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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 4. Prag, 1834.

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Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] spielt, der merkwürdigste Zeitpunkt derselben war jedoch
unstreitig ihre Befreiung von den Engländern durch
das heldenmüthige Mädchen von Domremy.

Es war im Jahre 1429, wo der Dauphin Karl,
von seiner eigenen Mutter und dem Herzog von Bur-
gund verlassen, von dem Kriegesheer des Königs von
England so hart bedrängt war, daß ihm fast nur das
Gebiet von Bourges und Orleans blieb, welches
letztere Salisbury eng eingeschlossen hielt. Zu
derselben Zeit lebte in dem kleinen Dorfe Domremy
Johannad'Arc,
welche die Tochter eines wohlhaben-
den Landmanns war. Unter den Schrecknissen eines
blutigen Krieges aufgewachsen, welcher ihr Vaterland
verwüstete, betrieb die zarte Jungfrau in stiller Abge-
schiedenheit, sinnig und fast düster, die Geschäfte ihres
Hauswesens und fühlte sich am glücklichsten, wenn sie
die Schafe ihres Vaters in tiefer Einsamkeit weiden
konnte. Sie floh die muntern Spiele ihrer Gefähr-
tinnen, womit sich diese nächst der Quelle von Dom-
remy,
unter dem sogenannten Feenbaum oder der
schönen Maje, die Zeit verkürzten, sang für sich allein
und wand Sträuße zum Schmuck der kleinen Kapelle
unsrer lieben Frauen zu Bellemont, wohin sie jeden
Samstag zu pilgern pflegte.

Jm Februar 1429 kam die 18 jährige Johanna
in hoher Schönheit strahlend und mit einem Ausdruck
frommer Schwärmerei ausgestattet, zu dem Befehls-
haber von Vaucouleurs, Ritter Robert von
Baudricourt, dem sie erzählte, die heilige Jungfrau
von Bellemont sey ihr im Traume erschienen, und
habe ihr befohlen, Orleans zu entsetzen und den
Dauphin zur Krönung nach Rheims zu geleiten.
Baudricourt hielt das Mädchen anfangs für wahn-
sinnig, und sandte sie zweimal wieder fort; als sie
aber zum drittenmal zurückkehrte, und mit erhöhtem
Eifer in ihn drang, ihren Worten Gehör und Glau-
ben zu schenken, weil ihr Herr, der König, eben heute
einen großen Verlust bei Orleans erleide, und noch
größern erfahren werde, wenn sie ihm nicht zu rechter
Zeit zu Hilfe käme, sandte er sie mit einem Schreiben
nach Chinon zu dem Dauphin, den sie, ohne den-
selben vorher jemals gesehen zu haben, mitten unter
seinen Hofleuten erkannt, und ihm den Jnhalt eines
Gebetes gesagt haben soll, das er in tiefer Einsamkeit
ausgesprochen hatte. Karl ließ sie zu Poitiers
durch volle 3 Wochen von Theologen und Räthen
prüfen, ehe man den tapfern Daulon zu ihrem
Rathgeber und Begleiter ernannte, und ihr die Er-
laubniß gab, mit Dunois zum Entsatz von Orleans
zu ziehen.

Johanna bat, ihr ein geweihtes Schwert aus
der Katharinen=Kirche zu Fierbois holen zu
lassen, von welchem niemand etwas wußte; doch be-
zeichnete sie so genau, wo solches zu suchen, daß es
alsogleich gefunden wurde. Sie bediente sich dieser
Waffe nur zur Vertheidigung ihres Lebens, mit vor-
züglichster Schonung des Feindes, und französische
Schriftsteller behaupten, sie sey so entfernt von Grau-
samkeit gewesen, daß sie wohl selbst mehrmals ver-
wundet worden, doch niemals getödtet oder Blut
vergossen habe; insbesondere, weil sie in frommer
Andacht die Seelen der gefallenen Engländer noch
mehr als ihre Leiber beklagte.

Jn voller Rüstung trug Johanna dem Heere
die heilige Fahne voran, und rein wie diese war ihr
Herz, in welchem keine andere irdische Neigung als
die Liebe zum Vaterlande wohnte. Nach Sonnen-
[Spaltenumbruch] untergang verließ sie die Gemeinschaft der Männer
und brachte die Nacht unter den Frauen zu.

Die allgemein verbreitete Meinung von ihrer
höheren Sendung, an welche sie selbst in frommer
Einfalt glaubte, begeisterte das Heer mit Muth und
Zuversicht, und die Feldherren benutzten den Einfluß
der andächtigen, kühnen und ritterlichen Jungfrau
auf die Gemüther der französischen Krieger zu den
Zwecken des Königs, ohne jedoch stets ihrem Rathe
zu folgen.

