Neue Rheinische Zeitung. Nr. 297. Köln, 13. Mai 1849. Zweite Ausgabe.der Festung Glogan gebracht. Alle Volksversammlungen sind verboten. Ganz Schlesien ist faktisch im Belagerungszustand. Eine wahre russische Staatswirtschaft lastet auf dem Volke. Nie hätte ich jemals geglaubt, eine Partei zu nehmen. Aber die schaudererregensten Thatsachen so wie die leichtsinnigsten Ehrenwortbrechereien der Regierung, welche immer neue Excesse bildeten, machten es mir zur Pflicht, das Volk in der Wuth zu besänftigen. Der Zahltag scheint gekommen zu sein. Gebe der Himmel Glück zum Siege der Humanität über die preußisch-russisch-östreichische Barbarei. (Wir bemerken, daß vorstehende Zeilen von einem höhern Verwaltungsbeamten uns zugesandt worden.) * Posen, 8. Mai. Die Mordhunde seiner hohenzollerischen Herrlichkeit haben, in Betracht daß eine zur "Anerkennung der deutschen Reichsverfassung" berufene Volksversammlung eine "Demonstration" gegen das Haus Hohenzollern sei, die preußischen Schrapnell- und Höllenstein-Bestien mit Erklärung des allgemeinen Belagerungszustandes wieder über das Land losgelassen. Folgendes sind die erfolgten Bekanntmachungen: 1. In der Bekanntmachung vom 3 April v. J., mittelst deren die Festung Posen als im Belagerungs-Zustande befindlich erklärt worden, hatte sich das General-Kommando die näheren Bestimmungen für den Fall vorbehalten, wenn die Umstände es nöthig machen sollten, von den, dem Kommandanten in dem Publikandum vom 30. September 1809 eingeräumten, Befugnissen in größerer Ausdehnung Gebrauch zu machen. Die verschiedenen Kundgebungen der Presse in den Tagesblättern der letzten Tage über die Ereignisse der letzten Zeit, insbesondere über die Beschlüsse der in Frankfurt a. M. tagenden National-Versammlung, veranlassen mich nun, in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848, bis auf Weiteres zu bestimmen, wie folgt: 1) Die Bestimmung des Artikels 24 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hierdurch außer Kraft gesetzt. Posen, den 6. Mai 1849: Der interm. kommandirende General von Brünneck. 2. Durch Maueranschläge und die Zeitungen hatten die Vertrauens-Männer der deutschen Verbrüderung auf gestern Nachmittag eine Volksversammlung berufen, um, wie sie in der Bekanntmachung sagen, auch hier durch eine feierliche Erklärung die von der in Frankfurt a. M. tagenden Nationalversammlung entworfene Verfassung als rechtsgültig anzuerkennen. So lange Seitens der Regierung Seiner Majestät des Königs ein Anerkenntniß dieser Verfassung nicht erfolgt ist, müssen wir in der Berufung einer Volksversammlung (!) zu dem gedachten Zwecke eine gegen die Regierung gerichtete Demonstration (!) erblicken, welche bei der gegenwärtig herrschenden allgemeinen Aufregung der Gemüther zu den bedenklichsten Folgen führen könnte. Mit Rücksicht hierauf und auf die den gleichen Zweck verfolgenden Beschlüsse des demokratisch-konstitutionellen Vereins haben wir zwar bereits gestern die Abhaltung der berufenen Volksversammlung verhindert, finden uns aber aus den angegebenen Gründen in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848 und unter Berücksichtigung der Bekanntmachung vom 8. April. v. J., wodurch die Festung und Stadt Posen in den Belagerungszustand erklärt und die Verschärfung der damals getroffenen Maßregeln je nach den Umständen vorbehalten worden ist, zugleich bis auf Weiteres zu folgenden Bestimmungen veranlaßt: 1) Die Bestimmung des Artikels 27 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hiermit außer Kraft gesetzt. 2) Die Abhaltung aller und jeder Volksversammlung, sowie die Versammlungen aller und jeder politischen Vereine sind von heute ab in der Stadt und Festung Posen und deren Rayons verboten und werden solche unter keinen Umständen fernerhin gestattet werden. Posen, den 7. Mai 1849. Der interim. Kommandirende General von Brünneck. Der General-Lieutenant und 1ster Kommandant von Steinäcker. Wien, 9. Mai. Unter dem Oberbefehle des Fürsten Paskiewicz sind jetzt 106,000 Mann russische Truppen, worunter 23,000 Mann Kavallerie, im Anmarsch begriffen, und theilweise schon auf unserem Boden. Am 4. Mai zogen 17,000 Mann über Krakau zu uns herüber. Am folgenden Tage 22,000 Mann, mit ihnen 11,450 Pferde. Gestern, als am 8. Mai, überschritten 15,000 Mann zu Tarnogrod, und 26,000 Mann zu Brody die östreichische Gränze, mit ihnen 9800 Pferde. Heute, am 9. Mai, rücken in Wolosczys 17,000 Mann ein, und am 11. Mai werden zu Hussyatyn 9000 Mann nachfolgen. Hierbei sind die zwei großen Korps nicht mitgerechnet, welche über die Bukowina und die Walachei nach Siebenbürgen marschiren. Unter Fürst Paskiewicz kommandiren als oberste Heerführer die Generale Rüdiger und Tscheodajeff. Wenn die ministeriellen Organe nicht genug Worte finden, um die in Pesth herrschende Begeisterung zu schildern, so darf man wohl daran glauben. So vernehmen wir aus dem gestrigen Abend-Lloyd, daß Pesth einem großen Werbeplatz gleiche. Alle männlichen Individuen, die nur etliche gesunde Glieder haben, treten ohne Handgeld in die Reihen, die Frauen vertauschen das Oberkleid mit dem Attila, die Schmiede, Schlosser, Gelbgießer, ja selbst Klempner verfertigen Waffen. Gegen Nichtungarn, selbst gegen solche, die nichts weniger als mit der Insurrektion sympathysiren, wird mit auffallender Freundlichkeit verfahren. Kossuth würde täglich mit seiner Familie aus Debreczin erwartet. Er kauft alle Lebensmittel auf und scheint den Feind durch Hunger bezwingen zu wollen. Allem Anscheine nach dürfte dieser Kampf ein Verzweiflungskampf werden, wie ihn die Geschichte nicht aufzuweisen hat. Dresden, 10. Mai. Die Hauptmasse der Insurgenten, berichtet das Brockhaus'sche Heul-Organ unterm 9. d., hat sich heute früh gegen 7 Uhr zum Rückzuge angeschickt und über die Dörfer Plauen, Räcknitz und Kesselsdorf in die Berge geworfen. Hierbei mußten (?!) sie natürlich (?!) der Kavallerie und nachrückenden Infanterie in die Hände fallen, weshalb denn auch nach dieser Gegend hin um diese Zeit ein starkes Feuern gehört wurde. Wie viel ihrer davon gekommen sind, läßt sich nicht ermitteln. Die Zahl der Gefangenen ist groß und nach einer ungefähren Schätzung gegen 500; in der Frauenkirche allein sollen sich gegen 300 befinden. Die Mitglieder der provisorischen Regierung sind glücklich aus Dresden, man sagt als Bergleute verkleidet, entkommen. Tzschirner soll an dem Tage, wo der Oberkommandant Heinze gefangen wurde, schon in den Händen des Militärs gewesen, aber auf der innern Pirnaischen Gasse entsprungen sein. Zwei Soldaten wollten auf ihn feuern, aber die Gewehre derselben versagten. Den Bürgermeister Tzschucke in Meißen haben die Burger daselbst verhaftet. Advokat Blöde und Dr. Minckwitz sind heute früh auf dem Rathhause verhaftet worden. Stadtrath Klette, Prof. Richter und Hirschel sollen ebenfalls gefänglich eingezogen worden sein. Dresden und seine Umgebung im Kreise von drei Meilen ist nun mit Kriegszustand, Standrecht und den übrigen gottbegnadeten Erfindungen der neuesten Zeit vollständig gesegnet. Wie es denen, die sich gegen den Verrath des Königs und seiner Satelliten erhoben und schließlich gefangen wurden; ergeht, zeigt folgende kurze Bemerkung des gedachten Leipziger Blattes: "Die Gefangenen, welche in der Frauenkirche eingesperrt sind, sitzen lautlos in den Kirchständen, es ist ihnen natürlich nicht erlaubt, willkührlich ihre Plätze zu verlassen oder mit einander zu sprechen; ringsherum stehen Wachen mit geladenen Gewehren und vor dem Eingange hivouakirt ein Kommando Soldaten. Zu Zweien werden sie in das in dem Hotel de Luxembourg eingerichtete Verhöramt geführt." Das nämliche Blatt berichtet weiter: Viele sollen bereits wider entlassen sein. Zwischen dem Abzuge der Insurgenten und dem Nachrücken der Truppen lagen spannende Momente. Um 8 Uhr Morgens flüchteten die letzten Haufen fen der Aufrührer durch die Seegasse. Drei Mal drei Schläge der Kreuzthurmglocke gaben das Zeichen dazu. Jetzt blieb der Altmarkt ungefähr eine halbe Stunde ganz leer; die Hausthüren waren geschlossen, die Anwohner harrten ängstlich der Dinge, die da kommen sollten. Einzelne Soldaten ließen sich blicken, es fiel hier und da noch ein Schuß, und sie zogen sich schnell wieder zurück. Endlich rückten ganze Abtheilungen vor, bis sich allmälig der Markt mit Pickelhauben und Käppis füllte, und die Besitznahme des Rathhauses erfolgte, wo Advokat Blöde, als Vorstand der Stadtverordneten, und Dr. Minckwitz als Stadtrath allein zurückgeblieben waren. Vor dem Rathhause fand man auch die drei kleinen Kanonen der Insurgenten, aus welchen sie mit einpfündigen, cylinderförmigen Eisenstücken oder mit Flintenkugeln gefeuert haben. Heute Morgen erfolgte vor dem Rathhause die Waffenablieferung. In Neustadt marschirten seit fruh 6 Uhr Truppenabtheilungen ab, und andere kamen an. Nach Freiberg und Chemnitz sind mehre Geschütze der reitenden Artillerie, einige Schwadronen leichter Reiterei, das Leibinfanterieregiment, und mehre Compagnien Preußen abgegangen, ebenso nach Pirna sächsische Schützen und Infanterie. Dafur sind wider viel Preußen, Landwehrinfanterie, Husaren und Uhlanen, welche letztere auf den Dörfern stationirt sind, eingetroffen. Altenburg, den 10. Mai. Diesen Vormittag nach 9 Uhr wurden von Penig und Chemnitz mittelst Extrapost und unter Begleitung von 2 Chemnitzer Communalgardisten und 2 Gensd'armen als Gefangene hier eingebracht: der Kreisamtmann Heubner, der Hofpostsecretär Martin, ein Russe (wie es heißt Bakunin) und ein Sattler, von den letzten Beiden kann ich die Namen nicht angeben. Sie führten außer Paßkarten etc. auch viele Papiere mit sich, sowie das Siegel der ehemaligen provisorischen Regierung Sachsens. Sie haben im Ganzen nur die Summe von 26 Thlr. und einigen Groschen mit sich geführt. (L. Z.)Halle, 6. Mai. Den jetzigen Redakteur der hiesigen "demokratischen Zeitung", Geometer Günther, hat dasselbe Schicksal, welches seine drei Vorgänger betroffen, erreicht: er ist seiner Tendenzen wegen arretirt und zur Untersuchung gezogen worden. (Aach. Z.) * Aus Schleswig-Holstein, 9. Mai. Die Reichstruppen stehen 1/2 Stunde vor Fridericia; die Dänen ziehen sich unter fortdauerndem Gefecht von Station nach Station zuruck; bei Gudsö sind sie mit bedeutendem Verlust geschlagen worden. 15 Schleswig-Holstein, 11. Mai. Das preußische Kabinet, obgleich im vollen Widerspruch mit seiner anderswo befolgten Politik, hat scheinbar jetzt andere Saiten in Bezug auf die Kriegführung aufgespannt. Die Armee rückt jetzt weiter in Jütland vor. Nach den letzten Nachrichten standen die schleswig-holsteinischen Truppen eine halbe Stunde vor Fridericia, nachdem sie die Dänen aus einer starkverschanzten Stellung bei Gudsö durch Umgehung herausgetrieben und geschlagen hatten. Es ist dabei wieder ziemlich viel Blut geflossen. Der Verlust beträgt circa 70 Mann an Todten und Verwundeten. Unter Ersteren befindet sich auch der Hauptmann Grabener vom 9. Bataillon, einer der bessern Offiziere der Armee. Veile ist von den Preußen besetzt. Gerüchten zufolge, wären mehrere Bataillone Dänen abgeschnitten oder eingeschlossen. Was aber auf diese Weise Günstiges für die schleswig-holsteinische Sache gewonnen ist, wird wahrscheinlich durch die Diplomatie dem Absolutismus geopfert werden; tauchen doch schon wieder Gerüchte von einem Waffenstillstand auf, der für mehrere Monate in London abgeschlossen sein soll. Nach Kiel gelangte Privatbriefe aus London bestätigen dies. Daß Bunsen dieselbe Stellung in diplomatischer, wie Prittwitz in militärischer Beziehung zur Centralgewalt wie zu Preußen einnimmt, unterliegt keinem Zweifel. Hinterher wird man Bunsen auch zu enschuldigen wissen, wie es mit Prittwitz geschieht. So lassen sich die Hamburger Nachrichten "Aus Schleswig" berichten, "daß trotz alles seitherigen Zauderns des Oberbefehlshabers, doch aller Grund für uns vorhanden sei, demselben unser Vertrauen nicht zu entziehen, da nicht politische, sondern strategische Gründe Prittwitz zu seinem früheren Verhalten veranlaßt hätten. Sie sehen also, es sind ganz dieselben Manöver wie im vorigen Jahr: Wrangel zog auch aus "strategischen" Gründen aus Jütland zurück und spater erwies es sich, daß es durch diplomatische Kniffe veranlaßt worden. Die Agitation für die Reichsverfassung und Aufhebung der Personalunion nimmt nach und nach eine weitere Ausdehnung, vorzüglich im Holsteinischen, sehnen sich doch die guten bisher dänischen Unterthanen, reichskaiserlich deutsche und herzogl. augustenburgisch-schleswig-holsteinische Unterthanen zu werden. Die Blicke aller wahren Demokraten sind in diesem Augenblick natürlich mehr nach Sachsen und dem Rhein gerichtet, als nach dem Norden: ist doch auch Schleswig-Holsteins Zukunft durch den Sieg des Volks bedingt. 