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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 268. Köln, [10.] April 1849.

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Donaufürstenthümer.
Jassy, 12. März.

So eben ist von der hiesigen Metropolitanbehörde, zufolge höherer Weisung, der Auftrag an alle Pfarrer ergangen, den Kaiser Nikolaus im Kirchengebete einzuschließen!

(Bukowina).
* Potsdam, 6. April.

Am 4. August wurde Dr. Tropus, Mitarbeiter am hiesigen Tagesblatte, meuchlings von Soldaten des 1. Garderegiments angefallen und fürchterlich verwundet. Es war offenbar auf einen Mord abgesehen.

Wir geben nachstehend die Erklärung eines Augenzeugen und des Arztes, zu dem der Verwundete gebracht wurde:

Es war am 4. April, Abends 7 3/4 Uhr, als ich in der Lindenstraße, unsern der dortigen Hauptwache, die Rückkehr des Hrn. Dr Tropus aus der Freyhoff'chen Buchdruckerei erwartete. - Nach Verlauf von etwa 10 Minuten trat er - wie ich bei dem hellen Mondschein genau wahrnehmen konnte - aus dem genannten Hause und ging langsamen Schrittes die Häuserfronte entlang, während ich mich in die Mitte der Straße begab und, dort schneller ausschreitend, an der Ecke der Charlottenstraße mit ihm zusammentreffen wollte. Nicht weit davon blieb ich, ihm den Rücken zugewendet, stehen. - Es herrschte ringsum die vollkommenste Stille. - Plötzlich tönt ein lauter Hülferuf an mein Ohr, ich wende mich um, und fast in demselben Moment liegt Hr. Dr. Tropus, durch den Schlag oder Stoß eines dem 1. Garderegiment angehorigen Soldaten niedergeschmettert, auch schon am Boden. - Der Soldat beugte sich über den Hülferufenden und stieß fortwährend nach dem Kopfe desselben, wobei er etwas, mir Unverständliches, vor sich hinmurmelte. Kaum versuchte ich es, den am Boden Kämpfenden aufzurichten und ihn von seinem Gegnern frei zu machen, als auch schon aus dem Schatten, welchen die Häuser warfen, plötzlich zwei andere Gardisten hervorstürzten, mir den Hut über die Augen schlugen, den Mantel von den Schultern zerrten und dann den Dr. ebenfalls wüthend mißhandelten

Alles dieses war das Werk von weniger als einer halben Minute Während ich nun den Hut vom Gesicht riß und die mit wahrhaft teuflischer Bosheit auf den fast schon leblos Darliegenden losschlagenden Soldaten durch Worte zu besänftigen und zurückzudrängen suchte - denn immer noch ahnte ich nur einen gemeinen Straßenexceß, keinen Angriff auf Leben und Tod - eilten hinter der Hauptwache etwa 16-20 andere Militärs, von denen mehrere der 6 Kompagnie des 1. Garderegiments angehörten, alle in Mützen und Waffenröcken, hervor und bildeten einen Kreis um die mörderische Gruppe. Mich stieß man dabei hin und her, ohne jedoch weiter thätlich gegen mich zu werden. Ein hinzugekommener Schuhmacherlehrling, so wie ein Gehülfe des Handschuhmachers Herrn Müller, wurden zürückgedrängt. Letzterer, wie er aussagt, mit der Drohung: Civilisten dürften nicht zugelassen werden, und man werde ihn niedermachen, wenn er nicht zurückweiche.

Auch dieser Vorfall war von nicht längerer Dauer, als der ihm vorangegangene. - Inmitten des Ringens gelang es dem Herrn Dr. Tropus sich vom Boden aufzuraffen, das Spalier zu durchbrechen und in den Laden des Schlächtermeisters Herrn Kreyher zu flüchten. Die Soldaten, von denen Einer ihm zugerufen hat: "Hier muß er verrecken, hier muß er sterben!" stürzten ihm nach, und obwohl ihm Einer derselben noch einen Faustschlag auf die Schulter gab und ein Zweiter ihn am Rockschooße von den Stufen herabzuzerren versuchte, so gelang es dem Verfolgten doch, das schützende Asyl zu erreichen. Die Soldaten zogen nun langsam die Charlottenstraße hinunter nach der Waisenstraße zu.

Mittlerweile hatten sich mehrere Bürger eingefunden, welche dem ziemlich brutalen Militär das Kannibalische seines Betragens gegen den Angefallenen vorhielten, aber mit rauhen Worten zurückgewiesen wurden. Als die Anzahl der Civilisten sich aber bald darauf bedeutend vermehrte und die Auslieferung der Thäter verlangte, entsprang der wahrscheinlich am meisten betheiligte Mitgenosse der verbrecherischen Rotte. Ein Bürger wollte ihn aufhalten, wich aber vor der ihm entgegengestreckten Faust und der Drohung: "Wenn Sie nicht machen, daß Sie fortkommen, schlage ich ihnen das Gesicht ein!" dem Flüchtlinge aus.

Obwohl die beiden Mitschuldigen des Verbrechens sich noch unter der Masse befanden, so war es doch unmöglich, sie herauszufinden. Ein Soldat der 6. Kompagnie des 1. Garderegiments, welcher Demjenigen, der Herrn Dr. Tropus von der Treppe zerren wollte, ein:"Halt, Landsmann!" zurief, leistete der Forderung, den Civilisten zu folgen und sich zu Protocoll nehmen zu lassen, mehr aus freiem Antriebe, als gezwungen Genüge.

Der Verwundete war inzwischen aus dem Hause des Herrn Kreyher in die gegenüberliegende Wohnung des Herrn Dr. medic. Zschiegner gebracht worden. Dorthin wendete sich nun die Masse, die immer noch, wie ich selbst, nichts weiter, als einen bloßen handgreiflichen Ueberfall vermuthete, bei dem Anblick aber, der ihrer harrte, auf das Schrecklichste enttäuscht wurde. Herr Dr, Tropus blutete aus nicht weniger als 9 Wunden, mehrere Stiche, die ihn nicht verletzt hatten, waren im Rockkragen sichtbar. Die Instrumente, mit welchen das Attentat verübt worden ist, waren Messer und dreischneidige Dolche. Wie scharf dieselben geschliffen sein mußten, läßt sich aus dem Umstande entnehmen, daß ein mich im Gedränge streifendes Messer, ohne daß ich seine Anwesenheit nur im Mindesten fühlte, mir eine Stelle des Vorhemdes total durchschnitten hatte.

Im Hause des Arztes erschienen nun, durch Herrn Freyhoff requirirt, der das Protokoll aufnehmende Polizei-Sergeant Herr Siegert und ein ziemlich starkes Wachtpiquet, welches den verhörten Grenadier einstweilen nach der Schloßwache abführte. Bei Aufnahme des Protokolls sagte Herr Dr. Tropus aus, wie er vermuthe, daß die Vollstrecker des Attentats, welche dem 1. Garde-Regiment angehörten, die Frevelthat nicht aus eigenem Antriebe begangen haben könnten, sondern wahrscheinlich von Höhern dazu veranlaßt worden seien. - In wiefern diese Vermuthung eine begründete ist, wird die bereits beantragte Untersuchung hoffentlich ergeben. -

In einigen Kreisen hat sich das Gerücht verbreitet, die Meuchler seien nicht Soldaten, sondern verkleidete Civilisten gewesen. Der Beweis dafür dürfte indessen schwer aufzufinden sein, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Personen, die den Angriff vollfürhten, sich sogleich, nachdem die Verfolgung mißlungen war, den zuschauenden Soldaten anschlossen und mit diesen gingen. Verkleidete Civilisten hätten solch ein keckes Spiel wahrscheinlich nicht gewagt, man müßte denn annehmen, daß auch das zuschauende Militär aus verkleideten Civilisten bestanden hätte. 10-20 Montirungen sind aber wohl nicht so schnell aufzutreiben. Zudem war der Mitverhörte ein wirklicher Soldat und sogar im Stande, die Namen zweier seiner Kameraden, welche er unter dem Haufen erkannt hatte, anzugeben.

Daß Einige das Faktum des Frevels von dem Militärstande abzuwälzen suchen, läßt sich sehr leicht von den Begriffen preußischer Waffenehre herleiten, die sich mehr als ein Jahrhundert hindurch vollkommen rein bewährt hat. Aus eben diesem Grunde läßt sich aber auch annehmen, daß die Soldaten des 1. Garde-Regiments selber Alles anwenden werden, um die Verbrecher zu ermitteln und dieselben, als der Ehre gleichen Waffendienstes nicht mehr werth, aus ihren Reihen zu stoßen und der strafenden Gerechtigkeit zu übergeben. Wir sahen im Zimmer des Arztes einige Soldaten des genannten Regiments fast weinen, daß ein solcher Greuel von ihren Kameraden begangen werden konnte. Hoffen wir also von der Ehrenhaftigkeit des Militärs und von der Thätigkeit der Behörden das Beste.

J. Frank.

Wir sind gleichzeitig in den Stand gesetzt, das ärztliche Attest des Hrn. Dr. Zschiegner mittheilen zu können. Es lautet dasselbe:

"Auf Grund der stattgehabten ärztlichen Untersuchung des Herrn Dr. Tropus, welcher mir am 4. April, Abends zwischen 7 und 8 Uhr, im bewußtlosen Zustande und von Blute triefend, in meine Behausung getragen wurde, ergab sich, daß derselbe mittelst scharfer, stechender Instrumente verwundet war."

Nachdem Herr Dr. Tropus vom Blute gereinigt, fanden sich am rechten Schläfenbeine, dicht am rechten Auge, 2 Stichwunden, etwa 1 Zoll Länge und Tiefe, auf dem Kopfe, am Hinterhauptbein, beiden Scheitelbeinen und Stirnbein zusammen 5 Wunden von derselben Größe, außerdem am Schultergelenk des rechten Armes eine Stichwunde, welche durch die Kleider, die Weichtheile bis auf den Knochen durchdringt Sämmtliche Verletzungen, zwar nicht lebensgefährlich, beweisen, daß es auf das Leben des Herrn Dr. Tropus abgesehen war, da sie fast alle edle Theile berühren. Außer allen diesen Verletzungen befinden sich noch einige kleine unbedeutende Hautwunden an den Fingern der rechten Hand, welche indeß von keiner Erheblichkeit sind. - Eine genaue Untersuchung ergiebt, daß einzelne Wunden mittelst eines Dolches geführt wurden, was sich außerdem an den Kleidern des Hrn. Dr. Tropus zur Genüge herausstellt. -Solches bescheinigt hiermit der Pflicht und Wahrheit gemäß

Zschiegner.

Redakteur en chef Karl Marx.

Auszug aus einem Briefe von Herrn Dr. J. Aug. Heyermann in New-Helvetia, Fort und Sacramento in Californien an Herrn Dr. Carl van Gelder in Goslar: -

Endlich ist der Augenblick gekommen, Dir wissen zu lassen, in welchem Winkel der Erde ich stecke. Den 23. November 1847 kam ich in San Franzisco an; mein Freund J. Hahn aus Coblenz miethete ein Dampfboot für mich nach Sonoma, welches an der nördlichen Bay von San Francisco liegt, und wo ich mich, natürlich mit ziemlich leeren Taschen, am 1. Februar 1848 etablirte. Ich wurde aber sehr bald vom Gouvernement als Arzt mit gutem Gehalt angestellt, verdiente nebenbei sehr viel in meiner Privatpraxis und wendete meine Ersparnisse zum Ankauf eines Landgutes an, kaufte mir Ochsen, Pferde, Schaafe, Kühe, Hühner, habe bereits für 500 Leute Kartoffeln, Erbsen, Bohnen etc. in der Erde, und mehrere Deutsche in meinen Diensten, denen ich Unterhalt gebe und einen Theil von meinem Gewinn zugesichert habe. Alles gedeiht vortrefflich, die Erndte ist vor der Thür, das Erndtefest schon vorbereitet. - Da kommt auf einmal mir ein Strich in die Quere. - Alles, Groß und Klein, läuft und kriecht nach Sacramento, den entdeckten Minen; ich selbst war einer der Ersten, der daselbst anlangte, und Du hättest mich sehen sollen, wie geschickt ich bald mit der Schaufel umzugehen wußte. Da es jedoch harte Arbeit ist, nehme ich meine Axt, merkte mir ein Stück Landes; es ist mein mit dem Golde darin Jeder erbeutet zwischen 20-100 Dollars in einem Tage; denke nur, fast gediegenes Gold. Bald werde ich nach Sonoma zurückkehren, um meine Erndte einzubringen. Alle Arbeitslöhne sind sehr gestiegen. Ein Schmidt, Stellmacher, Zimmermann, Landbauer etc. arbeitet nicht unter 10 Dollars den Tag. Alles ist sehr theuer, wer aber nur vernünftig lebt, muß verdienen, wenn er arbeitet, denn der Tagelohn war früher 3 bis 5 Dollars, jetzt arbeitet Niemand unter 10 Dollars, dabei Alles frei.

