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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 105. Köln, 17. September 1848.

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[Spaltenumbruch] kommission an die Stelle der in der letzten Zeit unter Guizot errichteten ähnlichen Behörde zur Beaufsichtigung und Schlichtung von Eisenbahnstreitigkeiten ein.

- Gestern fällte das Kriegsgericht nach viertägiger Debatte und Vernehmung eines Heeres von Zeugen, sein Urtheil gegen den berüchtigten Maire des 12. Bezirks, der auf Seite der Insurgenten mit Arago und Lamartine von den Barrikaden herab parlamentirt hatte. Pinel, Grandchamp, sein Name, wurde von Chair d'Est Ange vertheidigt, und hört, hört, nur zu 1jährigem simplem Gefängniß verurtheilt. Seinen Kameraden auf der Barikade, Bataillonschef Dupont, der sich geflüchtet, traf dagegen eine 10jährige Kettenstrafe in Contumaciam.

- Das "Bien Public" erklärt heute die von ihm gegebene Nachricht für ungenau: daß Hr. Labrousse, Gründer und Exdirektor der Brüsseler Handelsschule, und jetziger französischer Volksrepräsentant, vom König Leopold als französischer Gesandter in Brüssel zurückgewiesen sei.

Nationalversammlung Sitzung vom 14. September. Anfang 12 1/2 Uhr Mittags. Präsident Marrast. Tagesordnung: Die Debatte über das Recht auf Arbeit und Staatshülfe für den Armen, nach dem Antrage Matthieu's zum § 8. der Verfassungs Einleitung.

Bouhier de l'Ecluse bekämpft den Antrag; er gehe zu weit. Andererseits sei der Verfassungsentwurf zu engherzig; ihm zufolge müsse der Staat zwei Zwecke erfüllen, den Handel ermuntern und die Volksaufklärung durch gute Schulen heben. Das sei aber Alles, worauf man sich beschränken müsse.

Cremieur legt sein Ausschußgutachten über die erforderlichen Majoritäten bei den neuen Geschwornen-Gerichten auf ben Tisch.

Martin Bernard unterstützt das Arbeitsrecht. Es sei die schönste Ueberschrift welche die Versammlung der Verfassung geben könne. Der Geist der Assoziation wirke verjüngend auf die Gesellschaft, er versetze dem alten Gespenst "Politik" den Todesstoß. Der Staat müsse der Regulator des Kredits werden. Nur auf diese Weise sei eine vernünftige Transaktion zwischen Ueberfluß und Elend, Arm und Reich möglich.

Billault (allg. Aufmerksamkeit.) Ich bin kein Utopist, beginnt er; während meiner polit. Laufbahn bestrebte ich mich, stets praktisch zu sein. Ich gestehe es Euch ganz demüthig ich bin nur ein Republikaner du lendemain; aber ich hege die Ueberzeugung, daß jeder Ehrenmann sich dem republikanischen Prinzip weihen muß und daß wir, die den Staat als Gesammtgesellschaft repräsentiren, gütlich der Februar-Revolution Zugeständnisse machen müssen (allg. Erstaunen; Entsetzen zur Rechten, der Redner gehörte bekanntlich zu den einflußreichsten Glieder der ehmal. Kammerlinken.)

Duvergier de Hauranne warnt vor Uebertreibungen und bewies uns die Nothwendigkeit die Frage nakt und klar zu betrachten. Wohlan, ich rathe Ihm sich nicht von dem Glauben hinreissen zu lassen, daß Ihre sozialistischen Gegner die Welt einreissen wollten, um sie nachher wieder aufzubauen - im Studirzimmer. Es giebt unter den Sozialisten Leute, die allmählige Reform wollen, zu dieser Schule sog. Progressisten gehöre er Was verlangt man von Euch? Sollt Ihr Eure Staats-Einnahmen als Almosen vertheilen und das Volk umsonst füttern? Keineswegs. Wir verlangen nur die Anerkenntniß einer Schuld, die Ihr später bezahlen sollet. Ein altes Sprüchwort sagt: Adel verpflichtet," wohlan der Februarsieg sagt Euch: "Republik verpflichtet,"

Dufaure sucht den günstigen Eindruck zu verwischen, den Billault's Rede hervorbracht. Der Redner beharrt dabei, daß man die Pflicht zu Arbeitsgabe, aber nicht das Recht auf Arbeit in die Verfassung schreiben dürfe und schließt mit einer Voltaireschen Floskel.

Die Sitzung wird auf zehn Minuten aufgehoben. Dann erhält Lamartine das Wort.

Er berichtet von vornherein, daß er nicht für, sondern gegen das Amendement stimme, und den Fassungs-Ausschuß unterstützen werde.

Lamartine's Rede trug keinen bestimmten Charakter. Sie schwamm zwischen dem Amendement, dessen Geist er lobte, aber dessen Form er verurtheilte. Wir haben nie den poetischen Advokaten des Proletariats schwächer gesehen. Seine Rede wurde wohl gehört, aber sie machte fast gar keine Wirkung zur Linken.

Dufaure erwidert einige Worte. Keine Bedeutung.

Glais-Bizoin entwickelt sein Amendement, das die Worte eingeschoben wissen will:

"Der Arbeiter hat das Recht auf Existenz durch Arbeit und Staatshilfe, nach den Gesetzen."

Mathieu schließt sich dieser Fassung an.

Der Rapporteur protestirt

Goudchaur, Finanzminister, besteigt die Bühne, um das Amendement zu bekämpfen. Er beginnt wie gewöhnlich mit der Betheurung, sich sein ganzes Leben lang mit dem Arbeiterwohle beschäftigt zu haben. Er liebe die Arbeiter. Die Arbeiter ernähren die Regierung, nicht die Regierung die Arbeiter. (Beifall.) Allein der Kredit fehle ihnen und den müsse man ihnen verschaffen. (Gut) Dies könne ihnen aber nur die Ruhe und der Frieden des Landes geben, nicht jene socialistischen Lehren. (Oh! Oh!) Ja wohl, ihr Leute des Berges, die Welt wird ohne Euch und trotz Euch marschiren, denn Ihr wollt sie tödten.

Diese Worte rufen einen furchtbaren Tumult hervor. Goudchaur steht wie ein armer Sünder auf der Tribune. Endlich gönnt man ihm Gehör. Er leistet Abbitte und vollendet seine Rede über Hals und Kopf.

Lagrange stürzt auf die Bühne und treibt den Minister förmlich herunter. Gräßlicher Scandal. Lagrange protestirt im Namen des Berges gegen die blutigen Anschuldigungen Goudchaur

Die Rechte schreit: Schluß! Schluß der Debatte auf morgen!

Favre protestirt mit einigen Worten gegen den Schluß, aber vergebens G. Bizoins Amendement wird mit 596 gegen 187 verworfen und die Sitzung geschlossen.

Großbritannien.
* London, 14. Sept.

Die Nachrichten aus Irland, wie die vom Kontinent versetzten die Börse in große Unbehaglichkeit. Die Verhaftungen von Chartisten dauert fort. In Saddleworth (Yorkshire) wurden vorgestern wieder 12 Chartisten in's Gefängniß gesetzt.

* Dublin, 13. Sept.

Der "Kilkenny Moderator" enthält Folgendes:

"Es bleibt kein Zweifel mehr, daß sich in Tipperary eine Insurgentenschaar gesammelt hat, die zum Aeußersten entschlossen ist Das Hauptkorps der Insurgenten wird auf 4000 Mann angegeeben. Sie lagern auf Aubrey-Hill und in den angränzenden weitläutigen Schiefersteinbrüchen. Sie haben eine starke Stellung und mit großem Geschick die natürliche Festigkeit durch jedes Mittel erhöht. Die Führer müssen jedenfalls Militärs sein. Das Landvolk wird regelmäßig einexerzirt. Die meisten sind mit Piken, viele aber auch mit Büchsen bewaffnet. Es heißt, Richard O'Gorman sei der Chef und auch Doheny befinde sich unter ihnen. Sämmtliche Konstablergebäude sind angegriffen und zum Theil verbrannt worden. Ein Theil der Konstablers wudre entwaffnet; die übrigen flüchteten nach Clonmel und Carrick. Ein anderer Bericht meldet, daß 500 Bewaffnete aus der Grafschaft Waterford den Insurgenten zu Hülfe ziehen."

In Carrick herrschte die größte Aufregung. Einige Regimenter marschiren gegen die Insurgenten, welche in der Nacht auf allen Anhöhen Signalfeuer angezündet hatten. Diese Zeichen wurden weithin erwiedert. Bei der großen Militärmacht, die seit einigen Monaten Irland besetzt hält, wird diese neue Insurrektion keine lange Dauer haben. Wahrscheinlich werden sich aber dann eine Menge Guerilla's bilden.

Donaufürstenthümer.
Jaffy, 3. Sept.

