Neue Rheinische Zeitung. Nr. 262. Köln, 3. April 1849.Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Preßburg, 28. März. Johann Baldini, 30 Jahre alt, verheirathet, früher Ingenieur bei der ungarischen Eisenbahndirektion, dann Oberlieutenant im Frangepan'schen Freikorps der ungarischen Regierung, ist wegen seiner Theilnahme am bewaffneten Widerstande gegen die k. k. Standrechtsbestien zum Strange verurtheilt und gestern früh "durch nachträgliche hohe Ermächtigung" mit Pulver und Blei hingerichtet worden. Französische Republik. Paris, 31. März. Karl Albert befindet sich noch in Antibes (bei Nizza). - Der Moniteur meldet die gestern ihm durch den Telegraphen zugegangene Nachricht von der Wahl des Königs von Preußen zum deutschen Erbkaiser. Dieses Ereigniß macht hier gar keinen Eindruck. Das Journal des Debats zweifelt, daß unter den deutschen Fürsten kein Einziger unter den jetzigen kritischen Verhältnissen diese Wahl annehme. - Der Moniteur enthält folgende telegraphische Depesche: Marseille, 30. März. (Der Bevollmächtigte des Ministeriums des Auswärtigen zu Marseille an den Minister in Paris.) Der französische Consul in Alexandrien beauftragt mich, Ihnen zu melden, daß eine außerordentliche Beilage zur Bombay-Times vom 4. März anzeigt: die englische Armee habe laut Bülletins vom 25. Februar einen entscheidenden Sieg über die Sikhs erfochten. Dieselben haben alle ihre Zelte und Artillerie im Stich gelassen. - In Chambery herrscht wie an der ganzen Grenze eine unbeschreibliche Gährung. Savoyen will sich von Sardinien losreißen und zur französ. Republik schlagen. - Mehrere Gränzblätter, namentlich L'Union Dauphinoise vom 28. März sagt in einer Nachschrift: "Die um Grenoble kantonirten Truppen haben Befehl zum Abmarsch erhalten. Die ganze Division bewegt sich nach der Gränze. General De Luzy, der in den Junitagen Commandant des Pariser Stadthauses war, wird die Vorhut befehligen und schon morgen früh sein Hauptquartier in Barraux aufschlagen." - Der Constitutionnel zeigt mit sichtlicher Freude an, daß im Toscanischen eine Erhebung zu Gunsten des Ex-Großherzogs stattgefunden habe. Die Volksführer Montazzo, Guerrazzi und Montanelli seien arg mißhandelt worden. Wir haben Grund, diese Nachricht für unächt zu halten. - Aus den Departements Indre und Puy de Dome wurde gestern durch mehrere Deputirten der Linken eine Anzahl neuer Bittschriften für Restitution der Restaurations-Milliarde der Nationalversammlung überreicht. - Im Faubourg St. Germain zirkulirt, nach Angabe der Reform, eine Glückwunschadresse an den Helden Radetzki, die bei den Legitimisten zahlreiche Unterschriften findet. So wären wir denn, ruft das genannte Blatt, wieder glücklich bei dem Cosacken-Jubel von 1815 angelangt! - Proudhon hat gestern das Rechtsmittel der Cassation gegen das ihn treffende Urtheil eingelegt. Die demokratischen Blätter eröffnen Subscriptionen zur Deckung der Geldbußen des Peuple. - Die Kriegsgerichte in der Rue du Cherche Midi verurtheilen immer noch drauf los. Die Gerichtszeitungen enthalten wieder mehrere neue Verurtheilungen zu 20, 10 und resp. kürzerem Gefängniß auf Galeeren und in Zuchthäusern. - Endlich werden auch einmal zwei honnette Journale gepackt. Die "Assemblee Nationale" und der Toulouser Independent sind vor die Affisen geladen, weil der Briefwechsel zwischen Bugeaud und Lamoriciere gänzlich falsch ist, den beide honnette Blätter im Dezember v. J. veröffentlichten. Diese Briefe wurden in den genannten Redaktionsbüreaus fabrizirt. - Der "National" ist heute sehr kriegerisch gesinnt. Sein Premier Paris sprüht Feuer und Flamme. Das Thoresche neuerstandene Journal de la Vraie Republique sagt sehr richtig: Drei Tendenzen herrschen in der Nationalversammlung bezuglich Italiens. 1) Die Ministeriellen mögten die 1815er und heiligen Allianz-Verträge mit den absolutistischen Cabinetten aufrecht erhalten und eine Art zweiter Wiener Bundesakte zusammenbrauen. 2) Die moderirte Opposition mögte sich England in die Arme werfen um gegen jeden Mächtebund geschützt zu sein. 3) Die Montagne mögte sich mit allen Völkern gegen jede absolute Herrschaft verbinden und eine allgemeine Schilberhebung bewirken. - In Bourges gehen morgen die Vertheidigungsreden zu Ende; Sonntag wird das Resume stattfinden und dann werden die Jures unmittelbar in Deliberation treten, so daß wir den Urtheilsspruch spätestens Montags 2. April früh erfahren können. - In voriger Nacht wurde eine bedeutende Zahl von Verhaftungen in Paris vorgenommen, deren politische Farbe zum Theil noch ein Geheimniß ist. - National-Versammlung. Sitzung vom 31. März. Anfang 12 1/2 Uhr. Marrast zieht zunächst die monatlichen Abtheilungen durch's Loos; dann geht es an die italienische Debatte. Marrast: Herr Thiers hatte eigentlich das Wort, doch tritt er es für kurze Zeit dem General Cavaignac ab, der einige Erklärungen in Bezug auf gestrige Reden zu geben wünscht. Cavaignac (Stille): Man erwähnte gestern der Politik derjenigen Regierung, bei der ich den Vorsitz führte. Ledru-Rollin hob die Kluft hervor, welche die Politik der heutigen Regierung von der der Provisorischen Regierung und der meinigen scheide. War die Politik der Provisorischen Regierung wirklich so, wie sie Ledru-Rollin schilderte, so war der Unterschied zwischen ihrer und der unsrigen in der That unbedeutend. Was Drouin de Lhuys von Solidarität sprach, die zwischen seiner und unserer Politik herrsche, so sagte ebenfalls er nur Wahres. Es herrschte allerdings ein gewisser Zusammenhang, sowohl zwischen den politischen Systemen meiner Vorgänger, als meiner Nachfolger. Im Lamartineschen Manifest lag nur der Keim zum Kriege. Die National-Versammlung genehmigte dieses Manifest und überließ der Exekutive die Ergreifung der zu einem Bruderbund mit Deutschland und Befreiung Italiens nöthigen Maßregeln. Ohne dem Krieg auszuweichen (sans eluder la chance de guerre, si elle se presentait), zogen wir doch den Weg der Unterhandlung vor und traten in die Mediation. Wir erfüllten auf diese Weise den Beschluß der National-Versammlung und berücksichtigten die friedsamen Mittel. Wenn im Laufe der Debatte meine damaligen Depeschen vorgetragen werden sollten, wird sich dies noch klarer herausstellen. (Dieser Rede folgte einige Agitation, sei es, daß man eine Art Fedehandschuh für die eine oder andere Partei darin erblickte.) Thiers besteigt die Bühne. Die vorliegende Frage, beginnt er, ist ernst; sie verdient die großte Berücksichtigung und Jeder ist verpflichtet, sein Licht beizubringen. Ich besteige also diese Bühne, nicht weil ich von Hr Ledru-Rollin provozirt wurde, sondern weil auch ich mich verpflichtet fühle, den Tribut meiner Erfahrung beizubringen (Ah! Ah!), nicht daß ich die Angriffe Ledru-Rollins verachte, sondern weil ich sehe, daß er ganz verschiedenartige Dinge durcheinander wirft (Lärm). Wie? Weil die Coalition (Thiers und Guizot) die von Mole verfügte Räumung Ancona's bekämpfte (regrettait), will man daraus folgern, daß wir heute die Politik Ledru-Rollin's befolgen sollen (ja ja! links). Das klänge gerade so als wenn Sie behaupteten, ich müsse ein demokratischer Republikaner sein, weil ich unter dem vorigen Regierungssystem zur Opposition gehörte (Lärm zur Linken). Eure Politik heute ist Krieg! Italien ist untergegangen (Oh Oh!), ja es ist untergangen, doch nicht für immer, hoffe ich, aber für lange Zeit. Hören Sie die Thatsachen ... Man darf auf die Bühne nicht blos schöne Phrasen bringen. Man muß wissen, was Sie wollen, und ich werde sprechen als ob ich am grünen Tische inmitten von Ministern säße. - Nun beginnt der Exminister seine eigentliche Rede. Sie wollen den Beschluß vom 24. Mai 1848 festhalten, der einen Bruderbund mit Deutschland und die Befreiung Italiens vorschreibt; wohlan das ist der Krieg (Agitation). Sie wollen die Lombardei und Venedig den Oestreichern entreißen und Sie glauben, daß dies keinen Krieg gebe? Enttäuschen Sie sich. Krieg mit Oestreich ist eine ernste Sache, selbst wenn Oestreich ganz allein stände. Aber steht Oestreich so ganz allein? Sie, die überall Coalition sahen, wollen nicht zugestehen, daß Rußland hinter Oestreich stehe (Agitation). Ihr schmeichelt Euch mit der Allianz der Völker: triste ressource! Als Ungarn sich erhob, meintet Ihr, Ungarn, die ein Fünftel des östreichischen Heeres bilden, würden sich nicht gegen Ungarn, ihre Brüder, schlagen; nun ich glaube, jetzt sind Sie vom Gegentheile überzeugt, die Ungarn waren die Tapfersten in Oberitalien u. s. w. Einige Mißvergnügte! Einige Ehrsüchtige habt Ihr für Euch, die Massen der Völker habt Ihr gegen Euch. Aus Rücksicht für Italien möchten Sie uns in einen allgemeinen Krieg verwickeln. Welches Interesse hat denn Frankreich eigentlich in Italien? Un interet d'influence, und darum wollen Sie den Bauer seiner Hütte entreißen und ihn in einen blutigen Krieg werfen, das wäre eine haute folie (Agitation). Der Redner geht nun auf das Februar-Manifest zurück. Er habe gezittert, sagte er, als er darin die Abschaffung der Wiener Verträge von 1815 gelesen. Diese Verträge der That nach als abgeschafft und nur noch dem Recht nach als bestehend erklären, sei ein diplomatischer Unsinn gewesen, ein Club-Wiederhall (Tumult). Die Wiener Verträge! Sie können sie verachten, aber Sie dürfen sie nicht brechen - sprach ich schon unter der vorigen Regierung. Stellen Sie die Ordnung im Innern her und Sie werden stark sein. Für eine question d'influence lohne es sich nicht der Mühe, sich in den Krieg zu stürzen. (Bewegung. Ledru-Rollin eilt auf die Bühne, aber die Glieder steigen von den Bänken. Die Sitzung wird auf 15 Minuten suspendirt.) Ledru-Rollin erhält das Wort, um Cavaignac und Thiers zu widerlegen. Ich gleite über das, was Cavaignac gesagt, nur mit wenigen Worten Er behauptete, oder schien wenigstens glauben zu machen, daß seine Politik derjenigen der provisorischen Regierung gleiche. Das ist nicht wahr, es läge eine Kluft dazwischen, sagte ich gestern und ich bleibe dabei. Unter der provisorischen Regierung stieß Sardinien unsere Hülfe zurück; unter Cavaignac bat es darum. Statt sie ihm zu gewähren und den Beschluß des 24. Mai zu erfüllen, mediatisirte er. (Bravo!) Ich gehe zu Thiers über; Hr. Thiers predigte 1840 den Krieg, heute predigt er den Frieden. (Man lacht.) Hr. Thiers vergeudete damals nahe an 800 Millionen und dies alles wie er sagte, nur um einer entfernten Sache zu dienen. Heute handelt es sich um Dinge von der ernstesten Natur, die sich an unsern Gränzen zutragen und da ruft Hr. Thiers: man will sich für eine question d'influence schlagen. (Agitation.) Hr. Thiers sagt, Italien sei todt, für lange todt und man solle höchstens ein De profundis anstimmen. Ich aber habe eben Briefe empfangen, welche melden daß General Pepe ein östr. Korps von 6000 Mann geschlagen und ganz Venetien in Insurrektion stehe!! 