Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 107. Köln, 20. September 1848. Beilage.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Truppen zurück- und aus der Stadt ziehen; er hat keinen Minister zur Contrasignatur des Befehls gefunden. Die Friedensdeputation: Simon von Trier, Boddien, Rösler von Oels, Giskra und mehrere der Linken durcheilten mit einem Offizier, weiße Tücher schwenkend, die Zeile bis zum Kampfplatz. Ich schließe mich der Deputation an. Schüsse fallen um uns her. Neben mir wird ein darmstädter Offizier in den Kopf verwundet. Mit Mühe gelingt es, das Feuern an diesem Platz (Ecke der Allerheiligenstraße) zu sistiren. Die Deputation eilt zurück zum General Nobili, um den Frieden zu vermitteln. Von beiden Theilen wurde viel aus den Häusern gefeuert. Die reichen Bürger haben Soldaten in ihre Häuser genommen, und letztere schießen aus den Häusern auf das Volk. Viel Blut ist auf beiden Seiten geflossen. Es ist noch kein gutes Ende abzusehen, wenn die Soldaten nicht zuerst die Positionen und die Stadt verlassen. Das Volk wird seine Posten nicht verlassen. Die Barrikaden sind sehr fest, der Kampfplatz gut gewählt, ohne Artillerie die Barrikaden nicht zu nehmen.

6 Uhr Abend. Statt des versprochenen Friedens sprengt soeben Artillerie durch die Straßen. Voran der Rittmeister von Boddien (Abgeordneter der Rechten). Vor und hinter den Kanonen hessische Kavallerie. - Furchtbarer Jubelruf der Preußen und der guten Bürger geleitet sie bis vor die Barrikaden. So eben geht eine neue Deputation vom demokratisch-republikanischen Verein nach Bockenheim zum Reichsverweser, die Bedingungen des Volks vorzulegen. Das Kanoniren wird beginnen, die Post wird versperrt, ich muß nach Haus, der Brief geht 1/2 7 Uhr ab. Von den Ende des Kampfs keine Rede.

14 Arnsberg, 16. September.

In den ersten Wochen nach der März-Revolution glaubte das Volk, jetzt sei das alte Verfolgungssystem zu Grabe getragen, die Polizeitücke sei überwunden. Die Täuschung wurde ihm bald benommen. Es währte nicht lange, so begannen politische Verhaftungen; es folgten Verurtheilungen; und was im April und Mai kein Mensch strafbar zu finden wagte, das wurde zu Hochverrath, Beamtenbeleidigung etc. gestempelt.

Es wäre fast zu wundern gewesen, hätte Arnsberg, wo der Geist der Bureaukratie und des Stockpreußenthums sich so trefflich zu konserviren wußte, hinter solchen löblichen Beispielen zurückgestanden. Im hiesigen Wochenblatt vom 10. Mai c. war ein vom Architekten Friedrich Koch in Neheim unterzeichneter Aufsatz erschienen, welcher die unter den Augen des Bürgermeister Dienslage vorgegangenen Wahlumtriebe mit Angabe der Namen beleuchtete und dem "Neheimer Klüngel" die Maske abriß. Alles bleibt wochen-, ja monatelang mäuschenstill. Allein das Ministerium Auerswald-Hansemann arbeitete so vortrefflich im Weinberge der reaktionären Herren, daß Hr. Architekt Koch schon Anfang dieses Monats vom hiesigen Land- und Stadtgericht eine Vorladung auf den 23. d. M. erhielt, um sich "wegen Beleidigung des Bürgermeistrr D. im Amte" zur "fiskalischen" Untersuchung zu stellen. Das Schriftstück besagt, daß die Untersuchung auf Antrag der kgl. Regierung eingeleitet worden. Also 4 Monate nach Erscheinen des Artikels zieht man Hrn. Koch zur Untersuchung. Und während uns im März zugeschworen wurde, daß künftig alle politischen und Preßprozesse öffentlich und vor Geschwornen verhandelt werden sollten: schleppt man die Bürger ganz wie sonst vor die geheime Behme, deren Mitglieder in ihrer Mehrheit eben so wenig das Vertrauen des Volkes genießen, als jene landrechtlichen Paragraphen, nach denen sie urtheilen. So weit unsere neueste Errungenschaft!

Amtliche-Nachrichten.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 25. August d. J. ist der im § 20 des Porto-Tax-Regulativs vom 18. Dezember 1824 vorgeschriebene Frankirungszwang bei Absendung rekommandirter Briefe vom 1. Oktober d. J. ab aufgehoben worden. Alle übrigen Vorschriften über die Versendung rekommandirter Briefe bleiben in Kraft. Die Bezahlung der Rekommandations-Gebühr hat in allen Fällen gleichzeitig mit dem Porto für den Brief ku erfolgen.

Berlin, den 15. September 1848.

General-Post-Amt.

Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln.

Sitzung vom 7. Sept. 1848. Abends 6 Uhr.

Die Berathung des Elementar-Schulbudgets pro 1848 ward fortgesetzt und vollständig erledigt. - Auf den Antrag der, mit der nähern Untersuchung beauftragten Kommission, wurde die Herstellung der schadhaften nördlichen Flügelmauer am Sicherheitshafen genehmigt und der dafür erforderliche Kredit von prptr. 2500 Thlr bewilligt. - Ebenso wurde die Anlage eines Verbindungskanals zwischen dem Neumarkte und dem Laach, dessen Kosten circa 900 Thlr. betragen, auf den motivirten Antrag des Stadtbaumeisters genehmigt. - Zur Untersuchung des baulichen Zustandes der St. Andreaskirche ward eine, aus vier Mitgliedern bestehende, Kommission ernannt. - Die in der Sitzung vom 4. d. Mts. beschlossene Kommission, welche in Verbindung mit der Verwaltung die nöthigen Einleitungen und Vorbereitungen zur Einführung einer Vermögens- oder Einkommensteuer treffen soll, ward auf sechs Mitglieder festgesetzt und deren Wahl sofort vorgenommen. - Auf ein Gesuch des Arbeiter-Vereins, um Bewilligung einer Unterstützung von 100 Thlrn. Behufs Beschickung des Gesellen-Kongresses in Frankfurt am Main durch Deputirte, ward beschlossen, zuvörderst den nähern Nachweis zu begehren, ob, wo und in welchem Umfange dieser Kongreß Statt finde, da dem Gemeinderathe bis jetzt nichts davon bekannt sei.

Schließlich wurde auf den Antrag der mit der Untersuchung beauftragten Kommission beschlossen, vom 1. September d. J. ab die Schlachthausgebühren von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. pro Stück großes Vieh zu ermäßigen und diese Ermäßigung so lange andauern zu lassen, bis der, auf Grund des Regulativs für die Erhebung, Verwaltung und Berechnung der Schlachthausgebühren zu Köln, ermittelte Rechnungsüberschuß dieser Gebühren pro 1836 - 47 im Gesammtbetrage von 1422 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. absorbirt sei.

Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden ergebenst anzuzeigen.

Köln und Frankfurt a. M., 17. Sept. 1848.

J. J. C. Braun.

Maria Magdalena Braun geb. Melzer.

Amtliche Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, am Montag den 2. Oktober d. J. hier stattfindenden großen Viehmarkt, folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich:

1. für denjenigen, welcher den besten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 100 Thaler;
2. für denjenigen, welcher den zweitbesten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
3. für denjenigen, welcher die beste Kuh zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
4. für denjenigen, welcher die beste Verse zum hiesigen Markte bringt, 30 Thaler, und
5. für denjenigen, welcher das meiste Vieh zum hiesigen Markte bringt, 20 Thaler.

Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen werden.

Die Beurtheilung des Viehes, resp.die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation.

Köln, den 16. September 1848.

Das Oberbürgermeisteramt.

Lieferung von 11,000 Scheffel Geriß.

Nachdem der Versuch zu einer Vereinigung sämmtlicher hiesiger Geriß- und Kohlenhändler zum Zwecke der Lieferung von circa 11,000 Scheffeln Geriß für die Armen der Stadt Köln zu keinem annehmbaren Resultate geführt, ist eine neue Vergantung der fraglichen Geriß-Lieferung pro 1848-49 auf dem Wege schriftlicher Submissionen beliebt worden.

Demzufolge werden die hiesigen Geriß-Hüttenbesitzer ergebenst ersucht, ihre desfallsigen versiegelten Preis-Offerten pro Scheffel Geriß unter näherer Bezeichnung der Lage ihrer Gerißhütten, längstens bis Montag den 25. September c., Morgens 10 Uhr, auf unserm Verwaltungs-Sekretariate, Cäcilienstraße hierselbst, woselbst auch die Bedingungen eingesehen werden können, unter der Aufschrift:
"Submission zur Lieferung des Gerisses für die Armen der Stadt Köln pro 1848-49"
gefälligst abgeben zu wollen.

Die Eröffnung der eingegangenen Submissionen erfolgt an demselben Tage, Nachmittags 3 Uhr, wobei die Anwesenheit der Submittenten gewünscht wird.

Köln, den 15. September 1848.

Die Armen-Verwaltung II. und III. Abth.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:

Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott.

Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für katholische Christen.

Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen.

Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation.

Preisin schönem farbigenTitel15 Sgr.
Preisin bronzirtemTitel10 Sgr.
Preisinschwarz. DruckTitel7 1/2 Sgr.

Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.

Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17 zu haben:

Das neue goldene A B C für das deutsche Volk.

Von Fischbach.

Preis 1 1/2 Sgr.

Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfohlen werden.

Neue Kölnische Zeitung.

Für Bürger, Bauern und Soldaten.

Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn- und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln "am Alten Ufer 5-7," eine Treppe hoch, auswärts (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern. Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind a 6 Pfg. zu haben.

Köln, 7. Sept. 1848.

Die Herausgeber: F. Anneke und F. Beust.

Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder Reisender ein anderweitiges Engagement.

Offerten unter A. A. besorgt die Expedition d. Zeitung.

Freie Volksblätter.

Die "Freien Volksblätter" erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. - Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis.

Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. - Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; - und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. - Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!

Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen.

Köln, im September 1848.

Die Redaktion, Bernh. Dietz.

Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.

Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.

Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. - Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.

Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Tägliche Unterhaltungen mit Gott.

Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen.

Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.

Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr.

Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.

In Amsterdam liegen in Ladung nach:

Rio-Janeiro: de Zeemeeuw, Cpt. Kayser.
New-York: May-Flower, Cpt. Hitschcock.
Syra, Constantinopel: Triest, Cpt. Hoveling.
Triest: Drie Broders, Cpt. Hubert.
Genua, Livorno: Ingenborg Carolina, Cpt. Jensen.
Marseille: het Zwoolsche Diep, Cpt. Plenzinga.
Porto: Gerard, Cpt. Huges.
Gyon: Sombra, Cpt. L. M. Labandera.
Lissabon: Hunderen, Cpt. Ouwehand.
Bordeaux: Trekvogel, Cpt. Lovius.
Petersburg: Hesperus, Cpt. de Jonge.
Riga: de Vriendschap, Cpt. Landeweer.
Königsberg: Welvaart, Cpt. Fenenga.
Danzig: Anna, Cpt. Bieze.
Stettin: Alida, Kuypers, Cpt. de Jong.
Copenhagen: Nije Pröven, Cpt. Dam.
Rostok, Elseneur, Bergen, Christiania, Drontheim, Hamburg, Bremen: verschiedene holländische Schiffe.

Hamburg: jede 5 Tage ein Dampfboot.

Merrem et Tholen in Amsterdam.

Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la regence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.

Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird - empfehle ich meine rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden.

Der Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein.

Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13.

Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.

Unter Goldschmiedt Nr. 13, bei Geschwister Ziegler sind eine neue Art Nachtlichter zu haben.

Bestes Mainzer Sauerkraut in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10.

Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.

Unter Goldschmidt Nr. 13.

Sarg-Magazin.

Bei Schmidt, Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu billigen Preisen zu haben.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Truppen zurück- und aus der Stadt ziehen; er hat keinen Minister zur Contrasignatur des Befehls gefunden. Die Friedensdeputation: Simon von Trier, Boddien, Rösler von Oels, Giskra und mehrere der Linken durcheilten mit einem Offizier, weiße Tücher schwenkend, die Zeile bis zum Kampfplatz. Ich schließe mich der Deputation an. Schüsse fallen um uns her. Neben mir wird ein darmstädter Offizier in den Kopf verwundet. Mit Mühe gelingt es, das Feuern an diesem Platz (Ecke der Allerheiligenstraße) zu sistiren. Die Deputation eilt zurück zum General Nobili, um den Frieden zu vermitteln. Von beiden Theilen wurde viel aus den Häusern gefeuert. Die reichen Bürger haben Soldaten in ihre Häuser genommen, und letztere schießen aus den Häusern auf das Volk. Viel Blut ist auf beiden Seiten geflossen. Es ist noch kein gutes Ende abzusehen, wenn die Soldaten nicht zuerst die Positionen und die Stadt verlassen. Das Volk wird seine Posten nicht verlassen. Die Barrikaden sind sehr fest, der Kampfplatz gut gewählt, ohne Artillerie die Barrikaden nicht zu nehmen.

