Neue Rheinische Zeitung. Nr. 94. Köln, 5. September 1848.Die Dringlichkeit dieser Interpellation wird mit großer Majorität angenommen. D'Ester liest die betreffenden Aktenstücke, die Protestation an den König und das Einberufungsschreiben wörtlich vor. Diese Vorlesung erregt ungemeine Heiterkeit, denn die Lausitzer Ritterschaft fängt damit an, daß sie ihre verfassungsmäßigen Rechte auf die mit dem König Johann von Böhmen im Jahre 1390 abgeschlossenen Privilegien begründen wollen. Die Lausitzer Kreisstände wollen ferner für sich mit dem Könige ihre neuen Privilegien vereinbaren, und erklären, daß sie die Beschlüsse der Vereinbarerversammlung nicht anerkennen werden, indem dieselbe nur berufen sei, eine Verfassung mit der Krone zu vereinbaren. -- Er frägt den Minister, ob derselbe Kenntniß von der Einberufung des Lausitzer Kommunallandtages habe, und welche Maßregeln er gegen diese Uebergriffe ergreifen wolle? Der Minister des Innern erklärt, daß er bis jetzt auch nicht das Geringste von diesen Vorfällen wisse; werde aber noch heute das Erforderliche anordnen. Abg. Behnsch beantragt den von der Kommission zur Untersuchung der Zustände des Großherzogthums Posen, vorgestern gefaßten Beschluß, worüber der Bericht gestern Abend gedruckt vertheilt wurde, wegen der Dringlichkeit sofort vor der Tagesordnung zu berathen. Mit großer Majorität angenommen. Die Reichsversammlung zu Frankfurt a. M. habe am 26. Juli "die Aufnahme derjenigen Theile des Großherzogthums Posen, welche auf den Antrag der königl. preußischen Regierung durch einstimmige Beschlüsse des Bundestages vom 22. April und 2. Mai in den deutschen Bund aufgenommen worden sind, bestätigt," und Angesichts dieser Beschlüsse der Frankfurter Reichsversammlung erachtet sich die Komission für verpflichtet, obwohl sie noch nicht im Stande ist, der hohen Versammlung einen auch nur einigermaßen erschöpfenden Bericht über den ganzen Stand der Dinge abzustatten, vorläufig den Antrag zu stellen: "Die Versammlung wolle das Staatsministerium ersuchen, bis dahin, wo die Kommission im Stande sein wird, das Endresultat ihrer Berathungen vorzulegen, die vorläufige Demarkationslinie im Großherzogthum Posen nicht definitiv feststellen zu lassen." Die Abgeordneten Auerswald und Geßler tragen trotz der beschlossenen Dringlichkeit darauf an, die Diskussion bis Montag zu vertagen. Geßler erklärt, daß man durch die Annahme des Antrags vielleicht mit der Frankfurter Versammlung in Differenzen gerathen könne, und dies der Ueberlegung bedürfe. Da der Minister des Innern sich für die Vertagung bis Montag ausspricht, so geht man zur Berathung des Berichts der Central-Abtheilung wegen Unterstützung der in ihren Civilverhältnissen verarmten Krieger aus den Feldzügen von 1813, 1814 und 1815. Abg. Feyerabend verliest den sehr langen Bericht der Central-Abtheilung über die verarmten Krieger. Die Central-Abtheilung stellt folgende Anträge: 1. die den Kombattanten aus den Jahren 1813-1815 durch die Kabinetsordre vom 13 März 1846 in den Stufen 12 und 11 B. zugestandene Klassensteuerbefreiung wird auch auf die Steuerstufe 11 A. ausgedehnt. 2. Die nach Beendigung des Krieges bei dem Ausscheiden aus dem Dienste erfolgte Verzichtleistung auf Invaliden-Ansprüche wird als nicht geschehen betrachtet. 3. Für den Anspruch auf Unterstützung genügt der Nachweis der Dürftigkeit und die Beibringung einer ärztlichen Bescheinigung darüber, daß die Invalidität in Folge der Kriegsstrapazen eingetreten ist, selbst wenn auch keine Verwundung nachgewiesen wird. 4. Den anerkannten Unterstützungsberechtigten wird nach Vollendung des 60. Lebensjahres, im Fall wirklicher Hülfsbedürftigkeit der erhöhete Unterstützungsbetrag von resp. 2 Thlr. und 3 Thlr. monatlich gezahlt, und 5. Die Anzahl der noch lebenden und verarmten Krieger, welche keine Invaliden-Unterstützung beziehen, ist zu ermirteln, und wird bis zum Eingange dieser Nachricht der weitere Beschluß vorbehalten. Zahlreiche Amendements verlangen ausreichende Unterstützung von wenigstens 5 Sgr. täglich. (60 Thlr. jährlich). Minister Hansemann: So sehr ich auch die Verdienste der Krieger anerkenne, so muß ich doch die Pflichten meines Amtes wahrnehmen. Die Versammlung möge sich hüten, Ausgaben zu votiren, deren Umfang sie gar nicht berechnen könne. Erklärt sich gegen die Amendements und für die Central-Abtheilung. Abstimmung: Alle Amendements werden verworfen, nur das des Abg. Sänger: "Die Unterstützung auch auf die Invaliden der Jahre 1806 und 7 auszudehnen," und ein zweites Amendement: "Auch die invaliden Krieger aus allen französischen Kriegen, die sich im ganzen preußischen Staat befinden, hinzuzuziehn," angenommen, ebenso die sämmtlichen fünf Anträge der Central-Abtheilung. Auf Antrag der Petitions-Kommission wird noch die Bildung einer Kommission für medizinische Angelegenheiten gebidet. Ueber die Art der Zusammensetzung entsteht noch eine Diskussion, da Dr. D'Ester beantragte sie solle aus allen Aerzten und Apothekern, die sich in der Versammlung befinden, bestehen. Jedoch wird der Antrag der Petitions-Kommission, daß jede Abtheilung ein Mitglied für diese Kommission zu wählen habe, angenommen. Schluß der Sitzung. 35 Berlin, 1. Sept. Es wird nächstens in der Vereinbarungsversammlung ein Antrag eingebracht werden, welcher die Genehmigung der Versammlung zur gerichtlichen Verfolgung des Abgeordneten Lisinski verlangt, weil, wie in dem Antrage behauptet wird, derselbe der Erregung von Aufruhr verdächtig sein soll. 103 Berlin, 1. Sept. Die Vertrauensmänner der hiesigen Bürgerwehr, welche bekanntlich eine Repräsentation der sämmtlichen 120 Kompagnien bilden, indem jede Kompagnie einen Vertrauensmann zu dieser Versammlung gewählt hat, haben in ihrer letzten Sitzung folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Bürgerwehr Berlins erklärt ihre Mißbilligung über das Benehmen des Kommando's bei der Haussuchung im Lokale des Handwerkervereins, und ihre Zustimmung zu dem Benehmen des Corps der jüngern Kaufleute, welches thatsächlich gegen den blinden Gehorsam protestirt. 2) Die Bürgerwehr stellt beim Kommando den Antrag: dahin zu wirken, daß die Bürgerwehr nicht mit der Schutzmannschaft gemeinschaftlich und zur Unterstützung der Schutzmänner verwendet werde, bevor die letzteren nicht verfassungsmäßig organisirt sind. 12 Liegnitz, 30. August. Heute Vormittag 12 Uhr ist der Buch- und Steindruckerei-Besitzer Harry d'Oench wegen Majestäts-Beleidigung besteht in der Herausgabe einer lithographischen Zusamstellung einer hochschwangern Jungfrau mit einem Seilschwenker, mit der Seitenschrift: "Ich stelle mich an die Spitze der Bewegung" und mit der Unterschrift: "Preußen geht in Deutschland auf." * Bremen, 1. Septbr. Der "Bremer Zeit." wird aus dem südlichen Holstein unterm 31. August geschrieben: "Um den Deutschen die Schmach ihrer, ihnen durch die Frankfurter und Berliner Diplomaten herbeigeführten thatlosen Haltung bis zuletzt fühlen zu lassen, haben die Dänen nicht nur ihre einzelnen Neckereien an der jütschen Gränze fortgesetzt, sondern noch ehegestern die Hamburger Lootsengalliot und das Lootsenschiff an der Eider aus Uebermuth und Muthwillen geraubt!! * Unter allen Bedingungen des Waffenstillstandes ist für uns Deutsche und unseren Geldbeutel folgende am ergötzlichsten: "Deutschland bezahlt die Kosten der schwedischen Hülfssendung und Schweden garantirt Dänemark 2 Millionen für die freizugebenden genommenen deutschen Schiffe, so daß, wenn der Friede nicht mit Dänemark und Deutschland zu Stande kommt, Schweden Dänemark diese zwei Millionen bezahlt und sich dafür an Deutschland hält. * Hamburg, 2. Septbr. Nach der Rostocker Zeitung werden die Friedensunterhandlungen zwischen Deutschland und Dänemark in Lübeck stattfinden. Der Hamburger Dampfer raucht schon, der auf Befehl des preußischen Ministeriums geheizt worden, um 6 oder 7 Uhr die mit Kourierpferden aus Lübeck kommenden dänischen und preußischen Offiziere nach Cuxhaven zu bringen, daß sie die Blokade aufheben. Aus dem südlichen Holstein, 1. Sept. Heute Mittag verbreitete sich in Altona das bis jetzt aller Begründung entbehrende und, bei der äußern Lage der Dinge, auch höchst unwahrscheinliche Gerücht, in