1840 rief Thiers dem Odilon Barrot zu: Sie wollen allgemeinen Umsturz, allgemeinen Krieg! Barrot antwortete: Es handelt sich nicht um allgemeinen Krieg, sondern um die Ehre Frankreichs. - Wie ganz anders sprechen diese beiden Herren heute! Der Redner tritt in eine Erörterung der ökonomischen Interessen die Hr. Thiers so ganz bei Seite lasse und schließt: besser Krieg als Unehre! (Bravo's zur Linken.) Barrot erwidert, die erste Pflicht einer Regierung sei, die Gesellschaft zu regeln, zu ordnen, und nicht die Anarchie nach Außen zu tragen. Man möge der Regierung die Ergreifung der etwa nöthigen Maßregeln überlassen. Die Versammlung könne der ihr volles Vertrauen schenken. (Ja Ja, Nein Nein.) Nach einigen Vorträgen Dupont's und Flocon's bringt Marrast die gestern von uns mitgetheilte Tagesordnung zur Abstimmung. Dieselbe wird mit 444 gegen 320 Stimmen angenommen. Faucher will sein Klubgesetz am nächsten Montag zur dritten Lesung bringen. (Wird verschoben.) Die Sitzung wird um 6 1/2 Uhr geschlossen. * Bourges, 28. März. (Prozeßverhandlung.) Avvokat Gerard, zweiter Anwalt Blanqui's, gibt ein Resume über das öffentliche, politische Leben des Angeklagten. Man hat Blanqui's ganzes Leben angegriffen, weil man in Blanqui die Partei der rothen Republikaner auf's Haupt schlagen will; der Vertheidiger, welcher in Betreff der Manifestation auf die Archive des Club Blanqui verweis't, wonach die Betheiligung nur unter der Bedingung der Gesetzlichkeit geschah, wird im Interesse der angegriffenen Partei das ganze, von Leiden und Aufopferung erfüllte politische Leben Blanqui's hier vertheidigen. Er antwortet denen, welche Blanqui als den Feind der Gesellschaft, der Familie, des Eigenthums bezeichnen, daß Blanqui's Streben im Gegentheil auf die gerechte Reform der Gesellschaft, auf die Emancipation der unterdrückten Klassen gerichtet war. In die Einzelheiten übergehend, schildert der Vertheidiger, wie Blanqui im Jahr 1830 auf der Straße zum Kampf für die Freiheit aufforderte und seitdem nur für die Herstellung der Republik gewirkt hat. Man beschuldigt Blanqui, gegen die "Republk" konspirirt zu haben. Etwa weil er am 17. März einen Augenblick die Reaktion aufgehalten? Oder weil er gegen die Einführung des Journalstempels, gegen die Verletzung der Sparkassen-Deposita, die 45-Centimes-Steuer protestirte? Blanqui's Streben nach dem Februar ging darauf, die Befestigung und Sicherheit der Republik zu überwachen und die verderblichen Tendenzen der provisorischen Regierung zu verfolgen. Wenn Caussidiere erklärt, daß der Einfluß Blanqui's auf die Montagnards dem seinigen die Wage gehalten, und der brave Oberst Rey eine ähnliche Deposition in Betreff des Hotel de Ville machte, so beweis't das eben die im Volk anerkannte Hingebung Blanqui's an die Sache der Republik. Auf Geld wenigstens konnte der Einfluß Blanqui's nicht gegründet sein, denn Blanqui war arm, wie das Volk. Er blieb allen Vergnügungen fremd; er bestritt seinen Unterhalt mit 75 Centimes täglich. Man hat seine Ideen verrückt genannt; die "verrückten" Volksmänner sterben zuweilen wie unsere Väter von 1794 oder wie der "verrückte" Volksmann Christus. Die Geschworenen aber haben nicht über sociale Theorien, sie haben hier über das Komplott vom 15. Mai zu urtheilen. Die Geschworenen mögen bedenken, daß die Geschichte niemals ein von Haß und Leidenschaft diktirtes Urtheil einzuregistriren vergessen hat; die Geschworenen mögen nicht als politische Feinde über Blanqui's Theorien, sondern als Richter über die Thatsachen urtheilen. Präsident. Der Angeklagte Albert hat das Wort. Albert und Barbes vertheidigen sich nicht. Advokat Baud, Vertheidiger Sobrier's, beginnt sein Plaidoyer mit einer ausführlichen Begründung der Inkompetenz des hohen Gerichtshofes. In Betreff der Anklage führt er aus, wie das öffentliche Ministerium, die Unhaltbarkeit der ganzen Prozedur erkennend, bereits die ursprüngliche Beschuldigung wegen "Komplotts" aufgegeben habe, und jetzt nur von einem "Attentat" spreche. Das Attentat aber bestehe in der "gewaltsamen" Erstürmung und "Auflösung" der Assemblee. An beiden Handlungen, beweis't das Plaidoyer, war der Angeklagte Sobrier nicht betheiligt, wonach der Antrag auf Freisprechung begründet erscheint. Advokat Decoux-Laperriere, Vertheidiger Raspail's, erhält das Wort. Seine Stellung als Vertheidiger von Amtswegen hört hier auf. Raspail hat von vorn herein die Absicht ausgesprochen, den Geschworenen selbst Aufschlüsse zu geben; der Vertheidiger ist ihm bis hierhin zur Seite geblieben, um seine Pflicht zu erfüllen, er tritt jetzt dem Wunsche Raspail's nach zurück. Raspail: Die Anklage gegen ihn enthält drei Punkte: daß er eingetreten ist, daß er die Tribüne bestiegen hat, und daß er endlich einen Weg eingeschlagen, der nach dem Hotel-de-Ville führen kann. Man hat ihn auch als Klub-Präsidenten treffen wollen; der Angeklagte legt jedoch keinen großen Werth auf dies Manöver. An die gesetzliche Bedeutung der Klubs anknüpfend, welche die Nachfolger der Februarbankette wurden, - mit dem Unterschied, daß jene der Gesinnungsausdruck der Besitzenden waren, diese der Ausdruck der Armen, des uncensirten Volkswillens sind, - geht der Angeklagte dann auf seinen Klub über. Der Klub beauftragte ihn mit Entwerfung einer Petition an die Regierung, Betreff der Rouener Ereignisse; indem er sich diesem Auftrag unterzog, übte er das freie Petitionsrecht, und wenn man an einzelnen Ausdrücken makeln wolle, so können dieselbe doch hier keinen Erschwerungsgrund geben: wenn man den Angeklagten von der Anschuldigung des 15. Mai freispricht, kann man ihn wegen der Petition verurtheilen?! Die Petition aber war weit entfernt, die Leidenschaften des Bürgerkriegs heraufzubeschwören; sie rief im Gegentheil Schrecken über die "Anstifter" des Bürgerkriegs herab, und erklärte, daß die Arbeiter, welche zur Flinte griffen, stets Opfer von feindlichen Provokationen gewesen. In Betreff der Manifestation erinnert der Angeklagte daran, daß er gar nicht an eine Betheiligung gedacht und einigen Kranken noch Rendezvous auf seine gewöhnlichen Consultationsstunden, auf 2 Uhr, gegeben habe. Er war auch nicht an der Spitze des Zuges; er befand sich am Ende des Zuges bei seinem Klub, dessen einziger Ruf: "Es lebe Polen!" war. Man mußte ihn erst aufsuchen, und ihn bitten, mit der Petition des Klubs an die Spitze zu kommen, damit dieselbe dem ersten Volksrepräsentanten, der sich zeigen würde, eingehändigt werden könnte. Der, der ihn aufsuchte, war Huber, das Werkzeug der Regierung, der die Ernennung zum Gouverneur des Schlosses von Raincy in seiner Tasche hatte, Huber, der intime Freund des Herrn Marrast, Huber, der Herrn Marrast tägliche Berichte über den Zustand von Paris schickte. (Schluß der Sitzung folgt.) Dänemark. Kopenhagen, den 27. März. Der Kriegsminister hat nachstehende Proklamation erlassen: "Schleswigsche Krieger! In dem Augenblicke, da das Schwert gezogen wird, zur Entscheidung, ob es einer aufrührerischen Partei mit Hülfe fremder Unterdrücker gelingen solle, Recht und Pflicht zu verhöhnen und das uralte Band, welches Schleswig an Dänemark knüpft, zu zerreißen, wendet Euer König Sich nochmals an Euch. Ueberzeugt, daß Ihr nur durch falsche Vorspiegelungen und bethörende Versprechungen verleitet worden, für einige Zeit den Gehorsam zu versagen, den Ihr Eurem angestammten, Euch wohlgesinnten Könige schuldig seid, bietet Er Euch nochmals Gelegenheit, von einem Kampfe abzustehen, der in jedem Falle Verderben über Euch und Euer Land bringen muß. In seiner Nachsicht und Milde verspricht der König jedem Soldaten, der, eingedenk seiner Pflicht, die Reihen der Aufrührer verläßt und unter seinen rechtmäßigen Fürsten zum Gehorsam zurückkehrt, völlige Amnestie; er soll, in sofern er solches wünscht, sogleich in seine Heimath entlassen und nicht wieder zum Kriegsdienste einberufen werden. Eben so soll jeder Unteroffizier, der bereits vor dem Ausbruche des Aufruhrs in königl. Diensten gestanden, auf Verlangen den Abschied erhalten, und zwar mit der Pension, auf welche er zur Zeit dieses Ausbruches, mit Rücksicht auf Grad und Dienstalter, Anspruch hatte. Unteroffizieren, welche später in das Heer der Aufrührer eingetreten, wird völlige Amnestie und Befreiung vom ferneren Kriegsdienste zugesichert. Soldaten! legt die Waffen nieder! laßt ab von dem verbrecherischen Kampfe gegen Ehre und Recht, und zaudert nicht, zum Gehorsam, zur Pflicht zurückzukehren! Euer König giebt Euch hier einen wiederholten Beweis, wie sehr das Glück aller Seiner Unterthanen Ihm am Herzen liegt! Kopenhagen im Kriegsministerium, den 27. März. 1849. C. F. Hansen, Generalmajor und Kriegsminister." Großbritannien. * London, 31. März. Im Oberhause brachte der Marquis von Landsdowne von Neuem die italienische Angelegenheit zur Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Preßburg, 28. März. Johann Baldini, 30 Jahre alt, verheirathet, früher Ingenieur bei der ungarischen Eisenbahndirektion, dann Oberlieutenant im Frangepan'schen Freikorps der ungarischen Regierung, ist wegen seiner Theilnahme am bewaffneten Widerstande gegen die k. k. Standrechtsbestien zum Strange verurtheilt und gestern früh „durch nachträgliche hohe Ermächtigung“ mit Pulver und Blei hingerichtet worden. Französische Republik. Paris, 31. März. Karl Albert befindet sich noch in Antibes (bei Nizza). ‒ Der Moniteur meldet die gestern ihm durch den Telegraphen zugegangene Nachricht von der Wahl des Königs von Preußen zum deutschen Erbkaiser. Dieses Ereigniß macht hier gar keinen Eindruck. Das Journal des Debats zweifelt, daß unter den deutschen Fürsten kein Einziger unter den jetzigen kritischen Verhältnissen diese Wahl annehme. ‒ Der Moniteur enthält folgende telegraphische Depesche: Marseille, 30. März. (Der Bevollmächtigte des Ministeriums des Auswärtigen zu Marseille an den Minister in Paris.) Der französische Consul in Alexandrien beauftragt mich, Ihnen zu melden, daß eine außerordentliche Beilage zur Bombay-Times vom 4. März anzeigt: die englische Armee habe laut Bülletins vom 25. Februar einen entscheidenden Sieg über die Sikhs erfochten. Dieselben haben alle ihre Zelte und Artillerie im Stich gelassen. ‒ In Chambery herrscht wie an der ganzen Grenze eine unbeschreibliche Gährung. Savoyen will sich von Sardinien losreißen und zur französ. Republik schlagen. ‒ Mehrere Gränzblätter, namentlich L'Union Dauphinoise vom 28. März sagt in einer Nachschrift: „Die um Grenoble kantonirten Truppen haben Befehl zum Abmarsch erhalten. Die ganze Division bewegt sich nach der Gränze. General De Luzy, der in den Junitagen Commandant des Pariser Stadthauses war, wird die Vorhut befehligen und schon morgen früh sein Hauptquartier in Barraux aufschlagen.