorama des Universums.</hi></fw><cb type="start"/> Blätter, und wirft sie hinunter, während der übrige<lb/> Haufen dieselben fortschleppt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Der Gruß verschiedener Nationen.</hi> </head><lb/> <p>Das Wort <hi rendition="#g">Gruß</hi> oder <hi rendition="#g">Grüßen</hi> kommt von<lb/> dem plattdeutschen <hi rendition="#g">Gröten,</hi> groß machen, her. Also:<lb/> Gott grüße dich! heißt: Gott mache dich groß ( be-<lb/> glücke, segne dich ) ! Bald besteht die Begrüßung in<lb/> gewissen Gebärden, bald fügt man diesen stummen<lb/> Zeichen der Gesinnung noch eine ausdrückliche Versi-<lb/> cherung oder eine Wunschformel bei. Die Verschie-<lb/> denheit geht oft so weit, daß das, was bei einem<lb/> Volke als Höflichkeitsbezeigung oder als vorzügliche<lb/> Artigkeit gilt, bei einem andern für ein Merkmal der<lb/> Ungeschliffenheit gehalten wird. Wenn man es in<lb/> den meisten deutschen Ländern für eine Pflicht des<lb/> Anstandes hielt und zum Theil noch dafür ansieht,<lb/> Damen die Hand zu küssen, so gilt dieser Handkuß<lb/> in Jtalien für ein Zeichen der Vertraulichkeit, das<lb/> sich nur die nächsten Freunde erlauben dürfen. Da-<lb/> gegen lassen sich die russischen Damen nicht die Hand,<lb/> sondern die Stirn küssen, und würden sich durch Un-<lb/> terlassung dieser Sitte oder durch den Handkuß belei-<lb/> digt fühlen. Statt den in dem protestantischen Deutsch-<lb/> land üblichen Grußformeln: „Guten Morgen! Jhr<lb/> Diener!“ u. s. w. grüßt der katholische Bewohner<lb/> Deutschlands mit dem vom Papst <hi rendition="#g">Benedikt</hi> <hi rendition="#aq">XIII.</hi><lb/> 1728 empfohlenen katholischen Bundesgruß: „Gelobt<lb/> sey Jesus Christus!“ welcher mit dem Gegengruß:<lb/> „Jn Ewigkeit Amen!“ erwiedert wird. Der Berg-<lb/> mann ruft dem Bergmanne zu: „Glück auf!“ Die<lb/> unter dem Namen des Salutirens bekannten militä-<lb/> rischen Begrüßungen, welche zu Anfange des 16ten<lb/> Jahrhunderts bei den Deutschen aufkamen, geschehen<lb/> durch Berührung der Kopfbedeckung, Senkung der<lb/> Fahnen und des Degens, oder auch durch Erhebung<lb/> der Gewehre. Schiffe, welche sich begegnen, grüßen<lb/> sich durch Abfeuerung des Geschützes, durch das<lb/> Streichen der Flagge oder durch Erhebung des See-<lb/> geschreies u. s. w. Bezeigen wir selbst den vornehm-<lb/> sten Personen unsere Achtung nur durch Verbeugung<lb/> und Kopfentblößung, so wirft sich dagegen der Russe<lb/> vor seinen Herrn hin, umfaßt seine Knie und küßt<lb/> sie. Der Pohle verneigt sich bis zur Erde, und an-<lb/> dere slawische Völker küssen wenigstens die Kleider<lb/> dessen, dem sie tiefe Ergebenheit zu erkennen geben<lb/> wollen. Fast bei allen Völkern gelten wechselseitige<lb/> Berührungen als Ausdruck freundschaftlicher Gesin-<lb/> nungen. Händedruck, Umarmung und Kuß sind auch<lb/> bei nichteuropäischen Völkern Zeichen der Achtung und<lb/> Liebe. Einige Völker berühren noch andere Theile<lb/> des Körpers bei der Begrüßung. So drücken die<lb/> Lappländer, wenn sie sich begrüßen, die Nasen fest<lb/> an einander. Auf einer der größern Cykladen benetzt<lb/> man sich die Haare beim gegenseitigen Begegnen,<lb/> und die Franken sollen sich ein Haar ausgerauft,<lb/> und es der Person, die sie begrüßten, überreicht haben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Bevölkerung der <choice><sic>Crde</sic><corr>Erde</corr></choice>.