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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 108. Köln, 21. September 1848.

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Hinter-Indien.
*

Im Königreiche Siam, das seit langer Zeit eine zahlreiche Bevölkerung von chinesischen Kolonisten enthält, kam es zu einem sehr ernsthaften Aufstande. Jene Kolonisten, die sich vornehmlich mit Seidenbau beschäftigen, wurden durch immer neue Steuern endlich zum Aeußersten getrieben. Sie organisirten sich zu einer förmlichen Armee, schlugen mehrmals die königl. Truppen in die Flucht, bemächtigten sich der Festung Tschu-Sug-San, die von 60 Kanonen vertheidigt wurde, wählten sich einen neuen König und rückten gegen die Hauptstadt Bangkok vor. Hier jedoch wandte sich das Glück. Der aus dem Kriege gegen Cambodscha bekannte General Tschao-Kin-Bodin trat ihnen mit 10,000 Mann und zahlreicher Artillerie entgegen und brachte ihnen eine vollständige Niederlage bei. Die Festung wurde nach 4 tägigem Sturme wieder erobert und nachdem zwischen 8-10,000 Insurgenten gefallen waren, der alte Zustand hergestellt. Gehen aber die Bedrückungen wie bisher fort, so kann es unmöglich auf lange Zeit ruhig bleiben, und dann wird es wahrscheinlich, daß der König "von Gottes Gnaden" sein Leben mit einem Stricke um den Hals, d. h. am Galgen, beschließt! Die chinesischen Kolonisten meinen, das sei die wohlfeilste Exekution.

Nachtrag.
!!! Frankfurt, 19. Sept.

Die Stadt ist ruhig - von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen:

1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln;

2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit Deutschlands auszusprechen und

3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung auszusprechen.

Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und Auerswald's.

Frankfurt, 19. Sept.

Unter der Rubrik "Amtliches" enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im Laufe des 18. erschienen.

Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst zu ergreifen.

Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Das Reichsministerium des Innern: Schmerling.

Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden würde.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich behandelt.

Frankfurt, den 18 September 1848

Der Reichsverweser Johann.

Der Reichsminister des Innern Schmerling.

Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze behandelt.

Frankfurt a M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr.

Der interimistische Reichsminister des Innern: Schmerling.

Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung:

Frankfurt, 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde. Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc.

Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7 bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10 Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald.

Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: "Die Börse blieb gestern geschlossen; es konnten also durchaus keine Geschäfte in Staatspapieren gemacht werden." Beklagenswerthe Wucherer!

Frankfurt, 19. Sept.

G. Metternich ist heute Morgen, als er ruhig über die Straße ging, von Soldaten verhaftet und schwer in den Hals durch Stiche verwundet worden.

* Frankfurt, 19. Sept.

Wie es heißt, standen 2000 bewaffnete Hanauer vor den Thoren, die sich an dem Kampfe betheiligen wollten, wenn die Insurgenten die Republik ausrufen wollten.

Jahn wird vermißt. Nach Einigen wäre er in Bockenheim erschlagen worden; Andere versichern, daß er wohl bald aus einem Keller ans Tageslicht kriechen wird.

* Köln, 20. Sept.

Reisende erzählen, daß in Koblenz das Haus des Abg. Adams, welcher sich an dem volksverrätherischen Beschluß über Annahme des Waffenstillstands betheiligte, vom Volke demolirt worden sei.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 16. Wilh. Friedr., S. v. Carl Friedr. Gehricke Eisenbahn-Ingenieur, Weberstraße.

Den 17. Alwine Carol. Adolph., T. v. Wilh. Schultz, Kaufm., Heum. - Anna Cath., T. v. Herm. Breuer, Schlosserm., Schnurg. - Elis. Ottilie Friedr., T. v. Wilh. Ferd. Kirchner, Kaufm., Hochstr. - Cath., T. v. Mich. Jos. Bresser, Schneider, Schafenstr. - Christ., S. Pet. Edler, Tagl., Ortmannsg. - Gottfr., S. v. Jac. Pering, Faßb., Kupferg. - Joh Wilh. Hub., S. v. Pet. Jos. Fluß, Schuhmacher, Severinstr. - Maria Joh., T. v. Math. Schmitz, Tuchdekatirer, Perlenpfuhl.

Sterbefälle.

Den 17. Marg. Röhrig, 9 M. alt, Aar. - Wilh. Louise Schneider, 3 M. 7 T. alt, Hämerg. - Gertrud Krahe, Wwe. Bouri, 64 J. alt, Weißbütteng. - Christian Moll, 4 J. alt, Kostg. - Helena Fink, 1 J. 8 M. alt, Marsilst. - Heinr. Lulsdorff, ohne Gew. 60 J. alt, Wwr. Minoritenspital.

Heiraths-Ankündigungen.

Friedrich Weiß, Wwr., Zuckerarbeiter, Machabäerstr., mit Anna Maria Melder, Andreaskloster. - Engelbert Fleischheuer, Ackerer, mit Maria Balbina Fleischheuer, beide Thürmchenswall. - Joh. Mausbach, Tapezirer, Hochstraße, mit Sophia Conrads, Bruckenstraße. - Cornelius, Becker, Tagl., zu Deckstein mit Christina Heiligers, Severinstr. - Joh. Andr. Pütz, Kfm., Johannstr., mit Anna Gert. Peiffer, Sternengasse. - Mathias Sieffener, Bäcker, Entenpfuhl, mit Katharina Schmitz, Eigelstein.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 20. September 1848.

Angekommen: J. Jonas von Bingen; Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4251 Ctr.; v. Emster von Rotterdam mit 5138 Ctr.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied C Kaiser, M Wiebel Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A. Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber.

Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14.
nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr. 20
nach Stettin Capt Range, Bark "Fortschritt."

Rheinhöhe am 20. Sept. 5' 10".

Bekanntmachung.

Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsammlung Nr. 14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß in Folge dessen die Versendung, namentlich von Kassen-Anweisungen, ohne Deklaration aufhören, oder sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht:

So kostet beispielsweise:

ein Brief von Köln nach Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer,
undeklarirt 2 Sgr.,

ein Brief von Köln nach Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer,
undeklarirt 9 Sgr.,
deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr.

ein Brief von Köln nach Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer,
undeklarirt 12 1/2 Sgr.,
deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr.

Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen.

Berlin, den 21. Juni 1848.

General-Postamt.
(gez.) v. Schaper.

Todes-Anzeige.

Gestern Abend 11 1/2 Uhr entschlummerte nach längern Leiden, gestärkt durch die Heilmittel der katholischen Kirche, sanft zum bessern Dasein unser theuerster unvergeßlicher Gatte und Vater, der königliche Notar Hermann Jos. Dübyen im 52sten Lebensjahre.

Seine Mitbürger und wer sonst seinem reinen Leben und umfassenden Wirken näher gestanden, werden die Größe dieses Verlustes und die Tiefe unseres Schmerzes ermessen, und uns ihre stille Theilnahme widmen.

Cöln, 20. Sept. 1848.

Christin a Dübyen, geb. Herfeldt.
August Dübyen.
Hugo Dübyen.
Amalia Dübyen.
Johanna Scherer,
geb. Dübyen.
Jacob Scherer.

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß zu Rotterdam am Donnerstag den 10. Oktober 1848, von ihr zum Verkaufe gebracht werden:

1156 Pack 5 Kisten Java-Tabak, lagernd daselbst.

1489 Pack dito dito zu Amsterdam.

Die Notizen und Verkaufs-Bedingungen sollen zeitig ausgegeben werden.

F. Schuurman, Präsident.

Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair.

Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen, welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte.

Friedr. Custodis,

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden:

Zu Rotterdam am Donnerstag den 21. September 1848:

797 ganze 1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;

139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst;

mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.

Zu Amsterdam am Montag den 25. September 1848-

207 ganze 1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;

151 Kisten Java-Cochenille lagernd daselbst;

Unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.

Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andere Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten an den Markt bringen wird.

Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.

Amsterdam, 16. August 1848.

Van der Oudermeulen, Präsident.

J. Schuurmann, Direktor, z. Z. Sekretär.

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt "de Zwaan" auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird:

44868BündelStuhlrohr Bindrotting,lagernd zu Amsterdam.
39706BündelStuhlrohr Bindrotting,lagernd zu Rotterdam,

durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.

Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.

Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben.

Amsterdam, 21. August 1848.

Van der Oudermeulen, Präsident.

Geudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Das von Sr. erzbischöflichen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem Anhange:

Gebet und Anliegen in der jetzt so hart bedrängten Zeit und Kriegsgefahren.

Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag den 22. September 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte hierselbst Tische, Stühle, eine Kommode, ein Kleiderschrank, ein Ofen nebst Zubehör, Kupferstiche, sodann eine bedeutende Quantität Tapeten, öffentlich dem Letztbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher, Fülles.

Leise Anfrage.

Pförtnerin Malgen, auf dem Neumarkt Nr. 34, läßt du dich nicht mehr sprechen - bist du vielleicht mit der Gehirnentzündung geplagt? Jedoch ich berufe mich auf das alte Sprüchwort, wo der Teufel nicht selbst kommen kann, da schickt er ein altes Weib.

F. F.......r.

Der dahier am Bollwerk Nr. 1, in der Nähe der Bahnhöfe, der Rheinischen und Köln-Mindener Eisenbahn und der Landungsplätze, der sämmtlichen Dampfboote gelegene Gasthof zum Schützenhofe, mit einem Salon und 23 Zimmern, verbunden mit einer Restauration und bedeutenden Schenkwirthschaft steht zu vermiethen, zu verkaufen oder gegen einen kleineres Haus zu vertauschen. Das Nähere bei M. Sieben am Frankenthurm Nr. 23.

Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr. Stienen in Kommission gegeben:

Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht.

Von F. Anneke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie.

Preis 2 Sgr.

Die Goldberger'schen galvano-elektrischen Reumatismus-Ketten sind bei G. W. Schlechter in Köln per Stück zu 1 Thlr. und 1 1/2 Thlr., nebst Gebrauchszettel zu haben, und von den ersten Aerzten Deuschlands anerkannt.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Freiligrath! ein Gedicht.

Preis 1 1/2 Sgr.

In wenigen Tagen wurden hiervon Tausende von Exemplaren verkauft.

Der wohlbekannte Herr, welcher vorigen Sonntag Königsstraße Nro. 5 einen Stock und einen Hut mitgenommen hat, wird ersucht, solche dort gleich zurück zu geben, wenn er nicht durch andere Maßregeln hierzu gezwungen sein will.

Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4.

Theater-Anzeige.

Donnerstag den 21. Sept.:

(Zum Eestenmale):

Jean Bart am Hofe.

Historisches Luftspiel in 4 Akten von P. C. Berger.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

Hinter-Indien.
*

Im Königreiche Siam, das seit langer Zeit eine zahlreiche Bevölkerung von chinesischen Kolonisten enthält, kam es zu einem sehr ernsthaften Aufstande. Jene Kolonisten, die sich vornehmlich mit Seidenbau beschäftigen, wurden durch immer neue Steuern endlich zum Aeußersten getrieben. Sie organisirten sich zu einer förmlichen Armee, schlugen mehrmals die königl. Truppen in die Flucht, bemächtigten sich der Festung Tschu-Sug-San, die von 60 Kanonen vertheidigt wurde, wählten sich einen neuen König und rückten gegen die Hauptstadt Bangkok vor. Hier jedoch wandte sich das Glück. Der aus dem Kriege gegen Cambodscha bekannte General Tschao-Kin-Bodin trat ihnen mit 10,000 Mann und zahlreicher Artillerie entgegen und brachte ihnen eine vollständige Niederlage bei. Die Festung wurde nach 4 tägigem Sturme wieder erobert und nachdem zwischen 8-10,000 Insurgenten gefallen waren, der alte Zustand hergestellt. Gehen aber die Bedrückungen wie bisher fort, so kann es unmöglich auf lange Zeit ruhig bleiben, und dann wird es wahrscheinlich, daß der König „von Gottes Gnaden“ sein Leben mit einem Stricke um den Hals, d. h. am Galgen, beschließt! Die chinesischen Kolonisten meinen, das sei die wohlfeilste Exekution.