“ ‒ Der Constitutionnel zeigt mit sichtlicher Freude an, daß im Toscanischen eine Erhebung zu Gunsten des Ex-Großherzogs stattgefunden habe. Die Volksführer Montazzo, Guerrazzi und Montanelli seien arg mißhandelt worden. Wir haben Grund, diese Nachricht für unächt zu halten. ‒ Aus den Departements Indre und Puy de Dome wurde gestern durch mehrere Deputirten der Linken eine Anzahl neuer Bittschriften für Restitution der Restaurations-Milliarde der Nationalversammlung überreicht. ‒ Im Faubourg St. Germain zirkulirt, nach Angabe der Reform, eine Glückwunschadresse an den Helden Radetzki, die bei den Legitimisten zahlreiche Unterschriften findet. So wären wir denn, ruft das genannte Blatt, wieder glücklich bei dem Cosacken-Jubel von 1815 angelangt! ‒ Proudhon hat gestern das Rechtsmittel der Cassation gegen das ihn treffende Urtheil eingelegt. Die demokratischen Blätter eröffnen Subscriptionen zur Deckung der Geldbußen des Peuple. ‒ Die Kriegsgerichte in der Rue du Cherche Midi verurtheilen immer noch drauf los. Die Gerichtszeitungen enthalten wieder mehrere neue Verurtheilungen zu 20, 10 und resp. kürzerem Gefängniß auf Galeeren und in Zuchthäusern. ‒ Endlich werden auch einmal zwei honnette Journale gepackt. Die „Assemblée Nationale“ und der Toulouser Independent sind vor die Affisen geladen, weil der Briefwechsel zwischen Bugeaud und Lamoricière gänzlich falsch ist, den beide honnette Blätter im Dezember v. J. veröffentlichten. Diese Briefe wurden in den genannten Redaktionsbüreaus fabrizirt. ‒ Der „National“ ist heute sehr kriegerisch gesinnt. Sein Premier Paris sprüht Feuer und Flamme. Das Thorésche neuerstandene Journal de la Vraie Republique sagt sehr richtig: Drei Tendenzen herrschen in der Nationalversammlung bezuglich Italiens. 1) Die Ministeriellen mögten die 1815er und heiligen Allianz-Verträge mit den absolutistischen Cabinetten aufrecht erhalten und eine Art zweiter Wiener Bundesakte zusammenbrauen. 2) Die moderirte Opposition mögte sich England in die Arme werfen um gegen jeden Mächtebund geschützt zu sein. 3) Die Montagne mögte sich mit allen Völkern gegen jede absolute Herrschaft verbinden und eine allgemeine Schilberhebung bewirken. ‒ In Bourges gehen morgen die Vertheidigungsreden zu Ende; Sonntag wird das Resumé stattfinden und dann werden die Jurés unmittelbar in Deliberation treten, so daß wir den Urtheilsspruch spätestens Montags 2. April früh erfahren können. ‒ In voriger Nacht wurde eine bedeutende Zahl von Verhaftungen in Paris vorgenommen, deren politische Farbe zum Theil noch ein Geheimniß ist. ‒ National-Versammlung. Sitzung vom 31. März. Anfang 12 1/2 Uhr. Marrast zieht zunächst die monatlichen Abtheilungen durch's Loos; dann geht es an die italienische Debatte. Marrast: Herr Thiers hatte eigentlich das Wort, doch tritt er es für kurze Zeit dem General Cavaignac ab, der einige Erklärungen in Bezug auf gestrige Reden zu geben wünscht. Cavaignac (Stille): Man erwähnte gestern der Politik derjenigen Regierung, bei der ich den Vorsitz führte. Ledru-Rollin hob die Kluft hervor, welche die Politik der heutigen Regierung von der der Provisorischen Regierung und der meinigen scheide. War die Politik der Provisorischen Regierung wirklich so, wie sie Ledru-Rollin schilderte, so war der Unterschied zwischen ihrer und der unsrigen in der That unbedeutend. Was Drouin de Lhuys von Solidarität sprach, die zwischen seiner und unserer Politik herrsche, so sagte ebenfalls er nur Wahres. Es herrschte allerdings ein gewisser Zusammenhang, sowohl zwischen den politischen Systemen meiner Vorgänger, als meiner Nachfolger. Im Lamartineschen Manifest lag nur der Keim zum Kriege. Die National-Versammlung genehmigte dieses Manifest und überließ der Exekutive die Ergreifung der zu einem Bruderbund mit Deutschland und Befreiung Italiens nöthigen Maßregeln. Ohne dem Krieg auszuweichen (sans éluder la chance de guerre, si elle se présentait), zogen wir doch den Weg der Unterhandlung vor und traten in die Mediation. Wir erfüllten auf diese Weise den Beschluß der National-Versammlung und berücksichtigten die friedsamen Mittel. Wenn im Laufe der Debatte meine damaligen Depeschen vorgetragen werden sollten, wird sich dies noch klarer herausstellen. (Dieser Rede folgte einige Agitation, sei es, daß man eine Art Fedehandschuh für die eine oder andere Partei darin erblickte.) Thiers besteigt die Bühne. Die vorliegende Frage, beginnt er, ist ernst; sie verdient die großte Berücksichtigung und Jeder ist verpflichtet, sein Licht beizubringen. Ich besteige also diese Bühne, nicht weil ich von Hr Ledru-Rollin provozirt wurde, sondern weil auch ich mich verpflichtet fühle, den Tribut meiner Erfahrung beizubringen (Ah! Ah!), nicht daß ich die Angriffe Ledru-Rollins verachte, sondern weil ich sehe, daß er ganz verschiedenartige Dinge durcheinander wirft (Lärm). Wie? Weil die Coalition (Thiers und Guizot) die von Mole verfügte Räumung Ancona's bekämpfte (regrettait), will man daraus folgern, daß wir heute die Politik Ledru-Rollin's befolgen sollen (ja ja! links). Das klänge gerade so als wenn Sie behaupteten, ich müsse ein demokratischer Republikaner sein, weil ich unter dem vorigen Regierungssystem zur Opposition gehörte (Lärm zur Linken). Eure Politik heute ist Krieg! Italien ist untergegangen (Oh Oh!), ja es ist untergangen, doch nicht für immer, hoffe ich, aber für lange Zeit. Hören Sie die Thatsachen … Man darf auf die Bühne nicht blos schöne Phrasen bringen. Man muß wissen, was Sie wollen, und ich werde sprechen als ob ich am grünen Tische inmitten von Ministern säße. ‒ Nun beginnt der Exminister seine eigentliche Rede. Sie wollen den Beschluß vom 24. Mai 1848 festhalten, der einen Bruderbund mit Deutschland und die Befreiung Italiens vorschreibt; wohlan das ist der Krieg (Agitation). Sie wollen die Lombardei und Venedig den Oestreichern entreißen und Sie glauben, daß dies keinen Krieg gebe? Enttäuschen Sie sich. Krieg mit Oestreich ist eine ernste Sache, selbst wenn Oestreich ganz allein stände. Aber steht Oestreich so ganz allein? Sie, die überall Coalition sahen, wollen nicht zugestehen, daß Rußland hinter Oestreich stehe (Agitation). Ihr schmeichelt Euch mit der Allianz der Völker: triste ressource! Als Ungarn sich erhob, meintet Ihr, Ungarn, die ein Fünftel des östreichischen Heeres bilden, würden sich nicht gegen Ungarn, ihre Brüder, schlagen; nun ich glaube, jetzt sind Sie vom Gegentheile überzeugt, die Ungarn waren die Tapfersten in Oberitalien u. s. w. Einige Mißvergnügte! Einige Ehrsüchtige habt Ihr für Euch, die Massen der Völker habt Ihr gegen Euch. Aus Rücksicht für Italien möchten Sie uns in einen allgemeinen Krieg verwickeln. Welches Interesse hat denn Frankreich eigentlich in Italien? Un interèt d'influence, und darum wollen Sie den Bauer seiner Hütte entreißen und ihn in einen blutigen Krieg werfen, das wäre eine haute folie (Agitation). Der Redner geht nun auf das Februar-Manifest zurück. Er habe gezittert, sagte er, als er darin die Abschaffung der Wiener Verträge von 1815 gelesen. Diese Verträge der That nach als abgeschafft und nur noch dem Recht nach als bestehend erklären, sei ein diplomatischer Unsinn gewesen, ein Club-Wiederhall (Tumult). Die Wiener Verträge! Sie können sie verachten, aber Sie dürfen sie nicht brechen ‒ sprach ich schon unter der vorigen Regierung. Stellen Sie die Ordnung im Innern her und Sie werden stark sein. Für eine question d'influence lohne es sich nicht der Mühe, sich in den Krieg zu stürzen. (Bewegung. Ledru-Rollin eilt auf die Bühne, aber die Glieder steigen von den Bänken. Die Sitzung wird auf 15 Minuten suspendirt.) Ledru-Rollin erhält das Wort, um Cavaignac und Thiers zu widerlegen. Ich gleite über das, was Cavaignac gesagt, nur mit wenigen Worten Er behauptete, oder schien wenigstens glauben zu machen, daß seine Politik derjenigen der provisorischen Regierung gleiche. Das ist nicht wahr, es läge eine Kluft dazwischen, sagte ich gestern und ich bleibe dabei. Unter der provisorischen Regierung stieß Sardinien unsere Hülfe zurück; unter Cavaignac bat es darum. Statt sie ihm zu gewähren und den Beschluß des 24. Mai zu erfüllen, mediatisirte er. (Bravo!) Ich gehe zu Thiers über; Hr. Thiers predigte 1840 den Krieg, heute predigt er den Frieden. (Man lacht.) Hr. Thiers vergeudete damals nahe an 800 Millionen und dies alles wie er sagte, nur um einer entfernten Sache zu dienen. Heute handelt es sich um Dinge von der ernstesten Natur, die sich an unsern Gränzen zutragen und da ruft Hr. Thiers: man will sich für eine question d'influence schlagen. (Agitation.) Hr. Thiers sagt, Italien sei todt, für lange todt und man solle höchstens ein De profundis anstimmen. Ich aber habe eben Briefe empfangen, welche melden daß General Pepe ein östr. Korps von 6000 Mann geschlagen und ganz Venetien in Insurrektion stehe!! 