6 Uhr Abend. Statt des versprochenen Friedens sprengt soeben Artillerie durch die Straßen. Voran der Rittmeister von Boddien (Abgeordneter der Rechten). Vor und hinter den Kanonen hessische Kavallerie. ‒ Furchtbarer Jubelruf der Preußen und der guten Bürger geleitet sie bis vor die Barrikaden. So eben geht eine neue Deputation vom demokratisch-republikanischen Verein nach Bockenheim zum Reichsverweser, die Bedingungen des Volks vorzulegen. Das Kanoniren wird beginnen, die Post wird versperrt, ich muß nach Haus, der Brief geht 1/2 7 Uhr ab. Von den Ende des Kampfs keine Rede.

14 Arnsberg, 16. September.

In den ersten Wochen nach der März-Revolution glaubte das Volk, jetzt sei das alte Verfolgungssystem zu Grabe getragen, die Polizeitücke sei überwunden. Die Täuschung wurde ihm bald benommen. Es währte nicht lange, so begannen politische Verhaftungen; es folgten Verurtheilungen; und was im April und Mai kein Mensch strafbar zu finden wagte, das wurde zu Hochverrath, Beamtenbeleidigung etc. gestempelt.

Es wäre fast zu wundern gewesen, hätte Arnsberg, wo der Geist der Bureaukratie und des Stockpreußenthums sich so trefflich zu konserviren wußte, hinter solchen löblichen Beispielen zurückgestanden. Im hiesigen Wochenblatt vom 10. Mai c. war ein vom Architekten Friedrich Koch in Neheim unterzeichneter Aufsatz erschienen, welcher die unter den Augen des Bürgermeister Dienslage vorgegangenen Wahlumtriebe mit Angabe der Namen beleuchtete und dem „Neheimer Klüngel“ die Maske abriß. Alles bleibt wochen-, ja monatelang mäuschenstill. Allein das Ministerium Auerswald-Hansemann arbeitete so vortrefflich im Weinberge der reaktionären Herren, daß Hr. Architekt Koch schon Anfang dieses Monats vom hiesigen Land- und Stadtgericht eine Vorladung auf den 23. d. M. erhielt, um sich „wegen Beleidigung des Bürgermeistrr D. im Amte“ zur „fiskalischen“ Untersuchung zu stellen. Das Schriftstück besagt, daß die Untersuchung auf Antrag der kgl. Regierung eingeleitet worden. Also 4 Monate nach Erscheinen des Artikels zieht man Hrn. Koch zur Untersuchung. Und während uns im März zugeschworen wurde, daß künftig alle politischen und Preßprozesse öffentlich und vor Geschwornen verhandelt werden sollten: schleppt man die Bürger ganz wie sonst vor die geheime Behme, deren Mitglieder in ihrer Mehrheit eben so wenig das Vertrauen des Volkes genießen, als jene landrechtlichen Paragraphen, nach denen sie urtheilen. So weit unsere neueste Errungenschaft!

Amtliche-Nachrichten.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 25. August d. J. ist der im § 20 des Porto-Tax-Regulativs vom 18. Dezember 1824 vorgeschriebene Frankirungszwang bei Absendung rekommandirter Briefe vom 1. Oktober d. J. ab aufgehoben worden. Alle übrigen Vorschriften über die Versendung rekommandirter Briefe bleiben in Kraft. Die Bezahlung der Rekommandations-Gebühr hat in allen Fällen gleichzeitig mit dem Porto für den Brief ku erfolgen.

Berlin, den 15. September 1848.

General-Post-Amt.

Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln.

Sitzung vom 7. Sept. 1848. Abends 6 Uhr.

Die Berathung des Elementar-Schulbudgets pro 1848 ward fortgesetzt und vollständig erledigt. ‒ Auf den Antrag der, mit der nähern Untersuchung beauftragten Kommission, wurde die Herstellung der schadhaften nördlichen Flügelmauer am Sicherheitshafen genehmigt und der dafür erforderliche Kredit von prptr. 2500 Thlr bewilligt. ‒ Ebenso wurde die Anlage eines Verbindungskanals zwischen dem Neumarkte und dem Laach, dessen Kosten circa 900 Thlr. betragen, auf den motivirten Antrag des Stadtbaumeisters genehmigt. ‒ Zur Untersuchung des baulichen Zustandes der St. Andreaskirche ward eine, aus vier Mitgliedern bestehende, Kommission ernannt. ‒ Die in der Sitzung vom 4. d. Mts. beschlossene Kommission, welche in Verbindung mit der Verwaltung die nöthigen Einleitungen und Vorbereitungen zur Einführung einer Vermögens- oder Einkommensteuer treffen soll, ward auf sechs Mitglieder festgesetzt und deren Wahl sofort vorgenommen. ‒ Auf ein Gesuch des Arbeiter-Vereins, um Bewilligung einer Unterstützung von 100 Thlrn. Behufs Beschickung des Gesellen-Kongresses in Frankfurt am Main durch Deputirte, ward beschlossen, zuvörderst den nähern Nachweis zu begehren, ob, wo und in welchem Umfange dieser Kongreß Statt finde, da dem Gemeinderathe bis jetzt nichts davon bekannt sei.

Schließlich wurde auf den Antrag der mit der Untersuchung beauftragten Kommission beschlossen, vom 1. September d. J. ab die Schlachthausgebühren von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. pro Stück großes Vieh zu ermäßigen und diese Ermäßigung so lange andauern zu lassen, bis der, auf Grund des Regulativs für die Erhebung, Verwaltung und Berechnung der Schlachthausgebühren zu Köln, ermittelte Rechnungsüberschuß dieser Gebühren pro 1836 - 47 im Gesammtbetrage von 1422 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. absorbirt sei.

Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden ergebenst anzuzeigen.

Köln und Frankfurt a. M., 17. Sept. 1848.

J. J. C. Braun.

Maria Magdalena Braun geb. Melzer.

Amtliche Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, am Montag den 2. Oktober d. J. hier stattfindenden großen Viehmarkt, folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich:

1. für denjenigen, welcher den besten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 100 Thaler;
2. für denjenigen, welcher den zweitbesten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
3. für denjenigen, welcher die beste Kuh zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
4. für denjenigen, welcher die beste Verse zum hiesigen Markte bringt, 30 Thaler, und
5. für denjenigen, welcher das meiste Vieh zum hiesigen Markte bringt, 20 Thaler.

Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen werden.

Die Beurtheilung des Viehes, resp.die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation.

Köln, den 16. September 1848.

Das Oberbürgermeisteramt.

Lieferung von 11,000 Scheffel Geriß.

Nachdem der Versuch zu einer Vereinigung sämmtlicher hiesiger Geriß- und Kohlenhändler zum Zwecke der Lieferung von circa 11,000 Scheffeln Geriß für die Armen der Stadt Köln zu keinem annehmbaren Resultate geführt, ist eine neue Vergantung der fraglichen Geriß-Lieferung pro 1848-49 auf dem Wege schriftlicher Submissionen beliebt worden.