Jedes Treffen, bei welchem Johanna anwe-
send war, wurde mit dem glücklichsten Erfolg ge-
krönt; schon am 29. April 1429 zog sie mit einer
Heeresabtheilung von 10,000 Mann unter den Befeh-
len von St. Severre, Dunois nnd Lahire in
die Stadt Orleans ein, und durch wiederholte
Ausfälle, zu denen sie ermunterte, wurden am 8. Mai
die Engländer gezwungen, die Belagerung aufzuheben.

Mehrere von den Feinden besetzte Orte wurden
wieder erobert, Talbot in dem Treffen von Patay
gefangen genommen, und selbst der tapfere Fastolfe
ergriff die Flucht. Karl VII. zog siegreich in Rheims
ein, und bei seiner Krönung stand ihm Johanna in
voller Rüstung, ihre Fahne in der Hand tragend,
zur Seite und hielt das Schwert über den König.

Zum Dank für die guten Dienste, welche die
Jungfrau dem Könige und dem Vaterlande geleistet
hatte, erhob sie Karl VII. in den Adelstand des
französischen Königreiches, gab ihr den Namen du
Lys,
und ihr Wappenschild enthielt 2 goldene Lilien
und ein mit der Spitze in die Höhe gerichtetes Schwert,
das eine Krone trägt.

Als Karl VII. den Thron seiner Väter bestiegen
hatte, hielt Johanna ihre Sendung für vollendet,
und wollte in ihre Heimath zurückkehren; doch man
bewog sie, am Hoflager zu bleiben, und von diesem
Augenblicke an schien ihr das Glück den Rücken ge-
wandt zu haben. Sie wurde bei Paris verwundet,
und fiel während der Belagerung von Compiegne
bei einem Ausfalle in die Gefangenschaft des Herzogs
von Burgund. Da Johanna vernahm, daß sie den
Engländern, gegen eine Summe von 10,000 Livres,
die König Heinrich VI. auf ihr Haupt gesetzt
hatte, ausgeliefert werden sollte, wollte sie sich durch
einen Sprung von dem Thurm, in dem sie verwahrt
wurde, retten, gerieth aber, schwer beschädigt, in die
Gewalt der Engländer, und wurde als Zauberin und
Ketzerin einem geistlichen Gerichte zu Rouen über-
geben.

KarlVII. versäumte in unbegreiflicher Läßig-
keit, sich seiner Retterin thätig anzunehmen, und nach
viermonatlichem Gefängniß wurde Johanna -- welche
in allen Verhören standhaft dabei blieb, der heilige
Michael sey ihr himmlischer Beschützer gewesen,
dessen Stimme sie schon in einem Alter von 15 Jahren
im Garten ihres Vaters vernommen -- als Ketzerin
zum Feuertode verdammt. Dieß Urtheil brach ihren
Muth, nnd sie bekannte, um ihr Leben, wenn gleich
nur für lebenslängliche Gefangenschaft, zu retten,
jedes Verbrechen, das man ihr zumuthen wollte. Sie
wurde begnadigt; doch nach wenigen Tagen beschul-
digte man sie des Rückfalls, nahm ihren Prozeß aufs
Neue vor, und sprach zum zweitenmale das Urtheil,
sie solle bei langsamem Feuer verbrannt, ihre Asche
aber in die Seine geworfen werden. Johanna
ging mit Unerschrockenheit zum Tode, und sagte auf
dem Wege zum Holzstoß zu ihrem Begleiter: "Herr!
[Ende Spaltensatz]

Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] spielt, der merkwürdigste Zeitpunkt derselben war jedoch
unstreitig ihre Befreiung von den Engländern durch
das heldenmüthige Mädchen von Domremy.

Es war im Jahre 1429, wo der Dauphin Karl,
von seiner eigenen Mutter und dem Herzog von Bur-
gund verlassen, von dem Kriegesheer des Königs von
England so hart bedrängt war, daß ihm fast nur das
Gebiet von Bourges und Orleans blieb, welches
letztere Salisbury eng eingeschlossen hielt. Zu
derselben Zeit lebte in dem kleinen Dorfe Domremy
Johannad'Arc,
welche die Tochter eines wohlhaben-
den Landmanns war. Unter den Schrecknissen eines
blutigen Krieges aufgewachsen, welcher ihr Vaterland
verwüstete, betrieb die zarte Jungfrau in stiller Abge-
schiedenheit, sinnig und fast düster, die Geschäfte ihres
Hauswesens und fühlte sich am glücklichsten, wenn sie
die Schafe ihres Vaters in tiefer Einsamkeit weiden
konnte. Sie floh die muntern Spiele ihrer Gefähr-
tinnen, womit sich diese nächst der Quelle von Dom-
remy,
unter dem sogenannten Feenbaum oder der
schönen Maje, die Zeit verkürzten, sang für sich allein
und wand Sträuße zum Schmuck der kleinen Kapelle
unsrer lieben Frauen zu Bellemont, wohin sie jeden
Samstag zu pilgern pflegte.

