Neue Rheinische Zeitung. Nr. 144. Köln, 16. November 1848.vorgelegt werden, (warum?) alle in diese Angelegenheit einschlagenden Anträge möchte man doch ja erst an den Ausschuß gehen lassen. (Bravo und Zischen.) (Bis das Bombardement von Berlin vorüber ist). Folgen die dringlichen Anträge: 1) von Wydenbrugk und 20 Genossen (linkes Centrum: "Die Nationalversammlung in Folge der von der preußischen Staatsregierung einseitig gefaßten Beschlüsse fordert die Centralgewalt auf, dies der preußischen Regierung zu erklären, und für die Sicherheit der preußischen Nationalversammlung zu sorgen. 2) Heinrich Simon aus Breslau (Linke): In verschiedenen sehr derb und klar gefaßten Erwägungen -- z. B. damit die Centralgewalt nicht noch länger nur dem Namen nach bestehe, fordert die Nationalversammlung die Centralgewalt auf, zu erklären: "Daß die preußische Regierung außer ihrem Rechte ist, wenn sie ein Ministerium einsetzt, was das Vertrauen der Nation und deren Vertreter nicht hat. Ferner dieselbe Regierung ist außer ihrem Recht, wenn sie die Versammlung des preußischen Volkes vertagt, aufhebt oder verlegt. Endlich ist es der preußischen Regierung aufzugeben, daß sie alles dies sofort rückgängig zu machen hat. 3) Biedermann und 20 Andre, ähnliche aber schwächere Anträge. 4) Waiz und Konsorten (rechtes Centrum): "Die Centralgewalt soll die preußische Regierung auffordern, ein neues Ministerium zu bilden, und soll die Nationalversammlung in Berlin gegen alle Eingriffe schützen." 5) Maltzahn, Schneer (rechtes Centrum) u. s. w.: "Die Centralgewalt solle den Konflikt zwischen preuß. Regierung und Volksvertretung unverzüglich beseitigen, und die Vertreter vor den Eingriffen der Reaktion und Anarchie (!) beschützen." Die Dringlichkeit aller 5 Anträge wird von der Versammlung (mit Ausnahme einer Bank auf der Rechten, wo Vinke, Schwerin etc. sitzen) einstimmig anerkannt -- man drängt sich wüthend zu den Listen wo die Redner eingeschrieben werden, man ist auf dem besten Wege, sofort in diese (bei Gott wichtige) Sache einzugehen -- da erscheint Herr Beseler (Gott erhalte Deutschland diesen Mann!) mit einem präjudiziellen Antrag: "mit Bezugnahme auf Herrn v. Schmerling's Erklärung (S. o.) wolle die Versammlung die 5 Anträge an den Ausschuß, welcher die Biedermann'schen Anträge (über die deutsche Einheit!) zu begutachten hat, verweisen, und Morgen darrüber berichten lassen." Auf die Empfehlung des Herrn Jordan von Berlin erhält Herr Beseler das Wort zur Begründung dieses präjudiziellen Antrags. (Beseler-Jordan o herrlicher Verband!) Beseler: Die Diskussion müsse aufgeschoben werden (bis das Bombardement vorüber ist!). Es sei parlamentarische Sitte, auf den Wunsch des Ministeriums einzugehen. Ein blutiger Konflikt sei ja gar nicht denkbar (Gott bewahre! Wrangel hält eben bloß Parade auf dem Gensd'armenplatz mit "haarscharfen Schwertern" u. s. w.) -- und, sagt Beseler, wenn ein solcher denkbar wäre, (hört!) so werde die Centralgewalt und Bassermann ihn verhindern. (Wenn das Bombardemt vorüber ist.) Simon (Breslau): In 24 Stunden kann Preußen durch die Provinzen im Aufstand sein; jede Stunde Eile erspart Ströme von Blut. (Bravo Linke und Gallerie.) Wernher von Nierstein wünscht die Beseler'sche Gründlichkeit. Drei bis vier Tage müsse man eine solche Sache diskutiren. (Horrendes Gelächter.) v. Wydenbrugk (weimarischer Minister!) gegen Beseler, gegen jede Minute Vertagung. Eine Zögerung ist ja hier ganz undenkbar, das sind ja nutzlose Formalitäten, das Haus brennt, wollen sie eine Kommission hinsetzen, die begutachtet, ob man es löschen soll? (Schallendes Bravo.) Reitter aus Prag beantragt eventuell, der Ausschuß soll bis 2 Uhr Nachmittag berichten, und die Sitzung nur bis 2 Uhr vertagt werden. Hilft Alles nichts gegen Gagern -- Beseler -- Jordan (Berlin). Beseler's Antrag wird mit 256 gegen 187 Stimmen angenommen. Die Ausschußberichtung bis Morgen mit 236 gegen 196 Stimmen angenommen. Die Versammlung vertagt sich hierauf um 1 1/2 Uhr bis morgen 9 Uhr. -- Der Ausschuß tritt zusammen. Hildburghausen und das ganze Herzogthum Meiningen ist jetzt wie ein Waffenplatz. Am 4. Novbr. haben die baierischen Truppen, die sich hier ein recht gutes Lob erworben und mit hinweggenommen haben, die Stadt verlassen, aber schon standen wieder 400 Mann Sachsen unter dem General von Holtzendorf mit einer Menge Kanonen vor den Thoren, und sind mit dem Stab hier einquartirt. (Dorfz.)Bückeburg, 10. Nov. In der heutigen Sitzung des Landtags eröffnete der Präsident, es sei ihm durch den Regierungsvorstand angezeigt, daß, falls der Landtag den Fürsten auf eine Civilliste beschränken würde, er sowohl wie der Erbprinz unabänderlich beschlossen habe, auf die Regierung des Landes zu verzichten. (Hann. Mrgz.)Dresden, 12. Nov. Blum ist erschossen! Diese furchtbare Nachricht ist durch eine offizielle Depesche des sächssschen Gesandten in Wien heute Nachmittag 3 Uhr beim Gesammtministerium angekommen. Ein Schrei des Entsetzens geht durch die ganze Stadt, und die tiefste Entrüstung bemächtigt sich Aller. Sofort beschlossen eine Anzahl Mitglieder der Linken unserer sächsischen Ständeversammlung in Verbindung mit einigen hier anwesenden Deputationen der deutschen Vaterlandsvereine Sachsens folgenden Aufruf: "An das deutsche Volk! Das Unerhörte ist geschehen! Robert Blum, der Führer der entschiedenen Freiheitspartei in der Nationalversammlung zu Frankfurt, der treuste Freund seines Volks, ist wegen seiner hochherzigen Theilnahme an dem Heldenkampfe der edlen Wiener von der Tyrannei kaltblütig gemordet worden. Der Abscheu des gesammten Deutschlands wird die Urheber dieser Schandthat richten, welche selbst das unverletzliche Haupt eines deutschen Volksvertreters nicht geschont hat. Das deutsche Volk wird seine Pflicht erkennen und die Kinder eines der edelsten seiner Freiheitskämpfer für die seinigen erklären." Dieser Aufruf bringt als Plakat an allen Straßen Dresdens dem Volk diese Trauerkunde. Zugleich wird morgen diese Verletzung des gesammten deutschen Volks in den Kammern zur Sprache kommen. (D. A. Z.)Fernere Beiträge für den demokratischen Central Ausschuß zu Berlin sind gestern Abend gesammelt und bei uns eingelaufen: Von K: gesammelt: 4 Thlr. 15 Sgr. -- J. Z. ("Für die gerechte Sache!") 6 Thlr. 6 Sgr. Durch Funck gesammelt: 14 Thlr. Von Steinstraßer abgeliefert: 10 Thlr. 5 Sgr. Von C. B. (Ein Freund "der gerechten Sache!") 2 Sgr. 6 Pfg. -- Ein Feind der Ungerechtigkeit, 10 Sgr. -- J. R. W. 1 Thlr. -- D. K. 15 Sgr. -- F. W. Steuer pro Monat November, 15 Sgr. -- R. E. 1 Thlr. -- H. M. 1 Thlr. -- S. K. 1 Thlr. -- S. K. 1 Thlr. -- J. R. 1 Thlr. -- F J. S. 15 Sgr. -- Für Vertilgungsfutter 2 Thlr. 5 Sgr Zusammen mit den gestern eingelaufenen 33 Thlr. 76. Thlr. 28 Sgr. 6 Pfg. Bis heute Morgen 10 Uhr kamen folgende Beiträge: Von Hamspohn abgeliefert: 11 Thlr. (H. für einen Galgenstrick 1 Thlr. -- H. G. 15 Sgr. -- G. Sl. 10 Sgr. -- F. D. 15 Sgr. -- A. W. gut für Kugeln 15 Sgr. -- A. R. für die Rächer R. Blums 10 Sgr. -- A. R. 10 Sgr. -- Von K. durch W. 2 Thlr. -- Außerdem 5 Thlr. Köln, den 15 November 1848. Fernere Beiträge nach 10 Uhr heute: Von Th. S. G. 5 Thlr. "Auf dem Altar des Vaterlandes." -- Von R 15 Sgr. -- C. S. aus Straßerhof 1 Thlr. -- H. W. F. 10 Sgr. -- F. J. A. B. 10 Sgr. -- J. H. Sch. 15 Sgr. -- A. F. 20 Sgr.: Friede den Völkern, Krieg den Tyrannen! -- "Von einem armen Teufel" 1 Thlr. -- Von J. Z. 2 Thlr. 71/2 Sgr. "Galgenstricke für die Volksverräther." -- N. R. 15 Thlr. -- F. 10 Sgr. -- 1 Thlr. "von einem edlen Proletarier." -- J. A. F. 1 Thlr. -- 1 Thlr. (fällige Steuern). Durch Steinstraßen gesammelt: A. D 2 Sgr. -- F. 2 Sgr. -- C. O. -- 5 Sgr. -- N. N. 5 Sgr. -- W. O. 5 Sgr. -- J. P. W. 10 Sgr. -- S. 5 Sgr. -- M. 5 Sgr. -- P. 5 Sgr. -- Z. 10 Sgr. -- K. 10 Sgr. -- M. 10 Sgr. -- A. S. 10 Sgr. -- Sp. 10 