Demzufolge werden die hiesigen Geriß-Hüttenbesitzer ergebenst ersucht, ihre desfallsigen versiegelten Preis-Offerten pro Scheffel Geriß unter näherer Bezeichnung der Lage ihrer Gerißhütten, längstens bis Montag den 25. September c., Morgens 10 Uhr, auf unserm Verwaltungs-Sekretariate, Cäcilienstraße hierselbst, woselbst auch die Bedingungen eingesehen werden können, unter der Aufschrift:
„Submission zur Lieferung des Gerisses für die Armen der Stadt Köln pro 1848-49“
gefälligst abgeben zu wollen.

Die Eröffnung der eingegangenen Submissionen erfolgt an demselben Tage, Nachmittags 3 Uhr, wobei die Anwesenheit der Submittenten gewünscht wird.

Köln, den 15. September 1848.

Die Armen-Verwaltung II. und III. Abth.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:

Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott.

Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für katholische Christen.

Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen.

Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation.

Preisin schönem farbigenTitel15 Sgr.
Preisin bronzirtemTitel10 Sgr.
Preisinschwarz. DruckTitel7 1/2 Sgr.

Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.

Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17 zu haben:

Das neue goldene A B C für das deutsche Volk.

Von Fischbach.

Preis 1 1/2 Sgr.

Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfohlen werden.

Neue Kölnische Zeitung.

Für Bürger, Bauern und Soldaten.

Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn- und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln „am Alten Ufer 5-7,“ eine Treppe hoch, auswärts (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern. Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind à 6 Pfg. zu haben.

Köln, 7. Sept. 1848.

Die Herausgeber: F. Anneke und F. Beust.

Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder Reisender ein anderweitiges Engagement.

Offerten unter A. A. besorgt die Expedition d. Zeitung.

Freie Volksblätter.

Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. ‒ Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis.

Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. ‒ Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; ‒ und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. ‒ Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!

Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen.

Köln, im September 1848.

Die Redaktion, Bernh. Dietz.

Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.

Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.

Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. ‒ Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.

Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Tägliche Unterhaltungen mit Gott.

Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen.

Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.

Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr.

Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.

In Amsterdam liegen in Ladung nach:

Rio-Janeiro: de Zeemeeuw, Cpt. Kayser.
New-York: May-Flower, Cpt. Hitschcock.
Syra, Constantinopel: Triest, Cpt. Hoveling.
Triest: Drie Broders, Cpt. Hubert.
Genua, Livorno: Ingenborg Carolina, Cpt. Jensen.
Marseille: het Zwoolsche Diep, Cpt. Plenzinga.
Porto: Gerard, Cpt. Huges.
Gyon: Sombra, Cpt. L. M. Labandera.
Lissabon: Hunderen, Cpt. Ouwehand.
Bordeaux: Trekvogel, Cpt. Lovius.
Petersburg: Hesperus, Cpt. de Jonge.
Riga: de Vriendschap, Cpt. Landeweer.
Königsberg: Welvaart, Cpt. Fenenga.
Danzig: Anna, Cpt. Bieze.
Stettin: Alida, Kuypers, Cpt. de Jong.
Copenhagen: Nije Pröven, Cpt. Dam.
Rostok, Elseneur, Bergen, Christiania, Drontheim, Hamburg, Bremen: verschiedene holländische Schiffe.

Hamburg: jede 5 Tage ein Dampfboot.

Merrem et Tholen in Amsterdam.

Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.

Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird ‒ empfehle ich meine rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden.

Der Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein.

Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13.

Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.

Unter Goldschmiedt Nr. 13, bei Geschwister Ziegler sind eine neue Art Nachtlichter zu haben.

Bestes Mainzer Sauerkraut in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10.

Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.

Unter Goldschmidt Nr. 13.

Sarg-Magazin.

