Neue Rheinische Zeitung. Nr. 100. Köln, 12. September 1848.Vollmacht überreicht, die ihn neuerdings als Vertreter dieses italienischen Staats bei der Republik akkreditirt. Desgleichen hat O. de Marcoleta im Namen des Staats Nicaragua dem Minister Bastide seine Akkreditive zugestellt. -- In Erwägung daß die Februar-Revolution und die nachherigen bewegten Umstände die Arbeiten der studirenden Jugend unterbrochen oder wenigstens gestört habe, verschiebt eine Verordnung des Unterrichts und Kultusministers Bürgers Vaulabelle den Termin für die diesjährigen Staatsprüfungen vom 1. Oktober auf den 15. November etc. Die Einschreibungen müssen bis zum 20. Oktober erfolgen. -- In einem Plakat zeigt der Präfekt der Pariser Bevölkerung an, daß die Nationalversammlung vorgestern die demokratische einige und untheilbare Republik votirt habe, daß noch 4058 Junibesiegte für die "demokratische" Republik in den Kasematten schmachten; außerdem nahmen sich 9 Personen seit dem letzten Plakat aus Verzweiflung das Leben u. s. w. -- Die Ziffer der leidenden Papiere (unbezahlten Wechsel) beläuft sich laut des so eben erscheinenden offiziellen Bankberichts -- dem man diesmal mit einiger Besorgniß entgegensah -- für Paris auf 17,622,540 Franken 28 Centimen, für die zu Paris gehörigen Departements-Comptoirs auf 9,448,524 Fr. -- Die Klagen der Aerzte über den entsetzlich schlechten Nahrungsstand des Volks hat den Polizeipräfekten Ducoux, selbst Arzt bewogen, dem Comite de salubrite publique anzubefehlen, sämmtliche Arbeiter-Kosthäuser und Kneipen, diese Giftbuden des Proletariats, genau zu untersuchen und darüber zu berichten. -- Der Plan Proudhons, dem Staatsbankerott durch Schöpfung von 2 Milliarden neuer Anleihebons und Einverleibung der Banque de France in die Staatsdomaine, mit voller Selbstständigkeit, vorzubeugen, wird heute vom Finanzausschusse diskutirt. Proudhon ist eingeladen und das Ausland kann sich auf ein neues Thiergefecht gefaßt machen. -- In den Vorsälen des glänzend erleuchteten Präsidialpalastes fand heim letzten Fest eine ziemlich lebhafte Scene statt. Mehrere Offiziere unserer wackern Bürgerwehr hatten sich eingebildet, sie brauchten nur die Uniform und reine Handschuhe anzuziehen, um Einlaß zu erhalten. Sie machten sich daher auf den Weg und gelangten auch wirklich pünktlich bis in die Vorhalle. Allein hier ersuchten sie die beketteten Huissiers, ihnen die lithographirten Einladungskarten vorzuzeigen. Die Dandys von der Bürgerwehr fanden das sonderbar und wollten anfangs Widerstand leisten. Es kam so weit, daß die Wache, die zum Glück nicht weit ist, herbeigeholt werden und sie unsere beiden Dandys auf die Straße bringen mußte. -- National-Versammlung. Sitzung vom 9. September. Lacrosse vizepräsidirt. General Baraguay d'Hilliers, der Heerführer der Rue du Poitiers, beklagt sich, daß man den Crespel de la Toucheschen Antrag rücksichtlich der Pressfesseln noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt habe. Die Ersatzwahlen nahten und kein Blatt dürfe den Mund öffnen (Ah! Ah!) Soll im Laufe der Sitzung, wenn die Bänke besser besetzt seien, zur Sprache kommen. Pascal-Duprat: Mitbürger! Ihr habt gestern den 2. und 3 Artikel des Ausschußentwurfs rücksichtlich der Arbeitsstunden genehmigt, welche die Arbeitsdauer in Manufakturen und Fabriken wieder auf 12 Stunden festsetzt. In dem so eben verlesenen Protokoll höre ich, daß obigen Etablissements auch die Handwerkstätten beigefügt sind. Dies ist falsch, denn von den Ateliers war im Laufe der ganzen gestrigen Diskussion keine Rede. Ich protestire daher im Namen des Arbeitsausschusses gegen diese Addition. Guerin glaubt, daß die Ateliers im gestrigen Votum auch begriffen seien. Deslyngrais bestreitet dies. Manuel konstatirt, daß die Versammlung wirklich nicht die Ateliers einbegriffen habe. Die Versammlung entscheidet, daß das Protokoll geändert werden müsse, und nimmt einige Petitionen vor. Nach Erledigung derselben kehrt sie zu der gestern abgebrochenen Debatte uber die Arbeitsstunden zuruck. Die Diskussion schleppt sich ohne sonderliches Interesse fort. Jendeau stellt einen Antrag, der zum Zweck hat, die Gebräuche und Sitten, wie sie vor dem 24. Februar bestanden und häufig durch klimatische und geographische Einflüsse bedingt wurden, bestehen zu lassen. Jede Neuerung sei schädl#ch. Larochejaquelin, der Schildträger Heinrich V, sieht die wahre Freiheit für Arbeiter und Arbeitgeber darin, wenn Beide nach Gutdünken mit einander verhandeln konnen. Vom Einfluß der Konkurrenz der Hande, vom Krieg der neuen gegen die alten Etablissements fürchtet der Redner keine Nachtheile für die Freihe#t des Arbeiters. Charles Dupin (ärgerlich) bekämpft den Antrag Jendeaus. Die Versammlung habe gestern votirt und der Antrag vernichte das Votum Tourret, Ackerbau- und Handelsminister, bekämpft zwar nicht das Amendement, möchte es aber folgendermaßen redigirt wissen: "Dennoch darf die Stundenzahl im Gebiet der Republik nicht die vor dem 24. Febr. ublichen Gebräuche überschreiten." Fourneyron bekämpft dieses Amendement. Die Gebräuche seien auf Schrauben gestellt und ließen sich verschieden deuten. Nachdem noch eine Masse Redner für und wider gesprochen und Minister Tourrer endlich eine befriedigende Fassung des Amendements vorgeschlagen, wird letzteres angenommen und der Paragraph lautet nunmehr: "Die tägliche Arbeitsdauer des Arbeiters in Manufakturen und allen industriellen Etablissements darf 12 Stunden nicht überschre#ten. Es wird dagegen denjenigen Gebräuchen kein Abbruch gethan die in gewissen Gegenden täglich weniger als 12 Stunden feststellten." Artikel 3, 4 und 5 des Entwurfs des Arbeitsausschusses werden angenommen. Um 5 1/4 Uhr schreitet die Versammlung zur Abstimmung über das Gesammtdekret durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Es wird angenomm#n und das Dekret vom 2. März, in so weit es die Arbeitsdauer betrifft, definitiv abgeschafft. Tourret deponirt einen Gesetzentwurf, der für die Associationsverträge der Arbeiter bei Uebernahme von Bauten etc. die Inseriptions-Sportelfreiheit verlangt. Goudchaux, Finanzminister, stellt den Antrag, die Einkommensteuer so bald wie möglich zu berathen, damit die General- oder Departementsräthe die diesfällige Repartition treffen könnten. Ternaux und Deslongrais bekämpfen diese Eile. Der Gegenstand sei neu und verlange die strengste Prüfung. Goudchaux besteht auf baldige Benathung. Sie wird bewilligt. Crespel de la Touche beklagt sich, daß sein Antrag rücksichtlich der unterdrückten Journale so lange verschoben bleibe. Er verlangt morgen Sonntags eine Sitzung oder Montags Vormittags 10 Uhr. Die Versammlung entscheidet für Montag Mittags 12 Uhr. Großbritannien. * London, 9. Sept. Die Königin ist in Aberdeen angelangt. In Ashton hat die Polizei abermals 30 Chartisten verhaftet, die der Theilnahme an den neulich dort vorgekommenen Unruhen angeklagt sind. Dublin, 7. Sept. Lord John Russell hat uns noch nicht verlassen; er besuchte heute mit dem Lord-Lieutenant die verschiedenen Institute und Museen unserer Stadt. -- Richard O'Gorman, einer der Führer der Insurgenten, für dessen Gefangennehmung 300 Pfd. ausgesetzt wurden, ist noch immer nicht verhaftet. Neuerdings wurde aber wieder ein Pseudo-O'Gorman von der Polizei hereingebracht und natürlich gleich wieder entlassen. Es ist jetzt wohl schon sechs Mal passirt, daß man den Unrechten arretirte. -- Frau Mitchell, die Gattin des deportirten Revolutionärs wird nach Amerika übersiedeln. John O'Connell hat einen Brief an die Repealer von Irland erlassen, in dem er seine Landsleute darauf aufmerksam macht, daß die alte Repeals-Bewegung wieder angefacht werden müsse, wenn nicht binnen Kurzem Conciliation-Hall verkauft werden solle. Es ist dies einer von den schon so oft gemachten Versuchen John O'Connells, seine frühere Stellung als Chef der Repealpartei wiederzuerlangen. Wir brauchen nicht zu versichern, daß er schwerlich reussiren wird. Ungarn. Hermanstadt. Der "Siebenbürger Bote" bringt unter der Rubrik: "Neuestes": Mittelst Stafette ist heute Nacht vom ungarischen Kriegsministerium der Befehl eingetroffen, das Grenadier-Bataillon Baron Urraca habe sich binnen 48 Stunden nach Pest in Marsch zu setzen. Zur Beschleunigung soll das Bataillon mittelst Wägen nach Szolnok und von da mit der Eisenbahn weiter befördert werden. Dem Vernehmen nach soll dieses Bataillon zur Verstärkung der Garnison von Buda-Pest verwendet werden. Jellachich soll die Drau überschritten haben und man befürchtet einen Handstreich auf die Hauptstadt. Schweiz. * Bern, 6. Sept. Der Geschäftsträger einer fremden, befreundeten Macht frug den Präsidenten der Tagsatzung Hrn. Funk, ob nicht die neue Bundesverfassung den acht kontrahirenden Mächten des Wiener Kongresses zur Uebernahme der Garantie werde zugestellt werden? Der Präsident erwiederte: "Die einzige Garantie, welcher die neue Bundesverfassung bedarf, ist die Mehrheit des Schweizervolkes." Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. Den 7. Emilie Henr., T. v. Phil. Würzburger, Rothgerber, Mathiasstr. -- Urs., T. v. Math. Hieronymus, Maurer, gr. Spitzeng. -- Anna Maria, T. v Pet. Greg. Opry, Polizei-Assistent, Sterneng. -- Heinr., S. v. Heinr. Krumholz, Uhrm., Lintg. -- Georg, S. v. Joh. Jac. Scheidweiler, Dachdeckerg., Schartgasse. -- Maria Cord., T. v. Friedr. Egener, Privatsekret., Lungengasse. -- Wilh., S. v. Ernst Staubesand, Dachdeckerg., Friesenstr. -- Gert. Hel. Hub., T v. Joh. Herschel, Bierbrauer, an der Linde. -- Heinr. Hub., S. v. Engelbert Wolff, Faßbinder, Fischmarkt. -- Otto Jacob Maria, S. v. Heinr. Dorn, Stadtischer Kapellmeister, Thieboldsgasse. -- Ein unehel. Knabe. Den 8. Cathar., T. v. Peter Fabri, Zimmergeselle, Eigelstein. -- Elis. Agatha Maria, T. v. Math. Kraft, Tagl., Kalenhausen. -- Anna Maria Agnes Hubert., T v. Herm. Jos. Bellinghausen, Hauptsteuer-Amts-Assist., Hahnenthor. -- Joh. Hub. Pet., S. v. Joh. Pet. Assenmacher, Spezereihändler, Salomonsgasse. -- Maria, T. von Joh. Wolter, Taglöhner. Löhrgasse. -- Helena, T. v. Joh. Dohm, Tapetendrucker, Kranenbäumen. -- Anna Maria, T. v. Wilh. Nothen, Branntweinbrenner, gr. Griechenm. -- Francisca, T. v. Pet. Jos. Breuer, Schreinerm., gr. Brinkg. -- Anna Maria, T. v. Joh. Wilh. Vorrent, Schreinermstr, Perlengraben. -- Andreas, S. v. Herm. Philippen, Schreinerg., Thieboldsgasse. -- Ein unehel. Knabe. Sterbefälle. Den 7. Marg. Broich, 8 T. alt, unter Kranenbäumen. -- Isab. Quast, geb. Esser, 44 J. alt, auf der Aar. Den 8. Franz Heinrich, 2 J. 8 M. alt, Eulengartengasse. -- Wilh. Otto Haacke, 1 J. 9 T. alt, Ursulastraße. -- Jacob Fischenich, Tagl., 42 J alt, verheirathet, Zugasse. -- Ein unehel. Mädchen. Heiraths-Ankündigungen. Den 10. Joh. Georg Duell, Metzger, mit Susanna Merz, beide Herzogstr. -- Ludwig Carl Lürssen, Cigarrenmacher, Thurnmarkt, mit Anna Maria Fuchs, Kuhgasse -- Ant. Alb. Jos. Wolfkott, Drechsler, kr. Büchel, mit Francisca Schumacher, gr. Griechenmarkt. -- Johann Zehnpfennig, Seidenweber, mit Anna Heret, beide Kranenbäumen. -- Johann Nuttgen, Schreiner, Lintgasse, mit Maria Sib. Diel, Komödtenstr. -- Heinr. Zottmann, Wwr., Eisenbahngüterbegleiter, mit Kath. Lukas, beide Thürmchenswall. -- Eduard Benert, Kfm, Waisengasse, mit Anna Gert. Kramer, Heumarkt. -- Ant. Lahaye, Hutmacher, Schilderg., mit Barbara Rohe, Hochstr. -- Joh. Peter Hoffstadt, Kfm, mit Ther. Stuep, beide Butterm. -- Franz Barth. Lemaire, Buchsenmacher, Apernstr., mit Richmunda Boensch, Enggasse. -- Andr. Jos. Ewer, Schneider, mit Anna Josepha Schallanski, beide Benefisstraße. -- Pet. Jos. Ehrenberg, Steinhauer, Thürmchenswall, mit Sib. Jouy, Altengraben. -- Peter Brings, Faßbinder, an der Linde, mit Lucia Sürth, unt. Kranenbäumen. -- Joh. Nicolaus Curnelle, Wwr., Omnibus-Condukteur, unt. Gottesgnaden, mit Agnes Roth am Hof. -- Philipp Kufferath, Eisenbahn-Bremser zu Deutz, mit Maria Marg. Roloff, Mariengartenklost. -- Cornelius Berns, Zimmermann, Probsteigasse, mit Anna Maria Elis. Horst, Wwe. Rung, Hahnenstr. -- Georg Carl Hocker, Tapezirer, Pfeilstraße, mit Gertr. Weiler, Apernstr. -- Stephan Becker, Wwr., Ackerer, kr. Buchel, mit Anna Kath. Christmann, Katharinengraben. -- Wilh. Koch, Fuhrmann, Glockenring, mit Maria Kath Reich, früher zu Offenbach, jetzt Glockenring. -- Wilh Friedr. Leopold Apellinaris Hubert Reuter, Kaufmann, unter Kästen, mit Katharina Finken, Thiebeldsgasse. -- Joh. Friedrich Wilh. Fischer, Handlungsreisender, Bobgasse, mit Amalia Auguste Haselbach. Buttermarkt. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 11. September 1848. Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar. In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A. Hartmann. Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Roth. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25. nach Amsterdam Capt Scholwerth#, Nr. 3 nach Stettin Capt Range, Bark "Fortschritt." Rheinhöhe am 9. Sept. 6' 8 1/2". Im Verlage von W. A. Rosenkranz, (Weberstraße Nro. 24 in Köln) ist erschienen: Tägliche Unterhaltungen mit Gott. Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen. Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation. Elegante Miniatur-Ausgabe. 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen. Aufforderung. Die bestehende Kommission der Metzger-Corporation in Köln und Deutz wolle sofort gegen den Gemeinderaths-Beschluß vom 1sten Sept. 1. J. über die Ermäßigung der Schlachthaus-Gebühren, vom 1. Sept. ab von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. bei der betreffenden Behörde auf das entschiedenste protestiren; wie auch bei der letzten Versammlung vom 30. August einstimmig beschlossen worden ist. -- Wir wissen von einer Abrechnung, wie bemerkt pro 1836-47 mit einem Ueberschusse von Thlr. 1422 28 Sgr. 6 Pf. nichts, und wollen nichts davon wissen, sondern wir verlangen eine gehörige Abrechnung von allen noch rückständigen Jahren, welche die Kommission uns vorzulegen hat, und wie weit dieses seine Richtigkeit hat, wollen wir unserer Hochlöbl. Königl. Regierung zur Entscheidung vorlegen. -- Der sich alsdann herausstellende Ueberschuß der Schlachthaus-Gebühren soll an dem mit Recht verschuldeten Baukapital des Schlachthauses in Abzug gebracht werden, und erst dann wollen wir die Gebühren festgestellt haben. -- Bevor dieses geschehen, protestiren wir fernere Zahlung der Stadt gegenüber zu leisten und verlangen auf den 27. dieses Monats längstens eine unwiderrufliche General-Versammlung festzusetzen, in welcher das Weitere besprochen werden kann. Für alle Metzger der Stadt Köln. P. B. P H. Ad. H. Chr. Hr M. H. W. H Bekanntmachung. In hiesiger Packkammer lagert seit ein#ger Zeit ein Paket sign B. # 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse. Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigen: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben. Köln, den 9. September 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt Bei meiner Abreise nach Wetzlar, wohin das 2te Bataillon des 25. Inf.-Regts. plotzlich versetzt worden ist, sage ich allen Bekannten und Freunden ein herzliches Lebewohl. Köln, den 10. September 1848. A. Kaufmann. Freie Volksblätter. Die "Freien Volksblätter" erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. -- Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis. Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. -- Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; -- und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. -- Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur! Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen. Köln, im September 1848. Die Redaktion, Bernh. Dietz. Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören. Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren. Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. -- Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr. Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen. Ein Lebewohl, ein warmes herzliches Lebewohl der lieben kölnischen Bürgerschaft, und unsern besondern Dank den Männern, die sich für unser Wohl interessirten und sich Mühe gaben, den alten Haß zwischen Bürger und Militär immer mehr zu entfernen. Wenn es auch noch nicht ganz gelungen ist, uns eine andere Stellung im Staate zu verschaffen, und den Unterschied zwischen Bürgern im rothen Rocke und unsern andern Mitbürgern aufzuheben, so hoffen wir, daß der Geist der Zeit die Bestrebungen jener Edlen bald mit schönen Erfolgen kronen wird und versichern, daß sich unsere Gesinnungen ewig gleich bleiben werden. Deutscher Brudergruß von Mehreren Soldaten des 2. Bat. 25. Infanterie-Regiments. Der Exminister Hansemann traf heute Nachmittag hier ein, und stieg bei Hrn. Gottfried Efferts, Marchand Tailleur, ab. Se. Excellenz beauftragte denselben so schnell als möglich einen einfachen Civilrock anfertigen zu lassen. Vollständige Minister-Anzüge sind zu haben bei Gottfried Efferts, Pützgasse Nr. 1, im ungebauten Eckhäuslein. Heute Morgen verlor ein Reisender, vor Abgang des 1. Zuges auf dem Bahnhofe der "Rheinischen Eisenbahn", einen blau und bräunlich seidenen Geldbeutel, welcher an jedem Ende 20 Livres Sterling, mithin zusammen 40 Livres Sterling enthielt. Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine recht gute Belohnung, Clemensstraßen-Ecke (St. Cunibert) eine Treppe hoch, abzugeben. Köln, den 9. September 1848. Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus. J. Lehweß, Lehrer, Hohestraße Nr. 104. Aufforderung. Wer von dem verstorbenen Kunst-Con#r#ator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen. Köln, den 11. September 1848. Pet. Steph Riphahn. Gr. Sandkaul Nr 26. Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la regence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen. Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere. Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger et Comp. Kl. Budengasse Nr. 6. Theater-Anzeige. Dienstag den 12. Sept.: Norma. Große Oper in drei Akten von Bellini. Am 20. d M. beginnt das erste Abonnement. Der Gerant: Korff. Vollmacht überreicht, die ihn neuerdings als Vertreter dieses italienischen Staats bei der Republik akkreditirt. Desgleichen hat O. de Marcoleta im Namen des Staats Nicaragua dem Minister Bastide seine Akkreditive zugestellt. — In Erwägung daß die Februar-Revolution und die nachherigen bewegten Umstände die Arbeiten der studirenden Jugend unterbrochen oder wenigstens gestört habe, verschiebt eine Verordnung des Unterrichts und Kultusministers Bürgers Vaulabelle den Termin für die diesjährigen Staatsprüfungen vom 1. Oktober auf den 15. November etc. Die Einschreibungen müssen bis zum 20. Oktober erfolgen. — In einem Plakat zeigt der Präfekt der Pariser Bevölkerung an, daß die Nationalversammlung vorgestern die demokratische einige und untheilbare Republik votirt habe, daß noch 4058 Junibesiegte für die „demokratische“ Republik in den Kasematten schmachten; außerdem nahmen sich 9 Personen seit dem letzten Plakat aus Verzweiflung das Leben u. s. w. — Die Ziffer der leidenden Papiere (unbezahlten Wechsel) beläuft sich laut des so eben erscheinenden offiziellen Bankberichts — dem man diesmal mit einiger Besorgniß entgegensah — für Paris auf 17,622,540 Franken 28 Centimen, für die zu Paris gehörigen Departements-Comptoirs auf 9,448,524 Fr. — Die Klagen der Aerzte über den entsetzlich schlechten Nahrungsstand des Volks hat den Polizeipräfekten Ducoux, selbst Arzt bewogen, dem Comite de salubrité publique anzubefehlen, sämmtliche Arbeiter-Kosthäuser und Kneipen, diese Giftbuden des Proletariats, genau zu untersuchen und darüber zu berichten. — Der Plan Proudhons, dem Staatsbankerott durch Schöpfung von 2 Milliarden neuer Anleihebons und Einverleibung der Banque de France in die Staatsdomaine, mit voller Selbstständigkeit, vorzubeugen, wird heute vom Finanzausschusse diskutirt. Proudhon ist eingeladen und das Ausland kann sich auf ein neues Thiergefecht gefaßt machen. — In den Vorsälen des glänzend erleuchteten Präsidialpalastes fand heim letzten Fest eine ziemlich lebhafte Scene statt. Mehrere Offiziere unserer wackern Bürgerwehr hatten sich eingebildet, sie brauchten nur die Uniform und reine Handschuhe anzuziehen, um Einlaß zu erhalten. Sie machten sich daher auf den Weg und gelangten auch wirklich pünktlich bis in die Vorhalle. Allein hier ersuchten sie die beketteten Huissiers, ihnen die lithographirten Einladungskarten vorzuzeigen. Die Dandys von der Bürgerwehr fanden das sonderbar und wollten anfangs Widerstand leisten. Es kam so weit, daß die Wache, die zum Glück nicht weit ist, herbeigeholt werden und sie unsere beiden Dandys auf die Straße bringen mußte. — National-Versammlung. Sitzung vom 9. September. Lacrosse vizepräsidirt. General Baraguay d'Hilliers, der Heerführer der Rue du Poitiers, beklagt sich, daß man den Crespel de la Toucheschen Antrag rücksichtlich der Pressfesseln noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt habe. Die Ersatzwahlen nahten und kein Blatt dürfe den Mund öffnen (Ah! Ah!) Soll im Laufe der Sitzung, wenn die Bänke besser besetzt seien, zur Sprache kommen. Pascal-Duprat: Mitbürger! Ihr habt gestern den 2. und 3 Artikel des Ausschußentwurfs rücksichtlich der Arbeitsstunden genehmigt, welche die Arbeitsdauer in Manufakturen und Fabriken wieder auf 12 Stunden festsetzt. In dem so eben verlesenen Protokoll höre ich, daß obigen Etablissements auch die Handwerkstätten beigefügt sind. Dies ist falsch, denn von den Ateliers war im Laufe der ganzen gestrigen Diskussion keine Rede. Ich protestire daher im Namen des Arbeitsausschusses gegen diese Addition. Guerin glaubt, daß die Ateliers im gestrigen Votum auch begriffen seien. Deslyngrais bestreitet dies. Manuel konstatirt, daß die Versammlung wirklich nicht die Ateliers einbegriffen habe. Die Versammlung entscheidet, daß das Protokoll geändert werden müsse, und nimmt einige Petitionen vor. Nach Erledigung derselben kehrt sie zu der gestern abgebrochenen Debatte uber die Arbeitsstunden zuruck. Die Diskussion schleppt sich ohne sonderliches Interesse fort. Jendeau stellt einen Antrag, der zum Zweck hat, die Gebräuche und Sitten, wie sie vor dem 24. Februar bestanden und häufig durch klimatische und geographische Einflüsse bedingt wurden, bestehen zu lassen. Jede Neuerung sei schädl#ch. Larochejaquelin, der Schildträger Heinrich V, sieht die wahre Freiheit für Arbeiter und Arbeitgeber darin, wenn Beide nach Gutdünken mit einander verhandeln konnen. Vom Einfluß der Konkurrenz der Hande, vom Krieg der neuen gegen die alten Etablissements fürchtet der Redner keine Nachtheile für die Freihe#t des Arbeiters. Charles Dupin (ärgerlich) bekämpft den Antrag Jendeaus. Die Versammlung habe gestern votirt und der Antrag vernichte das Votum Tourret, Ackerbau- und Handelsminister, bekämpft zwar nicht das Amendement, möchte es aber folgendermaßen redigirt wissen: „Dennoch darf die Stundenzahl im Gebiet der Republik nicht die vor dem 24. Febr. ublichen Gebräuche überschreiten.“ Fourneyron bekämpft dieses Amendement. Die Gebräuche seien auf Schrauben gestellt und ließen sich verschieden deuten. Nachdem noch eine Masse Redner für und wider gesprochen und Minister Tourrer endlich eine befriedigende Fassung des Amendements vorgeschlagen, wird letzteres angenommen und der Paragraph lautet nunmehr: „Die tägliche Arbeitsdauer des Arbeiters in Manufakturen und allen industriellen Etablissements darf 12 Stunden nicht überschre#ten. Es wird dagegen denjenigen Gebräuchen kein Abbruch gethan die in gewissen Gegenden täglich weniger als 12 Stunden feststellten.“ Artikel 3, 4 und 5 des Entwurfs des Arbeitsausschusses werden angenommen. Um 5 1/4 Uhr schreitet die Versammlung zur Abstimmung über das Gesammtdekret durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Es wird angenomm#n und das Dekret vom 2. März, in so weit es die Arbeitsdauer betrifft, definitiv abgeschafft. Tourret deponirt einen Gesetzentwurf, der für die Associationsverträge der Arbeiter bei Uebernahme von Bauten etc. die Inseriptions-Sportelfreiheit verlangt. Goudchaux, Finanzminister, stellt den Antrag, die Einkommensteuer so bald wie möglich zu berathen, damit die General- oder Departementsräthe die diesfällige Repartition treffen könnten. Ternaux und Deslongrais bekämpfen diese Eile. Der Gegenstand sei neu und verlange die strengste Prüfung. Goudchaux besteht auf baldige Benathung. Sie wird bewilligt. Crespel de la Touche beklagt sich, daß sein Antrag rücksichtlich der unterdrückten Journale so lange verschoben bleibe. Er verlangt morgen Sonntags eine Sitzung oder Montags Vormittags 10 Uhr. Die Versammlung entscheidet für Montag Mittags 12 Uhr. Großbritannien. * London, 9. Sept. Die Königin ist in Aberdeen angelangt. In Ashton hat die Polizei abermals 30 Chartisten verhaftet, die der Theilnahme an den neulich dort vorgekommenen Unruhen angeklagt sind. Dublin, 7. Sept. Lord John Russell hat uns noch nicht verlassen; er besuchte heute mit dem Lord-Lieutenant die verschiedenen Institute und Museen unserer Stadt. — Richard O'Gorman, einer der Führer der Insurgenten, für dessen Gefangennehmung 300 Pfd. ausgesetzt wurden, ist noch immer nicht verhaftet. Neuerdings wurde aber wieder ein Pseudo-O'Gorman von der Polizei hereingebracht und natürlich gleich wieder entlassen. Es ist jetzt wohl schon sechs Mal passirt, daß man den Unrechten arretirte. — Frau Mitchell, die Gattin des deportirten Revolutionärs wird nach Amerika übersiedeln. John O'Connell hat einen Brief an die Repealer von Irland erlassen, in dem er seine Landsleute darauf aufmerksam macht, daß die alte Repeals-Bewegung wieder angefacht werden müsse, wenn nicht binnen Kurzem Conciliation-Hall verkauft werden solle. Es ist dies einer von den schon so oft gemachten Versuchen John O'Connells, seine frühere Stellung als Chef der Repealpartei wiederzuerlangen. Wir brauchen nicht zu versichern, daß er schwerlich reussiren wird. Ungarn. Hermanstadt. Der „Siebenbürger Bote“ bringt unter der Rubrik: „Neuestes“: Mittelst Stafette ist heute Nacht vom ungarischen Kriegsministerium der Befehl eingetroffen, das Grenadier-Bataillon Baron Urraca habe sich binnen 48 Stunden nach Pest in Marsch zu setzen. Zur Beschleunigung soll das Bataillon mittelst Wägen nach Szolnok und von da mit der Eisenbahn weiter befördert werden. Dem Vernehmen nach soll dieses Bataillon zur Verstärkung der Garnison von Buda-Pest verwendet werden. Jellachich soll die Drau überschritten haben und man befürchtet einen Handstreich auf die Hauptstadt. Schweiz. * Bern, 6. Sept. Der Geschäftsträger einer fremden, befreundeten Macht frug den Präsidenten der Tagsatzung Hrn. Funk, ob nicht die neue Bundesverfassung den acht kontrahirenden Mächten des Wiener Kongresses zur Uebernahme der Garantie werde zugestellt werden? Der Präsident erwiederte: „Die einzige Garantie, welcher die neue Bundesverfassung bedarf, ist die Mehrheit des Schweizervolkes.“ Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. Den 7. Emilie Henr., T. v. Phil. Würzburger, Rothgerber, Mathiasstr. — Urs., T. v. Math. Hieronymus, Maurer, gr. Spitzeng. — Anna Maria, T. v Pet. Greg. Opry, Polizei-Assistent, Sterneng. — Heinr., S. v. Heinr. Krumholz, Uhrm., Lintg. — Georg, S. v. Joh. Jac. Scheidweiler, Dachdeckerg., Schartgasse. — Maria Cord., T. v. Friedr. Egener, Privatsekret., Lungengasse. — Wilh., S. v. Ernst Staubesand, Dachdeckerg., Friesenstr. — Gert. Hel. Hub., T v. Joh. Herschel, Bierbrauer, an der Linde. — Heinr. Hub., S. v. Engelbert Wolff, Faßbinder, Fischmarkt. — Otto Jacob Maria, S. v. Heinr. Dorn, Stadtischer Kapellmeister, Thieboldsgasse. — Ein unehel. Knabe. Den 8. Cathar., T. v. Peter Fabri, Zimmergeselle, Eigelstein. — Elis. Agatha Maria, T. v. Math. Kraft, Tagl., Kalenhausen. — Anna Maria Agnes Hubert., T v. Herm. Jos. Bellinghausen, Hauptsteuer-Amts-Assist., Hahnenthor. — Joh. Hub. Pet., S. v. Joh. Pet. Assenmacher, Spezereihändler, Salomonsgasse. — Maria, T. von Joh. Wolter, Taglöhner. Löhrgasse. — Helena, T. v. Joh. Dohm, Tapetendrucker, Kranenbäumen. — Anna Maria, T. v. Wilh. Nothen, Branntweinbrenner, gr. Griechenm. — Francisca, T. v. Pet. Jos. Breuer, Schreinerm., gr. Brinkg. — Anna Maria, T. v. Joh. Wilh. Vorrent, Schreinermstr, Perlengraben. — Andreas, S. v. Herm. Philippen, Schreinerg., Thieboldsgasse. — Ein unehel. Knabe. Sterbefälle. Den 7. Marg. Broich, 8 T. alt, unter Kranenbäumen. — Isab. Quast, geb. Esser, 44 J. alt, auf der Aar. Den 8. Franz Heinrich, 2 J. 8 M. alt, Eulengartengasse. — Wilh. Otto Haacke, 1 J. 9 T. alt, Ursulastraße. — Jacob Fischenich, Tagl., 42 J alt, verheirathet, Zugasse. — Ein unehel. Mädchen. Heiraths-Ankündigungen. Den 10. Joh. Georg Duell, Metzger, mit Susanna Merz, beide Herzogstr. — Ludwig Carl Lürssen, Cigarrenmacher, Thurnmarkt, mit Anna Maria Fuchs, Kuhgasse — Ant. Alb. Jos. Wolfkott, Drechsler, kr. Büchel, mit Francisca Schumacher, gr. Griechenmarkt. — Johann Zehnpfennig, Seidenweber, mit Anna Heret, beide Kranenbäumen. — Johann Nuttgen, Schreiner, Lintgasse, mit Maria Sib. Diel, Komödtenstr. — Heinr. Zottmann, Wwr., Eisenbahngüterbegleiter, mit Kath. Lukas, beide Thürmchenswall. — Eduard Benert, Kfm, Waisengasse, mit Anna Gert. Kramer, Heumarkt. — Ant. Lahaye, Hutmacher, Schilderg., mit Barbara Rohe, Hochstr. — Joh. Peter Hoffstadt, Kfm, mit Ther. Stuep, beide Butterm. — Franz Barth. Lemaire, Buchsenmacher, Apernstr., mit Richmunda Boensch, Enggasse. — Andr. Jos. Ewer, Schneider, mit Anna Josepha Schallanski, beide Benefisstraße. — Pet. Jos. Ehrenberg, Steinhauer, Thürmchenswall, mit Sib. Jouy, Altengraben. — Peter Brings, Faßbinder, an der Linde, mit Lucia Sürth, unt. Kranenbäumen. — Joh. Nicolaus Curnelle, Wwr., Omnibus-Condukteur, unt. Gottesgnaden, mit Agnes Roth am Hof. — Philipp Kufferath, Eisenbahn-Bremser zu Deutz, mit Maria Marg. Roloff, Mariengartenklost. — Cornelius Berns, Zimmermann, Probsteigasse, mit Anna Maria Elis. Horst, Wwe. Rung, Hahnenstr. — Georg Carl Hocker, Tapezirer, Pfeilstraße, mit Gertr. Weiler, Apernstr. — Stephan Becker, Wwr., Ackerer, kr. Buchel, mit Anna Kath. Christmann, Katharinengraben. — Wilh. Koch, Fuhrmann, Glockenring, mit Maria Kath Reich, früher zu Offenbach, jetzt Glockenring. — Wilh Friedr. Leopold Apellinaris Hubert Reuter, Kaufmann, unter Kästen, mit Katharina Finken, Thiebeldsgasse. — Joh. Friedrich Wilh. Fischer, Handlungsreisender, Bobgasse, mit Amalia Auguste Haselbach. Buttermarkt. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 11. September 1848. Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar. In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A. Hartmann. Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Roth. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25. nach Amsterdam Capt Scholwerth#, Nr. 3 nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“ Rheinhöhe am 9. Sept. 6′ 8 1/2″. Im Verlage von W. A. Rosenkranz, (Weberstraße Nro. 24 in Köln) ist erschienen: Tägliche Unterhaltungen mit Gott. Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen. Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation. Elegante Miniatur-Ausgabe. 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen. Aufforderung. Die bestehende Kommission der Metzger-Corporation in Köln und Deutz wolle sofort gegen den Gemeinderaths-Beschluß vom 1sten Sept. 1. J. über die Ermäßigung der Schlachthaus-Gebühren, vom 1. Sept. ab von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. bei der betreffenden Behörde auf das entschiedenste protestiren; wie auch bei der letzten Versammlung vom 30. August einstimmig beschlossen worden ist. — Wir wissen von einer Abrechnung, wie bemerkt pro 1836-47 mit einem Ueberschusse von Thlr. 1422 28 Sgr. 6 Pf. nichts, und wollen nichts davon wissen, sondern wir verlangen eine gehörige Abrechnung von allen noch rückständigen Jahren, welche die Kommission uns vorzulegen hat, und wie weit dieses seine Richtigkeit hat, wollen wir unserer Hochlöbl. Königl. Regierung zur Entscheidung vorlegen. — Der sich alsdann herausstellende Ueberschuß der Schlachthaus-Gebühren soll an dem mit Recht verschuldeten Baukapital des Schlachthauses in Abzug gebracht werden, und erst dann wollen wir die Gebühren festgestellt haben. — Bevor dieses geschehen, protestiren wir fernere Zahlung der Stadt gegenüber zu leisten und verlangen auf den 27. dieses Monats längstens eine unwiderrufliche General-Versammlung festzusetzen, in welcher das Weitere besprochen werden kann. Für alle Metzger der Stadt Köln. P. B. P H. Ad. H. Chr. Hr M. H. W. H Bekanntmachung. In hiesiger Packkammer lagert seit ein#ger Zeit ein Paket sign B. # 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse. Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigen: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben. Köln, den 9. September 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt Bei meiner Abreise nach Wetzlar, wohin das 2te Bataillon des 25. Inf.-Regts. plotzlich versetzt worden ist, sage ich allen Bekannten und Freunden ein herzliches Lebewohl. Köln, den 10. September 1848. A. Kaufmann. Freie Volksblätter. Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. — Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis. Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. — Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; — und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. — Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur! Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen. Köln, im September 1848. Die Redaktion, Bernh. Dietz. Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören. Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren. Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. — Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr. Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen. Ein Lebewohl, ein warmes herzliches Lebewohl der lieben kölnischen Bürgerschaft, und unsern besondern Dank den Männern, die sich für unser Wohl interessirten und sich Mühe gaben, den alten Haß zwischen Bürger und Militär immer mehr zu entfernen. Wenn es auch noch nicht ganz gelungen ist, uns eine andere Stellung im Staate zu verschaffen, und den Unterschied zwischen Bürgern im rothen Rocke und unsern andern Mitbürgern aufzuheben, so hoffen wir, daß der Geist der Zeit die Bestrebungen jener Edlen bald mit schönen Erfolgen kronen wird und versichern, daß sich unsere Gesinnungen ewig gleich bleiben werden. Deutscher Brudergruß von Mehreren Soldaten des 2. Bat. 25. Infanterie-Regiments. Der Exminister Hansemann traf heute Nachmittag hier ein, und stieg bei Hrn. Gottfried Efferts, Marchand Tailleur, ab. Se. Excellenz beauftragte denselben so schnell als möglich einen einfachen Civilrock anfertigen zu lassen. Vollständige Minister-Anzüge sind zu haben bei Gottfried Efferts, Pützgasse Nr. 1, im ungebauten Eckhäuslein. Heute Morgen verlor ein Reisender, vor Abgang des 1. Zuges auf dem Bahnhofe der „Rheinischen Eisenbahn“, einen blau und bräunlich seidenen Geldbeutel, welcher an jedem Ende 20 Livres Sterling, mithin zusammen 40 Livres Sterling enthielt. Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine recht gute Belohnung, Clemensstraßen-Ecke (St. Cunibert) eine Treppe hoch, abzugeben. Köln, den 9. September 1848. Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus. J. Lehweß, Lehrer, Hohestraße Nr. 104. Aufforderung. Wer von dem verstorbenen Kunst-Con#r#ator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen. Köln, den 11. September 1848. Pet. Steph Riphahn. Gr. Sandkaul Nr 26. Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen. Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere. Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger et Comp. Kl. Budengasse Nr. 6. Theater-Anzeige. Dienstag den 12. Sept.: Norma. Große Oper in drei Akten von Bellini. Am 20. d M. beginnt das erste Abonnement. Der Gerant: Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar100_028" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0504"/> Vollmacht überreicht, die ihn neuerdings als Vertreter dieses italienischen Staats bei der Republik akkreditirt.</p> <p>Desgleichen hat O. de Marcoleta im Namen des Staats Nicaragua dem Minister Bastide seine Akkreditive zugestellt.</p> <p>— In Erwägung daß die Februar-Revolution und die nachherigen bewegten Umstände die Arbeiten der studirenden Jugend unterbrochen oder wenigstens gestört habe, verschiebt eine Verordnung des Unterrichts und Kultusministers Bürgers Vaulabelle den Termin für die diesjährigen Staatsprüfungen vom 1. Oktober auf den 15. November etc. Die Einschreibungen müssen bis zum 20. Oktober erfolgen.</p> <p>— In einem Plakat zeigt der Präfekt der Pariser Bevölkerung an, daß die Nationalversammlung vorgestern die demokratische einige und untheilbare Republik votirt habe, daß noch 4058 Junibesiegte für die „demokratische“ Republik in den Kasematten schmachten; außerdem nahmen sich 9 Personen seit dem letzten Plakat aus Verzweiflung das Leben u. s. w.</p> <p>— Die Ziffer der leidenden Papiere (unbezahlten Wechsel) beläuft sich laut des so eben erscheinenden offiziellen Bankberichts — dem man diesmal mit einiger Besorgniß entgegensah — für Paris auf 17,622,540 Franken 28 Centimen, für die zu Paris gehörigen Departements-Comptoirs auf 9,448,524 Fr.