Nachtrag.
!!! Frankfurt, 19. Sept.

Die Stadt ist ruhig ‒ von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen:

1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln;

2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit Deutschlands auszusprechen und

3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung auszusprechen.

Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und Auerswald's.

Frankfurt, 19. Sept.

Unter der Rubrik „Amtliches“ enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im Laufe des 18. erschienen.

Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst zu ergreifen.

Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Das Reichsministerium des Innern: Schmerling.

Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden würde.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich behandelt.

Frankfurt, den 18 September 1848

Der Reichsverweser Johann.

Der Reichsminister des Innern Schmerling.

Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze behandelt.

Frankfurt a M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr.

Der interimistische Reichsminister des Innern: Schmerling.

Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung:

Frankfurt, 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde. Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc.

Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7 bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10 Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald.

Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: „Die Börse blieb gestern geschlossen; es konnten also durchaus keine Geschäfte in Staatspapieren gemacht werden.“ Beklagenswerthe Wucherer!

Frankfurt, 19. Sept.

G. Metternich ist heute Morgen, als er ruhig über die Straße ging, von Soldaten verhaftet und schwer in den Hals durch Stiche verwundet worden.

* Frankfurt, 19. Sept.

Wie es heißt, standen 2000 bewaffnete Hanauer vor den Thoren, die sich an dem Kampfe betheiligen wollten, wenn die Insurgenten die Republik ausrufen wollten.

Jahn wird vermißt. Nach Einigen wäre er in Bockenheim erschlagen worden; Andere versichern, daß er wohl bald aus einem Keller ans Tageslicht kriechen wird.

* Köln, 20. Sept.

Reisende erzählen, daß in Koblenz das Haus des Abg. Adams, welcher sich an dem volksverrätherischen Beschluß über Annahme des Waffenstillstands betheiligte, vom Volke demolirt worden sei.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 16. Wilh. Friedr., S. v. Carl Friedr. Gehricke Eisenbahn-Ingenieur, Weberstraße.

Den 17. Alwine Carol. Adolph., T. v. Wilh. Schultz, Kaufm., Heum. ‒ Anna Cath., T. v. Herm. Breuer, Schlosserm., Schnurg. ‒ Elis. Ottilie Friedr., T. v. Wilh. Ferd. Kirchner, Kaufm., Hochstr. ‒ Cath., T. v. Mich. Jos. Bresser, Schneider, Schafenstr. ‒ Christ., S. Pet. Edler, Tagl., Ortmannsg. ‒ Gottfr., S. v. Jac. Pering, Faßb., Kupferg. ‒ Joh Wilh. Hub., S. v. Pet. Jos. Fluß, Schuhmacher, Severinstr. ‒ Maria Joh., T. v. Math. Schmitz, Tuchdekatirer, Perlenpfuhl.

Sterbefälle.

Den 17. Marg. Röhrig, 9 M. alt, Aar. ‒ Wilh. Louise Schneider, 3 M. 7 T. alt, Hämerg. ‒ Gertrud Krahe, Wwe. Bouri, 64 J. alt, Weißbütteng. ‒ Christian Moll, 4 J. alt, Kostg. ‒ Helena Fink, 1 J. 8 M. alt, Marsilst. ‒ Heinr. Lulsdorff, ohne Gew. 60 J. alt, Wwr. Minoritenspital.

Heiraths-Ankündigungen.

Friedrich Weiß, Wwr., Zuckerarbeiter, Machabäerstr., mit Anna Maria Melder, Andreaskloster. ‒ Engelbert Fleischheuer, Ackerer, mit Maria Balbina Fleischheuer, beide Thürmchenswall. ‒ Joh. Mausbach, Tapezirer, Hochstraße, mit Sophia Conrads, Bruckenstraße. ‒ Cornelius, Becker, Tagl., zu Deckstein mit Christina Heiligers, Severinstr. ‒ Joh. Andr. Pütz, Kfm., Johannstr., mit Anna Gert. Peiffer, Sternengasse. ‒ Mathias Sieffener, Bäcker, Entenpfuhl, mit Katharina Schmitz, Eigelstein.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 20. September 1848.

Angekommen: J. Jonas von Bingen; Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4251 Ctr.; v. Emster von Rotterdam mit 5138 Ctr.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied C Kaiser, M Wiebel Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A. Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber.

Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14.
nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr. 20
nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“

Rheinhöhe am 20. Sept. 5′ 10″.

Bekanntmachung.

Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsammlung Nr. 14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß in Folge dessen die Versendung, namentlich von Kassen-Anweisungen, ohne Deklaration aufhören, oder sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht:

So kostet beispielsweise:

ein Brief von Köln nach Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer,
undeklarirt 2 Sgr.,

ein Brief von Köln nach Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer,
undeklarirt 9 Sgr.,
deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr.

ein Brief von Köln nach Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer,
undeklarirt 12 1/2 Sgr.,
deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr.

Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen.

Berlin, den 21. Juni 1848.

General-Postamt.
(gez.) v. Schaper.

Todes-Anzeige.

Gestern Abend 11 1/2 Uhr entschlummerte nach längern Leiden, gestärkt durch die Heilmittel der katholischen Kirche, sanft zum bessern Dasein unser theuerster unvergeßlicher Gatte und Vater, der königliche Notar Hermann Jos. Dübyen im 52sten Lebensjahre.

Seine Mitbürger und wer sonst seinem reinen Leben und umfassenden Wirken näher gestanden, werden die Größe dieses Verlustes und die Tiefe unseres Schmerzes ermessen, und uns ihre stille Theilnahme widmen.

Cöln, 20. Sept. 1848.

Christin a Dübyen, geb. Herfeldt.
August Dübyen.
Hugo Dübyen.
Amalia Dübyen.
Johanna Scherer,
geb. Dübyen.
Jacob Scherer.