Bei Schmidt, Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu billigen Preisen zu haben.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div xml:id="ar107b_006" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0002" n="0536"/>
Truppen zurück- und aus der Stadt ziehen; er hat keinen Minister zur       Contrasignatur des Befehls gefunden. Die Friedensdeputation: Simon von Trier, Boddien, Rösler       von Oels, Giskra und mehrere der Linken durcheilten mit einem Offizier, weiße Tücher       schwenkend, die Zeile bis zum Kampfplatz. Ich schließe mich der Deputation an. Schüsse fallen       um uns her. Neben mir wird ein darmstädter Offizier in den Kopf verwundet. Mit Mühe gelingt       es, das Feuern an diesem Platz (Ecke der Allerheiligenstraße) zu sistiren. Die Deputation eilt       zurück zum General Nobili, um den Frieden zu vermitteln. Von beiden Theilen wurde viel aus den       Häusern gefeuert. Die reichen Bürger haben Soldaten in ihre Häuser genommen, und letztere       schießen aus den Häusern auf das Volk. Viel Blut ist auf beiden Seiten geflossen. Es ist noch       kein gutes Ende abzusehen, wenn die Soldaten nicht zuerst die Positionen und die Stadt       verlassen. Das Volk wird seine Posten nicht verlassen. Die Barrikaden sind sehr fest, der       Kampfplatz gut gewählt, ohne Artillerie die Barrikaden nicht zu nehmen.</p>
          <p>6 Uhr Abend. Statt des versprochenen Friedens sprengt soeben <hi rendition="#g">Artillerie</hi> durch die Straßen. Voran der Rittmeister von Boddien (Abgeordneter der       Rechten). Vor und hinter den Kanonen hessische Kavallerie. &#x2012; Furchtbarer Jubelruf der Preußen       und der guten Bürger geleitet sie bis vor die Barrikaden. So eben geht eine neue Deputation       vom demokratisch-republikanischen Verein nach Bockenheim zum Reichsverweser, die Bedingungen       des Volks vorzulegen. Das Kanoniren wird beginnen, die Post wird versperrt, ich muß nach Haus,       der Brief geht 1/2 7 Uhr ab. Von den Ende des Kampfs keine Rede.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar107b_007" type="jArticle">
          <head><bibl><author>14</author></bibl> Arnsberg, 16. September.</head>
          <p>In den ersten Wochen nach der März-Revolution glaubte das Volk, jetzt sei das alte       Verfolgungssystem zu Grabe getragen, die Polizeitücke sei überwunden. Die Täuschung wurde ihm       bald benommen. Es währte nicht lange, so begannen politische Verhaftungen; es folgten       Verurtheilungen; und was im April und Mai kein Mensch strafbar zu finden wagte, das wurde zu       Hochverrath, Beamtenbeleidigung etc. gestempelt.</p>
          <p>Es wäre fast zu wundern gewesen, hätte Arnsberg, wo der Geist der Bureaukratie und des       Stockpreußenthums sich so trefflich zu konserviren wußte, hinter solchen löblichen Beispielen       zurückgestanden. Im hiesigen Wochenblatt vom 10. Mai c. war ein vom Architekten Friedrich <hi rendition="#g">Koch</hi> in Neheim unterzeichneter Aufsatz erschienen, welcher die unter den       Augen des Bürgermeister Dienslage vorgegangenen Wahlumtriebe mit Angabe der Namen beleuchtete       und dem &#x201E;Neheimer Klüngel&#x201C; die Maske abriß. Alles bleibt wochen-, ja monatelang mäuschenstill.       Allein das Ministerium Auerswald-Hansemann arbeitete so vortrefflich im Weinberge der       reaktionären Herren, daß Hr. Architekt Koch schon Anfang dieses Monats vom hiesigen Land- und       Stadtgericht eine Vorladung auf den 23. d. M. erhielt, um sich &#x201E;wegen Beleidigung des       Bürgermeistrr D. im Amte&#x201C; zur &#x201E;fiskalischen&#x201C; Untersuchung zu stellen. Das Schriftstück besagt,       daß die Untersuchung auf Antrag der kgl. Regierung eingeleitet worden. Also 4 Monate nach       Erscheinen des Artikels zieht man Hrn. Koch zur Untersuchung. Und während uns im März       zugeschworen wurde, daß künftig alle politischen und Preßprozesse öffentlich und vor       Geschwornen verhandelt werden sollten: schleppt man die Bürger ganz wie sonst vor die geheime       Behme, deren Mitglieder in ihrer Mehrheit eben so wenig das Vertrauen des Volkes genießen, als       jene landrechtlichen Paragraphen, nach denen sie urtheilen. So weit unsere neueste       Errungenschaft!</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Amtliche-Nachrichten.</head>
        <div xml:id="ar107b_008" type="jArticle">
          <p>Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 25. August d. J. ist der im § 20 des       Porto-Tax-Regulativs vom 18. Dezember 1824 vorgeschriebene Frankirungszwang bei Absendung       rekommandirter Briefe vom 1. Oktober d. J. ab aufgehoben worden. Alle übrigen Vorschriften       über die Versendung rekommandirter Briefe bleiben in Kraft. Die Bezahlung der       Rekommandations-Gebühr hat in allen Fällen gleichzeitig mit dem Porto für den Brief ku       erfolgen.</p>
          <p>Berlin, den 15. September 1848.</p>
          <p>General-Post-Amt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar107b_009" type="jArticle">
          <head>Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln.</head>
          <p>Sitzung vom 7. Sept. 1848. Abends 6 Uhr.</p>
          <p>Die Berathung des Elementar-Schulbudgets pro 1848 ward fortgesetzt und vollständig erledigt.       &#x2012; Auf den Antrag der, mit der nähern Untersuchung beauftragten Kommission, wurde die       Herstellung der schadhaften nördlichen Flügelmauer am Sicherheitshafen genehmigt und der dafür       erforderliche Kredit von prptr. 2500 Thlr bewilligt. &#x2012; Ebenso wurde die Anlage eines       Verbindungskanals zwischen dem Neumarkte und dem Laach, dessen Kosten circa 900 Thlr.       betragen, auf den motivirten Antrag des Stadtbaumeisters genehmigt. &#x2012; Zur Untersuchung des       baulichen Zustandes der St. Andreaskirche ward eine, aus vier Mitgliedern bestehende,       Kommission ernannt. &#x2012; Die in der Sitzung vom 4. d. Mts. beschlossene Kommission, welche in       Verbindung mit der Verwaltung die nöthigen Einleitungen und Vorbereitungen zur Einführung       einer Vermögens- oder Einkommensteuer treffen soll, ward auf sechs Mitglieder festgesetzt und       deren Wahl sofort vorgenommen. &#x2012; Auf ein Gesuch des Arbeiter-Vereins, um Bewilligung einer       Unterstützung von 100 Thlrn. Behufs Beschickung des Gesellen-Kongresses in Frankfurt am Main       durch Deputirte, ward beschlossen, zuvörderst den nähern Nachweis zu begehren, ob, wo und in       welchem Umfange dieser Kongreß Statt finde, da dem Gemeinderathe bis jetzt nichts davon       bekannt sei.</p>
          <p>Schließlich wurde auf den Antrag der mit der Untersuchung beauftragten Kommission       beschlossen, vom 1. September d. J. ab die Schlachthausgebühren von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. pro       Stück großes Vieh zu ermäßigen und diese Ermäßigung so lange andauern zu lassen, bis der, auf       Grund des Regulativs für die Erhebung, Verwaltung und Berechnung der Schlachthausgebühren zu       Köln, ermittelte Rechnungsüberschuß dieser Gebühren pro 1836 - 47 im Gesammtbetrage von 1422       Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. absorbirt sei.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p>Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden       ergebenst anzuzeigen.</p>
          <p>Köln und Frankfurt a. M., 17. Sept. 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">J. J. C. Braun.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Maria Magdalena Braun</hi> geb. <hi rendition="#g">Melzer.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Amtliche Bekanntmachung.</p>
          <p>Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur       Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den,       am <hi rendition="#g">Montag den 2. Oktober d. J.</hi> hier stattfindenden großen Viehmarkt,       folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich:</p>
          <list>
            <item>1. für denjenigen, welcher den <hi rendition="#g">besten Ochsen</hi> zum hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">100        Thaler;</hi> </item>