Alles, wonach Du Dich sehnst, findest Du hier; die Erde bedeckt mit der schönsten Flora, zum Landbau noch reicher; in der Erde Gold, Silber, selbst Edelsteine und alle Metalle; Thiere und Vögel der schönsten Gattung, das Land mit schönen Flüssen durchschnitten, die von Fischen wimmeln, worauf Hunderte von Meilen Schifffahrt getrieben wird. Der Mann frei! - Es gibt Hunderte hier, die, die Büchse in der Hand, es vorziehen, in den Gebirgen und Wäldern unter den Indianern zu leben und die Freiheit und Kraft des Menschen zu fühlen. Komm! Du versiehst Dich mit 3 starken Anzügen, 3 Paar starken Schuhen und Stiefeln etc. etc. Also Glück auf! Laß nur den Muth nicht sinken. Wenn wir nur gewöhnliche Arbeiter wären und mit Axt und Spaten besser umzugehen wüßten, an 100 Collars in einem Tage kann man hier verdienen.

Noch habe ich vergessen Dir zu sagen, daß ich nicht viel reicher als eine Kirchenmaus hier in Californien an's Land kam, kein Instrument, kein Buch, kein Medikamente konnte ich retten. Denkst Du also wirklich dem Aesculapos Stabe ferner zu huldigen, gut, so bringe das Nöthige mit; denn ich denke wir ziehen zusammen (bauen Hopfen bis 6 Dollars das Pfd.) treiben Schaaf- und Viehzucht. Bringe einige Sämereien mit und überlege Dir's; es kommt nur darauf an, was für eine Lebensart Du vorziehst. Alles läßt sich machen, um so mehr, wenn man genügsam ist und das sind wir. Leb wohl etc.

gez. J. A. Heyermann:

Berichtigung.

In der ersten Ausgabe der vorgestrigen Zeitung (Seite 1, Spalte 3, Zeile 44) in dem Artikel Köln, muß es heißen: "Endlich, in welchen Verhältnissen auch immer die Kapitalistenklasse, die Bourgeoisie, sei es eines Landes, sei es des ganzen Weltmarktes, den Reinertrag der Produktion unter sich vertheile, die Gesammtsumme dieses Reinertrags ist jedesmal nur die Summe, um welche die aufgehäufte Arbeit im Großen und Ganzen durch die lebendige Arbeit vermehrt worden ist.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Bekanntmachung.

Die Verloosung der Budenplätze für die am Mittwoch den 18. April c. beginnende und mit Sonntag den 6. Mai c. endigende, neunzehntägige Ostermesse wird am Freitag den 13. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, in dem Marktbureau auf dem hiesigen Altenmarkte öffentlich stattfinden, wozu die meßbesuchenden Verkäufer entweder persönlich oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen, hiermit eingeladen werden.

Köln, den 1 April 1849.

Der kommissarische Oberbürgermeister, Graeff.

Mobilar-Verkauf.

Am Mittwoch den 11. April 1849, Mittags 12 Uhr, sollen in Folge Rathskammerbeschlusses des Königl. Landgerichtes zu Köln in dem Hause Minoritenstraße Nr. 25 in Köln, mehre Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Sophas, Spiegel, Schränke, 1 Schreibpult, 1 Sekretär, eine Fournaise etc., sodann circa 60 Ohm Wein gegen baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Fr Happel, Gerichtsvollzieher.

Geburts-Anzeige.

Die heute Nacht halb 1 Uhr erfolgte Entbindung meiner lieben Frau Sibilla geb. Dormagen von einem gesunden Knaben, beehrt sich statt besonderer Meldung anzuzeigen.

Köln, den 9. April 1849.

Fr. Ferd. Quitter.

Bürgerwehr-Cavallerie.

Die Karten zu dem am 15. d. Mts. im Harff'schen Saale stattfindenden Balle können von den Cameraden bei dem am Mittwoch Abend stattfindenden Appel und bei dem Rechnungsführer Herren Birrenbach, in der Schildergasse, in Empfang genommen werden.

Die Manufaktur- und Modewaaren-Handlung von Joseph Baum, Obenmarspforten, bietet ihren Kunden ein großes Lager viereckiger und langer brochirter Shawls, letztere im Preise von 20 Thaler und höher, zur gefälligen Abnahme an.

Dülken.

Für Dülken im Kreise Kempen wird ein zweiter Arzt gesucht. Gewünscht wird, daß selbiger schon schwarzweiß wäre, 7 Fuß 3 Zoll lang, Religion deutschkatholisch, Reaktionär erster Klasse; falls er Bedienung nöthig, kann er selbige mit Bozzen oder abgenutzten Kleidungsstücken bezahlen. N. B. Vetter Manus meint, er müßte ein ganz feiner Naturforscher sein.

H. C. R. H. G. C. B. D.

Ein kleines Landgut, des besten Ackerlandes, Wiesen und Gärten, mit mehreren großen ausländischen Zierbäumen etc., in deren Mitte das Wohn- und Oekonomie-Gebäude (meistens ganz neu erbaut) sich befinden, ist in Unterfranken, nur fünf Minuten von einer lebhaften Stadt a. M., an den königl. Hofgarten und Fasanerie-Park angrenzend, gelegen, unter annehmbaren Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfrage J. G. Müller in Frankfurt a. M., Allerheiligengasse Nr. 30.

Ein junger Mann von 30 Jahren, der französischen Sprache und Correspondenz mächtig, nebst praktischen Kenntnissen der englischen Sprache, sucht eine Stelle als Reisender oder in einer Agentur angewendet zu werden.

Näheres in dem öffentlichen Geschäfts-Bureau des Hrn. Tit. Lissignolo, Lit. C. 4 Nr. 2 in Mannheim.

Bedeutend lautere Anfrage.

Soll denn der Landkreis Köln und Mülheim in Berlin ohne Vertretung bleiben? - Weßhalb wird noch nicht gewählt? Wie lange wird die Wahl noch künstlich hinausgeschoben?

Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.

Ein Kappenmacher gesucht. Hohle Nr 2.

Börse bei Halin.

Osterdienstag findet ein großes Instrumental- und Vocal-Concert der philharmonischen Künstlerfamilie Beyerböck aus Wien statt.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.

Täglich frischer Maitrank im "Freischützen."

Demokratischer Verein in Deutz welcher wegen der Osterfeiertage ausgesetzt worden, findet heute Dienstag den 10. April, Abends halb 8 Uhr statt, im großen Saale der Mailust,

Der provisorische Vorstand.

Bierbrauerei "zum Bart."

Die Eröffnung meiner Gartenwirthschaft, Scheiben und Vogelschießen zeige ich ergebenst an; und empfehle mich bestens mit einem vorzüglichen Weißbier, welches dem bairischen in mancher Hinsicht vorzuziehen ist Joseph Frings.

Brand Nro. 1, an der gr. Neugasse

Hagelschaden Versicherungs-Gesellschaft in Erfurt.

Meinen Agenten, so wie den seitherigen Mitgliedern zur gef. Nachricht, daß ich, in Folge Uebereinkunft mit dem Direktorio die General-Agentur an Herrn Franz Saart übergeben habe, der demgemäß die Ordnung der noch nicht regulirten Angelegenheiten besorgen wird.

Steph. Adolph Naut.

Mit Bezug auf obige Ankündigung des Herrn Naut bittet der Unterzeichnete die Herren Agenten und Mitglieder der Gesellschaft sich sowohl wegen erneuerten Versicherungs-Anträgen, wie auch wegen Aufnahme neuer Versicherungen an ihn zu wenden.

Die Herren Oekonomen und Ackerbautreibenden mache ich besonders auf die seitherige Thätigkeit der Gesellschaft aufmerksam, und hebe namentlich hervor, daß die Gesellschaft in den Versicherungsperioden von

1845bei902MitgliederneinerVersicherungssummevon1.169 360Thlr.17 118.9.7 Pf.
1846bei2413MitgliederneinerVersicherungssummevon2.716 150Thlr.6275.89 Pf.
1847bei4891MitgliederneinerVersicherungssummevon8251.220Thlr.45 687 1.5 Pf.
1848bei6981MitgliederneinerVersicherungssummevon8.784.600Thlr.147773.161 Pf.
also in 4 JahrenThlr.217.154.5.10

an Entschädigung für Hagelschaden vergütete; außerdem wurden aus den Ueberschüssen von 1846 66 pCt. und von 1847 8pCt. der Prämie als Dividende zurückbezahlt und ein Reservefonds von circa Thlr. 2600 ersammelt.

Wie sehr übrigens die Wirksamkeit und Richtigkeit des Unternehmens von allen Seiten anerkannt wird, bezeugt zur Genüge der Umstand, daß die Zahl der Mitglieder in der kurzen Zeit des Bestehens von 902 auf 6981 und die Versicherungssumme von 1169360 auf 8.784.600 Thlr. gestiegen ist. Wenn gleich in unserer Rheinprovinz verhältnißmäßig wenig Hagelschäden vorkommen, so dürfte doch die Ertragsfähigkeit des Bodens und dessen sicherer Werth den Eigenthümer besonders veranlassen, sich vor unvorhergesehenen Fällen durch eine unbedeutende Prämie zu sichern, und fordere ich daher alle Grundeigenthümer auf sich aller der Vortheile, welche die Gesellschaft bietet, theilhaftig zu machen.

Die Bedingungen und Briefe der Gesellschaft können bei mir oder den in Kreis- und Wochenblättern näher bezeichneten Herren Agenten eingesehen und Versicherungs-Anträge gemacht werden. Anbietungen zur Uebernahme von Agenturen an anderen Orten innerhalb meines Wirkungskreises der Regierungsbezirke Köln, Aachen und Koblenz nehme ich franco entgegen.

Köln, den 1. April 1849.

Franz Saart, General-Agent, Maria-Ablaßplatz Nr. 6.

Arbeiter-Verein.

Versammlung im Eiser-(Dickopf'schen) Saale. Mittwoch den 11. April 1849. Abends 8 Uhr.

Die wichtigen Tagesereignisse veranlassen das Komite, die wöchentliche Sitzung, trotz der Feiertage nicht ausfallen zu lassen.

Eintrittspreis für Nicht-Mitglieder ein Silbergroschen. Damen frei.

Das Comite.

Feuerfeste Thonerde für Glas-, Porzellanfabriken u. s. w.

Wir empfehlen uns zu Lieferungen der seit Jahren rühmlichst bekonnten Klingenberger feuerfesten Thonerde, die vom 5. April d. J. an nur allein bei uns zu haben ist. - Das Bergwerk betreiben wir unter der Firma "Wagner & Comp."

Klingenberg a. M. bei Obernburg in Baiern.

Die Bergwerks-Pächter:

Sebastian Wagner, junior.
Valtin Heßler.
Franz Alex Wagner.

Kost und Logis. Kreuzgasse Nr. 10.

Zwei erfahrene Modearbeiterinnen gesucht.

D. C. s. w.

Geübte Cigarren-Wickelmacher werden gesucht. Ehrenstraße Nr. 27.

Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Budengasse Nro. 5.

Ausverkauf.

Da ich wegen Alterschwäche meine Spiegel- u. Möbelfabrik eingehen lasse, so verkaufe ich die vorräthigen Spiegel und Möbel elegante als einfache, in Pallisander, Mahagoni, Nuß- und Kirschbaum zu den billigsten Preisen und bitte um geneigten Zuspruch.

Joh. Gotf. Schloemer.

Hochstraße 20-24.

Zeichnen- und Malerschule.

Mittwoch den 11. dieses wird der Sommer-Kursus seinen Anfang nehmen.

Katz, am Hof Nr. 20.

Theater-Anzeige.

Mittwoch den 11. Sept:

Die Favoritin.

Romantische Oper in 4 Akten von Donizetti.

Der Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.

Donaufürstenthümer.
Jassy, 12. März.

So eben ist von der hiesigen Metropolitanbehörde, zufolge höherer Weisung, der Auftrag an alle Pfarrer ergangen, den Kaiser Nikolaus im Kirchengebete einzuschließen!

(Bukowina).
* Potsdam, 6. April.