Sgr. -- S. St. 5 Sgr. -- W N. 5 Sgr. -- B. 5 Sgr. -- für einen Galgenstrick 5 Sgr. -- Jellachich 5 Sgr. -- M. 5 Sgr. -- J. 10 Sgr. -- K. 8 Sgr. -- Sch 5 Sgr. -- G. G. 8 Sgr. 6 Pf. -- W. W. 5 Sgr. -- L. 10 Sgr. -- G. H. 8 Sgr. 6 Pf. -- F. 2 Sgr. 6 Pf. -- K. 2 Sgr. 6 Pf. -- D. 5 Sgr. -- H H. 10 Sgr. -- A. 5 Sgr. -- W. 15 Sgr. -- B. 10 Sgr. -- für einen Doppelgalgen 5 Sgr. -- Tod den Despoten 5 Sgr. -- Rache für Blum 5 Sgr. -- Pereat den preußischen Kniffen 5 Sgr. -- Leben Sie sehr wohl F. W. N. 5 Sgr. -- W. Un sie trauen uns nit mie 10 Sgr. -- F. 10 Sgr. -- Ungenannter 5 Sgr. -- *** 5 Sgr. -- fur Pulver und Blei 5 Sgr. -- gegen den Kartätschen-König 5 Sgr. -- 5 Sgr. -- Gedenke mein 5 Sgr. -- A. M. 5 Sgr. L. 15 Sgr. -- S. 5 Sgr. -- In den Straßen wächst Gras 10 Sgr. -- Rache für Blum 10 Sgr. -- Tod den Windischgrätzen 5 Sgr. -- Herr Doktor 5 Sgr. -- H. 5 Sgr. -- Fluch den Tyrannen 10 Sgr. -- Schmach den ausgerissenen Deputirten 10 Sgr. -- Ein Freisinniger vom 25. September 10 Sgr. -- W. 5 Sgr. -- Rache für Messenhauser 20 Sgr. -- Nieder mit Brandenburg 10 Sgr. -- Manteuffel zur Hölle 10 Sgr. -- Von einem Ultra-Demokraten 10 Sgr. -- E. D : Ein Strick fur Windisch-Grätz 5 Sgr. -- r. P. 5 Sgr. -- Mensch 5 Sgr. -- Für Pulver und Blei 10 Sgr. -- K. 5 Sgr. -- Für Kartätschen 5 Sgr. -- Für ditto 1 Sgr. -- Für ditto 10 Sgr. -- Für ditto 5 Sgr. -- Für Pulver und Blei 10 Sgr. -- Ein Mann vom Rechtsboden 10 Sgr. -- Zusammen 17 Thlr. 15 Sgr. Totalsumme 156 Thlr. 15 Sgr. Von der Expedition gestempelte Listen liegen zur Unterzeichnung offen bei: A. Steintraßer, Perlenpfuhl; Wir fordern die Kölner Bürger hierdurch auf's dringendste auf, den Centralausschuss in Berlin durch Geldmittel sofort zu unterstützen, da ohne Geld es durchaus nicht möglich ist, auf kräftige Weise Parteizwecke zu verfolgen. Wir nehmen Beiträge gerne entgegen. Köln, den 14. November 1848. Die Expedition der "Neuen Rheinischen Zeitung." Rheinische Eisenbahn. Fahr-Ordnung vom 11. November 1848 an. Von Köln nach Aachen und Belgien.
Von Aachen nach Köln und nach Belgien. 6 1/2 Uhr Morgens, nach Verviers und Lüttich.
Die Direktion. Bemerkung. Die Stations-Uhren werden nach der Kölner Post-Uhr gerichtet und sind für die Abfahrt der Züge maßgebend In der Expedition der "Neuen Rheinischen Zeitung" Unter Hutmacher Nr. 17. ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben: "Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause." Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger. So eben ist erschienen: "Der Freischärler." Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston. Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu. Berlin, 1. November 1848. Vossische Buchhandlung. Säbel, Degen u. Hirschfänger in verschiedenen Facons und bedeutendem Vorrath empfiehlt sich in sehr billigen Fabrikspreisen bestens. F Dorandt, Lungengasse Nr. 31 nahe am Neumarkt. Tapeten und Borden eigener Fabrik, empfiehlt zu äußerst billigen Preisen. Glanztapeten die Rolle zu 5 Sgr. P. J. Krebs, Apernstraße 20-22. Morgen den 16. Nov. früh 10 Uhr, werden die feierlichen Exequien für die Verstorbenen aus der katholischen Familie Blum in der hiesigen Minoritenkirche gehalten. Sämmtliche Bürgerwehrmänner sind höflichst ersucht, sich mit Ihren Fahnen punkt 1/2 10 Uhr auf dem Appellhofplatz einzufinden, um im feierlichen Zuge von dort in die Kirche zu ziehen und obigen Exequien beizuwohnen. Der Tambour Henting vom 17. Regiment 8. Comp. wurde, weil er am 13. Nov. Abends, im demokratischen Verein bei Eiser seine Achselklappen die mit Roth ausgeschlagen waren herum drehte, heute als Arrestant auf die Hauptwache abgeführt. Ist es denn eine so große Sünde wenn ein Tambour die Vogelnester auf den Aermel herum dreht? und ein Grund denselben zu verhaften. Fahret so fort ihr Vorgesetzten, der Lohn wird euch nicht ausbleiben und vielleicht bald ausgezahlt werden, denn dadurch verschafft ihr euch Freunde bei den Soldaten. Das Unterhaus auf der Breitstraße Nr. 165 -- steht zu vermiethen. Bescheid Apernstraße 20-22. Verkaufs-Anzeige. Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 12 Uhr, wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Altenmarkte hier, mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Bänke, Ofen, etc. gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Verkaufs-Anzeige. Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 9 Uhr wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Apostelnmarkte dahier mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Spiegel, Kommode, Küchengeräthe etc., gegen baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Römischer Circus im Neithause des Herrn Bauch Lungengasse Nr. 15. Samstag den 18. November 1848 findet eine ganz außerordentliche Vorstellung in der höhern Reitkunst, Gimnastik und Pferde-Dressur statt, deren Ertrag zum Besten der hiesigen Stadt-Armen hestimmt ist. Der bekannte Wohlthätigkeitssinn der Kölner läßt eine rege Theilnahme erwarten, und ladet ein verehrungswürdiges Publikum hierzu ganz ergebenst ein. Alexandro Guerra. Römischer Circus. Von Alexandro Guerra. Heute den 16. November 1848, große Damen-Vorstellung mit neuen Abwechslungen, zum Beschluß zum Erstenmale "Harlequin Statue," komische Pantomime auf dem Theater, neu arrangirt von Herrn Pasqualo. Donnerstag und Freitag Vorstellung, Samstag Armenvorstellung, und Sonntag unwiderruflich letzte Vorstellung. Die Direktion bittet daher, durch ihren Aufenthalt um recht gütigen Besuch nebstbei noch 1 Wettrennen zum letztenmale bei günstiger Witterung. Alexandro Guerra. General-Versammlung sämmtlicher Metzger Köln's und Deutz heute den 16. November präzis 6 Uhr Abends bei Herrn Jüsgen, Hohestraße, zur Besprechung wichtiger Angelegenheiten. Theater in Köln. Donnerstag den 16. November: Bei gänzlich aufgehobenem Abonnement. Erste Gastdarstellung des Herrn Formes. "Robert der Teufel." Große Oper in 5 Akten von Meyorbeer. Bertram Hr. Formes vom Hoftheater in Wien als Gast. Der Gerant: Korff. vorgelegt werden, (warum?) alle in diese Angelegenheit einschlagenden Anträge möchte man doch ja erst an den Ausschuß gehen lassen. (Bravo und Zischen.) (Bis das Bombardement von Berlin vorüber ist). Folgen die dringlichen Anträge: 1) von Wydenbrugk und 20 Genossen (linkes Centrum: „Die Nationalversammlung in Folge der von der preußischen Staatsregierung einseitig gefaßten Beschlüsse fordert die Centralgewalt auf, dies der preußischen Regierung zu erklären, und für die Sicherheit der preußischen Nationalversammlung zu sorgen. 2) Heinrich Simon aus Breslau (Linke): In verschiedenen sehr derb und klar gefaßten Erwägungen — z. B. damit die Centralgewalt nicht noch länger nur dem Namen nach bestehe, fordert die Nationalversammlung die Centralgewalt auf, zu erklären: „Daß die preußische Regierung außer ihrem Rechte ist, wenn sie ein Ministerium einsetzt, was das Vertrauen der Nation und deren Vertreter nicht hat. Ferner dieselbe Regierung ist außer ihrem Recht, wenn sie die Versammlung des preußischen Volkes vertagt, aufhebt oder verlegt. Endlich ist es der preußischen Regierung aufzugeben, daß sie alles dies sofort rückgängig zu machen hat. 3) Biedermann und 20 Andre, ähnliche aber schwächere Anträge. 4) Waiz und Konsorten (rechtes Centrum): „Die Centralgewalt soll die preußische Regierung auffordern, ein neues Ministerium zu bilden, und soll die Nationalversammlung in Berlin gegen alle Eingriffe schützen.“ 5) Maltzahn, Schneer (rechtes Centrum) u. s. w.: „Die Centralgewalt solle den Konflikt zwischen preuß. Regierung und Volksvertretung unverzüglich beseitigen, und die Vertreter vor den Eingriffen der Reaktion und Anarchie (!) beschützen.