</p> <p>— Die Klagen der Aerzte über den entsetzlich schlechten Nahrungsstand des Volks hat den Polizeipräfekten Ducoux, selbst Arzt bewogen, dem Comite de salubrité publique anzubefehlen, sämmtliche Arbeiter-Kosthäuser und Kneipen, diese Giftbuden des Proletariats, genau zu untersuchen und darüber zu berichten.</p> <p>— Der Plan Proudhons, dem Staatsbankerott durch Schöpfung von 2 Milliarden neuer Anleihebons und Einverleibung der Banque de France in die Staatsdomaine, mit voller Selbstständigkeit, vorzubeugen, wird heute vom Finanzausschusse diskutirt. Proudhon ist eingeladen und das Ausland kann sich auf ein neues Thiergefecht gefaßt machen.</p> <p>— In den Vorsälen des glänzend erleuchteten Präsidialpalastes fand heim letzten Fest eine ziemlich lebhafte Scene statt. Mehrere Offiziere unserer wackern Bürgerwehr hatten sich eingebildet, sie brauchten nur die Uniform und reine Handschuhe anzuziehen, um Einlaß zu erhalten. Sie machten sich daher auf den Weg und gelangten auch wirklich pünktlich bis in die Vorhalle. Allein hier ersuchten sie die beketteten Huissiers, ihnen die lithographirten Einladungskarten vorzuzeigen. Die Dandys von der Bürgerwehr fanden das sonderbar und wollten anfangs Widerstand leisten. Es kam so weit, daß die Wache, die zum Glück nicht weit ist, herbeigeholt werden und sie unsere beiden Dandys auf die Straße bringen mußte.</p> <p>— <hi rendition="#g">National-Versammlung</hi>. Sitzung vom 9. September. Lacrosse vizepräsidirt.</p> <p>General Baraguay d'Hilliers, der Heerführer der Rue du Poitiers, beklagt sich, daß man den Crespel de la Toucheschen Antrag rücksichtlich der Pressfesseln noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt habe. Die Ersatzwahlen nahten und kein Blatt dürfe den Mund öffnen (Ah! Ah!)</p> <p>Soll im Laufe der Sitzung, wenn die Bänke besser besetzt seien, zur Sprache kommen.</p> <p>Pascal-Duprat: Mitbürger! Ihr habt gestern den 2. und 3 Artikel des Ausschußentwurfs rücksichtlich der Arbeitsstunden genehmigt, welche die Arbeitsdauer in Manufakturen und Fabriken wieder auf 12 Stunden festsetzt.</p> <p>In dem so eben verlesenen Protokoll höre ich, daß obigen Etablissements auch die Handwerkstätten beigefügt sind. Dies ist falsch, denn von den Ateliers war im Laufe der ganzen gestrigen Diskussion keine Rede. Ich protestire daher im Namen des Arbeitsausschusses gegen diese Addition.</p> <p>Guerin glaubt, daß die Ateliers im gestrigen Votum auch begriffen seien.</p> <p>Deslyngrais bestreitet dies.</p> <p>Manuel konstatirt, daß die Versammlung wirklich nicht die Ateliers einbegriffen habe.</p> <p>Die Versammlung entscheidet, daß das Protokoll geändert werden müsse, und nimmt einige Petitionen vor. Nach Erledigung derselben kehrt sie zu der gestern abgebrochenen Debatte uber die Arbeitsstunden zuruck. Die Diskussion schleppt sich ohne sonderliches Interesse fort.</p> <p>Jendeau stellt einen Antrag, der zum Zweck hat, die Gebräuche und Sitten, wie sie vor dem 24. Februar bestanden und häufig durch klimatische und geographische Einflüsse bedingt wurden, bestehen zu lassen. Jede Neuerung sei schädl#ch.</p> <p>Larochejaquelin, der Schildträger Heinrich V, sieht die wahre Freiheit für Arbeiter und Arbeitgeber darin, wenn Beide nach Gutdünken mit einander verhandeln konnen. Vom Einfluß der Konkurrenz der Hande, vom Krieg der neuen gegen die alten Etablissements fürchtet der Redner keine Nachtheile für die Freihe#t des Arbeiters.</p> <p>Charles Dupin (ärgerlich) bekämpft den Antrag Jendeaus. Die Versammlung habe gestern votirt und der Antrag vernichte das Votum</p> <p>Tourret, Ackerbau- und Handelsminister, bekämpft zwar nicht das Amendement, möchte es aber folgendermaßen redigirt wissen: „Dennoch darf die Stundenzahl im Gebiet der Republik nicht die vor dem 24. Febr. ublichen Gebräuche überschreiten.“</p> <p>Fourneyron bekämpft dieses Amendement. Die Gebräuche seien auf Schrauben gestellt und ließen sich verschieden deuten.</p> <p>Nachdem noch eine Masse Redner für und wider gesprochen und Minister Tourrer endlich eine befriedigende Fassung des Amendements vorgeschlagen, wird letzteres angenommen und der Paragraph lautet nunmehr:</p> <p rendition="#et">„Die tägliche Arbeitsdauer des Arbeiters in Manufakturen und allen industriellen Etablissements darf 12 Stunden nicht überschre#ten. Es wird dagegen denjenigen Gebräuchen kein Abbruch gethan die in gewissen Gegenden täglich weniger als 12 Stunden feststellten.“</p> <p>Artikel 3, 4 und 5 des Entwurfs des Arbeitsausschusses werden angenommen.</p> <p>Um 5 1/4 Uhr schreitet die Versammlung zur Abstimmung über das Gesammtdekret durch Aufstehen und Sitzenbleiben.</p> <p>Es wird angenomm#n und das Dekret vom 2. März, in so weit es die Arbeitsdauer betrifft, definitiv abgeschafft.</p> <p>Tourret deponirt einen Gesetzentwurf, der für die Associationsverträge der Arbeiter bei Uebernahme von Bauten etc. die Inseriptions-Sportelfreiheit verlangt.</p> <p>Goudchaux, Finanzminister, stellt den Antrag, die Einkommensteuer so bald wie möglich zu berathen, damit die General- oder Departementsräthe die diesfällige Repartition treffen könnten.</p> <p>Ternaux und Deslongrais bekämpfen diese Eile. Der Gegenstand sei neu und verlange die strengste Prüfung.</p> <p>Goudchaux besteht auf baldige Benathung.</p> <p>Sie wird bewilligt.</p> <p>Crespel de la Touche beklagt sich, daß sein Antrag rücksichtlich der unterdrückten Journale so lange verschoben bleibe. Er verlangt morgen Sonntags eine Sitzung oder Montags Vormittags 10 Uhr.</p> <p>Die Versammlung entscheidet für Montag Mittags 12 Uhr.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar100_029" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 9. Sept.</head> <p>Die Königin ist in Aberdeen angelangt. In Ashton hat die Polizei abermals 30 Chartisten verhaftet, die der Theilnahme an den neulich dort vorgekommenen Unruhen angeklagt sind.</p> </div> <div xml:id="ar100_030" type="jArticle"> <head>Dublin, 7. Sept.</head> <p>Lord John Russell hat uns noch nicht verlassen; er besuchte heute mit dem Lord-Lieutenant die verschiedenen Institute und Museen unserer Stadt. — Richard O'Gorman, einer der Führer der Insurgenten, für dessen Gefangennehmung 300 Pfd. ausgesetzt wurden, ist noch immer nicht verhaftet. Neuerdings wurde aber wieder ein Pseudo-O'Gorman von der Polizei hereingebracht und natürlich gleich wieder entlassen. Es ist jetzt wohl schon sechs Mal passirt, daß man den Unrechten arretirte. — Frau Mitchell, die Gattin des deportirten Revolutionärs wird nach Amerika übersiedeln. John O'Connell hat einen Brief an die Repealer von Irland erlassen, in dem er seine Landsleute darauf aufmerksam macht, daß die alte Repeals-Bewegung wieder angefacht werden müsse, wenn nicht binnen Kurzem Conciliation-Hall verkauft werden solle. Es ist dies einer von den schon so oft gemachten Versuchen John O'Connells, seine frühere Stellung als Chef der Repealpartei wiederzuerlangen. Wir brauchen nicht zu versichern, daß er schwerlich reussiren wird.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Ungarn.</head> <div xml:id="ar100_031" type="jArticle"> <head>Hermanstadt.</head> <p>Der „Siebenbürger Bote“ bringt unter der Rubrik: „Neuestes“: Mittelst Stafette ist heute Nacht vom ungarischen Kriegsministerium der Befehl eingetroffen, das Grenadier-Bataillon Baron Urraca habe sich binnen 48 Stunden nach Pest in Marsch zu setzen. Zur Beschleunigung soll das Bataillon mittelst Wägen nach Szolnok und von da mit der Eisenbahn weiter befördert werden.</p> <p>Dem Vernehmen nach soll dieses Bataillon zur Verstärkung der Garnison von Buda-Pest verwendet werden.</p> <p>Jellachich soll die Drau überschritten haben und man befürchtet einen Handstreich auf die Hauptstadt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Schweiz.</head> <div xml:id="ar100_032" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Bern, 6. Sept.</head> <p>Der Geschäftsträger einer fremden, befreundeten Macht frug den Präsidenten der Tagsatzung Hrn. Funk, ob nicht die neue Bundesverfassung den acht kontrahirenden Mächten des Wiener Kongresses zur Uebernahme der Garantie werde zugestellt werden? Der Präsident erwiederte: „Die einzige Garantie, welcher die neue Bundesverfassung bedarf, ist die Mehrheit des Schweizervolkes.“</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <head>Civilstand der Stadt Köln.</head> <p>Geburten.</p> <p>Den 7. Emilie Henr., T. v. Phil. Würzburger, Rothgerber, Mathiasstr. — Urs., T. v. Math. Hieronymus, Maurer, gr. Spitzeng. — Anna Maria, T. v Pet. Greg. Opry, Polizei-Assistent, Sterneng. — Heinr., S. v. Heinr. Krumholz, Uhrm., Lintg. — Georg, S. v. Joh. Jac. Scheidweiler, Dachdeckerg., Schartgasse. — Maria Cord., T. v. Friedr. Egener, Privatsekret., Lungengasse. — Wilh., S. v. Ernst Staubesand, Dachdeckerg., Friesenstr. — Gert. Hel. Hub., T v. Joh. Herschel, Bierbrauer, an der Linde. — Heinr. Hub., S. v. Engelbert Wolff, Faßbinder, Fischmarkt. — Otto Jacob Maria, S. v. Heinr. Dorn, Stadtischer Kapellmeister, Thieboldsgasse. — Ein unehel. Knabe.