Am 4. August wurde Dr. Tropus, Mitarbeiter am hiesigen Tagesblatte, meuchlings von Soldaten des 1. Garderegiments angefallen und fürchterlich verwundet. Es war offenbar auf einen Mord abgesehen.

Wir geben nachstehend die Erklärung eines Augenzeugen und des Arztes, zu dem der Verwundete gebracht wurde:

Es war am 4. April, Abends 7 3/4 Uhr, als ich in der Lindenstraße, unsern der dortigen Hauptwache, die Rückkehr des Hrn. Dr Tropus aus der Freyhoff'chen Buchdruckerei erwartete. ‒ Nach Verlauf von etwa 10 Minuten trat er ‒ wie ich bei dem hellen Mondschein genau wahrnehmen konnte ‒ aus dem genannten Hause und ging langsamen Schrittes die Häuserfronte entlang, während ich mich in die Mitte der Straße begab und, dort schneller ausschreitend, an der Ecke der Charlottenstraße mit ihm zusammentreffen wollte. Nicht weit davon blieb ich, ihm den Rücken zugewendet, stehen. ‒ Es herrschte ringsum die vollkommenste Stille. ‒ Plötzlich tönt ein lauter Hülferuf an mein Ohr, ich wende mich um, und fast in demselben Moment liegt Hr. Dr. Tropus, durch den Schlag oder Stoß eines dem 1. Garderegiment angehorigen Soldaten niedergeschmettert, auch schon am Boden. ‒ Der Soldat beugte sich über den Hülferufenden und stieß fortwährend nach dem Kopfe desselben, wobei er etwas, mir Unverständliches, vor sich hinmurmelte. Kaum versuchte ich es, den am Boden Kämpfenden aufzurichten und ihn von seinem Gegnern frei zu machen, als auch schon aus dem Schatten, welchen die Häuser warfen, plötzlich zwei andere Gardisten hervorstürzten, mir den Hut über die Augen schlugen, den Mantel von den Schultern zerrten und dann den Dr. ebenfalls wüthend mißhandelten

Alles dieses war das Werk von weniger als einer halben Minute Während ich nun den Hut vom Gesicht riß und die mit wahrhaft teuflischer Bosheit auf den fast schon leblos Darliegenden losschlagenden Soldaten durch Worte zu besänftigen und zurückzudrängen suchte ‒ denn immer noch ahnte ich nur einen gemeinen Straßenexceß, keinen Angriff auf Leben und Tod ‒ eilten hinter der Hauptwache etwa 16-20 andere Militärs, von denen mehrere der 6 Kompagnie des 1. Garderegiments angehörten, alle in Mützen und Waffenröcken, hervor und bildeten einen Kreis um die mörderische Gruppe. Mich stieß man dabei hin und her, ohne jedoch weiter thätlich gegen mich zu werden. Ein hinzugekommener Schuhmacherlehrling, so wie ein Gehülfe des Handschuhmachers Herrn Müller, wurden zürückgedrängt. Letzterer, wie er aussagt, mit der Drohung: Civilisten dürften nicht zugelassen werden, und man werde ihn niedermachen, wenn er nicht zurückweiche.

Auch dieser Vorfall war von nicht längerer Dauer, als der ihm vorangegangene. ‒ Inmitten des Ringens gelang es dem Herrn Dr. Tropus sich vom Boden aufzuraffen, das Spalier zu durchbrechen und in den Laden des Schlächtermeisters Herrn Kreyher zu flüchten. Die Soldaten, von denen Einer ihm zugerufen hat: „Hier muß er verrecken, hier muß er sterben!“ stürzten ihm nach, und obwohl ihm Einer derselben noch einen Faustschlag auf die Schulter gab und ein Zweiter ihn am Rockschooße von den Stufen herabzuzerren versuchte, so gelang es dem Verfolgten doch, das schützende Asyl zu erreichen. Die Soldaten zogen nun langsam die Charlottenstraße hinunter nach der Waisenstraße zu.

Mittlerweile hatten sich mehrere Bürger eingefunden, welche dem ziemlich brutalen Militär das Kannibalische seines Betragens gegen den Angefallenen vorhielten, aber mit rauhen Worten zurückgewiesen wurden. Als die Anzahl der Civilisten sich aber bald darauf bedeutend vermehrte und die Auslieferung der Thäter verlangte, entsprang der wahrscheinlich am meisten betheiligte Mitgenosse der verbrecherischen Rotte. Ein Bürger wollte ihn aufhalten, wich aber vor der ihm entgegengestreckten Faust und der Drohung: „Wenn Sie nicht machen, daß Sie fortkommen, schlage ich ihnen das Gesicht ein!“ dem Flüchtlinge aus.

Obwohl die beiden Mitschuldigen des Verbrechens sich noch unter der Masse befanden, so war es doch unmöglich, sie herauszufinden. Ein Soldat der 6. Kompagnie des 1. Garderegiments, welcher Demjenigen, der Herrn Dr. Tropus von der Treppe zerren wollte, ein:„Halt, Landsmann!“ zurief, leistete der Forderung, den Civilisten zu folgen und sich zu Protocoll nehmen zu lassen, mehr aus freiem Antriebe, als gezwungen Genüge.

Der Verwundete war inzwischen aus dem Hause des Herrn Kreyher in die gegenüberliegende Wohnung des Herrn Dr. medic. Zschiegner gebracht worden. Dorthin wendete sich nun die Masse, die immer noch, wie ich selbst, nichts weiter, als einen bloßen handgreiflichen Ueberfall vermuthete, bei dem Anblick aber, der ihrer harrte, auf das Schrecklichste enttäuscht wurde. Herr Dr, Tropus blutete aus nicht weniger als 9 Wunden, mehrere Stiche, die ihn nicht verletzt hatten, waren im Rockkragen sichtbar. Die Instrumente, mit welchen das Attentat verübt worden ist, waren Messer und dreischneidige Dolche. Wie scharf dieselben geschliffen sein mußten, läßt sich aus dem Umstande entnehmen, daß ein mich im Gedränge streifendes Messer, ohne daß ich seine Anwesenheit nur im Mindesten fühlte, mir eine Stelle des Vorhemdes total durchschnitten hatte.

Im Hause des Arztes erschienen nun, durch Herrn Freyhoff requirirt, der das Protokoll aufnehmende Polizei-Sergeant Herr Siegert und ein ziemlich starkes Wachtpiquet, welches den verhörten Grenadier einstweilen nach der Schloßwache abführte. Bei Aufnahme des Protokolls sagte Herr Dr. Tropus aus, wie er vermuthe, daß die Vollstrecker des Attentats, welche dem 1. Garde-Regiment angehörten, die Frevelthat nicht aus eigenem Antriebe begangen haben könnten, sondern wahrscheinlich von Höhern dazu veranlaßt worden seien. ‒ In wiefern diese Vermuthung eine begründete ist, wird die bereits beantragte Untersuchung hoffentlich ergeben. ‒

In einigen Kreisen hat sich das Gerücht verbreitet, die Meuchler seien nicht Soldaten, sondern verkleidete Civilisten gewesen. Der Beweis dafür dürfte indessen schwer aufzufinden sein, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Personen, die den Angriff vollfürhten, sich sogleich, nachdem die Verfolgung mißlungen war, den zuschauenden Soldaten anschlossen und mit diesen gingen. Verkleidete Civilisten hätten solch ein keckes Spiel wahrscheinlich nicht gewagt, man müßte denn annehmen, daß auch das zuschauende Militär aus verkleideten Civilisten bestanden hätte. 10-20 Montirungen sind aber wohl nicht so schnell aufzutreiben. Zudem war der Mitverhörte ein wirklicher Soldat und sogar im Stande, die Namen zweier seiner Kameraden, welche er unter dem Haufen erkannt hatte, anzugeben.

Daß Einige das Faktum des Frevels von dem Militärstande abzuwälzen suchen, läßt sich sehr leicht von den Begriffen preußischer Waffenehre herleiten, die sich mehr als ein Jahrhundert hindurch vollkommen rein bewährt hat. Aus eben diesem Grunde läßt sich aber auch annehmen, daß die Soldaten des 1. Garde-Regiments selber Alles anwenden werden, um die Verbrecher zu ermitteln und dieselben, als der Ehre gleichen Waffendienstes nicht mehr werth, aus ihren Reihen zu stoßen und der strafenden Gerechtigkeit zu übergeben. Wir sahen im Zimmer des Arztes einige Soldaten des genannten Regiments fast weinen, daß ein solcher Greuel von ihren Kameraden begangen werden konnte. Hoffen wir also von der Ehrenhaftigkeit des Militärs und von der Thätigkeit der Behörden das Beste.

J. Frank.

Wir sind gleichzeitig in den Stand gesetzt, das ärztliche Attest des Hrn. Dr. Zschiegner mittheilen zu können. Es lautet dasselbe:

„Auf Grund der stattgehabten ärztlichen Untersuchung des Herrn Dr. Tropus, welcher mir am 4. April, Abends zwischen 7 und 8 Uhr, im bewußtlosen Zustande und von Blute triefend, in meine Behausung getragen wurde, ergab sich, daß derselbe mittelst scharfer, stechender Instrumente verwundet war.“

Nachdem Herr Dr. Tropus vom Blute gereinigt, fanden sich am rechten Schläfenbeine, dicht am rechten Auge, 2 Stichwunden, etwa 1 Zoll Länge und Tiefe, auf dem Kopfe, am Hinterhauptbein, beiden Scheitelbeinen und Stirnbein zusammen 5 Wunden von derselben Größe, außerdem am Schultergelenk des rechten Armes eine Stichwunde, welche durch die Kleider, die Weichtheile bis auf den Knochen durchdringt Sämmtliche Verletzungen, zwar nicht lebensgefährlich, beweisen, daß es auf das Leben des Herrn Dr. Tropus abgesehen war, da sie fast alle edle Theile berühren. Außer allen diesen Verletzungen befinden sich noch einige kleine unbedeutende Hautwunden an den Fingern der rechten Hand, welche indeß von keiner Erheblichkeit sind. ‒ Eine genaue Untersuchung ergiebt, daß einzelne Wunden mittelst eines Dolches geführt wurden, was sich außerdem an den Kleidern des Hrn. Dr. Tropus zur Genüge herausstellt. ‒Solches bescheinigt hiermit der Pflicht und Wahrheit gemäß

Zschiegner.

Redakteur en chef Karl Marx.

Auszug aus einem Briefe von Herrn Dr. J. Aug. Heyermann in New-Helvetia, Fort und Sacramento in Californien an Herrn Dr. Carl van Gelder in Goslar: ‒

Endlich ist der Augenblick gekommen, Dir wissen zu lassen, in welchem Winkel der Erde ich stecke. Den 23. November 1847 kam ich in San Franzisco an; mein Freund J. Hahn aus Coblenz miethete ein Dampfboot für mich nach Sonoma, welches an der nördlichen Bay von San Francisco liegt, und wo ich mich, natürlich mit ziemlich leeren Taschen, am 1. Februar 1848 etablirte. Ich wurde aber sehr bald vom Gouvernement als Arzt mit gutem Gehalt angestellt, verdiente nebenbei sehr viel in meiner Privatpraxis und wendete meine Ersparnisse zum Ankauf eines Landgutes an, kaufte mir Ochsen, Pferde, Schaafe, Kühe, Hühner, habe bereits für 500 Leute Kartoffeln, Erbsen, Bohnen etc. in der Erde, und mehrere Deutsche in meinen Diensten, denen ich Unterhalt gebe und einen Theil von meinem Gewinn zugesichert habe. Alles gedeiht vortrefflich, die Erndte ist vor der Thür, das Erndtefest schon vorbereitet. ‒ Da kommt auf einmal mir ein Strich in die Quere. ‒ Alles, Groß und Klein, läuft und kriecht nach Sacramento, den entdeckten Minen; ich selbst war einer der Ersten, der daselbst anlangte, und Du hättest mich sehen sollen, wie geschickt ich bald mit der Schaufel umzugehen wußte. Da es jedoch harte Arbeit ist, nehme ich meine Axt, merkte mir ein Stück Landes; es ist mein mit dem Golde darin Jeder erbeutet zwischen 20-100 Dollars in einem Tage; denke nur, fast gediegenes Gold. Bald werde ich nach Sonoma zurückkehren, um meine Erndte einzubringen. Alle Arbeitslöhne sind sehr gestiegen. Ein Schmidt, Stellmacher, Zimmermann, Landbauer etc. arbeitet nicht unter 10 Dollars den Tag. Alles ist sehr theuer, wer aber nur vernünftig lebt, muß verdienen, wenn er arbeitet, denn der Tagelohn war früher 3 bis 5 Dollars, jetzt arbeitet Niemand unter 10 Dollars, dabei Alles frei.