Jm Februar 1429 kam die 18 jährige Johanna
in hoher Schönheit strahlend und mit einem Ausdruck
frommer Schwärmerei ausgestattet, zu dem Befehls-
haber von Vaucouleurs, Ritter Robert von
Baudricourt, dem sie erzählte, die heilige Jungfrau
von Bellemont sey ihr im Traume erschienen, und
habe ihr befohlen, Orleans zu entsetzen und den
Dauphin zur Krönung nach Rheims zu geleiten.
Baudricourt hielt das Mädchen anfangs für wahn-
sinnig, und sandte sie zweimal wieder fort; als sie
aber zum drittenmal zurückkehrte, und mit erhöhtem
Eifer in ihn drang, ihren Worten Gehör und Glau-
ben zu schenken, weil ihr Herr, der König, eben heute
einen großen Verlust bei Orleans erleide, und noch
größern erfahren werde, wenn sie ihm nicht zu rechter
Zeit zu Hilfe käme, sandte er sie mit einem Schreiben
nach Chinon zu dem Dauphin, den sie, ohne den-
selben vorher jemals gesehen zu haben, mitten unter
seinen Hofleuten erkannt, und ihm den Jnhalt eines
Gebetes gesagt haben soll, das er in tiefer Einsamkeit
ausgesprochen hatte. Karl ließ sie zu Poitiers
durch volle 3 Wochen von Theologen und Räthen
prüfen, ehe man den tapfern Daulon zu ihrem
Rathgeber und Begleiter ernannte, und ihr die Er-
laubniß gab, mit Dunois zum Entsatz von Orleans
zu ziehen.

Johanna bat, ihr ein geweihtes Schwert aus
der Katharinen=Kirche zu Fierbois holen zu
lassen, von welchem niemand etwas wußte; doch be-
zeichnete sie so genau, wo solches zu suchen, daß es
alsogleich gefunden wurde. Sie bediente sich dieser
Waffe nur zur Vertheidigung ihres Lebens, mit vor-
züglichster Schonung des Feindes, und französische
Schriftsteller behaupten, sie sey so entfernt von Grau-
samkeit gewesen, daß sie wohl selbst mehrmals ver-
wundet worden, doch niemals getödtet oder Blut
vergossen habe; insbesondere, weil sie in frommer
Andacht die Seelen der gefallenen Engländer noch
mehr als ihre Leiber beklagte.

Jn voller Rüstung trug Johanna dem Heere
die heilige Fahne voran, und rein wie diese war ihr
Herz, in welchem keine andere irdische Neigung als
die Liebe zum Vaterlande wohnte. Nach Sonnen-
[Spaltenumbruch] untergang verließ sie die Gemeinschaft der Männer
und brachte die Nacht unter den Frauen zu.

Die allgemein verbreitete Meinung von ihrer
höheren Sendung, an welche sie selbst in frommer
Einfalt glaubte, begeisterte das Heer mit Muth und
Zuversicht, und die Feldherren benutzten den Einfluß
der andächtigen, kühnen und ritterlichen Jungfrau
auf die Gemüther der französischen Krieger zu den
Zwecken des Königs, ohne jedoch stets ihrem Rathe
zu folgen.

Jedes Treffen, bei welchem Johanna anwe-
send war, wurde mit dem glücklichsten Erfolg ge-
krönt; schon am 29. April 1429 zog sie mit einer
Heeresabtheilung von 10,000 Mann unter den Befeh-
len von St. Severre, Dunois nnd Lahire in
die Stadt Orleans ein, und durch wiederholte
Ausfälle, zu denen sie ermunterte, wurden am 8. Mai
die Engländer gezwungen, die Belagerung aufzuheben.

Mehrere von den Feinden besetzte Orte wurden
wieder erobert, Talbot in dem Treffen von Patay
gefangen genommen, und selbst der tapfere Fastolfe
ergriff die Flucht. Karl VII. zog siegreich in Rheims
ein, und bei seiner Krönung stand ihm Johanna in
voller Rüstung, ihre Fahne in der Hand tragend,
zur Seite und hielt das Schwert über den König.

Zum Dank für die guten Dienste, welche die
Jungfrau dem Könige und dem Vaterlande geleistet
hatte, erhob sie Karl VII. in den Adelstand des
französischen Königreiches, gab ihr den Namen du
Lys,
und ihr Wappenschild enthielt 2 goldene Lilien
und ein mit der Spitze in die Höhe gerichtetes Schwert,
das eine Krone trägt.