</p> <p>Den 8. Cathar., T. v. Peter Fabri, Zimmergeselle, Eigelstein. — Elis. Agatha Maria, T. v. Math. Kraft, Tagl., Kalenhausen. — Anna Maria Agnes Hubert., T v. Herm. Jos. Bellinghausen, Hauptsteuer-Amts-Assist., Hahnenthor. — Joh. Hub. Pet., S. v. Joh. Pet. Assenmacher, Spezereihändler, Salomonsgasse. — Maria, T. von Joh. Wolter, Taglöhner. Löhrgasse. — Helena, T. v. Joh. Dohm, Tapetendrucker, Kranenbäumen. — Anna Maria, T. v. Wilh. Nothen, Branntweinbrenner, gr. Griechenm. — Francisca, T. v. Pet. Jos. Breuer, Schreinerm., gr. Brinkg. — Anna Maria, T. v. Joh. Wilh. Vorrent, Schreinermstr, Perlengraben. — Andreas, S. v. Herm. Philippen, Schreinerg., Thieboldsgasse. — Ein unehel. Knabe.</p> <p>Sterbefälle.</p> <p>Den 7. Marg. Broich, 8 T. alt, unter Kranenbäumen. — Isab. Quast, geb. Esser, 44 J. alt, auf der Aar.</p> <p>Den 8. Franz Heinrich, 2 J. 8 M. alt, Eulengartengasse. — Wilh. Otto Haacke, 1 J. 9 T. alt, Ursulastraße. — Jacob Fischenich, Tagl., 42 J alt, verheirathet, Zugasse. — Ein unehel. Mädchen.</p> <p>Heiraths-Ankündigungen.</p> <p>Den 10. Joh. Georg Duell, Metzger, mit Susanna Merz, beide Herzogstr. — Ludwig Carl Lürssen, Cigarrenmacher, Thurnmarkt, mit Anna Maria Fuchs, Kuhgasse — Ant. Alb. Jos. Wolfkott, Drechsler, kr. Büchel, mit Francisca Schumacher, gr. Griechenmarkt. — Johann Zehnpfennig, Seidenweber, mit Anna Heret, beide Kranenbäumen. — Johann Nuttgen, Schreiner, Lintgasse, mit Maria Sib. Diel, Komödtenstr. — Heinr. Zottmann, Wwr., Eisenbahngüterbegleiter, mit Kath. Lukas, beide Thürmchenswall. — Eduard Benert, Kfm, Waisengasse, mit Anna Gert. Kramer, Heumarkt. — Ant. Lahaye, Hutmacher, Schilderg., mit Barbara Rohe, Hochstr. — Joh. Peter Hoffstadt, Kfm, mit Ther. Stuep, beide Butterm. — Franz Barth. Lemaire, Buchsenmacher, Apernstr., mit Richmunda Boensch, Enggasse. — Andr. Jos. Ewer, Schneider, mit Anna Josepha Schallanski, beide Benefisstraße. — Pet. Jos. Ehrenberg, Steinhauer, Thürmchenswall, mit Sib. Jouy, Altengraben. — Peter Brings, Faßbinder, an der Linde, mit Lucia Sürth, unt. Kranenbäumen. — Joh. Nicolaus Curnelle, Wwr., Omnibus-Condukteur, unt. Gottesgnaden, mit Agnes Roth am Hof. — Philipp Kufferath, Eisenbahn-Bremser zu Deutz, mit Maria Marg. Roloff, Mariengartenklost. — Cornelius Berns, Zimmermann, Probsteigasse, mit Anna Maria Elis. Horst, Wwe. Rung, Hahnenstr. — Georg Carl Hocker, Tapezirer, Pfeilstraße, mit Gertr. Weiler, Apernstr. — Stephan Becker, Wwr., Ackerer, kr. Buchel, mit Anna Kath. Christmann, Katharinengraben. — Wilh. Koch, Fuhrmann, Glockenring, mit Maria Kath Reich, früher zu Offenbach, jetzt Glockenring. — Wilh Friedr. Leopold Apellinaris Hubert Reuter, Kaufmann, unter Kästen, mit Katharina Finken, Thiebeldsgasse. — Joh. Friedrich Wilh. Fischer, Handlungsreisender, Bobgasse, mit Amalia Auguste Haselbach. Buttermarkt.</p> </div> <div n="2"> <head>Anzeigen.</head> <div type="jAn"> <p>Schifffahrts-Anzeige.</p> <p>Köln, 11. September 1848.</p> <p>Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.</p> <p>Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar.</p> <p>In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A. Hartmann. Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Roth. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.</p> <p>Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25.</p> <p>nach Amsterdam Capt Scholwerth#, Nr. 3</p> <p>nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“</p> <p>Rheinhöhe am 9. Sept. 6′ 8 1/2″.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Im Verlage von W. A. Rosenkranz, (Weberstraße Nro. 24 in Köln) ist erschienen:</p> <p>Tägliche Unterhaltungen mit Gott.</p> <p>Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen.</p> <p>Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.</p> <p>Elegante Miniatur-Ausgabe. 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr</p> <p>Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Aufforderung.</p> <p>Die bestehende Kommission der Metzger-Corporation in Köln und Deutz wolle sofort gegen den Gemeinderaths-Beschluß vom 1sten Sept. 1. J. über die Ermäßigung der Schlachthaus-Gebühren, vom 1. Sept. ab von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. bei der betreffenden Behörde auf das entschiedenste protestiren; wie auch bei der letzten Versammlung vom 30. August einstimmig beschlossen worden ist. — Wir wissen von einer Abrechnung, wie bemerkt pro 1836-47 mit einem Ueberschusse von Thlr. 1422 28 Sgr. 6 Pf. nichts, und wollen nichts davon wissen, sondern wir verlangen eine gehörige Abrechnung von allen noch rückständigen Jahren, welche die Kommission uns vorzulegen hat, und wie weit dieses seine Richtigkeit hat, wollen wir unserer Hochlöbl. Königl. Regierung zur Entscheidung vorlegen. — Der sich alsdann herausstellende Ueberschuß der Schlachthaus-Gebühren soll an dem mit Recht verschuldeten Baukapital des Schlachthauses in Abzug gebracht werden, und erst dann wollen wir die Gebühren festgestellt haben. — Bevor dieses geschehen, protestiren wir fernere Zahlung der Stadt gegenüber zu leisten und verlangen auf den 27. dieses Monats längstens eine unwiderrufliche General-Versammlung festzusetzen, in welcher das Weitere besprochen werden kann.</p> <p>Für alle Metzger der Stadt Köln.</p> <p>P. B. P H. Ad. H. Chr. Hr M. H. W. H</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bekanntmachung.</p> <p>In hiesiger Packkammer lagert seit ein#ger Zeit ein Paket sign B. # 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.</p> <p>Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigen: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.</p> <p>Köln, den 9. September 1848.</p> <p>Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei meiner Abreise nach Wetzlar, wohin das 2te Bataillon des 25. Inf.-Regts. plotzlich versetzt worden ist, sage ich allen Bekannten und Freunden ein herzliches Lebewohl. Köln, den 10. September 1848.</p> <p>A. Kaufmann.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Freie Volksblätter.</p> <p>Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. — Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis.</p> <p>Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. — Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; — und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. — Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!</p> <p>Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen.</p> <p>Köln, im September 1848.</p> <p>Die Redaktion, Bernh. Dietz.</p> <p>Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.</p> <p>Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.</p> <p>Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. — Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.</p> <p>Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Lebewohl, ein warmes herzliches Lebewohl der lieben kölnischen Bürgerschaft, und unsern besondern Dank den Männern, die sich für unser Wohl interessirten und sich Mühe gaben, den alten Haß zwischen Bürger und Militär immer mehr zu entfernen. Wenn es auch noch nicht ganz gelungen ist, uns eine andere Stellung im Staate zu verschaffen, und den Unterschied zwischen Bürgern im rothen Rocke und unsern andern Mitbürgern aufzuheben, so hoffen wir, daß der Geist der Zeit die Bestrebungen jener Edlen bald mit schönen Erfolgen kronen wird und versichern, daß sich unsere Gesinnungen ewig gleich bleiben werden. Deutscher Brudergruß von Mehreren Soldaten des 2. Bat. 25. Infanterie-Regiments.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Der Exminister Hansemann traf heute Nachmittag hier ein, und stieg bei Hrn. Gottfried Efferts, Marchand Tailleur, ab. Se. Excellenz beauftragte denselben so schnell als möglich einen einfachen Civilrock anfertigen zu lassen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Vollständige Minister-Anzüge sind zu haben bei Gottfried Efferts, Pützgasse Nr. 1, im ungebauten Eckhäuslein.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heute Morgen verlor ein Reisender, vor Abgang des 1. Zuges auf dem Bahnhofe der „Rheinischen Eisenbahn“, einen blau und bräunlich seidenen Geldbeutel, welcher an jedem Ende 20 Livres Sterling, mithin zusammen 40 Livres Sterling enthielt.</p> <p>Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine recht gute Belohnung, Clemensstraßen-Ecke (St. Cunibert) eine Treppe hoch, abzugeben.</p> <p>Köln, den 9. September 1848.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus.</p> <p>J. Lehweß, Lehrer, Hohestraße Nr. 104.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Aufforderung.</p> <p>Wer von dem verstorbenen Kunst-Con#r#ator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.</p> <p>Köln, den 11. September 1848.</p> <p>Pet. Steph Riphahn.</p> <p>Gr. Sandkaul Nr 26.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger et Comp.</p> <p>Kl. Budengasse Nr. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater-Anzeige.</p> <p>Dienstag den 12. Sept.:</p> <p>Norma.</p> <p>Große Oper in drei Akten von Bellini.</p> <p>Am 20. d M. beginnt das erste Abonnement.</p> </div> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck von J. W <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher Nro. 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0504/0004]
Vollmacht überreicht, die ihn neuerdings als Vertreter dieses italienischen Staats bei der Republik akkreditirt.