Alles, wonach Du Dich sehnst, findest Du hier; die Erde bedeckt mit der schönsten Flora, zum Landbau noch reicher; in der Erde Gold, Silber, selbst Edelsteine und alle Metalle; Thiere und Vögel der schönsten Gattung, das Land mit schönen Flüssen durchschnitten, die von Fischen wimmeln, worauf Hunderte von Meilen Schifffahrt getrieben wird. Der Mann frei! ‒ Es gibt Hunderte hier, die, die Büchse in der Hand, es vorziehen, in den Gebirgen und Wäldern unter den Indianern zu leben und die Freiheit und Kraft des Menschen zu fühlen. Komm! Du versiehst Dich mit 3 starken Anzügen, 3 Paar starken Schuhen und Stiefeln etc. etc. Also Glück auf! Laß nur den Muth nicht sinken. Wenn wir nur gewöhnliche Arbeiter wären und mit Axt und Spaten besser umzugehen wüßten, an 100 Collars in einem Tage kann man hier verdienen.

Noch habe ich vergessen Dir zu sagen, daß ich nicht viel reicher als eine Kirchenmaus hier in Californien an's Land kam, kein Instrument, kein Buch, kein Medikamente konnte ich retten. Denkst Du also wirklich dem Aesculapos Stabe ferner zu huldigen, gut, so bringe das Nöthige mit; denn ich denke wir ziehen zusammen (bauen Hopfen bis 6 Dollars das Pfd.) treiben Schaaf- und Viehzucht. Bringe einige Sämereien mit und überlege Dir's; es kommt nur darauf an, was für eine Lebensart Du vorziehst. Alles läßt sich machen, um so mehr, wenn man genügsam ist und das sind wir. Leb wohl etc.

gez. J. A. Heyermann:

Berichtigung.

In der ersten Ausgabe der vorgestrigen Zeitung (Seite 1, Spalte 3, Zeile 44) in dem Artikel Köln, muß es heißen: „Endlich, in welchen Verhältnissen auch immer die Kapitalistenklasse, die Bourgeoisie, sei es eines Landes, sei es des ganzen Weltmarktes, den Reinertrag der Produktion unter sich vertheile, die Gesammtsumme dieses Reinertrags ist jedesmal nur die Summe, um welche die aufgehäufte Arbeit im Großen und Ganzen durch die lebendige Arbeit vermehrt worden ist.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Bekanntmachung.

Die Verloosung der Budenplätze für die am Mittwoch den 18. April c. beginnende und mit Sonntag den 6. Mai c. endigende, neunzehntägige Ostermesse wird am Freitag den 13. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, in dem Marktbureau auf dem hiesigen Altenmarkte öffentlich stattfinden, wozu die meßbesuchenden Verkäufer entweder persönlich oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen, hiermit eingeladen werden.

Köln, den 1 April 1849.

Der kommissarische Oberbürgermeister, Graeff.

Mobilar-Verkauf.

Am Mittwoch den 11. April 1849, Mittags 12 Uhr, sollen in Folge Rathskammerbeschlusses des Königl. Landgerichtes zu Köln in dem Hause Minoritenstraße Nr. 25 in Köln, mehre Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Sophas, Spiegel, Schränke, 1 Schreibpult, 1 Sekretär, eine Fournaise etc., sodann circa 60 Ohm Wein gegen baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Fr Happel, Gerichtsvollzieher.

Geburts-Anzeige.

Die heute Nacht halb 1 Uhr erfolgte Entbindung meiner lieben Frau Sibilla geb. Dormagen von einem gesunden Knaben, beehrt sich statt besonderer Meldung anzuzeigen.

Köln, den 9. April 1849.

Fr. Ferd. Quitter.

Bürgerwehr-Cavallerie.

Die Karten zu dem am 15. d. Mts. im Harff'schen Saale stattfindenden Balle können von den Cameraden bei dem am Mittwoch Abend stattfindenden Appel und bei dem Rechnungsführer Herren Birrenbach, in der Schildergasse, in Empfang genommen werden.

Die Manufaktur- und Modewaaren-Handlung von Joseph Baum, Obenmarspforten, bietet ihren Kunden ein großes Lager viereckiger und langer brochirter Shawls, letztere im Preise von 20 Thaler und höher, zur gefälligen Abnahme an.

Dülken.

Für Dülken im Kreise Kempen wird ein zweiter Arzt gesucht. Gewünscht wird, daß selbiger schon schwarzweiß wäre, 7 Fuß 3 Zoll lang, Religion deutschkatholisch, Reaktionär erster Klasse; falls er Bedienung nöthig, kann er selbige mit Bozzen oder abgenutzten Kleidungsstücken bezahlen. N. B. Vetter Manus meint, er müßte ein ganz feiner Naturforscher sein.

H. C. R. H. G. C. B. D.

Ein kleines Landgut, des besten Ackerlandes, Wiesen und Gärten, mit mehreren großen ausländischen Zierbäumen etc., in deren Mitte das Wohn- und Oekonomie-Gebäude (meistens ganz neu erbaut) sich befinden, ist in Unterfranken, nur fünf Minuten von einer lebhaften Stadt a. M., an den königl. Hofgarten und Fasanerie-Park angrenzend, gelegen, unter annehmbaren Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfrage J. G. Müller in Frankfurt a. M., Allerheiligengasse Nr. 30.

Ein junger Mann von 30 Jahren, der französischen Sprache und Correspondenz mächtig, nebst praktischen Kenntnissen der englischen Sprache, sucht eine Stelle als Reisender oder in einer Agentur angewendet zu werden.

Näheres in dem öffentlichen Geschäfts-Bureau des Hrn. Tit. Lissignolo, Lit. C. 4 Nr. 2 in Mannheim.

Bedeutend lautere Anfrage.

Soll denn der Landkreis Köln und Mülheim in Berlin ohne Vertretung bleiben? ‒ Weßhalb wird noch nicht gewählt? Wie lange wird die Wahl noch künstlich hinausgeschoben?

Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.

Ein Kappenmacher gesucht. Hohle Nr 2.

Börse bei Halin.

Osterdienstag findet ein großes Instrumental- und Vocal-Concert der philharmonischen Künstlerfamilie Beyerböck aus Wien statt.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.

Täglich frischer Maitrank im „Freischützen.“

Demokratischer Verein in Deutz welcher wegen der Osterfeiertage ausgesetzt worden, findet heute Dienstag den 10. April, Abends halb 8 Uhr statt, im großen Saale der Mailust,

Der provisorische Vorstand.

Bierbrauerei „zum Bart.“

Die Eröffnung meiner Gartenwirthschaft, Scheiben und Vogelschießen zeige ich ergebenst an; und empfehle mich bestens mit einem vorzüglichen Weißbier, welches dem bairischen in mancher Hinsicht vorzuziehen ist Joseph Frings.

Brand Nro. 1, an der gr. Neugasse

Hagelschaden Versicherungs-Gesellschaft in Erfurt.

Meinen Agenten, so wie den seitherigen Mitgliedern zur gef. Nachricht, daß ich, in Folge Uebereinkunft mit dem Direktorio die General-Agentur an Herrn Franz Saart übergeben habe, der demgemäß die Ordnung der noch nicht regulirten Angelegenheiten besorgen wird.

Steph. Adolph Naut.

Mit Bezug auf obige Ankündigung des Herrn Naut bittet der Unterzeichnete die Herren Agenten und Mitglieder der Gesellschaft sich sowohl wegen erneuerten Versicherungs-Anträgen, wie auch wegen Aufnahme neuer Versicherungen an ihn zu wenden.

Die Herren Oekonomen und Ackerbautreibenden mache ich besonders auf die seitherige Thätigkeit der Gesellschaft aufmerksam, und hebe namentlich hervor, daß die Gesellschaft in den Versicherungsperioden von

1845bei902MitgliederneinerVersicherungssummevon1.169 360Thlr.17 118.9.7 Pf.
1846bei2413MitgliederneinerVersicherungssummevon2.716 150Thlr.6275.89 Pf.
1847bei4891MitgliederneinerVersicherungssummevon8251.220Thlr.45 687 1.5 Pf.
1848bei6981MitgliederneinerVersicherungssummevon8.784.600Thlr.147773.161 Pf.
also in 4 JahrenThlr.217.154.5.10

an Entschädigung für Hagelschaden vergütete; außerdem wurden aus den Ueberschüssen von 1846 66 pCt. und von 1847 8pCt. der Prämie als Dividende zurückbezahlt und ein Reservefonds von circa Thlr. 2600 ersammelt.

Wie sehr übrigens die Wirksamkeit und Richtigkeit des Unternehmens von allen Seiten anerkannt wird, bezeugt zur Genüge der Umstand, daß die Zahl der Mitglieder in der kurzen Zeit des Bestehens von 902 auf 6981 und die Versicherungssumme von 1169360 auf 8.784.600 Thlr. gestiegen ist. Wenn gleich in unserer Rheinprovinz verhältnißmäßig wenig Hagelschäden vorkommen, so dürfte doch die Ertragsfähigkeit des Bodens und dessen sicherer Werth den Eigenthümer besonders veranlassen, sich vor unvorhergesehenen Fällen durch eine unbedeutende Prämie zu sichern, und fordere ich daher alle Grundeigenthümer auf sich aller der Vortheile, welche die Gesellschaft bietet, theilhaftig zu machen.

Die Bedingungen und Briefe der Gesellschaft können bei mir oder den in Kreis- und Wochenblättern näher bezeichneten Herren Agenten eingesehen und Versicherungs-Anträge gemacht werden. Anbietungen zur Uebernahme von Agenturen an anderen Orten innerhalb meines Wirkungskreises der Regierungsbezirke Köln, Aachen und Koblenz nehme ich franco entgegen.

Köln, den 1. April 1849.

Franz Saart, General-Agent, Maria-Ablaßplatz Nr. 6.

Arbeiter-Verein.

Versammlung im Eiser-(Dickopf'schen) Saale. Mittwoch den 11. April 1849. Abends 8 Uhr.

Die wichtigen Tagesereignisse veranlassen das Komite, die wöchentliche Sitzung, trotz der Feiertage nicht ausfallen zu lassen.

Eintrittspreis für Nicht-Mitglieder ein Silbergroschen. Damen frei.

Das Comite.

Feuerfeste Thonerde für Glas-, Porzellanfabriken u. s. w.

Wir empfehlen uns zu Lieferungen der seit Jahren rühmlichst bekonnten Klingenberger feuerfesten Thonerde, die vom 5. April d. J. an nur allein bei uns zu haben ist. ‒ Das Bergwerk betreiben wir unter der Firma „Wagner & Comp.“

Klingenberg a. M. bei Obernburg in Baiern.

Die Bergwerks-Pächter:

Sebastian Wagner, junior.
Valtin Heßler.
Franz Alex Wagner.

Kost und Logis. Kreuzgasse Nr. 10.

Zwei erfahrene Modearbeiterinnen gesucht.

D. C. s. w.

Geübte Cigarren-Wickelmacher werden gesucht. Ehrenstraße Nr. 27.

Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Budengasse Nro. 5.

Ausverkauf.

Da ich wegen Alterschwäche meine Spiegel- u. Möbelfabrik eingehen lasse, so verkaufe ich die vorräthigen Spiegel und Möbel elegante als einfache, in Pallisander, Mahagoni, Nuß- und Kirschbaum zu den billigsten Preisen und bitte um geneigten Zuspruch.

Joh. Gotf. Schloemer.

Hochstraße 20-24.

Zeichnen- und Malerschule.

Mittwoch den 11. dieses wird der Sommer-Kursus seinen Anfang nehmen.

Katz, am Hof Nr. 20.

Theater-Anzeige.

Mittwoch den 11. Sept:

Die Favoritin.

Romantische Oper in 4 Akten von Donizetti.

Der Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.