</hi> </head><lb/> <p>Die Statistiker der verschiedenen Nationen sind<lb/> nicht allein noch immer uneinig über die Zahl der<lb/> Bewohner unseres Erdballes, sondern ihre Angaben<lb/> weichen ganz außerordentlich von einander ab. Der<lb/> Theologe <hi rendition="#g">Canz</hi> nahm ( 1744 ) die Bevölkerung der<lb/> Erde auf 60,000,000 M. an. — <hi rendition="#g">Volney</hi> ( 1804 )<lb/> 437,000,000. — <hi rendition="#g">Malte Brun</hi> ( 1804 und 1810 )<lb/><cb n="2"/> 640,000,000. — <hi rendition="#g">Balbi</hi> ( 1816 ) 704,000,000. —<lb/> Derselbe ( 1828 ) 737,000,000. — <hi rendition="#g">Pinkerton</hi> ( 1827 )<lb/> 710,000,000. — <hi rendition="#g">Hassel</hi> ( 1828 ) 846,782,210. —<lb/> Abbé St. <hi rendition="#g">Pierre</hi> ( gegen 1758 ) 900,000,000. —<lb/> Die engl. 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M. <note place="foot" n="**)">Es ist in allen Ländern, wo noch keine regelmäßige<lb/> Volkszählung eingeführt ist, eine gewagte Sache, ihre<lb/> Bevölkerung zu bezeichnen. Am schwierigsten dürfte<lb/> dieses aber in Afrika seyn, wo noch jährlich neue<lb/> Volksstämme entdeckt werden, von deren Daseyn wir vor<lb/> ein paar Jahrzehenden keine Ahnung hatten, und dessen Jn-<lb/> neres, trotz der angestrengten Thätigkeit kühner Reisen-<lb/> der in der letztern Zeit, uns doch noch lange nicht hin-<lb/> länglich bekannt ist, um mit Zuversicht von seiner Bevöl-<lb/> kerung zu sprechen.</note> — Amerika<lb/> 39,000,000 E. auf 11,146,000 Q. M. — Australien<lb/> 20,300,000 E. auf 3,100,000 Q. M. 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Die leidenschaft-<lb/> liche Vorliebe, mit der sie, keine Mühe und Kosten<lb/> scheuend, unaufhörlich fortfahren Versuche anzustellen,<lb/> und alles Erdenkliche aufzubieten, was zur Verbesse-<lb/> rung und Verschönerung ihrer Besitzungen beitragen<lb/> kann; das feine Gefühl für die schönen Formen und<lb/> harmonischen Zusammenstellungen der ländlichen Na-<lb/> tur; den richtigen geläuterten Geschmack, die magi-<lb/> sche Kunstfertigkeit, den schöpferischen Geist; alle diese<lb/> vortrefflichen Eigenschaften und unschätzbaren Kennt-<lb/> nisse haben die vornehmen Eigenthümer den geringe-<lb/> ren gleichsam eingeimpft, und zwar mit einem so<lb/> glücklichen Erfolge, daß manche mittelmäßige Besitzun-<lb/> gen wie Miniaturgemälde der größeren aussehen. 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Panorama des Universums.
Blätter, und wirft sie hinunter, während der übrige
Haufen dieselben fortschleppt.
Der Gruß verschiedener Nationen.