Kiel sei die Republik proklamirt. Aber doch spricht dies Gerücht eine höchst beachtenswerths Thatsache aus, und bezeichnet das, was man von der Stimmung der Gemüther in der geistigen Hauptstadt der Herzogthümer möglich hält. Für die Verbindung mit Dänemark findet sich, außer in den beiden Aemtern Hadersleben und Tondern, nirgend eine nur irgend beachtenswerthe Minorität, eben so wenig als auch für das Haus Augustenburg, für welches und gegen die Republik Friedrich Wilhelm IV. seine Garden Anfang April nach Schleswig-Holstein sandte. (Brem. Z.) * Wie die Stimmung in den Herzogthümern beschaffen ist, davon giebt auch folgende Stelle in der "Schleswig-Holsteinischen Zeitung" einen Begriff: "Es ist mancher schon jetzt der Meinung, daß Deutschland im April sicherer gethan hätte, mehr zu wagen; und nicht Wenige, die bisher keineswegs an eine neue Umwälzung dachten, sind durch die letzten Ereignisse geheilt worden von ihren konstitutionellen Sympathien. Unser Widerstand kann hier in einer Zeit, wo Alles wandelbar ist, und heute wankt, was gestern felsenfest stand, vielleicht von unberechenbaren Folgen sein." Lübeck, 1. Sept. Der lange erwartete Waffenstillstand zwischen Deutschland und Dänemark ist endlich gestern durch die in Lübeck erfolgte Auswechselung der Ratifikationen der am 26. v. M. in Malmö abgeschlossenen Konvention definitiv zu Stande gebracht worden und wird sofort durch Aufhebung der Blokade seine Ausführung erhalten. Mannheim. Wie die Mannh. Abdz. erzählt, wurde in Mannheim am 1. Sept. Abends, nachdem ein Fackelzug zu Ehren Grohe's und seiner Vertheidiger Brentano und Eller von der Polizei verboten, denselben im Garten des Badener Hofes ein Ständchen bei Fackelschein gebracht. Als hierauf die Anwesenden den Herren Eller und Brentano auf dem kurzen Weg nach ihrem Gasthof (dem Weinberg) Geleit gaben -- wobei die Reste einiger wenigen Fackeln leuchteten -- seien kurhessische Soldaten, badische Gensd'armen und Polizeisoldaten mit gefälltem Bajonnet ihnen entgegengetreten, wobei wehrlose bei dem Zuge ganz unbetheiligte Personen auf der Straße angefallen und mißhandelt, Weiber und Mädchen durch Bajonnetstiche verwundet wurden. Italien. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Turin, 26. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Mailand, 27. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Florenz, 26. Aug. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Französische Republik. 15 Paris, 2. Sept. Die Herren Bourgeois haben entdeckt, daß wenn die übermäßige Arbeitsfrist der Ouvriers durch ein Dekret vermindert werde, dies eine "unsittliche, ungerechte, unerträgliche" Beschränkung der Freiheit eben dieser Ouvriers sei, wogegen man die "Unglücklichen" auf alle Weise schützen müsse. Hr. Leon Faucher, der "kühne Denker", Hr. Charles Dupin, der "hohe Geist", waren dreist genug, diesen Satz auszusprechen. Letzterer beschenkte die Versammlung noch mit einigen seiner beruchtigten Zahlenexempel und statistischen Data, z. B. der Nationalreichthum wachse seit 1789 täglich trotz aller Umstürze, und heute kämen 125 Franken auf den Kopf bei etwaiger gleicher Vertheilung was dreimal mehr sei wie vor 89. Auch erfuhr man, daß kurz vor der Februarrevolution die Arbeiter vor lauter Geldüberfluß kaum gewußt wohin, und glücklicherweise sich desselben auf der Sparkasse entledigen konnten: wo sie runde neun Millionen in 6 Wochen deponirt; folglich habe das Volk nicht aus Misere damals revolutionirt. Ferner ließen die Bourgeois sich von ihrem "gelehrten und kühnen Denker" erzählen, wie die Lebensdauer in Frankreich seit 89 zu-, die Summe der Todesfälle abgenommen, der "Gebrauch der Strümpfe und Halsbinden im Volk" sich verallgemeinert, kurz die Lage des Arbeiters "recht gehäbig" geworden. "Nicht nur kühne und gelehrte Denker, ruft La Republique, tragen Krawaten und Strümpfe bei uns, sondern sogar -- es ist auffallend, -- auch Jaques Bonhomme (d. h. der gemeine Mann). Um dies Mirakel zu thun, brauchte die Bourgeoisie in zärtlicher Liebe zum Volke circa 59 Jahre; was wird sie erst in fernern 59 Jahren diesem bestrümpften und bekrawateten Volke bescheert haben! Hr. Dupin hat ihr ja wieder, seit 30 Jahren gewiß zum 30sten Male, vordemonstrirt das Arbeitsvolk sei glücklich, erspare, hasse alle Arbeitsorganisirer und Sozialisten, abreite mäßig und bete seine Arbeitsherren an. So etwas heutigen Tages sich vorplaudern lassen, das thut dem Ohr wohl, man muß leider meist das Unkengeschrei der Sozialumwühler hören. Bitte, Herr Dupin, demonstriren Sie weiter! und Sie, Herr Leon Faucher, biederer Verfechter der menschlichen Freiheit, großer würdiger Kapitalist, der Sie auffahren wie vor einer Klapperschlange vor dem Plane der Regierung, die Fabrikstunden auf zwölf als Maximum zu fixiren, und gerührt rufen: man darf nicht die Freiheit des Arbeiters so beschränken! Bitte, fahren Sie fort, Hr. Leon Faucher, Sie kommen noch weit." -- Die Klubs wehren sich; gestern war ich in dem von Bonne Nouvelle (wo einst der Barbes'sche, und der durch die bekannte Pariser Bande reicher Modeaffen und Tagediebe auf die schamloseste Weise dreimal gesprengte Frauenklub gewesen); es ward über die Kammersitzung rapportirt und über eine Hypothekarleihbank diskutirt; auch eine Petition um Aufheben des Belagerungszustandes beschlossen, da erst dann eine genügende Diskussion über die in Kurzem stattfindenden Ersatzwahlen möglich werde. Bouleward du Temple ist ein kleinerer Klub, unter dem Namen "Socialistenkursus", wo folglich auch Kinder und Frauen Zutritt haben; der junge Dameth präsidirt, wie im Bonne Nouvelle Bernard, beide Mitarbeiter der Demokratie pacifique, aber keineswegs mehr abstrakte Fourieristen. Ein anderer ist der Klub "de L'Organisation du Travail". Es wird im Prospektus zur Formirung von Gruppen zu je 10 Personen aufgefordert (gleichviel welches Geschlechts, nur die Existenzmittel müssen vorhanden sein und socialistische Gesinnung); zehn Gruppen bilden eine Serie, zehn Serien eine zusammengesetzte Serie. "Zweimal Monats erscheint ein Bülletin mit Adressen der so Associirten, mit Arbeitsgesuchen und Arbeitsnachweisungen, mit Projekten und Kritiken von Associationssystemen zwischen Patronen und Arbeitern, damit möglichst bald in allen Werkstätten, die einem Mitgliede dieser Gesellschaft gehören, das Salariat schwinde. Später wird ein Journal erscheinen, und eine volksverständliche Socialbibliothek. Die Geldbeiträge und Aktien werden später zu Societätsmagazinen u. dgl. verwandt, zu Zehrungszetteln bei Arbeitsmangel, zu Vorschuß von Arbeit, Rohstoff, Instrumenten und Geld; später wird eine Produktenaustauschbank versucht, nebst Landkauf und Kolonisationen." Mittlerweile lodert schon hie und dort der Bürgerkrieg in den Reihen der uniformirten Nationalgarde. -- Es wird in Montpellier nochmals gewählt, und man erwartet dann ein allgemeines Aufziehen der weißen Lilienfahne der Bourbons im ganzen Süden. In Nimes klopften sich so eben Kalvinisten und Katholiken, in Arles schrieen die Nationalgardisten "es lebe der König"; in den Thernes bei Paris sind zwei Bourgeoiskapitäne mit Junikreuzen beehrt worden (trotz der Weigerung einer Kommission dieser Banlienelegion) und zwar zwei wüthende Die Dringlichkeit dieser Interpellation wird mit großer Majorität angenommen. D'Ester liest die betreffenden Aktenstücke, die Protestation an den König und das Einberufungsschreiben wörtlich vor. Diese Vorlesung erregt ungemeine Heiterkeit, denn die Lausitzer Ritterschaft fängt damit an, daß sie ihre verfassungsmäßigen Rechte auf die mit dem König Johann von Böhmen im Jahre 1390 abgeschlossenen Privilegien begründen wollen. Die Lausitzer Kreisstände wollen ferner für sich mit dem Könige ihre neuen Privilegien vereinbaren, und erklären, daß sie die Beschlüsse der Vereinbarerversammlung nicht anerkennen werden, indem dieselbe nur berufen sei, eine Verfassung mit der Krone zu vereinbaren. — Er frägt den Minister, ob derselbe Kenntniß von der Einberufung des Lausitzer Kommunallandtages habe, und welche Maßregeln er gegen diese Uebergriffe ergreifen wolle? Der Minister des Innern erklärt, daß er bis jetzt auch nicht das Geringste von diesen Vorfällen wisse; werde aber noch heute das Erforderliche anordnen. Abg. Behnsch beantragt den von der Kommission zur Untersuchung der Zustände des Großherzogthums Posen, vorgestern gefaßten Beschluß, worüber der Bericht gestern Abend gedruckt vertheilt wurde, wegen der Dringlichkeit sofort vor der Tagesordnung zu berathen. Mit großer Majorität angenommen. Die Reichsversammlung zu Frankfurt a. M. habe am 26. Juli „die Aufnahme derjenigen Theile des Großherzogthums Posen, welche auf den Antrag der königl. preußischen Regierung durch einstimmige Beschlüsse des Bundestages vom 22. April und 2. Mai in den deutschen Bund aufgenommen worden sind, bestätigt,“ und Angesichts dieser Beschlüsse der Frankfurter Reichsversammlung erachtet sich die Komission für verpflichtet, obwohl sie noch nicht im Stande ist, der hohen Versammlung einen auch nur einigermaßen erschöpfenden Bericht über den ganzen Stand der Dinge abzustatten, vorläufig den Antrag zu stellen: „Die Versammlung wolle das Staatsministerium ersuchen, bis dahin, wo die Kommission im Stande sein wird, das Endresultat ihrer Berathungen vorzulegen, die vorläufige Demarkationslinie im Großherzogthum Posen nicht definitiv feststellen zu lassen.