<TEI>
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        <head>Donaufürstenthümer.</head>
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          <head>Jassy, 12. März.</head>
          <p>So eben ist von der hiesigen Metropolitanbehörde, zufolge höherer Weisung, der Auftrag an alle Pfarrer ergangen, den Kaiser Nikolaus im Kirchengebete einzuschließen!</p>
          <bibl>(Bukowina).</bibl>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Potsdam, 6. April.</head>
          <p>Am 4. August wurde Dr. Tropus, Mitarbeiter am hiesigen Tagesblatte, meuchlings von Soldaten des 1. Garderegiments angefallen und fürchterlich verwundet. Es war offenbar auf einen Mord abgesehen.</p>
          <p>Wir geben nachstehend die Erklärung eines Augenzeugen und des Arztes, zu dem der Verwundete gebracht wurde:</p>
          <p>Es war am 4. April, Abends 7 3/4 Uhr, als ich in der Lindenstraße, unsern der dortigen Hauptwache, die Rückkehr des Hrn. Dr Tropus aus der Freyhoff'chen Buchdruckerei erwartete. &#x2012; Nach Verlauf von etwa 10 Minuten trat er &#x2012; wie ich bei dem hellen Mondschein genau wahrnehmen konnte &#x2012; aus dem genannten Hause und ging langsamen Schrittes die Häuserfronte entlang, während ich mich in die Mitte der Straße begab und, dort schneller ausschreitend, an der Ecke der Charlottenstraße mit ihm zusammentreffen wollte. Nicht weit davon blieb ich, ihm den Rücken zugewendet, stehen. &#x2012; Es herrschte ringsum die vollkommenste Stille. &#x2012; Plötzlich tönt ein lauter Hülferuf an mein Ohr, ich wende mich um, und fast in demselben Moment liegt Hr. Dr. Tropus, durch den Schlag oder Stoß eines dem 1. Garderegiment angehorigen Soldaten niedergeschmettert, auch schon am Boden. &#x2012; Der Soldat beugte sich über den Hülferufenden und stieß fortwährend nach dem Kopfe desselben, wobei er etwas, mir Unverständliches, vor sich hinmurmelte. Kaum versuchte ich es, den am Boden Kämpfenden aufzurichten und ihn von seinem Gegnern frei zu machen, als auch schon aus dem Schatten, welchen die Häuser warfen, plötzlich zwei andere Gardisten hervorstürzten, mir den Hut über die Augen schlugen, den Mantel von den Schultern zerrten und dann den Dr. ebenfalls wüthend mißhandelten</p>
          <p>Alles dieses war das Werk von weniger als einer halben Minute Während ich nun den Hut vom Gesicht riß und die mit wahrhaft teuflischer Bosheit auf den fast schon leblos Darliegenden losschlagenden Soldaten durch Worte zu besänftigen und zurückzudrängen suchte &#x2012; denn immer noch ahnte ich nur einen gemeinen Straßenexceß, keinen Angriff auf Leben und Tod &#x2012; eilten hinter der Hauptwache etwa 16-20 andere Militärs, von denen mehrere der 6 Kompagnie des 1. Garderegiments angehörten, alle in Mützen und Waffenröcken, hervor und bildeten einen Kreis um die mörderische Gruppe. Mich stieß man dabei hin und her, ohne jedoch weiter thätlich gegen mich zu werden. Ein hinzugekommener Schuhmacherlehrling, so wie ein Gehülfe des Handschuhmachers Herrn Müller, wurden zürückgedrängt. Letzterer, wie er aussagt, mit der Drohung: Civilisten dürften nicht zugelassen werden, und man werde ihn niedermachen, wenn er nicht zurückweiche.</p>
          <p>Auch dieser Vorfall war von nicht längerer Dauer, als der ihm vorangegangene. &#x2012; Inmitten des Ringens gelang es dem Herrn Dr. Tropus sich vom Boden aufzuraffen, das Spalier zu durchbrechen und in den Laden des Schlächtermeisters Herrn Kreyher zu flüchten. Die Soldaten, von denen Einer ihm zugerufen hat: &#x201E;Hier muß er verrecken, hier muß er sterben!&#x201C; stürzten ihm nach, und obwohl ihm Einer derselben noch einen Faustschlag auf die Schulter gab und ein Zweiter ihn am Rockschooße von den Stufen herabzuzerren versuchte, so gelang es dem Verfolgten doch, das schützende Asyl zu erreichen. Die Soldaten zogen nun langsam die Charlottenstraße hinunter nach der Waisenstraße zu.</p>
          <p>Mittlerweile hatten sich mehrere Bürger eingefunden, welche dem ziemlich brutalen Militär das Kannibalische seines Betragens gegen den Angefallenen vorhielten, aber mit rauhen Worten zurückgewiesen wurden. Als die Anzahl der Civilisten sich aber bald darauf bedeutend vermehrte und die Auslieferung der Thäter verlangte, entsprang der wahrscheinlich am meisten betheiligte Mitgenosse der verbrecherischen Rotte. Ein Bürger wollte ihn aufhalten, wich aber vor der ihm entgegengestreckten Faust und der Drohung: &#x201E;Wenn Sie nicht machen, daß Sie fortkommen, schlage ich ihnen das Gesicht ein!&#x201C; dem Flüchtlinge aus.</p>
          <p>Obwohl die beiden Mitschuldigen des Verbrechens sich noch unter der Masse befanden, so war es doch unmöglich, sie herauszufinden. Ein Soldat der 6. Kompagnie des 1. Garderegiments, welcher Demjenigen, der Herrn Dr. Tropus von der Treppe zerren wollte, ein:&#x201E;Halt, Landsmann!&#x201C; zurief, leistete der Forderung, den Civilisten zu folgen und sich zu Protocoll nehmen zu lassen, mehr aus freiem Antriebe, als gezwungen Genüge.</p>
          <p>Der Verwundete war inzwischen aus dem Hause des Herrn Kreyher in die gegenüberliegende Wohnung des Herrn Dr. medic. Zschiegner gebracht worden. Dorthin wendete sich nun die Masse, die immer noch, wie ich selbst, nichts weiter, als einen bloßen handgreiflichen Ueberfall vermuthete, bei dem Anblick aber, der ihrer harrte, auf das Schrecklichste enttäuscht wurde. Herr Dr, Tropus blutete aus nicht weniger als 9 Wunden, mehrere Stiche, die ihn nicht verletzt hatten, waren im Rockkragen sichtbar. Die Instrumente, mit welchen das Attentat verübt worden ist, waren Messer und dreischneidige Dolche. Wie scharf dieselben geschliffen sein mußten, läßt sich aus dem Umstande entnehmen, daß ein mich im Gedränge streifendes Messer, ohne daß ich seine Anwesenheit nur im Mindesten fühlte, mir eine Stelle des Vorhemdes total durchschnitten hatte.</p>
          <p>Im Hause des Arztes erschienen nun, durch Herrn Freyhoff requirirt, der das Protokoll aufnehmende Polizei-Sergeant Herr Siegert und ein ziemlich starkes Wachtpiquet, welches den verhörten Grenadier einstweilen nach der Schloßwache abführte. Bei Aufnahme des Protokolls sagte Herr Dr. Tropus aus, wie er vermuthe, daß die Vollstrecker des Attentats, welche dem 1. Garde-Regiment angehörten, die Frevelthat nicht aus eigenem Antriebe begangen haben könnten, sondern wahrscheinlich von Höhern dazu veranlaßt worden seien. &#x2012; In wiefern diese Vermuthung eine begründete ist, wird die bereits beantragte Untersuchung hoffentlich ergeben. &#x2012;</p>
          <p>In einigen Kreisen hat sich das Gerücht verbreitet, die Meuchler seien nicht Soldaten, sondern verkleidete Civilisten gewesen. Der Beweis dafür dürfte indessen schwer aufzufinden sein, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Personen, die den Angriff vollfürhten, sich sogleich, nachdem die Verfolgung mißlungen war, den zuschauenden Soldaten anschlossen und mit diesen gingen. Verkleidete Civilisten hätten solch ein keckes Spiel wahrscheinlich nicht gewagt, man müßte denn annehmen, daß auch das zuschauende Militär aus verkleideten Civilisten bestanden hätte. 10-20 Montirungen sind aber wohl nicht so schnell aufzutreiben. Zudem war der Mitverhörte ein wirklicher Soldat und sogar im Stande, die Namen zweier seiner Kameraden, welche er unter dem Haufen erkannt hatte, anzugeben.</p>
          <p>Daß Einige das Faktum des Frevels von dem Militärstande abzuwälzen suchen, läßt sich sehr leicht von den Begriffen preußischer Waffenehre herleiten, die sich mehr als ein Jahrhundert hindurch vollkommen rein bewährt hat. Aus eben diesem Grunde läßt sich aber auch annehmen, daß die Soldaten des 1. Garde-Regiments selber Alles anwenden werden, um die Verbrecher zu ermitteln und dieselben, als der Ehre gleichen Waffendienstes nicht mehr werth, aus ihren Reihen zu stoßen und der strafenden Gerechtigkeit zu übergeben. Wir sahen im Zimmer des Arztes einige Soldaten des genannten Regiments fast weinen, daß ein solcher Greuel von ihren Kameraden begangen werden konnte. Hoffen wir also von der Ehrenhaftigkeit des Militärs und von der Thätigkeit der Behörden das Beste.</p>
          <p>J. Frank.</p>
          <p>Wir sind gleichzeitig in den Stand gesetzt, das ärztliche Attest des Hrn. Dr. Zschiegner mittheilen zu können. Es lautet dasselbe:</p>
          <p>&#x201E;Auf Grund der stattgehabten ärztlichen Untersuchung des Herrn Dr. Tropus, welcher mir am 4. April, Abends zwischen 7 und 8 Uhr, im bewußtlosen Zustande und von Blute triefend, in meine Behausung getragen wurde, ergab sich, daß derselbe mittelst scharfer, stechender Instrumente verwundet war.&#x201C;</p>
          <p>Nachdem Herr Dr. Tropus vom Blute gereinigt, fanden sich am rechten Schläfenbeine, dicht am rechten Auge, 2 Stichwunden, etwa 1 Zoll Länge und Tiefe, auf dem Kopfe, am Hinterhauptbein, beiden Scheitelbeinen und Stirnbein zusammen 5 Wunden von derselben Größe, außerdem am Schultergelenk des rechten Armes eine Stichwunde, welche durch die Kleider, die Weichtheile bis auf den Knochen durchdringt Sämmtliche Verletzungen, zwar nicht lebensgefährlich, beweisen, daß es auf das Leben des Herrn Dr. Tropus abgesehen war, da sie fast alle edle Theile berühren. Außer allen diesen Verletzungen befinden sich noch einige kleine unbedeutende Hautwunden an den Fingern der rechten Hand, welche indeß von keiner Erheblichkeit sind. &#x2012; Eine genaue Untersuchung ergiebt, daß einzelne Wunden mittelst eines Dolches geführt wurden, was sich außerdem an den Kleidern des Hrn. Dr. Tropus zur Genüge herausstellt. &#x2012;Solches bescheinigt hiermit der Pflicht und Wahrheit gemäß</p>
          <p> <hi rendition="#g">Zschiegner.</hi> </p>
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          <bibl>Redakteur en chef <editor>Karl Marx.</editor>                </bibl>
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          <p>Auszug aus einem Briefe von Herrn Dr. J. Aug. Heyermann in New-Helvetia, Fort und Sacramento in Californien an Herrn Dr. Carl van Gelder in Goslar: &#x2012;</p>
          <p>Endlich ist der Augenblick gekommen, Dir wissen zu lassen, in welchem Winkel der Erde ich stecke. Den 23. November 1847 kam ich in San Franzisco an; mein Freund J. Hahn aus Coblenz miethete ein Dampfboot für mich nach Sonoma, welches an der nördlichen Bay von San Francisco liegt, und wo ich mich, natürlich mit ziemlich leeren Taschen, am 1. Februar 1848 etablirte. Ich wurde aber sehr bald vom Gouvernement als Arzt mit gutem Gehalt angestellt, verdiente nebenbei sehr viel in meiner Privatpraxis und wendete meine Ersparnisse zum Ankauf eines Landgutes an, kaufte mir Ochsen, Pferde, Schaafe, Kühe, Hühner, habe bereits für 500 Leute Kartoffeln, Erbsen, Bohnen etc. in der Erde, und mehrere Deutsche in meinen Diensten, denen ich Unterhalt gebe und einen Theil von meinem Gewinn zugesichert habe. Alles gedeiht vortrefflich, die Erndte ist vor der Thür, das Erndtefest schon vorbereitet. &#x2012; Da kommt auf einmal mir ein Strich in die Quere. &#x2012; Alles, Groß und Klein, läuft und kriecht nach Sacramento, den entdeckten Minen; ich selbst war einer der Ersten, der daselbst anlangte, und Du hättest mich sehen sollen, wie geschickt ich bald mit der Schaufel umzugehen wußte. Da es jedoch harte Arbeit ist, nehme ich meine Axt, merkte mir ein Stück Landes; es ist mein mit dem Golde darin Jeder erbeutet zwischen 20-100 Dollars in einem Tage; denke nur, fast gediegenes Gold. Bald werde ich nach Sonoma zurückkehren, um meine Erndte einzubringen. Alle Arbeitslöhne sind sehr gestiegen. Ein Schmidt, Stellmacher, Zimmermann, Landbauer etc. arbeitet nicht unter 10 Dollars den Tag. Alles ist sehr theuer, wer aber nur vernünftig lebt, muß verdienen, wenn er arbeitet, denn der Tagelohn war früher 3 bis 5 Dollars, jetzt arbeitet Niemand unter 10 Dollars, dabei Alles frei.</p>