“ Die Dringlichkeit aller 5 Anträge wird von der Versammlung (mit Ausnahme einer Bank auf der Rechten, wo Vinke, Schwerin etc. sitzen) einstimmig anerkannt — man drängt sich wüthend zu den Listen wo die Redner eingeschrieben werden, man ist auf dem besten Wege, sofort in diese (bei Gott wichtige) Sache einzugehen — da erscheint Herr Beseler (Gott erhalte Deutschland diesen Mann!) mit einem präjudiziellen Antrag: „mit Bezugnahme auf Herrn v. Schmerling's Erklärung (S. o.) wolle die Versammlung die 5 Anträge an den Ausschuß, welcher die Biedermann'schen Anträge (über die deutsche Einheit!) zu begutachten hat, verweisen, und Morgen darrüber berichten lassen.“ Auf die Empfehlung des Herrn Jordan von Berlin erhält Herr Beseler das Wort zur Begründung dieses präjudiziellen Antrags. (Beseler-Jordan o herrlicher Verband!) Beseler: Die Diskussion müsse aufgeschoben werden (bis das Bombardement vorüber ist!). Es sei parlamentarische Sitte, auf den Wunsch des Ministeriums einzugehen. Ein blutiger Konflikt sei ja gar nicht denkbar (Gott bewahre! Wrangel hält eben bloß Parade auf dem Gensd'armenplatz mit „haarscharfen Schwertern“ u. s. w.) — und, sagt Beseler, wenn ein solcher denkbar wäre, (hört!) so werde die Centralgewalt und Bassermann ihn verhindern. (Wenn das Bombardemt vorüber ist.) Simon (Breslau): In 24 Stunden kann Preußen durch die Provinzen im Aufstand sein; jede Stunde Eile erspart Ströme von Blut. (Bravo Linke und Gallerie.) Wernher von Nierstein wünscht die Beseler'sche Gründlichkeit. Drei bis vier Tage müsse man eine solche Sache diskutiren. (Horrendes Gelächter.) v. Wydenbrugk (weimarischer Minister!) gegen Beseler, gegen jede Minute Vertagung. Eine Zögerung ist ja hier ganz undenkbar, das sind ja nutzlose Formalitäten, das Haus brennt, wollen sie eine Kommission hinsetzen, die begutachtet, ob man es löschen soll? (Schallendes Bravo.) Reitter aus Prag beantragt eventuell, der Ausschuß soll bis 2 Uhr Nachmittag berichten, und die Sitzung nur bis 2 Uhr vertagt werden. Hilft Alles nichts gegen Gagern — Beseler — Jordan (Berlin). Beseler's Antrag wird mit 256 gegen 187 Stimmen angenommen. Die Ausschußberichtung bis Morgen mit 236 gegen 196 Stimmen angenommen. Die Versammlung vertagt sich hierauf um 1 1/2 Uhr bis morgen 9 Uhr. — Der Ausschuß tritt zusammen. Hildburghausen und das ganze Herzogthum Meiningen ist jetzt wie ein Waffenplatz. Am 4. Novbr. haben die baierischen Truppen, die sich hier ein recht gutes Lob erworben und mit hinweggenommen haben, die Stadt verlassen, aber schon standen wieder 400 Mann Sachsen unter dem General von Holtzendorf mit einer Menge Kanonen vor den Thoren, und sind mit dem Stab hier einquartirt. (Dorfz.)Bückeburg, 10. Nov. In der heutigen Sitzung des Landtags eröffnete der Präsident, es sei ihm durch den Regierungsvorstand angezeigt, daß, falls der Landtag den Fürsten auf eine Civilliste beschränken würde, er sowohl wie der Erbprinz unabänderlich beschlossen habe, auf die Regierung des Landes zu verzichten. (Hann. Mrgz.)Dresden, 12. Nov. Blum ist erschossen! Diese furchtbare Nachricht ist durch eine offizielle Depesche des sächssschen Gesandten in Wien heute Nachmittag 3 Uhr beim Gesammtministerium angekommen. Ein Schrei des Entsetzens geht durch die ganze Stadt, und die tiefste Entrüstung bemächtigt sich Aller. Sofort beschlossen eine Anzahl Mitglieder der Linken unserer sächsischen Ständeversammlung in Verbindung mit einigen hier anwesenden Deputationen der deutschen Vaterlandsvereine Sachsens folgenden Aufruf: „An das deutsche Volk! Das Unerhörte ist geschehen! Robert Blum, der Führer der entschiedenen Freiheitspartei in der Nationalversammlung zu Frankfurt, der treuste Freund seines Volks, ist wegen seiner hochherzigen Theilnahme an dem Heldenkampfe der edlen Wiener von der Tyrannei kaltblütig gemordet worden. Der Abscheu des gesammten Deutschlands wird die Urheber dieser Schandthat richten, welche selbst das unverletzliche Haupt eines deutschen Volksvertreters nicht geschont hat. Das deutsche Volk wird seine Pflicht erkennen und die Kinder eines der edelsten seiner Freiheitskämpfer für die seinigen erklären.“ Dieser Aufruf bringt als Plakat an allen Straßen Dresdens dem Volk diese Trauerkunde. Zugleich wird morgen diese Verletzung des gesammten deutschen Volks in den Kammern zur Sprache kommen. (D. A. Z.)Fernere Beiträge für den demokratischen Central Ausschuß zu Berlin sind gestern Abend gesammelt und bei uns eingelaufen: Von K: gesammelt: 4 Thlr. 15 Sgr. — J. Z. („Für die gerechte Sache!“) 6 Thlr. 6 Sgr. Durch Funck gesammelt: 14 Thlr. Von Steinstraßer abgeliefert: 10 Thlr. 5 Sgr. Von C. B. (Ein Freund „der gerechten Sache!“) 2 Sgr. 6 Pfg. — Ein Feind der Ungerechtigkeit, 10 Sgr. — J. R. W. 1 Thlr. — D. K. 15 Sgr. — F. W. Steuer pro Monat November, 15 Sgr. — R. E. 1 Thlr. — H. M. 1 Thlr. — S. K. 1 Thlr. — S. K. 1 Thlr. — J. R. 1 Thlr. — F J. S. 15 Sgr. — Für Vertilgungsfutter 2 Thlr. 5 Sgr Zusammen mit den gestern eingelaufenen 33 Thlr. 76. Thlr. 28 Sgr. 6 Pfg. Bis heute Morgen 10 Uhr kamen folgende Beiträge: Von Hamspohn abgeliefert: 11 Thlr. (H. für einen Galgenstrick 1 Thlr. — H. G. 15 Sgr. — G. Sl. 10 Sgr. — F. D. 15 Sgr. — A. W. gut für Kugeln 15 Sgr. — A. R. für die Rächer R. Blums 10 Sgr. — A. R. 10 Sgr. — Von K. durch W. 2 Thlr. — Außerdem 5 Thlr. Köln, den 15 November 1848. Fernere Beiträge nach 10 Uhr heute: Von Th. S. G. 5 Thlr. „Auf dem Altar des Vaterlandes.“ — Von R 15 Sgr. — C. S. aus Straßerhof 1 Thlr. — H. W. F. 10 Sgr. — F. J. A. B. 10 Sgr. — J. H. Sch. 15 Sgr. — A. F. 20 Sgr.: Friede den Völkern, Krieg den Tyrannen! — „Von einem armen Teufel“ 1 Thlr. — Von J. Z. 2 Thlr. 71/2 Sgr. „Galgenstricke für die Volksverräther.“ — N. R. 15 Thlr. — F. 10 Sgr. — 1 Thlr. „von einem edlen Proletarier.“ — J. A. F. 1 Thlr. — 1 Thlr. (fällige Steuern). Durch Steinstraßen gesammelt: A. D 2 Sgr. — F. 2 Sgr. — C. O. — 5 Sgr. — N. N. 5 Sgr. — W. O. 5 Sgr. — J. P. W. 10 Sgr. — S. 5 Sgr. — M. 5 Sgr. — P. 5 Sgr. — Z. 10 Sgr. — K. 10 Sgr. — M. 10 Sgr. — A. S. 10 Sgr. — Sp. 10 Sgr. — S. St. 5 Sgr. — W N. 5 Sgr. — B. 5 Sgr. — für einen Galgenstrick 5 Sgr. — Jellachich 5 Sgr. — M. 5 Sgr. — J. 10 Sgr. — K. 8 Sgr. — Sch 5 Sgr. — G. G. 8 Sgr. 6 Pf. — W. W. 5 Sgr. — L. 10 Sgr. — G. H. 8 Sgr. 6 Pf. — F. 2 Sgr. 6 Pf. — K. 2 Sgr. 6 Pf. — D. 5 Sgr. — H H. 10 Sgr. — A. 5 Sgr. — W. 15 Sgr. — B. 10 Sgr. — für einen Doppelgalgen 5 Sgr. — Tod den Despoten 5 Sgr. — Rache für Blum 5 Sgr. — Pereat den preußischen Kniffen 5 Sgr. — Leben Sie sehr wohl F. W. N. 5 Sgr. — W. Un sie trauen uns nit mie 10 Sgr. — F. 10 Sgr. — Ungenannter 5 Sgr. — *** 5 Sgr. — fur Pulver und Blei 5 Sgr. — gegen den Kartätschen-König 5 Sgr. — 5 Sgr. — Gedenke mein 5 Sgr. — A. M. 5 Sgr. L. 15 Sgr. — S. 5 Sgr. — In den Straßen wächst Gras 10 Sgr. — Rache für Blum 10 Sgr. — Tod den Windischgrätzen 5 Sgr. — Herr Doktor 5 Sgr. — H. 5 Sgr. — Fluch den Tyrannen 10 Sgr. — Schmach den ausgerissenen Deputirten 10 Sgr. — Ein Freisinniger vom 25. September 10 Sgr. — W. 5 Sgr. — Rache für Messenhauser 20 Sgr. — Nieder mit Brandenburg 10 Sgr. — Manteuffel zur Hölle 10 Sgr. — Von einem Ultra-Demokraten 10 Sgr. — E. D : Ein Strick fur Windisch-Grätz 5 Sgr. — r. P. 5 Sgr. — Mensch 5 Sgr. — Für Pulver und Blei 10 Sgr. — K. 5 Sgr. — Für Kartätschen 5 Sgr. — Für ditto 1 Sgr. — Für ditto 10 Sgr. — Für ditto 5 Sgr. — Für Pulver und Blei 10 Sgr. — Ein Mann vom Rechtsboden 10 Sgr. — Zusammen 17 Thlr. 15 Sgr. Totalsumme 156 Thlr. 15 Sgr. Von der Expedition gestempelte Listen liegen zur Unterzeichnung offen bei: A. Steintraßer, Perlenpfuhl; Wir fordern die Kölner Bürger hierdurch auf's dringendste auf, den Centralausschuss in Berlin durch Geldmittel sofort zu unterstützen, da ohne Geld es durchaus nicht möglich ist, auf kräftige Weise Parteizwecke zu verfolgen. Wir nehmen Beiträge gerne entgegen. Köln, den 14. November 1848. Die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Rheinische Eisenbahn. Fahr-Ordnung vom 11. November 1848 an. Von Köln nach Aachen und Belgien.
