ausbreitete, so ist er in den neuen Welt von Norden gegen Süden bis am Gilastrom gewesen, wo sich noch beträchtliche Denkmäler untergegangener Städte vorfinden. Die Geschichte lehrt uns leider nicht den Durchgang dieser Völkerstämme über den Isthmus von Panama, wir können ihn aber von Gile bis zum Nicaragua folgen. - Die Benennung kau- kasich ist europäisch, und kommt von den Völkern her, die aus dem östlichen Theile von Asien, bei ihrem Vordringen nach Westen von der chinesischen Mauer her den Kaukasus nördlich oder südlich umgingen, und nur ein kleiner Theil ist über denselben gekommen.
Zu dieser kaukasischen Race gehören nun eine Masse Völkerschaften, ganz Europa, Helenen, Basken, Iberien, Celten, Finnen, Slaven, Ungarn, Magieren, Litten und andere kleinere Völker wie die Lappen und die Scandinavischen Stämme. Ganz Europa hat eine sehr kleine Zahl von Völker Stämmen, wenn man die Abstammung betrachtet, werden kaum 5 oder 6 als solche bestehen können; je wenn man auf die Aehnlichkeit der Sprachen bei den Indogermanen, Slaven und Celten achtet, so ist es schwer nur große Unterschie[de] fest zustellen, und diese Verwandschaft der Sprachen [macht] es wahrscheinlich, daß alle diese Stämme in ihren frühern Wohn- sitzen, in einem großen Verkehr mit einander lebten. Wollen
ausbreitete, ſo iſt er in den neuen Welt von Norden gegen Süden bis am Gilaſtrom geweſen, wo ſich noch beträchtliche Denkmäler untergegangener Städte vorfinden. Die Geſchichte lehrt uns leider nicht den Durchgang dieſer Völkerſtämme über den Iſthmus von Panama, wir können ihn aber von Gile bis zum Nicaragua folgen. – Die Benennung kau- kaſich iſt europäiſch, und kommt von den Völkern her, die aus dem öſtlichen Theile von Aſien, bei ihrem Vordringen nach Weſten von der chineſiſchen Mauer her den Kaukaſus nördlich oder ſüdlich umgingen, und nur ein kleiner Theil iſt über denſelben gekommen.
Zu dieſer kaukaſiſchen Race gehören nun eine Maſſe Völkerſchaften, ganz Europa, Helenen, Basken, Iberien, Celten, Finnen, Slaven, Ungarn, Magieren, Litten und andere kleinere Völker wie die Lappen und die Scandinaviſchen Stämme. Ganz Europa hat eine ſehr kleine Zahl von Völker Stämmen, wenn man die Abſtammung betrachtet, werden kaum 5 oder 6 als ſolche beſtehen können; je wenn man auf die Aehnlichkeit der Sprachen bei den Indogermanen, Slaven und Celten achtet, ſo iſt es ſchwer nur große Unterſchie[de] feſt zuſtellen, und dieſe Verwandſchaft der Sprachen [macht] es wahrſcheinlich, daß alle dieſe Stämme in ihren frühern Wohn- ſitzen, in einem großen Verkehr mit einander lebten. Wollen
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[584./0590]
ausbreitete, ſo iſt er in den neuen Welt von Norden gegen
Süden bis am Gilaſtrom geweſen, wo ſich noch beträchtliche
Denkmäler untergegangener Städte vorfinden. Die Geſchichte
lehrt uns leider nicht den Durchgang dieſer Völkerſtämme
über den Iſthmus von Panama, wir können ihn aber von
Gile bis zum Nicaragua folgen. – Die Benennung kau-
kaſich iſt europäiſch, und kommt von den Völkern her, die
aus dem öſtlichen Theile von Aſien, bei ihrem Vordringen nach
Weſten von der chineſiſchen Mauer her den Kaukaſus
nördlich oder ſüdlich umgingen, und nur ein kleiner Theil
iſt über denſelben gekommen.
Zu dieſer kaukaſiſchen Race gehören nun eine Maſſe
Völkerſchaften, ganz Europa, Helenen, Basken, Iberien,
Celten, Finnen, Slaven, Ungarn, Magieren, Litten und
andere kleinere Völker wie die Lappen und die Scandinaviſchen
Stämme. Ganz Europa hat eine ſehr kleine Zahl von Völker
Stämmen, wenn man die Abſtammung betrachtet, werden
kaum 5 oder 6 als ſolche beſtehen können; je wenn man auf
die Aehnlichkeit der Sprachen bei den Indogermanen, Slaven
und Celten achtet, ſo iſt es ſchwer nur große Unterſchiede
feſt zuſtellen, und dieſe Verwandſchaft der Sprachen macht
es wahrſcheinlich, daß alle dieſe Stämme in ihren frühern Wohn-
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 584.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/590>, abgerufen am 23.11.2024.
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