Die Lage der Fürstenthümer wird ernstlicher. Großbritannien hat sich entschlossen, die Pforte gegenüber von Rußland in den Unterhandlungen über die Moldau und Walachei zu unterstützen. Der englische Konsul zu Bucharest hat der Regierung seine Glückwünsche dargebracht, daß die Pforte die von den Romanen verlangten Reformen anerkannt habe. Die türkischen Truppen sammeln sich. Man darf die Macht auf 300,000 Mann Türken und Egypter schätzen, welche unter Jbrahim Pascha Rußland die Spitze bieten können. Als letzte Friedensmaßregel war ein Adjutant Soliman Pascha's an General Duhamel mit der Aufforderung abgegangen, die Moldau zu räumen, da die Ordnung hergestellt und es nöthig sei, die durch die Umstände gebotenen Veränderungen in der Moldau auf demselben Fuß, wie in der Walachei vorzunehmen. Auf die Antwort des russischen Generals, daß er nur auf Befehle des Gesandten in Konstantinopel handeln durfe, ist Soliman Pascha sogleich dahin abgereist.

Nachtrag.
Frankfurt, 15. September.

Nationalversammlung. Es sprachen in der Waffenstillstandsfrage: Sylvester Jordan, Moritz, Blömer, Schoder, Mühlfeldt, Ghiskra, Literat Jordan aus Berlin (der von Radowitz sehr billig erworbene Apostat), Vogt. Nach Vogt wird die Debatte auf Morgen vertagt. Ein Resultat ist noch nicht vorherzusehen; eben so wenig ein Ministerium. Die Zahl der eingelaufenen Adressen, welche fast ohne Ausnahme die Zustimmung zu dem Beschluß vom 5ten aussprechen, beläuft sich auf 80.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
[Anzeige]
Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 13. Joh., S. v. Michel Richartz, Tagl., Schemmergasse. - Clotilde, T. v. Salomon Koppel, Kaufm., Hochstr - Martin, S. v. Joh. Werner Düssel, Schuster, Kranenbäumen.

Sterbefälle.

Jacob Meyer, 1 J. 11 M. alt, Kämmergasse. - Clem. Aug. Richrath, 1 J. 3 M. alt, kl. Griechenmarkt. - Maximilian Jos. Trivelli, 2 M. alt, Ursulastraße. - Wilh. Mühlens, 5 J. alt, Gereonswall. - Gert. Kaufmann, geb. Hilgers, 72 J. alt, Minoritenspital. - Melch. Meyer, Maurergeselle, 75 J. alt, Wwr., Minoritenspital. - Gudula Cotten, geb. Fasbender, 38 J. alt, Kämmergasse.

Heirathen.

Georg Gerh. Fischer, Schmied, v. Isselburg u. Cath. Deussen, v. Düsseldorf. - Joh. Gottl. Reinhardt, Stellmacher, Wwr., v. Pegau u. Conr. Carolina Stücker, v. Salzwerk. - Ludw. Kessel, Friseur, Wwr. v. Bonn und Maria Odilia Pauß v. Wevelinghoven. - Joh. Schmidt, Hausknecht, v. Horchheim und Elis. Schmitz v. hier. - Jacob Binzen, Dachdeckergeselle, v. Mesenich u. Maria Elis. Baltes, v. Traben. - Pet. Roesberg, Tagl., und Marg Delcour, beide v. hier. - Paul Bürvenich, Taglöhner, v Buschhoven, u. Cunigunda Pütz, v. Königswinter. - Pet. Rost, Stellmacher, und Anna Sophia Schrage beide v. hier.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 16. September 1848.

Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Peter Schneider vom Obermain.

Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M J. Deis nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel. C. Konigsfeld nach Duisburg. Seb. Schulz nach dem Niedermain. M. Roth nach dem Obermain. Wwb. Wilhelm Dunk nach Mannheim.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Budberg. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.

Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25.
Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth, Nr. 3
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark "Fortschritt."

Rheinhöhe am 16. Sept. 6' 1 1/2 ".

Brodpreis der Stadt Köln.

Vom 17. bis zum 24. Sept.

Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr 10 Pf.

Köln, 16. Sept. 1848

Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.

Cochem, 3. Sept. Der demokratische Verein hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß kein Mitglied die Kölnische Zeitung halten, auch kein Wirtshaus besuchen solle, wo die Kölnische Zeitung gehalten wird.

Koblenz. Der politische Klub hat in seiner Sitzung vom 5. c. folgenden Beschluß gefaßt: "Die Kölnische Zeitung vertritt nicht die Gesinnung der Rheinprovinz."

Koblenz, den 8. Sept. 1848.

Sprecher und Schriftführer des politischen Klubs.

Caspers. Dotzler.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird - empfehle ich meine rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden. Der Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein.

Freiwillige Versteigerung.

Am Montag den 18. d. M., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Hause Christophsstraße Nr. 1. C. verziehungshalber verschiedene wohlerhaltene Mobilien von Mahagoni und Nußbaumholz: als Sopha, Tische, Consol, Bettstellen, Porzellan und Küchengeräthschaften etc., gegen gleich baare Zahlung durch den Unterzeichneten versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Clören.

Einladung für die Bürgerwehrmänner der 16. Compagnie, auf Montag den 18. dieses zur Fahnenweihe und Feldmanöver am Gremberge.

Versammlung 2 U. im Standquartier.

Der Hauptmann.

Der zweite Rheinische Demokraten-Kongreß findet am 24. d. M. in Köln statt, und soll wo möglich, Morgens 10 Uhr, eröffnet werden. Die Abgeordneten wollen sich bis dahin im obern Saale bei Stollwerk oder im Pfälzerhofe (Appellhofplatz Nr. 17) melden.

Es sind auch Demokraten aus solchen Orten, wo keine Vereine bestehen, so wie Abgeordnete von Vereinen aus den die Provinz begränzenden Gegenden, welche sich noch keinem Kreisvororte angeschlossen haben, willkommen.

Adr. Dr. jur. H. Becker.

Der Kreis-Ausschuß.

Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen, welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte.

Friedr. Custodis,

Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.

Volks-Versammlung.

Am Sonntag den 17. dieses Monats findet zwischen 12 und 2 Uhr Mittags in Worringen eine große Volks-Versammlung statt.

Die Demokraten Kölns sind eingeladen sich daran zu betheiligen. Es werden Kähne von Worringen hier ankommen, um sie gegen Vergütung von 1 Sgr. an den Ort der Versammlung zu bringen. Man schreibt sich ein bei Simons im Kranz und heute (Freitag) Abend im demokratischen Verein im Eiserschen Saale.

Zur Rückfahrt kann die Eisenbahn (Station Langenfeld) benutzt werden.

Die Kähne fahren ab von der Trankgasse, Sonntag Morgens Punkt 8 Uhr.

Buchheimer Kirmeß.

Größtes Kaiserzelt.

Heute Sonntag den 17. September: große Tanzmusik wozu ich mir erlaube ein verehrliches Publikum ergebenst einzuladen.

Joh. Hub. Breuer.

Amtliche Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, am Montag den 2. Oktober d. J. hier stattfindenden großen Viehmarkt, folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich:

1. für denjenigen, welcher den besten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 100 Thaler;
2. für denjenigen, welcher den zweitbesten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
3. für denjenigen, welcher die beste Kuh zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
4. für denjenigen, welcher die beste Verse zum hiesigen Markte bringt, 30 Thaler, und
5. für denjenigen, welcher das meiste Vieh zum hiesigen Markte bringt, 20 Thaler.

Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen werden.

Die Beurtheilung des Viehes, resp. die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation.

Köln, den 16. September 1848.

Das Oberbürgermeisteramt.

Bürgerwehr General-Versammlung.

5. Compagnie.

Wegen wichtigen Berathungen Montag den 18. Abends 7 Uhr
bei Gottfried Zell,
Bollwerk Nr. 23.

Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder Reisender ein anderweitiges Engagement.

Offerten unter A. A besorgt die Expedition d. Zeitung.

Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.

Unter Goldschmidt Nr 13

Sarg-Magazin.

Bei Schmidt, Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu billigen Preisen zu haben.

Theater-Anzeige.

Montag den 18. Sept.:

Nachtwandlerin.

Große Oper in 3 Akten von Bellini.

Amina, Frl. Reuß als Gast.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

[Spaltenumbruch] kommission an die Stelle der in der letzten Zeit unter Guizot errichteten ähnlichen Behörde zur Beaufsichtigung und Schlichtung von Eisenbahnstreitigkeiten ein.

‒ Gestern fällte das Kriegsgericht nach viertägiger Debatte und Vernehmung eines Heeres von Zeugen, sein Urtheil gegen den berüchtigten Maire des 12. Bezirks, der auf Seite der Insurgenten mit Arago und Lamartine von den Barrikaden herab parlamentirt hatte. Pinel, Grandchamp, sein Name, wurde von Chair d'Est Ange vertheidigt, und hört, hört, nur zu 1jährigem simplem Gefängniß verurtheilt. Seinen Kameraden auf der Barikade, Bataillonschef Dupont, der sich geflüchtet, traf dagegen eine 10jährige Kettenstrafe in Contumaciam.

‒ Das „Bien Public“ erklärt heute die von ihm gegebene Nachricht für ungenau: daß Hr. Labrousse, Gründer und Exdirektor der Brüsseler Handelsschule, und jetziger französischer Volksrepräsentant, vom König Leopold als französischer Gesandter in Brüssel zurückgewiesen sei.

Nationalversammlung Sitzung vom 14. September. Anfang 12 1/2 Uhr Mittags. Präsident Marrast. Tagesordnung: Die Debatte über das Recht auf Arbeit und Staatshülfe für den Armen, nach dem Antrage Matthieu's zum § 8. der Verfassungs Einleitung.

