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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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erregen. Unter den Griechen in der jonischen und
pythagoräischen Schule waren einige die es dem Feuer,
andern die es dem Wasser zuschrieben. Erst Ende des
vorigen Jahrhunderts hat der Vulkanismus gesiegt.
Derselbe Geognost welcher den vulkanischen Ursprung,
selbst die felsige Wand im Innern der Vulkane nicht
für vulkanisch hielt, ist jetzt geneigt, es für eine
Folge der Vulkane anzusehen. Lange hat der Streit
zwischen den Vulkanisten und Neptunisten gedauert,
doch dieselben Geognosten die die vulkanische Steinarten,
als Mandelstein, Porphyr, Granit, u. s. w. für nep-
tunsche Erzeugungen hielten, haben jetzt ihre Mei-
nungen geändert.

In einer Wissenschaft wo das Fortschreiten auf
allgemeine Kenntnisse der Lage der Gebirge beruht, können
nur diejenigen welche gemächlich der Ruhe des Gemüths
nachstreben, sich mit angeerbten Hypothesen begnügen.

Bei der Unkenntniß der Alten mit der Natur über-
haupt, erhielten die Araber durch Liebe für dieselbe
zuerst einen Anstoß sich mit den Gebirgsarten zu be-
schäftigen. Die Alten beschäfftigten sich nur in so fern
mit ihrer Kenntniß, als sie deren Gebrauch auf
Bildhauerarbeit machen konnten.

erregen. Unter den Griechen in der joniſchen und
pythagoräiſchen Schule waren einige die es dem Feuer,
andern die es dem Waſſer zuſchrieben. Erſt Ende des
vorigen Jahrhunderts hat der Vulkanismus geſiegt.
Derſelbe Geognoſt welcher den vulkaniſchen Urſprung,
ſelbſt die felſige Wand im Innern der Vulkane nicht
für vulkaniſch hielt, iſt jetzt geneigt, es für eine
Folge der Vulkane anzuſehen. Lange hat der Streit
zwiſchen den Vulkaniſten und Neptuniſten gedauert,
doch dieſelben Geognoſten die die vulkaniſche Steinarten,
als Mandelſtein, Porphyr, Granit, u. ſ. w. für nep-
tunſche Erzeugungen hielten, haben jetzt ihre Mei-
nungen geändert.

In einer Wiſſenſchaft wo das Fortſchreiten auf
allgemeine Kenntniſſe der Lage der Gebirge beruht, können
nur diejenigen welche gemächlich der Ruhe des Gemüths
nachſtreben, ſich mit angeerbten Hypotheſen begnügen.

Bei der Unkenntniß der Alten mit der Natur über-
haupt, erhielten die Araber durch Liebe für dieſelbe
zuerſt einen Anſtoß ſich mit den Gebirgsarten zu be-
ſchäftigen. Die Alten beſchäfftigten ſich nur in ſo fern
mit ihrer Kenntniß, als ſie deren Gebrauch auf
Bildhauerarbeit machen konnten.

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[217./0223] erregen. Unter den Griechen in der joniſchen und pythagoräiſchen Schule waren einige die es dem Feuer, andern die es dem Waſſer zuſchrieben. Erſt Ende des vorigen Jahrhunderts hat der Vulkanismus geſiegt. Derſelbe Geognoſt welcher den vulkaniſchen Urſprung, ſelbſt die felſige Wand im Innern der Vulkane nicht für vulkaniſch hielt, iſt jetzt geneigt, es für eine Folge der Vulkane anzuſehen. Lange hat der Streit zwiſchen den Vulkaniſten und Neptuniſten gedauert, doch dieſelben Geognoſten die die vulkaniſche Steinarten, als Mandelſtein, Porphyr, Granit, u. ſ. w. für nep- tunſche Erzeugungen hielten, haben jetzt ihre Mei- nungen geändert. In einer Wiſſenſchaft wo das Fortſchreiten auf allgemeine Kenntniſſe der Lage der Gebirge beruht, können nur diejenigen welche gemächlich der Ruhe des Gemüths nachſtreben, ſich mit angeerbten Hypotheſen begnügen. Bei der Unkenntniß der Alten mit der Natur über- haupt, erhielten die Araber durch Liebe für dieſelbe zuerſt einen Anſtoß ſich mit den Gebirgsarten zu be- ſchäftigen. Die Alten beſchäfftigten ſich nur in ſo fern mit ihrer Kenntniß, als ſie deren Gebrauch auf Bildhauerarbeit machen konnten.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 217.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/223>, abgerufen am 26.11.2024.