Neue Rheinische Zeitung. Nr. 88/89. Köln, 30. August 1848.mirten viel Kuchen, als der "Mordbrenner" und der "Pöbelaufhetzer" zu ihren Füßen verdammt wurden. "Le Peuble souverain" sagt prophetisch: "Wer von Euch, Bourgeois, seit 18 Jahren noch nicht aus Trägheit oder aus Zeitmangel sich sozialisirt hat, der thue es schleunig, lieber heute als morgen, denn die Stunde des Sichtens naht." Die demokratische Departementalpresse wird seit Juni viel besser geleitet, als je; es war aber auch höchste Zeit. Sie spricht sich bereits öfter zu Gunsten der Demokratie Deutschlands aus, die "wie der Erzengel Michael gegen das ganze Heer der überrheinischen Dämonenbrut ficht und seit 1840 in stiller, literarischer Wirksamkeit den gigantischen Kampf vorbereitete, der Deutschlands Ehre verherrlicht." Während Victor Hugo ihr zuruft: "Sie wolle offenbar, wie die französische, in krankhafter Haft mit der Guillotine, dieser abscheulichen Geburtszange, die Geburt einer neuen Welt beschleunigen, was einen Abortus machen werde." Paris, 25. August. In gewissen reaktionären Versammlungen spricht man lebhaft davon, den Marschall Bugeaud als Kandidaten des Seinedepartements für die Nationalversammlung zu unterstützen. -- Die Truppen sind heute streng konsignirt. Mehrere Bataillone stationiren am Carousel und auf den Boulevards. -- Herr Thiers hat sich noch nicht von dem Schrecken über den "beabsichtigten Pistolenschuß" erholt, mit dem das "Gerücht" ihn bedroht haben "soll". Indeß sagte schon Armand Carrel zu ihm: "Du bist ein Mann, der nicht von einem coup de feu, wohl aber von einem coup de pied sterben wird." Paris, 27. August. In den heutigen Journalen lesen wir folgenden offenen Brief: "Nicht als Schuldiger -- das war unmöglich, sondern als Feind von Männern angefallen, (frappe) in denen die politischen Leidenschaften alles Gefühl der Billigkeit (equite) erstickt haben, entferne ich mich (je m'eloigne), um desto besser gegen die Folgen des Belagerungsstandes und der Herrschaft der Gewalt protestiren zu können." "Ich kann nicht glauben, daß Frankreich Lust habe (soit d'humneur) zu dulden, daß der Lauf der regelmäßigen Justiz noch lange unterbrochen bleibe." (gez.) Louis Blanc. -- Wie uns so eben ein Polizeikommissarius versichert, hat sich auch Caussidiere bei Zeiten aus dem Sitzungssaale zu entfernen gewußt und ist geflüchtet. National-Versammlung. Sitzung vom 25. August. Die Wichtigkeit der Debatte hat einen enormen Zudrang hervorgerufen. Die äußeren Militairmaßregeln sind im Verhältniß zu der herrschenden Gährung unbedeutend. Um 12 1/2 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung. Die Versammlung schreitet nun zur Diskussion des berüchtigten Bouchartschen Rapports. Casy, Admiral, erhält demzufolge das Wort. Er bedauert das ganze Verfahren aus vollem Herzen und würde in dieser unseligen Untersuchung gar nicht das Wort ergriffen haben, wenn ihm die Aktenstücke nicht einige unwürdige Angriffe gegen ihn enthüllt hätten. In einem Verhöre habe nämlich Lacrosse, der Vizepräsident, zum Protokoll erklärt, daß er sich über die Unthätigkeit und Lauigkeit des Kriegs- und Marineministers am 15. Mai gegen mich beklagt habe. Ich erkläre heute, diesen Herrn Lacrosse vor dem 15. Mai nie gesprochen zu haben. An diesem Tage, entsinne ich mich, näherte sich Lacrosse mir allerdings in einem Seitengange des Saales und sprach von Unthätigkeit, Mangel an Vorsicht u. dergl. Ich erwiderte ihm, daß mir als Marineminister in Paris weder Schiffe noch Matrosen zu Gebote ständen. Damit war die Unterhaltung aus. Charras, gegen den ebenfalls Verdacht der Saumseligkeit von demselben Lacrosse erhoben wurde, rechtfertigt sich nicht minder entschieden. Er wälzt die Verantwortlichkeit auf General Courtais. (Lärm). Ceyras, der Lamartine am 15. Mai auf das Stadthaus begleitete und dem man dies als Verbrechen anrechnete, erzählt der Versammlung, wie er dazu gekommen, Herrn Lamartine zu begleiten. Die