Bouhier de l'Ecluse bekämpft den Antrag; er gehe zu weit. Andererseits sei der Verfassungsentwurf zu engherzig; ihm zufolge müsse der Staat zwei Zwecke erfüllen, den Handel ermuntern und die Volksaufklärung durch gute Schulen heben. Das sei aber Alles, worauf man sich beschränken müsse.

Cremieur legt sein Ausschußgutachten über die erforderlichen Majoritäten bei den neuen Geschwornen-Gerichten auf ben Tisch.

Martin Bernard unterstützt das Arbeitsrecht. Es sei die schönste Ueberschrift welche die Versammlung der Verfassung geben könne. Der Geist der Assoziation wirke verjüngend auf die Gesellschaft, er versetze dem alten Gespenst „Politik“ den Todesstoß. Der Staat müsse der Regulator des Kredits werden. Nur auf diese Weise sei eine vernünftige Transaktion zwischen Ueberfluß und Elend, Arm und Reich möglich.

Billault (allg. Aufmerksamkeit.) Ich bin kein Utopist, beginnt er; während meiner polit. Laufbahn bestrebte ich mich, stets praktisch zu sein. Ich gestehe es Euch ganz demüthig ich bin nur ein Republikaner du lendemain; aber ich hege die Ueberzeugung, daß jeder Ehrenmann sich dem republikanischen Prinzip weihen muß und daß wir, die den Staat als Gesammtgesellschaft repräsentiren, gütlich der Februar-Revolution Zugeständnisse machen müssen (allg. Erstaunen; Entsetzen zur Rechten, der Redner gehörte bekanntlich zu den einflußreichsten Glieder der ehmal. Kammerlinken.)

Duvergier de Hauranne warnt vor Uebertreibungen und bewies uns die Nothwendigkeit die Frage nakt und klar zu betrachten. Wohlan, ich rathe Ihm sich nicht von dem Glauben hinreissen zu lassen, daß Ihre sozialistischen Gegner die Welt einreissen wollten, um sie nachher wieder aufzubauen ‒ im Studirzimmer. Es giebt unter den Sozialisten Leute, die allmählige Reform wollen, zu dieser Schule sog. Progressisten gehöre er Was verlangt man von Euch? Sollt Ihr Eure Staats-Einnahmen als Almosen vertheilen und das Volk umsonst füttern? Keineswegs. Wir verlangen nur die Anerkenntniß einer Schuld, die Ihr später bezahlen sollet. Ein altes Sprüchwort sagt: Adel verpflichtet,“ wohlan der Februarsieg sagt Euch: „Republik verpflichtet,“

Dufaure sucht den günstigen Eindruck zu verwischen, den Billault's Rede hervorbracht. Der Redner beharrt dabei, daß man die Pflicht zu Arbeitsgabe, aber nicht das Recht auf Arbeit in die Verfassung schreiben dürfe und schließt mit einer Voltaireschen Floskel.

Die Sitzung wird auf zehn Minuten aufgehoben. Dann erhält Lamartine das Wort.

Er berichtet von vornherein, daß er nicht für, sondern gegen das Amendement stimme, und den Fassungs-Ausschuß unterstützen werde.

Lamartine's Rede trug keinen bestimmten Charakter. Sie schwamm zwischen dem Amendement, dessen Geist er lobte, aber dessen Form er verurtheilte. Wir haben nie den poetischen Advokaten des Proletariats schwächer gesehen. Seine Rede wurde wohl gehört, aber sie machte fast gar keine Wirkung zur Linken.

Dufaure erwidert einige Worte. Keine Bedeutung.

Glais-Bizoin entwickelt sein Amendement, das die Worte eingeschoben wissen will:

„Der Arbeiter hat das Recht auf Existenz durch Arbeit und Staatshilfe, nach den Gesetzen.“

Mathieu schließt sich dieser Fassung an.

Der Rapporteur protestirt

Goudchaur, Finanzminister, besteigt die Bühne, um das Amendement zu bekämpfen. Er beginnt wie gewöhnlich mit der Betheurung, sich sein ganzes Leben lang mit dem Arbeiterwohle beschäftigt zu haben. Er liebe die Arbeiter. Die Arbeiter ernähren die Regierung, nicht die Regierung die Arbeiter. (Beifall.) Allein der Kredit fehle ihnen und den müsse man ihnen verschaffen. (Gut) Dies könne ihnen aber nur die Ruhe und der Frieden des Landes geben, nicht jene socialistischen Lehren. (Oh! Oh!) Ja wohl, ihr Leute des Berges, die Welt wird ohne Euch und trotz Euch marschiren, denn Ihr wollt sie tödten.

Diese Worte rufen einen furchtbaren Tumult hervor. Goudchaur steht wie ein armer Sünder auf der Tribune. Endlich gönnt man ihm Gehör. Er leistet Abbitte und vollendet seine Rede über Hals und Kopf.

Lagrange stürzt auf die Bühne und treibt den Minister förmlich herunter. Gräßlicher Scandal. Lagrange protestirt im Namen des Berges gegen die blutigen Anschuldigungen Goudchaur

Die Rechte schreit: Schluß! Schluß der Debatte auf morgen!

Favre protestirt mit einigen Worten gegen den Schluß, aber vergebens G. Bizoins Amendement wird mit 596 gegen 187 verworfen und die Sitzung geschlossen.

Großbritannien.
* London, 14. Sept.

Die Nachrichten aus Irland, wie die vom Kontinent versetzten die Börse in große Unbehaglichkeit. Die Verhaftungen von Chartisten dauert fort. In Saddleworth (Yorkshire) wurden vorgestern wieder 12 Chartisten in's Gefängniß gesetzt.

* Dublin, 13. Sept.

Der „Kilkenny Moderator“ enthält Folgendes:

„Es bleibt kein Zweifel mehr, daß sich in Tipperary eine Insurgentenschaar gesammelt hat, die zum Aeußersten entschlossen ist Das Hauptkorps der Insurgenten wird auf 4000 Mann angegeeben. Sie lagern auf Aubrey-Hill und in den angränzenden weitläutigen Schiefersteinbrüchen. Sie haben eine starke Stellung und mit großem Geschick die natürliche Festigkeit durch jedes Mittel erhöht. Die Führer müssen jedenfalls Militärs sein. Das Landvolk wird regelmäßig einexerzirt. Die meisten sind mit Piken, viele aber auch mit Büchsen bewaffnet. Es heißt, Richard O'Gorman sei der Chef und auch Doheny befinde sich unter ihnen. Sämmtliche Konstablergebäude sind angegriffen und zum Theil verbrannt worden. Ein Theil der Konstablers wudre entwaffnet; die übrigen flüchteten nach Clonmel und Carrick. Ein anderer Bericht meldet, daß 500 Bewaffnete aus der Grafschaft Waterford den Insurgenten zu Hülfe ziehen.“

In Carrick herrschte die größte Aufregung. Einige Regimenter marschiren gegen die Insurgenten, welche in der Nacht auf allen Anhöhen Signalfeuer angezündet hatten. Diese Zeichen wurden weithin erwiedert. Bei der großen Militärmacht, die seit einigen Monaten Irland besetzt hält, wird diese neue Insurrektion keine lange Dauer haben. Wahrscheinlich werden sich aber dann eine Menge Guerilla's bilden.

Donaufürstenthümer.
Jaffy, 3. Sept.

Die Lage der Fürstenthümer wird ernstlicher. Großbritannien hat sich entschlossen, die Pforte gegenüber von Rußland in den Unterhandlungen über die Moldau und Walachei zu unterstützen. Der englische Konsul zu Bucharest hat der Regierung seine Glückwünsche dargebracht, daß die Pforte die von den Romanen verlangten Reformen anerkannt habe. Die türkischen Truppen sammeln sich. Man darf die Macht auf 300,000 Mann Türken und Egypter schätzen, welche unter Jbrahim Pascha Rußland die Spitze bieten können. Als letzte Friedensmaßregel war ein Adjutant Soliman Pascha's an General Duhamel mit der Aufforderung abgegangen, die Moldau zu räumen, da die Ordnung hergestellt und es nöthig sei, die durch die Umstände gebotenen Veränderungen in der Moldau auf demselben Fuß, wie in der Walachei vorzunehmen. Auf die Antwort des russischen Generals, daß er nur auf Befehle des Gesandten in Konstantinopel handeln durfe, ist Soliman Pascha sogleich dahin abgereist.

Nachtrag.
Frankfurt, 15. September.

Nationalversammlung. Es sprachen in der Waffenstillstandsfrage: Sylvester Jordan, Moritz, Blömer, Schoder, Mühlfeldt, Ghiskra, Literat Jordan aus Berlin (der von Radowitz sehr billig erworbene Apostat), Vogt. Nach Vogt wird die Debatte auf Morgen vertagt. Ein Resultat ist noch nicht vorherzusehen; eben so wenig ein Ministerium. Die Zahl der eingelaufenen Adressen, welche fast ohne Ausnahme die Zustimmung zu dem Beschluß vom 5ten aussprechen, beläuft sich auf 80.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
[Anzeige]
Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 13. Joh., S. v. Michel Richartz, Tagl., Schemmergasse. ‒ Clotilde, T. v. Salomon Koppel, Kaufm., Hochstr ‒ Martin, S. v. Joh. Werner Düssel, Schuster, Kranenbäumen.