068 Frankfurt, 11. Mai. 217. Sitzung der National-Versammlung: Reh, Vicepräsident, eröffnet bald nach 12 Uhr die Sitzung. Die Gallerien wimmeln von Menschen Eine Menge preußischer Reaktionärs erklären ihren Austritt. Simson verzichtet schriftlich wegen leidender Gesundheit auf sein Prasidentenamt. Die Wahl eines neuen Präsidenten wird auf morgen festgesetzt. Es kommen jetzt an die Reihe die beiden Berichte des Kaiserausschusses, einer der Mehrheit, einer der Minderheit. Die Unterzeichner des letztern sind aus genanntem Ausschusse ausgetreten. Die Mehrheit beantragt: Die Minderheit beantragt: Tagesordnung über sämmtliche Anträge. Eisenmann gegen die Majoritätsanträge. "Nehmen Sie hin," sagt er, "was Sie gesäet haben." Trotzdem faselt er ein Langes und Breites vom "gesetzlichen Boden" und dergleichen Zeug. Welcker ist sehr enchant[unleserliches Material]t von den Anträgen der Majorität, die dagegen Hr. Walz durchaus nicht goutiren mag. Seine Salbabercien und reaktionär-patriotisches Gewinsel erregt Heiterkeit, Zischen und hohnische Bemerkungen. Raveaux bezeichnet die Lage der Versammlung gegen das Ministerium, gegen die zu "ihrem Schutz aufgestellten" Truppen des Todfeinds der Verfassung. Daß es bei Kreuznach noch nicht von Soldaten wimmele, liege nur an der Widerspenstigkeit der Landwehren. Je mehr Landwehr sich einkleiden läßt, desto weiter ruckt die Linke vor. Wollen wir erwarten, bis das ermüdete Volk fur die Octroyirung hinlänglich empfänglich ist? Der Burgerkrieg ist da, blicken Sie auf Dresden -- Deutschlands Ehre befleckt. Hat man denn nur kalten Verstand und kein Herz fur die Bewegungen der Gegenwart! Und selbst der kalte Verstand scheint gelitten zu haben, weil alle seine Berechnungen fehlschlagen. Die Centralgewalt muß mit uns gehen, oder sie muß fallen. v. Hermann (aus München) wünscht Vervollständigung des berüchtigten "kühnen Griffs" vom vorigen Jahre, Vollendung des Verraths an Deutschland, insofern da noch etwas zu vollenden übrig geblieben: er wünscht den Reichsverweser definitiv zum Oberhaupt ernannt!!! Hagen von Heidelberg als Berichterstatter der Mehrheit fuhrt zur Verstärkung der Grunde fur die Vereidigung ein Schreiben der kurhessischen Regierung an, aus welchem hervorgeht, daß auch in diesem Staate nur die Anordnung von Seiten der Centralgewalt zur Vereidung erwartet werde Hollandt nimmt einen schon vorher von Bell gestellten Verschiebungsantrag wieder auf, den die Versammlung ablehnt. Der gleiche Zweck wird indeß durch Annahme des Antrags erreicht, daß in Berücksichtigung der Mannigfaltigkeit und Verschiedenartigkeit der vorliegenden Anträge die Abstimmung auf morgen verschoben werde!!! Simon (Trier) interpellirt zuletzt noch: "ob letzte Nacht östreichische Truppen in Frankfurt eingerückt, und was ihre Aufträge seien?" v. Gagern: Der Theil eines östreichischen Bataillons, der von Homburg zuruckkehrte, ist durch Frankfurt gegangen, sonst meines Wissens Niemand. Von einem Befehle an sie, das Tragen gewisser Abzeichen zu verwehren, ist mir nichts bekannt. Also morgen die Abstimmung! * Frankfurt, 11. Mai. Den Schluß der gestrigen Sitzung bildete der Bericht der vom Reichsverweser zurückkehrenden Deputation. Wir theilen hierüber in Nachstehendem Ausführliches mit: Raveaux, las als Sprecher der Deputation, den Beschluß der Nationalversammlung dem Reichsverweser langsam und deutlich vor. Letzterer antwortete: "daß er nach konstitutionellem Gebrauche (der eben im Verrathen des Volkes besteht mit der Nationalversammlung in keiner direkten Verbindung stehe, sondern nur durch ein verantwortliches Ministerium. Daß das bisherige interimistische Ministerium abgetreten ist, ist richtig, aber erst heute Morgen. Deßhalb habe ich noch keines biiden können. Das zu bildende Ministerium wird der Nationalversammlung meine Antwort auf die mir überreichten Beschlüsse mittheilen." Auf die Frage des Sprechers, ob er geneigt sei, ein Ministerium zu bilden, welches die Verfassung und die mitgetheilten Beschlüsse durchzuführen übernehme, erwiderte der Reichsverweser: "Ich werde ein Ministerium bilden, das nach meiner Ansicht den Bedürfnissen der Zeit gemäß handeln wird." Auf die fernere Bemerkung, daß die Zeit dränge und daß bei längerer Ungewißheit über die Stellung der Centralgewalt zur Reichsverfassung und deren Durchführung die Gefahren immer größer werden, erwiederte der Reichsverweser: er kenne seine Pflicht und werde Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. Auf die Entgegnung, man sei überzeugt, daß er die Ordnung und Ruhe nach Unten aufrecht erhalten werde, aber die Ordnung und Ruhe sei jetzt durch die Fürsten, welche die Verfassung nicht anerkennen wollen, gestört, und gegen diese Störung seien die betreffenden Beschlüsse ebenfalls gerichtet und man wünsche Gewißheit darüber zu erhalten, ob das zu ernennende Ministerium bereit sei, auch im letztern Sinn zu wirken, erwiderte der Reichsverweser: "Das sind Prinzipien, Sie handeln nach Ihren ich nach meinen, darüber können wir hier keine Polemik führen." Auf die schließlich dringende Anfrage, mit Hinweisung auf die Gefahr des Augenblicks, bis wann das Ministerium spätestens ernannt sein könne, erfolgte die Antwort: "Es kann in 3 Minuten, auch in 3 Stunden, vielleicht auch in 3 Tagen geschehen. Verlassen sie sich darauf, daß ich meine Pflicht thun werde als ein ehelicher Mann." Abgeordneter Raveaux fügt dem Bericht bei: Sogleich nach dem ersten Passus seiner Antwort machte der Reichsverweser eine Verbeugung, als wollte er uns entlassen. Wir kamen aber immer auf unsere Fragen zurück und so entspann sich dieses Zwiegespräch, aber bei jeder Antwort war auch immer die Verbeugung des Reichsverwesers wider da. (Heiterkeit.) In Bezug auf diese Antwort reichen die Abgeordneten Goltz, Spatz, Wesendonck, Wedekind Dringlichkeitsanträge ein, alle dahin gehend, daß die Versammlung die Exekutive zur Durchführung der Verfassung selbst in die Hand nehme. So trägt Abgeordnete Wedekind darauf an, daß die Versammlung in Beziehung auf den am 28. v. M. ausgesprochenen Wunsch zu resigniren, dem Reichsverweser den Dank des Vaterlandes votirt und daß die Wahl eines neuen auf morgen anberaumt werde. Alle diese Anträge werden auf Antrag Soiron's zur Berichterstattung an den Dreißigerausschuß überwiesen, so zwar, daß derselbe morgen um 12 Uhr berichte. Abg. Schlöffel stellt schließlich noch den Antrag, daß man den Reichsverweser als Feind des Vaterlandes erkläre, ihn entsetzte und einen prov. verantwortlichen Vollziehungsausschuß von 5 Gliedern bilde. Dieser Antrag wird nicht unterstützt. Schluß der Sitzung 5 1/2 Uhr. Nachschrift. In Mannheim soll ein förmlicher Aufstand ausgebrochen sein, weil das Volk den Durchzug von Truppen nach der Pfalz nicht gestatten wollte. Eisenstuck soll, weil er vielleicht nicht ganz in den Reichsverrath hineinpaßt, aus der Pfalz zurückberufen sein. 24 Frankfurt, 11. Mai. Wir stellen hier die neuesten Beschlüsse der Volksvertreter dreier Vaterländer zusammen. Beschlossen haben die Vertreter deutscher Vaterländer schon sehr viel, aber praktisch durchgesetzt sehr wenig. Ob es mit den fraglichen Beschlüssen anders sein wird, werden uns die nächsten Tage zeigen. Die Abgeordnetenkammer von Würtemberg hat am 9. fast einstimmig beschlossen: "1) Die Staatsregierung möge, mit Bezugnahme auf die von der Krone Preußen in ihrer letzten Circularnote ausgesprochene und zum Theil bereits in Ausführung gebrachte Drohung die Centralgewalt auffordern, nicht zu dulden, daß ein deutscher Staat wegen einer Volkserhebung zu Gunsten der Reichsverfassung in einem andern deutschen Staate ohne ausdrücklichen Befehl der Centralgewalt einschreite und zur Wahrung des Reichsfriedens, wie zum Schutze der gesetzlichen Volksbewegungen für Anerkennung der Verfassung ein Reichsheer aufzustellen; 2) sie möge der Centralgewalt zu diesem Zwecke unverzüglich die gesammten würtembergischen Streitkräfte zur Verfügung stellen; 3) sie möge, in Verbindung mit der Centralgewalt, Schritte thun, um zu verhindern, daß andere als Reichstruppen unter den Befehlen der Centralgewalt in Folge der Erhebung in der Rheinpfalz durch Würtemberg marschiren." Die badische 2te Kammer beschloß am 10. Mai, die Regierung zu ersuchen: 1) Unverzüglich die Beeidigung auf die Reichsverfassung wenigstens der im Inlande befindlichen badischen Truppen, ferner der Bürgerwehr und der badischen Staatsbürger überhaupt zu verfügen; 2) die Einleitung zur Vornahme der Wahlen zum künftigen Reichstage anzuordnen; 3) jeden Angriff auf die Anerkennung und Wirksamkeit der Reichsverfassung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln abzuwehren; 4) auf keinen Fall zu dem von der preußischen Regierung eingeleiteten Kongresse über Berathung der Revision der bereits verkündeten Reichsverfassung einen Bevollmächtigten zu senden, oder überhaupt an einer solchen Berathung sich zu betheiligen und im Einverständnisse mit den Regierungen, welche bereits die Verfassung anerkannten, jeder Aufforderung zu einer octroyirten Reichsverfassung mit Kraft entgegenzutreten." -- Diesen Beschlüssen wurde noch der weitere beigefügt, daß beim Beginne der morgigen Kammersitzung die Mitglieder der zweiten Kammer den Eid auf die Reichsverfassung, allen übrigen Staatsbürgern mit gutem Beispiel vorangehend, leisten werden. Die nassauische Kammer beschloß, das Ministerium wiederholt aufzufordern: "die Beeidigung der Truppen, Beamten und Bürgerwehr auf die Reichsverfassung sofort vorzunehmen." Am 13. d. wird in Offenbach eine große Versammlung eine Versammlung von Offizieren der Volks- und Bürgerwehr, wie der Freikorps aus der Umgegend stattfinden. München, 7. Mai. Waren durch den gestrigen Anschlag der Studenten die Ultrareaktionäre schon ziemlich verblüfft, so kamen sie erst gänzlich außer sich, als Nachmittags gegen 2000 Arbeiter mit der deutschen, französischen, polnischen und ungarischen Fahne an der Spitze, nach der Menterschweige zogen, um dort zu Ehren der ungarischen Freiheitskämpfer ein großes Fest zu begehen. Es war eine schöne erhabene Feier; die Zwischenpausen wurden mit den vortrefflichsten Reden ausgefüllt. Das Militär war gestern konsignirt; diese Verfügung verbleibt auch für heute, da Abends um 7 Uhr die Studentenversammlung im Prater stattfindet. -- Fortwährend höre ich, daß Geld an excessive Bursche vertheilt der Festung Glogan gebracht. Alle Volksversammlungen sind verboten. Ganz Schlesien ist faktisch im Belagerungszustand. Eine wahre russische Staatswirtschaft lastet auf dem Volke. Nie hätte ich jemals geglaubt, eine Partei zu nehmen. Aber die schaudererregensten Thatsachen so wie die leichtsinnigsten Ehrenwortbrechereien der Regierung, welche immer neue Excesse bildeten, machten es mir zur Pflicht, das Volk in der Wuth zu besänftigen. Der Zahltag scheint gekommen zu sein. Gebe der Himmel Glück zum Siege der Humanität über die preußisch-russisch-östreichische Barbarei. (Wir bemerken, daß vorstehende Zeilen von einem höhern Verwaltungsbeamten uns zugesandt worden.) * Posen, 8. Mai. Die Mordhunde seiner hohenzollerischen Herrlichkeit haben, in Betracht daß eine zur „Anerkennung der deutschen Reichsverfassung“ berufene Volksversammlung eine „Demonstration“ gegen das Haus Hohenzollern sei, die preußischen Schrapnell- und Höllenstein-Bestien mit Erklärung des allgemeinen Belagerungszustandes wieder über das Land losgelassen. Folgendes sind die erfolgten Bekanntmachungen: 1. In der Bekanntmachung vom 3 April v. J., mittelst deren die Festung Posen als im Belagerungs-Zustande befindlich erklärt worden, hatte sich das General-Kommando die näheren Bestimmungen für den Fall vorbehalten, wenn die Umstände es nöthig machen sollten, von den, dem Kommandanten in dem Publikandum vom 30. September 1809 eingeräumten, Befugnissen in größerer Ausdehnung Gebrauch zu machen. Die verschiedenen Kundgebungen der Presse in den Tagesblättern der letzten Tage über die Ereignisse der letzten Zeit, insbesondere über die Beschlüsse der in Frankfurt a. M. tagenden National-Versammlung, veranlassen mich nun, in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848, bis auf Weiteres zu bestimmen, wie folgt: 1) Die Bestimmung des Artikels 24 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hierdurch außer Kraft gesetzt. Posen, den 6. Mai 1849: Der interm. kommandirende General von Brünneck. 