[N. N.]: Von der Ode. In: Vermischte Beyträge zur Philosophie und den schönen Wissenschaften, 2,1 (1763), S. 152–177.diesen Schwung aus. So wird man zugestehn, daß in der Ode des Horaz: Justum et tenacem etc. folgende Stellen einen Schwung enthalten: Si fractus illabatur orbis Impavidum ferient ruinae. -- -- -- Ilion, Ilion Fatalis incestusque iudex Et mulier peregrina vertit In pulverem -- -- -- -- Troiae renascens alite lugubri Fortuna tristi clade iterabitur, Ducente victrices catervas Coniuge me Iovis et sonore. Ter si resurgat murus aeneus Auctore Phoebo, ter pereat meis Excisus Argivis, ter uxor Capta virum puerosque ploret. In Hallers Ode über die Ehre: Als Philipps Sohn, dem Tode nahe, Sein göttlich Blut entlaufen sahe, Wog Fama jeden Tropen ab; Allein das Werkzeug seiner Siege, Die Mitgefährten seiner Kriege, Verscharrt mit ihrem Ruhm ihr Grab. -- -- -- Baut, eitle Herrscher unterm Süden, Die unzerstörbarn Pyramiden, Gepflastert mit des Volkes Blut. Komm, schneller Cäsar, siege, siege! Es sey der Schauplatz deiner Kriege, Die ganze Welt, dein Unterthan; Doch wisse, Dolche, dich zu morden, Sind, eh du warst, geschliffen worden, Dawider nichts dich schützen kann. In Uz Ode, die wahre Größe: Zeug, Alexander! hin, bis zu den braunen Scythen, Irr um den trägen Phrat, wo heißre Sonnen wüthen, diesen Schwung aus. So wird man zugestehn, daß in der Ode des Horaz: Justum et tenacem etc. folgende Stellen einen Schwung enthalten: Si fractus illabatur orbis Impavidum ferient ruinae. — — — Ilion, Ilion Fatalis incestusque iudex Et mulier peregrina vertit In pulverem — — — — Troiae renascens alite lugubri Fortuna tristi clade iterabitur, Ducente victrices catervas Coniuge me Iovis et sonore. Ter si resurgat murus aëneus Auctore Phoebo, ter pereat meis Excisus Argivis, ter uxor Capta virum puerosque ploret. In Hallers Ode über die Ehre: Als Philipps Sohn, dem Tode nahe, Sein göttlich Blut entlaufen sahe, Wog Fama jeden Tropen ab; Allein das Werkzeug seiner Siege, Die Mitgefährten seiner Kriege, Verscharrt mit ihrem Ruhm ihr Grab. — — — Baut, eitle Herrscher unterm Süden, Die unzerstörbarn Pyramiden, Gepflastert mit des Volkes Blut. Komm, schneller Cäsar, siege, siege! Es sey der Schauplatz deiner Kriege, Die ganze Welt, dein Unterthan; Doch wisse, Dolche, dich zu morden, Sind, eh du warst, geschliffen worden, Dawider nichts dich schützen kann. In Uz Ode, die wahre Größe: Zeug, Alexander! hin, bis zu den braunen Scythen, Irr um den trägen Phrat, wo heißre Sonnen wüthen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0010" n="160"/> diesen Schwung aus. So wird man zugestehn, daß in der Ode des Horaz: <hi rendition="#aq">Justum et tenacem etc.</hi> folgende Stellen einen Schwung enthalten: </p> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#aq">Si fractus illabatur orbis</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Impavidum ferient ruinae.</hi> </l><lb/> <l>— — —</l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Ilion, Ilion</hi> </l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#aq">Fatalis incestusque iudex</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Et mulier peregrina vertit</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#aq">In pulverem </hi>—</l><lb/> <l>— — —</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#aq">Troiae renascens alite lugubri</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Fortuna tristi clade iterabitur,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Ducente victrices catervas</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Coniuge me Iovis et sonore.</hi> </l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#aq">Ter si resurgat murus aëneus</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Auctore Phoebo, ter pereat meis</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Excisus Argivis, ter uxor</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Capta virum puerosque ploret.</hi> </l><lb/> </lg> </lg> <p> In <hi rendition="#fr">Hallers</hi> Ode über die <hi rendition="#fr">Ehre</hi>: </p> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Als Philipps Sohn, dem Tode nahe,</l><lb/> <l>Sein göttlich Blut entlaufen sahe,</l><lb/> <l>Wog Fama jeden Tropen ab;</l><lb/> <l>Allein das Werkzeug seiner Siege,</l><lb/> <l>Die Mitgefährten seiner Kriege,</l><lb/> <l>Verscharrt mit ihrem Ruhm ihr Grab.</l><lb/> <l>— — —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Baut, eitle Herrscher unterm Süden,</l><lb/> <l>Die unzerstörbarn Pyramiden,</l><lb/> <l>Gepflastert mit des Volkes Blut.</l><lb/> <l>Komm, schneller Cäsar, siege, siege!</l><lb/> <l>Es sey der Schauplatz deiner Kriege,</l><lb/> <l>Die ganze Welt, dein Unterthan;</l><lb/> <l>Doch wisse, Dolche, dich zu morden,</l><lb/> <l>Sind, eh du warst, geschliffen worden,</l><lb/> <l>Dawider nichts dich schützen kann.</l><lb/> </lg> </lg> <p> In <hi rendition="#fr">Uz</hi> Ode, die <hi rendition="#fr">wahre Größe</hi>: </p> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Zeug, Alexander! hin, bis zu den braunen Scythen,</l><lb/> <l>Irr um den trägen Phrat, wo heißre Sonnen wüthen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0010]
diesen Schwung aus. So wird man zugestehn, daß in der Ode des Horaz: Justum et tenacem etc. folgende Stellen einen Schwung enthalten:
Si fractus illabatur orbis
Impavidum ferient ruinae.
— — —
Ilion, Ilion
Fatalis incestusque iudex
Et mulier peregrina vertit
In pulverem —
— — —
Troiae renascens alite lugubri
Fortuna tristi clade iterabitur,
Ducente victrices catervas
Coniuge me Iovis et sonore.
Ter si resurgat murus aëneus
Auctore Phoebo, ter pereat meis
Excisus Argivis, ter uxor
Capta virum puerosque ploret.
In Hallers Ode über die Ehre:
Als Philipps Sohn, dem Tode nahe,
Sein göttlich Blut entlaufen sahe,
Wog Fama jeden Tropen ab;
Allein das Werkzeug seiner Siege,
Die Mitgefährten seiner Kriege,
Verscharrt mit ihrem Ruhm ihr Grab.
— — —
Baut, eitle Herrscher unterm Süden,
Die unzerstörbarn Pyramiden,
Gepflastert mit des Volkes Blut.
Komm, schneller Cäsar, siege, siege!
Es sey der Schauplatz deiner Kriege,
Die ganze Welt, dein Unterthan;
Doch wisse, Dolche, dich zu morden,
Sind, eh du warst, geschliffen worden,
Dawider nichts dich schützen kann.
In Uz Ode, die wahre Größe:
Zeug, Alexander! hin, bis zu den braunen Scythen,
Irr um den trägen Phrat, wo heißre Sonnen wüthen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ode_1763 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ode_1763/10 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Von der Ode. In: Vermischte Beyträge zur Philosophie und den schönen Wissenschaften, 2,1 (1763), S. 152–177, hier S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ode_1763/10>, abgerufen am 16.02.2025. |