des Golfes zwischen Florida und Cuba, und dehnt sich immer mehr aus, je weiter er nach Norden kommt. Die Richtung dieser Strömung ist vom Aequator in die temperirte Zone und von dieser wieder nach jenem zurück, so daß so, erwärmtes Wasser nach dem Norden, und kaltes dagegen den Tropen zu geführt wird. Nach den Jahreszeiten nähert sie sich mehr oder weniger der Küste, und keine Stro- mung nach dem Norden würde existiren, wenn der Isthmus von Panama durchbrochen wäre. Anfänglich beginnt sie an der afrikanischen Küste von Guinea, wo sie als Aequa- torial-Strom gegen des Cap St. Antonio nach dem östlichen Theile von Yucatan hingeht, dann Mexico vorbei zwischen Havanah und Cuba nördlich bei der Mündung des Missisippi heraustrit, die Bank Terra neuve bespühlt, sich denn östlich nach Europa wendet und sich in 2theile theilt. Der eine von diesen geht nach den Azorischen Inseln und Gibraltar, den andern aber nach den Irländischen und Schottischen Küsten. Von einen Schiffe das mit Palmöl beladen beim Cap Lopez strandete, wurden die Tonnen nach 11/2 Jahren von diesen Strömungen an die Küsten von Schottland getrieben. Ebenso kommen andere Gewächse der Tropen besonders
des Golfes zwiſchen Florida und Cuba, und dehnt ſich immer mehr aus, je weiter er nach Norden kommt. Die Richtung dieſer Strömung iſt vom Aequator in die temperirte Zone und von dieſer wieder nach jenem zurück, ſo daß ſo, erwärmtes Waſſer nach dem Norden, und kaltes dagegen den Tropen zu geführt wird. Nach den Jahreszeiten nähert ſie ſich mehr oder weniger der Küſte, und keine Stro- mung nach dem Norden würde exiſtiren, wenn der Iſthmus von Panama durchbrochen wäre. Anfänglich beginnt ſie an der afrikaniſchen Küſte von Guinea, wo ſie als Aequa- torial-Strom gegen des Cap St. Antonio nach dem öſtlichen Theile von Yucatan hingeht, dann Mexico vorbei zwiſchen Havanah und Cuba nördlich bei der Mündung des Miſſiſippi herauſtrit, die Bank Terra neuve beſpühlt, ſich denn öſtlich nach Europa wendet und ſich in 2theile theilt. Der eine von dieſen geht nach den Azoriſchen Inſeln und Gibraltar, den andern aber nach den Irländiſchen und Schottiſchen Küſten. Von einen Schiffe das mit Palmöl beladen beim Cap Lopez ſtrandete, wurden die Tonnen nach 1½ Jahren von dieſen Strömungen an die Küſten von Schottland getrieben. Ebenſo kommen andere Gewächſe der Tropen beſonders
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[340./0346]
des Golfes zwiſchen Florida und Cuba, und dehnt ſich
immer mehr aus, je weiter er nach Norden kommt.
Die Richtung dieſer Strömung iſt vom Aequator in die
temperirte Zone und von dieſer wieder nach jenem zurück,
ſo daß ſo, erwärmtes Waſſer nach dem Norden, und kaltes
dagegen den Tropen zu geführt wird. Nach den Jahreszeiten
nähert ſie ſich mehr oder weniger der Küſte, und keine Stro-
mung nach dem Norden würde exiſtiren, wenn der Iſthmus
von Panama durchbrochen wäre. Anfänglich beginnt ſie
an der afrikaniſchen Küſte von Guinea, wo ſie als Aequa-
torial-Strom gegen des Cap St. Antonio nach dem öſtlichen
Theile von Yucatan hingeht, dann Mexico vorbei zwiſchen
Havanah und Cuba nördlich bei der Mündung des Miſſiſippi
herauſtrit, die Bank Terra neuve beſpühlt, ſich denn öſtlich nach
Europa wendet und ſich in 2theile theilt. Der eine von
dieſen geht nach den Azoriſchen Inſeln und Gibraltar, den
andern aber nach den Irländiſchen und Schottiſchen Küſten.
Von einen Schiffe das mit Palmöl beladen beim Cap Lopez
ſtrandete, wurden die Tonnen nach 1½ Jahren von dieſen
Strömungen an die Küſten von Schottland getrieben.
Ebenſo kommen andere Gewächſe der Tropen beſonders
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 340.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/346>, abgerufen am 23.11.2024.
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