“ Die Abgeordneten Auerswald und Geßler tragen trotz der beschlossenen Dringlichkeit darauf an, die Diskussion bis Montag zu vertagen. Geßler erklärt, daß man durch die Annahme des Antrags vielleicht mit der Frankfurter Versammlung in Differenzen gerathen könne, und dies der Ueberlegung bedürfe. Da der Minister des Innern sich für die Vertagung bis Montag ausspricht, so geht man zur Berathung des Berichts der Central-Abtheilung wegen Unterstützung der in ihren Civilverhältnissen verarmten Krieger aus den Feldzügen von 1813, 1814 und 1815. Abg. Feyerabend verliest den sehr langen Bericht der Central-Abtheilung über die verarmten Krieger. Die Central-Abtheilung stellt folgende Anträge: 1. die den Kombattanten aus den Jahren 1813-1815 durch die Kabinetsordre vom 13 März 1846 in den Stufen 12 und 11 B. zugestandene Klassensteuerbefreiung wird auch auf die Steuerstufe 11 A. ausgedehnt. 2. Die nach Beendigung des Krieges bei dem Ausscheiden aus dem Dienste erfolgte Verzichtleistung auf Invaliden-Ansprüche wird als nicht geschehen betrachtet. 3. Für den Anspruch auf Unterstützung genügt der Nachweis der Dürftigkeit und die Beibringung einer ärztlichen Bescheinigung darüber, daß die Invalidität in Folge der Kriegsstrapazen eingetreten ist, selbst wenn auch keine Verwundung nachgewiesen wird. 4. Den anerkannten Unterstützungsberechtigten wird nach Vollendung des 60. Lebensjahres, im Fall wirklicher Hülfsbedürftigkeit der erhöhete Unterstützungsbetrag von resp. 2 Thlr. und 3 Thlr. monatlich gezahlt, und 5. Die Anzahl der noch lebenden und verarmten Krieger, welche keine Invaliden-Unterstützung beziehen, ist zu ermirteln, und wird bis zum Eingange dieser Nachricht der weitere Beschluß vorbehalten. Zahlreiche Amendements verlangen ausreichende Unterstützung von wenigstens 5 Sgr. täglich. (60 Thlr. jährlich). Minister Hansemann: So sehr ich auch die Verdienste der Krieger anerkenne, so muß ich doch die Pflichten meines Amtes wahrnehmen. Die Versammlung möge sich hüten, Ausgaben zu votiren, deren Umfang sie gar nicht berechnen könne. Erklärt sich gegen die Amendements und für die Central-Abtheilung. Abstimmung: Alle Amendements werden verworfen, nur das des Abg. Sänger: „Die Unterstützung auch auf die Invaliden der Jahre 1806 und 7 auszudehnen,“ und ein zweites Amendement: „Auch die invaliden Krieger aus allen französischen Kriegen, die sich im ganzen preußischen Staat befinden, hinzuzuziehn,“ angenommen, ebenso die sämmtlichen fünf Anträge der Central-Abtheilung. Auf Antrag der Petitions-Kommission wird noch die Bildung einer Kommission für medizinische Angelegenheiten gebidet. Ueber die Art der Zusammensetzung entsteht noch eine Diskussion, da Dr. D'Ester beantragte sie solle aus allen Aerzten und Apothekern, die sich in der Versammlung befinden, bestehen. Jedoch wird der Antrag der Petitions-Kommission, daß jede Abtheilung ein Mitglied für diese Kommission zu wählen habe, angenommen. Schluß der Sitzung. 35 Berlin, 1. Sept. Es wird nächstens in der Vereinbarungsversammlung ein Antrag eingebracht werden, welcher die Genehmigung der Versammlung zur gerichtlichen Verfolgung des Abgeordneten Lisinski verlangt, weil, wie in dem Antrage behauptet wird, derselbe der Erregung von Aufruhr verdächtig sein soll. 103 Berlin, 1. Sept. Die Vertrauensmänner der hiesigen Bürgerwehr, welche bekanntlich eine Repräsentation der sämmtlichen 120 Kompagnien bilden, indem jede Kompagnie einen Vertrauensmann zu dieser Versammlung gewählt hat, haben in ihrer letzten Sitzung folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Bürgerwehr Berlins erklärt ihre Mißbilligung über das Benehmen des Kommando's bei der Haussuchung im Lokale des Handwerkervereins, und ihre Zustimmung zu dem Benehmen des Corps der jüngern Kaufleute, welches thatsächlich gegen den blinden Gehorsam protestirt. 2) Die Bürgerwehr stellt beim Kommando den Antrag: dahin zu wirken, daß die Bürgerwehr nicht mit der Schutzmannschaft gemeinschaftlich und zur Unterstützung der Schutzmänner verwendet werde, bevor die letzteren nicht verfassungsmäßig organisirt sind. 12 Liegnitz, 30. August. Heute Vormittag 12 Uhr ist der Buch- und Steindruckerei-Besitzer Harry d'Oench wegen Majestäts-Beleidigung besteht in der Herausgabe einer lithographischen Zusamstellung einer hochschwangern Jungfrau mit einem Seilschwenker, mit der Seitenschrift: „Ich stelle mich an die Spitze der Bewegung“ und mit der Unterschrift: „Preußen geht in Deutschland auf.“ * Bremen, 1. Septbr. Der „Bremer Zeit.“ wird aus dem südlichen Holstein unterm 31. August geschrieben: „Um den Deutschen die Schmach ihrer, ihnen durch die Frankfurter und Berliner Diplomaten herbeigeführten thatlosen Haltung bis zuletzt fühlen zu lassen, haben die Dänen nicht nur ihre einzelnen Neckereien an der jütschen Gränze fortgesetzt, sondern noch ehegestern die Hamburger Lootsengalliot und das Lootsenschiff an der Eider aus Uebermuth und Muthwillen geraubt!! * Unter allen Bedingungen des Waffenstillstandes ist für uns Deutsche und unseren Geldbeutel folgende am ergötzlichsten: „Deutschland bezahlt die Kosten der schwedischen Hülfssendung und Schweden garantirt Dänemark 2 Millionen für die freizugebenden genommenen deutschen Schiffe, so daß, wenn der Friede nicht mit Dänemark und Deutschland zu Stande kommt, Schweden Dänemark diese zwei Millionen bezahlt und sich dafür an Deutschland hält. * Hamburg, 2. Septbr. Nach der Rostocker Zeitung werden die Friedensunterhandlungen zwischen Deutschland und Dänemark in Lübeck stattfinden. Der Hamburger Dampfer raucht schon, der auf Befehl des preußischen Ministeriums geheizt worden, um 6 oder 7 Uhr die mit Kourierpferden aus Lübeck kommenden dänischen und preußischen Offiziere nach Cuxhaven zu bringen, daß sie die Blokade aufheben. Aus dem südlichen Holstein, 1. Sept. Heute Mittag verbreitete sich in Altona das bis jetzt aller Begründung entbehrende und, bei der äußern Lage der Dinge, auch höchst unwahrscheinliche Gerücht, in Kiel sei die Republik proklamirt. Aber doch spricht dies Gerücht eine höchst beachtenswerths Thatsache aus, und bezeichnet das, was man von der Stimmung der Gemüther in der geistigen Hauptstadt der Herzogthümer möglich hält. Für die Verbindung mit Dänemark findet sich, außer in den beiden Aemtern Hadersleben und Tondern, nirgend eine nur irgend beachtenswerthe Minorität, eben so wenig als auch für das Haus Augustenburg, für welches und gegen die Republik Friedrich Wilhelm IV. seine Garden Anfang April nach Schleswig-Holstein sandte. (Brem. Z.) * Wie die Stimmung in den Herzogthümern beschaffen ist, davon giebt auch folgende Stelle in der „Schleswig-Holsteinischen Zeitung“ einen Begriff: „Es ist mancher schon jetzt der Meinung, daß Deutschland im April sicherer gethan hätte, mehr zu wagen; und nicht Wenige, die bisher keineswegs an eine neue Umwälzung dachten, sind durch die letzten Ereignisse geheilt worden von ihren konstitutionellen Sympathien. Unser Widerstand kann hier in einer Zeit, wo Alles wandelbar ist, und heute wankt, was gestern felsenfest stand, vielleicht von unberechenbaren Folgen sein.