Von Aachen nach Köln und nach Belgien. 6 1/2 Uhr Morgens, nach Verviers und Lüttich.
Die Direktion. Bemerkung. Die Stations-Uhren werden nach der Kölner Post-Uhr gerichtet und sind für die Abfahrt der Züge maßgebend In der Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung“ Unter Hutmacher Nr. 17. ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben: „Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause.“ Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger. So eben ist erschienen: „Der Freischärler.“ Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston. Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu. Berlin, 1. November 1848. Vossische Buchhandlung. Säbel, Degen u. Hirschfänger in verschiedenen Facons und bedeutendem Vorrath empfiehlt sich in sehr billigen Fabrikspreisen bestens. F Dorandt, Lungengasse Nr. 31 nahe am Neumarkt. Tapeten und Borden eigener Fabrik, empfiehlt zu äußerst billigen Preisen. Glanztapeten die Rolle zu 5 Sgr. P. J. Krebs, Apernstraße 20-22. Morgen den 16. Nov. früh 10 Uhr, werden die feierlichen Exequien für die Verstorbenen aus der katholischen Familie Blum in der hiesigen Minoritenkirche gehalten. Sämmtliche Bürgerwehrmänner sind höflichst ersucht, sich mit Ihren Fahnen punkt 1/2 10 Uhr auf dem Appellhofplatz einzufinden, um im feierlichen Zuge von dort in die Kirche zu ziehen und obigen Exequien beizuwohnen. Der Tambour Henting vom 17. Regiment 8. Comp. wurde, weil er am 13. Nov. Abends, im demokratischen Verein bei Eiser seine Achselklappen die mit Roth ausgeschlagen waren herum drehte, heute als Arrestant auf die Hauptwache abgeführt. Ist es denn eine so große Sünde wenn ein Tambour die Vogelnester auf den Aermel herum dreht? und ein Grund denselben zu verhaften. Fahret so fort ihr Vorgesetzten, der Lohn wird euch nicht ausbleiben und vielleicht bald ausgezahlt werden, denn dadurch verschafft ihr euch Freunde bei den Soldaten. Das Unterhaus auf der Breitstraße Nr. 165 — steht zu vermiethen. Bescheid Apernstraße 20-22. Verkaufs-Anzeige. Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 12 Uhr, wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Altenmarkte hier, mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Bänke, Ofen, etc. gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Verkaufs-Anzeige. Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 9 Uhr wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Apostelnmarkte dahier mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Spiegel, Kommode, Küchengeräthe etc., gegen baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Römischer Circus im Neithause des Herrn Bauch Lungengasse Nr. 15. Samstag den 18. November 1848 findet eine ganz außerordentliche Vorstellung in der höhern Reitkunst, Gimnastik und Pferde-Dressur statt, deren Ertrag zum Besten der hiesigen Stadt-Armen hestimmt ist. Der bekannte Wohlthätigkeitssinn der Kölner läßt eine rege Theilnahme erwarten, und ladet ein verehrungswürdiges Publikum hierzu ganz ergebenst ein. Alexandro Guerra. Römischer Circus. Von Alexandro Guerra. Heute den 16. November 1848, große Damen-Vorstellung mit neuen Abwechslungen, zum Beschluß zum Erstenmale „Harlequin Statue,“ komische Pantomime auf dem Theater, neu arrangirt von Herrn Pasqualo. Donnerstag und Freitag Vorstellung, Samstag Armenvorstellung, und Sonntag unwiderruflich letzte Vorstellung. Die Direktion bittet daher, durch ihren Aufenthalt um recht gütigen Besuch nebstbei noch 1 Wettrennen zum letztenmale bei günstiger Witterung. Alexandro Guerra. General-Versammlung sämmtlicher Metzger Köln's und Deutz heute den 16. November präzis 6 Uhr Abends bei Herrn Jüsgen, Hohestraße, zur Besprechung wichtiger Angelegenheiten. Theater in Köln. Donnerstag den 16. November: Bei gänzlich aufgehobenem Abonnement. Erste Gastdarstellung des Herrn Formes. „Robert der Teufel.“ Große Oper in 5 Akten von Meyorbeer. Bertram Hr. Formes vom Hoftheater in Wien als Gast. Der Gerant: Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar144_023" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0750"/> vorgelegt werden, (warum?) alle in diese Angelegenheit einschlagenden Anträge möchte man doch ja erst an den Ausschuß gehen lassen. (Bravo und Zischen.) (Bis das Bombardement von Berlin vorüber ist).</p> <p>Folgen die dringlichen Anträge:</p> <p>1) von Wydenbrugk und 20 Genossen (linkes Centrum: „Die Nationalversammlung in Folge der von der preußischen Staatsregierung einseitig gefaßten Beschlüsse fordert die Centralgewalt auf, dies der preußischen Regierung zu erklären, und für die Sicherheit der preußischen Nationalversammlung zu sorgen.</p> <p>2) Heinrich Simon aus Breslau (Linke): In verschiedenen sehr derb und klar gefaßten Erwägungen — z. B. damit die Centralgewalt nicht noch länger nur dem Namen nach bestehe, fordert die Nationalversammlung die Centralgewalt auf, zu erklären: „Daß die preußische Regierung außer ihrem Rechte ist, wenn sie ein Ministerium einsetzt, was das Vertrauen der Nation und deren Vertreter nicht hat. Ferner dieselbe Regierung ist außer ihrem Recht, wenn sie die Versammlung des preußischen Volkes vertagt, aufhebt oder verlegt. Endlich ist es der preußischen Regierung aufzugeben, daß sie alles dies sofort rückgängig zu machen hat.</p> <p>3) <hi rendition="#g">Biedermann</hi> und 20 Andre, ähnliche aber schwächere Anträge.</p> <p>4) <hi rendition="#g">Waiz</hi> und Konsorten (rechtes Centrum): „Die Centralgewalt soll die preußische Regierung auffordern, ein neues Ministerium zu bilden, und soll die Nationalversammlung in Berlin gegen alle Eingriffe schützen.“</p> <p>5) <hi rendition="#g">Maltzahn, Schneer</hi> (rechtes Centrum) u. s. w.: „Die Centralgewalt solle den Konflikt zwischen preuß. Regierung und Volksvertretung unverzüglich beseitigen, und die Vertreter vor den Eingriffen der Reaktion und Anarchie (!) beschützen.“</p> <p>Die Dringlichkeit aller 5 Anträge wird von der Versammlung (mit Ausnahme einer Bank auf der Rechten, wo Vinke, Schwerin etc. sitzen) einstimmig anerkannt — man drängt sich wüthend zu den Listen wo die Redner eingeschrieben werden, man ist auf dem besten Wege, sofort in diese (bei Gott wichtige) Sache einzugehen — da erscheint Herr Beseler (Gott erhalte Deutschland diesen Mann!) mit einem präjudiziellen Antrag: „mit Bezugnahme auf Herrn v. Schmerling's Erklärung (S. o.) wolle die Versammlung die 5 Anträge an den Ausschuß, welcher die Biedermann'schen Anträge (über die deutsche Einheit!) zu begutachten hat, verweisen, und Morgen darrüber berichten lassen.“</p> <p>Auf die Empfehlung des Herrn Jordan von Berlin erhält Herr Beseler das Wort zur Begründung dieses präjudiziellen Antrags. (Beseler-Jordan o herrlicher Verband!)</p> <p><hi rendition="#g">Beseler</hi>: Die Diskussion müsse aufgeschoben werden (bis das Bombardement vorüber ist!). Es sei parlamentarische Sitte, auf den Wunsch des Ministeriums einzugehen. Ein blutiger Konflikt sei ja gar nicht denkbar (Gott bewahre! Wrangel hält eben bloß Parade auf dem Gensd'armenplatz mit „haarscharfen Schwertern“ u. s. w.) — und, sagt Beseler, wenn ein solcher denkbar wäre, (hört!) so werde die Centralgewalt und Bassermann ihn verhindern. (Wenn das Bombardemt vorüber ist.)</p> <p><hi rendition="#g">Simon</hi> (Breslau): In 24 Stunden kann Preußen durch die Provinzen im Aufstand sein; jede Stunde Eile erspart Ströme von Blut. (Bravo Linke und Gallerie.)</p> <p><hi rendition="#g">Wernher von Nierstein</hi> wünscht die Beseler'sche Gründlichkeit. Drei bis vier Tage müsse man eine solche Sache diskutiren. (Horrendes Gelächter.)