2. Durch Maueranschläge und die Zeitungen hatten die Vertrauens-Männer der deutschen Verbrüderung auf gestern Nachmittag eine Volksversammlung berufen, um, wie sie in der Bekanntmachung sagen, auch hier durch eine feierliche Erklärung die von der in Frankfurt a. M. tagenden Nationalversammlung entworfene Verfassung als rechtsgültig anzuerkennen. So lange Seitens der Regierung Seiner Majestät des Königs ein Anerkenntniß dieser Verfassung nicht erfolgt ist, müssen wir in der Berufung einer Volksversammlung (!) zu dem gedachten Zwecke eine gegen die Regierung gerichtete Demonstration (!) erblicken, welche bei der gegenwärtig herrschenden allgemeinen Aufregung der Gemüther zu den bedenklichsten Folgen führen könnte. Mit Rücksicht hierauf und auf die den gleichen Zweck verfolgenden Beschlüsse des demokratisch-konstitutionellen Vereins haben wir zwar bereits gestern die Abhaltung der berufenen Volksversammlung verhindert, finden uns aber aus den angegebenen Gründen in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848 und unter Berücksichtigung der Bekanntmachung vom 8. April. v. J., wodurch die Festung und Stadt Posen in den Belagerungszustand erklärt und die Verschärfung der damals getroffenen Maßregeln je nach den Umständen vorbehalten worden ist, zugleich bis auf Weiteres zu folgenden Bestimmungen veranlaßt: 1) Die Bestimmung des Artikels 27 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hiermit außer Kraft gesetzt. 2) Die Abhaltung aller und jeder Volksversammlung, sowie die Versammlungen aller und jeder politischen Vereine sind von heute ab in der Stadt und Festung Posen und deren Rayons verboten und werden solche unter keinen Umständen fernerhin gestattet werden. Posen, den 7. Mai 1849. Der interim. Kommandirende General von Brünneck. Der General-Lieutenant und 1ster Kommandant von Steinäcker. Wien, 9. Mai. Unter dem Oberbefehle des Fürsten Paskiewicz sind jetzt 106,000 Mann russische Truppen, worunter 23,000 Mann Kavallerie, im Anmarsch begriffen, und theilweise schon auf unserem Boden. Am 4. Mai zogen 17,000 Mann über Krakau zu uns herüber. Am folgenden Tage 22,000 Mann, mit ihnen 11,450 Pferde. Gestern, als am 8. Mai, überschritten 15,000 Mann zu Tarnogrod, und 26,000 Mann zu Brody die östreichische Gränze, mit ihnen 9800 Pferde. Heute, am 9. Mai, rücken in Wolosczys 17,000 Mann ein, und am 11. Mai werden zu Hussyatyn 9000 Mann nachfolgen. Hierbei sind die zwei großen Korps nicht mitgerechnet, welche über die Bukowina und die Walachei nach Siebenbürgen marschiren. Unter Fürst Paskiewicz kommandiren als oberste Heerführer die Generale Rüdiger und Tscheodajeff. Wenn die ministeriellen Organe nicht genug Worte finden, um die in Pesth herrschende Begeisterung zu schildern, so darf man wohl daran glauben. So vernehmen wir aus dem gestrigen Abend-Lloyd, daß Pesth einem großen Werbeplatz gleiche. Alle männlichen Individuen, die nur etliche gesunde Glieder haben, treten ohne Handgeld in die Reihen, die Frauen vertauschen das Oberkleid mit dem Attila, die Schmiede, Schlosser, Gelbgießer, ja selbst Klempner verfertigen Waffen. Gegen Nichtungarn, selbst gegen solche, die nichts weniger als mit der Insurrektion sympathysiren, wird mit auffallender Freundlichkeit verfahren. Kossuth würde täglich mit seiner Familie aus Debreczin erwartet. Er kauft alle Lebensmittel auf und scheint den Feind durch Hunger bezwingen zu wollen. Allem Anscheine nach dürfte dieser Kampf ein Verzweiflungskampf werden, wie ihn die Geschichte nicht aufzuweisen hat. Dresden, 10. Mai. Die Hauptmasse der Insurgenten, berichtet das Brockhaus'sche Heul-Organ unterm 9. d., hat sich heute früh gegen 7 Uhr zum Rückzuge angeschickt und über die Dörfer Plauen, Räcknitz und Kesselsdorf in die Berge geworfen. Hierbei mußten (?!) sie natürlich (?!) der Kavallerie und nachrückenden Infanterie in die Hände fallen, weshalb denn auch nach dieser Gegend hin um diese Zeit ein starkes Feuern gehört wurde. Wie viel ihrer davon gekommen sind, läßt sich nicht ermitteln. Die Zahl der Gefangenen ist groß und nach einer ungefähren Schätzung gegen 500; in der Frauenkirche allein sollen sich gegen 300 befinden. Die Mitglieder der provisorischen Regierung sind glücklich aus Dresden, man sagt als Bergleute verkleidet, entkommen. Tzschirner soll an dem Tage, wo der Oberkommandant Heinze gefangen wurde, schon in den Händen des Militärs gewesen, aber auf der innern Pirnaischen Gasse entsprungen sein. Zwei Soldaten wollten auf ihn feuern, aber die Gewehre derselben versagten. Den Bürgermeister Tzschucke in Meißen haben die Burger daselbst verhaftet. Advokat Blöde und Dr. Minckwitz sind heute früh auf dem Rathhause verhaftet worden. Stadtrath Klette, Prof. Richter und Hirschel sollen ebenfalls gefänglich eingezogen worden sein. Dresden und seine Umgebung im Kreise von drei Meilen ist nun mit Kriegszustand, Standrecht und den übrigen gottbegnadeten Erfindungen der neuesten Zeit vollständig gesegnet. Wie es denen, die sich gegen den Verrath des Königs und seiner Satelliten erhoben und schließlich gefangen wurden; ergeht, zeigt folgende kurze Bemerkung des gedachten Leipziger Blattes: „Die Gefangenen, welche in der Frauenkirche eingesperrt sind, sitzen lautlos in den Kirchständen, es ist ihnen natürlich nicht erlaubt, willkührlich ihre Plätze zu verlassen oder mit einander zu sprechen; ringsherum stehen Wachen mit geladenen Gewehren und vor dem Eingange hivouakirt ein Kommando Soldaten. Zu Zweien werden sie in das in dem Hotel de Luxembourg eingerichtete Verhöramt geführt.“ Das nämliche Blatt berichtet weiter: Viele sollen bereits wider entlassen sein. Zwischen dem Abzuge der Insurgenten und dem Nachrücken der Truppen lagen spannende Momente. Um 8 Uhr Morgens flüchteten die letzten Haufen fen der Aufrührer durch die Seegasse. Drei Mal drei Schläge der Kreuzthurmglocke gaben das Zeichen dazu. Jetzt blieb der Altmarkt ungefähr eine halbe Stunde ganz leer; die Hausthüren waren geschlossen, die Anwohner harrten ängstlich der Dinge, die da kommen sollten. Einzelne Soldaten ließen sich blicken, es fiel hier und da noch ein Schuß, und sie zogen sich schnell wieder zurück. Endlich rückten ganze Abtheilungen vor, bis sich allmälig der Markt mit Pickelhauben und Käppis füllte, und die Besitznahme des Rathhauses erfolgte, wo Advokat Blöde, als Vorstand der Stadtverordneten, und Dr. Minckwitz als Stadtrath allein zurückgeblieben waren. Vor dem Rathhause fand man auch die drei kleinen Kanonen der Insurgenten, aus welchen sie mit einpfündigen, cylinderförmigen Eisenstücken oder mit Flintenkugeln gefeuert haben. Heute Morgen erfolgte vor dem Rathhause die Waffenablieferung. In Neustadt marschirten seit fruh 6 Uhr Truppenabtheilungen ab, und andere kamen an. Nach Freiberg und Chemnitz sind mehre Geschütze der reitenden Artillerie, einige Schwadronen leichter Reiterei, das Leibinfanterieregiment, und mehre Compagnien Preußen abgegangen, ebenso nach Pirna sächsische Schützen und Infanterie. Dafur sind wider viel Preußen, Landwehrinfanterie, Husaren und Uhlanen, welche letztere auf den Dörfern stationirt sind, eingetroffen. Altenburg, den 10. Mai. Diesen Vormittag nach 9 Uhr wurden von Penig und Chemnitz mittelst Extrapost und unter Begleitung von 2 Chemnitzer Communalgardisten und 2 Gensd'armen als Gefangene hier eingebracht: der Kreisamtmann Heubner, der Hofpostsecretär Martin, ein Russe (wie es heißt Bakunin) und ein Sattler, von den letzten Beiden kann ich die Namen nicht angeben. Sie führten außer Paßkarten etc. auch viele Papiere mit sich, sowie das Siegel der ehemaligen provisorischen Regierung Sachsens. Sie haben im Ganzen nur die Summe von 26 Thlr. und einigen Groschen mit sich geführt. (L. Z.)Halle, 6. Mai. Den jetzigen Redakteur der hiesigen „demokratischen Zeitung“, Geometer Günther, hat dasselbe Schicksal, welches seine drei Vorgänger betroffen, erreicht: er ist seiner Tendenzen wegen arretirt und zur Untersuchung gezogen worden. (Aach. Z.) * Aus Schleswig-Holstein, 9. Mai. Die Reichstruppen stehen 1/2 Stunde vor Fridericia; die Dänen ziehen sich unter fortdauerndem Gefecht von Station nach Station zuruck; bei Gudsö sind sie mit bedeutendem Verlust geschlagen worden. 15 Schleswig-Holstein, 11. Mai. Das preußische Kabinet, obgleich im vollen Widerspruch mit seiner anderswo befolgten Politik, hat scheinbar jetzt andere Saiten in Bezug auf die Kriegführung aufgespannt. Die Armee rückt jetzt weiter in Jütland vor. Nach den letzten Nachrichten standen die schleswig-holsteinischen Truppen eine halbe Stunde vor Fridericia, nachdem sie die Dänen aus einer starkverschanzten Stellung bei Gudsö durch Umgehung herausgetrieben und geschlagen hatten. Es ist dabei wieder ziemlich viel Blut geflossen. Der Verlust beträgt circa 70 Mann an Todten und Verwundeten. Unter Ersteren befindet sich auch der Hauptmann Grabener vom 9. Bataillon, einer der bessern Offiziere der Armee. Veile ist von den Preußen besetzt. Gerüchten zufolge, wären mehrere Bataillone Dänen abgeschnitten oder eingeschlossen. Was aber auf diese Weise Günstiges für die schleswig-holsteinische Sache gewonnen ist, wird wahrscheinlich durch die Diplomatie dem Absolutismus geopfert werden; tauchen doch schon wieder Gerüchte von einem Waffenstillstand auf, der für mehrere Monate in London abgeschlossen sein soll. Nach Kiel gelangte Privatbriefe aus London bestätigen dies. Daß Bunsen dieselbe Stellung in diplomatischer, wie Prittwitz in militärischer Beziehung zur Centralgewalt wie zu Preußen einnimmt, unterliegt keinem Zweifel. Hinterher wird man Bunsen auch zu enschuldigen wissen, wie es mit Prittwitz geschieht. So lassen sich die Hamburger Nachrichten „Aus Schleswig“ berichten, „daß trotz alles seitherigen Zauderns des Oberbefehlshabers, doch aller Grund für uns vorhanden sei, demselben unser Vertrauen nicht zu entziehen, da nicht politische, sondern strategische Gründe Prittwitz zu seinem früheren Verhalten veranlaßt hätten. Sie sehen also, es sind ganz dieselben Manöver wie im vorigen Jahr: Wrangel zog auch aus „strategischen“ Gründen aus Jütland zurück und spater erwies es sich, daß es durch diplomatische Kniffe veranlaßt worden. Die Agitation für die Reichsverfassung und Aufhebung der Personalunion nimmt nach und nach eine weitere Ausdehnung, vorzüglich im Holsteinischen, sehnen sich doch die guten bisher dänischen Unterthanen, reichskaiserlich deutsche und herzogl. augustenburgisch-schleswig-holsteinische Unterthanen zu werden. Die Blicke aller wahren Demokraten sind in diesem Augenblick natürlich mehr nach Sachsen und dem Rhein gerichtet, als nach dem Norden: ist doch auch Schleswig-Holsteins Zukunft durch den Sieg des Volks bedingt. 068 Frankfurt, 11. Mai. 217. Sitzung der National-Versammlung: Reh, Vicepräsident, eröffnet bald nach 12 Uhr die Sitzung. Die Gallerien wimmeln von Menschen Eine Menge preußischer Reaktionärs erklären ihren Austritt. Simson verzichtet schriftlich wegen leidender Gesundheit auf sein Prasidentenamt. Die Wahl eines neuen Präsidenten wird auf morgen festgesetzt. Es kommen jetzt an die Reihe die beiden Berichte des Kaiserausschusses, einer der Mehrheit, einer der Minderheit. Die Unterzeichner des letztern sind aus genanntem Ausschusse ausgetreten. Die Mehrheit beantragt: Die Minderheit beantragt: Tagesordnung über sämmtliche Anträge. Eisenmann gegen die Majoritätsanträge. „Nehmen Sie hin,“ sagt er, „was Sie gesäet haben.