            <item>2. für denjenigen, welcher den <hi rendition="#g">zweitbesten Ochsen</hi> zum hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">50 Thaler;</hi> </item>
            <item>3. für denjenigen, welcher       die <hi rendition="#g">beste Kuh</hi> zum hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">50        Thaler;</hi> </item>
            <item>4. für denjenigen, welcher die <hi rendition="#g">beste Verse</hi> zum       hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">30 Thaler,</hi> und </item>
            <item>5. für denjenigen, welcher       das <hi rendition="#g">meiste Vieh</hi> zum hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">20        Thaler.</hi> </item>
          </list>
          <p>Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die       Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend       das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen       Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien       zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen       werden.</p>
          <p>Die Beurtheilung des Viehes, resp.die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den       hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation.</p>
          <p>Köln, den 16. September 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Das Oberbürgermeisteramt.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Lieferung von 11,000 Scheffel Geriß.</hi> </p>
          <p>Nachdem der Versuch zu einer Vereinigung sämmtlicher hiesiger Geriß- und Kohlenhändler zum       Zwecke der Lieferung von circa 11,000 Scheffeln Geriß für die Armen der Stadt Köln zu keinem       annehmbaren Resultate geführt, ist eine neue Vergantung der fraglichen Geriß-Lieferung pro       1848-49 auf dem Wege schriftlicher Submissionen beliebt worden.</p>
          <p>Demzufolge werden die hiesigen Geriß-Hüttenbesitzer ergebenst ersucht, ihre desfallsigen       versiegelten Preis-Offerten pro Scheffel Geriß unter näherer Bezeichnung der Lage ihrer       Gerißhütten, längstens bis Montag den 25. September c., Morgens 10 Uhr, auf unserm       Verwaltungs-Sekretariate, Cäcilienstraße hierselbst, woselbst auch die Bedingungen eingesehen       werden können, unter der Aufschrift:<lb/>
&#x201E;Submission zur Lieferung des Gerisses für die Armen       der Stadt Köln pro 1848-49&#x201C;<lb/>
gefälligst abgeben zu wollen.</p>
          <p>Die Eröffnung der eingegangenen Submissionen erfolgt an demselben Tage, Nachmittags 3 Uhr,       wobei die Anwesenheit der Submittenten gewünscht wird.</p>
          <p>Köln, den 15. September 1848.</p>
          <p>Die Armen-Verwaltung II. und III. Abth.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Im Verlage von W. A. <hi rendition="#g">Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist       erschienen:</p>
          <p><hi rendition="#b">Der fromme Christ</hi> im Gebete und in der Unterhaltung mit <hi rendition="#g">Gott.</hi> </p>
          <p>Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für <hi rendition="#b">katholische       Christen.</hi> </p>
          <p>Mit einer erbauenden Vorrede von <hi rendition="#b">einem katholischen Geistlichen.</hi> </p>
          <p>Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation.</p>
          <table>
            <row>
              <cell>Preis</cell>
              <cell>in</cell>
              <cell> schönem farbigen</cell>
              <cell>Titel</cell>
              <cell>15 Sgr.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Preis</cell>
              <cell>in</cell>
              <cell> bronzirtem</cell>
              <cell>Titel</cell>
              <cell>10 Sgr.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Preis</cell>
              <cell>in</cell>
              <cell>schwarz. Druck</cell>
              <cell>Titel</cell>
              <cell>7 1/2 Sgr.</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit       Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch       besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und       Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von       irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und       Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem       Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der       Verfasser auf's beste belohnt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Im Verlage von <hi rendition="#b">Bernh. Dietz</hi> ist erschienen und in Köln unter       Hutmacher Nr. 17 zu haben:</p>
          <p>Das neue goldene <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">A B C</hi></hi> für das deutsche       Volk.</p>
          <p>Von <hi rendition="#g">Fischbach.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">Preis 1</hi> 1/2 <hi rendition="#b">Sgr.</hi> </p>
          <p>Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste       Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer       hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfohlen werden.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Neue Kölnische Zeitung.</hi> </p>
          <p>Für Bürger, Bauern und Soldaten.</p>
          <p>Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung       sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks       vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein       Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn- und Festtagen, täglich Abends, 1/2       Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln &#x201E;am Alten Ufer 5-7,&#x201C; eine Treppe hoch, auswärts       (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern.       Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der       Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind à 6 Pfg. zu haben.</p>
          <p>Köln, 7. Sept. 1848.</p>
          <p>Die Herausgeber: <hi rendition="#b">F. Anneke</hi> und <hi rendition="#b">F. Beust.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und       italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch       Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder       Reisender ein anderweitiges Engagement.</p>
          <p>Offerten unter A. A. besorgt die Expedition d. Zeitung.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Freie Volksblätter.</hi> </p>
          <p>Die &#x201E;Freien Volksblätter&#x201C; erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines       fünfmonatlichen Bestehens. &#x2012; Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die       des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen <hi rendition="#g">breitesten demokratischen Basis.</hi> </p>
          <p>Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine <hi rendition="#g">Lüge,</hi> von der andern       nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber,       als vor dem 18. und 19. März. &#x2012; Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die       errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; &#x2012; und obgleich ein       Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von       neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes       besitzen. &#x2012; Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes,       sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen       begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen       die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle       Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!</p>
          <p>Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem <hi rendition="#g">volksfeindlichen Streben</hi> von dieser Seite, das Streben nach <hi rendition="#g">äußerster Freiheit</hi> entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit       gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des       preußischen Staates, in <hi rendition="#g">unserm</hi> Kreise zu wirken suchen, indem wir nur       in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten       und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten       gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit       neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu       unterstützen.</p>
          <p>Köln, im September 1848.</p>