</p> <p>v. <hi rendition="#g">Wydenbrugk</hi> (weimarischer Minister!) gegen Beseler, gegen jede Minute Vertagung. Eine Zögerung ist ja hier ganz undenkbar, das sind ja nutzlose Formalitäten, das Haus brennt, wollen sie eine Kommission hinsetzen, die begutachtet, ob man es löschen soll? (Schallendes Bravo.)</p> <p><hi rendition="#g">Reitter</hi> aus Prag beantragt eventuell, der Ausschuß soll bis 2 Uhr Nachmittag berichten, und die Sitzung nur bis 2 Uhr vertagt werden.</p> <p>Hilft Alles nichts gegen Gagern — Beseler — Jordan (Berlin).</p> <p>Beseler's Antrag wird mit 256 gegen 187 Stimmen angenommen. Die Ausschußberichtung bis Morgen mit 236 gegen 196 Stimmen angenommen.</p> <p>Die Versammlung vertagt sich hierauf um 1 1/2 Uhr bis morgen 9 Uhr. — Der Ausschuß tritt zusammen.</p> </div> <div xml:id="ar144_024" type="jArticle"> <head>Hildburghausen</head> <p>und das ganze Herzogthum Meiningen ist jetzt wie ein Waffenplatz. Am 4. Novbr. haben die baierischen Truppen, die sich hier ein recht gutes Lob erworben und mit hinweggenommen haben, die Stadt verlassen, aber schon standen wieder 400 Mann Sachsen unter dem General von Holtzendorf mit einer Menge Kanonen vor den Thoren, und sind mit dem Stab hier einquartirt.</p> <bibl>(Dorfz.)</bibl> </div> <div xml:id="ar144_025" type="jArticle"> <head>Bückeburg, 10. Nov.</head> <p>In der heutigen Sitzung des Landtags eröffnete der Präsident, es sei ihm durch den Regierungsvorstand angezeigt, daß, falls der Landtag den Fürsten auf eine Civilliste beschränken würde, er sowohl wie der Erbprinz unabänderlich beschlossen habe, auf die Regierung des Landes zu verzichten.</p> <bibl>(Hann. Mrgz.)</bibl> </div> <div xml:id="ar144_026" type="jArticle"> <head>Dresden, 12. Nov.</head> <p><hi rendition="#g">Blum ist erschossen!</hi> Diese furchtbare Nachricht ist durch eine offizielle Depesche des sächssschen Gesandten in Wien heute Nachmittag 3 Uhr beim Gesammtministerium angekommen. Ein Schrei des Entsetzens geht durch die ganze Stadt, und die tiefste Entrüstung bemächtigt sich Aller. Sofort beschlossen eine Anzahl Mitglieder der Linken unserer sächsischen Ständeversammlung in Verbindung mit einigen hier anwesenden Deputationen der deutschen Vaterlandsvereine Sachsens folgenden Aufruf:</p> <p>„An das deutsche Volk! Das Unerhörte ist geschehen! Robert Blum, der Führer der entschiedenen Freiheitspartei in der Nationalversammlung zu Frankfurt, der treuste Freund seines Volks, ist wegen seiner hochherzigen Theilnahme an dem Heldenkampfe der edlen Wiener von der Tyrannei kaltblütig gemordet worden. Der Abscheu des gesammten Deutschlands wird die Urheber dieser Schandthat richten, welche selbst das unverletzliche Haupt eines deutschen Volksvertreters nicht geschont hat. Das deutsche Volk wird seine Pflicht erkennen und die Kinder eines der edelsten seiner Freiheitskämpfer für die seinigen erklären.“</p> <p>Dieser Aufruf bringt als Plakat an allen Straßen Dresdens dem Volk diese Trauerkunde. Zugleich wird morgen diese Verletzung des gesammten deutschen Volks in den Kammern zur Sprache kommen.</p> <bibl>(D. A. Z.)</bibl> </div> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar144_027" type="jArticle"> <p> <hi rendition="#b">Fernere Beiträge für den demokratischen Central Ausschuß zu Berlin sind gestern Abend gesammelt und bei <choice><sic>nns</sic><corr>uns</corr></choice> eingelaufen:</hi> </p> <p>Von K: gesammelt: 4 Thlr. 15 Sgr. — J. Z. („Für die gerechte Sache!“) 6 Thlr. 6 Sgr.</p> <p><hi rendition="#g">Durch Funck gesammelt:</hi> 14 Thlr.</p> <p><hi rendition="#g">Von Steinstraßer abgeliefert:</hi> 10 Thlr. 5 Sgr.</p> <p>Von C. B. (Ein Freund „der gerechten Sache!“) 2 Sgr. 6 Pfg. — Ein Feind der Ungerechtigkeit, 10 Sgr. — J. R. W. 1 Thlr. — D. K. 15 Sgr. — F. W. Steuer pro Monat November, 15 Sgr. — R. E. 1 Thlr. — H. M. 1 Thlr. — S. K. 1 Thlr. — S. K. 1 Thlr. — J. R. 1 Thlr. — F J. S. 15 Sgr. — Für Vertilgungsfutter 2 Thlr. 5 Sgr</p> <p>Zusammen mit den gestern eingelaufenen 33 Thlr. 76. Thlr. 28 Sgr. 6 Pfg.</p> <p rendition="#et">Bis heute Morgen 10 Uhr kamen folgende Beiträge:<lb/> Von J. D. 1 Thlr. — Dr. E. 1 Thlr.<lb/><hi rendition="#g">Durch Funck gesammelt:</hi> 16 Thlr. 10 Sgr.<lb/> Von Z. 1 Thlr. Motto: Wilhelm Tell. 3ter Aufzug. 3te Scene.<lb/><hi rendition="#g">Melchthal:</hi> Was? Soll der Frevel sich vor unsern Augen vollenden? Wozu haben wir geschworen?<lb/><hi rendition="#g">Stauffacher:</hi> Es ist umsonst. Wir haben keine Waffen. Ihr seht den Wald von Lanzen um uns her.<lb/><hi rendition="#g">Melchthal:</hi> O, hätten wir's mit frischer That vollendet! Verzeih's Gott denen, die zum Aufschub riethen!<lb/> Von A. B. 2 Thlr<lb/><hi rendition="#g">Motto:</hi> Der Tag naht, wo den heiligsten Rechten des Menschen Geltug verschafft wird und wo das Volk zu Gericht sitzen wird über seine bisherigen Unterdrücker. Zittert Ihr Mächtigen der Erde, das Volk wird richten mit Gerechtigkeit doch ohne Gnade und Barmherzigkeit!</p> <p>Von <hi rendition="#g">Hamspohn abgeliefert:</hi> 11 Thlr. (H. für einen Galgenstrick 1 Thlr. — H. G. 15 Sgr. — G. Sl. 10 Sgr. — F. D. 15 Sgr. — A. W. gut für Kugeln 15 Sgr. — A. R. für die Rächer R. Blums 10 Sgr. — A. R. 10 Sgr. — Von K. durch W. 2 Thlr. — Außerdem 5 Thlr.</p> <p>Köln, den 15 November 1848.</p> <p>Fernere Beiträge nach 10 Uhr heute:</p> <p>Von Th. S. G. 5 Thlr. „Auf dem Altar des Vaterlandes.“ — Von R 15 Sgr. — C. S. aus Straßerhof 1 Thlr. — H. W. F. 10 Sgr. — F. J. A. B. 10 Sgr. — J. H. Sch. 15 Sgr. — A. F. 20 Sgr.: Friede den Völkern, Krieg den Tyrannen! — „Von einem armen Teufel“ 1 Thlr. — Von J. Z. 2 Thlr. 71/2 Sgr. „Galgenstricke für die Volksverräther.“ — N. R. 15 Thlr. — F. 10 Sgr. — 1 Thlr. „von einem edlen Proletarier.“ — J. A. F. 1 Thlr. — 1 Thlr. (fällige Steuern).</p> <p><hi rendition="#g">Durch Steinstraßen gesammelt:</hi> A. D 2 Sgr. — F. 2 Sgr. — C. O. — 5 Sgr. — N. N. 5 Sgr. — W. O. 5 Sgr. — J. P. W. 10 Sgr. — S. 5 Sgr. — M. 5 Sgr. — P. 5 Sgr. — Z. 10 Sgr. — K. 10 Sgr. — M. 10 Sgr. — A. S. 10 Sgr. — Sp. 10 Sgr. — S. St. 5 Sgr. — W N. 5 Sgr. — B. 5 Sgr. — für einen Galgenstrick 5 Sgr. — Jellachich 5 Sgr. — M. 5 Sgr. — J. 10 Sgr. — K. 8 Sgr. — Sch 5 Sgr. — G. G. 8 Sgr. 6 Pf. — W. W. 5 Sgr. — L. 10 Sgr. — G. H. 8 Sgr. 6 Pf. — F. 2 Sgr. 6 Pf. — K. 2 Sgr. 6 Pf. — D. 5 Sgr. — H H. 10 Sgr. — A. 5 Sgr. — W. 15 Sgr. — B. 10 Sgr. — für einen Doppelgalgen 5 Sgr. — Tod den Despoten 5 Sgr. — Rache für Blum 5 Sgr. — Pereat den preußischen Kniffen 5 Sgr. — Leben Sie sehr wohl F. W. N. 5 Sgr. — W. Un sie trauen uns nit mie 10 Sgr. — F. 10 Sgr. — Ungenannter 5 Sgr. — *** 5 Sgr. — fur Pulver und Blei 5 Sgr. — gegen den Kartätschen-König 5 Sgr. — 5 Sgr. — Gedenke mein 5 Sgr. — A. M. 5 Sgr. L. 15 Sgr. — S. 5 Sgr. — In den Straßen wächst Gras 10 Sgr. — Rache für Blum 10 Sgr. — Tod den Windischgrätzen 5 Sgr. — Herr Doktor 5 Sgr. — H. 5 Sgr. — Fluch den Tyrannen 10 Sgr. — Schmach den ausgerissenen Deputirten 10 Sgr. — Ein Freisinniger vom 25. September 10 Sgr. — W. 5 Sgr. — Rache für Messenhauser 20 Sgr. — Nieder mit Brandenburg 10 Sgr. — Manteuffel zur Hölle 10 Sgr. — Von einem Ultra-Demokraten 10 Sgr. — E. D : Ein Strick fur Windisch-Grätz 5 Sgr. — r. P. 5 Sgr. — Mensch 5 Sgr. — Für Pulver und Blei 10 Sgr. — K. 5 Sgr. — Für Kartätschen 5 Sgr. — Für ditto 1 Sgr. — Für ditto 10 Sgr. — Für ditto 5 Sgr. — Für Pulver und Blei 10 Sgr. — Ein Mann vom Rechtsboden 10 Sgr. — Zusammen 17 Thlr. 15 Sgr.</p> <p>Totalsumme <hi rendition="#b">156 Thlr. 15 Sgr.