Neue Rheinische Zeitung. Nr. 247. Köln, 16. März 1849. Beilage.macht des Hauses Serigiers in Antwerpen und mehrere Empfehlungsschreiben vor und hatte Auftrag, Schiffscontracte mit Auswanderern abzuschließen. Nachdem er bei Schultze und mehreren anwesenden Freunden durch sein anscheinend offenes Wesen und seine Empfehlungsschreiben Vertrauen erweckt hatte, theilte er mit, daß keine Plätze zur Capitains-Cajüte auf den Anfang September abfahrenden Schiffen mehr zu haben wären, indem er zugleich die Annehmlichkeiten einer Reise als Cajüten-Passagier in glaubwürdiger Weise sehr herunter zu stellen wußte und dagegen die sogenannte 2. Cajüte ganz bespnders anpries. -- Er versprach uns in dem nach seiner Aussage am 4. oder 5. Sept. abfahrenden amerikanischen Dreimaster "Luconia" einen großen Raum mit soviel durch Fenster hereinfallendes Licht, daß wir den ganzen Tag lesen könnten, und der groß genug wäre, um unsere sämmtlichen Effecten, so wie Tisch und Bank aufzunehmen, ohne daß sie uns genirten. -- Hinsichtlich des Essens versprach er uns Schiffsproviant 1. Klasse, und da wir diesen nicht kannten, so wußte er uns glauben zu machen, daß solche der Cajüten-Kost vorzuziehen sei, indem der Capitain seine Passagiere nicht gar zu reichlich traktire und er sich später seine Speisen in seiner Cajüte serviren ließe. -- Wir bekämen bessern Schiffszwieback als der Capitain und hätten nur zu bestimmen, was wir den Tag über zu essen wünschten; der Schiffskoch würde die Küche für den bei unserer Ankunft in New-York noch vorräthigen Proviant gerne besorgen. Er forderte für diesen Platz Thlr 60 a Person und da wir seinen Versprechungen Glauben schenkten, so fanden wir diesen Preis billig und besetzten unsere Plätze, indem wir ihm ein Drittel des Passagegeldes als Handgeld sogleich bezahlen mußten. -- Für diesen Preis würden wir mit unseren Effecten von Köln frei nach Antwerpen befördert werden und hätten letztere in Köln nur bei dem Agenten Hermann abzuliefern und uns nicht ferner darum zu bekümmern. Wir fanden uns nach Vorschrift am 1. September in Köln ein und empfingen gegen einen Schein von Hermann zwar Freibillets nach Antwerpen, sollten aber für Ueberfracht unserer Effecten Thlr. 16 bezahlen, und da ohne diese Zahlung unsere Sachen zurückbleiben sollten, so mußten wir mit den Eisenbahnbeamten einen Accord versuchen, der dann auch a 10 Thlr. zu Stande kam. Nach einer sehr unangenehmen Fahrt in den offenen Wagen der belgischen Eisenbahn langten wir Abends in Antwerpen an und wurden von unserem Strauß sehr freundlich in Empfang genommen und gleich pr. Omnibus in sein Hotel "im König von Baiern" geführt, was einem Viehstalle ähnlicher sah, als einem Gasthofe. -- Da es schon spät Abends war, bequemten wir uns, die Nacht dort zuzubringen. Des andern Tags erfuhren wir, daß wir schon Abends am 2. September an Bord kommen müßten und hatten daher kaum Zeit, einige nöthige Ausgänge zu machen. Wir mußten es nun dem Strauß überlassen, die nöthigen Anschaffungen, als: Betten, Kochgeschirr, Zucker, etwas Wein etc. für uns zu machen, wofür wir noch 12 Thlr. a Person bezahlen mußten, so daß wir nun bereits Thlr. 72 -- für die Ueberfahrt bezahlt hatten. -- Auf dem Schiffe angekommen, fanden wir für uns 12 Personen einen Raum vor, der außer den über einander stehenden Bettstellen, a 3 Personen jede, uns nur so viel Platz ließ, um unsere nöthigsten Sachen zu stellen. Wir empfingen durch 2 ganz kleine Glasscheiben in der Decke ein sehr spärliches Licht. Es wurde uns ferner wider Uebereinkunft auch ein fremder Mensch zugestellt, der vielleicht nur die Hälfte von dem bezahlt hatte, was uns die Reise kostete. Der Schiffskoch war nicht willig zu machen, unsere Küche zu besorgen. -- Wir fanden überhaupt weiter nichts, als was jeder Zwischendecks-Passagier verlangen konnte, der 135 Frs. oder 36 Thlr. -- bezahlt hatte, nur daß wir durch eine Bretterwand, die vielleicht 5 Thlr. kostete, von den andern Pastagieren getrennt wurden: -- Bald fanden wir sogar, daß wir hinsichtlich unserer Vorräthe an Lebensmitteln den meisten Zwischendecks-Passagieren nachstanden, indem wir nichts als Zwieback, Mehl, Gerste, Reis, Bohnen, Butter. Schinken etc. vorfanden, während die andern Passagiere sich doch mit andern zur Reise unentbehrlichen Sachen, als Eiern, Zwiebeln, gebackenes Obst etc. versehen hatten. -- Strauß hatte in Meurs bei Abschluß des Ueberfahrts-Contractes gesagt, daß das Schiff erst am 5. Sept. abfahren werde, allein schon am 3. Sept. lichtete das Schiff die Anker, so daß uns keine Zeit blieb, selbst für den Proviant zu sorgen. -- Wir sahen uns so von Strauß schändlich hintergangen, so daß wir für ungefähr die Hälfte unserer Auslagen das nämliche hätten haben können, wenn wir uns direct nach Antwerpen begeben hätten. -- Die Lebensmittel lieferte ein gewisser Jung, auch eine Kreatur des Herrn Serigiers, der auf dessen Komtoir arbeitet und in einigen Jahren durch derartige Lieferungen von Lebensmitteln 30-40,000 Francs verdient haben soll. -- Der Zwieback war größtentheils sehr schlecht und alt, er war schon von Würmern zerfressen; auch die Schinken waren sehr schlecht und die Kartoffeln der Art krank, daß die meisten 8 Tage nach der Abfahrt schon über Bord geworfen werden mußten und wir von den mitgenommenen 12 Säcken kaum 2 ge[b]rauchen konnten. -- Die belgische Regierung ladet gewiß eine große Verantwortlichkeit auf sich, indem sie es bei der Revision der Lebensmittel nicht agenau nimmt, da sonst derartige Schändlichkeiten leicht zu verhüten wären Schändlich aber ist das Benehmen des hessischen Consuls Serigiers, der. einen Mann wie Strauß bevollmächtigt, für ihn Schiffscontrakte abzuschließen, um dadurch auf Kosten armer Auswanderer zu verdienen, der zusieht, wie ein in seinen Diensten stehender Mann den Leuten, die er als Consul der hessischen Regierung zu schützen hat, schlechte Lebensmittel liefert, und auch hierbei vielleicht nicht uninteressirt ist! -- Zu bedauern ist das Land, das einen Menschen Consul nennen muß und nur einer deutschen Regierung kann es einfallen, sich so vertreten zu lassen! -- Hoffen wir, daß ein einiges Deutschland bald eine Vertretung zu finden weiß, die seiner würdig ist! = In New-York angekommen, lasse man sich ja nicht mit Agenten ein die, in großer Anzahl an Bord des Schiffs erscheinen sondern gehe, wenn man nicht durch vorausgegangene Freunde ein gutes Gasthaus kennt, gleich zum Agenten der deutschen Gesellschaft Alstaedt, Greenwishstreet Nr. 95, der gerne jede Auskunft unentgeltlich ertheilt. -- Wir werden uns freuen, wenn gegenwärthige Mittheilungen einem unserer Landsleute von Nutzen sein könnten und werden nicht unterlassee, ferner Erfahrungen von denen wir dasselbe hoffen dürfen, ebenfalls bekannt werden zu lassen. -- New-York, den 23. Oct. 1848. F. W. Bullermann aus Mears. Herm Bullermann aus Meurs. Balth Bullermann . aus Mears. Peter Schultze aus Meurs. Wilh. Rubens aus Kronenberg. Gottl. Krieg aus Remscheid. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 14. März 1849. Angekommen. B. Kraus vom Obermain. C. Jonas von Bingen. In Ladung Nach Ruhrort bis Emmerich J. Linkewitz. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies und M. Pera. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlägel. Nach der Mosel, der Saar u. nach Trier M. Zens. Nach Bingen H. Leineweber. Nach Mainz Ant Bender. Nach dem Niedermain Ph Würges. Nach dem Mittel- und Obermain Pet. Schön. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms u. Mannheim A. J. Brillmeyer und J. B. Mundschenk. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Haasters, Köln Nr. 22. Nach Amsterdam Capt. Peer, Köln Nr. 13. Rheinhöhe: 8' 6". Köln. Pegel. Civilstand der Stadt Köln. Den 11. März. Geburten. Agnes Hub Maria, T. v. Joh. Peter Hoster, Lehrer, Schilderg. -- Anna Maria Joseph, T. v. Gottfr. Kuhl, Brückenm., Thurnm. -- Herm., S. v. Barth. Gorden, Schreinerm., Nächelsg. -- Christina, T. v. Gerh. Assenmacher, Maurer, Eulengarteng. Sterbefälle. Joh. Bapt. Hubert Giersberg, 17 J alt, Röhrerg. -- Servat. Thelen, Schiffknecht, 25 J. alt, verh., Thürmchenswall. -- Anton Ulrich, 5 W. alt, gr. Brinkg. -- Joh. Pet. Saß, 11 M alt, Löhrg. -- Lamb. Schaefer, Cigarrenm., 32 J. alt, verh, Eulengarteng. -- Helena Beckers, Ww. Schoenen, 73 J. alt, Cäciliensp. -- Eva Brenig, Ww. Labore, 89 J. alt. Cäciliensp. Das festordnende Comite wird aufgefordert seine schamlose Lüge, daß uns eine Verfassung gesichert worden etc. zu wiederrufen, wenn es auf Theilnahme rechnen will. Untergang der Lügenbrut. Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 13. März 1849. Ober-Post-Amt, Rehfeldt. Feier des 18. März. Mitbürger! der Tag an welchem für das Preußische Volk eine neue Zukunft angebrochen ist, an welchem uns eine Verfassung gesichert wurde, die uns in die Reihe der freiesten(?) Nationen der Erde stellt; der Tag, an welchem unsere Deputation durch die Adresse der Vaterstadt einen nicht zu bestreitenden Einfluß auf die ganze Wendung der Geschicke des preußischen Volkes in Berlin ausgeübt hat; dieser Tag darf in Köln nicht ungefeiert vorübergehen. Aus diesem Grunde hat das unterzeichnete Comite beschlossen, am Sonntage den 18. März, Nachmittags 3 Uhr, ein großes Konzert auf dem Gürzenich-Saale zu veranstalten. In allen Bezirken der Stadt sollen Unterschriften gesammelt, und der Ertrag des Konzertes den Familien städtischer Arbeiter überwiesen werden. Die hiesigen Gesang-Vereine, die Orchester-Mitglieder, die Herren Musik-Direktoren Dorn und Weber, so wie mehre Dilettanten haben bereitwillig ihre Mitwirkung zugesagt. Das Programm wird später durch die Zeitungen bekannt gemacht werden. Mitbürger! es gilt die Erinnerungsfeier eines großen Tages. Alle sollen sich daran betheiligen, denen das Wohl und die Freiheit des Vaterlandes am Herzen liegt; die besitzende Klasse soll ihn feiern durch Gaben, die besitzlose durch Empfangen. Es gilt einem edlen Zwecke! Wer ein warmes Herz für Vaterland und Armuth hat, der wird unserm Rufe folgen, der wird kommen, wenn es heißt, die Feier eines großen Tages mit einer guten That zu verbinden. Das festordnende Comite. Ein Mädchen welches die Küche versteht wird gesucht, Thurnmarkt Nr. 57. Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet. Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln. Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45. Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt. Ein durchaus erfahrener oberländischer Bäckergeselle wird gesucht. St. Apernstraße 20-22. Zur Berathung der jüngsten Gesetzesvorlagen über Klubs, Plakate und Presse findet Freitag den 16. März, Abends 7 1/2 Uhr im Eiser-(Dickopf'schen) Saale eine Urwähler-Versammlung statt. Die demokratische Gesellschaft hat beschlossen, deßhalb ihre gewöhnliche Freitagssitzung auszusetzen. Das Comite der Urwähler Kölns. Heuler-Bankett auf dem Saale Gürzenich, Mittags 3 1/2 Uhr, zur Feier des 18. März v. J. seligen Andenkens. Erster Theil. 1. "Belagerungsmarsch" mit obligatem Bajonett- und Säbelgeklirr von Wrangel. 2. Prolog über die März-Verrungenschaften von o Stern -- o! 3. Brummbaß-Chor: "Heil Dir im Siegeskranz," von Häuser. 4. "Sonst und Jetzt," prosaische Betrachtung von H--hoff. 5. Arie: "Ich bin ein Preuße," von Greiff. Zweiter Theil. 6. Das "Associations-Recht," von Manteuffel. (Altes Lied mit Polizei-Begleitung). 7. "Der neue Kaiser," humoristisches Gedicht von Welcker -- in Frage gesetzt von Windischgrätz. 8. "Nun danket Alle Gott," Arie, vorgetragen von Stupp. 9. "Die freie Presse," letzter Gedanke von Camphausen -- ausgeführt durch Manteuffel. 10. "Wer frißt das deutsche Vaterland?" Chor von 34 Komponisten. 11. "Ach, wär' ich zu Hause geblieben" -- von J--o--hanns I. Ohneland. Den Schluß bildet ein Ballet, worin dicke Engels die Solo-Parthie zu übernehmen gebeten wird. Schwarz-weiße Karten sind zu haben bei dem Comite. (Eingesandt). Die so viel gerühmte Disziplin der preuß. Muster-Armee hat sich am 12. d. Abends 7 1/2 Uhr, neuerdings bewährt. Es erschienen unter der Hacht am Domhofe circa 40 Mann Soldaten vom 34. Regiment nebst einem Unteroffizier bei Mergeler und verlangten unter den brutalsten Aeußerungen ein Bild heraus oder man schlüge Alles zusammen. M. sagte sie sollten den andern Morgen zurückkommen, indeß vergebens, man schlug auf die Theke und bestand auf der Herausgabe des Bildes (Carrikatur). Einer der Soldaten erklärte der anwesenden Frau des M., die ein 5monatliches Kind auf dem Arme trug: gehen Sie doch weg, es geben Unglücker. M. zog nun, den Umständen nachgebend, drei Schubladen seines Ladens hervor in deren Dritten man das Bild herausnahm und sich dann entfernte. Auf die Beschwerde dieserhalb bei dem Obersten Engels erklärte dieser: "es freut mich, daß die Leute so vernünftig waren und ihnen nicht Alles kaput geschlagen haben!" Ist es wohl möglich zu glauben, daß ein Mann wie der Wahlmann Oberst Engels sich solcher Aeußerungen bediente? und doch ist es wahr. Ist es daher nicht natürlich, daß die Soldaten durch solche Aeußerungen zu ihren Schandthaten ermuthigt werden, da sie straflos bleiben. Erklärlich ist es daher, daß namentlich vom 34. Regiment seit 6 Wochen die unerhörtesten Brutalitäten begangen wurden. Tägliche und nächtliche Einfälle in Privathäuser sind das Ergebniß der Straflosigkeit. O! Intelligenz des preuß. Staates!! In Erwiederung der gestrigen Nummer dieser Zeitung bemerke ich, daß die bei mir wohnenden Gesellen stets freien Willen hatten, bei mir das Essen zu nehmen oder nicht, die übrige Verpflegung derselben bitte ich den Vorstand sämmtlicher Schustergesellen gefälligst einsehen zu wollen. Uebrigens sind nicht fünf Gesellen fortgegangen, sondern nur vier, und ist schon einer von diesen Weggegangenen am zweiten Tage zurückgekehrt. Unter Goldschmied Nr. 17. Köln, 14. März. Sonntag Nachmittag trug sich bei der 7. Comp. 8. Brig. folgender Auftritt zu, den wir in "Meinem herrlichen Kriegsheer" für nicht mehr möglich gehalten hätten. Es mußte nämlich gedachte Compagnie am Samstag Nachmittag mit verschiedenen Armatirungs-Gegenständen antreten, und das Unglück wollte, daß einige derselben nicht nach dem Wunsche des Herrn Hauptmann Krause saßen. Nachdem er nun bei zweien Kanonieren die Helme auf eine wahrhaft barbarische Weise zurechtgesetzt hatte, frug er, bei wem der Lümmel in Korporalschaft wäre. Auf die Antwort des Unteroffiziers Rechenberg, er wäre in seiner Korporalschaft, drohte der Herr Krause demselben, "er würde ihm die Augen zurechtsetzen, wenn's anders nicht hülfe mit seinem Instrumente (dabei wies er auf seinen Säbel) und wenn er zu seinen Füßen krepiren sollte, wie ein Hund. Wenn der Unteroffizier vielleicht aus dienstlichen Gründen solches nicht zur weiteren Anzeige bringt, so halten wir es für unsre Pflicht es zur Kenntniß der Behörden zu bringen, von denen wir erwarten, daß sie obige Thatsachen strenge untersuchen werden. Hotel zum baierischen Hof in Berlin Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hotel de Rome an den Linden.
Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht. Compagnon-Gesuch. Zur größeren Ausdehnung einer durch Dampfkraft unter den günstigsten Verhältnissen bereits im Betriebe befindlichen Runkelrübenzuckerfabrik in Schlesien wird ein reeller Theilnehmer mit einem Kapital von 20- bis 30000 Thlr. gesucht. Nähere Anfragen werden schriftlich und franco unter der Adresse Y. v. Z., abzugeben bei den Herrn Schirmer & Schlick in Leipzig, erbeten. Feinstes Provencer-Oel (vorzüglich frisch und reinschmeckend). Echter Bordeaux-Wein-Essig. Beides in einzelnen Krügen. (Faßweise bedeutend billiger) zu haben bei W. HENNEKENS, Breitstrasse 159. Hutfabrik von Hubert Schwertgen, Ein geübter Zurichter findet dauernde Beschäftigung. Auch kann daselbst ein Knabe von ordentlichen Eltern in die Lehre treten. Englischer Brust-Syrop Unträgliches Mittel gegen Husten und Brustverschleimung. Das Fläschchen 5 Sgr. ist nur allein ächt zu haben bei Gebr. Fabry, Conditor, Altenmarkt Nr. 10 Ferd. Weidenpesch, Obenmarspforten Nr. 42 Joh. Meist, in Deutz. Hildenbrand, in Linz. Puppentheater. Auf Begehren: Der Abt von St. Gallen. Lustspiel von Henneschen und Bestevater, mit Auflösung der Räthsel. Anfang 7 Uhr. Theater-Anzeige. Freitag den 16. März 1849: Zweite Gastdarstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft, unter Leitung von Charles Price und Bruner aus Italien. Vorher geht: Der Barbier von Sevilla Komische Oper in zwei Akten von Rossini. Der Gerant Korff. macht des Hauses Serigiers in Antwerpen und mehrere Empfehlungsschreiben vor und hatte Auftrag, Schiffscontracte mit Auswanderern abzuschließen. Nachdem er bei Schultze und mehreren anwesenden Freunden durch sein anscheinend offenes Wesen und seine Empfehlungsschreiben Vertrauen erweckt hatte, theilte er mit, daß keine Plätze zur Capitains-Cajüte auf den Anfang September abfahrenden Schiffen mehr zu haben wären, indem er zugleich die Annehmlichkeiten einer Reise als Cajüten-Passagier in glaubwürdiger Weise sehr herunter zu stellen wußte und dagegen die sogenannte 2. Cajüte ganz bespnders anpries. — Er versprach uns in dem nach seiner Aussage am 4. oder 5. Sept. abfahrenden amerikanischen Dreimaster „Luconia“ einen großen Raum mit soviel durch Fenster hereinfallendes Licht, daß wir den ganzen Tag lesen könnten, und der groß genug wäre, um unsere sämmtlichen Effecten, so wie Tisch und Bank aufzunehmen, ohne daß sie uns genirten. — Hinsichtlich des Essens versprach er uns Schiffsproviant 1. Klasse, und da wir diesen nicht kannten, so wußte er uns glauben zu machen, daß solche der Cajüten-Kost vorzuziehen sei, indem der Capitain seine Passagiere nicht gar zu reichlich traktire und er sich später seine Speisen in seiner Cajüte serviren ließe. — Wir bekämen bessern Schiffszwieback als der Capitain und hätten nur zu bestimmen, was wir den Tag über zu essen wünschten; der Schiffskoch würde die Küche für den bei unserer Ankunft in New-York noch vorräthigen Proviant gerne besorgen. Er forderte für diesen Platz Thlr 60 à Person und da wir seinen Versprechungen Glauben schenkten, so fanden wir diesen Preis billig und besetzten unsere Plätze, indem wir ihm ein Drittel des Passagegeldes als Handgeld sogleich bezahlen mußten. — Für diesen Preis würden wir mit unseren Effecten von Köln frei nach Antwerpen befördert werden und hätten letztere in Köln nur bei dem Agenten Hermann abzuliefern und uns nicht ferner darum zu bekümmern. Wir fanden uns nach Vorschrift am 1. September in Köln ein und empfingen gegen einen Schein von Hermann zwar Freibillets nach Antwerpen, sollten aber für Ueberfracht unserer Effecten Thlr. 16 bezahlen, und da ohne diese Zahlung unsere Sachen zurückbleiben sollten, so mußten wir mit den Eisenbahnbeamten einen Accord versuchen, der dann auch à 10 Thlr. zu Stande kam. Nach einer sehr unangenehmen Fahrt in den offenen Wagen der belgischen Eisenbahn langten wir Abends in Antwerpen an und wurden von unserem Strauß sehr freundlich in Empfang genommen und gleich pr. Omnibus in sein Hotel „im König von Baiern“ geführt, was einem Viehstalle ähnlicher sah, als einem Gasthofe. — Da es schon spät Abends war, bequemten wir uns, die Nacht dort zuzubringen. Des andern Tags erfuhren wir, daß wir schon Abends am 2. September an Bord kommen müßten und hatten daher kaum Zeit, einige nöthige Ausgänge zu machen. Wir mußten es nun dem Strauß überlassen, die nöthigen Anschaffungen, als: Betten, Kochgeschirr, Zucker, etwas Wein etc. für uns zu machen, wofür wir noch 12 Thlr. à Person bezahlen mußten, so daß wir nun bereits Thlr. 72 — für die Ueberfahrt bezahlt hatten. — Auf dem Schiffe angekommen, fanden wir für uns 12 Personen einen Raum vor, der außer den über einander stehenden Bettstellen, à 3 Personen jede, uns nur so viel Platz ließ, um unsere nöthigsten Sachen zu stellen. Wir empfingen durch 2 ganz kleine Glasscheiben in der Decke ein sehr spärliches Licht. Es wurde uns ferner wider Uebereinkunft auch ein fremder Mensch zugestellt, der vielleicht nur die Hälfte von dem bezahlt hatte, was uns die Reise kostete. Der Schiffskoch war nicht willig zu machen, unsere Küche zu besorgen. — Wir fanden überhaupt weiter nichts, als was jeder Zwischendecks-Passagier verlangen konnte, der 135 Frs. oder 36 Thlr. — bezahlt hatte, nur daß wir durch eine Bretterwand, die vielleicht 5 Thlr. kostete, von den andern Pastagieren getrennt wurden: — Bald fanden wir sogar, daß wir hinsichtlich unserer Vorräthe an Lebensmitteln den meisten Zwischendecks-Passagieren nachstanden, indem wir nichts als Zwieback, Mehl, Gerste, Reis, Bohnen, Butter. Schinken etc. vorfanden, während die andern Passagiere sich doch mit andern zur Reise unentbehrlichen Sachen, als Eiern, Zwiebeln, gebackenes Obst etc. versehen hatten. — Strauß hatte in Meurs bei Abschluß des Ueberfahrts-Contractes gesagt, daß das Schiff erst am 5. Sept. abfahren werde, allein schon am 3. Sept. lichtete das Schiff die Anker, so daß uns keine Zeit blieb, selbst für den Proviant zu sorgen. — Wir sahen uns so von Strauß schändlich hintergangen, so daß wir für ungefähr die Hälfte unserer Auslagen das nämliche hätten haben können, wenn wir uns direct nach Antwerpen begeben hätten. — Die Lebensmittel lieferte ein gewisser Jung, auch eine Kreatur des Herrn Serigiers, der auf dessen Komtoir arbeitet und in einigen Jahren durch derartige Lieferungen von Lebensmitteln 30-40,000 Francs verdient haben soll. — Der Zwieback war größtentheils sehr schlecht und alt, er war schon von Würmern zerfressen; auch die Schinken waren sehr schlecht und die Kartoffeln der Art krank, daß die meisten 8 Tage nach der Abfahrt schon über Bord geworfen werden mußten und wir von den mitgenommenen 12 Säcken kaum 2 ge[b]rauchen konnten. — Die belgische Regierung ladet gewiß eine große Verantwortlichkeit auf sich, indem sie es bei der Revision der Lebensmittel nicht agenau nimmt, da sonst derartige Schändlichkeiten leicht zu verhüten wären Schändlich aber ist das Benehmen des hessischen Consuls Serigiers, der. einen Mann wie Strauß bevollmächtigt, für ihn Schiffscontrakte abzuschließen, um dadurch auf Kosten armer Auswanderer zu verdienen, der zusieht, wie ein in seinen Diensten stehender Mann den Leuten, die er als Consul der hessischen Regierung zu schützen hat, schlechte Lebensmittel liefert, und auch hierbei vielleicht nicht uninteressirt ist! — Zu bedauern ist das Land, das einen Menschen Consul nennen muß und nur einer deutschen Regierung kann es einfallen, sich so vertreten zu lassen! — Hoffen wir, daß ein einiges Deutschland bald eine Vertretung zu finden weiß, die seiner würdig ist! = In New-York angekommen, lasse man sich ja nicht mit Agenten ein die, in großer Anzahl an Bord des Schiffs erscheinen sondern gehe, wenn man nicht durch vorausgegangene Freunde ein gutes Gasthaus kennt, gleich zum Agenten der deutschen Gesellschaft Alstaedt, Greenwishstreet Nr. 95, der gerne jede Auskunft unentgeltlich ertheilt. — Wir werden uns freuen, wenn gegenwärthige Mittheilungen einem unserer Landsleute von Nutzen sein könnten und werden nicht unterlassee, ferner Erfahrungen von denen wir dasselbe hoffen dürfen, ebenfalls bekannt werden zu lassen. — New-York, den 23. Oct. 1848. F. W. Bullermann aus Mears. Herm Bullermann aus Meurs. Balth Bullermann . aus Mears. Peter Schultze aus Meurs. Wilh. Rubens aus Kronenberg. Gottl. Krieg aus Remscheid. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 14. März 1849. Angekommen. B. Kraus vom Obermain. C. Jonas von Bingen. In Ladung Nach Ruhrort bis Emmerich J. Linkewitz. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies und M. Pera. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlägel. Nach der Mosel, der Saar u. nach Trier M. Zens. Nach Bingen H. Leineweber. Nach Mainz Ant Bender. Nach dem Niedermain Ph Würges. Nach dem Mittel- und Obermain Pet. Schön. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms u. Mannheim A. J. Brillmeyer und J. B. Mundschenk. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Haasters, Köln Nr. 22. Nach Amsterdam Capt. Peer, Köln Nr. 13. Rheinhöhe: 8′ 6″. Köln. Pegel. Civilstand der Stadt Köln. Den 11. März. Geburten. Agnes Hub Maria, T. v. Joh. Peter Hoster, Lehrer, Schilderg. — Anna Maria Joseph, T. v. Gottfr. Kuhl, Brückenm., Thurnm. — Herm., S. v. Barth. Gorden, Schreinerm., Nächelsg. — Christina, T. v. Gerh. Assenmacher, Maurer, Eulengarteng. Sterbefälle. Joh. Bapt. Hubert Giersberg, 17 J alt, Röhrerg. — Servat. Thelen, Schiffknecht, 25 J. alt, verh., Thürmchenswall. — Anton Ulrich, 5 W. alt, gr. Brinkg. — Joh. Pet. Saß, 11 M alt, Löhrg. — Lamb. Schaefer, Cigarrenm., 32 J. alt, verh, Eulengarteng. — Helena Beckers, Ww. Schoenen, 73 J. alt, Cäciliensp. — Eva Brenig, Ww. Laboré, 89 J. alt. Cäciliensp. Das festordnende Comite wird aufgefordert seine schamlose Lüge, daß uns eine Verfassung gesichert worden etc. zu wiederrufen, wenn es auf Theilnahme rechnen will. Untergang der Lügenbrut. Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 13. März 1849. Ober-Post-Amt, Rehfeldt. Feier des 18. März. Mitbürger! der Tag an welchem für das Preußische Volk eine neue Zukunft angebrochen ist, an welchem uns eine Verfassung gesichert wurde, die uns in die Reihe der freiesten(?) Nationen der Erde stellt; der Tag, an welchem unsere Deputation durch die Adresse der Vaterstadt einen nicht zu bestreitenden Einfluß auf die ganze Wendung der Geschicke des preußischen Volkes in Berlin ausgeübt hat; dieser Tag darf in Köln nicht ungefeiert vorübergehen. Aus diesem Grunde hat das unterzeichnete Comite beschlossen, am Sonntage den 18. März, Nachmittags 3 Uhr, ein großes Konzert auf dem Gürzenich-Saale zu veranstalten. In allen Bezirken der Stadt sollen Unterschriften gesammelt, und der Ertrag des Konzertes den Familien städtischer Arbeiter überwiesen werden. Die hiesigen Gesang-Vereine, die Orchester-Mitglieder, die Herren Musik-Direktoren Dorn und Weber, so wie mehre Dilettanten haben bereitwillig ihre Mitwirkung zugesagt. Das Programm wird später durch die Zeitungen bekannt gemacht werden. Mitbürger! es gilt die Erinnerungsfeier eines großen Tages. Alle sollen sich daran betheiligen, denen das Wohl und die Freiheit des Vaterlandes am Herzen liegt; die besitzende Klasse soll ihn feiern durch Gaben, die besitzlose durch Empfangen. Es gilt einem edlen Zwecke! Wer ein warmes Herz für Vaterland und Armuth hat, der wird unserm Rufe folgen, der wird kommen, wenn es heißt, die Feier eines großen Tages mit einer guten That zu verbinden. Das festordnende Comite. Ein Mädchen welches die Küche versteht wird gesucht, Thurnmarkt Nr. 57. Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet. Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln. Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45. Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt. Ein durchaus erfahrener oberländischer Bäckergeselle wird gesucht. St. Apernstraße 20-22. Zur Berathung der jüngsten Gesetzesvorlagen über Klubs, Plakate und Presse findet Freitag den 16. März, Abends 7 1/2 Uhr im Eiser-(Dickopf'schen) Saale eine Urwähler-Versammlung statt. Die demokratische Gesellschaft hat beschlossen, deßhalb ihre gewöhnliche Freitagssitzung auszusetzen. Das Comite der Urwähler Kölns. Heuler-Bankett auf dem Saale Gürzenich, Mittags 3 1/2 Uhr, zur Feier des 18. März v. J. seligen Andenkens. Erster Theil. 1. „Belagerungsmarsch“ mit obligatem Bajonett- und Säbelgeklirr von Wrangel. 2. Prolog über die März-Verrungenschaften von o Stern — o! 3. Brummbaß-Chor: „Heil Dir im Siegeskranz,“ von Häuser. 4. „Sonst und Jetzt,“ prosaische Betrachtung von H—hoff. 5. Arie: „Ich bin ein Preuße,“ von Greiff. Zweiter Theil. 6. Das „Associations-Recht,“ von Manteuffel. (Altes Lied mit Polizei-Begleitung). 7. „Der neue Kaiser,“ humoristisches Gedicht von Welcker — in Frage gesetzt von Windischgrätz. 8. „Nun danket Alle Gott,“ Arie, vorgetragen von Stupp. 9. „Die freie Presse,“ letzter Gedanke von Camphausen — ausgeführt durch Manteuffel. 10. „Wer frißt das deutsche Vaterland?“ Chor von 34 Komponisten. 11. „Ach, wär' ich zu Hause geblieben“ — von J—o—hanns I. Ohneland. Den Schluß bildet ein Ballet, worin dicke Engels die Solo-Parthie zu übernehmen gebeten wird. Schwarz-weiße Karten sind zu haben bei dem Comite. (Eingesandt). Die so viel gerühmte Disziplin der preuß. Muster-Armee hat sich am 12. d. Abends 7 1/2 Uhr, neuerdings bewährt. Es erschienen unter der Hacht am Domhofe circa 40 Mann Soldaten vom 34. Regiment nebst einem Unteroffizier bei Mergeler und verlangten unter den brutalsten Aeußerungen ein Bild heraus oder man schlüge Alles zusammen. M. sagte sie sollten den andern Morgen zurückkommen, indeß vergebens, man schlug auf die Theke und bestand auf der Herausgabe des Bildes (Carrikatur). Einer der Soldaten erklärte der anwesenden Frau des M., die ein 5monatliches Kind auf dem Arme trug: gehen Sie doch weg, es geben Unglücker. M. zog nun, den Umständen nachgebend, drei Schubladen seines Ladens hervor in deren Dritten man das Bild herausnahm und sich dann entfernte. Auf die Beschwerde dieserhalb bei dem Obersten Engels erklärte dieser: „es freut mich, daß die Leute so vernünftig waren und ihnen nicht Alles kaput geschlagen haben!“ Ist es wohl möglich zu glauben, daß ein Mann wie der Wahlmann Oberst Engels sich solcher Aeußerungen bediente? und doch ist es wahr. Ist es daher nicht natürlich, daß die Soldaten durch solche Aeußerungen zu ihren Schandthaten ermuthigt werden, da sie straflos bleiben. Erklärlich ist es daher, daß namentlich vom 34. Regiment seit 6 Wochen die unerhörtesten Brutalitäten begangen wurden. Tägliche und nächtliche Einfälle in Privathäuser sind das Ergebniß der Straflosigkeit. O! Intelligenz des preuß. Staates!! In Erwiederung der gestrigen Nummer dieser Zeitung bemerke ich, daß die bei mir wohnenden Gesellen stets freien Willen hatten, bei mir das Essen zu nehmen oder nicht, die übrige Verpflegung derselben bitte ich den Vorstand sämmtlicher Schustergesellen gefälligst einsehen zu wollen. Uebrigens sind nicht fünf Gesellen fortgegangen, sondern nur vier, und ist schon einer von diesen Weggegangenen am zweiten Tage zurückgekehrt. Unter Goldschmied Nr. 17. Köln, 14. März. Sonntag Nachmittag trug sich bei der 7. Comp. 8. Brig. folgender Auftritt zu, den wir in „Meinem herrlichen Kriegsheer“ für nicht mehr möglich gehalten hätten. Es mußte nämlich gedachte Compagnie am Samstag Nachmittag mit verschiedenen Armatirungs-Gegenständen antreten, und das Unglück wollte, daß einige derselben nicht nach dem Wunsche des Herrn Hauptmann Krause saßen. Nachdem er nun bei zweien Kanonieren die Helme auf eine wahrhaft barbarische Weise zurechtgesetzt hatte, frug er, bei wem der Lümmel in Korporalschaft wäre. Auf die Antwort des Unteroffiziers Rechenberg, er wäre in seiner Korporalschaft, drohte der Herr Krause demselben, „er würde ihm die Augen zurechtsetzen, wenn's anders nicht hülfe mit seinem Instrumente (dabei wies er auf seinen Säbel) und wenn er zu seinen Füßen krepiren sollte, wie ein Hund. Wenn der Unteroffizier vielleicht aus dienstlichen Gründen solches nicht zur weiteren Anzeige bringt, so halten wir es für unsre Pflicht es zur Kenntniß der Behörden zu bringen, von denen wir erwarten, daß sie obige Thatsachen strenge untersuchen werden. Hôtel zum baierischen Hof in Berlin Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hôtel de Rome an den Linden.
Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht. Compagnon-Gesuch. Zur größeren Ausdehnung einer durch Dampfkraft unter den günstigsten Verhältnissen bereits im Betriebe befindlichen Runkelrübenzuckerfabrik in Schlesien wird ein reeller Theilnehmer mit einem Kapital von 20- bis 30000 Thlr. gesucht. Nähere Anfragen werden schriftlich und franco unter der Adresse Y. v. Z., abzugeben bei den Herrn Schirmer & Schlick in Leipzig, erbeten. Feinstes Provencer-Oel (vorzüglich frisch und reinschmeckend). Echter Bordeaux-Wein-Essig. Beides in einzelnen Krügen. (Faßweise bedeutend billiger) zu haben bei W. HENNEKENS, Breitstrasse 159. Hutfabrik von Hubert Schwertgen, Ein geübter Zurichter findet dauernde Beschäftigung. Auch kann daselbst ein Knabe von ordentlichen Eltern in die Lehre treten. Englischer Brust-Syrop Unträgliches Mittel gegen Husten und Brustverschleimung. Das Fläschchen 5 Sgr. ist nur allein ächt zu haben bei Gebr. Fabry, Conditor, Altenmarkt Nr. 10 Ferd. Weidenpesch, Obenmarspforten Nr. 42 Joh. Meist, in Deutz. Hildenbrand, in Linz. Puppentheater. Auf Begehren: Der Abt von St. Gallen. Lustspiel von Henneschen und Bestevater, mit Auflösung der Räthsel. Anfang 7 Uhr. Theater-Anzeige. Freitag den 16. März 1849: Zweite Gastdarstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft, unter Leitung von Charles Price und Bruner aus Italien. Vorher geht: Der Barbier von Sevilla Komische Oper in zwei Akten von Rossini. Der Gerant Korff. <TEI> <text> <body> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar247b_006" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="1382"/> macht des Hauses Serigiers in Antwerpen und mehrere Empfehlungsschreiben vor und hatte Auftrag, Schiffscontracte mit Auswanderern abzuschließen. Nachdem er bei Schultze und mehreren anwesenden Freunden durch sein anscheinend offenes Wesen und seine Empfehlungsschreiben Vertrauen erweckt hatte, theilte er mit, daß keine Plätze zur Capitains-Cajüte auf den Anfang September abfahrenden Schiffen mehr zu haben wären, indem er zugleich die Annehmlichkeiten einer Reise als Cajüten-Passagier in glaubwürdiger Weise sehr herunter zu stellen wußte und dagegen die sogenannte 2. Cajüte ganz bespnders anpries. — Er versprach uns in dem nach seiner Aussage am 4. oder 5. Sept. abfahrenden amerikanischen Dreimaster „Luconia“ einen großen Raum mit soviel durch Fenster hereinfallendes Licht, daß wir den ganzen Tag lesen könnten, und der groß genug wäre, um unsere sämmtlichen Effecten, so wie Tisch und Bank aufzunehmen, ohne daß sie uns genirten. — Hinsichtlich des Essens versprach er uns Schiffsproviant 1. Klasse, und da wir diesen nicht kannten, so wußte er uns glauben zu machen, daß solche der Cajüten-Kost vorzuziehen sei, indem der Capitain seine Passagiere nicht gar zu reichlich traktire und er sich später seine Speisen in seiner Cajüte serviren ließe. — Wir bekämen bessern Schiffszwieback als der Capitain und hätten nur zu bestimmen, was wir den Tag über zu essen wünschten; der Schiffskoch würde die Küche für den bei unserer Ankunft in New-York noch vorräthigen Proviant gerne besorgen. Er forderte für diesen Platz Thlr 60 à Person und da wir seinen Versprechungen Glauben schenkten, so fanden wir diesen Preis billig und besetzten unsere Plätze, indem wir ihm ein Drittel des Passagegeldes als Handgeld sogleich bezahlen mußten. — Für diesen Preis würden wir mit unseren Effecten von Köln frei nach Antwerpen befördert werden und hätten letztere in Köln nur bei dem Agenten Hermann abzuliefern und uns nicht ferner darum zu bekümmern. Wir fanden uns nach Vorschrift am 1. September in Köln ein und empfingen gegen einen Schein von Hermann zwar Freibillets nach Antwerpen, sollten aber für Ueberfracht unserer Effecten Thlr. 16 bezahlen, und da ohne diese Zahlung unsere Sachen zurückbleiben sollten, so mußten wir mit den Eisenbahnbeamten einen Accord versuchen, der dann auch à 10 Thlr. zu Stande kam.</p> <p>Nach einer sehr unangenehmen Fahrt in den offenen Wagen der belgischen Eisenbahn langten wir Abends in Antwerpen an und wurden von unserem Strauß sehr freundlich in Empfang genommen und gleich pr. Omnibus in sein Hotel „im König von Baiern“ geführt, was einem Viehstalle ähnlicher sah, als einem Gasthofe. — Da es schon spät Abends war, bequemten wir uns, die Nacht dort zuzubringen. Des andern Tags erfuhren wir, daß wir schon Abends am 2. September an Bord kommen müßten und hatten daher kaum Zeit, einige nöthige Ausgänge zu machen. Wir mußten es nun dem Strauß überlassen, die nöthigen Anschaffungen, als: Betten, Kochgeschirr, Zucker, etwas Wein etc. für uns zu machen, wofür wir noch 12 Thlr. à Person bezahlen mußten, so daß wir nun bereits Thlr. 72 — für die Ueberfahrt bezahlt hatten. — Auf dem Schiffe angekommen, fanden wir für uns 12 Personen einen Raum vor, der außer den über einander stehenden Bettstellen, à 3 Personen jede, uns nur so viel Platz ließ, um unsere nöthigsten Sachen zu stellen. Wir empfingen durch 2 ganz kleine Glasscheiben in der Decke ein sehr spärliches Licht. Es wurde uns ferner wider Uebereinkunft auch ein fremder Mensch zugestellt, der vielleicht nur die Hälfte von dem bezahlt hatte, was uns die Reise kostete. Der Schiffskoch war nicht willig zu machen, unsere Küche zu besorgen. — Wir fanden überhaupt weiter nichts, als was jeder Zwischendecks-Passagier verlangen konnte, der 135 Frs. oder 36 Thlr. — bezahlt hatte, nur daß wir durch eine Bretterwand, die vielleicht 5 Thlr. kostete, von den andern Pastagieren getrennt wurden: — Bald fanden wir sogar, daß wir hinsichtlich unserer Vorräthe an Lebensmitteln den meisten Zwischendecks-Passagieren nachstanden, indem wir nichts als Zwieback, Mehl, Gerste, Reis, Bohnen, Butter. Schinken etc. vorfanden, während die andern Passagiere sich doch mit andern zur Reise unentbehrlichen Sachen, als Eiern, Zwiebeln, gebackenes Obst etc. versehen hatten. — Strauß hatte in Meurs bei Abschluß des Ueberfahrts-Contractes gesagt, daß das Schiff erst am 5. Sept. abfahren werde, allein schon am 3. Sept. lichtete das Schiff die Anker, so daß uns keine Zeit blieb, selbst für den Proviant zu sorgen. — Wir sahen uns so von Strauß schändlich hintergangen, so daß wir für ungefähr die Hälfte unserer Auslagen das nämliche hätten haben können, wenn wir uns direct nach Antwerpen begeben hätten. — Die Lebensmittel lieferte ein gewisser Jung, auch eine Kreatur des Herrn Serigiers, der auf dessen Komtoir arbeitet und in einigen Jahren durch derartige Lieferungen von Lebensmitteln 30-40,000 Francs verdient haben soll. — Der Zwieback war größtentheils sehr schlecht und alt, er war schon von Würmern zerfressen; auch die Schinken waren sehr schlecht und die Kartoffeln der Art krank, daß die meisten 8 Tage nach der Abfahrt schon über Bord geworfen werden mußten und wir von den mitgenommenen 12 Säcken kaum 2 ge[b]rauchen konnten. — Die belgische Regierung ladet gewiß eine große Verantwortlichkeit auf sich, indem sie es bei der Revision der Lebensmittel nicht agenau nimmt, da sonst derartige Schändlichkeiten leicht zu verhüten wären Schändlich aber ist das Benehmen des hessischen Consuls Serigiers, der. einen Mann wie Strauß bevollmächtigt, für ihn Schiffscontrakte abzuschließen, um dadurch auf Kosten armer Auswanderer zu verdienen, der zusieht, wie ein in seinen Diensten stehender Mann den Leuten, die er als Consul der hessischen Regierung zu schützen hat, schlechte Lebensmittel liefert, und auch hierbei vielleicht nicht uninteressirt ist! — Zu bedauern ist das Land, das einen Menschen Consul nennen muß und nur einer deutschen Regierung kann es einfallen, sich so vertreten zu lassen! — Hoffen wir, daß ein einiges Deutschland bald eine Vertretung zu finden weiß, die seiner würdig ist! =</p> <p>In New-York angekommen, lasse man sich ja nicht mit Agenten ein die, in großer Anzahl an Bord des Schiffs erscheinen sondern gehe, wenn man nicht durch vorausgegangene Freunde ein gutes Gasthaus kennt, gleich zum Agenten der deutschen Gesellschaft Alstaedt, Greenwishstreet Nr. 95, der gerne jede Auskunft unentgeltlich ertheilt. —</p> <p>Wir werden uns freuen, wenn gegenwärthige Mittheilungen einem unserer Landsleute von Nutzen sein könnten und werden nicht unterlassee, ferner Erfahrungen von denen wir dasselbe hoffen dürfen, ebenfalls bekannt werden zu lassen. — New-York, den 23. Oct. 1848.</p> <p>F. W. <hi rendition="#g">Bullermann</hi> aus Mears. <hi rendition="#g">Herm Bullermann</hi> aus Meurs.</p> <p><hi rendition="#g">Balth Bullermann</hi> . aus Mears. <hi rendition="#g">Peter Schultze</hi> aus Meurs.</p> <p><hi rendition="#g">Wilh. Rubens</hi> aus Kronenberg. <hi rendition="#g">Gottl. Krieg</hi> aus Remscheid.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handelsnachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p>Schifffahrts-Anzeige.</p> <p>Köln, 14. März 1849.</p> <p>Angekommen.</p> <p>B. Kraus vom Obermain. C. Jonas von Bingen.</p> <p>In Ladung</p> <p>Nach Ruhrort bis Emmerich J. Linkewitz. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies und M. Pera. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlägel. Nach der Mosel, der Saar u. nach Trier M. Zens. Nach Bingen H. Leineweber. Nach Mainz Ant Bender. Nach dem Niedermain Ph Würges. Nach dem Mittel- und Obermain Pet. Schön. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms u. Mannheim A. J. Brillmeyer und J. B. Mundschenk.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Capt. Haasters, Köln Nr. 22.</p> <p>Nach Amsterdam Capt. Peer, Köln Nr. 13.</p> <p>Rheinhöhe: 8′ 6″. Köln. Pegel.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Civilstand der Stadt Köln.</p> <p>Den 11. März.</p> <p>Geburten.</p> <p>Agnes Hub Maria, T. v. Joh. Peter Hoster, Lehrer, Schilderg. — Anna Maria Joseph, T. v. Gottfr. Kuhl, Brückenm., Thurnm. — Herm., S. v. Barth. Gorden, Schreinerm., Nächelsg. — Christina, T. v. Gerh. Assenmacher, Maurer, Eulengarteng.</p> <p>Sterbefälle.</p> <p>Joh. Bapt. Hubert Giersberg, 17 J alt, Röhrerg. — Servat. Thelen, Schiffknecht, 25 J. alt, verh., Thürmchenswall. — Anton Ulrich, 5 W. alt, gr. Brinkg. — Joh. Pet. Saß, 11 M alt, Löhrg. — Lamb. Schaefer, Cigarrenm., 32 J. alt, verh, Eulengarteng. — Helena Beckers, Ww. Schoenen, 73 J. alt, Cäciliensp. — Eva Brenig, Ww. Laboré, 89 J. alt. Cäciliensp.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Das festordnende Comite wird aufgefordert seine schamlose Lüge, daß uns eine Verfassung gesichert worden etc. zu wiederrufen, wenn es auf Theilnahme rechnen will.</p> <p>Untergang der Lügenbrut.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.</p> <p>Köln, den 13. März 1849.</p> <p>Ober-Post-Amt, Rehfeldt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Feier des 18. März.