          <p>Die Redaktion, <hi rendition="#b">Bernh. Dietz.</hi> </p>
          <p>Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene       Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.</p>
          <p>Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.</p>
          <p>Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die       Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. &#x2012; Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.</p>
          <p>Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei W. A. <hi rendition="#g">Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:</p>
          <p><hi rendition="#b">Tägliche Unterhaltungen</hi> mit <hi rendition="#b">Gott.</hi> </p>
          <p>Ein Gebet und Erbauungsbuch für <hi rendition="#b">katholische Christen.</hi> </p>
          <p>Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.</p>
          <p>Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr.</p>
          <p>Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den       gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat       zu empfehlen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">In Amsterdam</hi> liegen in Ladung nach:</p>
          <p><hi rendition="#g">Rio-Janeiro:</hi> de Zeemeeuw, Cpt. Kayser.<lb/><hi rendition="#g">New-York:</hi> May-Flower, Cpt. Hitschcock.<lb/><hi rendition="#g">Syra,</hi> Constantinopel: Triest, Cpt. Hoveling.<lb/><hi rendition="#g">Triest:</hi> Drie Broders, Cpt. Hubert.<lb/><hi rendition="#g">Genua, Livorno:</hi> Ingenborg Carolina, Cpt. Jensen.<lb/><hi rendition="#g">Marseille:</hi> het Zwoolsche Diep, Cpt. Plenzinga.<lb/><hi rendition="#g">Porto:</hi> Gerard, Cpt. Huges.<lb/><hi rendition="#g">Gyon:</hi> Sombra, Cpt. L. M. Labandera.<lb/><hi rendition="#g">Lissabon:</hi> Hunderen, Cpt. Ouwehand.<lb/><hi rendition="#g">Bordeaux:</hi> Trekvogel, Cpt. Lovius.<lb/><hi rendition="#g">Petersburg:</hi> Hesperus, Cpt. de Jonge.<lb/><hi rendition="#g">Riga:</hi> de Vriendschap, Cpt. Landeweer.<lb/><hi rendition="#g">Königsberg:</hi> Welvaart, Cpt. Fenenga.<lb/><hi rendition="#g">Danzig:</hi> Anna, Cpt. Bieze.<lb/><hi rendition="#g">Stettin:</hi> Alida, Kuypers, Cpt. de Jong.<lb/><hi rendition="#g">Copenhagen:</hi> Nije Pröven, Cpt. Dam.<lb/><hi rendition="#g">Rostok, Elseneur, Bergen, Christiania, Drontheim, Hamburg, Bremen:</hi> verschiedene holländische Schiffe.</p>
          <p><hi rendition="#g">Hamburg:</hi> jede 5 Tage ein Dampfboot.</p>
          <p><hi rendition="#b">Merrem et Tholen</hi> in Amsterdam.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in       Kost und Unterricht zu nehmen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird &#x2012; empfehle ich meine       rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden.</p>
          <p>Der Bürger Schlechter, <hi rendition="#b">zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird        sein.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und        Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin        bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung.        Auskunft ertheilt L. <hi rendition="#g">Schulz,</hi> unter Goldschmied Nr. 13.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik.        Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Unter Goldschmiedt Nr. 13, bei Geschwister <hi rendition="#g">Ziegler</hi> </hi> sind eine neue Art Nachtlichter zu haben.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Bestes Mainzer Sauerkraut</hi> in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße       Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine       Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.</p>
          <p>Unter Goldschmidt Nr. 13.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Sarg-Magazin.</p>
          <p>Bei <hi rendition="#g">Schmidt,</hi> Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu       billigen Preisen zu haben.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von <hi rendition="#g">J. W.       Dietz,</hi> unter Hutmacher 17.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0536/0002] Truppen zurück- und aus der Stadt ziehen; er hat keinen Minister zur Contrasignatur des Befehls gefunden. Die Friedensdeputation: Simon von Trier, Boddien, Rösler von Oels, Giskra und mehrere der Linken durcheilten mit einem Offizier, weiße Tücher schwenkend, die Zeile bis zum Kampfplatz. Ich schließe mich der Deputation an. Schüsse fallen um uns her. Neben mir wird ein darmstädter Offizier in den Kopf verwundet. Mit Mühe gelingt es, das Feuern an diesem Platz (Ecke der Allerheiligenstraße) zu sistiren. Die Deputation eilt zurück zum General Nobili, um den Frieden zu vermitteln. Von beiden Theilen wurde viel aus den Häusern gefeuert. Die reichen Bürger haben Soldaten in ihre Häuser genommen, und letztere schießen aus den Häusern auf das Volk. Viel Blut ist auf beiden Seiten geflossen. Es ist noch kein gutes Ende abzusehen, wenn die Soldaten nicht zuerst die Positionen und die Stadt verlassen. Das Volk wird seine Posten nicht verlassen. Die Barrikaden sind sehr fest, der Kampfplatz gut gewählt, ohne Artillerie die Barrikaden nicht zu nehmen. 6 Uhr Abend. Statt des versprochenen Friedens sprengt soeben Artillerie durch die Straßen. Voran der Rittmeister von Boddien (Abgeordneter der Rechten). Vor und hinter den Kanonen hessische Kavallerie. ‒ Furchtbarer Jubelruf der Preußen und der guten Bürger geleitet sie bis vor die Barrikaden. So eben geht eine neue Deputation vom demokratisch-republikanischen Verein nach Bockenheim zum Reichsverweser, die Bedingungen des Volks vorzulegen. Das Kanoniren wird beginnen, die Post wird versperrt, ich muß nach Haus, der Brief geht 1/2 7 Uhr ab. Von den Ende des Kampfs keine Rede. 14 Arnsberg, 16. September. In den ersten Wochen nach der März-Revolution glaubte das Volk, jetzt sei das alte Verfolgungssystem zu Grabe getragen, die Polizeitücke sei überwunden. Die Täuschung wurde ihm bald benommen. Es währte nicht lange, so begannen politische Verhaftungen; es folgten Verurtheilungen; und was im April und Mai kein Mensch strafbar zu finden wagte, das wurde zu Hochverrath, Beamtenbeleidigung etc. gestempelt. Es wäre fast zu wundern gewesen, hätte Arnsberg, wo der Geist der Bureaukratie und des Stockpreußenthums sich so trefflich zu konserviren wußte, hinter solchen löblichen Beispielen zurückgestanden. Im hiesigen Wochenblatt vom 10. Mai c. war ein vom Architekten Friedrich Koch in Neheim unterzeichneter Aufsatz erschienen, welcher die unter den Augen des Bürgermeister Dienslage vorgegangenen Wahlumtriebe mit Angabe der Namen beleuchtete und dem „Neheimer Klüngel“ die Maske abriß. Alles bleibt wochen-, ja monatelang mäuschenstill. Allein das Ministerium Auerswald-Hansemann arbeitete so vortrefflich im Weinberge der reaktionären Herren, daß Hr. Architekt Koch schon Anfang dieses Monats vom hiesigen Land- und Stadtgericht eine Vorladung auf den 23. d. M. erhielt, um sich „wegen Beleidigung des Bürgermeistrr D. im Amte“ zur „fiskalischen“ Untersuchung zu stellen. Das Schriftstück besagt, daß die Untersuchung auf Antrag der kgl. Regierung eingeleitet worden. Also 4 Monate nach Erscheinen des Artikels zieht man Hrn. Koch zur Untersuchung. Und während uns im März zugeschworen wurde, daß künftig alle politischen und Preßprozesse öffentlich und vor Geschwornen verhandelt werden sollten: schleppt man die Bürger ganz wie sonst vor die geheime Behme, deren Mitglieder in ihrer Mehrheit eben so wenig das Vertrauen des Volkes genießen, als jene landrechtlichen Paragraphen, nach denen sie urtheilen. So weit unsere neueste Errungenschaft! Amtliche-Nachrichten. Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 25. August d. J. ist der im § 20 des Porto-Tax-Regulativs vom 18. Dezember 1824 vorgeschriebene Frankirungszwang bei Absendung rekommandirter Briefe vom 1. Oktober d. J. ab aufgehoben worden. Alle übrigen Vorschriften über die Versendung rekommandirter Briefe bleiben in Kraft. Die Bezahlung der Rekommandations-Gebühr hat in allen Fällen gleichzeitig mit dem Porto für den Brief ku erfolgen. Berlin, den 15. September 1848. General-Post-Amt. Verhandlungen des Gemeinderaths zu Köln. Sitzung vom 7. Sept. 1848. Abends 6 Uhr. Die Berathung des Elementar-Schulbudgets pro 1848 ward fortgesetzt und vollständig erledigt. ‒ Auf den Antrag der, mit der nähern Untersuchung beauftragten Kommission, wurde die Herstellung der schadhaften nördlichen Flügelmauer am Sicherheitshafen genehmigt und der dafür erforderliche Kredit von prptr. 