“ Lübeck, 1. Sept. Der lange erwartete Waffenstillstand zwischen Deutschland und Dänemark ist endlich gestern durch die in Lübeck erfolgte Auswechselung der Ratifikationen der am 26. v. M. in Malmö abgeschlossenen Konvention definitiv zu Stande gebracht worden und wird sofort durch Aufhebung der Blokade seine Ausführung erhalten. Mannheim. Wie die Mannh. Abdz. erzählt, wurde in Mannheim am 1. Sept. Abends, nachdem ein Fackelzug zu Ehren Grohe's und seiner Vertheidiger Brentano und Eller von der Polizei verboten, denselben im Garten des Badener Hofes ein Ständchen bei Fackelschein gebracht. Als hierauf die Anwesenden den Herren Eller und Brentano auf dem kurzen Weg nach ihrem Gasthof (dem Weinberg) Geleit gaben — wobei die Reste einiger wenigen Fackeln leuchteten — seien kurhessische Soldaten, badische Gensd'armen und Polizeisoldaten mit gefälltem Bajonnet ihnen entgegengetreten, wobei wehrlose bei dem Zuge ganz unbetheiligte Personen auf der Straße angefallen und mißhandelt, Weiber und Mädchen durch Bajonnetstiche verwundet wurden. Italien. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Turin, 26. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Mailand, 27. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Florenz, 26. Aug. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Französische Republik. 15 Paris, 2. Sept. Die Herren Bourgeois haben entdeckt, daß wenn die übermäßige Arbeitsfrist der Ouvriers durch ein Dekret vermindert werde, dies eine „unsittliche, ungerechte, unerträgliche“ Beschränkung der Freiheit eben dieser Ouvriers sei, wogegen man die „Unglücklichen“ auf alle Weise schützen müsse. Hr. Leon Faucher, der „kühne Denker“, Hr. Charles Dupin, der „hohe Geist“, waren dreist genug, diesen Satz auszusprechen. Letzterer beschenkte die Versammlung noch mit einigen seiner beruchtigten Zahlenexempel und statistischen Data, z. B. der Nationalreichthum wachse seit 1789 täglich trotz aller Umstürze, und heute kämen 125 Franken auf den Kopf bei etwaiger gleicher Vertheilung was dreimal mehr sei wie vor 89. Auch erfuhr man, daß kurz vor der Februarrevolution die Arbeiter vor lauter Geldüberfluß kaum gewußt wohin, und glücklicherweise sich desselben auf der Sparkasse entledigen konnten: wo sie runde neun Millionen in 6 Wochen deponirt; folglich habe das Volk nicht aus Misere damals revolutionirt. Ferner ließen die Bourgeois sich von ihrem „gelehrten und kühnen Denker“ erzählen, wie die Lebensdauer in Frankreich seit 89 zu-, die Summe der Todesfälle abgenommen, der „Gebrauch der Strümpfe und Halsbinden im Volk“ sich verallgemeinert, kurz die Lage des Arbeiters „recht gehäbig“ geworden. „Nicht nur kühne und gelehrte Denker, ruft La Republique, tragen Krawaten und Strümpfe bei uns, sondern sogar — es ist auffallend, — auch Jaques Bonhomme (d. h. der gemeine Mann). Um dies Mirakel zu thun, brauchte die Bourgeoisie in zärtlicher Liebe zum Volke circa 59 Jahre; was wird sie erst in fernern 59 Jahren diesem bestrümpften und bekrawateten Volke bescheert haben! Hr. Dupin hat ihr ja wieder, seit 30 Jahren gewiß zum 30sten Male, vordemonstrirt das Arbeitsvolk sei glücklich, erspare, hasse alle Arbeitsorganisirer und Sozialisten, abreite mäßig und bete seine Arbeitsherren an. So etwas heutigen Tages sich vorplaudern lassen, das thut dem Ohr wohl, man muß leider meist das Unkengeschrei der Sozialumwühler hören. Bitte, Herr Dupin, demonstriren Sie weiter! und Sie, Herr Leon Faucher, biederer Verfechter der menschlichen Freiheit, großer würdiger Kapitalist, der Sie auffahren wie vor einer Klapperschlange vor dem Plane der Regierung, die Fabrikstunden auf zwölf als Maximum zu fixiren, und gerührt rufen: man darf nicht die Freiheit des Arbeiters so beschränken! Bitte, fahren Sie fort, Hr. Leon Faucher, Sie kommen noch weit.“ — Die Klubs wehren sich; gestern war ich in dem von Bonne Nouvelle (wo einst der Barbes'sche, und der durch die bekannte Pariser Bande reicher Modeaffen und Tagediebe auf die schamloseste Weise dreimal gesprengte Frauenklub gewesen); es ward über die Kammersitzung rapportirt und über eine Hypothekarleihbank diskutirt; auch eine Petition um Aufheben des Belagerungszustandes beschlossen, da erst dann eine genügende Diskussion über die in Kurzem stattfindenden Ersatzwahlen möglich werde. Bouleward du Temple ist ein kleinerer Klub, unter dem Namen „Socialistenkursus“, wo folglich auch Kinder und Frauen Zutritt haben; der junge Dameth präsidirt, wie im Bonne Nouvelle Bernard, beide Mitarbeiter der Demokratie pacifique, aber keineswegs mehr abstrakte Fourieristen. Ein anderer ist der Klub „de L'Organisation du Travail“. Es wird im Prospektus zur Formirung von Gruppen zu je 10 Personen aufgefordert (gleichviel welches Geschlechts, nur die Existenzmittel müssen vorhanden sein und socialistische Gesinnung); zehn Gruppen bilden eine Serie, zehn Serien eine zusammengesetzte Serie. „Zweimal Monats erscheint ein Bülletin mit Adressen der so Associirten, mit Arbeitsgesuchen und Arbeitsnachweisungen, mit Projekten und Kritiken von Associationssystemen zwischen Patronen und Arbeitern, damit möglichst bald in allen Werkstätten, die einem Mitgliede dieser Gesellschaft gehören, das Salariat schwinde. Später wird ein Journal erscheinen, und eine volksverständliche Socialbibliothek. Die Geldbeiträge und Aktien werden später zu Societätsmagazinen u. dgl. verwandt, zu Zehrungszetteln bei Arbeitsmangel, zu Vorschuß von Arbeit, Rohstoff, Instrumenten und Geld; später wird eine Produktenaustauschbank versucht, nebst Landkauf und Kolonisationen.“ Mittlerweile lodert schon hie und dort der Bürgerkrieg in den Reihen der uniformirten Nationalgarde. — Es wird in Montpellier nochmals gewählt, und man erwartet dann ein allgemeines Aufziehen der weißen Lilienfahne der Bourbons im ganzen Süden. In Nimes klopften sich so eben Kalvinisten und Katholiken, in Arles schrieen die Nationalgardisten „es lebe der König“; in den Thernes bei Paris sind zwei Bourgeoiskapitäne mit Junikreuzen beehrt worden (trotz der Weigerung einer Kommission dieser Banlienelegion) und zwar zwei wüthende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar094_013" type="jArticle"> <pb facs="#f0003" n="0475"/> <p>Die Dringlichkeit dieser Interpellation wird mit großer Majorität angenommen.</p> <p>D'Ester liest die betreffenden Aktenstücke, die Protestation an den König und das Einberufungsschreiben wörtlich vor. Diese Vorlesung erregt ungemeine Heiterkeit, denn die Lausitzer Ritterschaft fängt damit an, daß sie ihre verfassungsmäßigen Rechte auf die mit dem König Johann von Böhmen im Jahre 1390 abgeschlossenen Privilegien begründen wollen. Die Lausitzer Kreisstände wollen ferner für sich mit dem Könige ihre neuen Privilegien vereinbaren, und erklären, daß sie die Beschlüsse der Vereinbarerversammlung nicht anerkennen werden, indem dieselbe nur berufen sei, eine Verfassung mit der Krone zu vereinbaren. — Er frägt den Minister, ob derselbe Kenntniß von der Einberufung des Lausitzer Kommunallandtages habe, und welche Maßregeln er gegen diese Uebergriffe ergreifen wolle?</p> <p>Der Minister des Innern erklärt, daß er bis jetzt auch nicht das Geringste von diesen Vorfällen wisse; werde aber noch heute das Erforderliche anordnen.</p> <p>Abg. Behnsch beantragt den von der Kommission zur Untersuchung der Zustände des Großherzogthums Posen, vorgestern gefaßten Beschluß, worüber der Bericht gestern Abend gedruckt vertheilt wurde, wegen der Dringlichkeit sofort vor der Tagesordnung zu berathen. Mit großer Majorität angenommen.</p> <p>Die Reichsversammlung zu Frankfurt a. M. habe am 26. Juli</p> <p rendition="#et">„die Aufnahme derjenigen Theile des Großherzogthums Posen, welche auf den Antrag der königl. preußischen Regierung durch einstimmige Beschlüsse des Bundestages vom 22. April und 2. Mai in den deutschen Bund aufgenommen worden sind, bestätigt,“ und<lb/> „die vor dem königl. preuß. Kommissar, General Pfuel, am 4. Juni angeordnete vorläufige Demarkationslinie zwischen dem polnischen und dem deutschen Theile vorläufig anerkannt, sich aber die letzte Entscheidung über die zu treffende Abgränzung zwischen beiden Theilen nach dem Ergebniß weiterer von der Centralgewalt zu veranstaltender Erhebungen vorbehalten.