1840 rief Thiers dem Odilon Barrot zu: Sie wollen allgemeinen Umsturz, allgemeinen Krieg! Barrot antwortete: Es handelt sich nicht um allgemeinen Krieg, sondern um die Ehre Frankreichs. ‒ Wie ganz anders sprechen diese beiden Herren heute! Der Redner tritt in eine Erörterung der ökonomischen Interessen die Hr. Thiers so ganz bei Seite lasse und schließt: besser Krieg als Unehre! (Bravo's zur Linken.) Barrot erwidert, die erste Pflicht einer Regierung sei, die Gesellschaft zu regeln, zu ordnen, und nicht die Anarchie nach Außen zu tragen. Man möge der Regierung die Ergreifung der etwa nöthigen Maßregeln überlassen. Die Versammlung könne der ihr volles Vertrauen schenken. (Ja Ja, Nein Nein.) Nach einigen Vorträgen Dupont's und Flocon's bringt Marrast die gestern von uns mitgetheilte Tagesordnung zur Abstimmung. Dieselbe wird mit 444 gegen 320 Stimmen angenommen. Faucher will sein Klubgesetz am nächsten Montag zur dritten Lesung bringen. (Wird verschoben.) Die Sitzung wird um 6 1/2 Uhr geschlossen. * Bourges, 28. März. (Prozeßverhandlung.) Avvokat Gerard, zweiter Anwalt Blanqui's, gibt ein Resumé über das öffentliche, politische Leben des Angeklagten. Man hat Blanqui's ganzes Leben angegriffen, weil man in Blanqui die Partei der rothen Republikaner auf's Haupt schlagen will; der Vertheidiger, welcher in Betreff der Manifestation auf die Archive des Club Blanqui verweis't, wonach die Betheiligung nur unter der Bedingung der Gesetzlichkeit geschah, wird im Interesse der angegriffenen Partei das ganze, von Leiden und Aufopferung erfüllte politische Leben Blanqui's hier vertheidigen. Er antwortet denen, welche Blanqui als den Feind der Gesellschaft, der Familie, des Eigenthums bezeichnen, daß Blanqui's Streben im Gegentheil auf die gerechte Reform der Gesellschaft, auf die Emancipation der unterdrückten Klassen gerichtet war. In die Einzelheiten übergehend, schildert der Vertheidiger, wie Blanqui im Jahr 1830 auf der Straße zum Kampf für die Freiheit aufforderte und seitdem nur für die Herstellung der Republik gewirkt hat. Man beschuldigt Blanqui, gegen die „Republk“ konspirirt zu haben. Etwa weil er am 17. März einen Augenblick die Reaktion aufgehalten? Oder weil er gegen die Einführung des Journalstempels, gegen die Verletzung der Sparkassen-Deposita, die 45-Centimes-Steuer protestirte? Blanqui's Streben nach dem Februar ging darauf, die Befestigung und Sicherheit der Republik zu überwachen und die verderblichen Tendenzen der provisorischen Regierung zu verfolgen. Wenn Caussidière erklärt, daß der Einfluß Blanqui's auf die Montagnards dem seinigen die Wage gehalten, und der brave Oberst Rey eine ähnliche Deposition in Betreff des Hotel de Ville machte, so beweis't das eben die im Volk anerkannte Hingebung Blanqui's an die Sache der Republik. Auf Geld wenigstens konnte der Einfluß Blanqui's nicht gegründet sein, denn Blanqui war arm, wie das Volk. Er blieb allen Vergnügungen fremd; er bestritt seinen Unterhalt mit 75 Centimes täglich. Man hat seine Ideen verrückt genannt; die „verrückten“ Volksmänner sterben zuweilen wie unsere Väter von 1794 oder wie der „verrückte“ Volksmann Christus. Die Geschworenen aber haben nicht über sociale Theorien, sie haben hier über das Komplott vom 15. Mai zu urtheilen. Die Geschworenen mögen bedenken, daß die Geschichte niemals ein von Haß und Leidenschaft diktirtes Urtheil einzuregistriren vergessen hat; die Geschworenen mögen nicht als politische Feinde über Blanqui's Theorien, sondern als Richter über die Thatsachen urtheilen. Präsident. Der Angeklagte Albert hat das Wort. Albert und Barbès vertheidigen sich nicht. Advokat Baud, Vertheidiger Sobrier's, beginnt sein Plaidoyer mit einer ausführlichen Begründung der Inkompetenz des hohen Gerichtshofes. In Betreff der Anklage führt er aus, wie das öffentliche Ministerium, die Unhaltbarkeit der ganzen Prozedur erkennend, bereits die ursprüngliche Beschuldigung wegen „Komplotts“ aufgegeben habe, und jetzt nur von einem „Attentat“ spreche. Das Attentat aber bestehe in der „gewaltsamen“ Erstürmung und „Auflösung“ der Assemblée. An beiden Handlungen, beweis't das Plaidoyer, war der Angeklagte Sobrier nicht betheiligt, wonach der Antrag auf Freisprechung begründet erscheint. Advokat Decoux-Laperrière, Vertheidiger Raspail's, erhält das Wort. Seine Stellung als Vertheidiger von Amtswegen hört hier auf. Raspail hat von vorn herein die Absicht ausgesprochen, den Geschworenen selbst Aufschlüsse zu geben; der Vertheidiger ist ihm bis hierhin zur Seite geblieben, um seine Pflicht zu erfüllen, er tritt jetzt dem Wunsche Raspail's nach zurück. Raspail: Die Anklage gegen ihn enthält drei Punkte: daß er eingetreten ist, daß er die Tribüne bestiegen hat, und daß er endlich einen Weg eingeschlagen, der nach dem Hotel-de-Ville führen kann. Man hat ihn auch als Klub-Präsidenten treffen wollen; der Angeklagte legt jedoch keinen großen Werth auf dies Manöver. An die gesetzliche Bedeutung der Klubs anknüpfend, welche die Nachfolger der Februarbankette wurden, ‒ mit dem Unterschied, daß jene der Gesinnungsausdruck der Besitzenden waren, diese der Ausdruck der Armen, des uncensirten Volkswillens sind, ‒ geht der Angeklagte dann auf seinen Klub über. Der Klub beauftragte ihn mit Entwerfung einer Petition an die Regierung, Betreff der Rouener Ereignisse; indem er sich diesem Auftrag unterzog, übte er das freie Petitionsrecht, und wenn man an einzelnen Ausdrücken makeln wolle, so können dieselbe doch hier keinen Erschwerungsgrund geben: wenn man den Angeklagten von der Anschuldigung des 15. Mai freispricht, kann man ihn wegen der Petition verurtheilen?! Die Petition aber war weit entfernt, die Leidenschaften des Bürgerkriegs heraufzubeschwören; sie rief im Gegentheil Schrecken über die „Anstifter“ des Bürgerkriegs herab, und erklärte, daß die Arbeiter, welche zur Flinte griffen, stets Opfer von feindlichen Provokationen gewesen. In Betreff der Manifestation erinnert der Angeklagte daran, daß er gar nicht an eine Betheiligung gedacht und einigen Kranken noch Rendezvous auf seine gewöhnlichen Consultationsstunden, auf 2 Uhr, gegeben habe. Er war auch nicht an der Spitze des Zuges; er befand sich am Ende des Zuges bei seinem Klub, dessen einziger Ruf: „Es lebe Polen!“ war. Man mußte ihn erst aufsuchen, und ihn bitten, mit der Petition des Klubs an die Spitze zu kommen, damit dieselbe dem ersten Volksrepräsentanten, der sich zeigen würde, eingehändigt werden könnte. Der, der ihn aufsuchte, war Huber, das Werkzeug der Regierung, der die Ernennung zum Gouverneur des Schlosses von Raincy in seiner Tasche hatte, Huber, der intime Freund des Herrn Marrast, Huber, der Herrn Marrast tägliche Berichte über den Zustand von Paris schickte. (Schluß der Sitzung folgt.) Dänemark. Kopenhagen, den 27. März. Der Kriegsminister hat nachstehende Proklamation erlassen: „Schleswigsche Krieger! In dem Augenblicke, da das Schwert gezogen wird, zur Entscheidung, ob es einer aufrührerischen Partei mit Hülfe fremder Unterdrücker gelingen solle, Recht und Pflicht zu verhöhnen und das uralte Band, welches Schleswig an Dänemark knüpft, zu zerreißen, wendet Euer König Sich nochmals an Euch. Ueberzeugt, daß Ihr nur durch falsche Vorspiegelungen und bethörende Versprechungen verleitet worden, für einige Zeit den Gehorsam zu versagen, den Ihr Eurem angestammten, Euch wohlgesinnten Könige schuldig seid, bietet Er Euch nochmals Gelegenheit, von einem Kampfe abzustehen, der in jedem Falle Verderben über Euch und Euer Land bringen muß. In seiner Nachsicht und Milde verspricht der König jedem Soldaten, der, eingedenk seiner Pflicht, die Reihen der Aufrührer verläßt und unter seinen rechtmäßigen Fürsten zum Gehorsam zurückkehrt, völlige Amnestie; er soll, in sofern er solches wünscht, sogleich in seine Heimath entlassen und nicht wieder zum Kriegsdienste einberufen werden. Eben so soll jeder Unteroffizier, der bereits vor dem Ausbruche des Aufruhrs in königl. Diensten gestanden, auf Verlangen den Abschied erhalten, und zwar mit der Pension, auf welche er zur Zeit dieses Ausbruches, mit Rücksicht auf Grad und Dienstalter, Anspruch hatte. Unteroffizieren, welche später in das Heer der Aufrührer eingetreten, wird völlige Amnestie und Befreiung vom ferneren Kriegsdienste zugesichert. Soldaten! legt die Waffen nieder! laßt ab von dem verbrecherischen Kampfe gegen Ehre und Recht, und zaudert nicht, zum Gehorsam, zur Pflicht zurückzukehren! Euer König giebt Euch hier einen wiederholten Beweis, wie sehr das Glück aller Seiner Unterthanen Ihm am Herzen liegt! Kopenhagen im Kriegsministerium, den 27. März. 1849. C. F. Hansen, Generalmajor und Kriegsminister.“ Großbritannien. * London, 31. März. Im Oberhause brachte der Marquis von Landsdowne von Neuem die italienische Angelegenheit zur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0003" n="1477"/> <div xml:id="ar262_017_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatze, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9. </bibl> </note> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar262_018" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Preßburg, 28. März.</head> <p>Johann Baldini, 30 Jahre alt, verheirathet, früher Ingenieur bei der ungarischen Eisenbahndirektion, dann Oberlieutenant im Frangepan'schen Freikorps der ungarischen Regierung, ist wegen seiner Theilnahme am bewaffneten Widerstande gegen die k. k. Standrechtsbestien zum Strange verurtheilt und gestern früh „durch nachträgliche hohe Ermächtigung“ mit Pulver und Blei hingerichtet worden.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar262_019" type="jArticle"> <head>Paris, 31. März.</head> <p>Karl Albert befindet sich noch in Antibes (bei Nizza).</p> <p>‒ Der Moniteur meldet die gestern ihm durch den Telegraphen zugegangene Nachricht von der Wahl des Königs von Preußen zum deutschen Erbkaiser.</p> <p>Dieses Ereigniß macht hier gar keinen Eindruck.</p> <p>Das Journal des Debats zweifelt, daß unter den deutschen Fürsten kein Einziger unter den jetzigen kritischen Verhältnissen diese Wahl annehme.