Sterbefälle.

Jacob Meyer, 1 J. 11 M. alt, Kämmergasse. ‒ Clem. Aug. Richrath, 1 J. 3 M. alt, kl. Griechenmarkt. ‒ Maximilian Jos. Trivelli, 2 M. alt, Ursulastraße. ‒ Wilh. Mühlens, 5 J. alt, Gereonswall. ‒ Gert. Kaufmann, geb. Hilgers, 72 J. alt, Minoritenspital. ‒ Melch. Meyer, Maurergeselle, 75 J. alt, Wwr., Minoritenspital. ‒ Gudula Cotten, geb. Fasbender, 38 J. alt, Kämmergasse.

Heirathen.

Georg Gerh. Fischer, Schmied, v. Isselburg u. Cath. Deussen, v. Düsseldorf. ‒ Joh. Gottl. Reinhardt, Stellmacher, Wwr., v. Pegau u. Conr. Carolina Stücker, v. Salzwerk. ‒ Ludw. Kessel, Friseur, Wwr. v. Bonn und Maria Odilia Pauß v. Wevelinghoven. ‒ Joh. Schmidt, Hausknecht, v. Horchheim und Elis. Schmitz v. hier. ‒ Jacob Binzen, Dachdeckergeselle, v. Mesenich u. Maria Elis. Baltes, v. Traben. ‒ Pet. Roesberg, Tagl., und Marg Delcour, beide v. hier. ‒ Paul Bürvenich, Taglöhner, v Buschhoven, u. Cunigunda Pütz, v. Königswinter. ‒ Pet. Rost, Stellmacher, und Anna Sophia Schrage beide v. hier.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 16. September 1848.

Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Peter Schneider vom Obermain.

Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M J. Deis nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel. C. Konigsfeld nach Duisburg. Seb. Schulz nach dem Niedermain. M. Roth nach dem Obermain. Wwb. Wilhelm Dunk nach Mannheim.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Budberg. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.

Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25.
Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth, Nr. 3
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“

Rheinhöhe am 16. Sept. 6′ 1 1/2 ″.

Brodpreis der Stadt Köln.

Vom 17. bis zum 24. Sept.

Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr 10 Pf.

Köln, 16. Sept. 1848

Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.

Cochem, 3. Sept. Der demokratische Verein hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß kein Mitglied die Kölnische Zeitung halten, auch kein Wirtshaus besuchen solle, wo die Kölnische Zeitung gehalten wird.

Koblenz. Der politische Klub hat in seiner Sitzung vom 5. c. folgenden Beschluß gefaßt: „Die Kölnische Zeitung vertritt nicht die Gesinnung der Rheinprovinz.“

Koblenz, den 8. Sept. 1848.

Sprecher und Schriftführer des politischen Klubs.

Caspers. Dotzler.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird ‒ empfehle ich meine rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden. Der Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein.

Freiwillige Versteigerung.

Am Montag den 18. d. M., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Hause Christophsstraße Nr. 1. C. verziehungshalber verschiedene wohlerhaltene Mobilien von Mahagoni und Nußbaumholz: als Sopha, Tische, Consol, Bettstellen, Porzellan und Küchengeräthschaften etc., gegen gleich baare Zahlung durch den Unterzeichneten versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Clören.

Einladung für die Bürgerwehrmänner der 16. Compagnie, auf Montag den 18. dieses zur Fahnenweihe und Feldmanöver am Gremberge.

Versammlung 2 U. im Standquartier.

Der Hauptmann.

Der zweite Rheinische Demokraten-Kongreß findet am 24. d. M. in Köln statt, und soll wo möglich, Morgens 10 Uhr, eröffnet werden. Die Abgeordneten wollen sich bis dahin im obern Saale bei Stollwerk oder im Pfälzerhofe (Appellhofplatz Nr. 17) melden.

Es sind auch Demokraten aus solchen Orten, wo keine Vereine bestehen, so wie Abgeordnete von Vereinen aus den die Provinz begränzenden Gegenden, welche sich noch keinem Kreisvororte angeschlossen haben, willkommen.

Adr. Dr. jur. H. Becker.

Der Kreis-Ausschuß.

Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen, welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte.

Friedr. Custodis,

Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.

Volks-Versammlung.

Am Sonntag den 17. dieses Monats findet zwischen 12 und 2 Uhr Mittags in Worringen eine große Volks-Versammlung statt.

Die Demokraten Kölns sind eingeladen sich daran zu betheiligen. Es werden Kähne von Worringen hier ankommen, um sie gegen Vergütung von 1 Sgr. an den Ort der Versammlung zu bringen. Man schreibt sich ein bei Simons im Kranz und heute (Freitag) Abend im demokratischen Verein im Eiserschen Saale.

Zur Rückfahrt kann die Eisenbahn (Station Langenfeld) benutzt werden.

Die Kähne fahren ab von der Trankgasse, Sonntag Morgens Punkt 8 Uhr.

Buchheimer Kirmeß.

Größtes Kaiserzelt.

Heute Sonntag den 17. September: große Tanzmusik wozu ich mir erlaube ein verehrliches Publikum ergebenst einzuladen.

Joh. Hub. Breuer.

Amtliche Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, am Montag den 2. Oktober d. J. hier stattfindenden großen Viehmarkt, folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich:

1. für denjenigen, welcher den besten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 100 Thaler;
2. für denjenigen, welcher den zweitbesten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
3. für denjenigen, welcher die beste Kuh zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler;
4. für denjenigen, welcher die beste Verse zum hiesigen Markte bringt, 30 Thaler, und
5. für denjenigen, welcher das meiste Vieh zum hiesigen Markte bringt, 20 Thaler.

Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen werden.

Die Beurtheilung des Viehes, resp. die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation.

Köln, den 16. September 1848.

Das Oberbürgermeisteramt.

Bürgerwehr General-Versammlung.

5. Compagnie.

Wegen wichtigen Berathungen Montag den 18. Abends 7 Uhr
bei Gottfried Zell,
Bollwerk Nr. 23.

Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder Reisender ein anderweitiges Engagement.

Offerten unter A. A besorgt die Expedition d. Zeitung.

Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.

Unter Goldschmidt Nr 13

Sarg-Magazin.

Bei Schmidt, Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu billigen Preisen zu haben.

Theater-Anzeige.

Montag den 18. Sept.:

Nachtwandlerin.

Große Oper in 3 Akten von Bellini.