</p> <p>Mitbürger! der Tag an welchem für das Preußische Volk eine neue Zukunft angebrochen ist, an welchem uns eine Verfassung gesichert wurde, die uns in die Reihe der freiesten(?) Nationen der Erde stellt; der Tag, an welchem unsere Deputation durch die Adresse der Vaterstadt einen nicht zu bestreitenden Einfluß auf die ganze Wendung der Geschicke des preußischen Volkes in Berlin ausgeübt hat; dieser Tag darf in Köln nicht ungefeiert vorübergehen. Aus diesem Grunde hat das unterzeichnete Comite beschlossen, am Sonntage den 18. März, Nachmittags 3 Uhr, ein großes Konzert auf dem Gürzenich-Saale zu veranstalten.</p> <p>In allen Bezirken der Stadt sollen Unterschriften gesammelt, und der Ertrag des Konzertes den Familien städtischer Arbeiter überwiesen werden. Die hiesigen Gesang-Vereine, die Orchester-Mitglieder, die Herren Musik-Direktoren Dorn und Weber, so wie mehre Dilettanten haben bereitwillig ihre Mitwirkung zugesagt.</p> <p>Das Programm wird später durch die Zeitungen bekannt gemacht werden.</p> <p>Mitbürger! es gilt die Erinnerungsfeier eines großen Tages. Alle sollen sich daran betheiligen, denen das Wohl und die Freiheit des Vaterlandes am Herzen liegt; die besitzende Klasse soll ihn feiern durch Gaben, die besitzlose durch Empfangen. Es gilt einem edlen Zwecke! Wer ein warmes Herz für Vaterland und Armuth hat, der wird unserm Rufe folgen, der wird kommen, wenn es heißt, die Feier eines großen Tages mit einer guten That zu verbinden.</p> <p>Das festordnende Comite.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Mädchen welches die Küche versteht wird gesucht, Thurnmarkt Nr. 57.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet.</p> <p>Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein durchaus erfahrener oberländischer Bäckergeselle wird gesucht. St. Apernstraße 20-22.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zur Berathung der jüngsten Gesetzesvorlagen über Klubs, Plakate und Presse findet Freitag den 16. März, Abends 7 1/2 Uhr im Eiser-(Dickopf'schen) Saale eine Urwähler-Versammlung statt. Die demokratische Gesellschaft hat beschlossen, deßhalb ihre gewöhnliche Freitagssitzung auszusetzen.</p> <p>Das Comite der Urwähler Kölns.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heuler-Bankett auf dem Saale Gürzenich, Mittags 3 1/2 Uhr, zur Feier des 18. März v. J. seligen Andenkens.</p> <list> <item>Erster Theil. <list><item>1. „Belagerungsmarsch“ mit obligatem Bajonett- und Säbelgeklirr von Wrangel.</item><item>2. Prolog über die März-Verrungenschaften von o Stern — o!</item><item>3. Brummbaß-Chor: „Heil Dir im Siegeskranz,“ von Häuser.</item><item>4. „Sonst und Jetzt,“ prosaische Betrachtung von H—hoff.</item><item>5. Arie: „Ich bin ein Preuße,“ von Greiff.</item></list> </item> <item>Zweiter Theil. <list><item>6. Das „Associations-Recht,“ von Manteuffel. (Altes Lied mit Polizei-Begleitung).</item><item>7. „Der neue Kaiser,“ humoristisches Gedicht von Welcker — in Frage gesetzt von Windischgrätz.</item><item>8. „Nun danket Alle Gott,“ Arie, vorgetragen von Stupp.</item><item>9. „Die freie Presse,“ letzter Gedanke von Camphausen — ausgeführt durch Manteuffel.</item><item>10. „Wer frißt das deutsche Vaterland?“ Chor von 34 Komponisten.</item><item>11. „Ach, wär' ich zu Hause geblieben“ — von J—o—hanns I. Ohneland.</item></list> </item> </list> <p>Den Schluß bildet ein Ballet, worin dicke Engels die Solo-Parthie zu übernehmen gebeten wird.</p> <p>Schwarz-weiße Karten sind zu haben bei dem Comite.</p> </div> <div type="jAn"> <p>(Eingesandt).</p> <p>Die so viel gerühmte Disziplin der preuß. Muster-Armee hat sich am 12. d. Abends 7 1/2 Uhr, neuerdings bewährt. Es erschienen unter der Hacht am Domhofe circa 40 Mann Soldaten vom 34. Regiment nebst einem Unteroffizier bei Mergeler und verlangten unter den brutalsten Aeußerungen ein Bild heraus oder man schlüge Alles zusammen. M. sagte sie sollten den andern Morgen zurückkommen, indeß vergebens, man schlug auf die Theke und bestand auf der Herausgabe des Bildes (Carrikatur). Einer der Soldaten erklärte der anwesenden Frau des M., die ein 5monatliches Kind auf dem Arme trug: gehen Sie doch weg, es geben Unglücker.</p> <p>M. zog nun, den Umständen nachgebend, drei Schubladen seines Ladens hervor in deren Dritten man das Bild herausnahm und sich dann entfernte.</p> <p>Auf die Beschwerde dieserhalb bei dem Obersten Engels erklärte dieser: „es freut mich, daß die Leute so vernünftig waren und ihnen nicht Alles kaput geschlagen haben!“</p> <p>Ist es wohl möglich zu glauben, daß ein Mann wie der Wahlmann Oberst Engels sich solcher Aeußerungen bediente? und doch ist es wahr. Ist es daher nicht natürlich, daß die Soldaten durch solche Aeußerungen zu ihren Schandthaten ermuthigt werden, da sie straflos bleiben.</p> <p>Erklärlich ist es daher, daß namentlich vom 34. Regiment seit 6 Wochen die unerhörtesten Brutalitäten begangen wurden. Tägliche und nächtliche Einfälle in Privathäuser sind das Ergebniß der Straflosigkeit. O! Intelligenz des preuß. Staates!!</p> </div> <div type="jAn"> <p>In Erwiederung der gestrigen Nummer dieser Zeitung bemerke ich, daß die bei mir wohnenden Gesellen stets freien Willen hatten, bei mir das Essen zu nehmen oder nicht, die übrige Verpflegung derselben bitte ich den Vorstand sämmtlicher Schustergesellen gefälligst einsehen zu wollen. Uebrigens sind nicht fünf Gesellen fortgegangen, sondern nur vier, und ist schon einer von diesen Weggegangenen am zweiten Tage zurückgekehrt.</p> <p>Unter Goldschmied Nr. 17.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Köln, 14. März.</head> <p>Sonntag Nachmittag trug sich bei der 7. Comp. 8. Brig. folgender Auftritt zu, den wir in „Meinem herrlichen Kriegsheer“ für nicht mehr möglich gehalten hätten. Es mußte nämlich gedachte Compagnie am Samstag Nachmittag mit verschiedenen Armatirungs-Gegenständen antreten, und das Unglück wollte, daß einige derselben nicht nach dem Wunsche des Herrn Hauptmann Krause saßen. Nachdem er nun bei zweien Kanonieren die Helme auf eine wahrhaft barbarische Weise zurechtgesetzt hatte, frug er, bei wem der Lümmel in Korporalschaft wäre. Auf die Antwort des Unteroffiziers Rechenberg, er wäre in seiner Korporalschaft, drohte der Herr Krause demselben, „er würde ihm die Augen zurechtsetzen, wenn's anders nicht hülfe mit seinem Instrumente (dabei wies er auf seinen Säbel) und wenn er zu seinen Füßen krepiren sollte, wie ein Hund. Wenn der Unteroffizier vielleicht aus dienstlichen Gründen solches nicht zur weiteren Anzeige bringt, so halten wir es für unsre Pflicht es zur Kenntniß der Behörden zu bringen, von denen wir erwarten, daß sie obige Thatsachen strenge untersuchen werden.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Hôtel zum baierischen Hof in Berlin Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hôtel de Rome an den Linden.</p> <table> <row> <cell>Ein Zimmer mit Bett</cell> <cell>in der Belle-Etage</cell> <cell>15 Sgr.</cell> </row> <row> <cell>Ein Zimmer mit Bett</cell> <cell>in der 2. Etage</cell> <cell>12 1/2 Sgr.</cell> </row> <row> <cell>Ein Zimmer mit Bett</cell> <cell>in der 3. Etage</cell> <cell>10 Sgr.</cell> </row> <row> <cell>Ein Zimmer mit einem Bett</cell> <cell>mehr</cell> <cell>10 Sgr.</cell> </row> <row> <cell>Ein Zimmer mit Cabinet</cell> <cell>mehr</cell> <cell>5 Sgr.</cell> </row> </table> <p>Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Compagnon-Gesuch.</p> <p>Zur größeren Ausdehnung einer durch Dampfkraft unter den günstigsten Verhältnissen bereits im Betriebe befindlichen Runkelrübenzuckerfabrik in Schlesien wird ein reeller Theilnehmer mit einem Kapital von 20- bis 30000 Thlr. gesucht. Nähere Anfragen werden schriftlich und franco unter der Adresse Y. v. Z., abzugeben bei den Herrn Schirmer & Schlick in Leipzig, erbeten.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Feinstes Provencer-Oel (vorzüglich frisch und reinschmeckend).</p> <p>Echter Bordeaux-Wein-Essig.</p> <p>Beides in einzelnen Krügen. (Faßweise bedeutend billiger) zu haben bei W. HENNEKENS, Breitstrasse 159.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Hutfabrik von Hubert Schwertgen,</p> <p>Ein geübter Zurichter findet dauernde Beschäftigung. Auch kann daselbst ein Knabe von ordentlichen Eltern in die Lehre treten.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Englischer Brust-Syrop</p> <p>Unträgliches Mittel gegen Husten und Brustverschleimung. Das Fläschchen 5 Sgr. ist nur allein ächt zu haben bei</p> <p>Gebr. Fabry, Conditor, Altenmarkt Nr. 10</p> <p>Ferd. Weidenpesch, Obenmarspforten Nr. 42</p> <p>Joh. Meist, in Deutz.</p> <p>Hildenbrand, in Linz.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Puppentheater.</p> <p>Auf Begehren:</p> <p>Der Abt von St. Gallen.</p> <p>Lustspiel von Henneschen und Bestevater, mit Auflösung der Räthsel. Anfang 7 Uhr.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater-Anzeige.</p> <p>Freitag den 16. 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macht des Hauses Serigiers in Antwerpen und mehrere Empfehlungsschreiben vor und hatte Auftrag, Schiffscontracte mit Auswanderern abzuschließen. Nachdem er bei Schultze und mehreren anwesenden Freunden durch sein anscheinend offenes Wesen und seine Empfehlungsschreiben Vertrauen erweckt hatte, theilte er mit, daß keine Plätze zur Capitains-Cajüte auf den Anfang September abfahrenden Schiffen mehr zu haben wären, indem er zugleich die Annehmlichkeiten einer Reise als Cajüten-Passagier in glaubwürdiger Weise sehr herunter zu stellen wußte und dagegen die sogenannte 2. Cajüte ganz bespnders anpries. — Er versprach uns in dem nach seiner Aussage am 4. oder 5. Sept. abfahrenden amerikanischen Dreimaster „Luconia“ einen großen Raum mit soviel durch Fenster hereinfallendes Licht, daß wir den ganzen Tag lesen könnten, und der groß genug wäre, um unsere sämmtlichen Effecten, so wie Tisch und Bank aufzunehmen, ohne daß sie uns genirten. — Hinsichtlich des Essens versprach er uns Schiffsproviant 1. Klasse, und da wir diesen nicht kannten, so wußte er uns glauben zu machen, daß solche der Cajüten-Kost vorzuziehen sei, indem der Capitain seine Passagiere nicht gar zu reichlich traktire und er sich später seine Speisen in seiner Cajüte serviren ließe. — Wir bekämen bessern Schiffszwieback als der Capitain und hätten nur zu bestimmen, was wir den Tag über zu essen wünschten; der Schiffskoch würde die Küche für den bei unserer Ankunft in New-York noch vorräthigen Proviant gerne besorgen. Er forderte für diesen Platz Thlr 60 à Person und da wir seinen Versprechungen Glauben schenkten, so fanden wir diesen Preis billig und besetzten unsere Plätze, indem wir ihm ein Drittel des Passagegeldes als Handgeld sogleich bezahlen mußten. — Für diesen Preis würden wir mit unseren Effecten von Köln frei nach Antwerpen befördert werden und hätten letztere in Köln nur bei dem Agenten Hermann abzuliefern und uns nicht ferner darum zu bekümmern. Wir fanden uns nach Vorschrift am 1. September in Köln ein und empfingen gegen einen Schein von Hermann zwar Freibillets nach Antwerpen, sollten aber für Ueberfracht unserer Effecten Thlr. 16 bezahlen, und da ohne diese Zahlung unsere Sachen zurückbleiben sollten, so mußten wir mit den Eisenbahnbeamten einen Accord versuchen, der dann auch à 10 Thlr. zu Stande kam.