“</p> <p>Angesichts dieser Beschlüsse der Frankfurter Reichsversammlung erachtet sich die Komission für verpflichtet, obwohl sie noch nicht im Stande ist, der hohen Versammlung einen auch nur einigermaßen erschöpfenden Bericht über den ganzen Stand der Dinge abzustatten, vorläufig den Antrag zu stellen:</p> <p rendition="#et">„Die Versammlung wolle das Staatsministerium ersuchen, bis dahin, wo die Kommission im Stande sein wird, das Endresultat ihrer Berathungen vorzulegen, die vorläufige Demarkationslinie im Großherzogthum Posen nicht definitiv feststellen zu lassen.“</p> <p>Die Abgeordneten Auerswald und Geßler tragen trotz der beschlossenen Dringlichkeit darauf an, die Diskussion bis Montag zu vertagen. Geßler erklärt, daß man durch die Annahme des Antrags vielleicht mit der Frankfurter Versammlung in Differenzen gerathen könne, und dies der Ueberlegung bedürfe.</p> <p>Da der Minister des Innern sich für die Vertagung bis Montag ausspricht, so geht man zur Berathung des Berichts der Central-Abtheilung wegen Unterstützung der in ihren Civilverhältnissen verarmten Krieger aus den Feldzügen von 1813, 1814 und 1815.</p> <p>Abg. Feyerabend verliest den sehr langen Bericht der Central-Abtheilung über die verarmten Krieger.</p> <p>Die Central-Abtheilung stellt folgende Anträge:</p> <p>1. die den Kombattanten aus den Jahren 1813-1815 durch die Kabinetsordre vom 13 März 1846 in den Stufen 12 und 11 B. zugestandene Klassensteuerbefreiung wird auch auf die Steuerstufe 11 A. ausgedehnt.</p> <p>2. Die nach Beendigung des Krieges bei dem Ausscheiden aus dem Dienste erfolgte Verzichtleistung auf Invaliden-Ansprüche wird als nicht geschehen betrachtet.</p> <p>3. Für den Anspruch auf Unterstützung genügt der Nachweis der Dürftigkeit und die Beibringung einer ärztlichen Bescheinigung darüber, daß die Invalidität in Folge der Kriegsstrapazen eingetreten ist, selbst wenn auch keine Verwundung nachgewiesen wird.</p> <p>4. Den anerkannten Unterstützungsberechtigten wird nach Vollendung des 60. Lebensjahres, im Fall wirklicher Hülfsbedürftigkeit der erhöhete Unterstützungsbetrag von resp. 2 Thlr. und 3 Thlr. monatlich gezahlt, und</p> <p>5. Die Anzahl der noch lebenden und verarmten Krieger, welche keine Invaliden-Unterstützung beziehen, ist zu ermirteln, und wird bis zum Eingange dieser Nachricht der weitere Beschluß vorbehalten.</p> <p>Zahlreiche Amendements verlangen ausreichende Unterstützung von wenigstens 5 Sgr. täglich. (60 Thlr. jährlich).</p> <p>Minister Hansemann: So sehr ich auch die Verdienste der Krieger anerkenne, so muß ich doch die Pflichten meines Amtes wahrnehmen. Die Versammlung möge sich hüten, Ausgaben zu votiren, deren Umfang sie gar nicht berechnen könne. Erklärt sich gegen die Amendements und für die Central-Abtheilung.</p> <p>Abstimmung: Alle Amendements werden verworfen, nur das des Abg. Sänger: „Die Unterstützung auch auf die Invaliden der Jahre 1806 und 7 auszudehnen,“ und ein zweites Amendement: „Auch die invaliden Krieger aus allen französischen Kriegen, die sich im ganzen preußischen Staat befinden, hinzuzuziehn,“ angenommen, ebenso die sämmtlichen fünf Anträge der Central-Abtheilung.</p> <p>Auf Antrag der Petitions-Kommission wird noch die Bildung einer Kommission für medizinische Angelegenheiten gebidet. Ueber die Art der Zusammensetzung entsteht noch eine Diskussion, da Dr. D'Ester beantragte sie solle aus allen Aerzten und Apothekern, die sich in der Versammlung befinden, bestehen. Jedoch wird der Antrag der Petitions-Kommission, daß jede Abtheilung ein Mitglied für diese Kommission zu wählen habe, angenommen.</p> <p>Schluß der Sitzung.</p> </div> <div xml:id="ar094_014" type="jArticle"> <head><bibl><author>35</author></bibl> Berlin, 1. Sept.</head> <p>Es wird nächstens in der Vereinbarungsversammlung ein Antrag eingebracht werden, welcher die Genehmigung der Versammlung zur gerichtlichen Verfolgung des Abgeordneten Lisinski verlangt, weil, wie in dem Antrage behauptet wird, derselbe der Erregung von Aufruhr verdächtig sein soll.</p> </div> <div xml:id="ar094_015" type="jArticle"> <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 1. Sept.</head> <p>Die Vertrauensmänner der hiesigen Bürgerwehr, welche bekanntlich eine Repräsentation der sämmtlichen 120 Kompagnien bilden, indem jede Kompagnie einen Vertrauensmann zu dieser Versammlung gewählt hat, haben in ihrer letzten Sitzung folgende Beschlüsse gefaßt:</p> <p>1) Die Bürgerwehr Berlins erklärt ihre Mißbilligung über das Benehmen des Kommando's bei der Haussuchung im Lokale des Handwerkervereins, und ihre Zustimmung zu dem Benehmen des Corps der jüngern Kaufleute, welches thatsächlich gegen den blinden Gehorsam protestirt.</p> <p>2) Die Bürgerwehr stellt beim Kommando den Antrag: dahin zu wirken, daß die Bürgerwehr nicht mit der Schutzmannschaft gemeinschaftlich und zur Unterstützung der Schutzmänner verwendet werde, bevor die letzteren nicht verfassungsmäßig organisirt sind.</p> </div> <div xml:id="ar094_016" type="jArticle"> <head><bibl><author>12</author></bibl> Liegnitz, 30. August.</head> <p>Heute Vormittag 12 Uhr ist der Buch- und Steindruckerei-Besitzer Harry d'Oench wegen Majestäts-Beleidigung besteht in der Herausgabe einer lithographischen Zusamstellung einer hochschwangern Jungfrau mit einem Seilschwenker, mit der Seitenschrift: „Ich stelle mich an die Spitze der Bewegung“ und mit der Unterschrift: „Preußen geht in Deutschland auf.“</p> </div> <div xml:id="ar094_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Bremen, 1. Septbr.</head> <p>Der „Bremer Zeit.“ wird aus dem südlichen Holstein unterm 31. August geschrieben:</p> <p>„Um den Deutschen die Schmach ihrer, ihnen durch die Frankfurter und Berliner Diplomaten herbeigeführten thatlosen Haltung bis zuletzt fühlen zu lassen, haben die Dänen nicht nur ihre einzelnen Neckereien an der jütschen Gränze fortgesetzt, sondern noch ehegestern die Hamburger Lootsengalliot und das Lootsenschiff an der Eider aus Uebermuth und Muthwillen geraubt!!</p> </div> <div xml:id="ar094_018" type="jArticle"> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <p>Unter allen Bedingungen des Waffenstillstandes ist für uns Deutsche und unseren Geldbeutel folgende am ergötzlichsten:</p> <p>„Deutschland bezahlt die Kosten der schwedischen Hülfssendung und Schweden garantirt Dänemark 2 Millionen für die freizugebenden genommenen deutschen Schiffe, so daß, wenn der Friede nicht mit Dänemark und Deutschland zu Stande kommt, Schweden Dänemark diese zwei Millionen bezahlt und sich dafür an Deutschland hält.</p> </div> <div xml:id="ar094_019" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Hamburg, 2. Septbr.</head> <p>Nach der Rostocker Zeitung werden die Friedensunterhandlungen zwischen Deutschland und Dänemark in Lübeck stattfinden. Der Hamburger Dampfer raucht schon, der auf Befehl des preußischen Ministeriums geheizt worden, um 6 oder 7 Uhr die mit Kourierpferden aus Lübeck kommenden dänischen und preußischen Offiziere nach Cuxhaven zu bringen, daß sie die Blokade aufheben.</p> </div> <div xml:id="ar094_020" type="jArticle"> <head>Aus dem südlichen Holstein, 1. Sept.</head> <p>Heute Mittag verbreitete sich in Altona das bis jetzt aller Begründung entbehrende und, bei der äußern Lage der Dinge, auch höchst unwahrscheinliche Gerücht, <hi rendition="#g">in Kiel sei die Republik proklamirt</hi>. Aber doch spricht dies Gerücht eine höchst beachtenswerths Thatsache aus, und bezeichnet das, was man von der Stimmung der Gemüther in der geistigen Hauptstadt der Herzogthümer möglich hält. Für die Verbindung mit Dänemark findet sich, außer in den beiden Aemtern Hadersleben und Tondern, nirgend eine nur irgend beachtenswerthe Minorität, eben so wenig als auch für das Haus Augustenburg, für welches und gegen die Republik Friedrich Wilhelm IV. seine Garden Anfang April nach Schleswig-Holstein sandte.</p> <bibl>(Brem. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar094_021" type="jArticle"> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <p>Wie die Stimmung in den Herzogthümern beschaffen ist, davon giebt auch folgende Stelle in der „Schleswig-Holsteinischen Zeitung“ einen Begriff:</p> <p>„Es ist mancher schon jetzt der Meinung, daß Deutschland im April sicherer gethan hätte, mehr zu wagen; und nicht Wenige, die bisher keineswegs an eine neue Umwälzung dachten, sind durch die letzten Ereignisse geheilt worden von ihren <hi rendition="#g">konstitutionellen</hi> Sympathien. Unser Widerstand kann hier in einer Zeit, wo Alles wandelbar ist, und heute wankt, was gestern felsenfest stand, vielleicht von unberechenbaren Folgen sein.“</p> </div> <div xml:id="ar094_022" type="jArticle"> <head>Lübeck, 1. Sept.</head> <p>Der lange erwartete Waffenstillstand zwischen Deutschland und Dänemark ist endlich gestern durch die in Lübeck erfolgte Auswechselung der Ratifikationen der am 26. v. M. in Malmö abgeschlossenen Konvention definitiv zu Stande gebracht worden und wird sofort durch Aufhebung der Blokade seine Ausführung erhalten.</p> </div> <div xml:id="ar094_023" type="jArticle"> <head>Mannheim.</head> <p>Wie die Mannh. Abdz. erzählt, wurde in Mannheim am 1. Sept. Abends, nachdem ein Fackelzug zu Ehren Grohe's und seiner Vertheidiger Brentano und Eller von der Polizei verboten, denselben im Garten des Badener Hofes ein Ständchen bei Fackelschein gebracht. Als hierauf die Anwesenden den Herren Eller und Brentano auf dem kurzen Weg nach ihrem Gasthof (dem Weinberg) Geleit gaben — wobei die Reste einiger wenigen Fackeln leuchteten — seien kurhessische Soldaten, badische Gensd'armen und Polizeisoldaten mit gefälltem Bajonnet ihnen entgegengetreten, wobei wehrlose bei dem Zuge ganz unbetheiligte Personen auf der Straße angefallen und mißhandelt, Weiber und Mädchen durch Bajonnetstiche verwundet wurden.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar094_024_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 5. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 653.</bibl> </note> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar094_025_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 5. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 653.</bibl> </note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 26. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar094_026_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 5. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 653.</bibl> </note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Mailand, 27. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar094_027_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 5. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 653.</bibl> </note> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar094_028_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 5. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 653.</bibl> </note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Florenz, 26. Aug.</head> <gap reason="copyright"/> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar094_029" type="jArticle"> <head><bibl><author>15</author></bibl> Paris, 2. Sept.</head> <p>Die Herren Bourgeois haben entdeckt, daß wenn die übermäßige Arbeitsfrist der Ouvriers durch ein Dekret vermindert werde, dies eine „unsittliche, ungerechte, unerträgliche“ Beschränkung der Freiheit eben dieser Ouvriers sei, wogegen man die „Unglücklichen“ auf alle Weise schützen müsse. Hr. Leon Faucher, der „kühne Denker“, Hr. Charles Dupin, der „hohe Geist“, waren dreist genug, diesen Satz auszusprechen. Letzterer beschenkte die Versammlung noch mit einigen seiner beruchtigten Zahlenexempel und statistischen Data, z. B. der Nationalreichthum wachse seit 1789 täglich trotz aller Umstürze, und heute kämen 125 Franken auf den Kopf bei etwaiger gleicher Vertheilung was dreimal mehr sei wie vor 89. Auch erfuhr man, daß kurz vor der Februarrevolution die Arbeiter vor lauter Geldüberfluß kaum gewußt wohin, und glücklicherweise sich desselben auf der Sparkasse entledigen konnten: wo sie runde neun Millionen in 6 Wochen deponirt; folglich habe das Volk nicht aus Misere damals revolutionirt. Ferner ließen die Bourgeois sich von ihrem „gelehrten und kühnen Denker“ erzählen, wie die Lebensdauer in Frankreich seit 89 zu-, die Summe der Todesfälle abgenommen, der „Gebrauch der Strümpfe und Halsbinden im Volk“ sich verallgemeinert, kurz die Lage des Arbeiters „recht gehäbig“ geworden. „Nicht nur kühne und gelehrte Denker, ruft La Republique, tragen Krawaten und Strümpfe bei uns, sondern sogar — es ist auffallend, — auch Jaques Bonhomme (d. h. der gemeine Mann). Um dies Mirakel zu thun, brauchte die Bourgeoisie in zärtlicher Liebe zum Volke circa 59 Jahre; was wird sie erst in fernern 59 Jahren diesem bestrümpften und bekrawateten Volke bescheert haben! Hr. Dupin hat ihr ja wieder, seit 30 Jahren <hi rendition="#g">gewiß</hi> zum 30sten Male, vordemonstrirt das Arbeitsvolk sei glücklich, erspare, hasse alle Arbeitsorganisirer und Sozialisten, abreite mäßig und bete seine Arbeitsherren an. So etwas heutigen Tages sich vorplaudern lassen, das thut dem Ohr wohl, man muß leider meist das <hi rendition="#g">Unkengeschrei der Sozialumwühler</hi> hören. Bitte, Herr Dupin, demonstriren Sie weiter! und Sie, Herr Leon Faucher, biederer Verfechter der <hi rendition="#g">menschlichen Freiheit,</hi> großer würdiger Kapitalist, der Sie auffahren wie vor einer Klapperschlange vor dem Plane der Regierung, die Fabrikstunden auf zwölf als Maximum zu fixiren, und gerührt rufen: man darf nicht die <hi rendition="#g">Freiheit</hi> des Arbeiters so beschränken! Bitte, fahren Sie fort, Hr. Leon Faucher, Sie kommen noch weit.“ — Die Klubs wehren sich; gestern war ich in dem von Bonne Nouvelle (wo einst der Barbes'sche, und der durch die bekannte Pariser Bande reicher Modeaffen und Tagediebe auf die schamloseste Weise dreimal gesprengte Frauenklub gewesen); es ward über die Kammersitzung rapportirt und über eine Hypothekarleihbank diskutirt; auch eine Petition um Aufheben des Belagerungszustandes beschlossen, da erst dann eine genügende Diskussion über die in Kurzem stattfindenden Ersatzwahlen möglich werde. Bouleward du Temple ist ein kleinerer Klub, unter dem Namen „Socialistenkursus“, wo folglich auch Kinder und Frauen Zutritt haben; der junge Dameth präsidirt, wie im Bonne Nouvelle Bernard, beide Mitarbeiter der Demokratie pacifique, aber keineswegs mehr abstrakte Fourieristen. Ein anderer ist der Klub „de L'Organisation du Travail“. Es wird im Prospektus zur Formirung von Gruppen zu je 10 Personen aufgefordert (gleichviel welches Geschlechts, nur die Existenzmittel müssen vorhanden sein und socialistische Gesinnung); zehn Gruppen bilden eine Serie, zehn Serien eine zusammengesetzte Serie. „Zweimal Monats erscheint ein <hi rendition="#g">Bülletin</hi> mit Adressen der so Associirten, mit Arbeitsgesuchen und Arbeitsnachweisungen, mit Projekten und Kritiken von Associationssystemen zwischen Patronen und Arbeitern, damit möglichst bald in allen Werkstätten, die einem Mitgliede dieser Gesellschaft gehören, das Salariat schwinde. Später wird ein <hi rendition="#g">Journal</hi> erscheinen, und eine volksverständliche Socialbibliothek. Die Geldbeiträge und Aktien werden später zu Societätsmagazinen u. dgl. verwandt, zu Zehrungszetteln bei Arbeitsmangel, zu Vorschuß von Arbeit, Rohstoff, Instrumenten und Geld; später wird eine Produktenaustauschbank versucht, nebst Landkauf und Kolonisationen.“ Mittlerweile lodert schon hie und dort der Bürgerkrieg in den Reihen der uniformirten Nationalgarde.</p> <p>— Es wird in Montpellier nochmals gewählt, und man erwartet dann ein allgemeines Aufziehen der weißen Lilienfahne der Bourbons im ganzen Süden. In Nimes klopften sich so eben Kalvinisten und Katholiken, in Arles schrieen die Nationalgardisten „es lebe der König“; in den Thernes bei Paris sind zwei Bourgeoiskapitäne mit Junikreuzen beehrt worden (<hi rendition="#g">trotz</hi> der Weigerung einer Kommission dieser Banlienelegion) und zwar zwei wüthende </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0475/0003]
Die Dringlichkeit dieser Interpellation wird mit großer Majorität angenommen.