Amina, Frl. Reuß als Gast.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

<TEI>
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        <div xml:id="ar105_021" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0004" n="0524"/><cb n="1"/>
kommission an die Stelle der in der letzten Zeit unter Guizot errichteten       ähnlichen Behörde zur Beaufsichtigung und Schlichtung von Eisenbahnstreitigkeiten ein.</p>
          <p>&#x2012; Gestern fällte das Kriegsgericht nach viertägiger Debatte und Vernehmung eines Heeres von       Zeugen, sein Urtheil gegen den berüchtigten Maire des 12. Bezirks, der auf Seite der       Insurgenten mit Arago und Lamartine von den Barrikaden herab parlamentirt hatte. Pinel,       Grandchamp, sein Name, wurde von Chair d'Est Ange vertheidigt, und hört, hört, nur zu       1jährigem simplem Gefängniß verurtheilt. Seinen Kameraden auf der Barikade, Bataillonschef       Dupont, der sich geflüchtet, traf dagegen eine 10jährige Kettenstrafe in Contumaciam.</p>
          <p>&#x2012; Das &#x201E;Bien Public&#x201C; erklärt heute die von ihm gegebene Nachricht für ungenau: daß Hr.       Labrousse, Gründer und Exdirektor der Brüsseler Handelsschule, und jetziger französischer       Volksrepräsentant, vom König Leopold als französischer Gesandter in Brüssel zurückgewiesen       sei.</p>
          <p><hi rendition="#g">Nationalversammlung</hi> Sitzung vom 14. September. Anfang 12 1/2 Uhr       Mittags. Präsident Marrast. Tagesordnung: Die Debatte über das Recht auf Arbeit und       Staatshülfe für den Armen, nach dem Antrage Matthieu's zum § 8. der Verfassungs       Einleitung.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bouhier de l'Ecluse</hi> bekämpft den Antrag; er gehe zu weit.       Andererseits sei der Verfassungsentwurf zu engherzig; ihm zufolge müsse der Staat zwei Zwecke       erfüllen, den Handel ermuntern und die Volksaufklärung durch gute Schulen heben. Das sei aber       Alles, worauf man sich beschränken müsse.</p>
          <p><hi rendition="#g">Cremieur</hi> legt sein Ausschußgutachten über die erforderlichen       Majoritäten bei den neuen Geschwornen-Gerichten auf ben Tisch.</p>
          <p><hi rendition="#g">Martin Bernard</hi> unterstützt das Arbeitsrecht. Es sei die schönste       Ueberschrift welche die Versammlung der Verfassung geben könne. Der Geist der Assoziation       wirke verjüngend auf die Gesellschaft, er versetze dem alten Gespenst &#x201E;Politik&#x201C; den Todesstoß.       Der Staat müsse der Regulator des Kredits werden. Nur auf diese Weise sei eine vernünftige       Transaktion zwischen Ueberfluß und Elend, Arm und Reich möglich.</p>
          <p><hi rendition="#g">Billault</hi> (allg. Aufmerksamkeit.) Ich bin kein Utopist, beginnt er;       während meiner polit. Laufbahn bestrebte ich mich, stets praktisch zu sein. Ich gestehe es       Euch ganz demüthig ich bin nur ein Republikaner du lendemain; aber ich hege die Ueberzeugung,       daß jeder Ehrenmann sich dem republikanischen Prinzip weihen muß und daß wir, die den Staat       als Gesammtgesellschaft repräsentiren, gütlich der Februar-Revolution Zugeständnisse machen       müssen (allg. Erstaunen; Entsetzen zur Rechten, der Redner gehörte bekanntlich zu den       einflußreichsten Glieder der ehmal. Kammerlinken.)</p>
          <p>Duvergier de Hauranne warnt vor Uebertreibungen und bewies uns die Nothwendigkeit die Frage       nakt und klar zu betrachten. Wohlan, ich rathe Ihm sich nicht von dem Glauben hinreissen zu       lassen, daß Ihre sozialistischen Gegner die Welt einreissen wollten, um sie nachher wieder       aufzubauen &#x2012; im Studirzimmer. Es giebt unter den Sozialisten Leute, die allmählige Reform       wollen, zu dieser Schule sog. Progressisten gehöre er Was verlangt man von Euch? Sollt Ihr       Eure Staats-Einnahmen als Almosen vertheilen und das Volk umsonst füttern? Keineswegs. Wir       verlangen nur die Anerkenntniß einer Schuld, die Ihr später bezahlen sollet. Ein altes       Sprüchwort sagt: Adel verpflichtet,&#x201C; wohlan der Februarsieg sagt Euch: &#x201E;Republik       verpflichtet,&#x201C;</p>
          <p><hi rendition="#g">Dufaure</hi> sucht den günstigen Eindruck zu verwischen, den Billault's       Rede hervorbracht. Der Redner beharrt dabei, daß man die Pflicht zu Arbeitsgabe, aber nicht       das Recht auf Arbeit in die Verfassung schreiben dürfe und schließt mit einer Voltaireschen       Floskel.</p>
          <p>Die Sitzung wird auf zehn Minuten aufgehoben. Dann erhält Lamartine das Wort.</p>
          <p>Er berichtet von vornherein, daß er nicht für, sondern gegen das Amendement stimme, und den       Fassungs-Ausschuß unterstützen werde.</p>
          <p>Lamartine's Rede trug keinen bestimmten Charakter. Sie schwamm zwischen dem Amendement,       dessen Geist er lobte, aber dessen Form er verurtheilte. Wir haben nie den poetischen       Advokaten des Proletariats schwächer gesehen. Seine Rede wurde wohl gehört, aber sie machte       fast gar keine Wirkung zur Linken.</p>
          <p>Dufaure erwidert einige Worte. Keine Bedeutung.</p>
          <p>Glais-Bizoin entwickelt sein Amendement, das die Worte eingeschoben wissen will:</p>
          <p>&#x201E;Der Arbeiter hat das Recht auf Existenz durch Arbeit und Staatshilfe, nach den       Gesetzen.&#x201C;</p>
          <p>Mathieu schließt sich dieser Fassung an.</p>
          <p>Der Rapporteur protestirt</p>
          <p>Goudchaur, Finanzminister, besteigt die Bühne, um das Amendement zu bekämpfen. Er beginnt       wie gewöhnlich mit der Betheurung, sich sein ganzes Leben lang mit dem Arbeiterwohle       beschäftigt zu haben. Er liebe die Arbeiter. Die Arbeiter ernähren die Regierung, nicht die       Regierung die Arbeiter. (Beifall.) Allein der Kredit fehle ihnen und den müsse man ihnen       verschaffen. (Gut) Dies könne ihnen aber nur die Ruhe und der Frieden des Landes geben, nicht       jene socialistischen Lehren. (Oh! Oh!) Ja wohl, ihr Leute des Berges, die Welt wird ohne Euch       und trotz Euch marschiren, denn Ihr wollt sie tödten.</p>
          <p>Diese Worte rufen einen furchtbaren Tumult hervor. Goudchaur steht wie ein armer Sünder auf       der Tribune. Endlich gönnt man ihm Gehör. Er leistet Abbitte und vollendet seine Rede über       Hals und Kopf.</p>
          <p>Lagrange stürzt auf die Bühne und treibt den Minister förmlich herunter. Gräßlicher Scandal.       Lagrange protestirt im Namen des Berges gegen die blutigen Anschuldigungen Goudchaur</p>
          <p>Die Rechte schreit: Schluß! Schluß der Debatte auf morgen!</p>
          <p>Favre protestirt mit einigen Worten gegen den Schluß, aber vergebens G. Bizoins Amendement       wird mit 596 gegen 187 verworfen und die Sitzung geschlossen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar105_022" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 14. Sept.</head>
          <p>Die Nachrichten aus Irland, wie die vom Kontinent versetzten die Börse in große       Unbehaglichkeit. Die Verhaftungen von Chartisten dauert fort. In Saddleworth (Yorkshire)       wurden vorgestern wieder 12 Chartisten in's Gefängniß gesetzt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar105_023" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 13. Sept.</head>
          <p>Der &#x201E;Kilkenny Moderator&#x201C; enthält Folgendes:</p>
          <p>&#x201E;Es bleibt kein Zweifel mehr, daß sich in Tipperary eine Insurgentenschaar gesammelt hat,       die zum Aeußersten entschlossen ist Das Hauptkorps der Insurgenten wird auf 4000 Mann       angegeeben. Sie lagern auf Aubrey-Hill und in den angränzenden weitläutigen       Schiefersteinbrüchen. Sie haben eine starke Stellung und mit großem Geschick die natürliche       Festigkeit durch jedes Mittel erhöht. Die Führer müssen jedenfalls Militärs sein. Das Landvolk       wird regelmäßig einexerzirt. Die meisten sind mit Piken, viele aber auch mit Büchsen       bewaffnet. Es heißt, Richard O'Gorman sei der Chef und auch Doheny befinde sich unter ihnen.       Sämmtliche Konstablergebäude sind angegriffen und zum Theil verbrannt worden. Ein Theil der       Konstablers wudre entwaffnet; die übrigen flüchteten nach Clonmel und Carrick. Ein anderer       Bericht meldet, daß 500 Bewaffnete aus der Grafschaft Waterford den Insurgenten zu Hülfe       ziehen.&#x201C;</p>
          <p>In Carrick herrschte die größte Aufregung. Einige Regimenter marschiren gegen die       Insurgenten, welche in der Nacht auf allen Anhöhen Signalfeuer angezündet hatten. Diese       Zeichen wurden weithin erwiedert. Bei der großen Militärmacht, die seit einigen Monaten Irland       besetzt hält, wird diese neue Insurrektion keine lange Dauer haben. Wahrscheinlich werden sich       aber dann eine Menge Guerilla's bilden.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Donaufürstenthümer.</head>
        <div xml:id="ar105_024" type="jArticle">
          <head>Jaffy, 3. Sept.</head>
          <p>Die Lage der Fürstenthümer wird ernstlicher. Großbritannien hat sich entschlossen, die       Pforte gegenüber von Rußland in den Unterhandlungen über die Moldau und Walachei zu       unterstützen. Der englische Konsul zu Bucharest hat der Regierung seine Glückwünsche       dargebracht, daß die Pforte die von den Romanen verlangten Reformen anerkannt habe. Die       türkischen Truppen sammeln sich. Man darf die Macht auf 300,000 Mann Türken und Egypter       schätzen, welche unter Jbrahim Pascha Rußland die Spitze bieten können. Als letzte       Friedensmaßregel war ein Adjutant Soliman Pascha's an General Duhamel mit der Aufforderung       abgegangen, die Moldau zu räumen, da die Ordnung hergestellt und es nöthig sei, die durch die       Umstände gebotenen Veränderungen in der Moldau auf demselben Fuß, wie in der Walachei       vorzunehmen. Auf die Antwort des russischen Generals, daß er nur auf Befehle des Gesandten in       Konstantinopel handeln durfe, ist Soliman Pascha sogleich dahin abgereist.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Nachtrag.</head>