Nach einer sehr unangenehmen Fahrt in den offenen Wagen der belgischen Eisenbahn langten wir Abends in Antwerpen an und wurden von unserem Strauß sehr freundlich in Empfang genommen und gleich pr. Omnibus in sein Hotel „im König von Baiern“ geführt, was einem Viehstalle ähnlicher sah, als einem Gasthofe. — Da es schon spät Abends war, bequemten wir uns, die Nacht dort zuzubringen. Des andern Tags erfuhren wir, daß wir schon Abends am 2. September an Bord kommen müßten und hatten daher kaum Zeit, einige nöthige Ausgänge zu machen. Wir mußten es nun dem Strauß überlassen, die nöthigen Anschaffungen, als: Betten, Kochgeschirr, Zucker, etwas Wein etc. für uns zu machen, wofür wir noch 12 Thlr. à Person bezahlen mußten, so daß wir nun bereits Thlr. 72 — für die Ueberfahrt bezahlt hatten. — Auf dem Schiffe angekommen, fanden wir für uns 12 Personen einen Raum vor, der außer den über einander stehenden Bettstellen, à 3 Personen jede, uns nur so viel Platz ließ, um unsere nöthigsten Sachen zu stellen. Wir empfingen durch 2 ganz kleine Glasscheiben in der Decke ein sehr spärliches Licht. Es wurde uns ferner wider Uebereinkunft auch ein fremder Mensch zugestellt, der vielleicht nur die Hälfte von dem bezahlt hatte, was uns die Reise kostete. Der Schiffskoch war nicht willig zu machen, unsere Küche zu besorgen. — Wir fanden überhaupt weiter nichts, als was jeder Zwischendecks-Passagier verlangen konnte, der 135 Frs. oder 36 Thlr. — bezahlt hatte, nur daß wir durch eine Bretterwand, die vielleicht 5 Thlr. kostete, von den andern Pastagieren getrennt wurden: — Bald fanden wir sogar, daß wir hinsichtlich unserer Vorräthe an Lebensmitteln den meisten Zwischendecks-Passagieren nachstanden, indem wir nichts als Zwieback, Mehl, Gerste, Reis, Bohnen, Butter. Schinken etc. vorfanden, während die andern Passagiere sich doch mit andern zur Reise unentbehrlichen Sachen, als Eiern, Zwiebeln, gebackenes Obst etc. versehen hatten. — Strauß hatte in Meurs bei Abschluß des Ueberfahrts-Contractes gesagt, daß das Schiff erst am 5. Sept. abfahren werde, allein schon am 3. Sept. lichtete das Schiff die Anker, so daß uns keine Zeit blieb, selbst für den Proviant zu sorgen. — Wir sahen uns so von Strauß schändlich hintergangen, so daß wir für ungefähr die Hälfte unserer Auslagen das nämliche hätten haben können, wenn wir uns direct nach Antwerpen begeben hätten. — Die Lebensmittel lieferte ein gewisser Jung, auch eine Kreatur des Herrn Serigiers, der auf dessen Komtoir arbeitet und in einigen Jahren durch derartige Lieferungen von Lebensmitteln 30-40,000 Francs verdient haben soll. — Der Zwieback war größtentheils sehr schlecht und alt, er war schon von Würmern zerfressen; auch die Schinken waren sehr schlecht und die Kartoffeln der Art krank, daß die meisten 8 Tage nach der Abfahrt schon über Bord geworfen werden mußten und wir von den mitgenommenen 12 Säcken kaum 2 ge[b]rauchen konnten. — Die belgische Regierung ladet gewiß eine große Verantwortlichkeit auf sich, indem sie es bei der Revision der Lebensmittel nicht agenau nimmt, da sonst derartige Schändlichkeiten leicht zu verhüten wären Schändlich aber ist das Benehmen des hessischen Consuls Serigiers, der. einen Mann wie Strauß bevollmächtigt, für ihn Schiffscontrakte abzuschließen, um dadurch auf Kosten armer Auswanderer zu verdienen, der zusieht, wie ein in seinen Diensten stehender Mann den Leuten, die er als Consul der hessischen Regierung zu schützen hat, schlechte Lebensmittel liefert, und auch hierbei vielleicht nicht uninteressirt ist! — Zu bedauern ist das Land, das einen Menschen Consul nennen muß und nur einer deutschen Regierung kann es einfallen, sich so vertreten zu lassen! — Hoffen wir, daß ein einiges Deutschland bald eine Vertretung zu finden weiß, die seiner würdig ist! =
In New-York angekommen, lasse man sich ja nicht mit Agenten ein die, in großer Anzahl an Bord des Schiffs erscheinen sondern gehe, wenn man nicht durch vorausgegangene Freunde ein gutes Gasthaus kennt, gleich zum Agenten der deutschen Gesellschaft Alstaedt, Greenwishstreet Nr. 95, der gerne jede Auskunft unentgeltlich ertheilt. —
Wir werden uns freuen, wenn gegenwärthige Mittheilungen einem unserer Landsleute von Nutzen sein könnten und werden nicht unterlassee, ferner Erfahrungen von denen wir dasselbe hoffen dürfen, ebenfalls bekannt werden zu lassen. — New-York, den 23. Oct. 1848.
F. W. Bullermann aus Mears. Herm Bullermann aus Meurs.
Balth Bullermann . aus Mears. Peter Schultze aus Meurs.
Wilh. Rubens aus Kronenberg. Gottl. Krieg aus Remscheid.
Handelsnachrichten. _ Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 14. März 1849.
Angekommen.
B. Kraus vom Obermain. C. Jonas von Bingen.
In Ladung
Nach Ruhrort bis Emmerich J. Linkewitz. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies und M. Pera. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg D. Schlägel. Nach der Mosel, der Saar u. nach Trier M. Zens. Nach Bingen H. Leineweber. Nach Mainz Ant Bender. Nach dem Niedermain Ph Würges. Nach dem Mittel- und Obermain Pet. Schön. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms u. Mannheim A. J. Brillmeyer und J. B. Mundschenk.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Haasters, Köln Nr. 22.
Nach Amsterdam Capt. Peer, Köln Nr. 13.
Rheinhöhe: 8′ 6″. Köln. Pegel.
Civilstand der Stadt Köln.
Den 11. März.
Geburten.
Agnes Hub Maria, T. v. Joh. Peter Hoster, Lehrer, Schilderg. — Anna Maria Joseph, T. v. Gottfr. Kuhl, Brückenm., Thurnm. — Herm., S. v. Barth. Gorden, Schreinerm., Nächelsg. — Christina, T. v. Gerh. Assenmacher, Maurer, Eulengarteng.
Sterbefälle.
Joh. Bapt. Hubert Giersberg, 17 J alt, Röhrerg. — Servat. Thelen, Schiffknecht, 25 J. alt, verh., Thürmchenswall. — Anton Ulrich, 5 W. alt, gr. Brinkg. — Joh. Pet. Saß, 11 M alt, Löhrg. — Lamb. Schaefer, Cigarrenm., 32 J. alt, verh, Eulengarteng. — Helena Beckers, Ww. Schoenen, 73 J. alt, Cäciliensp. — Eva Brenig, Ww. Laboré, 89 J. alt. Cäciliensp.