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß zu Rotterdam am Donnerstag den 10. Oktober 1848, von ihr zum Verkaufe gebracht werden:

1156 Pack 5 Kisten Java-Tabak, lagernd daselbst.

1489 Pack dito dito zu Amsterdam.

Die Notizen und Verkaufs-Bedingungen sollen zeitig ausgegeben werden.

F. Schuurman, Präsident.

Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair.

Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen, welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte.

Friedr. Custodis,

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden:

Zu Rotterdam am Donnerstag den 21. September 1848:

797 ganze 1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;

139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst;

mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.

Zu Amsterdam am Montag den 25. September 1848-

207 ganze 1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;

151 Kisten Java-Cochenille lagernd daselbst;

Unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.

Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andere Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten an den Markt bringen wird.

Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.

Amsterdam, 16. August 1848.

Van der Oudermeulen, Präsident.

J. Schuurmann, Direktor, z. Z. Sekretär.

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“ auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird:

44868BündelStuhlrohr Bindrotting,lagernd zu Amsterdam.
39706BündelStuhlrohr Bindrotting,lagernd zu Rotterdam,

durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.

Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.

Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben.

Amsterdam, 21. August 1848.

Van der Oudermeulen, Präsident.

Geudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Das von Sr. erzbischöflichen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem Anhange:

Gebet und Anliegen in der jetzt so hart bedrängten Zeit und Kriegsgefahren.

Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag den 22. September 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte hierselbst Tische, Stühle, eine Kommode, ein Kleiderschrank, ein Ofen nebst Zubehör, Kupferstiche, sodann eine bedeutende Quantität Tapeten, öffentlich dem Letztbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher, Fülles.

Leise Anfrage.

Pförtnerin Malgen, auf dem Neumarkt Nr. 34, läßt du dich nicht mehr sprechen ‒ bist du vielleicht mit der Gehirnentzündung geplagt? Jedoch ich berufe mich auf das alte Sprüchwort, wo der Teufel nicht selbst kommen kann, da schickt er ein altes Weib.

F. F.......r.

Der dahier am Bollwerk Nr. 1, in der Nähe der Bahnhöfe, der Rheinischen und Köln-Mindener Eisenbahn und der Landungsplätze, der sämmtlichen Dampfboote gelegene Gasthof zum Schützenhofe, mit einem Salon und 23 Zimmern, verbunden mit einer Restauration und bedeutenden Schenkwirthschaft steht zu vermiethen, zu verkaufen oder gegen einen kleineres Haus zu vertauschen. Das Nähere bei M. Sieben am Frankenthurm Nr. 23.

Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr. Stienen in Kommission gegeben:

Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht.

Von F. Anneke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie.

Preis 2 Sgr.

Die Goldberger'schen galvano-elektrischen Reumatismus-Ketten sind bei G. W. Schlechter in Köln per Stück zu 1 Thlr. und 1 1/2 Thlr., nebst Gebrauchszettel zu haben, und von den ersten Aerzten Deuschlands anerkannt.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Freiligrath! ein Gedicht.

Preis 1 1/2 Sgr.

In wenigen Tagen wurden hiervon Tausende von Exemplaren verkauft.

Der wohlbekannte Herr, welcher vorigen Sonntag Königsstraße Nro. 5 einen Stock und einen Hut mitgenommen hat, wird ersucht, solche dort gleich zurück zu geben, wenn er nicht durch andere Maßregeln hierzu gezwungen sein will.

Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4.

Theater-Anzeige.

Donnerstag den 21. Sept.:

(Zum Eestenmale):

Jean Bart am Hofe.

Historisches Luftspiel in 4 Akten von P. C. Berger.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