Liktoren des Berichts, ruft er sardonisch, geben sich entsetzlich Mühe, mich als Kommunisten und Sozialisten darzustellen. Nicht zufrieden, mich hier in Paris anzuschwärzen, haben sie ihre Arme sopar in die Departements gestreckt, wo ich als Kommissarius gearbeitet und dort dasselbe Spiel getrieben. Mit Hülfe solcher Niederträchtigkeit habe man den monströsen Bericht zusammen geschmiedet. (Lärm. Zur Ordnung!) Portalis, einer der Liktoren, erwidert, stützt sich aber vorzüglich auf die falsche Angabe eines hohen Gelehrten, welcher behauptet habe, er (Portalis) selbst habe am 3. Mai einem Klub beigewohnt, in welchem der Sturz der National-Versammlung beschlossen. Dies sei unwahr. (Arago: ich verlange das Wort.) Der Redner behauptet im Laufe seiner Rede, daß das Hotel Sobrier's seine Waffenlieferung auf eigenen Spezialbefehl Arago's erhalten habe u. s. w. (Tumult). Landrin, der zweite Liktor, bestätigt, daß ein Zeuge ausgesagt, am 3. Mai habe im Ministerium des Innern eine Zusammenkunft Statt gefunden, in der man den 15. Mai angedeutet habe. Er selbst sei an jenem Abend im Ministerium des Innern gewesen. Ledru-Rollin sei ja sein Intimus und für ihn zu jeder Stunde zugänglich gewesen. Aber nimmermehr habe er geahndet, daß man einen 15. Mai beschlossen, noch viel weniger, daß ein Arago solche Waffenlieferungsbefehle ausschreiben wurde. Duclerc bittet, ehe sich Arago rechtfertigt, nur bemerken zu dürfen, daß Landrin ihm selbst gestanden habe, Mitglied jenes Klubs im Ministerium des Innern am 3. Mai gewesen zu sein. Arago, der große Gelehrte, stottert, daß er wirklich den in Rede stehenden Befehl, dem Sobriec Waffen zu liefern, als interimistischer Kriegsminister unterschrieben habe, es sei dies aber auf den Antrag Ledru-Rollins, Minister des Innern, geschehen. Arago stottert weiter, daß er wisse, Portalis und Landrin hatten wirklich jener Zusammenkunft am 3. Mai beigewohnt, und daß in ihr die Sprengung der National-Versammlung beschlossen worden ist. Ledru-Rollin (aus voller Brust): Versammlungen sind bei mir im Ministerium des Innern gehalten worden. Wohlan, ja, es wurden dergleichen gehalten. Aber konspirirte man etwa gegen das Wohl und das Gedeihen der Republik? Mag sich Jeder, der ihnen beiwohnte, diese Frage selbst beantworten. Daß Uneinigkeit im Schooße der provisorischen Regierung herrschte und später im Schooße selbst noch der Exekutivkommission, weiß alle Welt. Daß man von ihrem Sturz gesprochen, ja daß sich die üble Laune Einzelner sogar in der Nothwendigkeit von einer Auflösung de National-Versammlung Luft gemacht haben könne, ist wahrscheinlich. Aber Aber ich versichere im Widerspruch zu der Behauptung Arago's, daß wohl die Auflösung der Exekutivkommission, aber nicht die der National-Versammlung besprochen wurde. Beides blieb jedoch Geheimniß der Exekutivkommission und ich bewundere, wie Arago für dieses Geheimniß nicht mehr Achtung bewahren konnte. Arago (gereizt): Ich wiederhole, daß Herr Ledru-Rollin mir in meiner Wohnung die Mittheilung machte, die Herren Portalis und Landrin gingen mit dem Plane um, die National-Versammlung zu sprengen. Als ich mein Erstaunen ausdrückte, versicherte er es mir auf seine Ehre. (Agitation.) Er verlangte keine Bewahrung jenes Geheimnisses, das ich ihm übrigens gar nicht gelobt haben würde. (Große Aufregung). Hierauf entspann sich ein Gewehrfeuer zwischen Baune, Quinet und dem beruchtigten Patrioten Turck. Turck hatte ausgesagt, daß er zu seinem Erstaunen den Obersten Quinet während des ganzen 15. Mai auf den Bänken der National-Versammlung erblickt habe, statt an der Spitze seiner Legion die Stürme zu bekämpfen. Quinet widerlegt diese Lächerlichkeit mit einigen Worten. Baune ließ ihn dagegen so leichten Kaufs nicht los. Mein Denunziant, sagt er, hat mich als einen Marat oder Danton dargestellt, der 500 Re-Repräsentanten kopfen lassen wolle. Woher zieht denn derselbe solche Schlusse? Turck antwortet