“ Trotzdem faselt er ein Langes und Breites vom „gesetzlichen Boden“ und dergleichen Zeug. Welcker ist sehr enchant[unleserliches Material]t von den Anträgen der Majorität, die dagegen Hr. Walz durchaus nicht goutiren mag. Seine Salbabercien und reaktionär-patriotisches Gewinsel erregt Heiterkeit, Zischen und hohnische Bemerkungen. Raveaux bezeichnet die Lage der Versammlung gegen das Ministerium, gegen die zu „ihrem Schutz aufgestellten“ Truppen des Todfeinds der Verfassung. Daß es bei Kreuznach noch nicht von Soldaten wimmele, liege nur an der Widerspenstigkeit der Landwehren. Je mehr Landwehr sich einkleiden läßt, desto weiter ruckt die Linke vor. Wollen wir erwarten, bis das ermüdete Volk fur die Octroyirung hinlänglich empfänglich ist? Der Burgerkrieg ist da, blicken Sie auf Dresden — Deutschlands Ehre befleckt. Hat man denn nur kalten Verstand und kein Herz fur die Bewegungen der Gegenwart! Und selbst der kalte Verstand scheint gelitten zu haben, weil alle seine Berechnungen fehlschlagen. Die Centralgewalt muß mit uns gehen, oder sie muß fallen. v. Hermann (aus München) wünscht Vervollständigung des berüchtigten „kühnen Griffs“ vom vorigen Jahre, Vollendung des Verraths an Deutschland, insofern da noch etwas zu vollenden übrig geblieben: er wünscht den Reichsverweser definitiv zum Oberhaupt ernannt!!! Hagen von Heidelberg als Berichterstatter der Mehrheit fuhrt zur Verstärkung der Grunde fur die Vereidigung ein Schreiben der kurhessischen Regierung an, aus welchem hervorgeht, daß auch in diesem Staate nur die Anordnung von Seiten der Centralgewalt zur Vereidung erwartet werde Hollandt nimmt einen schon vorher von Bell gestellten Verschiebungsantrag wieder auf, den die Versammlung ablehnt. Der gleiche Zweck wird indeß durch Annahme des Antrags erreicht, daß in Berücksichtigung der Mannigfaltigkeit und Verschiedenartigkeit der vorliegenden Anträge die Abstimmung auf morgen verschoben werde!!! Simon (Trier) interpellirt zuletzt noch: „ob letzte Nacht östreichische Truppen in Frankfurt eingerückt, und was ihre Aufträge seien?“ v. Gagern: Der Theil eines östreichischen Bataillons, der von Homburg zuruckkehrte, ist durch Frankfurt gegangen, sonst meines Wissens Niemand. Von einem Befehle an sie, das Tragen gewisser Abzeichen zu verwehren, ist mir nichts bekannt. Also morgen die Abstimmung! * Frankfurt, 11. Mai. Den Schluß der gestrigen Sitzung bildete der Bericht der vom Reichsverweser zurückkehrenden Deputation. Wir theilen hierüber in Nachstehendem Ausführliches mit: Raveaux, las als Sprecher der Deputation, den Beschluß der Nationalversammlung dem Reichsverweser langsam und deutlich vor. Letzterer antwortete: „daß er nach konstitutionellem Gebrauche (der eben im Verrathen des Volkes besteht mit der Nationalversammlung in keiner direkten Verbindung stehe, sondern nur durch ein verantwortliches Ministerium. Daß das bisherige interimistische Ministerium abgetreten ist, ist richtig, aber erst heute Morgen. Deßhalb habe ich noch keines biiden können. Das zu bildende Ministerium wird der Nationalversammlung meine Antwort auf die mir überreichten Beschlüsse mittheilen.“ Auf die Frage des Sprechers, ob er geneigt sei, ein Ministerium zu bilden, welches die Verfassung und die mitgetheilten Beschlüsse durchzuführen übernehme, erwiderte der Reichsverweser: „Ich werde ein Ministerium bilden, das nach meiner Ansicht den Bedürfnissen der Zeit gemäß handeln wird.“ Auf die fernere Bemerkung, daß die Zeit dränge und daß bei längerer Ungewißheit über die Stellung der Centralgewalt zur Reichsverfassung und deren Durchführung die Gefahren immer größer werden, erwiederte der Reichsverweser: er kenne seine Pflicht und werde Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. Auf die Entgegnung, man sei überzeugt, daß er die Ordnung und Ruhe nach Unten aufrecht erhalten werde, aber die Ordnung und Ruhe sei jetzt durch die Fürsten, welche die Verfassung nicht anerkennen wollen, gestört, und gegen diese Störung seien die betreffenden Beschlüsse ebenfalls gerichtet und man wünsche Gewißheit darüber zu erhalten, ob das zu ernennende Ministerium bereit sei, auch im letztern Sinn zu wirken, erwiderte der Reichsverweser: „Das sind Prinzipien, Sie handeln nach Ihren ich nach meinen, darüber können wir hier keine Polemik führen.“ Auf die schließlich dringende Anfrage, mit Hinweisung auf die Gefahr des Augenblicks, bis wann das Ministerium spätestens ernannt sein könne, erfolgte die Antwort: „Es kann in 3 Minuten, auch in 3 Stunden, vielleicht auch in 3 Tagen geschehen. Verlassen sie sich darauf, daß ich meine Pflicht thun werde als ein ehelicher Mann.“ Abgeordneter Raveaux fügt dem Bericht bei: Sogleich nach dem ersten Passus seiner Antwort machte der Reichsverweser eine Verbeugung, als wollte er uns entlassen. Wir kamen aber immer auf unsere Fragen zurück und so entspann sich dieses Zwiegespräch, aber bei jeder Antwort war auch immer die Verbeugung des Reichsverwesers wider da. (Heiterkeit.) In Bezug auf diese Antwort reichen die Abgeordneten Goltz, Spatz, Wesendonck, Wedekind Dringlichkeitsanträge ein, alle dahin gehend, daß die Versammlung die Exekutive zur Durchführung der Verfassung selbst in die Hand nehme. So trägt Abgeordnete Wedekind darauf an, daß die Versammlung in Beziehung auf den am 28. v. M. ausgesprochenen Wunsch zu resigniren, dem Reichsverweser den Dank des Vaterlandes votirt und daß die Wahl eines neuen auf morgen anberaumt werde. Alle diese Anträge werden auf Antrag Soiron's zur Berichterstattung an den Dreißigerausschuß überwiesen, so zwar, daß derselbe morgen um 12 Uhr berichte. Abg. Schlöffel stellt schließlich noch den Antrag, daß man den Reichsverweser als Feind des Vaterlandes erkläre, ihn entsetzte und einen prov. verantwortlichen Vollziehungsausschuß von 5 Gliedern bilde. Dieser Antrag wird nicht unterstützt. Schluß der Sitzung 5 1/2 Uhr. Nachschrift. In Mannheim soll ein förmlicher Aufstand ausgebrochen sein, weil das Volk den Durchzug von Truppen nach der Pfalz nicht gestatten wollte. Eisenstuck soll, weil er vielleicht nicht ganz in den Reichsverrath hineinpaßt, aus der Pfalz zurückberufen sein. 24 Frankfurt, 11. Mai. Wir stellen hier die neuesten Beschlüsse der Volksvertreter dreier Vaterländer zusammen. Beschlossen haben die Vertreter deutscher Vaterländer schon sehr viel, aber praktisch durchgesetzt sehr wenig. Ob es mit den fraglichen Beschlüssen anders sein wird, werden uns die nächsten Tage zeigen. Die Abgeordnetenkammer von Würtemberg hat am 9. fast einstimmig beschlossen: „1) Die Staatsregierung möge, mit Bezugnahme auf die von der Krone Preußen in ihrer letzten Circularnote ausgesprochene und zum Theil bereits in Ausführung gebrachte Drohung die Centralgewalt auffordern, nicht zu dulden, daß ein deutscher Staat wegen einer Volkserhebung zu Gunsten der Reichsverfassung in einem andern deutschen Staate ohne ausdrücklichen Befehl der Centralgewalt einschreite und zur Wahrung des Reichsfriedens, wie zum Schutze der gesetzlichen Volksbewegungen für Anerkennung der Verfassung ein Reichsheer aufzustellen; 2) sie möge der Centralgewalt zu diesem Zwecke unverzüglich die gesammten würtembergischen Streitkräfte zur Verfügung stellen; 3) sie möge, in Verbindung mit der Centralgewalt, Schritte thun, um zu verhindern, daß andere als Reichstruppen unter den Befehlen der Centralgewalt in Folge der Erhebung in der Rheinpfalz durch Würtemberg marschiren.“ Die badische 2te Kammer beschloß am 10. Mai, die Regierung zu ersuchen: 1) Unverzüglich die Beeidigung auf die Reichsverfassung wenigstens der im Inlande befindlichen badischen Truppen, ferner der Bürgerwehr und der badischen Staatsbürger überhaupt zu verfügen; 2) die Einleitung zur Vornahme der Wahlen zum künftigen Reichstage anzuordnen; 3) jeden Angriff auf die Anerkennung und Wirksamkeit der Reichsverfassung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln abzuwehren; 4) auf keinen Fall zu dem von der preußischen Regierung eingeleiteten Kongresse über Berathung der Revision der bereits verkündeten Reichsverfassung einen Bevollmächtigten zu senden, oder überhaupt an einer solchen Berathung sich zu betheiligen und im Einverständnisse mit den Regierungen, welche bereits die Verfassung anerkannten, jeder Aufforderung zu einer octroyirten Reichsverfassung mit Kraft entgegenzutreten.“ — Diesen Beschlüssen wurde noch der weitere beigefügt, daß beim Beginne der morgigen Kammersitzung die Mitglieder der zweiten Kammer den Eid auf die Reichsverfassung, allen übrigen Staatsbürgern mit gutem Beispiel vorangehend, leisten werden. Die nassauische Kammer beschloß, das Ministerium wiederholt aufzufordern: „die Beeidigung der Truppen, Beamten und Bürgerwehr auf die Reichsverfassung sofort vorzunehmen.“ Am 13. d. wird in Offenbach eine große Versammlung eine Versammlung von Offizieren der Volks- und Bürgerwehr, wie der Freikorps aus der Umgegend stattfinden. München, 7. Mai. Waren durch den gestrigen Anschlag der Studenten die Ultrareaktionäre schon ziemlich verblüfft, so kamen sie erst gänzlich außer sich, als Nachmittags gegen 2000 Arbeiter mit der deutschen, französischen, polnischen und ungarischen Fahne an der Spitze, nach der Menterschweige zogen, um dort zu Ehren der ungarischen Freiheitskämpfer ein großes Fest zu begehen. Es war eine schöne erhabene Feier; die Zwischenpausen wurden mit den vortrefflichsten Reden ausgefüllt. Das Militär war gestern konsignirt; diese Verfügung verbleibt auch für heute, da Abends um 7 Uhr die Studentenversammlung im Prater stattfindet. — Fortwährend höre ich, daß Geld an excessive Bursche vertheilt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar297-2_009" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="1692"/> der Festung Glogan gebracht. Alle Volksversammlungen sind verboten. <hi rendition="#g">Ganz Schlesien</hi> ist faktisch im Belagerungszustand. Eine wahre russische Staatswirtschaft lastet auf dem Volke. Nie hätte ich jemals geglaubt, eine Partei zu nehmen. Aber die schaudererregensten Thatsachen so wie die leichtsinnigsten Ehrenwortbrechereien der Regierung, welche immer neue Excesse bildeten, machten es mir zur Pflicht, das Volk in der Wuth zu besänftigen. Der Zahltag scheint gekommen zu sein. Gebe der Himmel Glück zum Siege der Humanität über die preußisch-russisch-östreichische Barbarei.</p> <p>(Wir bemerken, daß vorstehende Zeilen von einem höhern Verwaltungsbeamten uns zugesandt worden.)</p> </div> <div xml:id="ar297-2_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Posen, 8. Mai.</head> <p>Die Mordhunde seiner hohenzollerischen Herrlichkeit haben, in Betracht daß eine zur <hi rendition="#b">„Anerkennung der deutschen Reichsverfassung“</hi> berufene Volksversammlung eine <hi rendition="#b">„Demonstration“</hi> gegen das Haus Hohenzollern sei, die preußischen Schrapnell- und Höllenstein-Bestien mit Erklärung des allgemeinen Belagerungszustandes wieder über das Land losgelassen.</p> <p>Folgendes sind die erfolgten Bekanntmachungen:</p> <p>1. In der Bekanntmachung vom 3 April v. J., mittelst deren die Festung Posen als im Belagerungs-Zustande befindlich erklärt worden, hatte sich das General-Kommando die näheren Bestimmungen für den Fall vorbehalten, wenn die Umstände es nöthig machen sollten, von den, dem Kommandanten in dem Publikandum vom 30. September 1809 eingeräumten, Befugnissen in größerer Ausdehnung Gebrauch zu machen.</p> <p>Die verschiedenen Kundgebungen der Presse in den Tagesblättern der letzten Tage über die Ereignisse der letzten Zeit, insbesondere über die Beschlüsse der in Frankfurt a. M. tagenden National-Versammlung, veranlassen mich nun, in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848, bis auf Weiteres zu bestimmen, wie folgt:</p> <p rendition="#et">1) Die Bestimmung des Artikels 24 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hierdurch außer Kraft gesetzt.<lb/> 2) Sämmtliche hier in Posen erscheinenden Zeitungen, sie haben Namen und verfolgen eine Tendenz, wie sie wollen, so wie Plakate jeder Art, dürfen bei Vermeidung sofortiger Konfiskation und Schluß der Druckereien nicht eher ausgegeben, versendet, verkauft, oder durch Anschlag verbreitet werden, als bis das hiesige Polizei-Direktorium die Erlaubniß hierzu ertheilt hat.