</hi> </p> <p>Von der Expedition gestempelte Listen liegen zur Unterzeichnung offen bei:</p> <p rendition="#et">A. Steintraßer, Perlenpfuhl;<lb/> Halin, Borse;<lb/> Hamspohn, Freischütz, Hochstraße;<lb/> Ciser, beim Eingange während der Volksversammlungen;<lb/> J. Obladen, Streitzeuggasse;<lb/> Resource, Gesellschaft. Sandkaul.<lb/> Stollewerk, Schildergasse.</p> <p> <hi rendition="#b">Wir fordern die Kölner Bürger hierdurch auf's dringendste auf, den Centralausschuss in Berlin durch Geldmittel sofort zu unterstützen, da ohne Geld es durchaus nicht möglich ist, auf kräftige Weise Parteizwecke zu verfolgen.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Wir nehmen Beiträge gerne entgegen.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Köln, den 14. November 1848.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung.“</hi> </p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Rheinische Eisenbahn.</hi> </p> <p>Fahr-Ordnung vom <hi rendition="#b">11.</hi> November <hi rendition="#b">1848</hi> an.</p> <p> <hi rendition="#b">Von Köln nach Aachen und Belgien.</hi> </p> <table> <row> <cell>6 3/4 Uhr Morgens, nach ganz Belgien, Anschluß in Brüssel an den Nachtzug nach Paris.</cell> </row> <row> <cell>10 Uhr Vormittags, bis Brüssel, Antwerpen und Gent.</cell> </row> <row> <cell>2 1/2 Uhr Nachmittags, bis Lüttich.</cell> </row> <row> <cell>6 Uhr Abends, bis Aachen.</cell> </row> </table> <p> <hi rendition="#b">Von Aachen nach Köln und nach Belgien.</hi> </p> <p>6 1/2 Uhr Morgens, nach Verviers und Lüttich.</p> <table> <row> <cell>7 Uhr Morgens, nach Köln.</cell> </row> <row> <cell>9 1/2 Uhr Morgens, nach ganz Belgien, Anschluß in Brüssel an den Nachtzug nach Paris.</cell> </row> <row> <cell>11 1/2 Uhr Vormittags, nach Köln.</cell> </row> <row> <cell>12 1/2 Uhr Mittags, nach Brüssel, Antwerpen und Gent.</cell> </row> <row> <cell>3 1/4 Uhr Nachmittags nach Köln.</cell> </row> <row> <cell>5 1/2 Uhr Nachmittags nach Verviers und Lüttich.</cell> </row> <row> <cell>6 1/4 Uhr Abends nach Köln.</cell> </row> </table> <p> <hi rendition="#b">Die Direktion.</hi> </p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Bemerkung</hi>.</hi> Die Stations-Uhren werden nach der Kölner Post-Uhr gerichtet und sind für die Abfahrt der Züge maßgebend</p> </div> <div type="jAn"> <p>In der Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung“ Unter Hutmacher Nr. 17. ist für den Preis von <hi rendition="#b">6 Pfennige</hi> zu haben: „Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause.“</p> <p>Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger.</p> </div> <div type="jAn"> <p>So eben ist erschienen: <hi rendition="#b">„Der Freischärler.“</hi> </p> <p>Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Louise Aston</hi>.</hi> </p> <p>Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die <hi rendition="#g">Post</hi> tritt der <hi rendition="#g">sehr unbedeutende</hi> Postaufschlag hinzu.</p> <p>Berlin, 1. November 1848.</p> <p><hi rendition="#b">Vossische</hi> Buchhandlung.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Säbel, Degen u. Hirschfänger in verschiedenen Facons und bedeutendem Vorrath empfiehlt sich in sehr billigen Fabrikspreisen bestens.</p> <p><hi rendition="#g">F Dorandt</hi>, Lungengasse Nr. 31 nahe am Neumarkt.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Tapeten und Borden</hi> eigener Fabrik, empfiehlt zu äußerst billigen Preisen. Glanztapeten die Rolle zu 5 Sgr.</p> <p>P. J. Krebs, Apernstraße 20-22.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Morgen den 16. Nov. früh 10 Uhr, werden die feierlichen Exequien für die Verstorbenen aus der katholischen Familie <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Blum</hi></hi> in der hiesigen Minoritenkirche gehalten.</p> <p>Sämmtliche Bürgerwehrmänner sind höflichst ersucht, sich mit Ihren Fahnen punkt 1/2 10 Uhr auf dem Appellhofplatz einzufinden, um im feierlichen Zuge von dort in die Kirche zu ziehen und obigen Exequien beizuwohnen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Der Tambour <hi rendition="#g">Henting</hi> vom 17. Regiment 8. Comp. wurde, weil er am 13. Nov. Abends, im demokratischen Verein bei <hi rendition="#g">Eiser</hi> seine Achselklappen die mit Roth ausgeschlagen waren herum drehte, heute als Arrestant auf die Hauptwache abgeführt. Ist es denn eine so große Sünde wenn ein Tambour die Vogelnester auf den Aermel herum dreht? und ein Grund denselben zu verhaften.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Fahret so fort ihr Vorgesetzten, der Lohn wird euch nicht ausbleiben und vielleicht bald ausgezahlt werden, denn dadurch verschafft ihr euch Freunde bei den Soldaten.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Das Unterhaus</hi> auf der Breitstraße Nr. 165 — steht zu vermiethen. Bescheid Apernstraße 20-22.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Verkaufs-Anzeige.</p> <p>Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 12 Uhr, wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Altenmarkte hier, mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Bänke, Ofen, etc. gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Simons</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Verkaufs-Anzeige.</p> <p>Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 9 Uhr wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Apostelnmarkte dahier mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Spiegel, Kommode, Küchengeräthe etc., gegen baare Zahlung verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Simons</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Römischer Circus</hi></hi> im Neithause des Herrn <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Bauch</hi></hi> Lungengasse Nr. 15. Samstag den 18. November 1848 findet eine ganz außerordentliche <hi rendition="#b">Vorstellung</hi> in der höhern Reitkunst, Gimnastik und Pferde-Dressur statt, deren Ertrag zum <hi rendition="#b">Besten der hiesigen Stadt-Armen</hi> hestimmt ist.</p> <p>Der bekannte Wohlthätigkeitssinn der Kölner läßt eine rege Theilnahme erwarten, und ladet ein verehrungswürdiges Publikum hierzu ganz ergebenst ein.</p> <p> <hi rendition="#b">Alexandro Guerra.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Römischer Circus.</hi> </p> <p>Von <hi rendition="#b">Alexandro Guerra.</hi> </p> <p>Heute den 16. November 1848, große Damen-Vorstellung mit neuen Abwechslungen, zum Beschluß zum Erstenmale „Harlequin Statue,“ komische Pantomime auf dem Theater, neu arrangirt von Herrn Pasqualo.</p> <p>Donnerstag und Freitag Vorstellung, Samstag Armenvorstellung, und Sonntag unwiderruflich letzte Vorstellung.</p> <p>Die Direktion bittet daher, durch ihren Aufenthalt um recht gütigen Besuch nebstbei noch 1 Wettrennen zum letztenmale bei günstiger Witterung.</p> <p><hi rendition="#g">Alexandro Guerra</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>General-Versammlung sämmtlicher Metzger Köln's und Deutz heute den 16. November präzis 6 Uhr Abends bei Herrn <hi rendition="#g">Jüsgen</hi>, Hohestraße, zur Besprechung wichtiger Angelegenheiten.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater in Köln.</p> <p>Donnerstag den 16. November: Bei gänzlich aufgehobenem Abonnement. Erste Gastdarstellung des Herrn <hi rendition="#g">Formes</hi>.</p> <p>„Robert der Teufel.“</p> <p>Große Oper in 5 Akten von Meyorbeer.</p> <p>Bertram Hr. Formes vom Hoftheater in Wien als Gast.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0750/0004]
vorgelegt werden, (warum?) alle in diese Angelegenheit einschlagenden Anträge möchte man doch ja erst an den Ausschuß gehen lassen. (Bravo und Zischen.) (Bis das Bombardement von Berlin vorüber ist).