schüchtern, daß er diese Aeußerungen nur gegen einige Freunde gemacht habe. Diese hätten sie der Untersuchungskommission berichtet und so wäre er citirt worden. Repellin protestirt gegen die Behauptung, daß er eine Arbeiterkompagnie in Marseille bewaffnet habe. Larabit, Th. Bac und Raynal protestiren ebenfalls gegen einige Stellen des Aktenstücks. Jules Favre: Bei Gelegenheit des Conciliabüls im Ministerium des Innern am 3. Mai ist behauptet worden, auch ich hätte demselben beigewohnt. Dies ist falsch: Ich brachte den ganzen dritten Mai in eirem Landhause bei Paris zu. So viel ich hörte, wohnten jener Zusammenunft im Ministerium des Innern nur drei Personen bei, Etienne, Arago der Postdirektor, Portalis und Landrin. Dieselbe verdient also den Namen einer bloßen Unterhaltung. (Schluß folgt). Großbritannien. * London, 25. August. Ueber die schleswig-holstein'schen Angelegenheiten enthält die heutige Nr. des "Morning Chronicle" einen Artikel, der an der Börse großes Aufsehen machte und welcher also lautet: "Mit den Friedenshoffnungen ist's für den Augenblick zu Ende. Dänemark hat die ihm von den frankfurter und preußischen Bevollmächtigten vorgelegten Bedingungen zurückgewiesen. Diese Bedingungen waren in der That derartig (nach des "Chronicle" Meinung!) daß sie Dänemark nicht annehmen konnte und selbst England sie als unzulässig betrachtete. Am Abend des 20. Aug. theilte Lord Westmoreland dem preußischen Kabinet eine ähnliche Note Lord Palmerston's mit, wie die von Lord Cowley der Centralgewalt überreichte, in welcher die britische Regierung bedauert, daß die oben gedachten Bedingungen der Art sind, daß sie denselben in gerechter Berücksichtigung Dänemärks ihre Zustimmung nicht ertheilen kann. Der französische Gesandte, Hr. Arago, hat eine ähnliche Note überreicht, in welcher er zugleich die Hoffnung ausspricht, man werde Dänemark solche Bedingungen anbieten, daß dasselbe auf einen Waffenstillstand eingehen kenne, da Frankreich und England in der That entschlossen seien, jeden fernern Angriff auf das Gebiet des dänischen Souveräns zu verhindern." Wir werden nun bald sehen, ob jetzt die Centralgewalt in einer Deutschland würdigen Weise aufzutreten gewillt oder im Stande sein wird, * London, 26. August. Der Schatzkanzler brachte gestern die Finanzlage des Landes vor das Unterhaus. Es geht aus diesem Bericht hervor, daß sich in der Einnahme ein Ausfall von 300,000 Pfd. zeigt, was bei den obwaltenden Zeitverhältnissen indeß noch ein günstiges Resultat zu nennen ist. Einen sehr üblen Eindruck machte die Mittheilung, daß allein 2 Millionen, theilweise für den Krieg mit den Kaffern, und theilweise für die westindischen Kolonien verausgabt wurden. Hr. Wakley überreichte eine Petition in Betreff der jüngst verurtheilten und im Korrektionshause befindlichen Chartisten, in der man sich beklagte, daß die Lage der Gefangenen absichtlich verschlimmert worden sei. Sir G. Grey läugnete dies und Herr G. Dodd fügte noch hinzu, daß Fussell und Sharpe erklärt hätten, alle englischen Arbeiter würden sehr zufrieden sein, wenn sie so gute Kost wie die Gefangenen bekämen?! Vernon treibe wissenschaftliche Studien; Jones beschäftige sich mit Mathematik. Die übrigen Verhandlungen des Parlaments waren ohne Bedeutung. -- Allgemeines Bedauern erregt das Schicksal des "Ocean Monarch," eines schönen Schiffes, das mit 399 Personen, größtentheils Emigranten, am Bord, am vorigen Donnerstag bei Great Ormes Head an der Küste von Nord-Wales in Flammen gerieth. Das Feuer griff mit so rasender Schnelligkeit um sich, daß an Rettung nicht mehr zu denken war. Von den Passagieren entgingen indeß etwa 270 ihrem Tode. * Dublin, 24. August. Der im Gefängniß von Newgate befindliche Duffy hat um Versetzung nach einem andern Gefängnisse nachgesucht. Der Arzt, Dr. Stockes, erklärt in seinem Attest, daß längeres Bleiben in diesem überfüllten und ungesunden Lokale die schlimmsten Folgen für Duffy, dessen