Das Wort Gruß oder Grüßen kommt von
dem plattdeutschen Gröten, groß machen, her. Also:
Gott grüße dich! heißt: Gott mache dich groß ( be-
glücke, segne dich ) ! Bald besteht die Begrüßung in
gewissen Gebärden, bald fügt man diesen stummen
Zeichen der Gesinnung noch eine ausdrückliche Versi-
cherung oder eine Wunschformel bei. Die Verschie-
denheit geht oft so weit, daß das, was bei einem
Volke als Höflichkeitsbezeigung oder als vorzügliche
Artigkeit gilt, bei einem andern für ein Merkmal der
Ungeschliffenheit gehalten wird. Wenn man es in
den meisten deutschen Ländern für eine Pflicht des
Anstandes hielt und zum Theil noch dafür ansieht,
Damen die Hand zu küssen, so gilt dieser Handkuß
in Jtalien für ein Zeichen der Vertraulichkeit, das
sich nur die nächsten Freunde erlauben dürfen. Da-
gegen lassen sich die russischen Damen nicht die Hand,
sondern die Stirn küssen, und würden sich durch Un-
terlassung dieser Sitte oder durch den Handkuß belei-
digt fühlen. Statt den in dem protestantischen Deutsch-
land üblichen Grußformeln: „Guten Morgen! Jhr
Diener!“ u. s. w. grüßt der katholische Bewohner
Deutschlands mit dem vom Papst Benedikt XIII.
1728 empfohlenen katholischen Bundesgruß: „Gelobt
sey Jesus Christus!“ welcher mit dem Gegengruß:
„Jn Ewigkeit Amen!“ erwiedert wird. Der Berg-
mann ruft dem Bergmanne zu: „Glück auf!“ Die
unter dem Namen des Salutirens bekannten militä-
rischen Begrüßungen, welche zu Anfange des 16ten
Jahrhunderts bei den Deutschen aufkamen, geschehen
durch Berührung der Kopfbedeckung, Senkung der
Fahnen und des Degens, oder auch durch Erhebung
der Gewehre. Schiffe, welche sich begegnen, grüßen
sich durch Abfeuerung des Geschützes, durch das
Streichen der Flagge oder durch Erhebung des See-
geschreies u. s. w. Bezeigen wir selbst den vornehm-
sten Personen unsere Achtung nur durch Verbeugung
und Kopfentblößung, so wirft sich dagegen der Russe
vor seinen Herrn hin, umfaßt seine Knie und küßt
sie. Der Pohle verneigt sich bis zur Erde, und an-
dere slawische Völker küssen wenigstens die Kleider
dessen, dem sie tiefe Ergebenheit zu erkennen geben
wollen. Fast bei allen Völkern gelten wechselseitige
Berührungen als Ausdruck freundschaftlicher Gesin-
nungen. Händedruck, Umarmung und Kuß sind auch
bei nichteuropäischen Völkern Zeichen der Achtung und
Liebe. Einige Völker berühren noch andere Theile
des Körpers bei der Begrüßung. So drücken die
Lappländer, wenn sie sich begrüßen, die Nasen fest
an einander. Auf einer der größern Cykladen benetzt
man sich die Haare beim gegenseitigen Begegnen,
und die Franken sollen sich ein Haar ausgerauft,
und es der Person, die sie begrüßten, überreicht haben.
Bevölkerung der Erde.
Die Statistiker der verschiedenen Nationen sind
nicht allein noch immer uneinig über die Zahl der
Bewohner unseres Erdballes, sondern ihre Angaben
weichen ganz außerordentlich von einander ab. Der
Theologe Canz nahm ( 1744 ) die Bevölkerung der
Erde auf 60,000,000 M. an. — Volney ( 1804 )
437,000,000. — Malte Brun ( 1804 und 1810 )
640,000,000. — Balbi ( 1816 ) 704,000,000. —
Derselbe ( 1828 ) 737,000,000. — Pinkerton ( 1827 )
710,000,000. — Hassel ( 1828 ) 846,782,210. —
Abbé St. Pierre ( gegen 1758 ) 900,000,000. —
Die engl. Missions=Gesellschaft ( 1818 ) 1,000,000,000.