</p> <p>Posen, den 6. Mai 1849:</p> <p>Der interm. kommandirende General <hi rendition="#g">von Brünneck</hi>.</p> <p>2. Durch Maueranschläge und die Zeitungen hatten die Vertrauens-Männer der deutschen Verbrüderung auf gestern Nachmittag eine Volksversammlung berufen, um, wie sie in der Bekanntmachung sagen, auch hier durch eine feierliche Erklärung die von der in Frankfurt a. M. tagenden Nationalversammlung entworfene Verfassung als rechtsgültig anzuerkennen.</p> <p>So lange Seitens der Regierung Seiner Majestät des Königs ein Anerkenntniß dieser Verfassung nicht erfolgt ist, müssen wir in der <hi rendition="#g">Berufung einer Volksversammlung</hi> (!) zu dem gedachten Zwecke eine gegen die Regierung gerichtete <hi rendition="#g">Demonstration</hi> (!) erblicken, welche bei der gegenwärtig herrschenden allgemeinen Aufregung der Gemüther zu den bedenklichsten Folgen führen könnte.</p> <p>Mit Rücksicht hierauf und auf die den gleichen Zweck verfolgenden Beschlüsse des demokratisch-konstitutionellen Vereins haben wir zwar bereits gestern die Abhaltung der berufenen Volksversammlung verhindert, finden uns aber aus den angegebenen Gründen in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848 und unter Berücksichtigung der Bekanntmachung vom 8. April. v. J., wodurch die Festung und Stadt Posen in den Belagerungszustand erklärt und die Verschärfung der damals getroffenen Maßregeln je nach den Umständen vorbehalten worden ist, zugleich bis auf Weiteres zu folgenden Bestimmungen veranlaßt:</p> <p>1) Die Bestimmung des Artikels 27 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hiermit außer Kraft gesetzt.</p> <p>2) Die Abhaltung aller und jeder Volksversammlung, sowie die Versammlungen aller und jeder politischen Vereine sind von heute ab in der Stadt und Festung Posen und deren Rayons verboten und werden solche unter keinen Umständen fernerhin gestattet werden.</p> <p>Posen, den 7. Mai 1849.</p> <p>Der interim. Kommandirende General von Brünneck.</p> <p>Der General-Lieutenant und 1ster Kommandant von Steinäcker.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_011" type="jArticle"> <head>Wien, 9. Mai.</head> <p>Unter dem Oberbefehle des Fürsten Paskiewicz sind jetzt 106,000 Mann russische Truppen, worunter 23,000 Mann Kavallerie, im Anmarsch begriffen, und theilweise schon auf unserem Boden. Am 4. Mai zogen 17,000 Mann über Krakau zu uns herüber. Am folgenden Tage 22,000 Mann, mit ihnen 11,450 Pferde. Gestern, als am 8. Mai, überschritten 15,000 Mann zu Tarnogrod, und 26,000 Mann zu Brody die östreichische Gränze, mit ihnen 9800 Pferde. Heute, am 9. Mai, rücken in Wolosczys 17,000 Mann ein, und am 11. Mai werden zu Hussyatyn 9000 Mann nachfolgen. Hierbei sind die zwei großen Korps nicht mitgerechnet, welche über die Bukowina und die Walachei nach Siebenbürgen marschiren.</p> <p>Unter Fürst Paskiewicz kommandiren als oberste Heerführer die Generale Rüdiger und Tscheodajeff.</p> <p>Wenn die ministeriellen Organe nicht genug Worte finden, um die in Pesth herrschende Begeisterung zu schildern, so darf man wohl daran glauben. So vernehmen wir aus dem gestrigen Abend-Lloyd, daß Pesth einem großen Werbeplatz gleiche. Alle männlichen Individuen, die nur etliche gesunde Glieder haben, treten ohne Handgeld in die Reihen, die Frauen vertauschen das Oberkleid mit dem Attila, die Schmiede, Schlosser, Gelbgießer, ja selbst Klempner verfertigen Waffen. Gegen Nichtungarn, selbst gegen solche, die nichts weniger als mit der Insurrektion sympathysiren, wird mit auffallender Freundlichkeit verfahren. Kossuth würde täglich mit seiner Familie aus Debreczin erwartet. Er kauft alle Lebensmittel auf und scheint den Feind durch Hunger bezwingen zu wollen. Allem Anscheine nach dürfte dieser Kampf ein Verzweiflungskampf werden, wie ihn die Geschichte nicht aufzuweisen hat.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_012" type="jArticle"> <head>Dresden, 10. Mai.</head> <p>Die Hauptmasse der Insurgenten, berichtet das Brockhaus'sche Heul-Organ unterm 9. d., hat sich heute früh gegen 7 Uhr zum Rückzuge angeschickt und über die Dörfer Plauen, Räcknitz und Kesselsdorf in die Berge geworfen. Hierbei mußten (?!) sie natürlich (?!) der Kavallerie und nachrückenden Infanterie in die Hände fallen, weshalb denn auch nach dieser Gegend hin um diese Zeit ein starkes Feuern gehört wurde. Wie viel ihrer davon gekommen sind, läßt sich nicht ermitteln. Die Zahl der Gefangenen ist groß und nach einer ungefähren Schätzung gegen 500; in der Frauenkirche allein sollen sich gegen 300 befinden. Die Mitglieder der provisorischen Regierung sind glücklich aus Dresden, man sagt als Bergleute verkleidet, entkommen. Tzschirner soll an dem Tage, wo der Oberkommandant Heinze gefangen wurde, schon in den Händen des Militärs gewesen, aber auf der innern Pirnaischen Gasse entsprungen sein. Zwei Soldaten wollten auf ihn feuern, aber die Gewehre derselben versagten. Den Bürgermeister Tzschucke in Meißen haben die Burger daselbst verhaftet. Advokat Blöde und Dr. Minckwitz sind heute früh auf dem Rathhause verhaftet worden. Stadtrath Klette, Prof. Richter und Hirschel sollen ebenfalls gefänglich eingezogen worden sein.</p> <p>Dresden und seine Umgebung im Kreise von drei Meilen ist nun mit Kriegszustand, Standrecht und den übrigen gottbegnadeten Erfindungen der neuesten Zeit vollständig gesegnet.</p> <p>Wie es denen, die sich gegen den Verrath des Königs und seiner Satelliten erhoben und schließlich gefangen wurden; ergeht, zeigt folgende kurze Bemerkung des gedachten Leipziger Blattes:</p> <p>„Die Gefangenen, welche in der Frauenkirche eingesperrt sind, sitzen lautlos in den Kirchständen, es ist ihnen natürlich nicht erlaubt, willkührlich ihre Plätze zu verlassen oder mit einander zu sprechen; ringsherum stehen Wachen mit geladenen Gewehren und vor dem Eingange hivouakirt ein Kommando Soldaten. Zu Zweien werden sie in das in dem Hotel de Luxembourg eingerichtete Verhöramt geführt.“</p> <p>Das nämliche Blatt berichtet weiter:</p> <p>Viele sollen bereits wider entlassen sein. Zwischen dem Abzuge der Insurgenten und dem Nachrücken der Truppen lagen spannende Momente. Um 8 Uhr Morgens flüchteten die letzten Haufen fen der Aufrührer durch die Seegasse. Drei Mal drei Schläge der Kreuzthurmglocke gaben das Zeichen dazu. Jetzt blieb der Altmarkt ungefähr eine halbe Stunde ganz leer; die Hausthüren waren geschlossen, die Anwohner harrten ängstlich der Dinge, die da kommen sollten. Einzelne Soldaten ließen sich blicken, es fiel hier und da noch ein Schuß, und sie zogen sich schnell wieder zurück. Endlich rückten ganze Abtheilungen vor, bis sich allmälig der Markt mit Pickelhauben und Käppis füllte, und die Besitznahme des Rathhauses erfolgte, wo Advokat Blöde, als Vorstand der Stadtverordneten, und Dr. Minckwitz als Stadtrath allein zurückgeblieben waren. Vor dem Rathhause fand man auch die drei kleinen Kanonen der Insurgenten, aus welchen sie mit einpfündigen, cylinderförmigen Eisenstücken oder mit Flintenkugeln gefeuert haben. Heute Morgen erfolgte vor dem Rathhause die Waffenablieferung. In Neustadt marschirten seit fruh 6 Uhr Truppenabtheilungen ab, und andere kamen an. Nach Freiberg und Chemnitz sind mehre Geschütze der reitenden Artillerie, einige Schwadronen leichter Reiterei, das Leibinfanterieregiment, und mehre Compagnien Preußen abgegangen, ebenso nach Pirna sächsische Schützen und Infanterie. Dafur sind wider viel Preußen, Landwehrinfanterie, Husaren und Uhlanen, welche letztere auf den Dörfern stationirt sind, eingetroffen.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_013" type="jArticle"> <head>Altenburg, den 10. Mai.</head> <p>Diesen Vormittag nach 9 Uhr wurden von Penig und Chemnitz mittelst Extrapost und unter Begleitung von 2 Chemnitzer Communalgardisten und 2 Gensd'armen als Gefangene hier eingebracht: der Kreisamtmann Heubner, der Hofpostsecretär Martin, ein Russe (wie es heißt Bakunin) und ein Sattler, von den letzten Beiden kann ich die Namen nicht angeben. Sie führten außer Paßkarten etc. auch viele Papiere mit sich, sowie das Siegel der ehemaligen provisorischen Regierung Sachsens. Sie haben im Ganzen nur die Summe von 26 Thlr. und einigen Groschen mit sich geführt.</p> <bibl>(L. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar297-2_014" type="jArticle"> <head>Halle, 6. Mai.</head> <p>Den jetzigen Redakteur der hiesigen „demokratischen Zeitung“, Geometer Günther, hat dasselbe Schicksal, welches seine drei Vorgänger betroffen, erreicht: er ist seiner Tendenzen wegen arretirt und zur Untersuchung gezogen worden.</p> <bibl>(Aach. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar297-2_015" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Aus Schleswig-Holstein, 9. Mai.</head> <p>Die Reichstruppen stehen 1/2 Stunde vor Fridericia; die Dänen ziehen sich unter fortdauerndem Gefecht von Station nach Station zuruck; bei Gudsö sind sie mit bedeutendem Verlust geschlagen worden.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_016" type="jArticle"> <head><bibl><author>15</author></bibl> Schleswig-Holstein, 11. Mai.</head> <p>Das preußische Kabinet, obgleich im vollen Widerspruch mit seiner anderswo befolgten Politik, hat scheinbar jetzt andere Saiten in Bezug auf die Kriegführung aufgespannt. Die Armee rückt jetzt weiter in Jütland vor. Nach den letzten Nachrichten standen die schleswig-holsteinischen Truppen eine halbe Stunde vor Fridericia, nachdem sie die Dänen aus einer starkverschanzten Stellung bei Gudsö durch Umgehung herausgetrieben und geschlagen hatten. Es ist dabei wieder ziemlich viel Blut geflossen. Der Verlust beträgt circa 70 Mann an Todten und Verwundeten. Unter Ersteren befindet sich auch der Hauptmann Grabener vom 9. Bataillon, einer der bessern Offiziere der Armee. Veile ist von den Preußen besetzt. Gerüchten zufolge, wären mehrere Bataillone Dänen abgeschnitten oder eingeschlossen. Was aber auf diese Weise Günstiges für die schleswig-holsteinische Sache gewonnen ist, wird wahrscheinlich durch die Diplomatie dem Absolutismus geopfert werden; tauchen doch schon wieder Gerüchte von einem Waffenstillstand auf, der für mehrere Monate in London abgeschlossen sein soll. Nach Kiel gelangte Privatbriefe aus London bestätigen dies. Daß Bunsen dieselbe Stellung in diplomatischer, wie Prittwitz in militärischer Beziehung zur Centralgewalt wie zu Preußen einnimmt, unterliegt keinem Zweifel. Hinterher wird man Bunsen auch zu enschuldigen wissen, wie es mit Prittwitz geschieht. So lassen sich die Hamburger Nachrichten „Aus Schleswig“ berichten, „daß trotz alles seitherigen Zauderns des Oberbefehlshabers, doch aller Grund für uns vorhanden sei, demselben unser Vertrauen nicht zu entziehen, da nicht politische, sondern strategische Gründe Prittwitz zu seinem früheren Verhalten veranlaßt hätten. Sie sehen also, es sind ganz dieselben Manöver wie im vorigen Jahr: Wrangel zog auch aus „strategischen“ Gründen aus Jütland zurück und spater erwies es sich, daß es durch diplomatische Kniffe veranlaßt worden.</p> <p>Die Agitation für die Reichsverfassung und Aufhebung der Personalunion nimmt nach und nach eine weitere Ausdehnung, vorzüglich im Holsteinischen, sehnen sich doch die guten bisher dänischen Unterthanen, reichskaiserlich deutsche und herzogl. augustenburgisch-schleswig-holsteinische Unterthanen zu werden. Die Blicke aller wahren Demokraten sind in diesem Augenblick natürlich mehr nach Sachsen und dem Rhein gerichtet, als nach dem Norden: ist doch auch Schleswig-Holsteins Zukunft durch den Sieg des Volks bedingt.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Frankfurt, 11. Mai.</head> <p>217. Sitzung der National-Versammlung:</p> <p><hi rendition="#g">Reh,</hi> Vicepräsident, eröffnet bald nach 12 Uhr die Sitzung. Die Gallerien wimmeln von Menschen</p> <p>Eine Menge preußischer Reaktionärs erklären ihren Austritt. Simson verzichtet schriftlich wegen leidender Gesundheit auf sein Prasidentenamt. Die Wahl eines neuen Präsidenten wird auf morgen festgesetzt.