Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 288. Köln, 3. Mai 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite
Ungarn.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Preßburg, 25. April.

Werthheimer aus Frankfurt a. M., 49. J alt, ist wegen zweier an Kossuth Ende vorigen Jahres geschriebenen Briefe von der hiesigen Militär-Untersuchungs-Kommission zu 2jährigem Festungsarrest verurtheilt worden. (Läßt sich diese noble Militär-Untersuchungs-Kommission jetzt von den Magyaren erwischen, so wird sie für alle gefällten Urtel bald ein zusammenfassendes Haupturtel an sich selbst vollstreckt sehen.)

Französische Republik.
Paris, 30. April.

Ueber Marseille gingen uns diesen Morgen Posten aus Algier vom 23. April zu.

Der Akbar bestätigt die Verwickelung mit Marrokko, die man nach dem Gibraltar Chronikle bereits kennt.

- Aus Gaeta sollen Depeschen eingelaufen sein, wonach die Umgebung des Pabstes das bonapartistische Ultimatum verworfen habe, weil sie dem römischen Rebellenvolke nicht das geringste Zugeständniß machen, sondern mit dem unverändertsten Absolutismus wieder nach Rom zurückkehren wolle. Diese Phrase ist wahrscheinlich nichts, als eine Finte, um der französischen Intervention in den Augen von Schwachköpfen einen moralischen Anstrich zu geben.

- Die Reforme kündet die Gründung eines italienischen Comite's mehrerer Montagnards, mit Ledru-Rollin, Lamennais, Schoelcher und Pyat an der Spitze, an.

- Nationalversammlung. Sitzung vom 30. April Der neue Bureausaal gleicht einem Paßbureau; fünfzehn Glieder sitzen dort in Permanenz, um die Urlaubsanträge zu richten, die sich täglich häufen; je näher die Wahlen rücken, deste dringender fühlt Mancher das Bedürfniß zu einer Departementsreise. Sieht der Antragsteller nicht sehr cholerakrank aus, so fällt er in der Regel durch. Alle Anträge müssen in Person gestellt werden. Um 1 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung. An der Tagesordnung steht zunächst eine 2. Lesung des Gesetzentwurfs wegen Aufhebung der Majorate. Jeder Baron z. B. müßte sich über 6000 fr. Rente legitimiren und diese Rente ins große Buch schreiben lassen. Das große Buch muß nun aber diese Einschreibungen herauszahlen - eine Bagatelle im Gesammtbetrage von 12 bis 16 Millionen Franken. Eine Berathung in specie findet nicht statt. Der Entwurf wird nach 5 Tagen zum 3. Mal verlesen und Gesetzeskraft erhalten.

Der zweite Gegenstand ist die 3. Lesung der jüngst schon besprochenen Geldentschädigung für unsere Pflanzer. Eine Berathung findet nicht statt. Das Gesetz wird mit 514 gegen 38 Stimmen definitiv angenommen.

Lacrosse, Bauminister, legt einen einen Gesetzentwurf rücksichtlich der Bahn von Paris nach Lyon vor.

Doutre unterbricht die Tagesordnung. (Hört, hört!): Bürger, beginnt er, vorigen Sonnabend begab ich mich auf die Boulevards nach der Porte St. Denis, um einen Freund zu besuchen. Am Eingang der Faubourg-Poisspniere angekommen, wiesen mich Stadtsergenten zurück. Ich wandte mich an den Polizeikommissarius und beschwerte mich über ihre Brutalität. Ich zeigte meine Deputirtenmedaille und verlangte Durchpaß. Statt mich passiren zu lassen, ergriff er mich beim Kragen und ließ mich in die Präfektur fahren. Ich verlange Genugthuung für diese Willkür, sonst werde ich beim nächsten Male Gewalt mit Gewalt zurückstoßen.

Louisy (Matthieu): Auch ich wurde auf die brutalste Weise arretirt, als ich mich in meine Wohnung zwischen der Porte St Denis und Porte St. Martin begeben wollte. Ich trage auf Bestrafung der Serganten an. (Ja, ja!)

Barrot, Minister: Bürger! Die Gruppen finden nicht auf Veranlassung der Polizei Statt. (Ah, ah.) Es gibt Leute, die das Volk veranlassen, auf der Straße sich zu sammeln und dann verschwinden (Die Polizei!) O, wir werden sie später schon kennen! (Zur Ordnung!) Ihre Rufe sollen mich nicht stören. (Den Minister zur Ordnung!) Darf man also diese Bühne nicht mehr besteigen, um das Ministerium zu rechtfertigen, ohne auf Tumult zu stoßen? Man hat behauptet, daß wir selbst diese Unruhen auf der Straße erzeugten, ich weise diese Infamie zurück. (Gelächter links, rechts Lärmen.) Es ist ein Schmerz für uns, diese Emeuten unterdrücken zu müssen. (Oh, oh.) Was meine ehrenwerthen Collegen betrifft, so traten ähnliche Irrungen schon früher ein. Die Regierung läßt die Trommel schlagen, drei Mal schlagen (Stimmen: Nein, man greift schon beim 2. Trommelwirbel zu!) Die Regierung könne doch die Arme nicht kreuzen, ... sie wird die verübten Brutalitäten rügen. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

Gouin beklagt sich ebenfalls über die Bestialität der neuen Polizeidiener. Er kann nicht annehmen, daß ähnliche Befehle von den Ministern kamen.

Degousee, Quästor: In Zukunft sollen alle arretirten Deputirten nicht nach der Präfektur, sondern in die Quästur gefahren werden. So sind wir mit dem Minister des Innern übereingekommen.

Marrast liest ein Schreiben Fauchers in diesem Sinne vor.

Schoelcher: Der Conseilpräsident Barrot hat behauptet, es gebe geheime Volksführer, welche das Volk auf die Straße lockten und dann im Stich ließen. Er bezog dies offenbar auf den Berg. Wir stoßen diese feige Verläumdung zurück. (Agitation)

Barrot (Rechts: Antworten Sie doch nicht): Diese Gruppen verrathen in der That ein: geheime Organisation. Doch glaube ich nicht, daß sie Deputirte leiten. Hätte ich diesen Verdacht, so würde ich die Staatsanwaltschaft einschreiten lassen. ... (Vom Berge: Man würde Ihnen mit den Waffen antworten!) Man ruft, man würde mir mit den Waffen antworten. Nur ein Faktioser kann so sprechen. (Lärm.)

Marrast: Ich erkläre das Incident erledigt und wir kehren zur Tagesordnung zurück.

An der Tagesordnung ist die Angelegenheit Montevideos, die dem Staat seit 10 Jahren mehr als 25 Millionen kostet und abermals 640,000 Fr. kosten soll.

Leremboure und Aylies dringen in das Ministerium, ihnen zu erklären, ob sie Montevideo wirklich behalten wollen oder nicht. Sie schlagen eine Expedition vor.

Drouyn de Lhuys antwortet ausweichend. Die französische Republik werde fortfahren, die dortigen französischen Interessen zu schützen.

Gustav de Beaumont, der in London diesen Gegenstand persönlich behandelte, sagt: Aylies möchte eine Expedition von 10,000 Mann ausrüsten und energisch handeln. Bei dem jetzigen Stande der Dinge in Europa könne Frankreich keine 10,000 Mann von seinem Heere abzweigen und an den La Plata schicken. Das einzige Mitel sei - negoziren und das Subsidium fortsetzen. (Ja! Ja!)

Der Kredit geht mit 586 gegen 7 Stimmen durch.

Marrast: Ich rufe Marcel Barthe auf die Bühne, um seinen Bericht über die Untersuchung der invaliden Präfekten vorzulesen. (Ah! Ah!)

Marcel Barthe liest vor. Sein Vortrag braucht drei Viertelstunden. Der Ausschuß dringt auf Revision der Pensionsgesetzgebung.

Die Sitzung wird um 6 3/4 Uhr geschlossen

Redakteur en chef Karl Marx.
Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln.

Außerordentliche Sitzung vom 2. Mai.

Der Gemeinderath faßt einstimmig folgenden Beschluß:

Der Gemeinderath, in Erwägung, daß wenn auch der Beschluß über die Einladung von Abgeordneten der Sammtgemeinden der Rheinprovinz nach dem Buchstaben der Gemeindeordnung vom 23. Juli 1845 nicht zur Kompetenz desselben gehören sollte, die augenblickliche unglückliche Lage des Vaterlandes ihm eine höhere Berechtigung gegeben, diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen, und bei dem bestehenden Zwiespalte im Interesse des Vaterlandes vermittelnde Schritte zu veranlassen, um solche zur Kenntniß Sr. Majestät des Königs zu bringen;

daß bei einer ähnlichen Veranlassung im vorigen Jahre eine solche Versammlung von der Regierung als aus einem unbefugten Beschlusse hervorgegangen, nicht angefochten worden, obwohl derselbe den Behörden nicht unbekannt geblieben;

daß die in dem Rescripte der königlichen Regierung vom gestrigen Tage enthaltene Voraussetzung, als habe der Gemeinderath nur aus angeblicher Veranlassung den Beschluß gefaßt, Seitens desselben mit Entrüstung zurückgewiesen wird;

daß endlich die königliche Regierung durch Aufhebung des Beschlusses des Gemeinderathes und öffentliche Untersagung der Ausführung alle ihre Befugnisse erschöpft hat, und von einer Zurücknahme der Einladung Seitens des Gemeinderathes nicht weiter die Rede sein, auch das Recht, diese zu verlangen, der königlichen, Regierung nicht eingeräumt werden kann,

beschließt, daß hiermit das Rescript der königlichen Regierung erledigt sei.

Frucht und Oelpreise. [irrelevantes Material]

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 1. Mai 1849.

In Ladung.

Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jac. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr L. Ducoffre. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser u. M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlaegel. Nach der Mosel, der Saar u. Trier Fr. Deiß. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Chr. Acker. Nach dem Niedermain Franz Spaeth. Nach dem Mittel- und Obermain S. Schön. Nach Heilbronn H. Staab. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim B. Sommer, und (im Sicherheitshafen) Wwe. C. Müller.

Ferner: Nach Rotterdam Capt. Demmer, Köln Nr. 25.
Nach Amsterdam Capt. Wemmers Köln Nr. 7.

Rheinhöhe: 8' 8". Köln. Pegel.

Civilstand der Stadt Köln.

Den 27. April 1849.

Heirathen.

Augustin Ritschke, Klempner, v. Bonn, u. Gertr. Jos. Heinen, v. hier.

Den 28. April.

Heirathen.

Heinr. Heck, Faßb., Wwr., v. Horm, u. Christ. Ziskoven, v. hier. - Joh. Mart. Nelles, Bäcker, v. Tondorf, u. Marg. Zillken, v. Bachem. - Carl Hugo Jos. Hövels, Schlosserges., v. Jülich, u. Anna Maria Hubert. Strauß, v. Pempelfort.

Geburten.

Nikol. Hub., S. v. Jos. Spenrath, Bandweber, Spulmannsg. - Pet , S. v. Pet. Henseler, Steinhauer, Kammacherg - Gust. Adolph, S. v. Jul. Schorsch, Stellm., Georgstr. - Marg., T. v. Joh. Horschel , Zimmermann, Severinsw. - Cath Hubert , T. v. Pet. Jos. Krahn, Kleinhändler, Hutmacher.

Sterbefälle.

Maria Cath. Thekla Filz, 14 M alt, Friedr.-Wilhelm-straße. - Carl Jos. Steinberger, Landgerichts-Assessor. 31 J alt, unverh., Hof. - Juliana Hering, 3 M. 8 T. alt, Thieboldsg. - Joh. Friedr. Bauer, 3 J. 1 M alt, Kämmerg. - Anna Maria Hubert. Sib. S berz , 2 M. alt, Elsterg. - Sophia Esser, Mitglied der Filial-Wartekloster-Gemeinde, 28 J alt, Cäciliensp. - Christina Herckerath, 22 J. alt, unverh., Cäciliensp.

Karten für Zeitungsleser, von Dr. K. Sohr 1) Ungarn, Galizien und Siebenbürgen - 2) Siebenbürgen, Moldau und Walachei - 3) Bosnien, Serbien und Militärgränze - 4) Oestreich. Kaiserstaat - 5) Lombardei und Venedig - 6) Ober- und Mittel-Italien - 7) Neapel und Sicilien - 8) Dänemark - 9) Holstein - 10) Schleswig - 11) 12) Jütland 2 Blätter - 13) Spanien - 14) Frankreich - jedes Blatt 3 3/4 Sgr. - 15) Handtke's Karte des Oestreichischen Kaiserstaates, im größten Kartenformat (ganz neu) 10 Sgr. - 16) Dessen Karte von Frankreich, größtes Format 10 Sgr. Vorräthig in allen Buchhandlungen, in Köln in der F. C. Eisen'schen Sort.-Buch- u. Kunsthandlung, Friedrich-Wilhelmstr. Nr. 2 -.

Warnung für Reisende.

Am 12. März l. J logirte der Unterzeichnete, der leider das Unglück hatte schon als Kind zu erblinden, in Neuß bei dem Gastwirthe Kahrenberger auf der Niederstraße, und übergab diesem zwei Fünf-Thaler-Scheine in Gegenwart eines Lohndieners Müller, mit dem Auftrage solche in einem dem Wirthen selbst in die Feder diktirten Brief an den Buchhändler Herrn Theising in Münster einzuschalten und zu versenden. Der Brief, welcher von genanntem Gastwirth mit dem Siegel des Unterzeichneten verschlossen, kam unversehrt in Münster an, aber es fand sich nur ein Fünf-Thaler-Schein drin vor.

Jacob Berer,

Buchhändler, wohnhaft in Zürich in der Schweiz.

Erklärung.

Da das Comite des hiesigen Arbeiter-Vereins um in den Augen des Publikums für seine Bestrebungen den Schein der Rechtlichkeit zu gewinnen, es gebilligt hat, daß in Nr. 279 der "N. Rh. Z." und in Nr. 22 des Organs des Arbeiter-Vereins ein sogenanntes Schmutz-Inserat gegen den Hrn. Dr. Gottschalk veröffentlicht wurde, daß es ferner, um die gemeinen Schimpfreden die es unaufhörlich in den Versammlungen über ihn ergehen läßt, auf jede mögliche Weise zu rechtfertigen sucht; so fühlen wir uns verpflichtet, um die Leser genannter Zeitungen zu überzeugen, daß nur sehr wenige Arbeiter die Ab- und Ansichten des Comite's theilen, dieses als bloße Gemeinheiten zurückzuweisen.

Im Namen vieler Arbeiter:

Joh. Jos. Breuer.
Franz Pütz.
F. W. Schmitz.
Georg Britz.

Geschäfts-Eröffnung.

Ich beehre mich anzuzeigen, daß ich mit meiner Engros-Handlung in Material- und Farbwaaren ein Detail-Geschäft verbunden, u. mit dem heutigen Tage eröffnet habe. Mein auf's Vollständigste assortirtes Lager aller in dies Fach einschlagenden Artikel empfehle ich angelegentlichst zur geneigten Abnahme unter der Versicherung einer allzeitigen billigen und aufmerksamen Bedienung.

Köln, den 1 Mai 1849.

Franz Coblenzer,

Material- und Farbwaaren-Handlung

en gros & en detail

Höhle Nr. 22 nahe an St. Alban.

Mädchen, welche im Kleidermachen erfahren sind, finden Beschäftigung bei Geschw. Stockhausen, Lurgmauer 2

Thüringer Volkstribun.

Einladung zur Subscription.

Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der "Thüringer Volkstribun", der Gewalt der Umstände. Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie.

Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des "Volkstribuns" vereinigt.

Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie:

"Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,"

Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Bran, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande.

Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr.
In der Expedition 15 Sgr.

Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen.

Jena, im April 1849.

Das Redaktions-Comite.

Mädchen-Institut zu Michelstadt im Odenwalde

Seit einer Reihe von Jahren besteht dahier mit Genehmigung Großherzogl. Hess Oberschulraths eine Privat-Lehr-Anstalt für Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahr. Die Anstalt steht unter der Leitung einer Lehrerin, die ihre gesetzliche Prüfung bestanden hat und den Unterricht in der französischen Sprache, so wie theilweise in einigen andern Fächern ertheilt Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen, als: Religion, deutsche Sprache und Literatur, Geschichte mit Rücksicht auf Mythologie, Geographie. Naturgeschichte und Naturlehre, Rechnen, Schreiben, Zeichnen und Gesang wird von Lehrern der hiesigen Realschule und Volksschule, der Unterricht in weiblichen Handarbeiten von einem zweiten Frauenzimmer ertheilt. Auch ist für den Unterricht in der englischen Sprache Gelegenheit geboten.

Das Honorar für eine Schülerin beträgt jährlich 40 fl.

Die Anstalt hat seit ihrem Bestehen jederzeit die erfreulichsten Resultate geliefert, und kann auch auswärtigen Eltern, die leicht Gelegenheit finden, ihre Töchter hiesigen Familien anzuvertrauen, mit bester Ueberzeugung empfohlen werden.

Nähere Auskunft zu geben, ist der Unterzeichnete gern bereit

Michelstadt, im April 1849

Steinberger, Realschul-Direktor.

Vorzüglich Baierisch Lagerbier

bei W. Kleinenbroich,

Columbastraße Nr. 1 -.

Kendall'sche Seifen-Parfümeriefabrik.

(H. Pohlen) Hochstraße Nr. 146.

Harte Haushaltungsseife a Sgr. 3 1/4 per Pfd. 10 Pfd für 1 Thlr. Wohlriechende Seifen a 4 1/2, 5, 6, 9 & 11 Sgr. per Pfd.

Neu Angekommen.

Komische Karrikatur-Gesichter.

Die durch drücken die lächerlichsten Gestalten annehmen,

bei Fr. Hermann,

Marsplatz Nr. 3.

Branntwein-Fabrikation betreffend.

Ein Branntwein- und Liqueur-Geschäft in Leipzig sucht einen unverheiratheten, vermögenden jungen Mann welcher die Fabrikation der doppelten und einfachen Branntweine und gangbarsten Liqueure auf wohlfeilstem Wege gründlich versteht, mehrjährige praktische Uebung darin hat, jetzt eintreten und circa 1000 Thlr. baar gegen 5pCt. Verzinsung einlegen kann, wogegen ihm außer festen Einkommen eine Gewinnbetheiligung und sonst angenehme Verhältnisse zugesichert werden. Auf portofreie Briefe, Adresse D. E. Nr 100 poste restante Leipzig, das Nähere.

Ein braves und ordentliches Mädchen wird gesucht. Wo, sagt die Exp.

Theater-Anzeige.

Donnerstag den 3. Mai 1849.

Zum Schluß der Bühne:

Martha oder der Markt zu Richmond.

Große Oper in 4 Akten von Friedrich Musik von Flotow.

Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.

Ungarn.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Preßburg, 25. April.

Werthheimer aus Frankfurt a. M., 49. J alt, ist wegen zweier an Kossuth Ende vorigen Jahres geschriebenen Briefe von der hiesigen Militär-Untersuchungs-Kommission zu 2jährigem Festungsarrest verurtheilt worden. (Läßt sich diese noble Militär-Untersuchungs-Kommission jetzt von den Magyaren erwischen, so wird sie für alle gefällten Urtel bald ein zusammenfassendes Haupturtel an sich selbst vollstreckt sehen.)

Französische Republik.
Paris, 30. April.

Ueber Marseille gingen uns diesen Morgen Posten aus Algier vom 23. April zu.

Der Akbar bestätigt die Verwickelung mit Marrokko, die man nach dem Gibraltar Chronikle bereits kennt.