Das festordnende Comite wird aufgefordert seine schamlose Lüge, daß uns eine Verfassung gesichert worden etc. zu wiederrufen, wenn es auf Theilnahme rechnen will.
Untergang der Lügenbrut.
Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.
Köln, den 13. März 1849.
Ober-Post-Amt, Rehfeldt.
Feier des 18. März.
Mitbürger! der Tag an welchem für das Preußische Volk eine neue Zukunft angebrochen ist, an welchem uns eine Verfassung gesichert wurde, die uns in die Reihe der freiesten(?) Nationen der Erde stellt; der Tag, an welchem unsere Deputation durch die Adresse der Vaterstadt einen nicht zu bestreitenden Einfluß auf die ganze Wendung der Geschicke des preußischen Volkes in Berlin ausgeübt hat; dieser Tag darf in Köln nicht ungefeiert vorübergehen. Aus diesem Grunde hat das unterzeichnete Comite beschlossen, am Sonntage den 18. März, Nachmittags 3 Uhr, ein großes Konzert auf dem Gürzenich-Saale zu veranstalten.
In allen Bezirken der Stadt sollen Unterschriften gesammelt, und der Ertrag des Konzertes den Familien städtischer Arbeiter überwiesen werden. Die hiesigen Gesang-Vereine, die Orchester-Mitglieder, die Herren Musik-Direktoren Dorn und Weber, so wie mehre Dilettanten haben bereitwillig ihre Mitwirkung zugesagt.
Das Programm wird später durch die Zeitungen bekannt gemacht werden.
Mitbürger! es gilt die Erinnerungsfeier eines großen Tages. Alle sollen sich daran betheiligen, denen das Wohl und die Freiheit des Vaterlandes am Herzen liegt; die besitzende Klasse soll ihn feiern durch Gaben, die besitzlose durch Empfangen. Es gilt einem edlen Zwecke! Wer ein warmes Herz für Vaterland und Armuth hat, der wird unserm Rufe folgen, der wird kommen, wenn es heißt, die Feier eines großen Tages mit einer guten That zu verbinden.
Das festordnende Comite.
Ein Mädchen welches die Küche versteht wird gesucht, Thurnmarkt Nr. 57.
Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet.
Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln.
Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45.
Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt.
Ein durchaus erfahrener oberländischer Bäckergeselle wird gesucht. St. Apernstraße 20-22.
Zur Berathung der jüngsten Gesetzesvorlagen über Klubs, Plakate und Presse findet Freitag den 16. März, Abends 7 1/2 Uhr im Eiser-(Dickopf'schen) Saale eine Urwähler-Versammlung statt. Die demokratische Gesellschaft hat beschlossen, deßhalb ihre gewöhnliche Freitagssitzung auszusetzen.
Das Comite der Urwähler Kölns.
Heuler-Bankett auf dem Saale Gürzenich, Mittags 3 1/2 Uhr, zur Feier des 18. März v. J. seligen Andenkens.
Erster Theil. 1. „Belagerungsmarsch“ mit obligatem Bajonett- und Säbelgeklirr von Wrangel.
2. Prolog über die März-Verrungenschaften von o Stern — o!
3. Brummbaß-Chor: „Heil Dir im Siegeskranz,“ von Häuser.
4. „Sonst und Jetzt,“ prosaische Betrachtung von H—hoff.
5. Arie: „Ich bin ein Preuße,“ von Greiff.
Zweiter Theil. 6. Das „Associations-Recht,“ von Manteuffel. (Altes Lied mit Polizei-Begleitung).
7. „Der neue Kaiser,“ humoristisches Gedicht von Welcker — in Frage gesetzt von Windischgrätz.
8. „Nun danket Alle Gott,“ Arie, vorgetragen von Stupp.
9. „Die freie Presse,“ letzter Gedanke von Camphausen — ausgeführt durch Manteuffel.
10. „Wer frißt das deutsche Vaterland?“ Chor von 34 Komponisten.
11. „Ach, wär' ich zu Hause geblieben“ — von J—o—hanns I. Ohneland.
Den Schluß bildet ein Ballet, worin dicke Engels die Solo-Parthie zu übernehmen gebeten wird.
Schwarz-weiße Karten sind zu haben bei dem Comite.
(Eingesandt).
Die so viel gerühmte Disziplin der preuß. Muster-Armee hat sich am 12. d. Abends 7 1/2 Uhr, neuerdings bewährt. Es erschienen unter der Hacht am Domhofe circa 40 Mann Soldaten vom 34. Regiment nebst einem Unteroffizier bei Mergeler und verlangten unter den brutalsten Aeußerungen ein Bild heraus oder man schlüge Alles zusammen. M. sagte sie sollten den andern Morgen zurückkommen, indeß vergebens, man schlug auf die Theke und bestand auf der Herausgabe des Bildes (Carrikatur). Einer der Soldaten erklärte der anwesenden Frau des M., die ein 5monatliches Kind auf dem Arme trug: gehen Sie doch weg, es geben Unglücker.
M. zog nun, den Umständen nachgebend, drei Schubladen seines Ladens hervor in deren Dritten man das Bild herausnahm und sich dann entfernte.
Auf die Beschwerde dieserhalb bei dem Obersten Engels erklärte dieser: „es freut mich, daß die Leute so vernünftig waren und ihnen nicht Alles kaput geschlagen haben!“
Ist es wohl möglich zu glauben, daß ein Mann wie der Wahlmann Oberst Engels sich solcher Aeußerungen bediente? und doch ist es wahr. Ist es daher nicht natürlich, daß die Soldaten durch solche Aeußerungen zu ihren Schandthaten ermuthigt werden, da sie straflos bleiben.
Erklärlich ist es daher, daß namentlich vom 34. Regiment seit 6 Wochen die unerhörtesten Brutalitäten begangen wurden. Tägliche und nächtliche Einfälle in Privathäuser sind das Ergebniß der Straflosigkeit. O! Intelligenz des preuß. Staates!!
In Erwiederung der gestrigen Nummer dieser Zeitung bemerke ich, daß die bei mir wohnenden Gesellen stets freien Willen hatten, bei mir das Essen zu nehmen oder nicht, die übrige Verpflegung derselben bitte ich den Vorstand sämmtlicher Schustergesellen gefälligst einsehen zu wollen. Uebrigens sind nicht fünf Gesellen fortgegangen, sondern nur vier, und ist schon einer von diesen Weggegangenen am zweiten Tage zurückgekehrt.
Unter Goldschmied Nr. 17.
Köln, 14. März. Sonntag Nachmittag trug sich bei der 7. Comp. 8. Brig. folgender Auftritt zu, den wir in „Meinem herrlichen Kriegsheer“ für nicht mehr möglich gehalten hätten. Es mußte nämlich gedachte Compagnie am Samstag Nachmittag mit verschiedenen Armatirungs-Gegenständen antreten, und das Unglück wollte, daß einige derselben nicht nach dem Wunsche des Herrn Hauptmann Krause saßen. Nachdem er nun bei zweien Kanonieren die Helme auf eine wahrhaft barbarische Weise zurechtgesetzt hatte, frug er, bei wem der Lümmel in Korporalschaft wäre. Auf die Antwort des Unteroffiziers Rechenberg, er wäre in seiner Korporalschaft, drohte der Herr Krause demselben, „er würde ihm die Augen zurechtsetzen, wenn's anders nicht hülfe mit seinem Instrumente (dabei wies er auf seinen Säbel) und wenn er zu seinen Füßen krepiren sollte, wie ein Hund. Wenn der Unteroffizier vielleicht aus dienstlichen Gründen solches nicht zur weiteren Anzeige bringt, so halten wir es für unsre Pflicht es zur Kenntniß der Behörden zu bringen, von denen wir erwarten, daß sie obige Thatsachen strenge untersuchen werden.
Hôtel zum baierischen Hof in Berlin Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hôtel de Rome an den Linden.
Ein Zimmer mit Bett in der Belle-Etage 15 Sgr.
Ein Zimmer mit Bett in der 2. Etage 12 1/2 Sgr.
Ein Zimmer mit Bett in der 3. Etage 10 Sgr.
Ein Zimmer mit einem Bett mehr 10 Sgr.
Ein Zimmer mit Cabinet mehr 5 Sgr.
Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht.
Compagnon-Gesuch.
Zur größeren Ausdehnung einer durch Dampfkraft unter den günstigsten Verhältnissen bereits im Betriebe befindlichen Runkelrübenzuckerfabrik in Schlesien wird ein reeller Theilnehmer mit einem Kapital von 20- bis 30000 Thlr. gesucht. Nähere Anfragen werden schriftlich und franco unter der Adresse Y. v. Z., abzugeben bei den Herrn Schirmer & Schlick in Leipzig, erbeten.
Feinstes Provencer-Oel (vorzüglich frisch und reinschmeckend).
Echter Bordeaux-Wein-Essig.
Beides in einzelnen Krügen. (Faßweise bedeutend billiger) zu haben bei W. HENNEKENS, Breitstrasse 159.
Hutfabrik von Hubert Schwertgen,
Ein geübter Zurichter findet dauernde Beschäftigung. Auch kann daselbst ein Knabe von ordentlichen Eltern in die Lehre treten.
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Unträgliches Mittel gegen Husten und Brustverschleimung. Das Fläschchen 5 Sgr. ist nur allein ächt zu haben bei
Gebr. Fabry, Conditor, Altenmarkt Nr. 10
Ferd. Weidenpesch, Obenmarspforten Nr. 42
Joh. Meist, in Deutz.
Hildenbrand, in Linz.
Puppentheater.
Auf Begehren:
Der Abt von St. Gallen.
Lustspiel von Henneschen und Bestevater, mit Auflösung der Räthsel. Anfang 7 Uhr.
Theater-Anzeige.
Freitag den 16. März 1849:
Zweite Gastdarstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft, unter Leitung von Charles Price und Bruner aus Italien.
Vorher geht:
Der Barbier von Sevilla
Komische Oper in zwei Akten von Rossini.
Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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