Gesundheit schon fürchterlich gelitten, nach sich ziehen müsse. -- In den Händen der Polizei befinden sich noch über 1000 unvollstreckte Verhaftsbefehle. Bald nach der Verhaftung S. O'Briens hieß es, daß man in seiner Reisetasche, die er bei sich führte, eine große Masse Papiere gefunden, durch welche sehr viele Personen aufs Aeußerste kompromittirt würden. Man war über O'Briens Unvorsichtigkeit erstaunt, theilweise erbittert. Jetzt stellt es sich heraus, daß die Papiere nicht bei ihm gefunden wurden. Er hatte sie einige Tage zuvor bei einer befreundeten Dame in Cashel gelassen, mit dem Auftrage, den ganzen Inhalt des Pakets zu vernichten. Nach seiner Verhaftung fabrizirt die Polizei, welche Wind bekommen, einen Brief in der Handschrift O'Briens an jene Dame, die nichts Arges vermuthend, die ganze Korrespondenz auslieferte. Bei S. O'Brien selbst fand man blos einen Brief Duffy's, der auf die Insurrektion Bezug hatte, weshalb auch jetzt Duffy nicht wegen seiner Artikel in "The Nation," sondern auf Grund dieses Briefes wegen Hochverraths angeklagt werden soll. Nachtrag. * Frankfurt, 28. August. N.-V. In der heutigen Sitzung wurde die Berathung über den Art. III. der Grundrechte des deutschen Volks fortgesetzt. Es betheiligten sich dabei: Kauzer (würtemberg. Pastor), Adams (Koblenz), Beckerath, Mohl, Rießer, Osterrath, der langweilige v. Linde, Rheinwaldt, Beseler. §§. 11, 12 und 13 des Ausschusses mit einem Amendement Plathner's angenommen. Köln, 29. August 1848. Angekommen: G. Verwayen von Amsterdam mit 2708 Ztr. Abgefahren: G. C. Schmidt nach Heilbronn. J. B. Mundschenk nach Bingen. In Ladung: A. Hartmann. H. Müßig. Nach Antwerpen H. Verschur. Rheinhöhe am 29. Aug. 7' 7". Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 26. August. Wilhelm, S. v. Franz Bolder, Schmied, Kupferg. -- Joh. Peter, S. v. Stephan Welling, Drechsler, gr. Griechenmarkt. -- Margaretha, T. v. Heinr. Adam, Schreinergeselle, Waisenstr. -- Franz Hubert, S. v. Peter Jos. Nemmel, Kaufm., Heum. -- Agnes Maria Eva, T. v. Adolph Peters, Feldwebel der 7. Art.-Brig., Dominikanerkaserne. -- Margaretha, T. v. Mich. Lintz, Gärtner, Weideng. -- Josepha Franc, T. v. Franz Dorckum, Musiklehrer, Brüderstr. -- Anna Maria Hubertina Petronella Margaretha, T. v. Peter Scheideweiler, Schneider, Schwernerg. Sterbefälle. 26. August. Maria Fliegen, 40 Jahre alt, unverh., Severinstr. -- Ein unehelich Mädchen. Heirathen. 26. August. Peter Jakob Mennekes, Kaufmann, Wittwer, von Krefeld und Maria Marg. Kamphausen, von hier. -- Math. Hamacher, Bäcker, und Petronella Calenberg, Bach. -- Rudolph Engels, Gärtnerkn., von Waldorf, und Maria Balchem, von Heimerzheim. -- Kasp. Kirchner, Zuckersiederm., Wittwer, von Herbstadt, und Sus. Franz. Stein, von Bernkastel. Mobilar-Verkauf. Am Donnerstag, den 31. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln einige Mobilargegenstände, als Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, ein Pianino, ein Schreibpult, eine Hausuhr, eine Fournaise, Waagen, ein Amboß, Schraubstöcke, Küchengeräthe etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Mobilar-Verkauf. Am Freitag, den 1. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln, einige Oefen und Fournaisen gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am 30. August 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, 1 Ofen, Tische, Stühle, Spiegel, Kommoden etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Neue Rheinische Zeitung. Mit Bezugnahme auf § 6 des Statuts der "Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft" fordern wir diejenigen unserer Aktionäre, welche die bereits ausgeschriebenen Ratenzahlungen von 40 pCt. noch nicht vollständig eingezahlt haben, hiermit auf, den Rest dieser 40 pCt. in der Expedition der Zeitung, unter Hutmacher Nr. 17, unverzüglich abzutragen, und zwar die in Köln wohnenden Aktionäre bis zum 1. September, die auswärtigen bis zum 5. September, widrigenfalls wir die im bezogenen Paragraphen des Statuts ausgesprochenen Strafbestimmungen in Kraft setzen und die Renitenten der bereits geleisteten Zahlungen für verlustig erklären werden; Alles unbeschadet der weiteren Maßregeln zur Wahrung der Rechte der Gesellschaft. Köln, 29. August 1848. Die Geranten der Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft: H. Korff. St. Naut. L. Schulz. Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen. Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt. Köln, im August 1848. Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz. Mainoue. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt "de Zwaan" auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird: 44868 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Amsterdam. 39706 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Rotterdam, durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht. Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849. Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 21. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Spezerei-Auktion der Gesellschaft für 1848, welche zu Rotterdam am Dienstag, den 3. Oktober dieses Jahres, abgehalten werden soll, aus folgende Quantitäten bestehen wird:
Die Muscatnüsse, Muscatblüthe und Nelken werden in Partien von zwei Fässern verkauft, der Java-Zimmet und Pfeffer aber in Partien, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen. Unter den oben angegebenen Quantitäten ist auch der noch unverkaufte Theil der in der Auktion vom 17. September zurückgehaltenen Partieen mit inbegriffen und gibt die Gesellschaft hiermit die Versicherung, daß sie vor dem ersten September 1849 keine anderen dergleichen Spezereien an den Markt bringen wird, Die Muster sind am Freitag, den 25. August d. J., zu bekommen; die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 21. August 1848. Von der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair. Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kerten, zum Deutschen Reichsverweser. Weinverkauf. Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr. Louis Kerten, große Neugasse Nr. 36. Zum Deutschen Reichsverweser. Mittwoch den 30. August Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten von Halevig. Der Gerant: Korff. mirten viel Kuchen, als der „Mordbrenner“ und der „Pöbelaufhetzer“ zu ihren Füßen verdammt wurden. „Le Peuble souverain“ sagt prophetisch: „Wer von Euch, Bourgeois, seit 18 Jahren noch nicht aus Trägheit oder aus Zeitmangel sich sozialisirt hat, der thue es schleunig, lieber heute als morgen, denn die Stunde des Sichtens naht.“ Die demokratische Departementalpresse wird seit Juni viel besser geleitet, als je; es war aber auch höchste Zeit. Sie spricht sich bereits öfter zu Gunsten der Demokratie Deutschlands aus, die „wie der Erzengel Michael gegen das ganze Heer der überrheinischen Dämonenbrut ficht und seit 1840 in stiller, literarischer Wirksamkeit den gigantischen Kampf vorbereitete, der Deutschlands Ehre verherrlicht.“ Während Victor Hugo ihr zuruft: „Sie wolle offenbar, wie die französische, in krankhafter Haft mit der Guillotine, dieser abscheulichen Geburtszange, die Geburt einer neuen Welt beschleunigen, was einen Abortus machen werde.“ Paris, 25. August. In gewissen reaktionären Versammlungen spricht man lebhaft davon, den Marschall Bugeaud als Kandidaten des Seinedepartements für die Nationalversammlung zu unterstützen. — Die Truppen sind heute streng konsignirt. Mehrere Bataillone stationiren am Carousel und auf den Boulevards. — Herr Thiers hat sich noch nicht von dem Schrecken über den „beabsichtigten Pistolenschuß“ erholt, mit dem das „Gerücht“ ihn bedroht haben „soll“. Indeß sagte schon Armand Carrel zu ihm: „Du bist ein Mann, der nicht von einem coup de feu, wohl aber von einem coup de pied sterben wird.