<TEI>
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        <head>Hinter-Indien.</head>
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          <head>
            <bibl>
              <author>*</author>
            </bibl>
          </head>
          <p>Im Königreiche Siam, das seit langer Zeit eine zahlreiche Bevölkerung von chinesischen       Kolonisten enthält, kam es zu einem sehr ernsthaften Aufstande. Jene Kolonisten, die sich       vornehmlich mit Seidenbau beschäftigen, wurden durch immer neue Steuern endlich zum Aeußersten       getrieben. Sie organisirten sich zu einer förmlichen Armee, schlugen mehrmals die königl.       Truppen in die Flucht, bemächtigten sich der Festung Tschu-Sug-San, die von 60 Kanonen       vertheidigt wurde, wählten sich einen neuen König und rückten gegen die Hauptstadt Bangkok       vor. Hier jedoch wandte sich das Glück. Der aus dem Kriege gegen Cambodscha bekannte General       Tschao-Kin-Bodin trat ihnen mit 10,000 Mann und zahlreicher Artillerie entgegen und brachte       ihnen eine vollständige Niederlage bei. Die Festung wurde nach 4 tägigem Sturme wieder erobert       und nachdem zwischen 8-10,000 Insurgenten gefallen waren, der alte Zustand hergestellt. Gehen       aber die Bedrückungen wie bisher fort, so kann es unmöglich auf lange Zeit ruhig bleiben, und       dann wird es wahrscheinlich, daß der König &#x201E;von Gottes Gnaden&#x201C; sein Leben mit einem Stricke um       den Hals, d. h. am Galgen, beschließt! Die chinesischen Kolonisten meinen, das sei die       wohlfeilste Exekution.</p>
        </div>
      </div>
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        <head>Nachtrag.</head>
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          <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 19. Sept.</head>
          <p>Die Stadt ist ruhig &#x2012; von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den       Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen:</p>
          <p>1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln;</p>
          <p>2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit       Deutschlands auszusprechen und</p>
          <p>3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung       auszusprechen.</p>
          <p>Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und       Auerswald's.</p>
        </div>
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          <head>Frankfurt, 19. Sept.</head>
          <p>Unter der Rubrik &#x201E;Amtliches&#x201C; enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im       Laufe des 18. erschienen.</p>
          <p>Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier       stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der       Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium       aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu       schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich       unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen       National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst       zu ergreifen.</p>
          <p>Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft       und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen       sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits       wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt.</p>
          <p>Frankfurt, den 18. September 1848.</p>
          <p>Das Reichsministerium des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen       so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das       Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit       allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken.</p>
          <p>Frankfurt, den 18. September 1848.</p>
          <p>Der interim. Reichsminister des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die       geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil       genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath       zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden       würde.</p>
          <p>Frankfurt, den 18. September 1848.</p>
          <p>Der interim. Reichsminister des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand       erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren       Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand       leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich       behandelt.</p>
          <p>Frankfurt, den 18 September 1848</p>
          <p>Der Reichsverweser <hi rendition="#g">Johann.</hi> </p>
          <p>Der Reichsminister des Innern <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die       Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und       Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen       unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht       längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze       behandelt.</p>
          <p>Frankfurt a M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr.</p>
          <p>Der interimistische Reichsminister des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung:</p>
          <p><hi rendition="#g">Frankfurt,</hi> 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der       gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe       zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch       gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum       Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war       noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde.       Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern       Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher       letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den       von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise       war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier       Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und       zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An       mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von       Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des       Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am       Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem       Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc.</p>
          <p>Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und       Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7       bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und       hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe       als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter       Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der       Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10       Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der       Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten       läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren       befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald.</p>
          <p>Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: &#x201E;Die Börse blieb gestern geschlossen;       es konnten also durchaus keine Geschäfte in Staatspapieren gemacht werden.&#x201C; Beklagenswerthe       Wucherer!</p>
        </div>
        <div xml:id="ar108_033" type="jArticle">
          <head>Frankfurt, 19. Sept.</head>
          <p>G. Metternich ist heute Morgen, als er ruhig über die Straße ging, von Soldaten verhaftet       und schwer in den Hals durch Stiche verwundet worden.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar108_034" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt, 19. Sept.</head>
          <p>Wie es heißt, standen 2000 bewaffnete Hanauer vor den Thoren, die sich an dem Kampfe       betheiligen wollten, wenn die Insurgenten die Republik ausrufen wollten.</p>
          <p>Jahn wird vermißt. Nach Einigen wäre er in Bockenheim erschlagen worden; Andere versichern,       daß er wohl bald aus einem Keller ans Tageslicht kriechen wird.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar108_035" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 20. Sept.</head>