2500 Thlr bewilligt. ‒ Ebenso wurde die Anlage eines Verbindungskanals zwischen dem Neumarkte und dem Laach, dessen Kosten circa 900 Thlr. betragen, auf den motivirten Antrag des Stadtbaumeisters genehmigt. ‒ Zur Untersuchung des baulichen Zustandes der St. Andreaskirche ward eine, aus vier Mitgliedern bestehende, Kommission ernannt. ‒ Die in der Sitzung vom 4. d. Mts. beschlossene Kommission, welche in Verbindung mit der Verwaltung die nöthigen Einleitungen und Vorbereitungen zur Einführung einer Vermögens- oder Einkommensteuer treffen soll, ward auf sechs Mitglieder festgesetzt und deren Wahl sofort vorgenommen. ‒ Auf ein Gesuch des Arbeiter-Vereins, um Bewilligung einer Unterstützung von 100 Thlrn. Behufs Beschickung des Gesellen-Kongresses in Frankfurt am Main durch Deputirte, ward beschlossen, zuvörderst den nähern Nachweis zu begehren, ob, wo und in welchem Umfange dieser Kongreß Statt finde, da dem Gemeinderathe bis jetzt nichts davon bekannt sei. Schließlich wurde auf den Antrag der mit der Untersuchung beauftragten Kommission beschlossen, vom 1. September d. J. ab die Schlachthausgebühren von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. pro Stück großes Vieh zu ermäßigen und diese Ermäßigung so lange andauern zu lassen, bis der, auf Grund des Regulativs für die Erhebung, Verwaltung und Berechnung der Schlachthausgebühren zu Köln, ermittelte Rechnungsüberschuß dieser Gebühren pro 1836 - 47 im Gesammtbetrage von 1422 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. absorbirt sei. Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden ergebenst anzuzeigen. Köln und Frankfurt a. M., 17. Sept. 1848. J. J. C. Braun. Maria Magdalena Braun geb. Melzer. Amtliche Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, am Montag den 2. Oktober d. J. hier stattfindenden großen Viehmarkt, folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich: 1. für denjenigen, welcher den besten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 100 Thaler; 2. für denjenigen, welcher den zweitbesten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler; 3. für denjenigen, welcher die beste Kuh zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler; 4. für denjenigen, welcher die beste Verse zum hiesigen Markte bringt, 30 Thaler, und 5. für denjenigen, welcher das meiste Vieh zum hiesigen Markte bringt, 20 Thaler. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen werden. Die Beurtheilung des Viehes, resp.die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation. Köln, den 16. September 1848. Das Oberbürgermeisteramt. Lieferung von 11,000 Scheffel Geriß. Nachdem der Versuch zu einer Vereinigung sämmtlicher hiesiger Geriß- und Kohlenhändler zum Zwecke der Lieferung von circa 11,000 Scheffeln Geriß für die Armen der Stadt Köln zu keinem annehmbaren Resultate geführt, ist eine neue Vergantung der fraglichen Geriß-Lieferung pro 1848-49 auf dem Wege schriftlicher Submissionen beliebt worden. Demzufolge werden die hiesigen Geriß-Hüttenbesitzer ergebenst ersucht, ihre desfallsigen versiegelten Preis-Offerten pro Scheffel Geriß unter näherer Bezeichnung der Lage ihrer Gerißhütten, längstens bis Montag den 25. September c., Morgens 10 Uhr, auf unserm Verwaltungs-Sekretariate, Cäcilienstraße hierselbst, woselbst auch die Bedingungen eingesehen werden können, unter der Aufschrift: „Submission zur Lieferung des Gerisses für die Armen der Stadt Köln pro 1848-49“ gefälligst abgeben zu wollen. Die Eröffnung der eingegangenen Submissionen erfolgt an demselben Tage, Nachmittags 3 Uhr, wobei die Anwesenheit der Submittenten gewünscht wird. Köln, den 15. September 1848. Die Armen-Verwaltung II. und III. Abth. Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen: Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott. Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für katholische Christen. Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen. Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation. Preis in schönem farbigen Titel 15 Sgr. Preis in bronzirtem Titel 10 Sgr. Preis in schwarz. Druck Titel 7 1/2 Sgr. Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt. Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17 zu haben: Das neue goldene A B C für das deutsche Volk. Von Fischbach. Preis 1 1/2 Sgr. Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfohlen werden. Neue Kölnische Zeitung. Für Bürger, Bauern und Soldaten. Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn- und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln „am Alten Ufer 5-7,“ eine Treppe hoch, auswärts (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern. Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind à 6 Pfg. zu haben. Köln, 7. Sept. 1848. Die Herausgeber: F. Anneke und F. Beust. Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder Reisender ein anderweitiges Engagement. Offerten unter A. A. besorgt die Expedition d. Zeitung. Freie Volksblätter. Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. ‒ Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis. Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. ‒ Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; ‒ und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. ‒ Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur! Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen. Köln, im September 1848. Die Redaktion, Bernh. Dietz. Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören. Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren. Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. ‒ Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr. Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen. Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben: Tägliche Unterhaltungen mit Gott. Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen. Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation. Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr. Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen. In Amsterdam liegen in Ladung nach: Rio-Janeiro: de Zeemeeuw, Cpt. Kayser. New-York: May-Flower, Cpt. Hitschcock. Syra, Constantinopel: Triest, Cpt. Hoveling. Triest: Drie Broders, Cpt. Hubert. Genua, Livorno: Ingenborg Carolina, Cpt. Jensen. Marseille: het Zwoolsche Diep, Cpt. Plenzinga. Porto: Gerard, Cpt. Huges. Gyon: Sombra, Cpt. L. M. Labandera. Lissabon: Hunderen, Cpt. Ouwehand. Bordeaux: Trekvogel, Cpt. Lovius. Petersburg: Hesperus, Cpt. de Jonge. Riga: de Vriendschap, Cpt. Landeweer. Königsberg: Welvaart, Cpt. Fenenga. Danzig: Anna, Cpt. Bieze. Stettin: Alida, Kuypers, Cpt. de Jong. Copenhagen: Nije Pröven, Cpt. Dam. Rostok, Elseneur, Bergen, Christiania, Drontheim, Hamburg, Bremen: verschiedene holländische Schiffe. Hamburg: jede 5 Tage ein Dampfboot. Merrem et Tholen in Amsterdam. Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen. Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird ‒ empfehle ich meine rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden. Der Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein. Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13. Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57. Unter Goldschmiedt Nr. 13, bei Geschwister Ziegler sind eine neue Art Nachtlichter zu haben. Bestes Mainzer Sauerkraut in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10. Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert. Unter Goldschmidt Nr. 13. Sarg-Magazin. Bei Schmidt, Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu billigen Preisen zu haben. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz107b_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz107b_1848/2
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 107. Köln, 20. September 1848. Beilage, S. 0536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz107b_1848/2>, abgerufen am 18.12.2024.