“ Paris, 27. August. In den heutigen Journalen lesen wir folgenden offenen Brief: „Nicht als Schuldiger — das war unmöglich, sondern als Feind von Männern angefallen, (frappé) in denen die politischen Leidenschaften alles Gefühl der Billigkeit (équité) erstickt haben, entferne ich mich (je m'éloigne), um desto besser gegen die Folgen des Belagerungsstandes und der Herrschaft der Gewalt protestiren zu können.“ „Ich kann nicht glauben, daß Frankreich Lust habe (soit d'humneur) zu dulden, daß der Lauf der regelmäßigen Justiz noch lange unterbrochen bleibe.“ (gez.) Louis Blanc. — Wie uns so eben ein Polizeikommissarius versichert, hat sich auch Caussidière bei Zeiten aus dem Sitzungssaale zu entfernen gewußt und ist geflüchtet. National-Versammlung. Sitzung vom 25. August. Die Wichtigkeit der Debatte hat einen enormen Zudrang hervorgerufen. Die äußeren Militairmaßregeln sind im Verhältniß zu der herrschenden Gährung unbedeutend. Um 12 1/2 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung. Die Versammlung schreitet nun zur Diskussion des berüchtigten Bouchartschen Rapports. Casy, Admiral, erhält demzufolge das Wort. Er bedauert das ganze Verfahren aus vollem Herzen und würde in dieser unseligen Untersuchung gar nicht das Wort ergriffen haben, wenn ihm die Aktenstücke nicht einige unwürdige Angriffe gegen ihn enthüllt hätten. In einem Verhöre habe nämlich Lacrosse, der Vizepräsident, zum Protokoll erklärt, daß er sich über die Unthätigkeit und Lauigkeit des Kriegs- und Marineministers am 15. Mai gegen mich beklagt habe. Ich erkläre heute, diesen Herrn Lacrosse vor dem 15. Mai nie gesprochen zu haben. An diesem Tage, entsinne ich mich, näherte sich Lacrosse mir allerdings in einem Seitengange des Saales und sprach von Unthätigkeit, Mangel an Vorsicht u. dergl. Ich erwiderte ihm, daß mir als Marineminister in Paris weder Schiffe noch Matrosen zu Gebote ständen. Damit war die Unterhaltung aus. Charras, gegen den ebenfalls Verdacht der Saumseligkeit von demselben Lacrosse erhoben wurde, rechtfertigt sich nicht minder entschieden. Er wälzt die Verantwortlichkeit auf General Courtais. (Lärm). Ceyras, der Lamartine am 15. Mai auf das Stadthaus begleitete und dem man dies als Verbrechen anrechnete, erzählt der Versammlung, wie er dazu gekommen, Herrn Lamartine zu begleiten. Die Liktoren des Berichts, ruft er sardonisch, geben sich entsetzlich Mühe, mich als Kommunisten und Sozialisten darzustellen. Nicht zufrieden, mich hier in Paris anzuschwärzen, haben sie ihre Arme sopar in die Departements gestreckt, wo ich als Kommissarius gearbeitet und dort dasselbe Spiel getrieben. Mit Hülfe solcher Niederträchtigkeit habe man den monströsen Bericht zusammen geschmiedet. (Lärm. Zur Ordnung!) Portalis, einer der Liktoren, erwidert, stützt sich aber vorzüglich auf die falsche Angabe eines hohen Gelehrten, welcher behauptet habe, er (Portalis) selbst habe am 3. Mai einem Klub beigewohnt, in welchem der Sturz der National-Versammlung beschlossen. Dies sei unwahr. (Arago: ich verlange das Wort.) Der Redner behauptet im Laufe seiner Rede, daß das Hotel Sobrier's seine Waffenlieferung auf eigenen Spezialbefehl Arago's erhalten habe u. s. w. (Tumult). Landrin, der zweite Liktor, bestätigt, daß ein Zeuge ausgesagt, am 3. Mai habe im Ministerium des Innern eine Zusammenkunft Statt gefunden, in der man den 15. Mai angedeutet habe. Er selbst sei an jenem Abend im Ministerium des Innern gewesen. Ledru-Rollin sei ja sein Intimus und für ihn zu jeder Stunde zugänglich gewesen. Aber nimmermehr habe er geahndet, daß man einen 15. Mai beschlossen, noch viel weniger, daß ein Arago solche Waffenlieferungsbefehle ausschreiben wurde. Duclerc bittet, ehe sich Arago rechtfertigt, nur bemerken zu dürfen, daß Landrin ihm selbst gestanden habe, Mitglied jenes Klubs im Ministerium des Innern am 3. Mai gewesen zu sein. Arago, der große Gelehrte, stottert, daß er wirklich den in Rede stehenden Befehl, dem Sobriec Waffen zu liefern, als interimistischer Kriegsminister