</p> <p>Es kommen jetzt an die Reihe die beiden Berichte des Kaiserausschusses, einer der Mehrheit, einer der Minderheit. Die Unterzeichner des letztern sind aus genanntem Ausschusse ausgetreten.</p> <p rendition="#et">Die <hi rendition="#g">Mehrheit</hi> beantragt:<lb/> 1) Beeidigung der National-Versammlung auf die Verfassung;<lb/> 2) dito des Reichsverwesers;<lb/> 3) dito der Soldaten und Beamten;<lb/> 4) Aufforderung an die anerkennenden Regierungen, ihre bewaffnete Macht der National-Versammlung zur Verfugung zu stellen;<lb/> 5) Absendung einer neuen Deputation an den Reichsverweser mit der Anfrage: ob ein Ministerium gebildet — bis zum Eingang der Antwort möge sich die Versammlung für permanent erklaren.</p> <p>Die <hi rendition="#g">Minderheit</hi> beantragt:</p> <p>Tagesordnung über sämmtliche Anträge.</p> <p><hi rendition="#g">Eisenmann</hi> gegen die Majoritätsanträge. „Nehmen Sie hin,“ sagt er, „was Sie gesäet haben.“ Trotzdem faselt er ein Langes und Breites vom „gesetzlichen Boden“ und dergleichen Zeug.</p> <p><hi rendition="#g">Welcker</hi> ist sehr enchant<gap reason="illegible"/>t von den Anträgen der Majorität, die dagegen Hr. <hi rendition="#g">Walz</hi> durchaus nicht goutiren mag. Seine Salbabercien und reaktionär-patriotisches Gewinsel erregt Heiterkeit, Zischen und hohnische Bemerkungen.</p> <p><hi rendition="#g">Raveaux</hi> bezeichnet die Lage der Versammlung gegen das Ministerium, gegen die zu „ihrem Schutz aufgestellten“ Truppen des Todfeinds der Verfassung. Daß es bei Kreuznach noch nicht von Soldaten wimmele, liege nur an der Widerspenstigkeit der Landwehren. Je mehr Landwehr sich einkleiden läßt, desto weiter ruckt die Linke vor. Wollen wir erwarten, bis das ermüdete Volk fur die Octroyirung hinlänglich empfänglich ist? Der Burgerkrieg ist da, blicken Sie auf Dresden — Deutschlands Ehre befleckt. Hat man denn nur kalten Verstand und kein Herz fur die Bewegungen der Gegenwart! Und selbst der kalte Verstand scheint gelitten zu haben, weil alle seine Berechnungen fehlschlagen. Die Centralgewalt muß mit uns gehen, oder sie muß fallen.</p> <p>v. <hi rendition="#g">Hermann</hi> (aus München) wünscht Vervollständigung des berüchtigten „kühnen Griffs“ vom vorigen Jahre, Vollendung des Verraths an Deutschland, insofern da noch etwas zu vollenden übrig geblieben: er wünscht den Reichsverweser definitiv zum Oberhaupt ernannt!!!</p> <p><hi rendition="#g">Hagen</hi> von Heidelberg als Berichterstatter der Mehrheit fuhrt zur Verstärkung der Grunde fur die Vereidigung ein Schreiben der kurhessischen Regierung an, aus welchem hervorgeht, daß auch in diesem Staate nur die Anordnung von Seiten der Centralgewalt zur Vereidung erwartet werde</p> <p><hi rendition="#g">Hollandt</hi> nimmt einen schon vorher von Bell gestellten Verschiebungsantrag wieder auf, den die Versammlung ablehnt. Der gleiche Zweck wird indeß durch Annahme des Antrags erreicht, daß in Berücksichtigung der Mannigfaltigkeit und Verschiedenartigkeit der vorliegenden Anträge die Abstimmung auf <hi rendition="#g">morgen</hi> verschoben werde!!!</p> <p><hi rendition="#g">Simon</hi> (Trier) interpellirt zuletzt noch:</p> <p rendition="#et">„ob letzte Nacht östreichische Truppen in Frankfurt eingerückt, und was ihre Aufträge seien?“</p> <p><hi rendition="#g">v. Gagern:</hi> Der Theil eines östreichischen Bataillons, der von Homburg zuruckkehrte, ist durch Frankfurt gegangen, sonst meines Wissens Niemand. Von einem Befehle an sie, das Tragen gewisser Abzeichen zu verwehren, ist mir nichts bekannt.</p> <p>Also <hi rendition="#g">morgen</hi> die Abstimmung!</p> </div> <div xml:id="ar297-2_018" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt, 11. Mai.</head> <p>Den Schluß der gestrigen Sitzung bildete der Bericht der vom Reichsverweser zurückkehrenden Deputation. Wir theilen hierüber in Nachstehendem Ausführliches mit:</p> <p><hi rendition="#g">Raveaux,</hi> las als Sprecher der Deputation, den Beschluß der Nationalversammlung dem Reichsverweser langsam und deutlich vor. Letzterer antwortete: „daß er nach konstitutionellem Gebrauche (der eben im Verrathen des Volkes besteht mit der Nationalversammlung in keiner direkten Verbindung stehe, sondern nur durch ein verantwortliches Ministerium. Daß das bisherige interimistische Ministerium abgetreten ist, ist richtig, aber erst heute Morgen. Deßhalb habe ich noch keines biiden können. Das zu bildende Ministerium wird der Nationalversammlung meine Antwort auf die mir überreichten Beschlüsse mittheilen.“ Auf die Frage des Sprechers, ob er geneigt sei, ein Ministerium zu bilden, welches die Verfassung und die mitgetheilten Beschlüsse durchzuführen übernehme, erwiderte der Reichsverweser: „Ich werde ein Ministerium bilden, das nach meiner Ansicht den Bedürfnissen der Zeit gemäß handeln wird.“ Auf die fernere Bemerkung, daß die Zeit dränge und daß bei längerer Ungewißheit über die Stellung der Centralgewalt zur Reichsverfassung und deren Durchführung die Gefahren immer größer werden, erwiederte der Reichsverweser: er kenne seine Pflicht und werde Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. Auf die Entgegnung, man sei überzeugt, daß er die Ordnung und Ruhe nach <hi rendition="#g">Unten</hi> aufrecht erhalten werde, aber die Ordnung und Ruhe sei jetzt durch die Fürsten, welche die Verfassung nicht anerkennen wollen, gestört, und gegen diese Störung seien die betreffenden Beschlüsse ebenfalls gerichtet und man wünsche Gewißheit darüber zu erhalten, ob das zu ernennende Ministerium bereit sei, auch im letztern Sinn zu wirken, erwiderte der Reichsverweser: „Das sind Prinzipien, Sie handeln nach <hi rendition="#g">Ihren</hi> ich nach <hi rendition="#g">meinen, darüber können wir hier keine Polemik führen</hi>.“ Auf die schließlich dringende Anfrage, mit Hinweisung auf die Gefahr des Augenblicks, bis wann das Ministerium spätestens ernannt sein könne, erfolgte die Antwort: „Es kann in 3 Minuten, auch in 3 Stunden, vielleicht auch in 3 Tagen geschehen. Verlassen sie sich darauf, daß ich meine Pflicht thun werde als ein ehelicher Mann.“ Abgeordneter Raveaux fügt dem Bericht bei: Sogleich nach dem ersten Passus seiner Antwort machte der Reichsverweser eine Verbeugung, als wollte er uns entlassen. Wir kamen aber immer auf unsere Fragen zurück und so entspann sich dieses Zwiegespräch, aber bei jeder Antwort war auch immer die Verbeugung des Reichsverwesers wider da. (Heiterkeit.) In Bezug auf diese Antwort reichen die Abgeordneten Goltz, Spatz, Wesendonck, Wedekind Dringlichkeitsanträge ein, alle dahin gehend, daß die Versammlung die Exekutive zur Durchführung der Verfassung selbst in die Hand nehme. So trägt Abgeordnete Wedekind darauf an, daß die Versammlung in Beziehung auf den am 28. v. M. ausgesprochenen Wunsch zu resigniren, dem Reichsverweser den Dank des Vaterlandes votirt und daß die Wahl eines neuen auf morgen anberaumt werde. Alle diese Anträge werden auf Antrag Soiron's zur Berichterstattung an den Dreißigerausschuß überwiesen, so zwar, daß derselbe morgen um 12 Uhr berichte.</p> <p>Abg. <hi rendition="#g">Schlöffel</hi> stellt schließlich noch den Antrag, daß <hi rendition="#g">man den Reichsverweser als Feind des Vaterlandes erkläre, ihn entsetzte</hi> und <hi rendition="#g">einen prov. verantwortlichen Vollziehungsausschuß von 5 Gliedern bilde</hi>.</p> <p>Dieser Antrag wird nicht unterstützt.</p> <p>Schluß der Sitzung 5 1/2 Uhr.</p> <p><hi rendition="#g">Nachschrift</hi>. In <hi rendition="#g">Mannheim</hi> soll ein förmlicher <hi rendition="#g">Aufstand</hi> ausgebrochen sein, weil das Volk den Durchzug von Truppen nach der Pfalz nicht gestatten wollte.</p> <p><hi rendition="#g">Eisenstuck</hi> soll, weil er vielleicht nicht ganz in den Reichsverrath hineinpaßt, aus der Pfalz zurückberufen sein.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_019" type="jArticle"> <head><bibl><author>24</author></bibl> Frankfurt, 11. Mai.</head> <p>Wir stellen hier die neuesten Beschlüsse der Volksvertreter dreier Vaterländer zusammen. Beschlossen haben die Vertreter deutscher Vaterländer schon sehr viel, aber praktisch durchgesetzt sehr wenig. Ob es mit den fraglichen Beschlüssen anders sein wird, werden uns die nächsten Tage zeigen. Die Abgeordnetenkammer von <hi rendition="#g">Würtemberg</hi> hat am 9. fast einstimmig beschlossen:</p> <p>„1) Die Staatsregierung möge, mit Bezugnahme auf die von der Krone Preußen in ihrer letzten Circularnote ausgesprochene und zum Theil bereits in Ausführung gebrachte Drohung die Centralgewalt auffordern, nicht zu dulden, daß ein deutscher Staat wegen einer Volkserhebung zu Gunsten der Reichsverfassung in einem andern deutschen Staate ohne ausdrücklichen Befehl der Centralgewalt einschreite und zur Wahrung des Reichsfriedens, wie zum Schutze der gesetzlichen Volksbewegungen für Anerkennung der Verfassung ein Reichsheer aufzustellen; 2) sie möge der Centralgewalt zu diesem Zwecke unverzüglich die gesammten würtembergischen Streitkräfte zur Verfügung stellen; 3) sie möge, in Verbindung mit der Centralgewalt, Schritte thun, um zu verhindern, daß andere als Reichstruppen unter den Befehlen der Centralgewalt in Folge der Erhebung in der Rheinpfalz durch Würtemberg marschiren.“</p> <p>Die badische 2te Kammer beschloß am 10. Mai, die Regierung zu ersuchen:</p> <p>1) Unverzüglich die Beeidigung auf die Reichsverfassung wenigstens der im Inlande befindlichen badischen Truppen, ferner der Bürgerwehr und der badischen Staatsbürger überhaupt zu verfügen; 2) die Einleitung zur Vornahme der Wahlen zum künftigen Reichstage anzuordnen; 3) jeden Angriff auf die Anerkennung und Wirksamkeit der Reichsverfassung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln abzuwehren; 4) auf keinen Fall zu dem von der preußischen Regierung eingeleiteten Kongresse über Berathung der Revision der bereits verkündeten Reichsverfassung einen Bevollmächtigten zu senden, oder überhaupt an einer solchen Berathung sich zu betheiligen und im Einverständnisse mit den Regierungen, welche bereits die Verfassung anerkannten, jeder Aufforderung zu einer octroyirten Reichsverfassung mit Kraft entgegenzutreten.“ — Diesen Beschlüssen wurde noch der weitere beigefügt, daß beim Beginne der morgigen Kammersitzung die Mitglieder der zweiten Kammer den Eid auf die Reichsverfassung, allen übrigen Staatsbürgern mit gutem Beispiel vorangehend, leisten werden.</p> <p>Die <hi rendition="#g">nassauische</hi> Kammer beschloß, das Ministerium <hi rendition="#g">wiederholt</hi> aufzufordern:</p> <p rendition="#et">„die Beeidigung der Truppen, Beamten und Bürgerwehr auf die Reichsverfassung sofort vorzunehmen.“</p> <p>Am 13. d. wird in <hi rendition="#g">Offenbach</hi> eine große Versammlung eine Versammlung von Offizieren der Volks- und Bürgerwehr, wie der Freikorps aus der Umgegend stattfinden.</p> </div> <div xml:id="ar297-2_020" type="jArticle"> <head>München, 7. Mai.</head> <p>Waren durch den gestrigen Anschlag der Studenten die Ultrareaktionäre schon ziemlich verblüfft, so kamen sie erst gänzlich außer sich, als Nachmittags gegen 2000 Arbeiter mit der deutschen, französischen, polnischen und ungarischen Fahne an der Spitze, nach der Menterschweige zogen, um dort zu Ehren der ungarischen Freiheitskämpfer ein großes Fest zu begehen. Es war eine schöne erhabene Feier; die Zwischenpausen wurden mit den vortrefflichsten Reden ausgefüllt. Das Militär war gestern konsignirt; diese Verfügung verbleibt auch für heute, da Abends um 7 Uhr die Studentenversammlung im Prater stattfindet. — Fortwährend höre ich, daß Geld an excessive Bursche vertheilt </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1692/0002]
der Festung Glogan gebracht. Alle Volksversammlungen sind verboten. Ganz Schlesien ist faktisch im Belagerungszustand. Eine wahre russische Staatswirtschaft lastet auf dem Volke. Nie hätte ich jemals geglaubt, eine Partei zu nehmen. Aber die schaudererregensten Thatsachen so wie die leichtsinnigsten Ehrenwortbrechereien der Regierung, welche immer neue Excesse bildeten, machten es mir zur Pflicht, das Volk in der Wuth zu besänftigen. Der Zahltag scheint gekommen zu sein. Gebe der Himmel Glück zum Siege der Humanität über die preußisch-russisch-östreichische Barbarei.