‒ Aus Gaëta sollen Depeschen eingelaufen sein, wonach die Umgebung des Pabstes das bonapartistische Ultimatum verworfen habe, weil sie dem römischen Rebellenvolke nicht das geringste Zugeständniß machen, sondern mit dem unverändertsten Absolutismus wieder nach Rom zurückkehren wolle. Diese Phrase ist wahrscheinlich nichts, als eine Finte, um der französischen Intervention in den Augen von Schwachköpfen einen moralischen Anstrich zu geben.

‒ Die Reforme kündet die Gründung eines italienischen Comite's mehrerer Montagnards, mit Ledru-Rollin, Lamennais, Schoelcher und Pyat an der Spitze, an.

Nationalversammlung. Sitzung vom 30. April Der neue Bureausaal gleicht einem Paßbureau; fünfzehn Glieder sitzen dort in Permanenz, um die Urlaubsanträge zu richten, die sich täglich häufen; je näher die Wahlen rücken, deste dringender fühlt Mancher das Bedürfniß zu einer Departementsreise. Sieht der Antragsteller nicht sehr cholerakrank aus, so fällt er in der Regel durch. Alle Anträge müssen in Person gestellt werden. Um 1 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung. An der Tagesordnung steht zunächst eine 2. Lesung des Gesetzentwurfs wegen Aufhebung der Majorate. Jeder Baron z. B. müßte sich über 6000 fr. Rente legitimiren und diese Rente ins große Buch schreiben lassen. Das große Buch muß nun aber diese Einschreibungen herauszahlen ‒ eine Bagatelle im Gesammtbetrage von 12 bis 16 Millionen Franken. Eine Berathung in specie findet nicht statt. Der Entwurf wird nach 5 Tagen zum 3. Mal verlesen und Gesetzeskraft erhalten.

Der zweite Gegenstand ist die 3. Lesung der jüngst schon besprochenen Geldentschädigung für unsere Pflanzer. Eine Berathung findet nicht statt. Das Gesetz wird mit 514 gegen 38 Stimmen definitiv angenommen.

Lacrosse, Bauminister, legt einen einen Gesetzentwurf rücksichtlich der Bahn von Paris nach Lyon vor.

Doutre unterbricht die Tagesordnung. (Hört, hört!): Bürger, beginnt er, vorigen Sonnabend begab ich mich auf die Boulevards nach der Porte St. Denis, um einen Freund zu besuchen. Am Eingang der Faubourg-Poisspniere angekommen, wiesen mich Stadtsergenten zurück. Ich wandte mich an den Polizeikommissarius und beschwerte mich über ihre Brutalität. Ich zeigte meine Deputirtenmedaille und verlangte Durchpaß. Statt mich passiren zu lassen, ergriff er mich beim Kragen und ließ mich in die Präfektur fahren. Ich verlange Genugthuung für diese Willkür, sonst werde ich beim nächsten Male Gewalt mit Gewalt zurückstoßen.

Louisy (Matthieu): Auch ich wurde auf die brutalste Weise arretirt, als ich mich in meine Wohnung zwischen der Porte St Denis und Porte St. Martin begeben wollte. Ich trage auf Bestrafung der Serganten an. (Ja, ja!)

Barrot, Minister: Bürger! Die Gruppen finden nicht auf Veranlassung der Polizei Statt. (Ah, ah.) Es gibt Leute, die das Volk veranlassen, auf der Straße sich zu sammeln und dann verschwinden (Die Polizei!) O, wir werden sie später schon kennen! (Zur Ordnung!) Ihre Rufe sollen mich nicht stören. (Den Minister zur Ordnung!) Darf man also diese Bühne nicht mehr besteigen, um das Ministerium zu rechtfertigen, ohne auf Tumult zu stoßen? Man hat behauptet, daß wir selbst diese Unruhen auf der Straße erzeugten, ich weise diese Infamie zurück. (Gelächter links, rechts Lärmen.) Es ist ein Schmerz für uns, diese Emeuten unterdrücken zu müssen. (Oh, oh.) Was meine ehrenwerthen Collegen betrifft, so traten ähnliche Irrungen schon früher ein. Die Regierung läßt die Trommel schlagen, drei Mal schlagen (Stimmen: Nein, man greift schon beim 2. Trommelwirbel zu!) Die Regierung könne doch die Arme nicht kreuzen, … sie wird die verübten Brutalitäten rügen. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

Gouin beklagt sich ebenfalls über die Bestialität der neuen Polizeidiener. Er kann nicht annehmen, daß ähnliche Befehle von den Ministern kamen.

Degousee, Quästor: In Zukunft sollen alle arretirten Deputirten nicht nach der Präfektur, sondern in die Quästur gefahren werden. So sind wir mit dem Minister des Innern übereingekommen.

Marrast liest ein Schreiben Fauchers in diesem Sinne vor.

Schoelcher: Der Conseilpräsident Barrot hat behauptet, es gebe geheime Volksführer, welche das Volk auf die Straße lockten und dann im Stich ließen. Er bezog dies offenbar auf den Berg. Wir stoßen diese feige Verläumdung zurück. (Agitation)

Barrot (Rechts: Antworten Sie doch nicht): Diese Gruppen verrathen in der That ein: geheime Organisation. Doch glaube ich nicht, daß sie Deputirte leiten. Hätte ich diesen Verdacht, so würde ich die Staatsanwaltschaft einschreiten lassen. … (Vom Berge: Man würde Ihnen mit den Waffen antworten!) Man ruft, man würde mir mit den Waffen antworten. Nur ein Faktioser kann so sprechen. (Lärm.)

Marrast: Ich erkläre das Incident erledigt und wir kehren zur Tagesordnung zurück.

An der Tagesordnung ist die Angelegenheit Montevideos, die dem Staat seit 10 Jahren mehr als 25 Millionen kostet und abermals 640,000 Fr. kosten soll.

Leremboure und Aylies dringen in das Ministerium, ihnen zu erklären, ob sie Montevideo wirklich behalten wollen oder nicht. Sie schlagen eine Expedition vor.

Drouyn de Lhuys antwortet ausweichend. Die französische Republik werde fortfahren, die dortigen französischen Interessen zu schützen.

Gustav de Beaumont, der in London diesen Gegenstand persönlich behandelte, sagt: Aylies möchte eine Expedition von 10,000 Mann ausrüsten und energisch handeln. Bei dem jetzigen Stande der Dinge in Europa könne Frankreich keine 10,000 Mann von seinem Heere abzweigen und an den La Plata schicken. Das einzige Mitel sei ‒ negoziren und das Subsidium fortsetzen. (Ja! Ja!)

Der Kredit geht mit 586 gegen 7 Stimmen durch.

Marrast: Ich rufe Marcel Barthe auf die Bühne, um seinen Bericht über die Untersuchung der invaliden Präfekten vorzulesen. (Ah! Ah!)

Marcel Barthe liest vor. Sein Vortrag braucht drei Viertelstunden. Der Ausschuß dringt auf Revision der Pensionsgesetzgebung.

Die Sitzung wird um 6 3/4 Uhr geschlossen

Redakteur en chef Karl Marx.
Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln.

Außerordentliche Sitzung vom 2. Mai.

Der Gemeinderath faßt einstimmig folgenden Beschluß:

Der Gemeinderath, in Erwägung, daß wenn auch der Beschluß über die Einladung von Abgeordneten der Sammtgemeinden der Rheinprovinz nach dem Buchstaben der Gemeindeordnung vom 23. Juli 1845 nicht zur Kompetenz desselben gehören sollte, die augenblickliche unglückliche Lage des Vaterlandes ihm eine höhere Berechtigung gegeben, diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen, und bei dem bestehenden Zwiespalte im Interesse des Vaterlandes vermittelnde Schritte zu veranlassen, um solche zur Kenntniß Sr. Majestät des Königs zu bringen;

daß bei einer ähnlichen Veranlassung im vorigen Jahre eine solche Versammlung von der Regierung als aus einem unbefugten Beschlusse hervorgegangen, nicht angefochten worden, obwohl derselbe den Behörden nicht unbekannt geblieben;

daß die in dem Rescripte der königlichen Regierung vom gestrigen Tage enthaltene Voraussetzung, als habe der Gemeinderath nur aus angeblicher Veranlassung den Beschluß gefaßt, Seitens desselben mit Entrüstung zurückgewiesen wird;

daß endlich die königliche Regierung durch Aufhebung des Beschlusses des Gemeinderathes und öffentliche Untersagung der Ausführung alle ihre Befugnisse erschöpft hat, und von einer Zurücknahme der Einladung Seitens des Gemeinderathes nicht weiter die Rede sein, auch das Recht, diese zu verlangen, der königlichen, Regierung nicht eingeräumt werden kann,

beschließt, daß hiermit das Rescript der königlichen Regierung erledigt sei.

Frucht und Oelpreise. [irrelevantes Material]

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 1. Mai 1849.

In Ladung.

Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jac. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr L. Ducoffre. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser u. M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlaegel. Nach der Mosel, der Saar u. Trier Fr. Deiß. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Chr. Acker. Nach dem Niedermain Franz Spaeth. Nach dem Mittel- und Obermain S. Schön. Nach Heilbronn H. Staab. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim B. Sommer, und (im Sicherheitshafen) Wwe. C. Müller.

Ferner: Nach Rotterdam Capt. Demmer, Köln Nr. 25.
Nach Amsterdam Capt. Wemmers Köln Nr. 7.

Rheinhöhe: 8′ 8“. Köln. Pegel.

Civilstand der Stadt Köln.

Den 27. April 1849.

Heirathen.

Augustin Ritschke, Klempner, v. Bonn, u. Gertr. Jos. Heinen, v. hier.

Den 28. April.

Heirathen.