Folgen die dringlichen Anträge:
1) von Wydenbrugk und 20 Genossen (linkes Centrum: „Die Nationalversammlung in Folge der von der preußischen Staatsregierung einseitig gefaßten Beschlüsse fordert die Centralgewalt auf, dies der preußischen Regierung zu erklären, und für die Sicherheit der preußischen Nationalversammlung zu sorgen.
2) Heinrich Simon aus Breslau (Linke): In verschiedenen sehr derb und klar gefaßten Erwägungen — z. B. damit die Centralgewalt nicht noch länger nur dem Namen nach bestehe, fordert die Nationalversammlung die Centralgewalt auf, zu erklären: „Daß die preußische Regierung außer ihrem Rechte ist, wenn sie ein Ministerium einsetzt, was das Vertrauen der Nation und deren Vertreter nicht hat. Ferner dieselbe Regierung ist außer ihrem Recht, wenn sie die Versammlung des preußischen Volkes vertagt, aufhebt oder verlegt. Endlich ist es der preußischen Regierung aufzugeben, daß sie alles dies sofort rückgängig zu machen hat.
3) Biedermann und 20 Andre, ähnliche aber schwächere Anträge.
4) Waiz und Konsorten (rechtes Centrum): „Die Centralgewalt soll die preußische Regierung auffordern, ein neues Ministerium zu bilden, und soll die Nationalversammlung in Berlin gegen alle Eingriffe schützen.“
5) Maltzahn, Schneer (rechtes Centrum) u. s. w.: „Die Centralgewalt solle den Konflikt zwischen preuß. Regierung und Volksvertretung unverzüglich beseitigen, und die Vertreter vor den Eingriffen der Reaktion und Anarchie (!) beschützen.“
Die Dringlichkeit aller 5 Anträge wird von der Versammlung (mit Ausnahme einer Bank auf der Rechten, wo Vinke, Schwerin etc. sitzen) einstimmig anerkannt — man drängt sich wüthend zu den Listen wo die Redner eingeschrieben werden, man ist auf dem besten Wege, sofort in diese (bei Gott wichtige) Sache einzugehen — da erscheint Herr Beseler (Gott erhalte Deutschland diesen Mann!) mit einem präjudiziellen Antrag: „mit Bezugnahme auf Herrn v. Schmerling's Erklärung (S. o.) wolle die Versammlung die 5 Anträge an den Ausschuß, welcher die Biedermann'schen Anträge (über die deutsche Einheit!) zu begutachten hat, verweisen, und Morgen darrüber berichten lassen.“
Auf die Empfehlung des Herrn Jordan von Berlin erhält Herr Beseler das Wort zur Begründung dieses präjudiziellen Antrags. (Beseler-Jordan o herrlicher Verband!)
Beseler: Die Diskussion müsse aufgeschoben werden (bis das Bombardement vorüber ist!). Es sei parlamentarische Sitte, auf den Wunsch des Ministeriums einzugehen. Ein blutiger Konflikt sei ja gar nicht denkbar (Gott bewahre! Wrangel hält eben bloß Parade auf dem Gensd'armenplatz mit „haarscharfen Schwertern“ u. s. w.) — und, sagt Beseler, wenn ein solcher denkbar wäre, (hört!) so werde die Centralgewalt und Bassermann ihn verhindern. (Wenn das Bombardemt vorüber ist.)
Simon (Breslau): In 24 Stunden kann Preußen durch die Provinzen im Aufstand sein; jede Stunde Eile erspart Ströme von Blut. (Bravo Linke und Gallerie.)
Wernher von Nierstein wünscht die Beseler'sche Gründlichkeit. Drei bis vier Tage müsse man eine solche Sache diskutiren. (Horrendes Gelächter.)
v. Wydenbrugk (weimarischer Minister!) gegen Beseler, gegen jede Minute Vertagung. Eine Zögerung ist ja hier ganz undenkbar, das sind ja nutzlose Formalitäten, das Haus brennt, wollen sie eine Kommission hinsetzen, die begutachtet, ob man es löschen soll? (Schallendes Bravo.)
Reitter aus Prag beantragt eventuell, der Ausschuß soll bis 2 Uhr Nachmittag berichten, und die Sitzung nur bis 2 Uhr vertagt werden.
Hilft Alles nichts gegen Gagern — Beseler — Jordan (Berlin).
Beseler's Antrag wird mit 256 gegen 187 Stimmen angenommen. Die Ausschußberichtung bis Morgen mit 236 gegen 196 Stimmen angenommen.
Die Versammlung vertagt sich hierauf um 1 1/2 Uhr bis morgen 9 Uhr. — Der Ausschuß tritt zusammen.
Hildburghausen und das ganze Herzogthum Meiningen ist jetzt wie ein Waffenplatz. Am 4. Novbr. haben die baierischen Truppen, die sich hier ein recht gutes Lob erworben und mit hinweggenommen haben, die Stadt verlassen, aber schon standen wieder 400 Mann Sachsen unter dem General von Holtzendorf mit einer Menge Kanonen vor den Thoren, und sind mit dem Stab hier einquartirt.
(Dorfz.) Bückeburg, 10. Nov. In der heutigen Sitzung des Landtags eröffnete der Präsident, es sei ihm durch den Regierungsvorstand angezeigt, daß, falls der Landtag den Fürsten auf eine Civilliste beschränken würde, er sowohl wie der Erbprinz unabänderlich beschlossen habe, auf die Regierung des Landes zu verzichten.
(Hann. Mrgz.) Dresden, 12. Nov. Blum ist erschossen! Diese furchtbare Nachricht ist durch eine offizielle Depesche des sächssschen Gesandten in Wien heute Nachmittag 3 Uhr beim Gesammtministerium angekommen. Ein Schrei des Entsetzens geht durch die ganze Stadt, und die tiefste Entrüstung bemächtigt sich Aller. Sofort beschlossen eine Anzahl Mitglieder der Linken unserer sächsischen Ständeversammlung in Verbindung mit einigen hier anwesenden Deputationen der deutschen Vaterlandsvereine Sachsens folgenden Aufruf:
„An das deutsche Volk! Das Unerhörte ist geschehen! Robert Blum, der Führer der entschiedenen Freiheitspartei in der Nationalversammlung zu Frankfurt, der treuste Freund seines Volks, ist wegen seiner hochherzigen Theilnahme an dem Heldenkampfe der edlen Wiener von der Tyrannei kaltblütig gemordet worden. Der Abscheu des gesammten Deutschlands wird die Urheber dieser Schandthat richten, welche selbst das unverletzliche Haupt eines deutschen Volksvertreters nicht geschont hat. Das deutsche Volk wird seine Pflicht erkennen und die Kinder eines der edelsten seiner Freiheitskämpfer für die seinigen erklären.“
Dieser Aufruf bringt als Plakat an allen Straßen Dresdens dem Volk diese Trauerkunde. Zugleich wird morgen diese Verletzung des gesammten deutschen Volks in den Kammern zur Sprache kommen.
(D. A. Z.) Fernere Beiträge für den demokratischen Central Ausschuß zu Berlin sind gestern Abend gesammelt und bei uns eingelaufen:
Von K: gesammelt: 4 Thlr. 15 Sgr. — J. Z. („Für die gerechte Sache!“) 6 Thlr. 6 Sgr.
Durch Funck gesammelt: 14 Thlr.
Von Steinstraßer abgeliefert: 10 Thlr. 5 Sgr.
Von C. B. (Ein Freund „der gerechten Sache!“) 2 Sgr. 6 Pfg. — Ein Feind der Ungerechtigkeit, 10 Sgr. — J. R. W. 1 Thlr. — D. K. 15 Sgr. — F. W. Steuer pro Monat November, 15 Sgr. — R. E. 1 Thlr. — H. M. 1 Thlr. — S. K. 1 Thlr. — S. K. 1 Thlr. — J. R. 1 Thlr. — F J. S. 15 Sgr. — Für Vertilgungsfutter 2 Thlr. 5 Sgr
Zusammen mit den gestern eingelaufenen 33 Thlr. 76. Thlr. 28 Sgr. 6 Pfg.
Bis heute Morgen 10 Uhr kamen folgende Beiträge:
Von J. D. 1 Thlr. — Dr. E. 1 Thlr.
Durch Funck gesammelt: 16 Thlr. 10 Sgr.
Von Z. 1 Thlr. Motto: Wilhelm Tell. 3ter Aufzug. 3te Scene.
Melchthal: Was? Soll der Frevel sich vor unsern Augen vollenden? Wozu haben wir geschworen?
Stauffacher: Es ist umsonst. Wir haben keine Waffen. Ihr seht den Wald von Lanzen um uns her.
Melchthal: O, hätten wir's mit frischer That vollendet! Verzeih's Gott denen, die zum Aufschub riethen!
Von A. B. 2 Thlr
Motto: Der Tag naht, wo den heiligsten Rechten des Menschen Geltug verschafft wird und wo das Volk zu Gericht sitzen wird über seine bisherigen Unterdrücker. Zittert Ihr Mächtigen der Erde, das Volk wird richten mit Gerechtigkeit doch ohne Gnade und Barmherzigkeit!
Von Hamspohn abgeliefert: 11 Thlr. (H. für einen Galgenstrick 1 Thlr. — H. G. 15 Sgr. — G. Sl. 10 Sgr. — F. D. 15 Sgr. — A. W. gut für Kugeln 15 Sgr. — A. R. für die Rächer R. Blums 10 Sgr. — A. R. 10 Sgr. — Von K. durch W. 2 Thlr. — Außerdem 5 Thlr.
Köln, den 15 November 1848.