(Wir bemerken, daß vorstehende Zeilen von einem höhern Verwaltungsbeamten uns zugesandt worden.)
* Posen, 8. Mai. Die Mordhunde seiner hohenzollerischen Herrlichkeit haben, in Betracht daß eine zur „Anerkennung der deutschen Reichsverfassung“ berufene Volksversammlung eine „Demonstration“ gegen das Haus Hohenzollern sei, die preußischen Schrapnell- und Höllenstein-Bestien mit Erklärung des allgemeinen Belagerungszustandes wieder über das Land losgelassen.
Folgendes sind die erfolgten Bekanntmachungen:
1. In der Bekanntmachung vom 3 April v. J., mittelst deren die Festung Posen als im Belagerungs-Zustande befindlich erklärt worden, hatte sich das General-Kommando die näheren Bestimmungen für den Fall vorbehalten, wenn die Umstände es nöthig machen sollten, von den, dem Kommandanten in dem Publikandum vom 30. September 1809 eingeräumten, Befugnissen in größerer Ausdehnung Gebrauch zu machen.
Die verschiedenen Kundgebungen der Presse in den Tagesblättern der letzten Tage über die Ereignisse der letzten Zeit, insbesondere über die Beschlüsse der in Frankfurt a. M. tagenden National-Versammlung, veranlassen mich nun, in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848, bis auf Weiteres zu bestimmen, wie folgt:
1) Die Bestimmung des Artikels 24 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hierdurch außer Kraft gesetzt.
2) Sämmtliche hier in Posen erscheinenden Zeitungen, sie haben Namen und verfolgen eine Tendenz, wie sie wollen, so wie Plakate jeder Art, dürfen bei Vermeidung sofortiger Konfiskation und Schluß der Druckereien nicht eher ausgegeben, versendet, verkauft, oder durch Anschlag verbreitet werden, als bis das hiesige Polizei-Direktorium die Erlaubniß hierzu ertheilt hat.
Posen, den 6. Mai 1849:
Der interm. kommandirende General von Brünneck.
2. Durch Maueranschläge und die Zeitungen hatten die Vertrauens-Männer der deutschen Verbrüderung auf gestern Nachmittag eine Volksversammlung berufen, um, wie sie in der Bekanntmachung sagen, auch hier durch eine feierliche Erklärung die von der in Frankfurt a. M. tagenden Nationalversammlung entworfene Verfassung als rechtsgültig anzuerkennen.
So lange Seitens der Regierung Seiner Majestät des Königs ein Anerkenntniß dieser Verfassung nicht erfolgt ist, müssen wir in der Berufung einer Volksversammlung (!) zu dem gedachten Zwecke eine gegen die Regierung gerichtete Demonstration (!) erblicken, welche bei der gegenwärtig herrschenden allgemeinen Aufregung der Gemüther zu den bedenklichsten Folgen führen könnte.
Mit Rücksicht hierauf und auf die den gleichen Zweck verfolgenden Beschlüsse des demokratisch-konstitutionellen Vereins haben wir zwar bereits gestern die Abhaltung der berufenen Volksversammlung verhindert, finden uns aber aus den angegebenen Gründen in Anwendung des Artikels 110 der Verfassungs-Urkunde vom 5. Dezember 1848 und unter Berücksichtigung der Bekanntmachung vom 8. April. v. J., wodurch die Festung und Stadt Posen in den Belagerungszustand erklärt und die Verschärfung der damals getroffenen Maßregeln je nach den Umständen vorbehalten worden ist, zugleich bis auf Weiteres zu folgenden Bestimmungen veranlaßt:
1) Die Bestimmung des Artikels 27 der gedachten Verfassungs-Urkunde wird hiermit außer Kraft gesetzt.
2) Die Abhaltung aller und jeder Volksversammlung, sowie die Versammlungen aller und jeder politischen Vereine sind von heute ab in der Stadt und Festung Posen und deren Rayons verboten und werden solche unter keinen Umständen fernerhin gestattet werden.
Posen, den 7. Mai 1849.
Der interim. Kommandirende General von Brünneck.
Der General-Lieutenant und 1ster Kommandant von Steinäcker.
Wien, 9. Mai. Unter dem Oberbefehle des Fürsten Paskiewicz sind jetzt 106,000 Mann russische Truppen, worunter 23,000 Mann Kavallerie, im Anmarsch begriffen, und theilweise schon auf unserem Boden. Am 4. Mai zogen 17,000 Mann über Krakau zu uns herüber. Am folgenden Tage 22,000 Mann, mit ihnen 11,450 Pferde. Gestern, als am 8. Mai, überschritten 15,000 Mann zu Tarnogrod, und 26,000 Mann zu Brody die östreichische Gränze, mit ihnen 9800 Pferde. Heute, am 9. Mai, rücken in Wolosczys 17,000 Mann ein, und am 11. Mai werden zu Hussyatyn 9000 Mann nachfolgen. Hierbei sind die zwei großen Korps nicht mitgerechnet, welche über die Bukowina und die Walachei nach Siebenbürgen marschiren.
Unter Fürst Paskiewicz kommandiren als oberste Heerführer die Generale Rüdiger und Tscheodajeff.
Wenn die ministeriellen Organe nicht genug Worte finden, um die in Pesth herrschende Begeisterung zu schildern, so darf man wohl daran glauben. So vernehmen wir aus dem gestrigen Abend-Lloyd, daß Pesth einem großen Werbeplatz gleiche. Alle männlichen Individuen, die nur etliche gesunde Glieder haben, treten ohne Handgeld in die Reihen, die Frauen vertauschen das Oberkleid mit dem Attila, die Schmiede, Schlosser, Gelbgießer, ja selbst Klempner verfertigen Waffen. Gegen Nichtungarn, selbst gegen solche, die nichts weniger als mit der Insurrektion sympathysiren, wird mit auffallender Freundlichkeit verfahren. Kossuth würde täglich mit seiner Familie aus Debreczin erwartet. Er kauft alle Lebensmittel auf und scheint den Feind durch Hunger bezwingen zu wollen. Allem Anscheine nach dürfte dieser Kampf ein Verzweiflungskampf werden, wie ihn die Geschichte nicht aufzuweisen hat.
Dresden, 10. Mai. Die Hauptmasse der Insurgenten, berichtet das Brockhaus'sche Heul-Organ unterm 9. d., hat sich heute früh gegen 7 Uhr zum Rückzuge angeschickt und über die Dörfer Plauen, Räcknitz und Kesselsdorf in die Berge geworfen. Hierbei mußten (?!) sie natürlich (?!) der Kavallerie und nachrückenden Infanterie in die Hände fallen, weshalb denn auch nach dieser Gegend hin um diese Zeit ein starkes Feuern gehört wurde. Wie viel ihrer davon gekommen sind, läßt sich nicht ermitteln. Die Zahl der Gefangenen ist groß und nach einer ungefähren Schätzung gegen 500; in der Frauenkirche allein sollen sich gegen 300 befinden. Die Mitglieder der provisorischen Regierung sind glücklich aus Dresden, man sagt als Bergleute verkleidet, entkommen. Tzschirner soll an dem Tage, wo der Oberkommandant Heinze gefangen wurde, schon in den Händen des Militärs gewesen, aber auf der innern Pirnaischen Gasse entsprungen sein. Zwei Soldaten wollten auf ihn feuern, aber die Gewehre derselben versagten. Den Bürgermeister Tzschucke in Meißen haben die Burger daselbst verhaftet. Advokat Blöde und Dr. Minckwitz sind heute früh auf dem Rathhause verhaftet worden. Stadtrath Klette, Prof. Richter und Hirschel sollen ebenfalls gefänglich eingezogen worden sein.
Dresden und seine Umgebung im Kreise von drei Meilen ist nun mit Kriegszustand, Standrecht und den übrigen gottbegnadeten Erfindungen der neuesten Zeit vollständig gesegnet.
Wie es denen, die sich gegen den Verrath des Königs und seiner Satelliten erhoben und schließlich gefangen wurden; ergeht, zeigt folgende kurze Bemerkung des gedachten Leipziger Blattes:
„Die Gefangenen, welche in der Frauenkirche eingesperrt sind, sitzen lautlos in den Kirchständen, es ist ihnen natürlich nicht erlaubt, willkührlich ihre Plätze zu verlassen oder mit einander zu sprechen; ringsherum stehen Wachen mit geladenen Gewehren und vor dem Eingange hivouakirt ein Kommando Soldaten. Zu Zweien werden sie in das in dem Hotel de Luxembourg eingerichtete Verhöramt geführt.“
Das nämliche Blatt berichtet weiter:
Viele sollen bereits wider entlassen sein. Zwischen dem Abzuge der Insurgenten und dem Nachrücken der Truppen lagen spannende Momente. Um 8 Uhr Morgens flüchteten die letzten Haufen fen der Aufrührer durch die Seegasse. Drei Mal drei Schläge der Kreuzthurmglocke gaben das Zeichen dazu. Jetzt blieb der Altmarkt ungefähr eine halbe Stunde ganz leer; die Hausthüren waren geschlossen, die Anwohner harrten ängstlich der Dinge, die da kommen sollten. Einzelne Soldaten ließen sich blicken, es fiel hier und da noch ein Schuß, und sie zogen sich schnell wieder zurück. Endlich rückten ganze Abtheilungen vor, bis sich allmälig der Markt mit Pickelhauben und Käppis füllte, und die Besitznahme des Rathhauses erfolgte, wo Advokat Blöde, als Vorstand der Stadtverordneten, und Dr. Minckwitz als Stadtrath allein zurückgeblieben waren. Vor dem Rathhause fand man auch die drei kleinen Kanonen der Insurgenten, aus welchen sie mit einpfündigen, cylinderförmigen Eisenstücken oder mit Flintenkugeln gefeuert haben. Heute Morgen erfolgte vor dem Rathhause die Waffenablieferung. In Neustadt marschirten seit fruh 6 Uhr Truppenabtheilungen ab, und andere kamen an. Nach Freiberg und Chemnitz sind mehre Geschütze der reitenden Artillerie, einige Schwadronen leichter Reiterei, das Leibinfanterieregiment, und mehre Compagnien Preußen abgegangen, ebenso nach Pirna sächsische Schützen und Infanterie. Dafur sind wider viel Preußen, Landwehrinfanterie, Husaren und Uhlanen, welche letztere auf den Dörfern stationirt sind, eingetroffen.
Altenburg, den 10. Mai. Diesen Vormittag nach 9 Uhr wurden von Penig und Chemnitz mittelst Extrapost und unter Begleitung von 2 Chemnitzer Communalgardisten und 2 Gensd'armen als Gefangene hier eingebracht: der Kreisamtmann Heubner, der Hofpostsecretär Martin, ein Russe (wie es heißt Bakunin) und ein Sattler, von den letzten Beiden kann ich die Namen nicht angeben. Sie führten außer Paßkarten etc. auch viele Papiere mit sich, sowie das Siegel der ehemaligen provisorischen Regierung Sachsens. Sie haben im Ganzen nur die Summe von 26 Thlr. und einigen Groschen mit sich geführt.
(L. Z.) Halle, 6. Mai. Den jetzigen Redakteur der hiesigen „demokratischen Zeitung“, Geometer Günther, hat dasselbe Schicksal, welches seine drei Vorgänger betroffen, erreicht: er ist seiner Tendenzen wegen arretirt und zur Untersuchung gezogen worden.
(Aach. Z.) * Aus Schleswig-Holstein, 9. Mai. Die Reichstruppen stehen 1/2 Stunde vor Fridericia; die Dänen ziehen sich unter fortdauerndem Gefecht von Station nach Station zuruck; bei Gudsö sind sie mit bedeutendem Verlust geschlagen worden.
15 Schleswig-Holstein, 11. Mai. Das preußische Kabinet, obgleich im vollen Widerspruch mit seiner anderswo befolgten Politik, hat scheinbar jetzt andere Saiten in Bezug auf die Kriegführung aufgespannt. Die Armee rückt jetzt weiter in Jütland vor. Nach den letzten Nachrichten standen die schleswig-holsteinischen Truppen eine halbe Stunde vor Fridericia, nachdem sie die Dänen aus einer starkverschanzten Stellung bei Gudsö durch Umgehung herausgetrieben und geschlagen hatten. Es ist dabei wieder ziemlich viel Blut geflossen. Der Verlust beträgt circa 70 Mann an Todten und Verwundeten. Unter Ersteren befindet sich auch der Hauptmann Grabener vom 9. Bataillon, einer der bessern Offiziere der Armee. Veile ist von den Preußen besetzt. Gerüchten zufolge, wären mehrere Bataillone Dänen abgeschnitten oder eingeschlossen. Was aber auf diese Weise Günstiges für die schleswig-holsteinische Sache gewonnen ist, wird wahrscheinlich durch die Diplomatie dem Absolutismus geopfert werden; tauchen doch schon wieder Gerüchte von einem Waffenstillstand auf, der für mehrere Monate in London abgeschlossen sein soll. Nach Kiel gelangte Privatbriefe aus London bestätigen dies. Daß Bunsen dieselbe Stellung in diplomatischer, wie Prittwitz in militärischer Beziehung zur Centralgewalt wie zu Preußen einnimmt, unterliegt keinem Zweifel. Hinterher wird man Bunsen auch zu enschuldigen wissen, wie es mit Prittwitz geschieht. So lassen sich die Hamburger Nachrichten „Aus Schleswig“ berichten, „daß trotz alles seitherigen Zauderns des Oberbefehlshabers, doch aller Grund für uns vorhanden sei, demselben unser Vertrauen nicht zu entziehen, da nicht politische, sondern strategische Gründe Prittwitz zu seinem früheren Verhalten veranlaßt hätten. Sie sehen also, es sind ganz dieselben Manöver wie im vorigen Jahr: Wrangel zog auch aus „strategischen“ Gründen aus Jütland zurück und spater erwies es sich, daß es durch diplomatische Kniffe veranlaßt worden.