Heinr. Heck, Faßb., Wwr., v. Horm, u. Christ. Ziskoven, v. hier. ‒ Joh. Mart. Nelles, Bäcker, v. Tondorf, u. Marg. Zillken, v. Bachem. ‒ Carl Hugo Jos. Hövels, Schlosserges., v. Jülich, u. Anna Maria Hubert. Strauß, v. Pempelfort.

Geburten.

Nikol. Hub., S. v. Jos. Spenrath, Bandweber, Spulmannsg. ‒ Pet , S. v. Pet. Henseler, Steinhauer, Kammacherg ‒ Gust. Adolph, S. v. Jul. Schorsch, Stellm., Georgstr. ‒ Marg., T. v. Joh. Horschel , Zimmermann, Severinsw. ‒ Cath Hubert , T. v. Pet. Jos. Krahn, Kleinhändler, Hutmacher.

Sterbefälle.

Maria Cath. Thekla Filz, 14 M alt, Friedr.-Wilhelm-straße. ‒ Carl Jos. Steinberger, Landgerichts-Assessor. 31 J alt, unverh., Hof. ‒ Juliana Hering, 3 M. 8 T. alt, Thieboldsg. ‒ Joh. Friedr. Bauer, 3 J. 1 M alt, Kämmerg. ‒ Anna Maria Hubert. Sib. S berz , 2 M. alt, Elsterg. ‒ Sophia Esser, Mitglied der Filial-Wartekloster-Gemeinde, 28 J alt, Cäciliensp. ‒ Christina Herckerath, 22 J. alt, unverh., Cäciliensp.

Karten für Zeitungsleser, von Dr. K. Sohr 1) Ungarn, Galizien und Siebenbürgen ‒ 2) Siebenbürgen, Moldau und Walachei ‒ 3) Bosnien, Serbien und Militärgränze ‒ 4) Oestreich. Kaiserstaat ‒ 5) Lombardei und Venedig ‒ 6) Ober- und Mittel-Italien ‒ 7) Neapel und Sicilien ‒ 8) Dänemark ‒ 9) Holstein ‒ 10) Schleswig ‒ 11) 12) Jütland 2 Blätter ‒ 13) Spanien ‒ 14) Frankreich ‒ jedes Blatt 3 3/4 Sgr. ‒ 15) Handtke's Karte des Oestreichischen Kaiserstaates, im größten Kartenformat (ganz neu) 10 Sgr. ‒ 16) Dessen Karte von Frankreich, größtes Format 10 Sgr. Vorräthig in allen Buchhandlungen, in Köln in der F. C. Eisen'schen Sort.-Buch- u. Kunsthandlung, Friedrich-Wilhelmstr. Nr. 2 ‒.

Warnung für Reisende.

Am 12. März l. J logirte der Unterzeichnete, der leider das Unglück hatte schon als Kind zu erblinden, in Neuß bei dem Gastwirthe Kahrenberger auf der Niederstraße, und übergab diesem zwei Fünf-Thaler-Scheine in Gegenwart eines Lohndieners Müller, mit dem Auftrage solche in einem dem Wirthen selbst in die Feder diktirten Brief an den Buchhändler Herrn Theising in Münster einzuschalten und zu versenden. Der Brief, welcher von genanntem Gastwirth mit dem Siegel des Unterzeichneten verschlossen, kam unversehrt in Münster an, aber es fand sich nur ein Fünf-Thaler-Schein drin vor.

Jacob Berer,

Buchhändler, wohnhaft in Zürich in der Schweiz.

Erklärung.

Da das Comite des hiesigen Arbeiter-Vereins um in den Augen des Publikums für seine Bestrebungen den Schein der Rechtlichkeit zu gewinnen, es gebilligt hat, daß in Nr. 279 der „N. Rh. Z.“ und in Nr. 22 des Organs des Arbeiter-Vereins ein sogenanntes Schmutz-Inserat gegen den Hrn. Dr. Gottschalk veröffentlicht wurde, daß es ferner, um die gemeinen Schimpfreden die es unaufhörlich in den Versammlungen über ihn ergehen läßt, auf jede mögliche Weise zu rechtfertigen sucht; so fühlen wir uns verpflichtet, um die Leser genannter Zeitungen zu überzeugen, daß nur sehr wenige Arbeiter die Ab- und Ansichten des Comite's theilen, dieses als bloße Gemeinheiten zurückzuweisen.

Im Namen vieler Arbeiter:

Joh. Jos. Breuer.
Franz Pütz.
F. W. Schmitz.
Georg Britz.

Geschäfts-Eröffnung.

Ich beehre mich anzuzeigen, daß ich mit meiner Engros-Handlung in Material- und Farbwaaren ein Detail-Geschäft verbunden, u. mit dem heutigen Tage eröffnet habe. Mein auf's Vollständigste assortirtes Lager aller in dies Fach einschlagenden Artikel empfehle ich angelegentlichst zur geneigten Abnahme unter der Versicherung einer allzeitigen billigen und aufmerksamen Bedienung.

Köln, den 1 Mai 1849.

Franz Coblenzer,

Material- und Farbwaaren-Handlung

en gros & en detail

Höhle Nr. 22 nahe an St. Alban.

Mädchen, welche im Kleidermachen erfahren sind, finden Beschäftigung bei Geschw. Stockhausen, Lurgmauer 2

Thüringer Volkstribun.

Einladung zur Subscription.

Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der „Thüringer Volkstribun“, der Gewalt der Umstände. Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie.

Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des „Volkstribuns“ vereinigt.

Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie:

„Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,“

Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Bran, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande.

Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr.
In der Expedition 15 Sgr.

Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen.

Jena, im April 1849.

Das Redaktions-Comite.

Mädchen-Institut zu Michelstadt im Odenwalde

Seit einer Reihe von Jahren besteht dahier mit Genehmigung Großherzogl. Hess Oberschulraths eine Privat-Lehr-Anstalt für Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahr. Die Anstalt steht unter der Leitung einer Lehrerin, die ihre gesetzliche Prüfung bestanden hat und den Unterricht in der französischen Sprache, so wie theilweise in einigen andern Fächern ertheilt Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen, als: Religion, deutsche Sprache und Literatur, Geschichte mit Rücksicht auf Mythologie, Geographie. Naturgeschichte und Naturlehre, Rechnen, Schreiben, Zeichnen und Gesang wird von Lehrern der hiesigen Realschule und Volksschule, der Unterricht in weiblichen Handarbeiten von einem zweiten Frauenzimmer ertheilt. Auch ist für den Unterricht in der englischen Sprache Gelegenheit geboten.

Das Honorar für eine Schülerin beträgt jährlich 40 fl.

Die Anstalt hat seit ihrem Bestehen jederzeit die erfreulichsten Resultate geliefert, und kann auch auswärtigen Eltern, die leicht Gelegenheit finden, ihre Töchter hiesigen Familien anzuvertrauen, mit bester Ueberzeugung empfohlen werden.

Nähere Auskunft zu geben, ist der Unterzeichnete gern bereit

Michelstadt, im April 1849

Steinberger, Realschul-Direktor.

Vorzüglich Baierisch Lagerbier

bei W. Kleinenbroich,

Columbastraße Nr. 1 ‒.

Kendall'sche Seifen-Parfümeriefabrik.

(H. Pohlen) Hochstraße Nr. 146.

Harte Haushaltungsseife à Sgr. 3 1/4 per Pfd. 10 Pfd für 1 Thlr. Wohlriechende Seifen à 4 1/2, 5, 6, 9 & 11 Sgr. per Pfd.

Neu Angekommen.

Komische Karrikatur-Gesichter.

Die durch drücken die lächerlichsten Gestalten annehmen,

bei Fr. Hermann,

Marsplatz Nr. 3.

Branntwein-Fabrikation betreffend.

Ein Branntwein- und Liqueur-Geschäft in Leipzig sucht einen unverheiratheten, vermögenden jungen Mann welcher die Fabrikation der doppelten und einfachen Branntweine und gangbarsten Liqueure auf wohlfeilstem Wege gründlich versteht, mehrjährige praktische Uebung darin hat, jetzt eintreten und circa 1000 Thlr. baar gegen 5pCt. Verzinsung einlegen kann, wogegen ihm außer festen Einkommen eine Gewinnbetheiligung und sonst angenehme Verhältnisse zugesichert werden. Auf portofreie Briefe, Adresse D. E. Nr 100 poste restante Leipzig, das Nähere.

Ein braves und ordentliches Mädchen wird gesucht. Wo, sagt die Exp.

Theater-Anzeige.

Donnerstag den 3. Mai 1849.

Zum Schluß der Bühne:

Martha oder der Markt zu Richmond.

Große Oper in 4 Akten von Friedrich Musik von Flotow.

Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0004" n="1632"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Ungarn.</head>
        <div xml:id="ar288_019_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatz, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9.         </bibl>                </note>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar288_020" type="jArticle">
          <head>Preßburg, 25. April.</head>
          <p>Werthheimer aus Frankfurt a. M., 49. J alt, ist wegen zweier an Kossuth Ende vorigen Jahres geschriebenen Briefe von der hiesigen Militär-Untersuchungs-Kommission zu 2jährigem Festungsarrest verurtheilt worden. (Läßt sich diese noble Militär-Untersuchungs-Kommission jetzt von den Magyaren erwischen, so wird sie für alle gefällten Urtel bald ein zusammenfassendes Haupturtel an sich selbst vollstreckt sehen.)</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Französische Republik.</head>
        <div xml:id="ar288_021" type="jArticle">
          <head>Paris, 30. April.</head>
          <p>Ueber Marseille gingen uns diesen Morgen Posten aus Algier vom 23. April zu.</p>
          <p>Der Akbar bestätigt die Verwickelung mit Marrokko, die man nach dem Gibraltar Chronikle bereits kennt.</p>
          <p>&#x2012; Aus Gaëta sollen Depeschen eingelaufen sein, wonach die Umgebung des Pabstes das bonapartistische Ultimatum verworfen habe, weil sie dem römischen Rebellenvolke nicht das geringste Zugeständniß machen, sondern mit dem unverändertsten Absolutismus wieder nach Rom zurückkehren wolle. Diese Phrase ist wahrscheinlich nichts, als eine Finte, um der französischen Intervention in den Augen von Schwachköpfen <hi rendition="#g">einen moralischen Anstrich zu geben.</hi> </p>
          <p>&#x2012; Die Reforme kündet die Gründung eines italienischen Comite's mehrerer Montagnards, mit Ledru-Rollin, Lamennais, Schoelcher und Pyat an der Spitze, an.</p>
          <p>&#x2012; <hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Sitzung vom 30. April Der neue Bureausaal gleicht einem Paßbureau; fünfzehn Glieder sitzen dort in Permanenz, um die Urlaubsanträge zu richten, die sich täglich häufen; je näher die Wahlen rücken, deste dringender fühlt Mancher das Bedürfniß zu einer Departementsreise. Sieht der Antragsteller nicht sehr cholerakrank aus, so fällt er in der Regel durch. Alle Anträge müssen in Person gestellt werden. Um 1 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung. An der Tagesordnung steht zunächst eine 2. Lesung des Gesetzentwurfs wegen Aufhebung der Majorate. Jeder Baron z. B. müßte sich über 6000 fr. Rente legitimiren und diese Rente ins große Buch schreiben lassen. Das große Buch muß nun aber diese Einschreibungen herauszahlen &#x2012; eine Bagatelle im Gesammtbetrage von 12 bis 16 Millionen Franken. Eine Berathung in specie findet nicht statt. Der Entwurf wird nach 5 Tagen zum 3. Mal verlesen und Gesetzeskraft erhalten.</p>
          <p>Der zweite Gegenstand ist die 3. Lesung der jüngst schon besprochenen Geldentschädigung für unsere Pflanzer. Eine Berathung findet nicht statt. Das Gesetz wird mit 514 gegen 38 Stimmen definitiv angenommen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lacrosse,</hi> Bauminister, legt einen einen Gesetzentwurf rücksichtlich der Bahn von Paris nach Lyon vor.</p>
          <p><hi rendition="#g">Doutre</hi> unterbricht die Tagesordnung. (Hört, hört!): Bürger, beginnt er, vorigen Sonnabend begab ich mich auf die Boulevards nach der Porte St. Denis, um einen Freund zu besuchen. Am Eingang der Faubourg-Poisspniere angekommen, wiesen mich Stadtsergenten zurück. Ich wandte mich an den Polizeikommissarius und beschwerte mich über ihre Brutalität. Ich zeigte meine Deputirtenmedaille und verlangte Durchpaß. Statt mich passiren zu lassen, ergriff er mich beim Kragen und ließ mich in die Präfektur fahren. Ich verlange Genugthuung für diese Willkür, sonst werde ich beim nächsten Male Gewalt mit Gewalt zurückstoßen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Louisy</hi> (Matthieu): Auch ich wurde auf die brutalste Weise arretirt, als ich mich in meine Wohnung zwischen der Porte St Denis und Porte St. Martin begeben wollte. Ich trage auf Bestrafung der Serganten an. (Ja, ja!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Barrot,</hi> Minister: Bürger! Die Gruppen finden nicht auf Veranlassung der Polizei Statt. (Ah, ah.) Es gibt Leute, die das Volk veranlassen, auf der Straße sich zu sammeln und dann verschwinden (Die Polizei!) O, wir werden sie später schon kennen! (Zur Ordnung!) Ihre Rufe sollen mich nicht stören. (Den Minister zur Ordnung!) Darf man also diese Bühne nicht mehr besteigen, um das Ministerium zu rechtfertigen, ohne auf Tumult zu stoßen? Man hat behauptet, daß wir selbst diese Unruhen auf der Straße erzeugten, ich weise diese Infamie zurück. (Gelächter links, rechts Lärmen.) Es ist ein Schmerz für uns, diese Emeuten unterdrücken zu müssen. (Oh, oh.) Was meine ehrenwerthen Collegen betrifft, so traten ähnliche Irrungen schon früher ein. Die Regierung läßt die Trommel schlagen, drei Mal schlagen (Stimmen: Nein, man greift schon beim 2. Trommelwirbel zu!) Die Regierung könne doch die Arme nicht kreuzen, &#x2026; sie wird die verübten Brutalitäten rügen. Eine Untersuchung ist eingeleitet.</p>
          <p><hi rendition="#g">Gouin</hi> beklagt sich ebenfalls über die Bestialität der neuen Polizeidiener. Er kann nicht annehmen, daß ähnliche Befehle von den Ministern kamen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Degousee,</hi> Quästor: In Zukunft sollen alle arretirten Deputirten nicht nach der Präfektur, sondern in die Quästur gefahren werden. So sind wir mit dem Minister des Innern übereingekommen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Marrast</hi> liest ein Schreiben Fauchers in diesem Sinne vor.</p>
          <p><hi rendition="#g">Schoelcher:</hi> Der Conseilpräsident Barrot hat behauptet, es gebe geheime Volksführer, welche das Volk auf die Straße lockten und dann im Stich ließen. Er bezog dies offenbar auf den Berg. Wir stoßen diese feige Verläumdung zurück. (Agitation)</p>
          <p><hi rendition="#g">Barrot</hi> (Rechts: Antworten Sie doch nicht): Diese Gruppen verrathen in der That ein: geheime Organisation. Doch glaube ich nicht, daß sie Deputirte leiten. Hätte ich diesen Verdacht, so würde ich die Staatsanwaltschaft einschreiten lassen. &#x2026; (Vom Berge: Man würde Ihnen mit den Waffen antworten!) Man ruft, man würde mir mit den Waffen antworten. Nur ein Faktioser kann so sprechen. (Lärm.)</p>
          <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Ich erkläre das Incident erledigt und wir kehren zur Tagesordnung zurück.</p>
          <p>An der Tagesordnung ist die Angelegenheit Montevideos, die dem Staat seit 10 Jahren mehr als 25 Millionen kostet und abermals 640,000 Fr. kosten soll.</p>
          <p><hi rendition="#g">Leremboure</hi> und <hi rendition="#g">Aylies</hi> dringen in das Ministerium, ihnen zu erklären, ob sie Montevideo wirklich behalten wollen oder nicht. Sie schlagen eine Expedition vor.</p>
          <p><hi rendition="#g">Drouyn de Lhuys</hi> antwortet ausweichend. Die französische Republik werde fortfahren, die dortigen französischen Interessen zu schützen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Gustav de Beaumont,</hi> der in London diesen Gegenstand persönlich behandelte, sagt: Aylies möchte eine Expedition von 10,000 Mann ausrüsten und energisch handeln. Bei dem jetzigen Stande der Dinge in Europa könne Frankreich keine 10,000 Mann von seinem Heere abzweigen und an den La Plata schicken. Das einzige Mitel sei &#x2012; negoziren und das Subsidium fortsetzen. (Ja! Ja!)</p>
          <p>Der Kredit geht mit 586 gegen 7 Stimmen durch.</p>
          <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Ich rufe Marcel Barthe auf die Bühne, um seinen Bericht über die Untersuchung der invaliden Präfekten vorzulesen. (Ah! Ah!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Marcel Barthe</hi> liest vor. Sein Vortrag braucht drei Viertelstunden. Der Ausschuß dringt auf Revision der Pensionsgesetzgebung.</p>
          <p>Die Sitzung wird um 6 3/4 Uhr geschlossen</p>
        </div>
      </div>
      <div>
        <bibl>Redakteur en chef <editor>Karl Marx.</editor>             </bibl>
      </div><lb/>
      <div type="jReadersLetters" n="1">
        <div xml:id="ar288_022" type="jArticle">
          <head>Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln.</head>
          <p>Außerordentliche Sitzung vom 2. Mai.</p>
          <p>Der Gemeinderath faßt einstimmig folgenden Beschluß:</p>
          <p>Der Gemeinderath, in Erwägung, daß wenn auch der Beschluß über die Einladung von Abgeordneten der Sammtgemeinden der Rheinprovinz nach dem Buchstaben der Gemeindeordnung vom 23. Juli 1845 nicht zur Kompetenz desselben gehören sollte, die augenblickliche unglückliche Lage des Vaterlandes ihm eine höhere Berechtigung gegeben, diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen, und bei dem bestehenden Zwiespalte im Interesse des Vaterlandes vermittelnde Schritte zu veranlassen, um solche zur Kenntniß Sr. Majestät des Königs zu bringen;</p>