unterschrieben habe, es sei dies aber auf den Antrag Ledru-Rollins, Minister des Innern, geschehen. Arago stottert weiter, daß er wisse, Portalis und Landrin hatten wirklich jener Zusammenkunft am 3. Mai beigewohnt, und daß in ihr die Sprengung der National-Versammlung beschlossen worden ist. Ledru-Rollin (aus voller Brust): Versammlungen sind bei mir im Ministerium des Innern gehalten worden. Wohlan, ja, es wurden dergleichen gehalten. Aber konspirirte man etwa gegen das Wohl und das Gedeihen der Republik? Mag sich Jeder, der ihnen beiwohnte, diese Frage selbst beantworten. Daß Uneinigkeit im Schooße der provisorischen Regierung herrschte und später im Schooße selbst noch der Exekutivkommission, weiß alle Welt. Daß man von ihrem Sturz gesprochen, ja daß sich die üble Laune Einzelner sogar in der Nothwendigkeit von einer Auflösung de National-Versammlung Luft gemacht haben könne, ist wahrscheinlich. Aber Aber ich versichere im Widerspruch zu der Behauptung Arago's, daß wohl die Auflösung der Exekutivkommission, aber nicht die der National-Versammlung besprochen wurde. Beides blieb jedoch Geheimniß der Exekutivkommission und ich bewundere, wie Arago für dieses Geheimniß nicht mehr Achtung bewahren konnte. Arago (gereizt): Ich wiederhole, daß Herr Ledru-Rollin mir in meiner Wohnung die Mittheilung machte, die Herren Portalis und Landrin gingen mit dem Plane um, die National-Versammlung zu sprengen. Als ich mein Erstaunen ausdrückte, versicherte er es mir auf seine Ehre. (Agitation.) Er verlangte keine Bewahrung jenes Geheimnisses, das ich ihm übrigens gar nicht gelobt haben würde. (Große Aufregung). Hierauf entspann sich ein Gewehrfeuer zwischen Baune, Quinet und dem beruchtigten Patrioten Turck. Turck hatte ausgesagt, daß er zu seinem Erstaunen den Obersten Quinet während des ganzen 15. Mai auf den Bänken der National-Versammlung erblickt habe, statt an der Spitze seiner Legion die Stürme zu bekämpfen. Quinet widerlegt diese Lächerlichkeit mit einigen Worten. Baune ließ ihn dagegen so leichten Kaufs nicht los. Mein Denunziant, sagt er, hat mich als einen Marat oder Danton dargestellt, der 500 Re-Repräsentanten kopfen lassen wolle. Woher zieht denn derselbe solche Schlusse? Turck antwortet schüchtern, daß er diese Aeußerungen nur gegen einige Freunde gemacht habe. Diese hätten sie der Untersuchungskommission berichtet und so wäre er citirt worden. Repellin protestirt gegen die Behauptung, daß er eine Arbeiterkompagnie in Marseille bewaffnet habe. Larabit, Th. Bac und Raynal protestiren ebenfalls gegen einige Stellen des Aktenstücks. Jules Favre: Bei Gelegenheit des Conciliabüls im Ministerium des Innern am 3. Mai ist behauptet worden, auch ich hätte demselben beigewohnt. Dies ist falsch: Ich brachte den ganzen dritten Mai in eirem Landhause bei Paris zu. So viel ich hörte, wohnten jener Zusammenunft im Ministerium des Innern nur drei Personen bei, Etienne, Arago der Postdirektor, Portalis und Landrin. Dieselbe verdient also den Namen einer bloßen Unterhaltung. (Schluß folgt). Großbritannien. * London, 25. August. Ueber die schleswig-holstein'schen Angelegenheiten enthält die heutige Nr. des „Morning Chronicle“ einen Artikel, der an der Börse großes Aufsehen machte und welcher also lautet: „Mit den Friedenshoffnungen ist's für den Augenblick zu Ende. Dänemark hat die ihm von den frankfurter und preußischen Bevollmächtigten vorgelegten Bedingungen zurückgewiesen. Diese Bedingungen waren in der That derartig (nach des „Chronicle“ Meinung!) daß sie Dänemark nicht annehmen konnte und selbst England sie als unzulässig betrachtete. Am Abend des 20. Aug. theilte Lord Westmoreland dem preußischen Kabinet eine ähnliche Note Lord Palmerston's mit, wie die von Lord Cowley der Centralgewalt überreichte, in welcher die britische Regierung bedauert, daß die oben gedachten Bedingungen der Art sind, daß sie denselben in gerechter Berücksichtigung Dänemärks ihre Zustimmung nicht ertheilen kann. Der französische Gesandte, Hr. Arago, hat eine ähnliche Note überreicht, in welcher er zugleich die Hoffnung ausspricht, man werde Dänemark solche Bedingungen anbieten, daß dasselbe auf einen Waffenstillstand eingehen kenne, da Frankreich und England in der That entschlossen seien, jeden fernern Angriff auf das Gebiet des dänischen Souveräns zu verhindern.