          <p>Reisende erzählen, daß in Koblenz das Haus des Abg. Adams, welcher sich an dem       volksverrätherischen Beschluß über Annahme des Waffenstillstands betheiligte, vom Volke       demolirt worden sei.</p>
        </div>
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      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </head>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>Den 16. Wilh. Friedr., S. v. Carl Friedr. Gehricke Eisenbahn-Ingenieur, Weberstraße.</p>
          <p>Den 17. Alwine Carol. Adolph., T. v. Wilh. Schultz, Kaufm., Heum. &#x2012; Anna Cath., T. v. Herm.       Breuer, Schlosserm., Schnurg. &#x2012; Elis. Ottilie Friedr., T. v. Wilh. Ferd. Kirchner, Kaufm.,       Hochstr. &#x2012; Cath., T. v. Mich. Jos. Bresser, Schneider, Schafenstr. &#x2012; Christ., S. Pet. Edler,       Tagl., Ortmannsg. &#x2012; Gottfr., S. v. Jac. Pering, Faßb., Kupferg. &#x2012; Joh Wilh. Hub., S. v. Pet.       Jos. Fluß, Schuhmacher, Severinstr. &#x2012; Maria Joh., T. v. Math. Schmitz, Tuchdekatirer,       Perlenpfuhl.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>Den 17. Marg. Röhrig, 9 M. alt, Aar. &#x2012; Wilh. Louise Schneider, 3 M. 7 T. alt, Hämerg. &#x2012;       Gertrud Krahe, Wwe. Bouri, 64 J. alt, Weißbütteng. &#x2012; Christian Moll, 4 J. alt, Kostg. &#x2012; Helena       Fink, 1 J. 8 M. alt, Marsilst. &#x2012; Heinr. Lulsdorff, ohne Gew. 60 J. alt, Wwr.       Minoritenspital.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Heiraths-Ankündigungen.</hi> </p>
          <p>Friedrich Weiß, Wwr., Zuckerarbeiter, Machabäerstr., mit Anna Maria Melder, Andreaskloster.       &#x2012; Engelbert Fleischheuer, Ackerer, mit Maria Balbina Fleischheuer, beide Thürmchenswall. &#x2012;       Joh. Mausbach, Tapezirer, Hochstraße, mit Sophia Conrads, Bruckenstraße. &#x2012; Cornelius, Becker,       Tagl., zu Deckstein mit Christina Heiligers, Severinstr. &#x2012; Joh. Andr. Pütz, Kfm., Johannstr.,       mit Anna Gert. Peiffer, Sternengasse. &#x2012; Mathias Sieffener, Bäcker, Entenpfuhl, mit Katharina       Schmitz, Eigelstein.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anzeigen.</hi> </head>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Schifffahrts-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Köln, 20. September 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> J. Jonas von Bingen; Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4251       Ctr.; v. Emster von Rotterdam mit 5138 Ctr.</p>
            <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh.       Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach       Andernach und Neuwied C Kaiser, M Wiebel Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach       der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem       Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A.       Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber.</p>
            <p>Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14.<lb/>
nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr.       20<lb/>
nach Stettin Capt Range, Bark &#x201E;Fortschritt.&#x201C;</p>
            <p>Rheinhöhe am 20. Sept. 5&#x2032; 10&#x2033;.</p>
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            <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p>
            <p>Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsammlung Nr. 14) ist das       Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post       bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß in Folge dessen die Versendung,       namentlich von Kassen-Anweisungen, <hi rendition="#g">ohne Deklaration</hi> aufhören, oder       sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit       nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene       Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen       Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung       undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen       zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für       deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der       Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht:</p>
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          <div type="jAn">
            <p>Todes-Anzeige.</p>
            <p>Gestern Abend 11 1/2 Uhr entschlummerte nach längern Leiden, gestärkt durch die Heilmittel       der katholischen Kirche, sanft zum bessern Dasein unser theuerster unvergeßlicher Gatte und       Vater, <hi rendition="#b">der königliche Notar</hi> Hermann Jos. Dübyen im 52sten       Lebensjahre.</p>
            <p>Seine Mitbürger und wer sonst seinem reinen Leben und umfassenden Wirken näher gestanden,       werden die Größe dieses Verlustes und die Tiefe unseres Schmerzes ermessen, und uns ihre       stille Theilnahme widmen.</p>
            <p>Cöln, 20. Sept. 1848.</p>
            <p><hi rendition="#b">Christin a Dübyen,</hi> geb. <hi rendition="#b">Herfeldt.<lb/>
August Dübyen.<lb/>
Hugo Dübyen.<lb/>
Amalia Dübyen.<lb/>
Johanna Scherer,</hi> geb. <hi rendition="#b">Dübyen.<lb/>
Jacob Scherer.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Niederländische <hi rendition="#b">Handels-Gesellschaft.</hi> </p>
            <p>Die Direktion macht bekannt, daß <hi rendition="#b">zu Rotterdam am Donnerstag den 10.        Oktober 1848,</hi> von ihr zum Verkaufe gebracht werden:</p>
            <p><list><item>1156 Pack</item><item>5 Kisten</item><trailer rendition="#leftBraced">Java-Tabak, lagernd daselbst.</trailer></list><lb/>
1489 Pack dito dito zu       Amsterdam.</p>
            <p>Die Notizen und Verkaufs-Bedingungen sollen zeitig ausgegeben werden.</p>
            <p><hi rendition="#g">F. Schuurman,</hi> Präsident.</p>
            <p><hi rendition="#g">Goudswaard,</hi> Direktor z. Z. Sekretair.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen,        welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich        Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Friedr. Custodis,</hi> </hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Niederländische <hi rendition="#b">Handels-Gesellschaft.</hi> </p>
            <p>Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den       hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten       bestehen werden:</p>
            <p> <hi rendition="#b">Zu Rotterdam am Donnerstag den 21. September 1848:</hi> </p>
            <p><list><item>797 ganze</item><item>1152 halbe u. viertel</item><trailer rendition="#leftBraced">Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;</trailer></list><lb/>
139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst;</p>
            <p>mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren,       im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Zu Amsterdam am Montag den 25. September 1848-</hi> </p>
            <p><list><item>207 ganze</item><item>1643 halbe u. viertel</item><trailer rendition="#leftBraced">Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;</trailer></list><lb/>
151 Kisten Java-Cochenille lagernd daselbst;</p>
            <p>Unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus       den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.</p>
            <p>Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren       gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andere Partieen Indigo und Cochenille, als die       oben bezeichneten an den Markt bringen wird.</p>
            <p>Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.</p>
            <p>Amsterdam, 16. August 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Van der Oudermeulen,</hi> Präsident.</p>
            <p><hi rendition="#g">J. Schuurmann,</hi> Direktor, z. Z. Sekretär.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Niederländische <hi rendition="#b">Handels-Gesellschaft.</hi> </p>
            <p>Die Direktion macht bekannt, daß sie <hi rendition="#b">Zu Amsterdam am Dienstag, den 26.        September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt &#x201E;de Zwaan&#x201C; auf dem Nieuwendyk,</hi> verkaufen wird:</p>
            <table>