D'Ester liest die betreffenden Aktenstücke, die Protestation an den König und das Einberufungsschreiben wörtlich vor. Diese Vorlesung erregt ungemeine Heiterkeit, denn die Lausitzer Ritterschaft fängt damit an, daß sie ihre verfassungsmäßigen Rechte auf die mit dem König Johann von Böhmen im Jahre 1390 abgeschlossenen Privilegien begründen wollen. Die Lausitzer Kreisstände wollen ferner für sich mit dem Könige ihre neuen Privilegien vereinbaren, und erklären, daß sie die Beschlüsse der Vereinbarerversammlung nicht anerkennen werden, indem dieselbe nur berufen sei, eine Verfassung mit der Krone zu vereinbaren. — Er frägt den Minister, ob derselbe Kenntniß von der Einberufung des Lausitzer Kommunallandtages habe, und welche Maßregeln er gegen diese Uebergriffe ergreifen wolle?
Der Minister des Innern erklärt, daß er bis jetzt auch nicht das Geringste von diesen Vorfällen wisse; werde aber noch heute das Erforderliche anordnen.
Abg. Behnsch beantragt den von der Kommission zur Untersuchung der Zustände des Großherzogthums Posen, vorgestern gefaßten Beschluß, worüber der Bericht gestern Abend gedruckt vertheilt wurde, wegen der Dringlichkeit sofort vor der Tagesordnung zu berathen. Mit großer Majorität angenommen.
Die Reichsversammlung zu Frankfurt a. M. habe am 26. Juli
„die Aufnahme derjenigen Theile des Großherzogthums Posen, welche auf den Antrag der königl. preußischen Regierung durch einstimmige Beschlüsse des Bundestages vom 22. April und 2. Mai in den deutschen Bund aufgenommen worden sind, bestätigt,“ und
„die vor dem königl. preuß. Kommissar, General Pfuel, am 4. Juni angeordnete vorläufige Demarkationslinie zwischen dem polnischen und dem deutschen Theile vorläufig anerkannt, sich aber die letzte Entscheidung über die zu treffende Abgränzung zwischen beiden Theilen nach dem Ergebniß weiterer von der Centralgewalt zu veranstaltender Erhebungen vorbehalten.“
Angesichts dieser Beschlüsse der Frankfurter Reichsversammlung erachtet sich die Komission für verpflichtet, obwohl sie noch nicht im Stande ist, der hohen Versammlung einen auch nur einigermaßen erschöpfenden Bericht über den ganzen Stand der Dinge abzustatten, vorläufig den Antrag zu stellen:
„Die Versammlung wolle das Staatsministerium ersuchen, bis dahin, wo die Kommission im Stande sein wird, das Endresultat ihrer Berathungen vorzulegen, die vorläufige Demarkationslinie im Großherzogthum Posen nicht definitiv feststellen zu lassen.“
Die Abgeordneten Auerswald und Geßler tragen trotz der beschlossenen Dringlichkeit darauf an, die Diskussion bis Montag zu vertagen. Geßler erklärt, daß man durch die Annahme des Antrags vielleicht mit der Frankfurter Versammlung in Differenzen gerathen könne, und dies der Ueberlegung bedürfe.
Da der Minister des Innern sich für die Vertagung bis Montag ausspricht, so geht man zur Berathung des Berichts der Central-Abtheilung wegen Unterstützung der in ihren Civilverhältnissen verarmten Krieger aus den Feldzügen von 1813, 1814 und 1815.
Abg. Feyerabend verliest den sehr langen Bericht der Central-Abtheilung über die verarmten Krieger.
Die Central-Abtheilung stellt folgende Anträge:
1. die den Kombattanten aus den Jahren 1813-1815 durch die Kabinetsordre vom 13 März 1846 in den Stufen 12 und 11 B. zugestandene Klassensteuerbefreiung wird auch auf die Steuerstufe 11 A. ausgedehnt.
2. Die nach Beendigung des Krieges bei dem Ausscheiden aus dem Dienste erfolgte Verzichtleistung auf Invaliden-Ansprüche wird als nicht geschehen betrachtet.
3. Für den Anspruch auf Unterstützung genügt der Nachweis der Dürftigkeit und die Beibringung einer ärztlichen Bescheinigung darüber, daß die Invalidität in Folge der Kriegsstrapazen eingetreten ist, selbst wenn auch keine Verwundung nachgewiesen wird.
4. Den anerkannten Unterstützungsberechtigten wird nach Vollendung des 60. Lebensjahres, im Fall wirklicher Hülfsbedürftigkeit der erhöhete Unterstützungsbetrag von resp. 2 Thlr. und 3 Thlr. monatlich gezahlt, und
5. Die Anzahl der noch lebenden und verarmten Krieger, welche keine Invaliden-Unterstützung beziehen, ist zu ermirteln, und wird bis zum Eingange dieser Nachricht der weitere Beschluß vorbehalten.
Zahlreiche Amendements verlangen ausreichende Unterstützung von wenigstens 5 Sgr. täglich. (60 Thlr. jährlich).
Minister Hansemann: So sehr ich auch die Verdienste der Krieger anerkenne, so muß ich doch die Pflichten meines Amtes wahrnehmen. Die Versammlung möge sich hüten, Ausgaben zu votiren, deren Umfang sie gar nicht berechnen könne. Erklärt sich gegen die Amendements und für die Central-Abtheilung.
Abstimmung: Alle Amendements werden verworfen, nur das des Abg. Sänger: „Die Unterstützung auch auf die Invaliden der Jahre 1806 und 7 auszudehnen,“ und ein zweites Amendement: „Auch die invaliden Krieger aus allen französischen Kriegen, die sich im ganzen preußischen Staat befinden, hinzuzuziehn,“ angenommen, ebenso die sämmtlichen fünf Anträge der Central-Abtheilung.
Auf Antrag der Petitions-Kommission wird noch die Bildung einer Kommission für medizinische Angelegenheiten gebidet. Ueber die Art der Zusammensetzung entsteht noch eine Diskussion, da Dr. D'Ester beantragte sie solle aus allen Aerzten und Apothekern, die sich in der Versammlung befinden, bestehen. Jedoch wird der Antrag der Petitions-Kommission, daß jede Abtheilung ein Mitglied für diese Kommission zu wählen habe, angenommen.
Schluß der Sitzung.
35 Berlin, 1. Sept. Es wird nächstens in der Vereinbarungsversammlung ein Antrag eingebracht werden, welcher die Genehmigung der Versammlung zur gerichtlichen Verfolgung des Abgeordneten Lisinski verlangt, weil, wie in dem Antrage behauptet wird, derselbe der Erregung von Aufruhr verdächtig sein soll.
103 Berlin, 1. Sept. Die Vertrauensmänner der hiesigen Bürgerwehr, welche bekanntlich eine Repräsentation der sämmtlichen 120 Kompagnien bilden, indem jede Kompagnie einen Vertrauensmann zu dieser Versammlung gewählt hat, haben in ihrer letzten Sitzung folgende Beschlüsse gefaßt:
1) Die Bürgerwehr Berlins erklärt ihre Mißbilligung über das Benehmen des Kommando's bei der Haussuchung im Lokale des Handwerkervereins, und ihre Zustimmung zu dem Benehmen des Corps der jüngern Kaufleute, welches thatsächlich gegen den blinden Gehorsam protestirt.
2) Die Bürgerwehr stellt beim Kommando den Antrag: dahin zu wirken, daß die Bürgerwehr nicht mit der Schutzmannschaft gemeinschaftlich und zur Unterstützung der Schutzmänner verwendet werde, bevor die letzteren nicht verfassungsmäßig organisirt sind.
12 Liegnitz, 30. August. Heute Vormittag 12 Uhr ist der Buch- und Steindruckerei-Besitzer Harry d'Oench wegen Majestäts-Beleidigung besteht in der Herausgabe einer lithographischen Zusamstellung einer hochschwangern Jungfrau mit einem Seilschwenker, mit der Seitenschrift: „Ich stelle mich an die Spitze der Bewegung“ und mit der Unterschrift: „Preußen geht in Deutschland auf.“
* Bremen, 1. Septbr. Der „Bremer Zeit.“ wird aus dem südlichen Holstein unterm 31. August geschrieben:
„Um den Deutschen die Schmach ihrer, ihnen durch die Frankfurter und Berliner Diplomaten herbeigeführten thatlosen Haltung bis zuletzt fühlen zu lassen, haben die Dänen nicht nur ihre einzelnen Neckereien an der jütschen Gränze fortgesetzt, sondern noch ehegestern die Hamburger Lootsengalliot und das Lootsenschiff an der Eider aus Uebermuth und Muthwillen geraubt!!
* Unter allen Bedingungen des Waffenstillstandes ist für uns Deutsche und unseren Geldbeutel folgende am ergötzlichsten:
„Deutschland bezahlt die Kosten der schwedischen Hülfssendung und Schweden garantirt Dänemark 2 Millionen für die freizugebenden genommenen deutschen Schiffe, so daß, wenn der Friede nicht mit Dänemark und Deutschland zu Stande kommt, Schweden Dänemark diese zwei Millionen bezahlt und sich dafür an Deutschland hält.