        <div xml:id="ar105_025" type="jArticle">
          <head>Frankfurt, 15. September.</head>
          <p><hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Es sprachen in der Waffenstillstandsfrage:       Sylvester Jordan, Moritz, Blömer, Schoder, Mühlfeldt, Ghiskra, Literat Jordan aus Berlin (der       von Radowitz sehr billig erworbene Apostat), Vogt. Nach Vogt wird die Debatte auf Morgen       vertagt. Ein Resultat ist noch nicht vorherzusehen; eben so wenig ein Ministerium. Die Zahl       der eingelaufenen Adressen, welche fast ohne Ausnahme die Zustimmung zu dem Beschluß vom 5ten       aussprechen, beläuft sich auf 80.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Anzeige]</head>
        <div type="jAn" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </head>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>Den 13. Joh., S. v. Michel Richartz, Tagl., Schemmergasse. &#x2012; Clotilde, T. v. Salomon Koppel,       Kaufm., Hochstr &#x2012; Martin, S. v. Joh. Werner Düssel, Schuster, Kranenbäumen.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>Jacob Meyer, 1 J. 11 M. alt, Kämmergasse. &#x2012; Clem. Aug. Richrath, 1 J. 3 M. alt, kl.       Griechenmarkt. &#x2012; Maximilian Jos. Trivelli, 2 M. alt, Ursulastraße. &#x2012; Wilh. Mühlens, 5 J. alt,       Gereonswall. &#x2012; Gert. Kaufmann, geb. Hilgers, 72 J. alt, Minoritenspital. &#x2012; Melch. Meyer,       Maurergeselle, 75 J. alt, Wwr., Minoritenspital. &#x2012; Gudula Cotten, geb. Fasbender, 38 J. alt,       Kämmergasse.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p>
          <p>Georg Gerh. Fischer, Schmied, v. Isselburg u. Cath. Deussen, v. Düsseldorf. &#x2012; Joh. Gottl.       Reinhardt, Stellmacher, Wwr., v. Pegau u. Conr. Carolina Stücker, v. Salzwerk. &#x2012; Ludw. Kessel,       Friseur, Wwr. v. Bonn und Maria Odilia Pauß v. Wevelinghoven. &#x2012; Joh. Schmidt, Hausknecht, v.       Horchheim und Elis. Schmitz v. hier. &#x2012; Jacob Binzen, Dachdeckergeselle, v. Mesenich u. Maria       Elis. Baltes, v. Traben. &#x2012; Pet. Roesberg, Tagl., und Marg Delcour, beide v. hier. &#x2012; Paul       Bürvenich, Taglöhner, v Buschhoven, u. Cunigunda Pütz, v. Königswinter. &#x2012; Pet. Rost,       Stellmacher, und Anna Sophia Schrage beide v. hier.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anzeigen.</hi> </head>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Schifffahrts-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Köln, 16. September 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von       Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Peter Schneider vom       Obermain.</p>
            <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> L. Tillmann nach Koblenz: M J. Deis nach der Saar. Jac.       Schaaf nach Wesel. C. Konigsfeld nach Duisburg. Seb. Schulz nach dem Niedermain. M. Roth nach       dem Obermain. Wwb. Wilhelm Dunk nach Mannheim.</p>
            <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Antwerpen G. Verwaayen Nach Rotterdam W. Hogewegh.       Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Budberg. Nach       Andernach und Neuwied C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der       Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem       Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim       H. Mundschenk. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.</p>
            <p>Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25.<lb/>
Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth,       Nr. 3<lb/>
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark &#x201E;Fortschritt.&#x201C;</p>
            <p>Rheinhöhe am 16. Sept. 6&#x2032; 1 1/2 &#x2033;.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Brodpreis der Stadt Köln.</hi> </p>
            <p>Vom 17. bis zum 24. Sept.</p>
            <p>Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr 10 Pf.</p>
            <p>Köln, 16. Sept. 1848</p>
            <p>Der interimistische Polizei-Direktor, <hi rendition="#g">Geiger.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Cochem,</hi> 3. Sept. Der demokratische Verein hat in seiner gestrigen       Sitzung beschlossen, daß kein Mitglied die Kölnische Zeitung halten, auch kein Wirtshaus       besuchen solle, wo die Kölnische Zeitung gehalten wird.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Koblenz.</hi> Der politische Klub hat in seiner Sitzung vom 5. c.       folgenden Beschluß gefaßt: &#x201E;Die Kölnische Zeitung vertritt nicht die Gesinnung der       Rheinprovinz.&#x201C;</p>
            <p>Koblenz, den 8. Sept. 1848.</p>
            <p>Sprecher und Schriftführer des politischen Klubs.</p>
            <p> <hi rendition="#g">Caspers. Dotzler.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Gebrauchte Dachziegeln und Laien</hi> werden zu kaufen gesucht, die       Expedition sagt wo.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird &#x2012; empfehle ich meine       rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden. Der       Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Freiwillige Versteigerung.</p>
            <p>Am Montag den 18. d. M., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Hause Christophsstraße Nr. 1. C.       verziehungshalber verschiedene wohlerhaltene Mobilien von Mahagoni und Nußbaumholz: als Sopha,       Tische, Consol, Bettstellen, Porzellan und Küchengeräthschaften etc., gegen gleich baare       Zahlung durch den Unterzeichneten versteigert werden.</p>
            <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Clören.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#g">Einladung</hi> für die Bürgerwehrmänner der 16. Compagnie, auf Montag den       18. dieses <hi rendition="#b">zur Fahnenweihe und Feldmanöver</hi> am <hi rendition="#b">Gremberge.</hi> </p>
            <p>Versammlung 2 U. im Standquartier.</p>
            <p> <hi rendition="#g">Der Hauptmann.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Der zweite</hi><hi rendition="#g">Rheinische</hi><hi rendition="#b">Demokraten-Kongreß</hi> findet am 24. d. M. in Köln statt, und soll wo       möglich, Morgens 10 Uhr, eröffnet werden. Die Abgeordneten wollen sich bis dahin im obern       Saale bei <hi rendition="#g">Stollwerk</hi> oder im Pfälzerhofe (Appellhofplatz Nr. 17)       melden.</p>
            <p>Es sind auch Demokraten aus solchen Orten, wo keine Vereine bestehen, so wie Abgeordnete von       Vereinen aus den die Provinz begränzenden Gegenden, welche sich noch keinem Kreisvororte       angeschlossen haben, willkommen.</p>
            <p>Adr. Dr. jur. H. Becker.</p>
            <p> <hi rendition="#g">Der Kreis-Ausschuß.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen,        welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich        Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Friedr. Custodis,</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik.        Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Volks-Versammlung.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">Am Sonntag den 17. dieses Monats findet</hi> zwischen <hi rendition="#b">12</hi> und <hi rendition="#b">2</hi> Uhr Mittags <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">in         Worringen</hi></hi> eine große <hi rendition="#b">Volks-Versammlung</hi> statt.</p>
            <p>Die Demokraten Kölns sind eingeladen sich daran zu betheiligen. Es werden Kähne von       Worringen hier ankommen, um sie gegen Vergütung von 1 Sgr. an den Ort der Versammlung zu       bringen. Man schreibt sich ein bei <hi rendition="#b">Simons</hi> im <hi rendition="#b">Kranz</hi> und heute (Freitag) Abend im demokratischen Verein im <hi rendition="#b">Eiserschen Saale.</hi> </p>
            <p>Zur Rückfahrt kann die Eisenbahn (Station Langenfeld) benutzt werden.</p>
            <p>Die Kähne fahren ab von der Trankgasse, Sonntag Morgens Punkt 8 Uhr.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#g">Buchheimer Kirmeß.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Größtes Kaiserzelt.</hi> </hi> </p>
            <p>Heute Sonntag den 17. September: <hi rendition="#g">große</hi> <hi rendition="#b">Tanzmusik</hi> wozu ich mir erlaube ein verehrliches Publikum ergebenst       einzuladen.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Joh. Hub. Breuer.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Amtliche Bekanntmachung.</p>
            <p>Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur       Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, <hi rendition="#g">am Montag den 2. Oktober d. J.</hi> hier stattfindenden großen Viehmarkt,       folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich:</p>
            <p>1. für denjenigen, welcher den <hi rendition="#g">besten Ochsen</hi> zum hiesigen Markte       bringt, <hi rendition="#g">100 Thaler;</hi><lb/>
2. für denjenigen, welcher den <hi rendition="#g">zweitbesten Ochsen</hi> zum hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">50        Thaler;</hi><lb/>