</p> <p>‒ Der Moniteur enthält folgende telegraphische Depesche:</p> <p>Marseille, 30. März.</p> <p>(Der Bevollmächtigte des Ministeriums des Auswärtigen zu Marseille an den Minister in Paris.) Der französische Consul in Alexandrien beauftragt mich, Ihnen zu melden, daß eine außerordentliche Beilage zur Bombay-Times vom 4. März anzeigt: die englische Armee habe laut Bülletins vom 25. Februar <hi rendition="#g">einen entscheidenden Sieg über die Sikhs</hi> erfochten. Dieselben haben alle ihre Zelte und Artillerie im Stich gelassen.</p> <p>‒ In Chambery herrscht wie an der ganzen Grenze eine unbeschreibliche Gährung. Savoyen will sich von Sardinien losreißen und zur französ. Republik schlagen.</p> <p>‒ Mehrere Gränzblätter, namentlich L'Union Dauphinoise vom 28. März sagt in einer Nachschrift:</p> <p>„Die um Grenoble kantonirten Truppen haben Befehl zum Abmarsch erhalten. Die ganze Division bewegt sich nach der Gränze. General De Luzy, der in den Junitagen Commandant des Pariser Stadthauses war, wird die Vorhut befehligen und schon morgen früh sein Hauptquartier in Barraux aufschlagen.“</p> <p>‒ Der Constitutionnel zeigt mit sichtlicher Freude an, daß im Toscanischen eine Erhebung zu Gunsten des Ex-Großherzogs stattgefunden habe. Die Volksführer Montazzo, Guerrazzi und Montanelli seien arg mißhandelt worden.</p> <p>Wir haben Grund, diese Nachricht für unächt zu halten.</p> <p>‒ Aus den Departements Indre und Puy de Dome wurde gestern durch mehrere Deputirten der Linken eine Anzahl neuer Bittschriften für Restitution der Restaurations-Milliarde der Nationalversammlung überreicht.</p> <p>‒ Im Faubourg St. Germain zirkulirt, nach Angabe der Reform, eine Glückwunschadresse an den Helden Radetzki, die bei den Legitimisten zahlreiche Unterschriften findet. So wären wir denn, ruft das genannte Blatt, wieder glücklich bei dem Cosacken-Jubel von 1815 angelangt!</p> <p>‒ Proudhon hat gestern das Rechtsmittel der Cassation gegen das ihn treffende Urtheil eingelegt. Die demokratischen Blätter eröffnen Subscriptionen zur Deckung der Geldbußen des Peuple.</p> <p>‒ Die Kriegsgerichte in der Rue du Cherche Midi verurtheilen immer noch drauf los. Die Gerichtszeitungen enthalten wieder mehrere neue Verurtheilungen zu 20, 10 und resp. kürzerem Gefängniß auf Galeeren und in Zuchthäusern.</p> <p>‒ Endlich werden auch einmal zwei honnette Journale gepackt. Die „Assemblée Nationale“ und der Toulouser Independent sind vor die Affisen geladen, weil der Briefwechsel zwischen Bugeaud und Lamoricière gänzlich falsch ist, den beide honnette Blätter im Dezember v. J. veröffentlichten. Diese Briefe wurden in den genannten Redaktionsbüreaus fabrizirt.</p> <p>‒ Der „National“ ist heute sehr kriegerisch gesinnt. Sein Premier Paris sprüht Feuer und Flamme.</p> <p>Das Thorésche neuerstandene Journal de la Vraie Republique sagt sehr richtig: <hi rendition="#g">Drei</hi> Tendenzen herrschen in der Nationalversammlung bezuglich Italiens. 1) Die Ministeriellen mögten die 1815er und heiligen Allianz-Verträge mit den absolutistischen Cabinetten aufrecht erhalten und eine Art zweiter Wiener Bundesakte zusammenbrauen. 2) Die moderirte Opposition mögte sich England in die Arme werfen um gegen jeden Mächtebund geschützt zu sein. 3) Die Montagne mögte sich mit allen Völkern gegen jede absolute Herrschaft verbinden und eine allgemeine Schilberhebung bewirken.</p> <p>‒ In Bourges gehen morgen die Vertheidigungsreden zu Ende; Sonntag wird das Resumé stattfinden und dann werden die Jurés unmittelbar in Deliberation treten, so daß wir den Urtheilsspruch spätestens Montags 2. April früh erfahren können.</p> <p>‒ In voriger Nacht wurde eine bedeutende Zahl von Verhaftungen in Paris vorgenommen, deren politische Farbe zum Theil noch ein Geheimniß ist.</p> <p>‒ <hi rendition="#g">National-Versammlung.</hi> Sitzung vom 31. März. Anfang 12 1/2 Uhr.</p> <p><hi rendition="#g">Marrast</hi> zieht zunächst die monatlichen Abtheilungen durch's Loos; dann geht es an die italienische Debatte.</p> <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Herr Thiers hatte eigentlich das Wort, doch tritt er es für kurze Zeit dem General Cavaignac ab, der einige Erklärungen in Bezug auf gestrige Reden zu geben wünscht.</p> <p><hi rendition="#g">Cavaignac</hi> (Stille): Man erwähnte gestern der Politik derjenigen Regierung, bei der ich den Vorsitz führte. Ledru-Rollin hob die Kluft hervor, welche die Politik der heutigen Regierung von der der Provisorischen Regierung und der meinigen scheide. War die Politik der Provisorischen Regierung wirklich so, wie sie Ledru-Rollin schilderte, so war der Unterschied zwischen ihrer und der unsrigen in der That unbedeutend. Was Drouin de Lhuys von Solidarität sprach, die zwischen seiner und unserer Politik herrsche, so sagte ebenfalls er nur Wahres. Es herrschte allerdings ein gewisser Zusammenhang, sowohl zwischen den politischen Systemen meiner Vorgänger, als meiner Nachfolger. Im Lamartineschen Manifest lag nur der Keim zum Kriege. Die National-Versammlung genehmigte dieses Manifest und überließ der Exekutive die Ergreifung der zu einem Bruderbund mit Deutschland und Befreiung Italiens nöthigen Maßregeln. Ohne dem Krieg auszuweichen (sans éluder la chance de guerre, si elle se présentait), zogen wir doch den Weg der Unterhandlung vor und traten in die Mediation. Wir erfüllten auf diese Weise den Beschluß der National-Versammlung und berücksichtigten die friedsamen Mittel. Wenn im Laufe der Debatte meine damaligen Depeschen vorgetragen werden sollten, wird sich dies noch klarer herausstellen. (Dieser Rede folgte einige Agitation, sei es, daß man eine Art Fedehandschuh für die eine oder andere Partei darin erblickte.)</p> <p><hi rendition="#g">Thiers</hi> besteigt die Bühne. Die vorliegende Frage, beginnt er, ist ernst; sie verdient die großte Berücksichtigung und Jeder ist verpflichtet, sein Licht beizubringen. Ich besteige also diese Bühne, nicht weil ich von Hr Ledru-Rollin provozirt wurde, sondern weil auch ich mich verpflichtet fühle, den Tribut meiner Erfahrung beizubringen (Ah! Ah!), nicht daß ich die Angriffe Ledru-Rollins verachte, sondern weil ich sehe, daß er ganz verschiedenartige Dinge durcheinander wirft (Lärm). Wie? Weil die Coalition (Thiers und Guizot) die von Mole verfügte Räumung Ancona's bekämpfte (regrettait), will man daraus folgern, daß wir heute die Politik Ledru-Rollin's befolgen sollen (ja ja! links). Das klänge gerade so als wenn Sie behaupteten, ich müsse ein demokratischer Republikaner sein, weil ich unter dem vorigen Regierungssystem zur Opposition gehörte (Lärm zur Linken). Eure Politik heute ist Krieg! Italien ist untergegangen (Oh Oh!), ja es ist untergangen, doch nicht für immer, hoffe ich, aber für lange Zeit. Hören Sie die Thatsachen … Man darf auf die Bühne nicht blos schöne Phrasen bringen. Man muß wissen, was Sie wollen, und ich werde sprechen als ob ich am grünen Tische inmitten von Ministern säße. ‒ Nun beginnt der Exminister seine eigentliche Rede. Sie wollen den Beschluß vom 24. Mai 1848 festhalten, der einen Bruderbund mit Deutschland und die Befreiung Italiens vorschreibt; wohlan das ist der Krieg (Agitation). Sie wollen die Lombardei und Venedig den Oestreichern entreißen und Sie glauben, daß dies keinen Krieg gebe? Enttäuschen Sie sich. Krieg mit Oestreich ist eine ernste Sache, selbst wenn Oestreich ganz allein stände. Aber steht Oestreich so ganz allein? Sie, die überall Coalition sahen, wollen nicht zugestehen, daß Rußland hinter Oestreich stehe (Agitation). Ihr schmeichelt Euch mit der Allianz der Völker: triste ressource! Als Ungarn sich erhob, meintet Ihr, Ungarn, die ein Fünftel des östreichischen Heeres bilden, würden sich nicht gegen Ungarn, ihre Brüder, schlagen; nun ich glaube, jetzt sind Sie vom Gegentheile überzeugt, die Ungarn waren die Tapfersten in Oberitalien u. s. w. Einige Mißvergnügte! Einige Ehrsüchtige habt Ihr für Euch, die Massen der Völker habt Ihr gegen Euch. Aus Rücksicht für Italien möchten Sie uns in einen allgemeinen Krieg verwickeln. Welches Interesse hat denn Frankreich eigentlich in Italien? Un interèt d'influence, und darum wollen Sie den Bauer seiner Hütte entreißen und ihn in einen blutigen Krieg werfen, das wäre eine haute folie (Agitation). Der Redner geht nun auf das Februar-Manifest zurück. Er habe gezittert, sagte er, als er darin die Abschaffung der Wiener Verträge von 1815 gelesen. Diese Verträge der That nach als abgeschafft und nur noch dem Recht nach als bestehend erklären, sei ein diplomatischer Unsinn gewesen, ein Club-Wiederhall (Tumult). Die Wiener Verträge! Sie können sie verachten, aber Sie dürfen sie nicht brechen ‒ sprach ich schon unter der vorigen Regierung. Stellen Sie die Ordnung im Innern her und Sie werden stark sein. Für eine question d'influence lohne es sich nicht der Mühe, sich in den Krieg zu stürzen. (Bewegung. Ledru-Rollin eilt auf die Bühne, aber die Glieder steigen von den Bänken. Die Sitzung wird auf 15 Minuten suspendirt.)</p> <p><hi rendition="#g">Ledru-Rollin</hi> erhält das Wort, um Cavaignac und Thiers zu widerlegen.</p> <p>Ich gleite über das, was Cavaignac gesagt, nur mit wenigen Worten Er behauptete, oder schien wenigstens glauben zu machen, daß seine Politik derjenigen der provisorischen Regierung gleiche. Das ist nicht wahr, es läge eine Kluft dazwischen, sagte ich gestern und ich bleibe dabei. Unter der provisorischen Regierung stieß Sardinien unsere Hülfe zurück; unter Cavaignac bat es darum. Statt sie ihm zu gewähren und den Beschluß des 24. Mai zu erfüllen, mediatisirte er. (Bravo!) Ich gehe zu Thiers über; Hr. Thiers predigte 1840 den Krieg, heute predigt er den Frieden. (Man lacht.) Hr. Thiers vergeudete damals nahe an 800 Millionen und dies alles wie er sagte, nur um einer entfernten Sache zu dienen. Heute handelt es sich um Dinge von der ernstesten Natur, die sich an unsern Gränzen zutragen und da ruft Hr. Thiers: man will sich für eine question d'influence schlagen. (Agitation.) Hr. Thiers sagt, Italien sei todt, für lange todt und man solle höchstens ein De profundis anstimmen.