* Hamburg, 2. Septbr. Nach der Rostocker Zeitung werden die Friedensunterhandlungen zwischen Deutschland und Dänemark in Lübeck stattfinden. Der Hamburger Dampfer raucht schon, der auf Befehl des preußischen Ministeriums geheizt worden, um 6 oder 7 Uhr die mit Kourierpferden aus Lübeck kommenden dänischen und preußischen Offiziere nach Cuxhaven zu bringen, daß sie die Blokade aufheben.
Aus dem südlichen Holstein, 1. Sept. Heute Mittag verbreitete sich in Altona das bis jetzt aller Begründung entbehrende und, bei der äußern Lage der Dinge, auch höchst unwahrscheinliche Gerücht, in Kiel sei die Republik proklamirt. Aber doch spricht dies Gerücht eine höchst beachtenswerths Thatsache aus, und bezeichnet das, was man von der Stimmung der Gemüther in der geistigen Hauptstadt der Herzogthümer möglich hält. Für die Verbindung mit Dänemark findet sich, außer in den beiden Aemtern Hadersleben und Tondern, nirgend eine nur irgend beachtenswerthe Minorität, eben so wenig als auch für das Haus Augustenburg, für welches und gegen die Republik Friedrich Wilhelm IV. seine Garden Anfang April nach Schleswig-Holstein sandte.
(Brem. Z.) * Wie die Stimmung in den Herzogthümern beschaffen ist, davon giebt auch folgende Stelle in der „Schleswig-Holsteinischen Zeitung“ einen Begriff:
„Es ist mancher schon jetzt der Meinung, daß Deutschland im April sicherer gethan hätte, mehr zu wagen; und nicht Wenige, die bisher keineswegs an eine neue Umwälzung dachten, sind durch die letzten Ereignisse geheilt worden von ihren konstitutionellen Sympathien. Unser Widerstand kann hier in einer Zeit, wo Alles wandelbar ist, und heute wankt, was gestern felsenfest stand, vielleicht von unberechenbaren Folgen sein.“
Lübeck, 1. Sept. Der lange erwartete Waffenstillstand zwischen Deutschland und Dänemark ist endlich gestern durch die in Lübeck erfolgte Auswechselung der Ratifikationen der am 26. v. M. in Malmö abgeschlossenen Konvention definitiv zu Stande gebracht worden und wird sofort durch Aufhebung der Blokade seine Ausführung erhalten.
Mannheim. Wie die Mannh. Abdz. erzählt, wurde in Mannheim am 1. Sept. Abends, nachdem ein Fackelzug zu Ehren Grohe's und seiner Vertheidiger Brentano und Eller von der Polizei verboten, denselben im Garten des Badener Hofes ein Ständchen bei Fackelschein gebracht. Als hierauf die Anwesenden den Herren Eller und Brentano auf dem kurzen Weg nach ihrem Gasthof (dem Weinberg) Geleit gaben — wobei die Reste einiger wenigen Fackeln leuchteten — seien kurhessische Soldaten, badische Gensd'armen und Polizeisoldaten mit gefälltem Bajonnet ihnen entgegengetreten, wobei wehrlose bei dem Zuge ganz unbetheiligte Personen auf der Straße angefallen und mißhandelt, Weiber und Mädchen durch Bajonnetstiche verwundet wurden.
Italien. * _ * Turin, 26. August. _ * Mailand, 27. August. _ * _ * Florenz, 26. Aug. _ Französische Republik. 15 Paris, 2. Sept. Die Herren Bourgeois haben entdeckt, daß wenn die übermäßige Arbeitsfrist der Ouvriers durch ein Dekret vermindert werde, dies eine „unsittliche, ungerechte, unerträgliche“ Beschränkung der Freiheit eben dieser Ouvriers sei, wogegen man die „Unglücklichen“ auf alle Weise schützen müsse. Hr. Leon Faucher, der „kühne Denker“, Hr. Charles Dupin, der „hohe Geist“, waren dreist genug, diesen Satz auszusprechen. Letzterer beschenkte die Versammlung noch mit einigen seiner beruchtigten Zahlenexempel und statistischen Data, z. B. der Nationalreichthum wachse seit 1789 täglich trotz aller Umstürze, und heute kämen 125 Franken auf den Kopf bei etwaiger gleicher Vertheilung was dreimal mehr sei wie vor 89. Auch erfuhr man, daß kurz vor der Februarrevolution die Arbeiter vor lauter Geldüberfluß kaum gewußt wohin, und glücklicherweise sich desselben auf der Sparkasse entledigen konnten: wo sie runde neun Millionen in 6 Wochen deponirt; folglich habe das Volk nicht aus Misere damals revolutionirt. Ferner ließen die Bourgeois sich von ihrem „gelehrten und kühnen Denker“ erzählen, wie die Lebensdauer in Frankreich seit 89 zu-, die Summe der Todesfälle abgenommen, der „Gebrauch der Strümpfe und Halsbinden im Volk“ sich verallgemeinert, kurz die Lage des Arbeiters „recht gehäbig“ geworden. „Nicht nur kühne und gelehrte Denker, ruft La Republique, tragen Krawaten und Strümpfe bei uns, sondern sogar — es ist auffallend, — auch Jaques Bonhomme (d. h. der gemeine Mann). Um dies Mirakel zu thun, brauchte die Bourgeoisie in zärtlicher Liebe zum Volke circa 59 Jahre; was wird sie erst in fernern 59 Jahren diesem bestrümpften und bekrawateten Volke bescheert haben! Hr. Dupin hat ihr ja wieder, seit 30 Jahren gewiß zum 30sten Male, vordemonstrirt das Arbeitsvolk sei glücklich, erspare, hasse alle Arbeitsorganisirer und Sozialisten, abreite mäßig und bete seine Arbeitsherren an. So etwas heutigen Tages sich vorplaudern lassen, das thut dem Ohr wohl, man muß leider meist das Unkengeschrei der Sozialumwühler hören. Bitte, Herr Dupin, demonstriren Sie weiter! und Sie, Herr Leon Faucher, biederer Verfechter der menschlichen Freiheit, großer würdiger Kapitalist, der Sie auffahren wie vor einer Klapperschlange vor dem Plane der Regierung, die Fabrikstunden auf zwölf als Maximum zu fixiren, und gerührt rufen: man darf nicht die Freiheit des Arbeiters so beschränken! Bitte, fahren Sie fort, Hr. Leon Faucher, Sie kommen noch weit.“ — Die Klubs wehren sich; gestern war ich in dem von Bonne Nouvelle (wo einst der Barbes'sche, und der durch die bekannte Pariser Bande reicher Modeaffen und Tagediebe auf die schamloseste Weise dreimal gesprengte Frauenklub gewesen); es ward über die Kammersitzung rapportirt und über eine Hypothekarleihbank diskutirt; auch eine Petition um Aufheben des Belagerungszustandes beschlossen, da erst dann eine genügende Diskussion über die in Kurzem stattfindenden Ersatzwahlen möglich werde. Bouleward du Temple ist ein kleinerer Klub, unter dem Namen „Socialistenkursus“, wo folglich auch Kinder und Frauen Zutritt haben; der junge Dameth präsidirt, wie im Bonne Nouvelle Bernard, beide Mitarbeiter der Demokratie pacifique, aber keineswegs mehr abstrakte Fourieristen. Ein anderer ist der Klub „de L'Organisation du Travail“. Es wird im Prospektus zur Formirung von Gruppen zu je 10 Personen aufgefordert (gleichviel welches Geschlechts, nur die Existenzmittel müssen vorhanden sein und socialistische Gesinnung); zehn Gruppen bilden eine Serie, zehn Serien eine zusammengesetzte Serie. „Zweimal Monats erscheint ein Bülletin mit Adressen der so Associirten, mit Arbeitsgesuchen und Arbeitsnachweisungen, mit Projekten und Kritiken von Associationssystemen zwischen Patronen und Arbeitern, damit möglichst bald in allen Werkstätten, die einem Mitgliede dieser Gesellschaft gehören, das Salariat schwinde. Später wird ein Journal erscheinen, und eine volksverständliche Socialbibliothek. Die Geldbeiträge und Aktien werden später zu Societätsmagazinen u. dgl. verwandt, zu Zehrungszetteln bei Arbeitsmangel, zu Vorschuß von Arbeit, Rohstoff, Instrumenten und Geld; später wird eine Produktenaustauschbank versucht, nebst Landkauf und Kolonisationen.“ Mittlerweile lodert schon hie und dort der Bürgerkrieg in den Reihen der uniformirten Nationalgarde.
— Es wird in Montpellier nochmals gewählt, und man erwartet dann ein allgemeines Aufziehen der weißen Lilienfahne der Bourbons im ganzen Süden. In Nimes klopften sich so eben Kalvinisten und Katholiken, in Arles schrieen die Nationalgardisten „es lebe der König“; in den Thernes bei Paris sind zwei Bourgeoiskapitäne mit Junikreuzen beehrt worden (trotz der Weigerung einer Kommission dieser Banlienelegion) und zwar zwei wüthende
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