3. für denjenigen, welcher die <hi rendition="#g">beste Kuh</hi> zum       hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">50 Thaler;</hi><lb/>
4. für denjenigen, welcher die <hi rendition="#g">beste Verse</hi> zum hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">30        Thaler,</hi> und<lb/>
5. für denjenigen, welcher das <hi rendition="#g">meiste Vieh</hi> zum       hiesigen Markte bringt, <hi rendition="#g">20 Thaler.</hi> </p>
            <p>Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die       Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend       das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen       Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien       zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen       werden.</p>
            <p>Die Beurtheilung des Viehes, resp. die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den       hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation.</p>
            <p>Köln, den 16. September 1848.</p>
            <p> <hi rendition="#g">Das Oberbürgermeisteramt.</hi> </p>
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            <p> <hi rendition="#b">Bürgerwehr General-Versammlung.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">5.</hi> Compagnie.</p>
            <p>Wegen wichtigen Berathungen Montag den 18. Abends 7 Uhr<lb/>
bei <hi rendition="#b">Gottfried Zell,</hi><lb/>
Bollwerk Nr. 23.</p>
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            <p>Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und       italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch       Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder       Reisender ein anderweitiges Engagement.</p>
            <p>Offerten unter A. A besorgt die Expedition d. Zeitung.</p>
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            <p>Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine       Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.</p>
            <p>Unter Goldschmidt Nr 13</p>
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            <p> <hi rendition="#b">Sarg-Magazin.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#g">Bei Schmidt, </hi> Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu       billigen Preisen zu haben.</p>
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            <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Montag den 18. Sept.:</p>
            <p>Nachtwandlerin.</p><lb/>
            <p>Große Oper in 3 Akten von Bellini.</p>
            <p>Amina, Frl. <hi rendition="#g">Reuß</hi> als Gast.</p>
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        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher Nro. 17.</p>
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</TEI>
[0524/0004] kommission an die Stelle der in der letzten Zeit unter Guizot errichteten ähnlichen Behörde zur Beaufsichtigung und Schlichtung von Eisenbahnstreitigkeiten ein. ‒ Gestern fällte das Kriegsgericht nach viertägiger Debatte und Vernehmung eines Heeres von Zeugen, sein Urtheil gegen den berüchtigten Maire des 12. Bezirks, der auf Seite der Insurgenten mit Arago und Lamartine von den Barrikaden herab parlamentirt hatte. Pinel, Grandchamp, sein Name, wurde von Chair d'Est Ange vertheidigt, und hört, hört, nur zu 1jährigem simplem Gefängniß verurtheilt. Seinen Kameraden auf der Barikade, Bataillonschef Dupont, der sich geflüchtet, traf dagegen eine 10jährige Kettenstrafe in Contumaciam. ‒ Das „Bien Public“ erklärt heute die von ihm gegebene Nachricht für ungenau: daß Hr. Labrousse, Gründer und Exdirektor der Brüsseler Handelsschule, und jetziger französischer Volksrepräsentant, vom König Leopold als französischer Gesandter in Brüssel zurückgewiesen sei. Nationalversammlung Sitzung vom 14. September. Anfang 12 1/2 Uhr Mittags. Präsident Marrast. Tagesordnung: Die Debatte über das Recht auf Arbeit und Staatshülfe für den Armen, nach dem Antrage Matthieu's zum § 8. der Verfassungs Einleitung. Bouhier de l'Ecluse bekämpft den Antrag; er gehe zu weit. Andererseits sei der Verfassungsentwurf zu engherzig; ihm zufolge müsse der Staat zwei Zwecke erfüllen, den Handel ermuntern und die Volksaufklärung durch gute Schulen heben. Das sei aber Alles, worauf man sich beschränken müsse. Cremieur legt sein Ausschußgutachten über die erforderlichen Majoritäten bei den neuen Geschwornen-Gerichten auf ben Tisch. Martin Bernard unterstützt das Arbeitsrecht. Es sei die schönste Ueberschrift welche die Versammlung der Verfassung geben könne. Der Geist der Assoziation wirke verjüngend auf die Gesellschaft, er versetze dem alten Gespenst „Politik“ den Todesstoß. Der Staat müsse der Regulator des Kredits werden. Nur auf diese Weise sei eine vernünftige Transaktion zwischen Ueberfluß und Elend, Arm und Reich möglich. Billault (allg. Aufmerksamkeit.) Ich bin kein Utopist, beginnt er; während meiner polit. Laufbahn bestrebte ich mich, stets praktisch zu sein. Ich gestehe es Euch ganz demüthig ich bin nur ein Republikaner du lendemain; aber ich hege die Ueberzeugung, daß jeder Ehrenmann sich dem republikanischen Prinzip weihen muß und daß wir, die den Staat als Gesammtgesellschaft repräsentiren, gütlich der Februar-Revolution Zugeständnisse machen müssen (allg. Erstaunen; Entsetzen zur Rechten, der Redner gehörte bekanntlich zu den einflußreichsten Glieder der ehmal. Kammerlinken.) Duvergier de Hauranne warnt vor Uebertreibungen und bewies uns die Nothwendigkeit die Frage nakt und klar zu betrachten. Wohlan, ich rathe Ihm sich nicht von dem Glauben hinreissen zu lassen, daß Ihre sozialistischen Gegner die Welt einreissen wollten, um sie nachher wieder aufzubauen ‒ im Studirzimmer. Es giebt unter den Sozialisten Leute, die allmählige Reform wollen, zu dieser Schule sog. Progressisten gehöre er Was verlangt man von Euch? Sollt Ihr Eure Staats-Einnahmen als Almosen vertheilen und das Volk umsonst füttern? Keineswegs. Wir verlangen nur die Anerkenntniß einer Schuld, die Ihr später bezahlen sollet. Ein altes Sprüchwort sagt: Adel verpflichtet,“ wohlan der Februarsieg sagt Euch: „Republik verpflichtet,“ Dufaure sucht den günstigen Eindruck zu verwischen, den Billault's Rede hervorbracht. Der Redner beharrt dabei, daß man die Pflicht zu Arbeitsgabe, aber nicht das Recht auf Arbeit in die Verfassung schreiben dürfe und schließt mit einer Voltaireschen Floskel. Die Sitzung wird auf zehn Minuten aufgehoben. Dann erhält Lamartine das Wort. Er berichtet von vornherein, daß er nicht für, sondern gegen das Amendement stimme, und den Fassungs-Ausschuß unterstützen werde. Lamartine's Rede trug keinen bestimmten Charakter. Sie schwamm zwischen dem Amendement, dessen Geist er lobte, aber dessen Form er verurtheilte. Wir haben nie den poetischen Advokaten des Proletariats schwächer gesehen. Seine Rede wurde wohl gehört, aber sie machte fast gar keine Wirkung zur Linken. Dufaure erwidert einige Worte. Keine Bedeutung. Glais-Bizoin entwickelt sein Amendement, das die Worte eingeschoben wissen will: „Der Arbeiter hat das Recht auf Existenz durch Arbeit und Staatshilfe, nach den Gesetzen.“ Mathieu schließt sich dieser Fassung an. Der Rapporteur protestirt Goudchaur, Finanzminister, besteigt die Bühne, um das Amendement zu bekämpfen. Er beginnt wie gewöhnlich mit der Betheurung, sich sein ganzes Leben lang mit dem Arbeiterwohle beschäftigt zu haben. Er liebe die Arbeiter. Die Arbeiter ernähren die Regierung, nicht die Regierung die Arbeiter. (Beifall.) Allein der Kredit fehle ihnen und den müsse man ihnen verschaffen. (Gut) Dies könne ihnen aber nur die Ruhe und der Frieden des Landes geben, nicht jene socialistischen Lehren. (Oh! Oh!) Ja wohl, ihr Leute des Berges, die Welt wird ohne Euch und trotz Euch marschiren, denn Ihr wollt sie tödten. Diese Worte rufen einen furchtbaren Tumult hervor. Goudchaur steht wie ein armer Sünder auf der Tribune. Endlich gönnt man ihm Gehör. Er leistet Abbitte und vollendet seine Rede über Hals und Kopf. Lagrange stürzt auf die Bühne und treibt den Minister förmlich herunter. Gräßlicher Scandal. Lagrange protestirt im Namen des Berges gegen die blutigen Anschuldigungen Goudchaur Die Rechte schreit: Schluß! Schluß der Debatte auf morgen! Favre protestirt mit einigen Worten gegen den Schluß, aber vergebens G. Bizoins Amendement wird mit 596 gegen 187 verworfen und die Sitzung geschlossen. Großbritannien. * London, 14. Sept. Die Nachrichten aus Irland, wie die vom Kontinent versetzten die Börse in große Unbehaglichkeit. Die Verhaftungen von Chartisten dauert fort. In Saddleworth (Yorkshire) wurden vorgestern wieder 12 Chartisten in's Gefängniß gesetzt. * Dublin, 13. Sept. Der „Kilkenny Moderator“ enthält Folgendes: „Es bleibt kein Zweifel mehr, daß sich in Tipperary eine Insurgentenschaar gesammelt hat, die zum Aeußersten entschlossen ist Das Hauptkorps der Insurgenten wird auf 4000 Mann angegeeben. Sie lagern auf Aubrey-Hill und in den angränzenden weitläutigen Schiefersteinbrüchen. Sie haben eine starke Stellung und mit großem Geschick die natürliche Festigkeit durch jedes Mittel erhöht. Die Führer müssen jedenfalls Militärs sein. Das Landvolk wird regelmäßig einexerzirt. Die meisten sind mit Piken, viele aber auch mit Büchsen bewaffnet. Es heißt, Richard O'Gorman sei der Chef und auch Doheny befinde sich unter ihnen. Sämmtliche Konstablergebäude sind angegriffen und zum Theil verbrannt worden. Ein Theil der Konstablers wudre entwaffnet; die übrigen flüchteten nach Clonmel und Carrick. Ein anderer Bericht meldet, daß 500 Bewaffnete aus der Grafschaft Waterford den Insurgenten zu Hülfe ziehen.