          <p>Alles, wonach Du Dich sehnst, findest Du hier; die Erde bedeckt mit der schönsten Flora, zum Landbau noch reicher; in der Erde Gold, Silber, selbst Edelsteine und alle Metalle; Thiere und Vögel der schönsten Gattung, das Land mit schönen Flüssen durchschnitten, die von Fischen wimmeln, worauf Hunderte von Meilen Schifffahrt getrieben wird. Der Mann frei! &#x2012; Es gibt Hunderte hier, die, die Büchse in der Hand, es vorziehen, in den Gebirgen und Wäldern unter den Indianern zu leben und die Freiheit und Kraft des Menschen zu fühlen. Komm! Du versiehst Dich mit 3 starken Anzügen, 3 Paar starken Schuhen und Stiefeln etc. etc. Also Glück auf! Laß nur den Muth nicht sinken. Wenn wir nur gewöhnliche Arbeiter wären und mit Axt und Spaten besser umzugehen wüßten, an 100 Collars in einem Tage kann man hier verdienen.</p>
          <p>Noch habe ich vergessen Dir zu sagen, daß ich nicht viel reicher als eine Kirchenmaus hier in Californien an's Land kam, kein Instrument, kein Buch, kein Medikamente konnte ich retten. Denkst Du also wirklich dem Aesculapos Stabe ferner zu huldigen, gut, so bringe das Nöthige mit; denn ich denke wir ziehen zusammen (bauen Hopfen bis 6 Dollars das Pfd.) treiben Schaaf- und Viehzucht. Bringe einige Sämereien mit und überlege Dir's; es kommt nur darauf an, was für eine Lebensart Du vorziehst. Alles läßt sich machen, um so mehr, wenn man genügsam ist und das sind wir. Leb wohl etc.</p>
          <p>gez. J. A. Heyermann:</p>
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        <p>In der ersten Ausgabe der vorgestrigen Zeitung (Seite 1, Spalte 3, Zeile 44) in dem Artikel Köln, muß es heißen: &#x201E;Endlich, in welchen Verhältnissen auch immer die Kapitalistenklasse, die Bourgeoisie, sei es eines Landes, sei es des ganzen Weltmarktes, den Reinertrag der Produktion unter sich vertheile, die Gesammtsumme dieses Reinertrags ist jedesmal nur die Summe, um welche die aufgehäufte Arbeit im Großen und Ganzen durch die lebendige Arbeit vermehrt worden ist.</p>
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          <p>Bekanntmachung.</p>
          <p>Die Verloosung der Budenplätze für die am Mittwoch den 18. April c. beginnende und mit Sonntag den 6. Mai c. endigende, neunzehntägige Ostermesse wird am Freitag den 13. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, in dem Marktbureau auf dem hiesigen Altenmarkte öffentlich stattfinden, wozu die meßbesuchenden Verkäufer entweder persönlich oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen, hiermit eingeladen werden.</p>
          <p>Köln, den 1 April 1849.</p>
          <p>Der kommissarische Oberbürgermeister, Graeff.</p>
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          <p>Fr Happel, Gerichtsvollzieher.</p>
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          <p>Geburts-Anzeige.</p>
          <p>Die heute Nacht halb 1 Uhr erfolgte Entbindung meiner lieben Frau Sibilla geb. Dormagen von einem gesunden Knaben, beehrt sich statt besonderer Meldung anzuzeigen.</p>
          <p>Köln, den 9. April 1849.</p>
          <p>Fr. Ferd. Quitter.</p>
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          <p>Bürgerwehr-Cavallerie.</p>
          <p>Die Karten zu dem am 15. d. Mts. im Harff'schen Saale stattfindenden Balle können von den Cameraden bei dem am Mittwoch Abend stattfindenden Appel und bei dem Rechnungsführer Herren Birrenbach, in der Schildergasse, in Empfang genommen werden.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die Manufaktur- und Modewaaren-Handlung von Joseph Baum, Obenmarspforten, bietet ihren Kunden ein großes Lager viereckiger und langer brochirter Shawls, letztere im Preise von 20 Thaler und höher, zur gefälligen Abnahme an.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Dülken.</p>
          <p>Für Dülken im Kreise Kempen wird ein zweiter Arzt gesucht. Gewünscht wird, daß selbiger schon schwarzweiß wäre, 7 Fuß 3 Zoll lang, Religion deutschkatholisch, Reaktionär erster Klasse; falls er Bedienung nöthig, kann er selbige mit Bozzen oder abgenutzten Kleidungsstücken bezahlen. N. B. Vetter Manus meint, er müßte ein ganz feiner Naturforscher sein.</p>
          <p>H. C. R. H. G. C. B. D.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein kleines Landgut, des besten Ackerlandes, Wiesen und Gärten, mit mehreren großen ausländischen Zierbäumen etc., in deren Mitte das Wohn- und Oekonomie-Gebäude (meistens ganz neu erbaut) sich befinden, ist in Unterfranken, nur fünf Minuten von einer lebhaften Stadt a. M., an den königl. Hofgarten und Fasanerie-Park angrenzend, gelegen, unter annehmbaren Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfrage J. G. Müller in Frankfurt a. M., Allerheiligengasse Nr. 30.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein junger Mann von 30 Jahren, der französischen Sprache und Correspondenz mächtig, nebst praktischen Kenntnissen der englischen Sprache, sucht eine Stelle als Reisender oder in einer Agentur angewendet zu werden.</p>
          <p>Näheres in dem öffentlichen Geschäfts-Bureau des Hrn. Tit. Lissignolo, Lit. C. 4 Nr. 2 in Mannheim.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bedeutend lautere Anfrage.</p>
          <p>Soll denn der Landkreis Köln und Mülheim in Berlin ohne Vertretung bleiben? &#x2012; Weßhalb wird noch nicht gewählt? Wie lange wird die Wahl noch künstlich hinausgeschoben?</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Kappenmacher gesucht. Hohle Nr 2.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Börse bei Halin.</p>
          <p>Osterdienstag findet ein großes Instrumental- und Vocal-Concert der philharmonischen Künstlerfamilie Beyerböck aus Wien statt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Täglich frischer Maitrank im &#x201E;Freischützen.&#x201C;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Demokratischer Verein in Deutz welcher wegen der Osterfeiertage ausgesetzt worden, findet heute Dienstag den 10. April, Abends halb 8 Uhr statt, im großen Saale der Mailust,</p>
          <p>Der provisorische Vorstand.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bierbrauerei &#x201E;zum Bart.&#x201C;</p>
          <p>Die Eröffnung meiner Gartenwirthschaft, Scheiben und Vogelschießen zeige ich ergebenst an; und empfehle mich bestens mit einem vorzüglichen Weißbier, welches dem bairischen in mancher Hinsicht vorzuziehen ist Joseph Frings.</p>
          <p>Brand Nro. 1, an der gr. Neugasse</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Hagelschaden Versicherungs-Gesellschaft in Erfurt.</p>
          <p>Meinen Agenten, so wie den seitherigen Mitgliedern zur gef. Nachricht, daß ich, in Folge Uebereinkunft mit dem Direktorio die General-Agentur an Herrn Franz Saart übergeben habe, der demgemäß die Ordnung der noch nicht regulirten Angelegenheiten besorgen wird.</p>
          <p>Steph. Adolph Naut.</p>
          <p>Mit Bezug auf obige Ankündigung des Herrn Naut bittet der Unterzeichnete die Herren Agenten und Mitglieder der Gesellschaft sich sowohl wegen erneuerten Versicherungs-Anträgen, wie auch wegen Aufnahme neuer Versicherungen an ihn zu wenden.</p>
          <p>Die Herren Oekonomen und Ackerbautreibenden mache ich besonders auf die seitherige Thätigkeit der Gesellschaft aufmerksam, und hebe namentlich hervor, daß die Gesellschaft in den Versicherungsperioden von</p>
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              <cell cols="3">also in 4 Jahren</cell>
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          <p>an Entschädigung für Hagelschaden vergütete; außerdem wurden aus den Ueberschüssen von 1846 66 pCt. und von 1847 8pCt. der Prämie als Dividende zurückbezahlt und ein Reservefonds von circa Thlr. 2600 ersammelt.</p>
          <p>Wie sehr übrigens die Wirksamkeit und Richtigkeit des Unternehmens von allen Seiten anerkannt wird, bezeugt zur Genüge der Umstand, daß die Zahl der Mitglieder in der kurzen Zeit des Bestehens von 902 auf 6981 und die Versicherungssumme von 1169360 auf 8.784.600 Thlr. gestiegen ist. Wenn gleich in unserer Rheinprovinz verhältnißmäßig wenig Hagelschäden vorkommen, so dürfte doch die Ertragsfähigkeit des Bodens und dessen sicherer Werth den Eigenthümer besonders veranlassen, sich vor unvorhergesehenen Fällen durch eine unbedeutende Prämie zu sichern, und fordere ich daher alle Grundeigenthümer auf sich aller der Vortheile, welche die Gesellschaft bietet, theilhaftig zu machen.</p>
          <p>Die Bedingungen und Briefe der Gesellschaft können bei mir oder den in Kreis- und Wochenblättern näher bezeichneten Herren Agenten eingesehen und Versicherungs-Anträge gemacht werden. Anbietungen zur Uebernahme von Agenturen an anderen Orten innerhalb meines Wirkungskreises der Regierungsbezirke Köln, Aachen und Koblenz nehme ich franco entgegen.</p>
          <p>Köln, den 1. April 1849.</p>
          <p>Franz Saart, General-Agent, Maria-Ablaßplatz Nr. 6.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Arbeiter-Verein.</p>
          <p>Versammlung im Eiser-(Dickopf'schen) Saale. Mittwoch den 11. April 1849. Abends 8 Uhr.</p>
          <p>Die wichtigen Tagesereignisse veranlassen das Komite, die wöchentliche Sitzung, trotz der Feiertage nicht ausfallen zu lassen.</p>
          <p>Eintrittspreis für Nicht-Mitglieder ein Silbergroschen. Damen frei.</p>
          <p>Das Comite.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Feuerfeste Thonerde für Glas-, Porzellanfabriken u. s. w.</p>
          <p>Wir empfehlen uns zu Lieferungen der seit Jahren rühmlichst bekonnten Klingenberger feuerfesten Thonerde, die vom 5. April d. J. an nur allein bei uns zu haben ist. &#x2012; Das Bergwerk betreiben wir unter der Firma &#x201E;Wagner &amp; Comp.&#x201C;</p>
          <p>Klingenberg a. M. bei Obernburg in Baiern.</p>
          <p>Die Bergwerks-Pächter:</p>
          <p>Sebastian Wagner, junior.<lb/>
Valtin Heßler.<lb/>
Franz Alex Wagner.</p>
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          <p>Kost und Logis. Kreuzgasse Nr. 10.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zwei erfahrene Modearbeiterinnen gesucht.</p>
          <p>D. C. s. w.</p>
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          <p>Geübte Cigarren-Wickelmacher werden gesucht. Ehrenstraße Nr. 27.</p>