              <row>
                <cell>44868</cell>
                <cell>Bündel</cell>
                <cell>Stuhlrohr Bindrotting,</cell>
                <cell>lagernd zu Amsterdam.</cell>
              </row>
              <row>
                <cell>39706</cell>
                <cell>Bündel</cell>
                <cell>Stuhlrohr Bindrotting,</cell>
                <cell>lagernd zu Rotterdam,</cell>
              </row>
            </table>
            <p>durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.</p>
            <p>Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen,       und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.</p>
            <p>Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden       zeitig ausgegeben.</p>
            <p>Amsterdam, 21. August 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Van der Oudermeulen,</hi> Präsident.</p>
            <p><hi rendition="#g">Geudswaard,</hi> Direkt., z. Z. Sekretär.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bei <hi rendition="#g">W. A. Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:</p>
            <p>Das von Sr. erzbischöflichen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem       Anhange:</p>
            <p>Gebet und Anliegen in der <hi rendition="#b">jetzt so hart bedrängten Zeit und</hi> Kriegsgefahren.</p>
            <p>Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits       eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Gerichtlicher Verkauf.</p>
            <p>Am Freitag den 22. September 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte hierselbst       Tische, Stühle, eine Kommode, ein Kleiderschrank, ein Ofen nebst Zubehör, Kupferstiche, sodann       eine bedeutende Quantität Tapeten, öffentlich dem Letztbietenden gegen baare Zahlung verkauft       werden.</p>
            <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Fülles.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Leise Anfrage.</hi> </p>
            <p>Pförtnerin Malgen, auf dem Neumarkt Nr. 34, läßt du dich nicht mehr sprechen &#x2012; bist du       vielleicht mit der Gehirnentzündung geplagt? Jedoch ich berufe mich auf das alte Sprüchwort,       wo der Teufel nicht selbst kommen kann, da schickt er ein altes Weib.</p>
            <p>F. F.......r.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Der dahier am Bollwerk Nr. 1, in der Nähe der Bahnhöfe, der Rheinischen und Köln-Mindener       Eisenbahn und der Landungsplätze, der sämmtlichen Dampfboote gelegene Gasthof zum <hi rendition="#b">Schützenhofe,</hi> mit einem Salon und 23 Zimmern, verbunden mit einer       Restauration und bedeutenden Schenkwirthschaft steht zu vermiethen, zu verkaufen oder gegen       einen kleineres Haus zu vertauschen. Das Nähere bei M. <hi rendition="#g">Sieben</hi> am       Frankenthurm Nr. 23.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Im Verlag von <hi rendition="#b">Bernh. Dietz</hi> ist erschienen und der Buchhandlung von       Gebr. <hi rendition="#b">Stienen</hi> in Kommission gegeben:</p>
            <p>Wie's jetzt im <hi rendition="#b">preußischen Heere</hi> aussieht.</p>
            <p>Von <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">F. Anneke,</hi></hi>ehemals Lieutenant in der       preußischen Artillerie.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Preis 2 Sgr.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Die Goldberger'schen galvano-elektrischen</hi> Reumatismus-Ketten sind       bei <hi rendition="#b">G. W. Schlechter in Köln</hi> per Stück zu 1 Thlr. und 1 1/2 Thlr.,       nebst Gebrauchszettel zu haben, und von den ersten Aerzten Deuschlands anerkannt.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:</p>
            <p><hi rendition="#b">Freiligrath!</hi> ein Gedicht.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Preis 1 1/2 Sgr.</hi> </p>
            <p>In wenigen Tagen wurden hiervon Tausende von Exemplaren verkauft.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Der wohlbekannte Herr, welcher vorigen Sonntag Königsstraße Nro. 5 einen Stock und einen Hut       mitgenommen hat, wird ersucht, solche dort gleich zurück zu geben, wenn er nicht durch andere       Maßregeln hierzu gezwungen sein will.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Donnerstag den 21. Sept.:</p>
            <p>(Zum Eestenmale):</p>
            <p>Jean Bart am Hofe.</p>
            <p>Historisches Luftspiel in 4 Akten von <hi rendition="#g">P. C. Berger.</hi> </p>
          </div>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von <hi rendition="#g">J. W Dietz,</hi> unter Hutmacher Nro. 17.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0540/0004] Hinter-Indien. * Im Königreiche Siam, das seit langer Zeit eine zahlreiche Bevölkerung von chinesischen Kolonisten enthält, kam es zu einem sehr ernsthaften Aufstande. Jene Kolonisten, die sich vornehmlich mit Seidenbau beschäftigen, wurden durch immer neue Steuern endlich zum Aeußersten getrieben. Sie organisirten sich zu einer förmlichen Armee, schlugen mehrmals die königl. Truppen in die Flucht, bemächtigten sich der Festung Tschu-Sug-San, die von 60 Kanonen vertheidigt wurde, wählten sich einen neuen König und rückten gegen die Hauptstadt Bangkok vor. Hier jedoch wandte sich das Glück. Der aus dem Kriege gegen Cambodscha bekannte General Tschao-Kin-Bodin trat ihnen mit 10,000 Mann und zahlreicher Artillerie entgegen und brachte ihnen eine vollständige Niederlage bei. Die Festung wurde nach 4 tägigem Sturme wieder erobert und nachdem zwischen 8-10,000 Insurgenten gefallen waren, der alte Zustand hergestellt. Gehen aber die Bedrückungen wie bisher fort, so kann es unmöglich auf lange Zeit ruhig bleiben, und dann wird es wahrscheinlich, daß der König „von Gottes Gnaden“ sein Leben mit einem Stricke um den Hals, d. h. am Galgen, beschließt! Die chinesischen Kolonisten meinen, das sei die wohlfeilste Exekution. Nachtrag. !!! Frankfurt, 19. Sept. Die Stadt ist ruhig ‒ von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen: 1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln; 2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit Deutschlands auszusprechen und 3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung auszusprechen. Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und Auerswald's. Frankfurt, 19. Sept. Unter der Rubrik „Amtliches“ enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im Laufe des 18. erschienen. Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst zu ergreifen. Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt. Frankfurt, den 18. September 1848. Das Reichsministerium des Innern: Schmerling. Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken. Frankfurt, den 18. September 1848. Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling. Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden würde. Frankfurt, den 18. September 1848. Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling. Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich behandelt. Frankfurt, den 18 September 1848 Der Reichsverweser Johann. Der Reichsminister des Innern Schmerling. Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze behandelt. Frankfurt a M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr. Der interimistische Reichsminister des Innern: Schmerling. Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung: Frankfurt, 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde. Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc. Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7 bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10 Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald. Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: „Die Börse blieb gestern geschlossen; es konnten also durchaus keine Geschäfte in Staatspapieren gemacht werden.