          <p>daß bei einer ähnlichen Veranlassung im vorigen Jahre eine solche Versammlung von der Regierung als aus einem unbefugten Beschlusse hervorgegangen, nicht angefochten worden, obwohl derselbe den Behörden nicht unbekannt geblieben;</p>
          <p>daß die in dem Rescripte der königlichen Regierung vom gestrigen Tage enthaltene Voraussetzung, als habe der Gemeinderath nur aus <hi rendition="#g">angeblicher</hi> Veranlassung den Beschluß gefaßt, Seitens desselben mit Entrüstung zurückgewiesen wird;</p>
          <p>daß endlich die königliche Regierung durch Aufhebung des Beschlusses des Gemeinderathes und öffentliche Untersagung der Ausführung alle ihre Befugnisse erschöpft hat, und von einer Zurücknahme der Einladung Seitens des Gemeinderathes nicht weiter die Rede sein, auch das Recht, diese zu verlangen, der königlichen, Regierung nicht eingeräumt werden kann,</p>
          <p>beschließt, daß hiermit das Rescript der königlichen Regierung erledigt sei.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Frucht und Oelpreise.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p>Schifffahrts-Anzeige.</p>
          <p>Köln, 1. Mai 1849.</p>
          <p>In Ladung.</p>
          <p>Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jac. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr L. Ducoffre. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser u. M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlaegel. Nach der Mosel, der Saar u. Trier Fr. Deiß. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Chr. Acker. Nach dem Niedermain Franz Spaeth. Nach dem Mittel- und Obermain S. Schön. Nach Heilbronn H. Staab. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim B. Sommer, und (im Sicherheitshafen) Wwe. C. Müller.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Capt. Demmer, Köln Nr. 25.<lb/>
Nach Amsterdam Capt. Wemmers Köln Nr. 7.</p>
          <p>Rheinhöhe: 8&#x2032; 8&#x201C;. Köln. Pegel.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Civilstand der Stadt Köln.</p>
          <p>Den 27. April 1849.</p>
          <p>Heirathen.</p>
          <p>Augustin Ritschke, Klempner, v. Bonn, u. Gertr. Jos. Heinen, v. hier.</p>
          <p>Den 28. April.</p>
          <p>Heirathen.</p>
          <p>Heinr. Heck, Faßb., Wwr., v. Horm, u. Christ. Ziskoven, v. hier. &#x2012; Joh. Mart. Nelles, Bäcker, v. Tondorf, u. Marg. Zillken, v. Bachem. &#x2012; Carl Hugo Jos. Hövels, Schlosserges., v. Jülich, u. Anna Maria Hubert. Strauß, v. Pempelfort.</p>
          <p>Geburten.</p>
          <p>Nikol. Hub., S. v. Jos. Spenrath, Bandweber, Spulmannsg. &#x2012; Pet , S. v. Pet. Henseler, Steinhauer, Kammacherg &#x2012; Gust. Adolph, S. v. Jul. Schorsch, Stellm., Georgstr. &#x2012; Marg., T. v. Joh. Horschel , Zimmermann, Severinsw. &#x2012; Cath Hubert , T. v. Pet. Jos. Krahn, Kleinhändler, Hutmacher.</p>
          <p>Sterbefälle.</p>
          <p>Maria Cath. Thekla Filz, 14 M alt, Friedr.-Wilhelm-straße. &#x2012; Carl Jos. Steinberger, Landgerichts-Assessor. 31 J alt, unverh., Hof. &#x2012; Juliana Hering, 3 M. 8 T. alt, Thieboldsg. &#x2012; Joh. Friedr. Bauer, 3 J. 1 M alt, Kämmerg. &#x2012; Anna Maria Hubert. Sib. S berz , 2 M. alt, Elsterg. &#x2012; Sophia Esser, Mitglied der Filial-Wartekloster-Gemeinde, 28 J alt, Cäciliensp. &#x2012; Christina Herckerath, 22 J. alt, unverh., Cäciliensp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Karten für Zeitungsleser, von Dr. K. Sohr 1) Ungarn, Galizien und Siebenbürgen &#x2012; 2) Siebenbürgen, Moldau und Walachei &#x2012; 3) Bosnien, Serbien und Militärgränze &#x2012; 4) Oestreich. Kaiserstaat &#x2012; 5) Lombardei und Venedig &#x2012; 6) Ober- und Mittel-Italien &#x2012; 7) Neapel und Sicilien &#x2012; 8) Dänemark &#x2012; 9) Holstein &#x2012; 10) Schleswig &#x2012; 11) 12) Jütland 2 Blätter &#x2012; 13) Spanien &#x2012; 14) Frankreich &#x2012; jedes Blatt 3 3/4 Sgr. &#x2012; 15) Handtke's Karte des Oestreichischen Kaiserstaates, im größten Kartenformat (ganz neu) 10 Sgr. &#x2012; 16) Dessen Karte von Frankreich, größtes Format 10 Sgr. Vorräthig in allen Buchhandlungen, in Köln in der F. C. Eisen'schen Sort.-Buch- u. Kunsthandlung, Friedrich-Wilhelmstr. Nr. 2 &#x2012;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Warnung für Reisende.</p>
          <p>Am 12. März l. J logirte der Unterzeichnete, der leider das Unglück hatte schon als Kind zu erblinden, in Neuß bei dem Gastwirthe Kahrenberger auf der Niederstraße, und übergab diesem zwei Fünf-Thaler-Scheine in Gegenwart eines Lohndieners Müller, mit dem Auftrage solche in einem dem Wirthen selbst in die Feder diktirten Brief an den Buchhändler Herrn Theising in Münster einzuschalten und zu versenden. Der Brief, welcher von genanntem Gastwirth mit dem Siegel des Unterzeichneten verschlossen, kam unversehrt in Münster an, aber es fand sich nur ein Fünf-Thaler-Schein drin vor.</p>
          <p>Jacob Berer,</p>
          <p>Buchhändler, wohnhaft in Zürich in der Schweiz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Erklärung.</p>
          <p>Da das Comite des hiesigen Arbeiter-Vereins um in den Augen des Publikums für seine Bestrebungen den Schein der Rechtlichkeit zu gewinnen, es gebilligt hat, daß in Nr. 279 der &#x201E;N. Rh. Z.&#x201C; und in Nr. 22 des Organs des Arbeiter-Vereins ein sogenanntes Schmutz-Inserat gegen den Hrn. Dr. Gottschalk veröffentlicht wurde, daß es ferner, um die gemeinen Schimpfreden die es unaufhörlich in den Versammlungen über ihn ergehen läßt, auf jede mögliche Weise zu rechtfertigen sucht; so fühlen wir uns verpflichtet, um die Leser genannter Zeitungen zu überzeugen, daß nur sehr wenige Arbeiter die Ab- und Ansichten des Comite's theilen, dieses als bloße Gemeinheiten zurückzuweisen.</p>
          <p>Im Namen vieler Arbeiter:</p>
          <p>Joh. Jos. Breuer.<lb/>
Franz Pütz.<lb/>
F. W. Schmitz.<lb/>
Georg Britz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Geschäfts-Eröffnung.</p>
          <p>Ich beehre mich anzuzeigen, daß ich mit meiner Engros-Handlung in Material- und Farbwaaren ein Detail-Geschäft verbunden, u. mit dem heutigen Tage eröffnet habe. Mein auf's Vollständigste assortirtes Lager aller in dies Fach einschlagenden Artikel empfehle ich angelegentlichst zur geneigten Abnahme unter der Versicherung einer allzeitigen billigen und aufmerksamen Bedienung.</p>
          <p>Köln, den 1 Mai 1849.</p>
          <p>Franz Coblenzer,</p>
          <p>Material- und Farbwaaren-Handlung</p>
          <p>en gros &amp; en detail</p>
          <p>Höhle Nr. 22 nahe an St. Alban.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mädchen, welche im Kleidermachen erfahren sind, finden Beschäftigung bei Geschw. Stockhausen, Lurgmauer 2</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Thüringer Volkstribun.</p>
          <p>Einladung zur Subscription.</p>
          <p>Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der &#x201E;Thüringer Volkstribun&#x201C;, der Gewalt der Umstände. Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie.</p>
          <p>Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des &#x201E;Volkstribuns&#x201C; vereinigt.</p>
          <p>Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie:</p>
          <p>&#x201E;Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,&#x201C;</p>
          <p>Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Bran, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande.</p>
          <p>Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr.<lb/>
In der Expedition 15 Sgr.</p>
          <p>Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen.</p>
          <p>Jena, im April 1849.</p>
          <p>Das Redaktions-Comite.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mädchen-Institut zu Michelstadt im Odenwalde</p>
          <p>Seit einer Reihe von Jahren besteht dahier mit Genehmigung Großherzogl. Hess Oberschulraths eine Privat-Lehr-Anstalt für Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahr. Die Anstalt steht unter der Leitung einer Lehrerin, die ihre gesetzliche Prüfung bestanden hat und den Unterricht in der französischen Sprache, so wie theilweise in einigen andern Fächern ertheilt Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen, als: Religion, deutsche Sprache und Literatur, Geschichte mit Rücksicht auf Mythologie, Geographie. Naturgeschichte und Naturlehre, Rechnen, Schreiben, Zeichnen und Gesang wird von Lehrern der hiesigen Realschule und Volksschule, der Unterricht in weiblichen Handarbeiten von einem zweiten Frauenzimmer ertheilt. Auch ist für den Unterricht in der englischen Sprache Gelegenheit geboten.</p>
          <p>Das Honorar für eine Schülerin beträgt jährlich 40 fl.</p>
          <p>Die Anstalt hat seit ihrem Bestehen jederzeit die erfreulichsten Resultate geliefert, und kann auch auswärtigen Eltern, die leicht Gelegenheit finden, ihre Töchter hiesigen Familien anzuvertrauen, mit bester Ueberzeugung empfohlen werden.</p>
          <p>Nähere Auskunft zu geben, ist der Unterzeichnete gern bereit</p>
          <p>Michelstadt, im April 1849</p>