Desgleichen hat O. de Marcoleta im Namen des Staats Nicaragua dem Minister Bastide seine Akkreditive zugestellt.
— In Erwägung daß die Februar-Revolution und die nachherigen bewegten Umstände die Arbeiten der studirenden Jugend unterbrochen oder wenigstens gestört habe, verschiebt eine Verordnung des Unterrichts und Kultusministers Bürgers Vaulabelle den Termin für die diesjährigen Staatsprüfungen vom 1. Oktober auf den 15. November etc. Die Einschreibungen müssen bis zum 20. Oktober erfolgen.
— In einem Plakat zeigt der Präfekt der Pariser Bevölkerung an, daß die Nationalversammlung vorgestern die demokratische einige und untheilbare Republik votirt habe, daß noch 4058 Junibesiegte für die „demokratische“ Republik in den Kasematten schmachten; außerdem nahmen sich 9 Personen seit dem letzten Plakat aus Verzweiflung das Leben u. s. w.
— Die Ziffer der leidenden Papiere (unbezahlten Wechsel) beläuft sich laut des so eben erscheinenden offiziellen Bankberichts — dem man diesmal mit einiger Besorgniß entgegensah — für Paris auf 17,622,540 Franken 28 Centimen, für die zu Paris gehörigen Departements-Comptoirs auf 9,448,524 Fr.
— Die Klagen der Aerzte über den entsetzlich schlechten Nahrungsstand des Volks hat den Polizeipräfekten Ducoux, selbst Arzt bewogen, dem Comite de salubrité publique anzubefehlen, sämmtliche Arbeiter-Kosthäuser und Kneipen, diese Giftbuden des Proletariats, genau zu untersuchen und darüber zu berichten.
— Der Plan Proudhons, dem Staatsbankerott durch Schöpfung von 2 Milliarden neuer Anleihebons und Einverleibung der Banque de France in die Staatsdomaine, mit voller Selbstständigkeit, vorzubeugen, wird heute vom Finanzausschusse diskutirt. Proudhon ist eingeladen und das Ausland kann sich auf ein neues Thiergefecht gefaßt machen.
— In den Vorsälen des glänzend erleuchteten Präsidialpalastes fand heim letzten Fest eine ziemlich lebhafte Scene statt. Mehrere Offiziere unserer wackern Bürgerwehr hatten sich eingebildet, sie brauchten nur die Uniform und reine Handschuhe anzuziehen, um Einlaß zu erhalten. Sie machten sich daher auf den Weg und gelangten auch wirklich pünktlich bis in die Vorhalle. Allein hier ersuchten sie die beketteten Huissiers, ihnen die lithographirten Einladungskarten vorzuzeigen. Die Dandys von der Bürgerwehr fanden das sonderbar und wollten anfangs Widerstand leisten. Es kam so weit, daß die Wache, die zum Glück nicht weit ist, herbeigeholt werden und sie unsere beiden Dandys auf die Straße bringen mußte.
— National-Versammlung. Sitzung vom 9. September. Lacrosse vizepräsidirt.
General Baraguay d'Hilliers, der Heerführer der Rue du Poitiers, beklagt sich, daß man den Crespel de la Toucheschen Antrag rücksichtlich der Pressfesseln noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt habe. Die Ersatzwahlen nahten und kein Blatt dürfe den Mund öffnen (Ah! Ah!)
Soll im Laufe der Sitzung, wenn die Bänke besser besetzt seien, zur Sprache kommen.
Pascal-Duprat: Mitbürger! Ihr habt gestern den 2. und 3 Artikel des Ausschußentwurfs rücksichtlich der Arbeitsstunden genehmigt, welche die Arbeitsdauer in Manufakturen und Fabriken wieder auf 12 Stunden festsetzt.
In dem so eben verlesenen Protokoll höre ich, daß obigen Etablissements auch die Handwerkstätten beigefügt sind. Dies ist falsch, denn von den Ateliers war im Laufe der ganzen gestrigen Diskussion keine Rede. Ich protestire daher im Namen des Arbeitsausschusses gegen diese Addition.
Guerin glaubt, daß die Ateliers im gestrigen Votum auch begriffen seien.
Deslyngrais bestreitet dies.
Manuel konstatirt, daß die Versammlung wirklich nicht die Ateliers einbegriffen habe.
Die Versammlung entscheidet, daß das Protokoll geändert werden müsse, und nimmt einige Petitionen vor. Nach Erledigung derselben kehrt sie zu der gestern abgebrochenen Debatte uber die Arbeitsstunden zuruck. Die Diskussion schleppt sich ohne sonderliches Interesse fort.
Jendeau stellt einen Antrag, der zum Zweck hat, die Gebräuche und Sitten, wie sie vor dem 24. Februar bestanden und häufig durch klimatische und geographische Einflüsse bedingt wurden, bestehen zu lassen. Jede Neuerung sei schädl#ch.
Larochejaquelin, der Schildträger Heinrich V, sieht die wahre Freiheit für Arbeiter und Arbeitgeber darin, wenn Beide nach Gutdünken mit einander verhandeln konnen. Vom Einfluß der Konkurrenz der Hande, vom Krieg der neuen gegen die alten Etablissements fürchtet der Redner keine Nachtheile für die Freihe#t des Arbeiters.
Charles Dupin (ärgerlich) bekämpft den Antrag Jendeaus. Die Versammlung habe gestern votirt und der Antrag vernichte das Votum
Tourret, Ackerbau- und Handelsminister, bekämpft zwar nicht das Amendement, möchte es aber folgendermaßen redigirt wissen: „Dennoch darf die Stundenzahl im Gebiet der Republik nicht die vor dem 24. Febr. ublichen Gebräuche überschreiten.“
Fourneyron bekämpft dieses Amendement. Die Gebräuche seien auf Schrauben gestellt und ließen sich verschieden deuten.
Nachdem noch eine Masse Redner für und wider gesprochen und Minister Tourrer endlich eine befriedigende Fassung des Amendements vorgeschlagen, wird letzteres angenommen und der Paragraph lautet nunmehr:
„Die tägliche Arbeitsdauer des Arbeiters in Manufakturen und allen industriellen Etablissements darf 12 Stunden nicht überschre#ten. Es wird dagegen denjenigen Gebräuchen kein Abbruch gethan die in gewissen Gegenden täglich weniger als 12 Stunden feststellten.“
Artikel 3, 4 und 5 des Entwurfs des Arbeitsausschusses werden angenommen.
Um 5 1/4 Uhr schreitet die Versammlung zur Abstimmung über das Gesammtdekret durch Aufstehen und Sitzenbleiben.
Es wird angenomm#n und das Dekret vom 2. März, in so weit es die Arbeitsdauer betrifft, definitiv abgeschafft.
Tourret deponirt einen Gesetzentwurf, der für die Associationsverträge der Arbeiter bei Uebernahme von Bauten etc. die Inseriptions-Sportelfreiheit verlangt.
Goudchaux, Finanzminister, stellt den Antrag, die Einkommensteuer so bald wie möglich zu berathen, damit die General- oder Departementsräthe die diesfällige Repartition treffen könnten.
Ternaux und Deslongrais bekämpfen diese Eile. Der Gegenstand sei neu und verlange die strengste Prüfung.
Goudchaux besteht auf baldige Benathung.
Sie wird bewilligt.
Crespel de la Touche beklagt sich, daß sein Antrag rücksichtlich der unterdrückten Journale so lange verschoben bleibe. Er verlangt morgen Sonntags eine Sitzung oder Montags Vormittags 10 Uhr.
Die Versammlung entscheidet für Montag Mittags 12 Uhr.
Großbritannien. * London, 9. Sept. Die Königin ist in Aberdeen angelangt. In Ashton hat die Polizei abermals 30 Chartisten verhaftet, die der Theilnahme an den neulich dort vorgekommenen Unruhen angeklagt sind.
Dublin, 7. Sept. Lord John Russell hat uns noch nicht verlassen; er besuchte heute mit dem Lord-Lieutenant die verschiedenen Institute und Museen unserer Stadt. — Richard O'Gorman, einer der Führer der Insurgenten, für dessen Gefangennehmung 300 Pfd. ausgesetzt wurden, ist noch immer nicht verhaftet. Neuerdings wurde aber wieder ein Pseudo-O'Gorman von der Polizei hereingebracht und natürlich gleich wieder entlassen. Es ist jetzt wohl schon sechs Mal passirt, daß man den Unrechten arretirte. — Frau Mitchell, die Gattin des deportirten Revolutionärs wird nach Amerika übersiedeln. John O'Connell hat einen Brief an die Repealer von Irland erlassen, in dem er seine Landsleute darauf aufmerksam macht, daß die alte Repeals-Bewegung wieder angefacht werden müsse, wenn nicht binnen Kurzem Conciliation-Hall verkauft werden solle. Es ist dies einer von den schon so oft gemachten Versuchen John O'Connells, seine frühere Stellung als Chef der Repealpartei wiederzuerlangen. Wir brauchen nicht zu versichern, daß er schwerlich reussiren wird.
Ungarn. Hermanstadt. Der „Siebenbürger Bote“ bringt unter der Rubrik: „Neuestes“: Mittelst Stafette ist heute Nacht vom ungarischen Kriegsministerium der Befehl eingetroffen, das Grenadier-Bataillon Baron Urraca habe sich binnen 48 Stunden nach Pest in Marsch zu setzen. Zur Beschleunigung soll das Bataillon mittelst Wägen nach Szolnok und von da mit der Eisenbahn weiter befördert werden.
Dem Vernehmen nach soll dieses Bataillon zur Verstärkung der Garnison von Buda-Pest verwendet werden.
Jellachich soll die Drau überschritten haben und man befürchtet einen Handstreich auf die Hauptstadt.
Schweiz. * Bern, 6. Sept. Der Geschäftsträger einer fremden, befreundeten Macht frug den Präsidenten der Tagsatzung Hrn. Funk, ob nicht die neue Bundesverfassung den acht kontrahirenden Mächten des Wiener Kongresses zur Uebernahme der Garantie werde zugestellt werden? Der Präsident erwiederte: „Die einzige Garantie, welcher die neue Bundesverfassung bedarf, ist die Mehrheit des Schweizervolkes.“
Handels-Nachrichten. _ Civilstand der Stadt Köln. Geburten.