“ Beklagenswerthe Wucherer! Frankfurt, 19. Sept. G. Metternich ist heute Morgen, als er ruhig über die Straße ging, von Soldaten verhaftet und schwer in den Hals durch Stiche verwundet worden. * Frankfurt, 19. Sept. Wie es heißt, standen 2000 bewaffnete Hanauer vor den Thoren, die sich an dem Kampfe betheiligen wollten, wenn die Insurgenten die Republik ausrufen wollten. Jahn wird vermißt. Nach Einigen wäre er in Bockenheim erschlagen worden; Andere versichern, daß er wohl bald aus einem Keller ans Tageslicht kriechen wird. * Köln, 20. Sept. Reisende erzählen, daß in Koblenz das Haus des Abg. Adams, welcher sich an dem volksverrätherischen Beschluß über Annahme des Waffenstillstands betheiligte, vom Volke demolirt worden sei. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. Den 16. Wilh. Friedr., S. v. Carl Friedr. Gehricke Eisenbahn-Ingenieur, Weberstraße. Den 17. Alwine Carol. Adolph., T. v. Wilh. Schultz, Kaufm., Heum. ‒ Anna Cath., T. v. Herm. Breuer, Schlosserm., Schnurg. ‒ Elis. Ottilie Friedr., T. v. Wilh. Ferd. Kirchner, Kaufm., Hochstr. ‒ Cath., T. v. Mich. Jos. Bresser, Schneider, Schafenstr. ‒ Christ., S. Pet. Edler, Tagl., Ortmannsg. ‒ Gottfr., S. v. Jac. Pering, Faßb., Kupferg. ‒ Joh Wilh. Hub., S. v. Pet. Jos. Fluß, Schuhmacher, Severinstr. ‒ Maria Joh., T. v. Math. Schmitz, Tuchdekatirer, Perlenpfuhl. Sterbefälle. Den 17. Marg. Röhrig, 9 M. alt, Aar. ‒ Wilh. Louise Schneider, 3 M. 7 T. alt, Hämerg. ‒ Gertrud Krahe, Wwe. Bouri, 64 J. alt, Weißbütteng. ‒ Christian Moll, 4 J. alt, Kostg. ‒ Helena Fink, 1 J. 8 M. alt, Marsilst. ‒ Heinr. Lulsdorff, ohne Gew. 60 J. alt, Wwr. Minoritenspital. Heiraths-Ankündigungen. Friedrich Weiß, Wwr., Zuckerarbeiter, Machabäerstr., mit Anna Maria Melder, Andreaskloster. ‒ Engelbert Fleischheuer, Ackerer, mit Maria Balbina Fleischheuer, beide Thürmchenswall. ‒ Joh. Mausbach, Tapezirer, Hochstraße, mit Sophia Conrads, Bruckenstraße. ‒ Cornelius, Becker, Tagl., zu Deckstein mit Christina Heiligers, Severinstr. ‒ Joh. Andr. Pütz, Kfm., Johannstr., mit Anna Gert. Peiffer, Sternengasse. ‒ Mathias Sieffener, Bäcker, Entenpfuhl, mit Katharina Schmitz, Eigelstein. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 20. September 1848. Angekommen: J. Jonas von Bingen; Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4251 Ctr.; v. Emster von Rotterdam mit 5138 Ctr. In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied C Kaiser, M Wiebel Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A. Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber. Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14. nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr. 20 nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“ Rheinhöhe am 20. Sept. 5′ 10″. Bekanntmachung. Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsammlung Nr. 14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß in Folge dessen die Versendung, namentlich von Kassen-Anweisungen, ohne Deklaration aufhören, oder sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht: So kostet beispielsweise: ein Brief von Köln nach Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer, undeklarirt 2 Sgr., ein Brief von Köln nach Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer, undeklarirt 9 Sgr., deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr. ein Brief von Köln nach Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer, undeklarirt 12 1/2 Sgr., deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr. Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen. Berlin, den 21. Juni 1848. General-Postamt. (gez.) v. Schaper. Todes-Anzeige. Gestern Abend 11 1/2 Uhr entschlummerte nach längern Leiden, gestärkt durch die Heilmittel der katholischen Kirche, sanft zum bessern Dasein unser theuerster unvergeßlicher Gatte und Vater, der königliche Notar Hermann Jos. Dübyen im 52sten Lebensjahre. Seine Mitbürger und wer sonst seinem reinen Leben und umfassenden Wirken näher gestanden, werden die Größe dieses Verlustes und die Tiefe unseres Schmerzes ermessen, und uns ihre stille Theilnahme widmen. Cöln, 20. Sept. 1848. Christin a Dübyen, geb. Herfeldt. August Dübyen. Hugo Dübyen. Amalia Dübyen. Johanna Scherer, geb. Dübyen. Jacob Scherer. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß zu Rotterdam am Donnerstag den 10. Oktober 1848, von ihr zum Verkaufe gebracht werden: 1156 Pack 5 Kisten Java-Tabak, lagernd daselbst. 1489 Pack dito dito zu Amsterdam. Die Notizen und Verkaufs-Bedingungen sollen zeitig ausgegeben werden. F. Schuurman, Präsident. Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair. Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen, welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte. Friedr. Custodis, Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden: Zu Rotterdam am Donnerstag den 21. September 1848: 797 ganze 1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; 139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt. Zu Amsterdam am Montag den 25. September 1848- 207 ganze 1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; 151 Kisten Java-Cochenille lagernd daselbst; Unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen. Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andere Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten an den Markt bringen wird. Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 16. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. J. Schuurmann, Direktor, z. Z. Sekretär. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“ auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird: 44868 Bündel Stuhlrohr Bindrotting, lagernd zu Amsterdam. 39706 Bündel Stuhlrohr Bindrotting, lagernd zu Rotterdam, durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht. Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849. Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 21. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Geudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär. Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben: Das von Sr. erzbischöflichen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem Anhange: Gebet und Anliegen in der jetzt so hart bedrängten Zeit und Kriegsgefahren. Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 22. September 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte hierselbst Tische, Stühle, eine Kommode, ein Kleiderschrank, ein Ofen nebst Zubehör, Kupferstiche, sodann eine bedeutende Quantität Tapeten, öffentlich dem Letztbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Leise Anfrage. Pförtnerin Malgen, auf dem Neumarkt Nr. 34, läßt du dich nicht mehr sprechen ‒ bist du vielleicht mit der Gehirnentzündung geplagt? Jedoch ich berufe mich auf das alte Sprüchwort, wo der Teufel nicht selbst kommen kann, da schickt er ein altes Weib. F. F.......r. Der dahier am Bollwerk Nr. 1, in der Nähe der Bahnhöfe, der Rheinischen und Köln-Mindener Eisenbahn und der Landungsplätze, der sämmtlichen Dampfboote gelegene Gasthof zum Schützenhofe, mit einem Salon und 23 Zimmern, verbunden mit einer Restauration und bedeutenden Schenkwirthschaft steht zu vermiethen, zu verkaufen oder gegen einen kleineres Haus zu vertauschen. Das Nähere bei M. Sieben am Frankenthurm Nr. 23. Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr. Stienen in Kommission gegeben: Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht. Von F. Anneke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie. Preis 2 Sgr. Die Goldberger'schen galvano-elektrischen Reumatismus-Ketten sind bei G. W. Schlechter in Köln per Stück zu 1 Thlr. und 1 1/2 Thlr., nebst Gebrauchszettel zu haben, und von den ersten Aerzten Deuschlands anerkannt. So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Freiligrath! ein Gedicht. Preis 1 1/2 Sgr. In wenigen Tagen wurden hiervon Tausende von Exemplaren verkauft. Der wohlbekannte Herr, welcher vorigen Sonntag Königsstraße Nro. 5 einen Stock und einen Hut mitgenommen hat, wird ersucht, solche dort gleich zurück zu geben, wenn er nicht durch andere Maßregeln hierzu gezwungen sein will. Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4. Theater-Anzeige. Donnerstag den 21. Sept.: (Zum Eestenmale): Jean Bart am Hofe. Historisches Luftspiel in 4 Akten von P. C. Berger. Der Gerant: Korff. Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 108. Köln, 21. September 1848, S. 0540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz108_1848/4>, abgerufen am 24.11.2024.