Die Agitation für die Reichsverfassung und Aufhebung der Personalunion nimmt nach und nach eine weitere Ausdehnung, vorzüglich im Holsteinischen, sehnen sich doch die guten bisher dänischen Unterthanen, reichskaiserlich deutsche und herzogl. augustenburgisch-schleswig-holsteinische Unterthanen zu werden. Die Blicke aller wahren Demokraten sind in diesem Augenblick natürlich mehr nach Sachsen und dem Rhein gerichtet, als nach dem Norden: ist doch auch Schleswig-Holsteins Zukunft durch den Sieg des Volks bedingt.
068 Frankfurt, 11. Mai. 217. Sitzung der National-Versammlung:
Reh, Vicepräsident, eröffnet bald nach 12 Uhr die Sitzung. Die Gallerien wimmeln von Menschen
Eine Menge preußischer Reaktionärs erklären ihren Austritt. Simson verzichtet schriftlich wegen leidender Gesundheit auf sein Prasidentenamt. Die Wahl eines neuen Präsidenten wird auf morgen festgesetzt.
Es kommen jetzt an die Reihe die beiden Berichte des Kaiserausschusses, einer der Mehrheit, einer der Minderheit. Die Unterzeichner des letztern sind aus genanntem Ausschusse ausgetreten.
Die Mehrheit beantragt:
1) Beeidigung der National-Versammlung auf die Verfassung;
2) dito des Reichsverwesers;
3) dito der Soldaten und Beamten;
4) Aufforderung an die anerkennenden Regierungen, ihre bewaffnete Macht der National-Versammlung zur Verfugung zu stellen;
5) Absendung einer neuen Deputation an den Reichsverweser mit der Anfrage: ob ein Ministerium gebildet — bis zum Eingang der Antwort möge sich die Versammlung für permanent erklaren.
Die Minderheit beantragt:
Tagesordnung über sämmtliche Anträge.
Eisenmann gegen die Majoritätsanträge. „Nehmen Sie hin,“ sagt er, „was Sie gesäet haben.“ Trotzdem faselt er ein Langes und Breites vom „gesetzlichen Boden“ und dergleichen Zeug.
Welcker ist sehr enchant_ t von den Anträgen der Majorität, die dagegen Hr. Walz durchaus nicht goutiren mag. Seine Salbabercien und reaktionär-patriotisches Gewinsel erregt Heiterkeit, Zischen und hohnische Bemerkungen.
Raveaux bezeichnet die Lage der Versammlung gegen das Ministerium, gegen die zu „ihrem Schutz aufgestellten“ Truppen des Todfeinds der Verfassung. Daß es bei Kreuznach noch nicht von Soldaten wimmele, liege nur an der Widerspenstigkeit der Landwehren. Je mehr Landwehr sich einkleiden läßt, desto weiter ruckt die Linke vor. Wollen wir erwarten, bis das ermüdete Volk fur die Octroyirung hinlänglich empfänglich ist? Der Burgerkrieg ist da, blicken Sie auf Dresden — Deutschlands Ehre befleckt. Hat man denn nur kalten Verstand und kein Herz fur die Bewegungen der Gegenwart! Und selbst der kalte Verstand scheint gelitten zu haben, weil alle seine Berechnungen fehlschlagen. Die Centralgewalt muß mit uns gehen, oder sie muß fallen.
v. Hermann (aus München) wünscht Vervollständigung des berüchtigten „kühnen Griffs“ vom vorigen Jahre, Vollendung des Verraths an Deutschland, insofern da noch etwas zu vollenden übrig geblieben: er wünscht den Reichsverweser definitiv zum Oberhaupt ernannt!!!
Hagen von Heidelberg als Berichterstatter der Mehrheit fuhrt zur Verstärkung der Grunde fur die Vereidigung ein Schreiben der kurhessischen Regierung an, aus welchem hervorgeht, daß auch in diesem Staate nur die Anordnung von Seiten der Centralgewalt zur Vereidung erwartet werde
Hollandt nimmt einen schon vorher von Bell gestellten Verschiebungsantrag wieder auf, den die Versammlung ablehnt. Der gleiche Zweck wird indeß durch Annahme des Antrags erreicht, daß in Berücksichtigung der Mannigfaltigkeit und Verschiedenartigkeit der vorliegenden Anträge die Abstimmung auf morgen verschoben werde!!!
Simon (Trier) interpellirt zuletzt noch:
„ob letzte Nacht östreichische Truppen in Frankfurt eingerückt, und was ihre Aufträge seien?“
v. Gagern: Der Theil eines östreichischen Bataillons, der von Homburg zuruckkehrte, ist durch Frankfurt gegangen, sonst meines Wissens Niemand. Von einem Befehle an sie, das Tragen gewisser Abzeichen zu verwehren, ist mir nichts bekannt.
Also morgen die Abstimmung!
* Frankfurt, 11. Mai. Den Schluß der gestrigen Sitzung bildete der Bericht der vom Reichsverweser zurückkehrenden Deputation. Wir theilen hierüber in Nachstehendem Ausführliches mit:
Raveaux, las als Sprecher der Deputation, den Beschluß der Nationalversammlung dem Reichsverweser langsam und deutlich vor. Letzterer antwortete: „daß er nach konstitutionellem Gebrauche (der eben im Verrathen des Volkes besteht mit der Nationalversammlung in keiner direkten Verbindung stehe, sondern nur durch ein verantwortliches Ministerium. Daß das bisherige interimistische Ministerium abgetreten ist, ist richtig, aber erst heute Morgen. Deßhalb habe ich noch keines biiden können. Das zu bildende Ministerium wird der Nationalversammlung meine Antwort auf die mir überreichten Beschlüsse mittheilen.“ Auf die Frage des Sprechers, ob er geneigt sei, ein Ministerium zu bilden, welches die Verfassung und die mitgetheilten Beschlüsse durchzuführen übernehme, erwiderte der Reichsverweser: „Ich werde ein Ministerium bilden, das nach meiner Ansicht den Bedürfnissen der Zeit gemäß handeln wird.“ Auf die fernere Bemerkung, daß die Zeit dränge und daß bei längerer Ungewißheit über die Stellung der Centralgewalt zur Reichsverfassung und deren Durchführung die Gefahren immer größer werden, erwiederte der Reichsverweser: er kenne seine Pflicht und werde Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. Auf die Entgegnung, man sei überzeugt, daß er die Ordnung und Ruhe nach Unten aufrecht erhalten werde, aber die Ordnung und Ruhe sei jetzt durch die Fürsten, welche die Verfassung nicht anerkennen wollen, gestört, und gegen diese Störung seien die betreffenden Beschlüsse ebenfalls gerichtet und man wünsche Gewißheit darüber zu erhalten, ob das zu ernennende Ministerium bereit sei, auch im letztern Sinn zu wirken, erwiderte der Reichsverweser: „Das sind Prinzipien, Sie handeln nach Ihren ich nach meinen, darüber können wir hier keine Polemik führen.“ Auf die schließlich dringende Anfrage, mit Hinweisung auf die Gefahr des Augenblicks, bis wann das Ministerium spätestens ernannt sein könne, erfolgte die Antwort: „Es kann in 3 Minuten, auch in 3 Stunden, vielleicht auch in 3 Tagen geschehen. Verlassen sie sich darauf, daß ich meine Pflicht thun werde als ein ehelicher Mann.“ Abgeordneter Raveaux fügt dem Bericht bei: Sogleich nach dem ersten Passus seiner Antwort machte der Reichsverweser eine Verbeugung, als wollte er uns entlassen. Wir kamen aber immer auf unsere Fragen zurück und so entspann sich dieses Zwiegespräch, aber bei jeder Antwort war auch immer die Verbeugung des Reichsverwesers wider da. (Heiterkeit.) In Bezug auf diese Antwort reichen die Abgeordneten Goltz, Spatz, Wesendonck, Wedekind Dringlichkeitsanträge ein, alle dahin gehend, daß die Versammlung die Exekutive zur Durchführung der Verfassung selbst in die Hand nehme. So trägt Abgeordnete Wedekind darauf an, daß die Versammlung in Beziehung auf den am 28. v. M. ausgesprochenen Wunsch zu resigniren, dem Reichsverweser den Dank des Vaterlandes votirt und daß die Wahl eines neuen auf morgen anberaumt werde. Alle diese Anträge werden auf Antrag Soiron's zur Berichterstattung an den Dreißigerausschuß überwiesen, so zwar, daß derselbe morgen um 12 Uhr berichte.
Abg. Schlöffel stellt schließlich noch den Antrag, daß man den Reichsverweser als Feind des Vaterlandes erkläre, ihn entsetzte und einen prov. verantwortlichen Vollziehungsausschuß von 5 Gliedern bilde.
Dieser Antrag wird nicht unterstützt.
Schluß der Sitzung 5 1/2 Uhr.
Nachschrift. In Mannheim soll ein förmlicher Aufstand ausgebrochen sein, weil das Volk den Durchzug von Truppen nach der Pfalz nicht gestatten wollte.
Eisenstuck soll, weil er vielleicht nicht ganz in den Reichsverrath hineinpaßt, aus der Pfalz zurückberufen sein.
24 Frankfurt, 11. Mai. Wir stellen hier die neuesten Beschlüsse der Volksvertreter dreier Vaterländer zusammen. Beschlossen haben die Vertreter deutscher Vaterländer schon sehr viel, aber praktisch durchgesetzt sehr wenig. Ob es mit den fraglichen Beschlüssen anders sein wird, werden uns die nächsten Tage zeigen. Die Abgeordnetenkammer von Würtemberg hat am 9. fast einstimmig beschlossen:
„1) Die Staatsregierung möge, mit Bezugnahme auf die von der Krone Preußen in ihrer letzten Circularnote ausgesprochene und zum Theil bereits in Ausführung gebrachte Drohung die Centralgewalt auffordern, nicht zu dulden, daß ein deutscher Staat wegen einer Volkserhebung zu Gunsten der Reichsverfassung in einem andern deutschen Staate ohne ausdrücklichen Befehl der Centralgewalt einschreite und zur Wahrung des Reichsfriedens, wie zum Schutze der gesetzlichen Volksbewegungen für Anerkennung der Verfassung ein Reichsheer aufzustellen; 2) sie möge der Centralgewalt zu diesem Zwecke unverzüglich die gesammten würtembergischen Streitkräfte zur Verfügung stellen; 3) sie möge, in Verbindung mit der Centralgewalt, Schritte thun, um zu verhindern, daß andere als Reichstruppen unter den Befehlen der Centralgewalt in Folge der Erhebung in der Rheinpfalz durch Würtemberg marschiren.“
Die badische 2te Kammer beschloß am 10. Mai, die Regierung zu ersuchen:
1) Unverzüglich die Beeidigung auf die Reichsverfassung wenigstens der im Inlande befindlichen badischen Truppen, ferner der Bürgerwehr und der badischen Staatsbürger überhaupt zu verfügen; 2) die Einleitung zur Vornahme der Wahlen zum künftigen Reichstage anzuordnen; 3) jeden Angriff auf die Anerkennung und Wirksamkeit der Reichsverfassung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln abzuwehren; 4) auf keinen Fall zu dem von der preußischen Regierung eingeleiteten Kongresse über Berathung der Revision der bereits verkündeten Reichsverfassung einen Bevollmächtigten zu senden, oder überhaupt an einer solchen Berathung sich zu betheiligen und im Einverständnisse mit den Regierungen, welche bereits die Verfassung anerkannten, jeder Aufforderung zu einer octroyirten Reichsverfassung mit Kraft entgegenzutreten.“ — Diesen Beschlüssen wurde noch der weitere beigefügt, daß beim Beginne der morgigen Kammersitzung die Mitglieder der zweiten Kammer den Eid auf die Reichsverfassung, allen übrigen Staatsbürgern mit gutem Beispiel vorangehend, leisten werden.
Die nassauische Kammer beschloß, das Ministerium wiederholt aufzufordern:
„die Beeidigung der Truppen, Beamten und Bürgerwehr auf die Reichsverfassung sofort vorzunehmen.“
Am 13. d. wird in Offenbach eine große Versammlung eine Versammlung von Offizieren der Volks- und Bürgerwehr, wie der Freikorps aus der Umgegend stattfinden.
München, 7. Mai. Waren durch den gestrigen Anschlag der Studenten die Ultrareaktionäre schon ziemlich verblüfft, so kamen sie erst gänzlich außer sich, als Nachmittags gegen 2000 Arbeiter mit der deutschen, französischen, polnischen und ungarischen Fahne an der Spitze, nach der Menterschweige zogen, um dort zu Ehren der ungarischen Freiheitskämpfer ein großes Fest zu begehen. Es war eine schöne erhabene Feier; die Zwischenpausen wurden mit den vortrefflichsten Reden ausgefüllt. Das Militär war gestern konsignirt; diese Verfügung verbleibt auch für heute, da Abends um 7 Uhr die Studentenversammlung im Prater stattfindet. — Fortwährend höre ich, daß Geld an excessive Bursche vertheilt
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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