        </div>
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          <p>Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Budengasse Nro. 5.</p>
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          <p>Ausverkauf.</p>
          <p>Da ich wegen Alterschwäche meine Spiegel- u. Möbelfabrik eingehen lasse, so verkaufe ich die vorräthigen Spiegel und Möbel elegante als einfache, in Pallisander, Mahagoni, Nuß- und Kirschbaum zu den billigsten Preisen und bitte um geneigten Zuspruch.</p>
          <p>Joh. Gotf. Schloemer.</p>
          <p>Hochstraße 20-24.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zeichnen- und Malerschule.</p>
          <p>Mittwoch den 11. dieses wird der Sommer-Kursus seinen Anfang nehmen.</p>
          <p>Katz, am Hof Nr. 20.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Theater-Anzeige.</p>
          <p>Mittwoch den 11. Sept:</p>
          <p>Die Favoritin.</p>
          <p>Romantische Oper in 4 Akten von Donizetti.</p>
        </div>
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        <p>Der Herausgeber: St. Naut.<lb/>
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.</p>
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  </text>
</TEI>
[1516/0004] Donaufürstenthümer. Jassy, 12. März. So eben ist von der hiesigen Metropolitanbehörde, zufolge höherer Weisung, der Auftrag an alle Pfarrer ergangen, den Kaiser Nikolaus im Kirchengebete einzuschließen! (Bukowina). * Potsdam, 6. April. Am 4. August wurde Dr. Tropus, Mitarbeiter am hiesigen Tagesblatte, meuchlings von Soldaten des 1. Garderegiments angefallen und fürchterlich verwundet. Es war offenbar auf einen Mord abgesehen. Wir geben nachstehend die Erklärung eines Augenzeugen und des Arztes, zu dem der Verwundete gebracht wurde: Es war am 4. April, Abends 7 3/4 Uhr, als ich in der Lindenstraße, unsern der dortigen Hauptwache, die Rückkehr des Hrn. Dr Tropus aus der Freyhoff'chen Buchdruckerei erwartete. ‒ Nach Verlauf von etwa 10 Minuten trat er ‒ wie ich bei dem hellen Mondschein genau wahrnehmen konnte ‒ aus dem genannten Hause und ging langsamen Schrittes die Häuserfronte entlang, während ich mich in die Mitte der Straße begab und, dort schneller ausschreitend, an der Ecke der Charlottenstraße mit ihm zusammentreffen wollte. Nicht weit davon blieb ich, ihm den Rücken zugewendet, stehen. ‒ Es herrschte ringsum die vollkommenste Stille. ‒ Plötzlich tönt ein lauter Hülferuf an mein Ohr, ich wende mich um, und fast in demselben Moment liegt Hr. Dr. Tropus, durch den Schlag oder Stoß eines dem 1. Garderegiment angehorigen Soldaten niedergeschmettert, auch schon am Boden. ‒ Der Soldat beugte sich über den Hülferufenden und stieß fortwährend nach dem Kopfe desselben, wobei er etwas, mir Unverständliches, vor sich hinmurmelte. Kaum versuchte ich es, den am Boden Kämpfenden aufzurichten und ihn von seinem Gegnern frei zu machen, als auch schon aus dem Schatten, welchen die Häuser warfen, plötzlich zwei andere Gardisten hervorstürzten, mir den Hut über die Augen schlugen, den Mantel von den Schultern zerrten und dann den Dr. ebenfalls wüthend mißhandelten Alles dieses war das Werk von weniger als einer halben Minute Während ich nun den Hut vom Gesicht riß und die mit wahrhaft teuflischer Bosheit auf den fast schon leblos Darliegenden losschlagenden Soldaten durch Worte zu besänftigen und zurückzudrängen suchte ‒ denn immer noch ahnte ich nur einen gemeinen Straßenexceß, keinen Angriff auf Leben und Tod ‒ eilten hinter der Hauptwache etwa 16-20 andere Militärs, von denen mehrere der 6 Kompagnie des 1. Garderegiments angehörten, alle in Mützen und Waffenröcken, hervor und bildeten einen Kreis um die mörderische Gruppe. Mich stieß man dabei hin und her, ohne jedoch weiter thätlich gegen mich zu werden. Ein hinzugekommener Schuhmacherlehrling, so wie ein Gehülfe des Handschuhmachers Herrn Müller, wurden zürückgedrängt. Letzterer, wie er aussagt, mit der Drohung: Civilisten dürften nicht zugelassen werden, und man werde ihn niedermachen, wenn er nicht zurückweiche. Auch dieser Vorfall war von nicht längerer Dauer, als der ihm vorangegangene. ‒ Inmitten des Ringens gelang es dem Herrn Dr. Tropus sich vom Boden aufzuraffen, das Spalier zu durchbrechen und in den Laden des Schlächtermeisters Herrn Kreyher zu flüchten. Die Soldaten, von denen Einer ihm zugerufen hat: „Hier muß er verrecken, hier muß er sterben!“ stürzten ihm nach, und obwohl ihm Einer derselben noch einen Faustschlag auf die Schulter gab und ein Zweiter ihn am Rockschooße von den Stufen herabzuzerren versuchte, so gelang es dem Verfolgten doch, das schützende Asyl zu erreichen. Die Soldaten zogen nun langsam die Charlottenstraße hinunter nach der Waisenstraße zu. Mittlerweile hatten sich mehrere Bürger eingefunden, welche dem ziemlich brutalen Militär das Kannibalische seines Betragens gegen den Angefallenen vorhielten, aber mit rauhen Worten zurückgewiesen wurden. Als die Anzahl der Civilisten sich aber bald darauf bedeutend vermehrte und die Auslieferung der Thäter verlangte, entsprang der wahrscheinlich am meisten betheiligte Mitgenosse der verbrecherischen Rotte. Ein Bürger wollte ihn aufhalten, wich aber vor der ihm entgegengestreckten Faust und der Drohung: „Wenn Sie nicht machen, daß Sie fortkommen, schlage ich ihnen das Gesicht ein!“ dem Flüchtlinge aus. Obwohl die beiden Mitschuldigen des Verbrechens sich noch unter der Masse befanden, so war es doch unmöglich, sie herauszufinden. Ein Soldat der 6. Kompagnie des 1. Garderegiments, welcher Demjenigen, der Herrn Dr. Tropus von der Treppe zerren wollte, ein:„Halt, Landsmann!“ zurief, leistete der Forderung, den Civilisten zu folgen und sich zu Protocoll nehmen zu lassen, mehr aus freiem Antriebe, als gezwungen Genüge. Der Verwundete war inzwischen aus dem Hause des Herrn Kreyher in die gegenüberliegende Wohnung des Herrn Dr. medic. Zschiegner gebracht worden. Dorthin wendete sich nun die Masse, die immer noch, wie ich selbst, nichts weiter, als einen bloßen handgreiflichen Ueberfall vermuthete, bei dem Anblick aber, der ihrer harrte, auf das Schrecklichste enttäuscht wurde. Herr Dr, Tropus blutete aus nicht weniger als 9 Wunden, mehrere Stiche, die ihn nicht verletzt hatten, waren im Rockkragen sichtbar. Die Instrumente, mit welchen das Attentat verübt worden ist, waren Messer und dreischneidige Dolche. Wie scharf dieselben geschliffen sein mußten, läßt sich aus dem Umstande entnehmen, daß ein mich im Gedränge streifendes Messer, ohne daß ich seine Anwesenheit nur im Mindesten fühlte, mir eine Stelle des Vorhemdes total durchschnitten hatte. Im Hause des Arztes erschienen nun, durch Herrn Freyhoff requirirt, der das Protokoll aufnehmende Polizei-Sergeant Herr Siegert und ein ziemlich starkes Wachtpiquet, welches den verhörten Grenadier einstweilen nach der Schloßwache abführte. Bei Aufnahme des Protokolls sagte Herr Dr. Tropus aus, wie er vermuthe, daß die Vollstrecker des Attentats, welche dem 1. Garde-Regiment angehörten, die Frevelthat nicht aus eigenem Antriebe begangen haben könnten, sondern wahrscheinlich von Höhern dazu veranlaßt worden seien. ‒ In wiefern diese Vermuthung eine begründete ist, wird die bereits beantragte Untersuchung hoffentlich ergeben. ‒ In einigen Kreisen hat sich das Gerücht verbreitet, die Meuchler seien nicht Soldaten, sondern verkleidete Civilisten gewesen. Der Beweis dafür dürfte indessen schwer aufzufinden sein, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Personen, die den Angriff vollfürhten, sich sogleich, nachdem die Verfolgung mißlungen war, den zuschauenden Soldaten anschlossen und mit diesen gingen. Verkleidete Civilisten hätten solch ein keckes Spiel wahrscheinlich nicht gewagt, man müßte denn annehmen, daß auch das zuschauende Militär aus verkleideten Civilisten bestanden hätte. 10-20 Montirungen sind aber wohl nicht so schnell aufzutreiben. Zudem war der Mitverhörte ein wirklicher Soldat und sogar im Stande, die Namen zweier seiner Kameraden, welche er unter dem Haufen erkannt hatte, anzugeben. Daß Einige das Faktum des Frevels von dem Militärstande abzuwälzen suchen, läßt sich sehr leicht von den Begriffen preußischer Waffenehre herleiten, die sich mehr als ein Jahrhundert hindurch vollkommen rein bewährt hat. Aus eben diesem Grunde läßt sich aber auch annehmen, daß die Soldaten des 1. Garde-Regiments selber Alles anwenden werden, um die Verbrecher zu ermitteln und dieselben, als der Ehre gleichen Waffendienstes nicht mehr werth, aus ihren Reihen zu stoßen und der strafenden Gerechtigkeit zu übergeben. Wir sahen im Zimmer des Arztes einige Soldaten des genannten Regiments fast weinen, daß ein solcher Greuel von ihren Kameraden begangen werden konnte. Hoffen wir also von der Ehrenhaftigkeit des Militärs und von der Thätigkeit der Behörden das Beste. J. Frank. Wir sind gleichzeitig in den Stand gesetzt, das ärztliche Attest des Hrn. Dr. Zschiegner mittheilen zu können. Es lautet dasselbe: „Auf Grund der stattgehabten ärztlichen Untersuchung des Herrn Dr. Tropus, welcher mir am 4. April, Abends zwischen 7 und 8 Uhr, im bewußtlosen Zustande und von Blute triefend, in meine Behausung getragen wurde, ergab sich, daß derselbe mittelst scharfer, stechender Instrumente verwundet war.“ Nachdem Herr Dr. Tropus vom Blute gereinigt, fanden sich am rechten Schläfenbeine, dicht am rechten Auge, 2 Stichwunden, etwa 1 Zoll Länge und Tiefe, auf dem Kopfe, am Hinterhauptbein, beiden Scheitelbeinen und Stirnbein zusammen 5 Wunden von derselben Größe, außerdem am Schultergelenk des rechten Armes eine Stichwunde, welche durch die Kleider, die Weichtheile bis auf den Knochen durchdringt Sämmtliche Verletzungen, zwar nicht lebensgefährlich, beweisen, daß es auf das Leben des Herrn Dr. Tropus abgesehen war, da sie fast alle edle Theile berühren. Außer allen diesen Verletzungen befinden sich noch einige kleine unbedeutende Hautwunden an den Fingern der rechten Hand, welche indeß von keiner Erheblichkeit sind. ‒ Eine genaue Untersuchung ergiebt, daß einzelne Wunden mittelst eines Dolches geführt wurden, was sich außerdem an den Kleidern des Hrn. Dr. Tropus zur Genüge herausstellt. ‒Solches bescheinigt hiermit der Pflicht und Wahrheit gemäß Zschiegner. Redakteur en chef Karl Marx. Auszug aus einem Briefe von Herrn Dr. J. Aug. Heyermann in New-Helvetia, Fort und Sacramento in Californien an Herrn Dr. Carl van Gelder in Goslar: ‒ Endlich ist der Augenblick gekommen, Dir wissen zu lassen, in welchem Winkel der Erde ich stecke. Den 23. November 1847 kam ich in San Franzisco an; mein Freund J. Hahn aus Coblenz miethete ein Dampfboot für mich nach Sonoma, welches an der nördlichen Bay von San Francisco liegt, und wo ich mich, natürlich mit ziemlich leeren Taschen, am 1. Februar 1848 etablirte. Ich wurde aber sehr bald vom Gouvernement als Arzt mit gutem Gehalt angestellt, verdiente nebenbei sehr viel in meiner Privatpraxis und wendete meine Ersparnisse zum Ankauf eines Landgutes an, kaufte mir Ochsen, Pferde, Schaafe, Kühe, Hühner, habe bereits für 500 Leute Kartoffeln, Erbsen, Bohnen