</p> <p>Ich aber habe eben Briefe empfangen, welche melden daß General Pepe ein östr. Korps von 6000 Mann geschlagen und ganz Venetien in Insurrektion stehe!! 1840 rief Thiers dem Odilon Barrot zu: Sie wollen allgemeinen Umsturz, allgemeinen Krieg! Barrot antwortete: Es handelt sich nicht um allgemeinen Krieg, sondern um die Ehre Frankreichs. ‒ Wie ganz anders sprechen diese beiden Herren heute!</p> <p>Der Redner tritt in eine Erörterung der ökonomischen Interessen die Hr. Thiers so ganz bei Seite lasse und schließt: besser Krieg als Unehre! (Bravo's zur Linken.)</p> <p>Barrot erwidert, die erste Pflicht einer Regierung sei, die Gesellschaft zu regeln, zu ordnen, und nicht die Anarchie nach Außen zu tragen. Man möge der Regierung die Ergreifung der etwa nöthigen Maßregeln überlassen. Die Versammlung könne der ihr volles Vertrauen schenken. (Ja Ja, Nein Nein.)</p> <p>Nach einigen Vorträgen Dupont's und Flocon's bringt Marrast die gestern von uns mitgetheilte Tagesordnung zur Abstimmung. Dieselbe wird mit 444 gegen 320 Stimmen angenommen.</p> <p>Faucher will sein Klubgesetz am nächsten Montag zur dritten Lesung bringen. (Wird verschoben.)</p> <p>Die Sitzung wird um 6 1/2 Uhr geschlossen.</p> </div> <div xml:id="ar262_020" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Bourges, 28. März.</head> <p>(Prozeßverhandlung.) Avvokat Gerard, zweiter Anwalt Blanqui's, gibt ein Resumé über das öffentliche, politische Leben des Angeklagten.</p> <p>Man hat Blanqui's ganzes Leben angegriffen, weil man in Blanqui die Partei der rothen Republikaner auf's Haupt schlagen will; der Vertheidiger, welcher in Betreff der Manifestation auf die Archive des Club Blanqui verweis't, wonach die Betheiligung nur unter der Bedingung der Gesetzlichkeit geschah, wird im Interesse der angegriffenen Partei das ganze, von Leiden und Aufopferung erfüllte politische Leben Blanqui's hier vertheidigen. Er antwortet denen, welche Blanqui als den Feind der Gesellschaft, der Familie, des Eigenthums bezeichnen, daß Blanqui's Streben im Gegentheil auf die gerechte Reform der Gesellschaft, auf die Emancipation der unterdrückten Klassen gerichtet war.</p> <p>In die Einzelheiten übergehend, schildert der Vertheidiger, wie Blanqui im Jahr 1830 auf der Straße zum Kampf für die Freiheit aufforderte und seitdem nur für die Herstellung der Republik gewirkt hat. Man beschuldigt Blanqui, gegen die „Republk“ konspirirt zu haben. Etwa weil er am 17. März einen Augenblick die Reaktion aufgehalten? Oder weil er gegen die Einführung des Journalstempels, gegen die Verletzung der Sparkassen-Deposita, die 45-Centimes-Steuer protestirte? Blanqui's Streben nach dem Februar ging darauf, die Befestigung und Sicherheit der Republik zu überwachen und die verderblichen Tendenzen der provisorischen Regierung zu verfolgen.</p> <p>Wenn Caussidière erklärt, daß der Einfluß Blanqui's auf die Montagnards dem seinigen die Wage gehalten, und der brave Oberst Rey eine ähnliche Deposition in Betreff des Hotel de Ville machte, so beweis't das eben die im Volk anerkannte Hingebung Blanqui's an die Sache der Republik. Auf Geld wenigstens konnte der Einfluß Blanqui's nicht gegründet sein, denn Blanqui war arm, wie das Volk. Er blieb allen Vergnügungen fremd; er bestritt seinen Unterhalt mit 75 Centimes täglich.</p> <p>Man hat seine Ideen verrückt genannt; die „verrückten“ Volksmänner sterben zuweilen wie unsere Väter von 1794 oder wie der „verrückte“ Volksmann Christus. Die Geschworenen aber haben nicht über sociale Theorien, sie haben hier über das Komplott vom 15. Mai zu urtheilen. Die Geschworenen mögen bedenken, daß die Geschichte niemals ein von Haß und Leidenschaft diktirtes Urtheil einzuregistriren vergessen hat; die Geschworenen mögen nicht als politische Feinde über Blanqui's Theorien, sondern als Richter über die Thatsachen urtheilen.</p> <p>Präsident. Der Angeklagte Albert hat das Wort.</p> <p>Albert und Barbès vertheidigen sich nicht.</p> <p>Advokat Baud, Vertheidiger Sobrier's, beginnt sein Plaidoyer mit einer ausführlichen Begründung der Inkompetenz des hohen Gerichtshofes.</p> <p>In Betreff der Anklage führt er aus, wie das öffentliche Ministerium, die Unhaltbarkeit der ganzen Prozedur erkennend, bereits die ursprüngliche Beschuldigung wegen „Komplotts“ aufgegeben habe, und jetzt nur von einem „Attentat“ spreche. Das Attentat aber bestehe in der „gewaltsamen“ Erstürmung und „Auflösung“ der Assemblée.</p> <p>An beiden Handlungen, beweis't das Plaidoyer, war der Angeklagte Sobrier nicht betheiligt, wonach der Antrag auf Freisprechung begründet erscheint.</p> <p>Advokat Decoux-Laperrière, Vertheidiger Raspail's, erhält das Wort.</p> <p>Seine Stellung als Vertheidiger von Amtswegen hört hier auf. Raspail hat von vorn herein die Absicht ausgesprochen, den Geschworenen selbst Aufschlüsse zu geben; der Vertheidiger ist ihm bis hierhin zur Seite geblieben, um seine Pflicht zu erfüllen, er tritt jetzt dem Wunsche Raspail's nach zurück.</p> <p>Raspail:</p> <p>Die Anklage gegen ihn enthält drei Punkte: daß er eingetreten ist, daß er die Tribüne bestiegen hat, und daß er endlich einen Weg eingeschlagen, der nach dem Hotel-de-Ville führen kann. Man hat ihn auch als Klub-Präsidenten treffen wollen; der Angeklagte legt jedoch keinen großen Werth auf dies Manöver.</p> <p>An die gesetzliche Bedeutung der Klubs anknüpfend, welche die Nachfolger der Februarbankette wurden, ‒ mit dem Unterschied, daß jene der Gesinnungsausdruck der Besitzenden waren, diese der Ausdruck der Armen, des uncensirten Volkswillens sind, ‒ geht der Angeklagte dann auf seinen Klub über. Der Klub beauftragte ihn mit Entwerfung einer Petition an die Regierung, Betreff der Rouener Ereignisse; indem er sich diesem Auftrag unterzog, übte er das freie Petitionsrecht, und wenn man an einzelnen Ausdrücken makeln wolle, so können dieselbe doch hier keinen Erschwerungsgrund geben: wenn man den Angeklagten von der Anschuldigung des 15. Mai freispricht, kann man ihn wegen der Petition verurtheilen?! Die Petition aber war weit entfernt, die Leidenschaften des Bürgerkriegs heraufzubeschwören; sie rief im Gegentheil Schrecken über die „Anstifter“ des Bürgerkriegs herab, und erklärte, daß die Arbeiter, welche zur Flinte griffen, stets Opfer von feindlichen Provokationen gewesen.</p> <p>In Betreff der Manifestation erinnert der Angeklagte daran, daß er gar nicht an eine Betheiligung gedacht und einigen Kranken noch Rendezvous auf seine gewöhnlichen Consultationsstunden, auf 2 Uhr, gegeben habe. Er war auch nicht an der Spitze des Zuges; er befand sich am Ende des Zuges bei seinem Klub, dessen einziger Ruf: „Es lebe Polen!“ war. Man mußte ihn erst aufsuchen, und ihn bitten, mit der Petition des Klubs an die Spitze zu kommen, damit dieselbe dem ersten Volksrepräsentanten, der sich zeigen würde, eingehändigt werden könnte.</p> <p>Der, der ihn aufsuchte, war <hi rendition="#g">Huber,</hi> das Werkzeug der Regierung, der die Ernennung zum Gouverneur des Schlosses von Raincy in seiner Tasche hatte, <hi rendition="#g">Huber, der intime Freund des Herrn Marrast,</hi> Huber, der <hi rendition="#g">Herrn Marrast</hi> tägliche Berichte über den Zustand von Paris schickte.</p> <p>(Schluß der Sitzung folgt.)</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Dänemark.</head> <div xml:id="ar262_021" type="jArticle"> <head>Kopenhagen, den 27. März.</head> <p>Der Kriegsminister hat nachstehende Proklamation erlassen:</p> <p>„Schleswigsche Krieger! In dem Augenblicke, da das Schwert gezogen wird, zur Entscheidung, ob es einer aufrührerischen Partei mit Hülfe fremder Unterdrücker gelingen solle, Recht und Pflicht zu verhöhnen und das uralte Band, welches Schleswig an Dänemark knüpft, zu zerreißen, wendet Euer König Sich nochmals an Euch. Ueberzeugt, daß Ihr nur durch falsche Vorspiegelungen und bethörende Versprechungen verleitet worden, für einige Zeit den Gehorsam zu versagen, den Ihr Eurem angestammten, Euch wohlgesinnten Könige schuldig seid, bietet Er Euch nochmals Gelegenheit, von einem Kampfe abzustehen, der in jedem Falle Verderben über Euch und Euer Land bringen muß. In seiner Nachsicht und Milde verspricht der König jedem Soldaten, der, eingedenk seiner Pflicht, die Reihen der Aufrührer verläßt und unter seinen rechtmäßigen Fürsten zum Gehorsam zurückkehrt, völlige Amnestie; er soll, in sofern er solches wünscht, sogleich in seine Heimath entlassen und nicht wieder zum Kriegsdienste einberufen werden. Eben so soll jeder Unteroffizier, der bereits vor dem Ausbruche des Aufruhrs in königl. Diensten gestanden, auf Verlangen den Abschied erhalten, und zwar mit der Pension, auf welche er zur Zeit dieses Ausbruches, mit Rücksicht auf Grad und Dienstalter, Anspruch hatte. Unteroffizieren, welche später in das Heer der Aufrührer eingetreten, wird völlige Amnestie und Befreiung vom ferneren Kriegsdienste zugesichert. Soldaten! legt die Waffen nieder! laßt ab von dem verbrecherischen Kampfe gegen Ehre und Recht, und zaudert nicht, zum Gehorsam, zur Pflicht zurückzukehren! Euer König giebt Euch hier einen wiederholten Beweis, wie sehr das Glück aller Seiner Unterthanen Ihm am Herzen liegt!</p> <p><hi rendition="#g">Kopenhagen</hi> im Kriegsministerium, den 27. März. 1849.</p> <p><hi rendition="#g">C. F. Hansen,</hi> Generalmajor und Kriegsminister.“</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar262_022" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 31. März.</head> <p>Im Oberhause brachte der Marquis von Landsdowne von Neuem die italienische Angelegenheit zur </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1477/0003]
_ * Preßburg, 28. März. Johann Baldini, 30 Jahre alt, verheirathet, früher Ingenieur bei der ungarischen Eisenbahndirektion, dann Oberlieutenant im Frangepan'schen Freikorps der ungarischen Regierung, ist wegen seiner Theilnahme am bewaffneten Widerstande gegen die k. k. Standrechtsbestien zum Strange verurtheilt und gestern früh „durch nachträgliche hohe Ermächtigung“ mit Pulver und Blei hingerichtet worden.