          <p>Steinberger, Realschul-Direktor.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Vorzüglich Baierisch Lagerbier</p>
          <p>bei W. Kleinenbroich,</p>
          <p>Columbastraße Nr. 1 &#x2012;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Kendall'sche Seifen-Parfümeriefabrik.</p>
          <p>(H. Pohlen) Hochstraße Nr. 146.</p>
          <p>Harte Haushaltungsseife à Sgr. 3 1/4 per Pfd. 10 Pfd für 1 Thlr. Wohlriechende Seifen à 4 1/2, 5, 6, 9 &amp; 11 Sgr. per Pfd.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Neu Angekommen.</p>
          <p>Komische Karrikatur-Gesichter.</p>
          <p>Die durch drücken die lächerlichsten Gestalten annehmen,</p>
          <p>bei Fr. Hermann,</p>
          <p>Marsplatz Nr. 3.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Branntwein-Fabrikation betreffend.</p>
          <p>Ein Branntwein- und Liqueur-Geschäft in Leipzig sucht einen unverheiratheten, vermögenden jungen Mann welcher die Fabrikation der doppelten und einfachen Branntweine und gangbarsten Liqueure auf wohlfeilstem Wege gründlich versteht, mehrjährige praktische Uebung darin hat, jetzt eintreten und circa 1000 Thlr. baar gegen 5pCt. Verzinsung einlegen kann, wogegen ihm außer festen Einkommen eine Gewinnbetheiligung und sonst angenehme Verhältnisse zugesichert werden. Auf portofreie Briefe, Adresse D. E. Nr 100 poste restante Leipzig, das Nähere.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein braves und ordentliches Mädchen wird gesucht. Wo, sagt die Exp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Theater-Anzeige.</p>
          <p>Donnerstag den 3. Mai 1849.</p>
          <p>Zum Schluß der Bühne:</p>
          <p>Martha oder der Markt zu Richmond.</p>
          <p>Große Oper in 4 Akten von Friedrich Musik von Flotow.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Herausgeber: St. Naut.<lb/>
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1632/0004] Ungarn. _ Preßburg, 25. April. Werthheimer aus Frankfurt a. M., 49. J alt, ist wegen zweier an Kossuth Ende vorigen Jahres geschriebenen Briefe von der hiesigen Militär-Untersuchungs-Kommission zu 2jährigem Festungsarrest verurtheilt worden. (Läßt sich diese noble Militär-Untersuchungs-Kommission jetzt von den Magyaren erwischen, so wird sie für alle gefällten Urtel bald ein zusammenfassendes Haupturtel an sich selbst vollstreckt sehen.) Französische Republik. Paris, 30. April. Ueber Marseille gingen uns diesen Morgen Posten aus Algier vom 23. April zu. Der Akbar bestätigt die Verwickelung mit Marrokko, die man nach dem Gibraltar Chronikle bereits kennt. ‒ Aus Gaëta sollen Depeschen eingelaufen sein, wonach die Umgebung des Pabstes das bonapartistische Ultimatum verworfen habe, weil sie dem römischen Rebellenvolke nicht das geringste Zugeständniß machen, sondern mit dem unverändertsten Absolutismus wieder nach Rom zurückkehren wolle. Diese Phrase ist wahrscheinlich nichts, als eine Finte, um der französischen Intervention in den Augen von Schwachköpfen einen moralischen Anstrich zu geben. ‒ Die Reforme kündet die Gründung eines italienischen Comite's mehrerer Montagnards, mit Ledru-Rollin, Lamennais, Schoelcher und Pyat an der Spitze, an. ‒ Nationalversammlung. Sitzung vom 30. April Der neue Bureausaal gleicht einem Paßbureau; fünfzehn Glieder sitzen dort in Permanenz, um die Urlaubsanträge zu richten, die sich täglich häufen; je näher die Wahlen rücken, deste dringender fühlt Mancher das Bedürfniß zu einer Departementsreise. Sieht der Antragsteller nicht sehr cholerakrank aus, so fällt er in der Regel durch. Alle Anträge müssen in Person gestellt werden. Um 1 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung. An der Tagesordnung steht zunächst eine 2. Lesung des Gesetzentwurfs wegen Aufhebung der Majorate. Jeder Baron z. B. müßte sich über 6000 fr. Rente legitimiren und diese Rente ins große Buch schreiben lassen. Das große Buch muß nun aber diese Einschreibungen herauszahlen ‒ eine Bagatelle im Gesammtbetrage von 12 bis 16 Millionen Franken. Eine Berathung in specie findet nicht statt. Der Entwurf wird nach 5 Tagen zum 3. Mal verlesen und Gesetzeskraft erhalten. Der zweite Gegenstand ist die 3. Lesung der jüngst schon besprochenen Geldentschädigung für unsere Pflanzer. Eine Berathung findet nicht statt. Das Gesetz wird mit 514 gegen 38 Stimmen definitiv angenommen. Lacrosse, Bauminister, legt einen einen Gesetzentwurf rücksichtlich der Bahn von Paris nach Lyon vor. Doutre unterbricht die Tagesordnung. (Hört, hört!): Bürger, beginnt er, vorigen Sonnabend begab ich mich auf die Boulevards nach der Porte St. Denis, um einen Freund zu besuchen. Am Eingang der Faubourg-Poisspniere angekommen, wiesen mich Stadtsergenten zurück. Ich wandte mich an den Polizeikommissarius und beschwerte mich über ihre Brutalität. Ich zeigte meine Deputirtenmedaille und verlangte Durchpaß. Statt mich passiren zu lassen, ergriff er mich beim Kragen und ließ mich in die Präfektur fahren. Ich verlange Genugthuung für diese Willkür, sonst werde ich beim nächsten Male Gewalt mit Gewalt zurückstoßen. Louisy (Matthieu): Auch ich wurde auf die brutalste Weise arretirt, als ich mich in meine Wohnung zwischen der Porte St Denis und Porte St. Martin begeben wollte. Ich trage auf Bestrafung der Serganten an. (Ja, ja!) Barrot, Minister: Bürger! Die Gruppen finden nicht auf Veranlassung der Polizei Statt. (Ah, ah.) Es gibt Leute, die das Volk veranlassen, auf der Straße sich zu sammeln und dann verschwinden (Die Polizei!) O, wir werden sie später schon kennen! (Zur Ordnung!) Ihre Rufe sollen mich nicht stören. (Den Minister zur Ordnung!) Darf man also diese Bühne nicht mehr besteigen, um das Ministerium zu rechtfertigen, ohne auf Tumult zu stoßen? Man hat behauptet, daß wir selbst diese Unruhen auf der Straße erzeugten, ich weise diese Infamie zurück. (Gelächter links, rechts Lärmen.) Es ist ein Schmerz für uns, diese Emeuten unterdrücken zu müssen. (Oh, oh.) Was meine ehrenwerthen Collegen betrifft, so traten ähnliche Irrungen schon früher ein. Die Regierung läßt die Trommel schlagen, drei Mal schlagen (Stimmen: Nein, man greift schon beim 2. Trommelwirbel zu!) Die Regierung könne doch die Arme nicht kreuzen, … sie wird die verübten Brutalitäten rügen. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Gouin beklagt sich ebenfalls über die Bestialität der neuen Polizeidiener. Er kann nicht annehmen, daß ähnliche Befehle von den Ministern kamen. Degousee, Quästor: In Zukunft sollen alle arretirten Deputirten nicht nach der Präfektur, sondern in die Quästur gefahren werden. So sind wir mit dem Minister des Innern übereingekommen. Marrast liest ein Schreiben Fauchers in diesem Sinne vor. Schoelcher: Der Conseilpräsident Barrot hat behauptet, es gebe geheime Volksführer, welche das Volk auf die Straße lockten und dann im Stich ließen. Er bezog dies offenbar auf den Berg. Wir stoßen diese feige Verläumdung zurück. (Agitation) Barrot (Rechts: Antworten Sie doch nicht): Diese Gruppen verrathen in der That ein: geheime Organisation. Doch glaube ich nicht, daß sie Deputirte leiten. Hätte ich diesen Verdacht, so würde ich die Staatsanwaltschaft einschreiten lassen. … (Vom Berge: Man würde Ihnen mit den Waffen antworten!) Man ruft, man würde mir mit den Waffen antworten. Nur ein Faktioser kann so sprechen. (Lärm.) Marrast: Ich erkläre das Incident erledigt und wir kehren zur Tagesordnung zurück. An der Tagesordnung ist die Angelegenheit Montevideos, die dem Staat seit 10 Jahren mehr als 25 Millionen kostet und abermals 640,000 Fr. kosten soll. Leremboure und Aylies dringen in das Ministerium, ihnen zu erklären, ob sie Montevideo wirklich behalten wollen oder nicht. Sie schlagen eine Expedition vor. Drouyn de Lhuys antwortet ausweichend. Die französische Republik werde fortfahren, die dortigen französischen Interessen zu schützen. Gustav de Beaumont, der in London diesen Gegenstand persönlich behandelte, sagt: Aylies möchte eine Expedition von 10,000 Mann ausrüsten und energisch handeln. Bei dem jetzigen Stande der Dinge in Europa könne Frankreich keine 10,000 Mann von seinem Heere abzweigen und an den La Plata schicken. Das einzige Mitel sei ‒ negoziren und das Subsidium fortsetzen. (Ja! Ja!) Der Kredit geht mit 586 gegen 7 Stimmen durch. Marrast: Ich rufe Marcel Barthe auf die Bühne, um seinen Bericht über die Untersuchung der invaliden Präfekten vorzulesen. (Ah! Ah!) Marcel Barthe liest vor. Sein Vortrag braucht drei Viertelstunden. Der Ausschuß dringt auf Revision der Pensionsgesetzgebung. Die Sitzung wird um 6 3/4 Uhr geschlossen Redakteur en chef Karl Marx. Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln. Außerordentliche Sitzung vom 2. Mai. Der Gemeinderath faßt einstimmig folgenden Beschluß: Der Gemeinderath, in Erwägung, daß wenn auch der Beschluß über die Einladung von Abgeordneten der Sammtgemeinden der Rheinprovinz nach dem Buchstaben der Gemeindeordnung vom 23. Juli 1845 nicht zur Kompetenz desselben gehören sollte, die augenblickliche unglückliche Lage des Vaterlandes ihm eine höhere Berechtigung gegeben, diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen, und bei dem bestehenden Zwiespalte im Interesse des Vaterlandes vermittelnde Schritte zu veranlassen, um solche zur Kenntniß Sr. Majestät des Königs zu bringen; daß bei einer ähnlichen Veranlassung im vorigen Jahre eine solche Versammlung von der Regierung als aus einem unbefugten Beschlusse hervorgegangen, nicht angefochten worden, obwohl derselbe den Behörden nicht unbekannt geblieben; daß die in dem Rescripte der königlichen Regierung vom gestrigen Tage enthaltene Voraussetzung, als habe der Gemeinderath nur aus angeblicher Veranlassung den Beschluß gefaßt, Seitens desselben mit Entrüstung zurückgewiesen wird; daß endlich die königliche Regierung durch Aufhebung des Beschlusses des Gemeinderathes und öffentliche Untersagung der Ausführung alle ihre Befugnisse erschöpft hat, und von einer Zurücknahme der Einladung Seitens des Gemeinderathes nicht weiter die Rede sein, auch das Recht, diese zu verlangen, der königlichen, Regierung nicht eingeräumt werden kann, beschließt, daß hiermit das Rescript der königlichen Regierung erledigt sei. Frucht und Oelpreise. _ Schifffahrts-Anzeige. Köln, 1. Mai 1849. In Ladung. Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jac. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr L. Ducoffre. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser u. M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlaegel. Nach der Mosel, der Saar u. Trier Fr. Deiß. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Chr. Acker. Nach dem Niedermain Franz Spaeth. Nach dem Mittel- und Obermain S. Schön. Nach Heilbronn H. Staab. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim B. Sommer, und (im Sicherheitshafen) Wwe. C. Müller. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Demmer, Köln Nr. 25. Nach Amsterdam Capt. Wemmers Köln Nr. 7. Rheinhöhe: 8′ 8“. Köln. Pegel. Civilstand der Stadt Köln. Den 27. April 1849. Heirathen. Augustin Ritschke, Klempner, v. Bonn, u. Gertr. Jos. Heinen, v. hier. Den 28. April. Heirathen. Heinr. Heck, Faßb., Wwr., v. Horm, u. Christ. Ziskoven, v. hier. ‒ Joh. Mart. Nelles, Bäcker, v. Tondorf, u. Marg. Zillken, v. Bachem. ‒ Carl Hugo Jos. Hövels, Schlosserges., v. Jülich, u. Anna Maria Hubert. Strauß, v. Pempelfort. Geburten. Nikol. Hub., S. v. Jos. Spenrath, Bandweber, Spulmannsg. ‒ Pet , S. v. Pet. Henseler, Steinhauer, Kammacherg ‒ Gust. Adolph, S. v. Jul. Schorsch, Stellm., Georgstr. ‒ Marg., T. v. Joh. Horschel , Zimmermann, Severinsw. ‒ Cath Hubert , T. v. Pet. Jos. Krahn, Kleinhändler, Hutmacher. Sterbefälle. Maria Cath. Thekla Filz, 14 M alt, Friedr.-Wilhelm-straße. ‒ Carl Jos. Steinberger, Landgerichts-Assessor. 31 J alt, unverh., Hof. ‒ Juliana Hering, 3 M. 8 T. alt, Thieboldsg. ‒ Joh. Friedr. Bauer, 3 J. 1 M alt, Kämmerg. ‒ Anna Maria Hubert. Sib. S berz , 2 M. alt, Elsterg. ‒ Sophia Esser, Mitglied der Filial-Wartekloster-Gemeinde, 28 J alt, Cäciliensp. ‒ Christina Herckerath, 22 J. alt, unverh., Cäciliensp. Karten für Zeitungsleser, von Dr. K. Sohr 1) Ungarn, Galizien und Siebenbürgen ‒ 2) Siebenbürgen, Moldau und Walachei ‒ 3) Bosnien, Serbien und Militärgränze ‒ 4) Oestreich. Kaiserstaat ‒ 5) Lombardei und Venedig ‒ 6) Ober- und Mittel-Italien ‒ 7) Neapel und Sicilien ‒ 8) Dänemark ‒ 9) Holstein ‒ 10) Schleswig ‒ 11) 12) Jütland 2 Blätter ‒ 13) Spanien ‒ 14) Frankreich ‒ jedes Blatt 3 3/4 Sgr. ‒ 15) Handtke's Karte des Oestreichischen Kaiserstaates, im größten Kartenformat (ganz neu) 10 Sgr. ‒ 16) Dessen Karte von Frankreich, größtes Format 10 Sgr. Vorräthig in allen Buchhandlungen, in Köln in der F. C. Eisen'schen Sort.-Buch- u. Kunsthandlung, Friedrich-Wilhelmstr. Nr. 2 ‒. Warnung für Reisende. Am 12. März l. J logirte der Unterzeichnete, der leider das Unglück hatte schon als Kind zu erblinden, in Neuß bei dem Gastwirthe Kahrenberger auf der Niederstraße, und übergab diesem zwei Fünf-Thaler-Scheine in Gegenwart eines Lohndieners Müller, mit dem Auftrage solche in einem dem Wirthen selbst in die Feder diktirten Brief an den Buchhändler Herrn Theising in Münster einzuschalten und zu versenden. Der Brief, welcher von genanntem Gastwirth mit dem Siegel des Unterzeichneten verschlossen, kam unversehrt in Münster an, aber es fand sich nur ein Fünf-Thaler-Schein drin vor. Jacob Berer, Buchhändler, wohnhaft in Zürich in der Schweiz. Erklärung. Da das Comite des hiesigen Arbeiter-Vereins um in den Augen des Publikums für seine Bestrebungen den Schein der Rechtlichkeit zu gewinnen, es gebilligt hat, daß in Nr. 279 der „N. Rh. Z.“ und in Nr. 22 des Organs des Arbeiter-Vereins ein sogenanntes Schmutz-Inserat gegen den Hrn. Dr. Gottschalk veröffentlicht wurde, daß es ferner, um die gemeinen Schimpfreden die es unaufhörlich in den Versammlungen über ihn ergehen läßt, auf jede mögliche Weise zu rechtfertigen sucht; so fühlen wir uns verpflichtet, um die Leser genannter Zeitungen zu überzeugen, daß nur sehr wenige Arbeiter die Ab- und Ansichten des Comite's theilen, dieses als bloße Gemeinheiten zurückzuweisen. Im Namen vieler Arbeiter: Joh. Jos. Breuer. Franz Pütz. F. W. Schmitz. Georg Britz. Geschäfts-Eröffnung. Ich beehre mich anzuzeigen, daß ich mit meiner Engros-Handlung in Material- und Farbwaaren ein Detail-Geschäft verbunden, u. mit dem heutigen Tage eröffnet habe. Mein auf's Vollständigste assortirtes Lager aller in dies Fach einschlagenden Artikel empfehle ich angelegentlichst zur geneigten Abnahme unter der Versicherung einer allzeitigen billigen und aufmerksamen Bedienung. Köln, den 1 Mai 1849. Franz Coblenzer, Material- und Farbwaaren-Handlung en gros & en detail Höhle Nr. 22 nahe an St. Alban. Mädchen, welche im Kleidermachen erfahren sind, finden Beschäftigung bei Geschw. Stockhausen, Lurgmauer 2 Thüringer Volkstribun. Einladung zur Subscription. Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der „Thüringer Volkstribun“, der Gewalt der Umstände. Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie. Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des „Volkstribuns“ vereinigt. Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie: „Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,“ Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Bran, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande. Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr. In der Expedition 15 Sgr. Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen. Jena, im April 1849. Das Redaktions-Comite. Mädchen-Institut zu Michelstadt im Odenwalde Seit einer Reihe von Jahren besteht dahier mit Genehmigung Großherzogl. Hess Oberschulraths eine Privat-Lehr-Anstalt für Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahr. Die Anstalt steht unter der Leitung einer Lehrerin, die ihre gesetzliche Prüfung bestanden hat und den Unterricht in der französischen Sprache, so wie theilweise in einigen andern Fächern ertheilt Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen, als: Religion, deutsche Sprache und Literatur, Geschichte mit Rücksicht auf Mythologie, Geographie. Naturgeschichte und Naturlehre, Rechnen, Schreiben, Zeichnen und Gesang wird von Lehrern der hiesigen Realschule und Volksschule, der Unterricht in weiblichen Handarbeiten von einem zweiten Frauenzimmer ertheilt. Auch ist für den Unterricht in der englischen Sprache Gelegenheit geboten. Das Honorar für eine Schülerin beträgt jährlich 40 fl. Die Anstalt hat seit ihrem Bestehen jederzeit die erfreulichsten Resultate geliefert, und kann auch auswärtigen Eltern, die leicht Gelegenheit finden, ihre Töchter hiesigen Familien anzuvertrauen, mit bester Ueberzeugung empfohlen werden. Nähere Auskunft zu geben, ist der Unterzeichnete gern bereit Michelstadt, im April 1849 Steinberger, Realschul-Direktor. Vorzüglich Baierisch Lagerbier bei W. Kleinenbroich, Columbastraße Nr. 1 ‒. Kendall'sche Seifen-Parfümeriefabrik. (H. Pohlen) Hochstraße Nr. 146. Harte Haushaltungsseife à Sgr. 3 1/4 per Pfd. 10 Pfd für 1 Thlr. Wohlriechende Seifen à 4 1/2, 5, 6, 9 & 11 Sgr. per Pfd. Neu Angekommen. Komische Karrikatur-Gesichter. Die durch drücken die lächerlichsten Gestalten annehmen, bei Fr. Hermann, Marsplatz Nr. 3. Branntwein-Fabrikation betreffend. Ein Branntwein- und Liqueur-Geschäft in Leipzig sucht einen unverheiratheten, vermögenden jungen Mann welcher die Fabrikation der doppelten und einfachen Branntweine und gangbarsten Liqueure auf wohlfeilstem Wege gründlich versteht, mehrjährige praktische Uebung darin hat, jetzt eintreten und circa 1000 Thlr. baar gegen 5pCt. Verzinsung einlegen kann, wogegen ihm außer festen Einkommen eine Gewinnbetheiligung und sonst angenehme Verhältnisse zugesichert werden. Auf portofreie Briefe, Adresse D. E. Nr 100 poste restante Leipzig, das Nähere. Ein braves und ordentliches Mädchen wird gesucht. Wo, sagt die Exp. Theater-Anzeige. Donnerstag den 3. Mai 1849. Zum Schluß der Bühne: Martha oder der Markt zu Richmond. Große Oper in 4 Akten von Friedrich Musik von Flotow. Herausgeber: St. Naut. Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz288_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz288_1849/4
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 288. Köln, 3. Mai 1849, S. 1632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz288_1849/4>, abgerufen am 03.12.2024.