Fernere Beiträge nach 10 Uhr heute:
Von Th. S. G. 5 Thlr. „Auf dem Altar des Vaterlandes.“ — Von R 15 Sgr. — C. S. aus Straßerhof 1 Thlr. — H. W. F. 10 Sgr. — F. J. A. B. 10 Sgr. — J. H. Sch. 15 Sgr. — A. F. 20 Sgr.: Friede den Völkern, Krieg den Tyrannen! — „Von einem armen Teufel“ 1 Thlr. — Von J. Z. 2 Thlr. 71/2 Sgr. „Galgenstricke für die Volksverräther.“ — N. R. 15 Thlr. — F. 10 Sgr. — 1 Thlr. „von einem edlen Proletarier.“ — J. A. F. 1 Thlr. — 1 Thlr. (fällige Steuern).
Durch Steinstraßen gesammelt: A. D 2 Sgr. — F. 2 Sgr. — C. O. — 5 Sgr. — N. N. 5 Sgr. — W. O. 5 Sgr. — J. P. W. 10 Sgr. — S. 5 Sgr. — M. 5 Sgr. — P. 5 Sgr. — Z. 10 Sgr. — K. 10 Sgr. — M. 10 Sgr. — A. S. 10 Sgr. — Sp. 10 Sgr. — S. St. 5 Sgr. — W N. 5 Sgr. — B. 5 Sgr. — für einen Galgenstrick 5 Sgr. — Jellachich 5 Sgr. — M. 5 Sgr. — J. 10 Sgr. — K. 8 Sgr. — Sch 5 Sgr. — G. G. 8 Sgr. 6 Pf. — W. W. 5 Sgr. — L. 10 Sgr. — G. H. 8 Sgr. 6 Pf. — F. 2 Sgr. 6 Pf. — K. 2 Sgr. 6 Pf. — D. 5 Sgr. — H H. 10 Sgr. — A. 5 Sgr. — W. 15 Sgr. — B. 10 Sgr. — für einen Doppelgalgen 5 Sgr. — Tod den Despoten 5 Sgr. — Rache für Blum 5 Sgr. — Pereat den preußischen Kniffen 5 Sgr. — Leben Sie sehr wohl F. W. N. 5 Sgr. — W. Un sie trauen uns nit mie 10 Sgr. — F. 10 Sgr. — Ungenannter 5 Sgr. — *** 5 Sgr. — fur Pulver und Blei 5 Sgr. — gegen den Kartätschen-König 5 Sgr. — 5 Sgr. — Gedenke mein 5 Sgr. — A. M. 5 Sgr. L. 15 Sgr. — S. 5 Sgr. — In den Straßen wächst Gras 10 Sgr. — Rache für Blum 10 Sgr. — Tod den Windischgrätzen 5 Sgr. — Herr Doktor 5 Sgr. — H. 5 Sgr. — Fluch den Tyrannen 10 Sgr. — Schmach den ausgerissenen Deputirten 10 Sgr. — Ein Freisinniger vom 25. September 10 Sgr. — W. 5 Sgr. — Rache für Messenhauser 20 Sgr. — Nieder mit Brandenburg 10 Sgr. — Manteuffel zur Hölle 10 Sgr. — Von einem Ultra-Demokraten 10 Sgr. — E. D : Ein Strick fur Windisch-Grätz 5 Sgr. — r. P. 5 Sgr. — Mensch 5 Sgr. — Für Pulver und Blei 10 Sgr. — K. 5 Sgr. — Für Kartätschen 5 Sgr. — Für ditto 1 Sgr. — Für ditto 10 Sgr. — Für ditto 5 Sgr. — Für Pulver und Blei 10 Sgr. — Ein Mann vom Rechtsboden 10 Sgr. — Zusammen 17 Thlr. 15 Sgr.
Totalsumme 156 Thlr. 15 Sgr.
Von der Expedition gestempelte Listen liegen zur Unterzeichnung offen bei:
A. Steintraßer, Perlenpfuhl;
Halin, Borse;
Hamspohn, Freischütz, Hochstraße;
Ciser, beim Eingange während der Volksversammlungen;
J. Obladen, Streitzeuggasse;
Resource, Gesellschaft. Sandkaul.
Stollewerk, Schildergasse.
Wir fordern die Kölner Bürger hierdurch auf's dringendste auf, den Centralausschuss in Berlin durch Geldmittel sofort zu unterstützen, da ohne Geld es durchaus nicht möglich ist, auf kräftige Weise Parteizwecke zu verfolgen.
Wir nehmen Beiträge gerne entgegen.
Köln, den 14. November 1848.
Die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
Rheinische Eisenbahn.
Fahr-Ordnung vom 11. November 1848 an.
Von Köln nach Aachen und Belgien.
6 3/4 Uhr Morgens, nach ganz Belgien, Anschluß in Brüssel an den Nachtzug nach Paris.
10 Uhr Vormittags, bis Brüssel, Antwerpen und Gent.
2 1/2 Uhr Nachmittags, bis Lüttich.
6 Uhr Abends, bis Aachen.
Von Aachen nach Köln und nach Belgien.
6 1/2 Uhr Morgens, nach Verviers und Lüttich.
7 Uhr Morgens, nach Köln.
9 1/2 Uhr Morgens, nach ganz Belgien, Anschluß in Brüssel an den Nachtzug nach Paris.
11 1/2 Uhr Vormittags, nach Köln.
12 1/2 Uhr Mittags, nach Brüssel, Antwerpen und Gent.
3 1/4 Uhr Nachmittags nach Köln.
5 1/2 Uhr Nachmittags nach Verviers und Lüttich.
6 1/4 Uhr Abends nach Köln.
Die Direktion.
Bemerkung. Die Stations-Uhren werden nach der Kölner Post-Uhr gerichtet und sind für die Abfahrt der Züge maßgebend
In der Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung“ Unter Hutmacher Nr. 17. ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben: „Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause.“
Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger.
So eben ist erschienen: „Der Freischärler.“
Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston.
Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu.
Berlin, 1. November 1848.
Vossische Buchhandlung.
Säbel, Degen u. Hirschfänger in verschiedenen Facons und bedeutendem Vorrath empfiehlt sich in sehr billigen Fabrikspreisen bestens.
F Dorandt, Lungengasse Nr. 31 nahe am Neumarkt.
Tapeten und Borden eigener Fabrik, empfiehlt zu äußerst billigen Preisen. Glanztapeten die Rolle zu 5 Sgr.
P. J. Krebs, Apernstraße 20-22.
Morgen den 16. Nov. früh 10 Uhr, werden die feierlichen Exequien für die Verstorbenen aus der katholischen Familie Blum in der hiesigen Minoritenkirche gehalten.
Sämmtliche Bürgerwehrmänner sind höflichst ersucht, sich mit Ihren Fahnen punkt 1/2 10 Uhr auf dem Appellhofplatz einzufinden, um im feierlichen Zuge von dort in die Kirche zu ziehen und obigen Exequien beizuwohnen.
Der Tambour Henting vom 17. Regiment 8. Comp. wurde, weil er am 13. Nov. Abends, im demokratischen Verein bei Eiser seine Achselklappen die mit Roth ausgeschlagen waren herum drehte, heute als Arrestant auf die Hauptwache abgeführt. Ist es denn eine so große Sünde wenn ein Tambour die Vogelnester auf den Aermel herum dreht? und ein Grund denselben zu verhaften.
Fahret so fort ihr Vorgesetzten, der Lohn wird euch nicht ausbleiben und vielleicht bald ausgezahlt werden, denn dadurch verschafft ihr euch Freunde bei den Soldaten.
Das Unterhaus auf der Breitstraße Nr. 165 — steht zu vermiethen. Bescheid Apernstraße 20-22.
Verkaufs-Anzeige.
Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 12 Uhr, wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Altenmarkte hier, mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Bänke, Ofen, etc. gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
Verkaufs-Anzeige.
Samstag den 18. d. M. November, Vormittags 9 Uhr wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Apostelnmarkte dahier mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Spiegel, Kommode, Küchengeräthe etc., gegen baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
Römischer Circus im Neithause des Herrn Bauch Lungengasse Nr. 15. Samstag den 18. November 1848 findet eine ganz außerordentliche Vorstellung in der höhern Reitkunst, Gimnastik und Pferde-Dressur statt, deren Ertrag zum Besten der hiesigen Stadt-Armen hestimmt ist.
Der bekannte Wohlthätigkeitssinn der Kölner läßt eine rege Theilnahme erwarten, und ladet ein verehrungswürdiges Publikum hierzu ganz ergebenst ein.
Alexandro Guerra.
Römischer Circus.
Von Alexandro Guerra.
Heute den 16. November 1848, große Damen-Vorstellung mit neuen Abwechslungen, zum Beschluß zum Erstenmale „Harlequin Statue,“ komische Pantomime auf dem Theater, neu arrangirt von Herrn Pasqualo.
Donnerstag und Freitag Vorstellung, Samstag Armenvorstellung, und Sonntag unwiderruflich letzte Vorstellung.
Die Direktion bittet daher, durch ihren Aufenthalt um recht gütigen Besuch nebstbei noch 1 Wettrennen zum letztenmale bei günstiger Witterung.
Alexandro Guerra.
General-Versammlung sämmtlicher Metzger Köln's und Deutz heute den 16. November präzis 6 Uhr Abends bei Herrn Jüsgen, Hohestraße, zur Besprechung wichtiger Angelegenheiten.
Theater in Köln.
Donnerstag den 16. November: Bei gänzlich aufgehobenem Abonnement. Erste Gastdarstellung des Herrn Formes.
„Robert der Teufel.“
Große Oper in 5 Akten von Meyorbeer.
Bertram Hr. Formes vom Hoftheater in Wien als Gast.
Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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