Französische Republik. Paris, 31. März. Karl Albert befindet sich noch in Antibes (bei Nizza).
‒ Der Moniteur meldet die gestern ihm durch den Telegraphen zugegangene Nachricht von der Wahl des Königs von Preußen zum deutschen Erbkaiser.
Dieses Ereigniß macht hier gar keinen Eindruck.
Das Journal des Debats zweifelt, daß unter den deutschen Fürsten kein Einziger unter den jetzigen kritischen Verhältnissen diese Wahl annehme.
‒ Der Moniteur enthält folgende telegraphische Depesche:
Marseille, 30. März.
(Der Bevollmächtigte des Ministeriums des Auswärtigen zu Marseille an den Minister in Paris.) Der französische Consul in Alexandrien beauftragt mich, Ihnen zu melden, daß eine außerordentliche Beilage zur Bombay-Times vom 4. März anzeigt: die englische Armee habe laut Bülletins vom 25. Februar einen entscheidenden Sieg über die Sikhs erfochten. Dieselben haben alle ihre Zelte und Artillerie im Stich gelassen.
‒ In Chambery herrscht wie an der ganzen Grenze eine unbeschreibliche Gährung. Savoyen will sich von Sardinien losreißen und zur französ. Republik schlagen.
‒ Mehrere Gränzblätter, namentlich L'Union Dauphinoise vom 28. März sagt in einer Nachschrift:
„Die um Grenoble kantonirten Truppen haben Befehl zum Abmarsch erhalten. Die ganze Division bewegt sich nach der Gränze. General De Luzy, der in den Junitagen Commandant des Pariser Stadthauses war, wird die Vorhut befehligen und schon morgen früh sein Hauptquartier in Barraux aufschlagen.“
‒ Der Constitutionnel zeigt mit sichtlicher Freude an, daß im Toscanischen eine Erhebung zu Gunsten des Ex-Großherzogs stattgefunden habe. Die Volksführer Montazzo, Guerrazzi und Montanelli seien arg mißhandelt worden.
Wir haben Grund, diese Nachricht für unächt zu halten.
‒ Aus den Departements Indre und Puy de Dome wurde gestern durch mehrere Deputirten der Linken eine Anzahl neuer Bittschriften für Restitution der Restaurations-Milliarde der Nationalversammlung überreicht.
‒ Im Faubourg St. Germain zirkulirt, nach Angabe der Reform, eine Glückwunschadresse an den Helden Radetzki, die bei den Legitimisten zahlreiche Unterschriften findet. So wären wir denn, ruft das genannte Blatt, wieder glücklich bei dem Cosacken-Jubel von 1815 angelangt!
‒ Proudhon hat gestern das Rechtsmittel der Cassation gegen das ihn treffende Urtheil eingelegt. Die demokratischen Blätter eröffnen Subscriptionen zur Deckung der Geldbußen des Peuple.
‒ Die Kriegsgerichte in der Rue du Cherche Midi verurtheilen immer noch drauf los. Die Gerichtszeitungen enthalten wieder mehrere neue Verurtheilungen zu 20, 10 und resp. kürzerem Gefängniß auf Galeeren und in Zuchthäusern.
‒ Endlich werden auch einmal zwei honnette Journale gepackt. Die „Assemblée Nationale“ und der Toulouser Independent sind vor die Affisen geladen, weil der Briefwechsel zwischen Bugeaud und Lamoricière gänzlich falsch ist, den beide honnette Blätter im Dezember v. J. veröffentlichten. Diese Briefe wurden in den genannten Redaktionsbüreaus fabrizirt.
‒ Der „National“ ist heute sehr kriegerisch gesinnt. Sein Premier Paris sprüht Feuer und Flamme.
Das Thorésche neuerstandene Journal de la Vraie Republique sagt sehr richtig: Drei Tendenzen herrschen in der Nationalversammlung bezuglich Italiens. 1) Die Ministeriellen mögten die 1815er und heiligen Allianz-Verträge mit den absolutistischen Cabinetten aufrecht erhalten und eine Art zweiter Wiener Bundesakte zusammenbrauen. 2) Die moderirte Opposition mögte sich England in die Arme werfen um gegen jeden Mächtebund geschützt zu sein. 3) Die Montagne mögte sich mit allen Völkern gegen jede absolute Herrschaft verbinden und eine allgemeine Schilberhebung bewirken.
‒ In Bourges gehen morgen die Vertheidigungsreden zu Ende; Sonntag wird das Resumé stattfinden und dann werden die Jurés unmittelbar in Deliberation treten, so daß wir den Urtheilsspruch spätestens Montags 2. April früh erfahren können.
‒ In voriger Nacht wurde eine bedeutende Zahl von Verhaftungen in Paris vorgenommen, deren politische Farbe zum Theil noch ein Geheimniß ist.
‒ National-Versammlung. Sitzung vom 31. März. Anfang 12 1/2 Uhr.
Marrast zieht zunächst die monatlichen Abtheilungen durch's Loos; dann geht es an die italienische Debatte.
Marrast: Herr Thiers hatte eigentlich das Wort, doch tritt er es für kurze Zeit dem General Cavaignac ab, der einige Erklärungen in Bezug auf gestrige Reden zu geben wünscht.
Cavaignac (Stille): Man erwähnte gestern der Politik derjenigen Regierung, bei der ich den Vorsitz führte. Ledru-Rollin hob die Kluft hervor, welche die Politik der heutigen Regierung von der der Provisorischen Regierung und der meinigen scheide. War die Politik der Provisorischen Regierung wirklich so, wie sie Ledru-Rollin schilderte, so war der Unterschied zwischen ihrer und der unsrigen in der That unbedeutend. Was Drouin de Lhuys von Solidarität sprach, die zwischen seiner und unserer Politik herrsche, so sagte ebenfalls er nur Wahres. Es herrschte allerdings ein gewisser Zusammenhang, sowohl zwischen den politischen Systemen meiner Vorgänger, als meiner Nachfolger. Im Lamartineschen Manifest lag nur der Keim zum Kriege. Die National-Versammlung genehmigte dieses Manifest und überließ der Exekutive die Ergreifung der zu einem Bruderbund mit Deutschland und Befreiung Italiens nöthigen Maßregeln. Ohne dem Krieg auszuweichen (sans éluder la chance de guerre, si elle se présentait), zogen wir doch den Weg der Unterhandlung vor und traten in die Mediation. Wir erfüllten auf diese Weise den Beschluß der National-Versammlung und berücksichtigten die friedsamen Mittel. Wenn im Laufe der Debatte meine damaligen Depeschen vorgetragen werden sollten, wird sich dies noch klarer herausstellen. (Dieser Rede folgte einige Agitation, sei es, daß man eine Art Fedehandschuh für die eine oder andere Partei darin erblickte.)
Thiers besteigt die Bühne. Die vorliegende Frage, beginnt er, ist ernst; sie verdient die großte Berücksichtigung und Jeder ist verpflichtet, sein Licht beizubringen. Ich besteige also diese Bühne, nicht weil ich von Hr Ledru-Rollin provozirt wurde, sondern weil auch ich mich verpflichtet fühle, den Tribut meiner Erfahrung beizubringen (Ah! Ah!), nicht daß ich die Angriffe Ledru-Rollins verachte, sondern weil ich sehe, daß er ganz verschiedenartige Dinge durcheinander wirft (Lärm). Wie? Weil die Coalition (Thiers und Guizot) die von Mole verfügte Räumung Ancona's bekämpfte (regrettait), will man daraus folgern, daß wir heute die Politik Ledru-Rollin's befolgen sollen (ja ja! links). Das klänge gerade so als wenn Sie behaupteten, ich müsse ein demokratischer Republikaner sein, weil ich unter dem vorigen Regierungssystem zur Opposition gehörte (Lärm zur Linken). Eure Politik heute ist Krieg! Italien ist untergegangen (Oh Oh!), ja es ist untergangen, doch nicht für immer, hoffe ich, aber für lange Zeit. Hören Sie die Thatsachen … Man darf auf die Bühne nicht blos schöne Phrasen bringen. Man muß wissen, was Sie wollen, und ich werde sprechen als ob ich am grünen Tische inmitten von Ministern säße. ‒ Nun beginnt der Exminister seine eigentliche Rede. Sie wollen den Beschluß vom 24. Mai 1848 festhalten, der einen Bruderbund mit Deutschland und die Befreiung Italiens vorschreibt; wohlan das ist der Krieg (Agitation). Sie wollen die Lombardei und Venedig den Oestreichern entreißen und Sie glauben, daß dies keinen Krieg gebe? Enttäuschen Sie sich. Krieg mit Oestreich ist eine ernste Sache, selbst wenn Oestreich ganz allein stände. Aber steht Oestreich so ganz allein? Sie, die überall Coalition sahen, wollen nicht zugestehen, daß Rußland hinter Oestreich stehe (Agitation). Ihr schmeichelt Euch mit der Allianz der Völker: triste ressource! Als Ungarn sich erhob, meintet Ihr, Ungarn, die ein Fünftel des östreichischen Heeres bilden, würden sich nicht gegen Ungarn, ihre Brüder, schlagen; nun ich glaube, jetzt sind Sie vom Gegentheile überzeugt, die Ungarn waren die Tapfersten in Oberitalien u. s. w. Einige Mißvergnügte! Einige Ehrsüchtige habt Ihr für Euch, die Massen der Völker habt Ihr gegen Euch. Aus Rücksicht für Italien möchten Sie uns in einen allgemeinen Krieg verwickeln. Welches Interesse hat denn Frankreich eigentlich in Italien? Un interèt d'influence, und darum wollen Sie den Bauer seiner Hütte entreißen und ihn in einen blutigen Krieg werfen, das wäre eine haute folie (Agitation). Der Redner geht nun auf das Februar-Manifest zurück. Er habe gezittert, sagte er, als er darin die Abschaffung der Wiener Verträge von 1815 gelesen. Diese Verträge der That nach als abgeschafft und nur noch dem Recht nach als bestehend erklären, sei ein diplomatischer Unsinn gewesen, ein Club-Wiederhall (Tumult). Die Wiener Verträge! Sie können sie verachten, aber Sie dürfen sie nicht brechen ‒ sprach ich schon unter der vorigen Regierung. Stellen Sie die Ordnung im Innern her und Sie werden stark sein. Für eine question d'influence lohne es sich nicht der Mühe, sich in den Krieg zu stürzen. (Bewegung. Ledru-Rollin eilt auf die Bühne, aber die Glieder steigen von den Bänken. Die Sitzung wird auf 15 Minuten suspendirt.)
Ledru-Rollin erhält das Wort, um Cavaignac und Thiers zu widerlegen.