Den 7. Emilie Henr., T. v. Phil. Würzburger, Rothgerber, Mathiasstr. — Urs., T. v. Math. Hieronymus, Maurer, gr. Spitzeng. — Anna Maria, T. v Pet. Greg. Opry, Polizei-Assistent, Sterneng. — Heinr., S. v. Heinr. Krumholz, Uhrm., Lintg. — Georg, S. v. Joh. Jac. Scheidweiler, Dachdeckerg., Schartgasse. — Maria Cord., T. v. Friedr. Egener, Privatsekret., Lungengasse. — Wilh., S. v. Ernst Staubesand, Dachdeckerg., Friesenstr. — Gert. Hel. Hub., T v. Joh. Herschel, Bierbrauer, an der Linde. — Heinr. Hub., S. v. Engelbert Wolff, Faßbinder, Fischmarkt. — Otto Jacob Maria, S. v. Heinr. Dorn, Stadtischer Kapellmeister, Thieboldsgasse. — Ein unehel. Knabe.
Den 8. Cathar., T. v. Peter Fabri, Zimmergeselle, Eigelstein. — Elis. Agatha Maria, T. v. Math. Kraft, Tagl., Kalenhausen. — Anna Maria Agnes Hubert., T v. Herm. Jos. Bellinghausen, Hauptsteuer-Amts-Assist., Hahnenthor. — Joh. Hub. Pet., S. v. Joh. Pet. Assenmacher, Spezereihändler, Salomonsgasse. — Maria, T. von Joh. Wolter, Taglöhner. Löhrgasse. — Helena, T. v. Joh. Dohm, Tapetendrucker, Kranenbäumen. — Anna Maria, T. v. Wilh. Nothen, Branntweinbrenner, gr. Griechenm. — Francisca, T. v. Pet. Jos. Breuer, Schreinerm., gr. Brinkg. — Anna Maria, T. v. Joh. Wilh. Vorrent, Schreinermstr, Perlengraben. — Andreas, S. v. Herm. Philippen, Schreinerg., Thieboldsgasse. — Ein unehel. Knabe.
Sterbefälle.
Den 7. Marg. Broich, 8 T. alt, unter Kranenbäumen. — Isab. Quast, geb. Esser, 44 J. alt, auf der Aar.
Den 8. Franz Heinrich, 2 J. 8 M. alt, Eulengartengasse. — Wilh. Otto Haacke, 1 J. 9 T. alt, Ursulastraße. — Jacob Fischenich, Tagl., 42 J alt, verheirathet, Zugasse. — Ein unehel. Mädchen.
Heiraths-Ankündigungen.
Den 10. Joh. Georg Duell, Metzger, mit Susanna Merz, beide Herzogstr. — Ludwig Carl Lürssen, Cigarrenmacher, Thurnmarkt, mit Anna Maria Fuchs, Kuhgasse — Ant. Alb. Jos. Wolfkott, Drechsler, kr. Büchel, mit Francisca Schumacher, gr. Griechenmarkt. — Johann Zehnpfennig, Seidenweber, mit Anna Heret, beide Kranenbäumen. — Johann Nuttgen, Schreiner, Lintgasse, mit Maria Sib. Diel, Komödtenstr. — Heinr. Zottmann, Wwr., Eisenbahngüterbegleiter, mit Kath. Lukas, beide Thürmchenswall. — Eduard Benert, Kfm, Waisengasse, mit Anna Gert. Kramer, Heumarkt. — Ant. Lahaye, Hutmacher, Schilderg., mit Barbara Rohe, Hochstr. — Joh. Peter Hoffstadt, Kfm, mit Ther. Stuep, beide Butterm. — Franz Barth. Lemaire, Buchsenmacher, Apernstr., mit Richmunda Boensch, Enggasse. — Andr. Jos. Ewer, Schneider, mit Anna Josepha Schallanski, beide Benefisstraße. — Pet. Jos. Ehrenberg, Steinhauer, Thürmchenswall, mit Sib. Jouy, Altengraben. — Peter Brings, Faßbinder, an der Linde, mit Lucia Sürth, unt. Kranenbäumen. — Joh. Nicolaus Curnelle, Wwr., Omnibus-Condukteur, unt. Gottesgnaden, mit Agnes Roth am Hof. — Philipp Kufferath, Eisenbahn-Bremser zu Deutz, mit Maria Marg. Roloff, Mariengartenklost. — Cornelius Berns, Zimmermann, Probsteigasse, mit Anna Maria Elis. Horst, Wwe. Rung, Hahnenstr. — Georg Carl Hocker, Tapezirer, Pfeilstraße, mit Gertr. Weiler, Apernstr. — Stephan Becker, Wwr., Ackerer, kr. Buchel, mit Anna Kath. Christmann, Katharinengraben. — Wilh. Koch, Fuhrmann, Glockenring, mit Maria Kath Reich, früher zu Offenbach, jetzt Glockenring. — Wilh Friedr. Leopold Apellinaris Hubert Reuter, Kaufmann, unter Kästen, mit Katharina Finken, Thiebeldsgasse. — Joh. Friedrich Wilh. Fischer, Handlungsreisender, Bobgasse, mit Amalia Auguste Haselbach. Buttermarkt.
Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 11. September 1848.
Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.
Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar.
In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A. Hartmann. Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Roth. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.
Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25.
nach Amsterdam Capt Scholwerth#, Nr. 3
nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“
Rheinhöhe am 9. Sept. 6′ 8 1/2″.
Im Verlage von W. A. Rosenkranz, (Weberstraße Nro. 24 in Köln) ist erschienen:
Tägliche Unterhaltungen mit Gott.
Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen.
Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.
Elegante Miniatur-Ausgabe. 256 Seiten. Pr. 2 1/2 Sgr
Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.
Aufforderung.
Die bestehende Kommission der Metzger-Corporation in Köln und Deutz wolle sofort gegen den Gemeinderaths-Beschluß vom 1sten Sept. 1. J. über die Ermäßigung der Schlachthaus-Gebühren, vom 1. Sept. ab von 7 1/2 Sgr. auf 5 Sgr. bei der betreffenden Behörde auf das entschiedenste protestiren; wie auch bei der letzten Versammlung vom 30. August einstimmig beschlossen worden ist. — Wir wissen von einer Abrechnung, wie bemerkt pro 1836-47 mit einem Ueberschusse von Thlr. 1422 28 Sgr. 6 Pf. nichts, und wollen nichts davon wissen, sondern wir verlangen eine gehörige Abrechnung von allen noch rückständigen Jahren, welche die Kommission uns vorzulegen hat, und wie weit dieses seine Richtigkeit hat, wollen wir unserer Hochlöbl. Königl. Regierung zur Entscheidung vorlegen. — Der sich alsdann herausstellende Ueberschuß der Schlachthaus-Gebühren soll an dem mit Recht verschuldeten Baukapital des Schlachthauses in Abzug gebracht werden, und erst dann wollen wir die Gebühren festgestellt haben. — Bevor dieses geschehen, protestiren wir fernere Zahlung der Stadt gegenüber zu leisten und verlangen auf den 27. dieses Monats längstens eine unwiderrufliche General-Versammlung festzusetzen, in welcher das Weitere besprochen werden kann.
Für alle Metzger der Stadt Köln.
P. B. P H. Ad. H. Chr. Hr M. H. W. H
Bekanntmachung.
In hiesiger Packkammer lagert seit ein#ger Zeit ein Paket sign B. # 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.
Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigen: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.
Köln, den 9. September 1848.
Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt
Bei meiner Abreise nach Wetzlar, wohin das 2te Bataillon des 25. Inf.-Regts. plotzlich versetzt worden ist, sage ich allen Bekannten und Freunden ein herzliches Lebewohl. Köln, den 10. September 1848.
A. Kaufmann.
Freie Volksblätter.
Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. — Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis.
Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. — Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; — und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. — Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!
Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen.
Köln, im September 1848.
Die Redaktion, Bernh. Dietz.
Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.
Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.
Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 3/4 Sgr. — Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.
Zu zahlreichem Abonnement wird freundlichst eingeladen.
Ein Lebewohl, ein warmes herzliches Lebewohl der lieben kölnischen Bürgerschaft, und unsern besondern Dank den Männern, die sich für unser Wohl interessirten und sich Mühe gaben, den alten Haß zwischen Bürger und Militär immer mehr zu entfernen. Wenn es auch noch nicht ganz gelungen ist, uns eine andere Stellung im Staate zu verschaffen, und den Unterschied zwischen Bürgern im rothen Rocke und unsern andern Mitbürgern aufzuheben, so hoffen wir, daß der Geist der Zeit die Bestrebungen jener Edlen bald mit schönen Erfolgen kronen wird und versichern, daß sich unsere Gesinnungen ewig gleich bleiben werden. Deutscher Brudergruß von Mehreren Soldaten des 2. Bat. 25. Infanterie-Regiments.
Der Exminister Hansemann traf heute Nachmittag hier ein, und stieg bei Hrn. Gottfried Efferts, Marchand Tailleur, ab. Se. Excellenz beauftragte denselben so schnell als möglich einen einfachen Civilrock anfertigen zu lassen.
Vollständige Minister-Anzüge sind zu haben bei Gottfried Efferts, Pützgasse Nr. 1, im ungebauten Eckhäuslein.
Heute Morgen verlor ein Reisender, vor Abgang des 1. Zuges auf dem Bahnhofe der „Rheinischen Eisenbahn“, einen blau und bräunlich seidenen Geldbeutel, welcher an jedem Ende 20 Livres Sterling, mithin zusammen 40 Livres Sterling enthielt.
Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine recht gute Belohnung, Clemensstraßen-Ecke (St. Cunibert) eine Treppe hoch, abzugeben.
Köln, den 9. September 1848.
Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus.
J. Lehweß, Lehrer, Hohestraße Nr. 104.
Aufforderung.
Wer von dem verstorbenen Kunst-Con#r#ator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.
Köln, den 11. September 1848.
Pet. Steph Riphahn.
Gr. Sandkaul Nr 26.
Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.
Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.
Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger et Comp.
Kl. Budengasse Nr. 6.
Theater-Anzeige.
Dienstag den 12. Sept.:
Norma.
Große Oper in drei Akten von Bellini.
Am 20. d M. beginnt das erste Abonnement.
Der Gerant: Korff.
Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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