“ In Carrick herrschte die größte Aufregung. Einige Regimenter marschiren gegen die Insurgenten, welche in der Nacht auf allen Anhöhen Signalfeuer angezündet hatten. Diese Zeichen wurden weithin erwiedert. Bei der großen Militärmacht, die seit einigen Monaten Irland besetzt hält, wird diese neue Insurrektion keine lange Dauer haben. Wahrscheinlich werden sich aber dann eine Menge Guerilla's bilden. Donaufürstenthümer. Jaffy, 3. Sept. Die Lage der Fürstenthümer wird ernstlicher. Großbritannien hat sich entschlossen, die Pforte gegenüber von Rußland in den Unterhandlungen über die Moldau und Walachei zu unterstützen. Der englische Konsul zu Bucharest hat der Regierung seine Glückwünsche dargebracht, daß die Pforte die von den Romanen verlangten Reformen anerkannt habe. Die türkischen Truppen sammeln sich. Man darf die Macht auf 300,000 Mann Türken und Egypter schätzen, welche unter Jbrahim Pascha Rußland die Spitze bieten können. Als letzte Friedensmaßregel war ein Adjutant Soliman Pascha's an General Duhamel mit der Aufforderung abgegangen, die Moldau zu räumen, da die Ordnung hergestellt und es nöthig sei, die durch die Umstände gebotenen Veränderungen in der Moldau auf demselben Fuß, wie in der Walachei vorzunehmen. Auf die Antwort des russischen Generals, daß er nur auf Befehle des Gesandten in Konstantinopel handeln durfe, ist Soliman Pascha sogleich dahin abgereist. Nachtrag. Frankfurt, 15. September. Nationalversammlung. Es sprachen in der Waffenstillstandsfrage: Sylvester Jordan, Moritz, Blömer, Schoder, Mühlfeldt, Ghiskra, Literat Jordan aus Berlin (der von Radowitz sehr billig erworbene Apostat), Vogt. Nach Vogt wird die Debatte auf Morgen vertagt. Ein Resultat ist noch nicht vorherzusehen; eben so wenig ein Ministerium. Die Zahl der eingelaufenen Adressen, welche fast ohne Ausnahme die Zustimmung zu dem Beschluß vom 5ten aussprechen, beläuft sich auf 80. Handels-Nachrichten. _ [Anzeige] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. Den 13. Joh., S. v. Michel Richartz, Tagl., Schemmergasse. ‒ Clotilde, T. v. Salomon Koppel, Kaufm., Hochstr ‒ Martin, S. v. Joh. Werner Düssel, Schuster, Kranenbäumen. Sterbefälle. Jacob Meyer, 1 J. 11 M. alt, Kämmergasse. ‒ Clem. Aug. Richrath, 1 J. 3 M. alt, kl. Griechenmarkt. ‒ Maximilian Jos. Trivelli, 2 M. alt, Ursulastraße. ‒ Wilh. Mühlens, 5 J. alt, Gereonswall. ‒ Gert. Kaufmann, geb. Hilgers, 72 J. alt, Minoritenspital. ‒ Melch. Meyer, Maurergeselle, 75 J. alt, Wwr., Minoritenspital. ‒ Gudula Cotten, geb. Fasbender, 38 J. alt, Kämmergasse. Heirathen. Georg Gerh. Fischer, Schmied, v. Isselburg u. Cath. Deussen, v. Düsseldorf. ‒ Joh. Gottl. Reinhardt, Stellmacher, Wwr., v. Pegau u. Conr. Carolina Stücker, v. Salzwerk. ‒ Ludw. Kessel, Friseur, Wwr. v. Bonn und Maria Odilia Pauß v. Wevelinghoven. ‒ Joh. Schmidt, Hausknecht, v. Horchheim und Elis. Schmitz v. hier. ‒ Jacob Binzen, Dachdeckergeselle, v. Mesenich u. Maria Elis. Baltes, v. Traben. ‒ Pet. Roesberg, Tagl., und Marg Delcour, beide v. hier. ‒ Paul Bürvenich, Taglöhner, v Buschhoven, u. Cunigunda Pütz, v. Königswinter. ‒ Pet. Rost, Stellmacher, und Anna Sophia Schrage beide v. hier. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 16. September 1848. Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Peter Schneider vom Obermain. Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M J. Deis nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel. C. Konigsfeld nach Duisburg. Seb. Schulz nach dem Niedermain. M. Roth nach dem Obermain. Wwb. Wilhelm Dunk nach Mannheim. In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Budberg. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25. Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth, Nr. 3 Ferner nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“ Rheinhöhe am 16. Sept. 6′ 1 1/2 ″. Brodpreis der Stadt Köln. Vom 17. bis zum 24. Sept. Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr 10 Pf. Köln, 16. Sept. 1848 Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger. Cochem, 3. Sept. Der demokratische Verein hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß kein Mitglied die Kölnische Zeitung halten, auch kein Wirtshaus besuchen solle, wo die Kölnische Zeitung gehalten wird. Koblenz. Der politische Klub hat in seiner Sitzung vom 5. c. folgenden Beschluß gefaßt: „Die Kölnische Zeitung vertritt nicht die Gesinnung der Rheinprovinz.“ Koblenz, den 8. Sept. 1848. Sprecher und Schriftführer des politischen Klubs. Caspers. Dotzler. Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo. Bezugnehmend daß jetzt in Deutschland überall Dampf aufsteigen wird ‒ empfehle ich meine rein geborten Pfeifen, welche ein besonderes Dampf-Organ für diese Zeit sein werden. Der Bürger Schlechter, zu Köln am Vater Rhein Wo man vernunftvoll wird sein. Freiwillige Versteigerung. Am Montag den 18. d. M., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Hause Christophsstraße Nr. 1. C. verziehungshalber verschiedene wohlerhaltene Mobilien von Mahagoni und Nußbaumholz: als Sopha, Tische, Consol, Bettstellen, Porzellan und Küchengeräthschaften etc., gegen gleich baare Zahlung durch den Unterzeichneten versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Clören. Einladung für die Bürgerwehrmänner der 16. Compagnie, auf Montag den 18. dieses zur Fahnenweihe und Feldmanöver am Gremberge. Versammlung 2 U. im Standquartier. Der Hauptmann. Der zweite Rheinische Demokraten-Kongreß findet am 24. d. M. in Köln statt, und soll wo möglich, Morgens 10 Uhr, eröffnet werden. Die Abgeordneten wollen sich bis dahin im obern Saale bei Stollwerk oder im Pfälzerhofe (Appellhofplatz Nr. 17) melden. Es sind auch Demokraten aus solchen Orten, wo keine Vereine bestehen, so wie Abgeordnete von Vereinen aus den die Provinz begränzenden Gegenden, welche sich noch keinem Kreisvororte angeschlossen haben, willkommen. Adr. Dr. jur. H. Becker. Der Kreis-Ausschuß. Meine ächt chemische Dampfreinigung von Federbetten und Haarmatratzen, welche von Kennern bereits öffentlich den lebhaftesten Beifall erhalten, befindet sich Follerstraße Nr. 62, wohin ich meine Mitbürger sich zu wenden bitte. Friedr. Custodis, Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57. Volks-Versammlung. Am Sonntag den 17. dieses Monats findet zwischen 12 und 2 Uhr Mittags in Worringen eine große Volks-Versammlung statt. Die Demokraten Kölns sind eingeladen sich daran zu betheiligen. Es werden Kähne von Worringen hier ankommen, um sie gegen Vergütung von 1 Sgr. an den Ort der Versammlung zu bringen. Man schreibt sich ein bei Simons im Kranz und heute (Freitag) Abend im demokratischen Verein im Eiserschen Saale. Zur Rückfahrt kann die Eisenbahn (Station Langenfeld) benutzt werden. Die Kähne fahren ab von der Trankgasse, Sonntag Morgens Punkt 8 Uhr. Buchheimer Kirmeß. Größtes Kaiserzelt. Heute Sonntag den 17. September: große Tanzmusik wozu ich mir erlaube ein verehrliches Publikum ergebenst einzuladen. Joh. Hub. Breuer. Amtliche Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli d. J. wird hiermit zur Kenntniß des betreffenden, handeltreibenden Publikums gebracht, daß der Gemeinderath für den, am Montag den 2. Oktober d. J. hier stattfindenden großen Viehmarkt, folgende Prämien für Viehhändler bewilligt hat, nämlich: 1. für denjenigen, welcher den besten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 100 Thaler; 2. für denjenigen, welcher den zweitbesten Ochsen zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler; 3. für denjenigen, welcher die beste Kuh zum hiesigen Markte bringt, 50 Thaler; 4. für denjenigen, welcher die beste Verse zum hiesigen Markte bringt, 30 Thaler, und 5. für denjenigen, welcher das meiste Vieh zum hiesigen Markte bringt, 20 Thaler. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Zuerkennung der Prämien lediglich auf die Qualität resp. Quantität des Viehes Rücksicht genommen werden wird, so wie auch selbstredend das Vieh, wofür die Prämien bewilligt werden, am Markttage zum Schlachten auf dem hiesigen Markte verkauft werden muß. Ebenso wird erwartet, daß die Viehhändler, denen die Prämien zuerkannt werden, den hiesigen Viehmarkt auch ferner regelmäßig mit ihrer Waare besuchen werden. Die Beurtheilung des Viehes, resp. die Zuerkennung der Prämien, erfolgt durch die, für den hiesigen großen Viehmarkt bestehende Metzger-Deputation. Köln, den 16. September 1848. Das Oberbürgermeisteramt. Bürgerwehr General-Versammlung. 5. Compagnie. Wegen wichtigen Berathungen Montag den 18. Abends 7 Uhr bei Gottfried Zell, Bollwerk Nr. 23. Ein Kaufmann, Deutscher, 30 Jahre alt, welcher mit der französischen, englischen und italienischen Sprache vollkommen vertraut ist, auch schon verschiedene Geschäftsreisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien machte, sucht als Korrespondent oder Reisender ein anderweitiges Engagement. Offerten unter A. A besorgt die Expedition d. Zeitung. Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert. Unter Goldschmidt Nr 13 Sarg-Magazin. Bei Schmidt, Mühlengasse Nr. 10 sind alle Sorten Todten-Laden zu billigen Preisen zu haben. Theater-Anzeige. Montag den 18. Sept.: Nachtwandlerin. Große Oper in 3 Akten von Bellini. Amina, Frl. Reuß als Gast. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 105. Köln, 17. September 1848, S. 0524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz105_1848/4>, abgerufen am 24.11.2024.