Ich gleite über das, was Cavaignac gesagt, nur mit wenigen Worten Er behauptete, oder schien wenigstens glauben zu machen, daß seine Politik derjenigen der provisorischen Regierung gleiche. Das ist nicht wahr, es läge eine Kluft dazwischen, sagte ich gestern und ich bleibe dabei. Unter der provisorischen Regierung stieß Sardinien unsere Hülfe zurück; unter Cavaignac bat es darum. Statt sie ihm zu gewähren und den Beschluß des 24. Mai zu erfüllen, mediatisirte er. (Bravo!) Ich gehe zu Thiers über; Hr. Thiers predigte 1840 den Krieg, heute predigt er den Frieden. (Man lacht.) Hr. Thiers vergeudete damals nahe an 800 Millionen und dies alles wie er sagte, nur um einer entfernten Sache zu dienen. Heute handelt es sich um Dinge von der ernstesten Natur, die sich an unsern Gränzen zutragen und da ruft Hr. Thiers: man will sich für eine question d'influence schlagen. (Agitation.) Hr. Thiers sagt, Italien sei todt, für lange todt und man solle höchstens ein De profundis anstimmen.
Ich aber habe eben Briefe empfangen, welche melden daß General Pepe ein östr. Korps von 6000 Mann geschlagen und ganz Venetien in Insurrektion stehe!! 1840 rief Thiers dem Odilon Barrot zu: Sie wollen allgemeinen Umsturz, allgemeinen Krieg! Barrot antwortete: Es handelt sich nicht um allgemeinen Krieg, sondern um die Ehre Frankreichs. ‒ Wie ganz anders sprechen diese beiden Herren heute!
Der Redner tritt in eine Erörterung der ökonomischen Interessen die Hr. Thiers so ganz bei Seite lasse und schließt: besser Krieg als Unehre! (Bravo's zur Linken.)
Barrot erwidert, die erste Pflicht einer Regierung sei, die Gesellschaft zu regeln, zu ordnen, und nicht die Anarchie nach Außen zu tragen. Man möge der Regierung die Ergreifung der etwa nöthigen Maßregeln überlassen. Die Versammlung könne der ihr volles Vertrauen schenken. (Ja Ja, Nein Nein.)
Nach einigen Vorträgen Dupont's und Flocon's bringt Marrast die gestern von uns mitgetheilte Tagesordnung zur Abstimmung. Dieselbe wird mit 444 gegen 320 Stimmen angenommen.
Faucher will sein Klubgesetz am nächsten Montag zur dritten Lesung bringen. (Wird verschoben.)
Die Sitzung wird um 6 1/2 Uhr geschlossen.
* Bourges, 28. März. (Prozeßverhandlung.) Avvokat Gerard, zweiter Anwalt Blanqui's, gibt ein Resumé über das öffentliche, politische Leben des Angeklagten.
Man hat Blanqui's ganzes Leben angegriffen, weil man in Blanqui die Partei der rothen Republikaner auf's Haupt schlagen will; der Vertheidiger, welcher in Betreff der Manifestation auf die Archive des Club Blanqui verweis't, wonach die Betheiligung nur unter der Bedingung der Gesetzlichkeit geschah, wird im Interesse der angegriffenen Partei das ganze, von Leiden und Aufopferung erfüllte politische Leben Blanqui's hier vertheidigen. Er antwortet denen, welche Blanqui als den Feind der Gesellschaft, der Familie, des Eigenthums bezeichnen, daß Blanqui's Streben im Gegentheil auf die gerechte Reform der Gesellschaft, auf die Emancipation der unterdrückten Klassen gerichtet war.
In die Einzelheiten übergehend, schildert der Vertheidiger, wie Blanqui im Jahr 1830 auf der Straße zum Kampf für die Freiheit aufforderte und seitdem nur für die Herstellung der Republik gewirkt hat. Man beschuldigt Blanqui, gegen die „Republk“ konspirirt zu haben. Etwa weil er am 17. März einen Augenblick die Reaktion aufgehalten? Oder weil er gegen die Einführung des Journalstempels, gegen die Verletzung der Sparkassen-Deposita, die 45-Centimes-Steuer protestirte? Blanqui's Streben nach dem Februar ging darauf, die Befestigung und Sicherheit der Republik zu überwachen und die verderblichen Tendenzen der provisorischen Regierung zu verfolgen.
Wenn Caussidière erklärt, daß der Einfluß Blanqui's auf die Montagnards dem seinigen die Wage gehalten, und der brave Oberst Rey eine ähnliche Deposition in Betreff des Hotel de Ville machte, so beweis't das eben die im Volk anerkannte Hingebung Blanqui's an die Sache der Republik. Auf Geld wenigstens konnte der Einfluß Blanqui's nicht gegründet sein, denn Blanqui war arm, wie das Volk. Er blieb allen Vergnügungen fremd; er bestritt seinen Unterhalt mit 75 Centimes täglich.
Man hat seine Ideen verrückt genannt; die „verrückten“ Volksmänner sterben zuweilen wie unsere Väter von 1794 oder wie der „verrückte“ Volksmann Christus. Die Geschworenen aber haben nicht über sociale Theorien, sie haben hier über das Komplott vom 15. Mai zu urtheilen. Die Geschworenen mögen bedenken, daß die Geschichte niemals ein von Haß und Leidenschaft diktirtes Urtheil einzuregistriren vergessen hat; die Geschworenen mögen nicht als politische Feinde über Blanqui's Theorien, sondern als Richter über die Thatsachen urtheilen.
Präsident. Der Angeklagte Albert hat das Wort.
Albert und Barbès vertheidigen sich nicht.
Advokat Baud, Vertheidiger Sobrier's, beginnt sein Plaidoyer mit einer ausführlichen Begründung der Inkompetenz des hohen Gerichtshofes.
In Betreff der Anklage führt er aus, wie das öffentliche Ministerium, die Unhaltbarkeit der ganzen Prozedur erkennend, bereits die ursprüngliche Beschuldigung wegen „Komplotts“ aufgegeben habe, und jetzt nur von einem „Attentat“ spreche. Das Attentat aber bestehe in der „gewaltsamen“ Erstürmung und „Auflösung“ der Assemblée.
An beiden Handlungen, beweis't das Plaidoyer, war der Angeklagte Sobrier nicht betheiligt, wonach der Antrag auf Freisprechung begründet erscheint.
Advokat Decoux-Laperrière, Vertheidiger Raspail's, erhält das Wort.
Seine Stellung als Vertheidiger von Amtswegen hört hier auf. Raspail hat von vorn herein die Absicht ausgesprochen, den Geschworenen selbst Aufschlüsse zu geben; der Vertheidiger ist ihm bis hierhin zur Seite geblieben, um seine Pflicht zu erfüllen, er tritt jetzt dem Wunsche Raspail's nach zurück.
Raspail:
Die Anklage gegen ihn enthält drei Punkte: daß er eingetreten ist, daß er die Tribüne bestiegen hat, und daß er endlich einen Weg eingeschlagen, der nach dem Hotel-de-Ville führen kann. Man hat ihn auch als Klub-Präsidenten treffen wollen; der Angeklagte legt jedoch keinen großen Werth auf dies Manöver.
An die gesetzliche Bedeutung der Klubs anknüpfend, welche die Nachfolger der Februarbankette wurden, ‒ mit dem Unterschied, daß jene der Gesinnungsausdruck der Besitzenden waren, diese der Ausdruck der Armen, des uncensirten Volkswillens sind, ‒ geht der Angeklagte dann auf seinen Klub über. Der Klub beauftragte ihn mit Entwerfung einer Petition an die Regierung, Betreff der Rouener Ereignisse; indem er sich diesem Auftrag unterzog, übte er das freie Petitionsrecht, und wenn man an einzelnen Ausdrücken makeln wolle, so können dieselbe doch hier keinen Erschwerungsgrund geben: wenn man den Angeklagten von der Anschuldigung des 15. Mai freispricht, kann man ihn wegen der Petition verurtheilen?! Die Petition aber war weit entfernt, die Leidenschaften des Bürgerkriegs heraufzubeschwören; sie rief im Gegentheil Schrecken über die „Anstifter“ des Bürgerkriegs herab, und erklärte, daß die Arbeiter, welche zur Flinte griffen, stets Opfer von feindlichen Provokationen gewesen.
In Betreff der Manifestation erinnert der Angeklagte daran, daß er gar nicht an eine Betheiligung gedacht und einigen Kranken noch Rendezvous auf seine gewöhnlichen Consultationsstunden, auf 2 Uhr, gegeben habe. Er war auch nicht an der Spitze des Zuges; er befand sich am Ende des Zuges bei seinem Klub, dessen einziger Ruf: „Es lebe Polen!“ war. Man mußte ihn erst aufsuchen, und ihn bitten, mit der Petition des Klubs an die Spitze zu kommen, damit dieselbe dem ersten Volksrepräsentanten, der sich zeigen würde, eingehändigt werden könnte.
Der, der ihn aufsuchte, war Huber, das Werkzeug der Regierung, der die Ernennung zum Gouverneur des Schlosses von Raincy in seiner Tasche hatte, Huber, der intime Freund des Herrn Marrast, Huber, der Herrn Marrast tägliche Berichte über den Zustand von Paris schickte.
(Schluß der Sitzung folgt.)
Dänemark. Kopenhagen, den 27. März. Der Kriegsminister hat nachstehende Proklamation erlassen:
„Schleswigsche Krieger! In dem Augenblicke, da das Schwert gezogen wird, zur Entscheidung, ob es einer aufrührerischen Partei mit Hülfe fremder Unterdrücker gelingen solle, Recht und Pflicht zu verhöhnen und das uralte Band, welches Schleswig an Dänemark knüpft, zu zerreißen, wendet Euer König Sich nochmals an Euch. Ueberzeugt, daß Ihr nur durch falsche Vorspiegelungen und bethörende Versprechungen verleitet worden, für einige Zeit den Gehorsam zu versagen, den Ihr Eurem angestammten, Euch wohlgesinnten Könige schuldig seid, bietet Er Euch nochmals Gelegenheit, von einem Kampfe abzustehen, der in jedem Falle Verderben über Euch und Euer Land bringen muß. In seiner Nachsicht und Milde verspricht der König jedem Soldaten, der, eingedenk seiner Pflicht, die Reihen der Aufrührer verläßt und unter seinen rechtmäßigen Fürsten zum Gehorsam zurückkehrt, völlige Amnestie; er soll, in sofern er solches wünscht, sogleich in seine Heimath entlassen und nicht wieder zum Kriegsdienste einberufen werden. Eben so soll jeder Unteroffizier, der bereits vor dem Ausbruche des Aufruhrs in königl. Diensten gestanden, auf Verlangen den Abschied erhalten, und zwar mit der Pension, auf welche er zur Zeit dieses Ausbruches, mit Rücksicht auf Grad und Dienstalter, Anspruch hatte. Unteroffizieren, welche später in das Heer der Aufrührer eingetreten, wird völlige Amnestie und Befreiung vom ferneren Kriegsdienste zugesichert. Soldaten! legt die Waffen nieder! laßt ab von dem verbrecherischen Kampfe gegen Ehre und Recht, und zaudert nicht, zum Gehorsam, zur Pflicht zurückzukehren! Euer König giebt Euch hier einen wiederholten Beweis, wie sehr das Glück aller Seiner Unterthanen Ihm am Herzen liegt!
Kopenhagen im Kriegsministerium, den 27. März. 1849.
C. F. Hansen, Generalmajor und Kriegsminister.“
Großbritannien. * London, 31. März. Im Oberhause brachte der Marquis von Landsdowne von Neuem die italienische Angelegenheit zur
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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