Als Karl VII. den Thron seiner Väter bestiegen
hatte, hielt Johanna ihre Sendung für vollendet,
und wollte in ihre Heimath zurückkehren; doch man
bewog sie, am Hoflager zu bleiben, und von diesem
Augenblicke an schien ihr das Glück den Rücken ge-
wandt zu haben. Sie wurde bei Paris verwundet,
und fiel während der Belagerung von Compiegne
bei einem Ausfalle in die Gefangenschaft des Herzogs
von Burgund. Da Johanna vernahm, daß sie den
Engländern, gegen eine Summe von 10,000 Livres,
die König Heinrich VI. auf ihr Haupt gesetzt
hatte, ausgeliefert werden sollte, wollte sie sich durch
einen Sprung von dem Thurm, in dem sie verwahrt
wurde, retten, gerieth aber, schwer beschädigt, in die
Gewalt der Engländer, und wurde als Zauberin und
Ketzerin einem geistlichen Gerichte zu Rouen über-
geben.

KarlVII. versäumte in unbegreiflicher Läßig-
keit, sich seiner Retterin thätig anzunehmen, und nach
viermonatlichem Gefängniß wurde Johanna — welche
in allen Verhören standhaft dabei blieb, der heilige
Michael sey ihr himmlischer Beschützer gewesen,
dessen Stimme sie schon in einem Alter von 15 Jahren
im Garten ihres Vaters vernommen — als Ketzerin
zum Feuertode verdammt. Dieß Urtheil brach ihren
Muth, nnd sie bekannte, um ihr Leben, wenn gleich
nur für lebenslängliche Gefangenschaft, zu retten,
jedes Verbrechen, das man ihr zumuthen wollte. Sie
wurde begnadigt; doch nach wenigen Tagen beschul-
digte man sie des Rückfalls, nahm ihren Prozeß aufs
Neue vor, und sprach zum zweitenmale das Urtheil,
sie solle bei langsamem Feuer verbrannt, ihre Asche
aber in die Seine geworfen werden. Johanna
ging mit Unerschrockenheit zum Tode, und sagte auf
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[Ende Spaltensatz]

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Karl VII. zog siegreich in Rheims ein, und bei seiner Krönung stand ihm Johanna in voller Rüstung, ihre Fahne in der Hand tragend, zur Seite und hielt das Schwert über den König. Zum Dank für die guten Dienste, welche die Jungfrau dem Könige und dem Vaterlande geleistet hatte, erhob sie Karl VII. in den Adelstand des französischen Königreiches, gab ihr den Namen du Lys, und ihr Wappenschild enthielt 2 goldene Lilien und ein mit der Spitze in die Höhe gerichtetes Schwert, das eine Krone trägt. Als Karl VII. den Thron seiner Väter bestiegen hatte, hielt Johanna ihre Sendung für vollendet, und wollte in ihre Heimath zurückkehren; doch man bewog sie, am Hoflager zu bleiben, und von diesem Augenblicke an schien ihr das Glück den Rücken ge- wandt zu haben. Sie wurde bei Paris verwundet, und fiel während der Belagerung von Compiegne bei einem Ausfalle in die Gefangenschaft des Herzogs von Burgund. Da Johanna vernahm, daß sie den Engländern, gegen eine Summe von 10,000 Livres, die König Heinrich VI. auf ihr Haupt gesetzt hatte, ausgeliefert werden sollte, wollte sie sich durch einen Sprung von dem Thurm, in dem sie verwahrt wurde, retten, gerieth aber, schwer beschädigt, in die Gewalt der Engländer, und wurde als Zauberin und Ketzerin einem geistlichen Gerichte zu Rouen über- geben. KarlVII. versäumte in unbegreiflicher Läßig- keit, sich seiner Retterin thätig anzunehmen, und nach viermonatlichem Gefängniß wurde Johanna — welche in allen Verhören standhaft dabei blieb, der heilige Michael sey ihr himmlischer Beschützer gewesen, dessen Stimme sie schon in einem Alter von 15 Jahren im Garten ihres Vaters vernommen — als Ketzerin zum Feuertode verdammt. Dieß Urtheil brach ihren Muth, nnd sie bekannte, um ihr Leben, wenn gleich nur für lebenslängliche Gefangenschaft, zu retten, jedes Verbrechen, das man ihr zumuthen wollte. Sie wurde begnadigt; doch nach wenigen Tagen beschul- digte man sie des Rückfalls, nahm ihren Prozeß aufs Neue vor, und sprach zum zweitenmale das Urtheil, sie solle bei langsamem Feuer verbrannt, ihre Asche aber in die Seine geworfen werden. Johanna ging mit Unerschrockenheit zum Tode, und sagte auf dem Wege zum Holzstoß zu ihrem Begleiter: „Herr!

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 4. Prag, 1834, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama04_1834/2>, abgerufen am 23.11.2024.