etc. in der Erde, und mehrere Deutsche in meinen Diensten, denen ich Unterhalt gebe und einen Theil von meinem Gewinn zugesichert habe. Alles gedeiht vortrefflich, die Erndte ist vor der Thür, das Erndtefest schon vorbereitet. ‒ Da kommt auf einmal mir ein Strich in die Quere. ‒ Alles, Groß und Klein, läuft und kriecht nach Sacramento, den entdeckten Minen; ich selbst war einer der Ersten, der daselbst anlangte, und Du hättest mich sehen sollen, wie geschickt ich bald mit der Schaufel umzugehen wußte. Da es jedoch harte Arbeit ist, nehme ich meine Axt, merkte mir ein Stück Landes; es ist mein mit dem Golde darin Jeder erbeutet zwischen 20-100 Dollars in einem Tage; denke nur, fast gediegenes Gold. Bald werde ich nach Sonoma zurückkehren, um meine Erndte einzubringen. Alle Arbeitslöhne sind sehr gestiegen. Ein Schmidt, Stellmacher, Zimmermann, Landbauer etc. arbeitet nicht unter 10 Dollars den Tag. Alles ist sehr theuer, wer aber nur vernünftig lebt, muß verdienen, wenn er arbeitet, denn der Tagelohn war früher 3 bis 5 Dollars, jetzt arbeitet Niemand unter 10 Dollars, dabei Alles frei. Alles, wonach Du Dich sehnst, findest Du hier; die Erde bedeckt mit der schönsten Flora, zum Landbau noch reicher; in der Erde Gold, Silber, selbst Edelsteine und alle Metalle; Thiere und Vögel der schönsten Gattung, das Land mit schönen Flüssen durchschnitten, die von Fischen wimmeln, worauf Hunderte von Meilen Schifffahrt getrieben wird. Der Mann frei! ‒ Es gibt Hunderte hier, die, die Büchse in der Hand, es vorziehen, in den Gebirgen und Wäldern unter den Indianern zu leben und die Freiheit und Kraft des Menschen zu fühlen. Komm! Du versiehst Dich mit 3 starken Anzügen, 3 Paar starken Schuhen und Stiefeln etc. etc. Also Glück auf! Laß nur den Muth nicht sinken. Wenn wir nur gewöhnliche Arbeiter wären und mit Axt und Spaten besser umzugehen wüßten, an 100 Collars in einem Tage kann man hier verdienen. Noch habe ich vergessen Dir zu sagen, daß ich nicht viel reicher als eine Kirchenmaus hier in Californien an's Land kam, kein Instrument, kein Buch, kein Medikamente konnte ich retten. Denkst Du also wirklich dem Aesculapos Stabe ferner zu huldigen, gut, so bringe das Nöthige mit; denn ich denke wir ziehen zusammen (bauen Hopfen bis 6 Dollars das Pfd.) treiben Schaaf- und Viehzucht. Bringe einige Sämereien mit und überlege Dir's; es kommt nur darauf an, was für eine Lebensart Du vorziehst. Alles läßt sich machen, um so mehr, wenn man genügsam ist und das sind wir. Leb wohl etc. gez. J. A. Heyermann: Berichtigung. In der ersten Ausgabe der vorgestrigen Zeitung (Seite 1, Spalte 3, Zeile 44) in dem Artikel Köln, muß es heißen: „Endlich, in welchen Verhältnissen auch immer die Kapitalistenklasse, die Bourgeoisie, sei es eines Landes, sei es des ganzen Weltmarktes, den Reinertrag der Produktion unter sich vertheile, die Gesammtsumme dieses Reinertrags ist jedesmal nur die Summe, um welche die aufgehäufte Arbeit im Großen und Ganzen durch die lebendige Arbeit vermehrt worden ist. Handelsnachrichten. _ Bekanntmachung. Die Verloosung der Budenplätze für die am Mittwoch den 18. April c. beginnende und mit Sonntag den 6. Mai c. endigende, neunzehntägige Ostermesse wird am Freitag den 13. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, in dem Marktbureau auf dem hiesigen Altenmarkte öffentlich stattfinden, wozu die meßbesuchenden Verkäufer entweder persönlich oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen, hiermit eingeladen werden. Köln, den 1 April 1849. Der kommissarische Oberbürgermeister, Graeff. Mobilar-Verkauf. Am Mittwoch den 11. April 1849, Mittags 12 Uhr, sollen in Folge Rathskammerbeschlusses des Königl. Landgerichtes zu Köln in dem Hause Minoritenstraße Nr. 25 in Köln, mehre Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Sophas, Spiegel, Schränke, 1 Schreibpult, 1 Sekretär, eine Fournaise etc., sodann circa 60 Ohm Wein gegen baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr Happel, Gerichtsvollzieher. Geburts-Anzeige. Die heute Nacht halb 1 Uhr erfolgte Entbindung meiner lieben Frau Sibilla geb. Dormagen von einem gesunden Knaben, beehrt sich statt besonderer Meldung anzuzeigen. Köln, den 9. April 1849. Fr. Ferd. Quitter. Bürgerwehr-Cavallerie. Die Karten zu dem am 15. d. Mts. im Harff'schen Saale stattfindenden Balle können von den Cameraden bei dem am Mittwoch Abend stattfindenden Appel und bei dem Rechnungsführer Herren Birrenbach, in der Schildergasse, in Empfang genommen werden. Die Manufaktur- und Modewaaren-Handlung von Joseph Baum, Obenmarspforten, bietet ihren Kunden ein großes Lager viereckiger und langer brochirter Shawls, letztere im Preise von 20 Thaler und höher, zur gefälligen Abnahme an. Dülken. Für Dülken im Kreise Kempen wird ein zweiter Arzt gesucht. Gewünscht wird, daß selbiger schon schwarzweiß wäre, 7 Fuß 3 Zoll lang, Religion deutschkatholisch, Reaktionär erster Klasse; falls er Bedienung nöthig, kann er selbige mit Bozzen oder abgenutzten Kleidungsstücken bezahlen. N. B. Vetter Manus meint, er müßte ein ganz feiner Naturforscher sein. H. C. R. H. G. C. B. D. Ein kleines Landgut, des besten Ackerlandes, Wiesen und Gärten, mit mehreren großen ausländischen Zierbäumen etc., in deren Mitte das Wohn- und Oekonomie-Gebäude (meistens ganz neu erbaut) sich befinden, ist in Unterfranken, nur fünf Minuten von einer lebhaften Stadt a. M., an den königl. Hofgarten und Fasanerie-Park angrenzend, gelegen, unter annehmbaren Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfrage J. G. Müller in Frankfurt a. M., Allerheiligengasse Nr. 30. Ein junger Mann von 30 Jahren, der französischen Sprache und Correspondenz mächtig, nebst praktischen Kenntnissen der englischen Sprache, sucht eine Stelle als Reisender oder in einer Agentur angewendet zu werden. Näheres in dem öffentlichen Geschäfts-Bureau des Hrn. Tit. Lissignolo, Lit. C. 4 Nr. 2 in Mannheim. Bedeutend lautere Anfrage. Soll denn der Landkreis Köln und Mülheim in Berlin ohne Vertretung bleiben? ‒ Weßhalb wird noch nicht gewählt? Wie lange wird die Wahl noch künstlich hinausgeschoben? Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121. Ein Kappenmacher gesucht. Hohle Nr 2. Börse bei Halin. Osterdienstag findet ein großes Instrumental- und Vocal-Concert der philharmonischen Künstlerfamilie Beyerböck aus Wien statt. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11. Täglich frischer Maitrank im „Freischützen.“ Demokratischer Verein in Deutz welcher wegen der Osterfeiertage ausgesetzt worden, findet heute Dienstag den 10. April, Abends halb 8 Uhr statt, im großen Saale der Mailust, Der provisorische Vorstand. Bierbrauerei „zum Bart.“ Die Eröffnung meiner Gartenwirthschaft, Scheiben und Vogelschießen zeige ich ergebenst an; und empfehle mich bestens mit einem vorzüglichen Weißbier, welches dem bairischen in mancher Hinsicht vorzuziehen ist Joseph Frings. Brand Nro. 1, an der gr. Neugasse Hagelschaden Versicherungs-Gesellschaft in Erfurt. Meinen Agenten, so wie den seitherigen Mitgliedern zur gef. Nachricht, daß ich, in Folge Uebereinkunft mit dem Direktorio die General-Agentur an Herrn Franz Saart übergeben habe, der demgemäß die Ordnung der noch nicht regulirten Angelegenheiten besorgen wird. Steph. Adolph Naut. Mit Bezug auf obige Ankündigung des Herrn Naut bittet der Unterzeichnete die Herren Agenten und Mitglieder der Gesellschaft sich sowohl wegen erneuerten Versicherungs-Anträgen, wie auch wegen Aufnahme neuer Versicherungen an ihn zu wenden. Die Herren Oekonomen und Ackerbautreibenden mache ich besonders auf die seitherige Thätigkeit der Gesellschaft aufmerksam, und hebe namentlich hervor, daß die Gesellschaft in den Versicherungsperioden von 1845 bei 902 Mitgliedern einer Versicherungssumme von 1.169 360 Thlr. 17 118.9.7 Pf. 1846 bei 2413 Mitgliedern einer Versicherungssumme von 2.716 150 Thlr. 6275.89 Pf. 1847 bei 4891 Mitgliedern einer Versicherungssumme von 8251.220 Thlr. 45 687 1.5 Pf. 1848 bei 6981 Mitgliedern einer Versicherungssumme von 8.784.600 Thlr. 147773.161 Pf. also in 4 Jahren Thlr. 217.154.5.10 an Entschädigung für Hagelschaden vergütete; außerdem wurden aus den Ueberschüssen von 1846 66 pCt. und von 1847 8pCt. der Prämie als Dividende zurückbezahlt und ein Reservefonds von circa Thlr. 2600 ersammelt. Wie sehr übrigens die Wirksamkeit und Richtigkeit des Unternehmens von allen Seiten anerkannt wird, bezeugt zur Genüge der Umstand, daß die Zahl der Mitglieder in der kurzen Zeit des Bestehens von 902 auf 6981 und die Versicherungssumme von 1169360 auf 8.784.600 Thlr. gestiegen ist. Wenn gleich in unserer Rheinprovinz verhältnißmäßig wenig Hagelschäden vorkommen, so dürfte doch die Ertragsfähigkeit des Bodens und dessen sicherer Werth den Eigenthümer besonders veranlassen, sich vor unvorhergesehenen Fällen durch eine unbedeutende Prämie zu sichern, und fordere ich daher alle Grundeigenthümer auf sich aller der Vortheile, welche die Gesellschaft bietet, theilhaftig zu machen. Die Bedingungen und Briefe der Gesellschaft können bei mir oder den in Kreis- und Wochenblättern näher bezeichneten Herren Agenten eingesehen und Versicherungs-Anträge gemacht werden. Anbietungen zur Uebernahme von Agenturen an anderen Orten innerhalb meines Wirkungskreises der Regierungsbezirke Köln, Aachen und Koblenz nehme ich franco entgegen. Köln, den 1. April 1849. Franz Saart, General-Agent, Maria-Ablaßplatz Nr. 6. Arbeiter-Verein. Versammlung im Eiser-(Dickopf'schen) Saale. Mittwoch den 11. April 1849. Abends 8 Uhr. Die wichtigen Tagesereignisse veranlassen das Komite, die wöchentliche Sitzung, trotz der Feiertage nicht ausfallen zu lassen. Eintrittspreis für Nicht-Mitglieder ein Silbergroschen. Damen frei. Das Comite. Feuerfeste Thonerde für Glas-, Porzellanfabriken u. s. w. Wir empfehlen uns zu Lieferungen der seit Jahren rühmlichst bekonnten Klingenberger feuerfesten Thonerde, die vom 5. April d. J. an nur allein bei uns zu haben ist. ‒ Das Bergwerk betreiben wir unter der Firma „Wagner & Comp.“ Klingenberg a. M. bei Obernburg in Baiern. Die Bergwerks-Pächter: Sebastian Wagner, junior. Valtin Heßler. Franz Alex Wagner. Kost und Logis. Kreuzgasse Nr. 10. Zwei erfahrene Modearbeiterinnen gesucht. D. C. s. w. Geübte Cigarren-Wickelmacher werden gesucht. Ehrenstraße Nr. 27. Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Budengasse Nro. 5. Ausverkauf. Da ich wegen Alterschwäche meine Spiegel- u. Möbelfabrik eingehen lasse, so verkaufe ich die vorräthigen Spiegel und Möbel elegante als einfache, in Pallisander, Mahagoni, Nuß- und Kirschbaum zu den billigsten Preisen und bitte um geneigten Zuspruch. Joh. Gotf. Schloemer. Hochstraße 20-24. Zeichnen- und Malerschule. Mittwoch den 11. dieses wird der Sommer-Kursus seinen Anfang nehmen. Katz, am Hof Nr. 20. Theater-Anzeige. Mittwoch den 11. Sept: Die Favoritin. Romantische Oper in 4 Akten von Donizetti. Der Herausgeber: St. Naut. Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 268. Köln, [10.] April 1849, S. 1516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz268_1849/4>, abgerufen am 21.11.2024.