— Voltaire 1,600,000,000 — die Verfasser der
englischen Universalhistorie ( um die Mitte des 18ten
Jahrhunderts ) 4,000,000,000. *)
Balbi, unstreitig einer der gelehrtesten und
gewissenhaftesten Statistiker, theilt die Gesammtbe-
völkerung von 737,000,000 folgender Maßen in die
verschiedenen Erdtheile ein: Europa 227,000,000
Einwohner auf 2,793,000 Quadrat=Meilen — Asien
390,000,000 E. auf 12,118,000 Q. M. — Afrika
60,000,000 E. auf 8,500,000 Q. M. **) — Amerika
39,000,000 E. auf 11,146,000 Q. M. — Australien
20,300,000 E. auf 3,100,000 Q. M. Nach den
verschiedenen Religionen theilt Balbi jene Zahl
ein: 1 ) Christenthum; katholische Kirche 139,000,000
— griechische Kirche 62,000,000 — protestantische
Kirche 59,000,000. — 2 ) Judenthum 4,000,000.
— 3 ) Muselmänner mit ihren Abarten 96,000,000.
— 4 ) Brahmanen 60,000,000. — 5 ) Budhis-
mus mit allen seinen Verzweigungen 170,000,000.
— 6 ) Glaubenslehre des Confucius Sinto, der
Magier und Fetischdiener 147,000,000.
Ein englisches Bauernhaus. ***)
Die Landwirthschaft in England steht auf einer
Stufe der Kultur, welche noch keine Nation der
Welt erreicht hat. So erzählen Augenzeugen, welche
die brittischen Jnseln bereist und sich dort den Betrieb
der Landwirthschaft angesehen haben. Dem Aufent-
halte der großen und reichen Eigenthümer auf dem
Lande verdankt England seine erstaunlichen Fortschritte
in allen Zweigen der Landökonomie. Die leidenschaft-
liche Vorliebe, mit der sie, keine Mühe und Kosten
scheuend, unaufhörlich fortfahren Versuche anzustellen,
und alles Erdenkliche aufzubieten, was zur Verbesse-
rung und Verschönerung ihrer Besitzungen beitragen
kann; das feine Gefühl für die schönen Formen und
harmonischen Zusammenstellungen der ländlichen Na-
tur; den richtigen geläuterten Geschmack, die magi-
sche Kunstfertigkeit, den schöpferischen Geist; alle diese
vortrefflichen Eigenschaften und unschätzbaren Kennt-
nisse haben die vornehmen Eigenthümer den geringe-
ren gleichsam eingeimpft, und zwar mit einem so
glücklichen Erfolge, daß manche mittelmäßige Besitzun-
gen wie Miniaturgemälde der größeren aussehen. Die
englischen Parke übertreffen alle Parke und Gärten
Europas an reicher Mannigfaltigkeit und Abwechse-
lung der entzückendsten und imposantesten Gegenstände.
Große Wiesen hie und da von Gruppen gigantischer
*) Diese ungeheure Angabe scheint auf einer Vergleichung
der Flächenmaße der größeren Welttheile mit Europa zu
beruhen, und begreift natürlich auch die muthmaßliche
Zahl mancher Völker in sich, die wir vielleicht erst in Jahr-
hunderten werden kennen lernen.
**) Es ist in allen Ländern, wo noch keine regelmäßige
Volkszählung eingeführt ist, eine gewagte Sache, ihre
Bevölkerung zu bezeichnen. Am schwierigsten dürfte
dieses aber in Afrika seyn, wo noch jährlich neue
Volksstämme entdeckt werden, von deren Daseyn wir vor
ein paar Jahrzehenden keine Ahnung hatten, und dessen Jn-
neres, trotz der angestrengten Thätigkeit kühner Reisen-
der in der letztern Zeit, uns doch noch lange nicht hin-
länglich bekannt ist, um mit Zuversicht von seiner Bevöl-
kerung zu sprechen.
***) Jn der Folge über landwirthschaftl. Erzeugnisse.
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