“ Wir werden nun bald sehen, ob jetzt die Centralgewalt in einer Deutschland würdigen Weise aufzutreten gewillt oder im Stande sein wird, * London, 26. August. Der Schatzkanzler brachte gestern die Finanzlage des Landes vor das Unterhaus. Es geht aus diesem Bericht hervor, daß sich in der Einnahme ein Ausfall von 300,000 Pfd. zeigt, was bei den obwaltenden Zeitverhältnissen indeß noch ein günstiges Resultat zu nennen ist. Einen sehr üblen Eindruck machte die Mittheilung, daß allein 2 Millionen, theilweise für den Krieg mit den Kaffern, und theilweise für die westindischen Kolonien verausgabt wurden. Hr. Wakley überreichte eine Petition in Betreff der jüngst verurtheilten und im Korrektionshause befindlichen Chartisten, in der man sich beklagte, daß die Lage der Gefangenen absichtlich verschlimmert worden sei. Sir G. Grey läugnete dies und Herr G. Dodd fügte noch hinzu, daß Fussell und Sharpe erklärt hätten, alle englischen Arbeiter würden sehr zufrieden sein, wenn sie so gute Kost wie die Gefangenen bekämen?! Vernon treibe wissenschaftliche Studien; Jones beschäftige sich mit Mathematik. Die übrigen Verhandlungen des Parlaments waren ohne Bedeutung. — Allgemeines Bedauern erregt das Schicksal des „Ocean Monarch,“ eines schönen Schiffes, das mit 399 Personen, größtentheils Emigranten, am Bord, am vorigen Donnerstag bei Great Ormes Head an der Küste von Nord-Wales in Flammen gerieth. Das Feuer griff mit so rasender Schnelligkeit um sich, daß an Rettung nicht mehr zu denken war. Von den Passagieren entgingen indeß etwa 270 ihrem Tode. * Dublin, 24. August. Der im Gefängniß von Newgate befindliche Duffy hat um Versetzung nach einem andern Gefängnisse nachgesucht. Der Arzt, Dr. Stockes, erklärt in seinem Attest, daß längeres Bleiben in diesem überfüllten und ungesunden Lokale die schlimmsten Folgen für Duffy, dessen Gesundheit schon fürchterlich gelitten, nach sich ziehen müsse. — In den Händen der Polizei befinden sich noch über 1000 unvollstreckte Verhaftsbefehle. Bald nach der Verhaftung S. O'Briens hieß es, daß man in seiner Reisetasche, die er bei sich führte, eine große Masse Papiere gefunden, durch welche sehr viele Personen aufs Aeußerste kompromittirt würden. Man war über O'Briens Unvorsichtigkeit erstaunt, theilweise erbittert. Jetzt stellt es sich heraus, daß die Papiere nicht bei ihm gefunden wurden. Er hatte sie einige Tage zuvor bei einer befreundeten Dame in Cashel gelassen, mit dem Auftrage, den ganzen Inhalt des Pakets zu vernichten. Nach seiner Verhaftung fabrizirt die Polizei, welche Wind bekommen, einen Brief in der Handschrift O'Briens an jene Dame, die nichts Arges vermuthend, die ganze Korrespondenz auslieferte. Bei S. O'Brien selbst fand man blos einen Brief Duffy's, der auf die Insurrektion Bezug hatte, weshalb auch jetzt Duffy nicht wegen seiner Artikel in „The Nation,“ sondern auf Grund dieses Briefes wegen Hochverraths angeklagt werden soll. Nachtrag. * Frankfurt, 28. August. N.-V. In der heutigen Sitzung wurde die Berathung über den Art. III. der Grundrechte des deutschen Volks fortgesetzt. Es betheiligten sich dabei: Kauzer (würtemberg. Pastor), Adams (Koblenz), Beckerath, Mohl, Rießer, Osterrath, der langweilige v. Linde, Rheinwaldt, Beseler. §§. 11, 12 und 13 des Ausschusses mit einem Amendement Plathner's angenommen. Köln, 29. August 1848. Angekommen: G. Verwayen von Amsterdam mit 2708 Ztr. Abgefahren: G. C. Schmidt nach Heilbronn. J. B. Mundschenk nach Bingen. In Ladung: A. Hartmann. H. Müßig. Nach Antwerpen H. Verschur. Rheinhöhe am 29. Aug. 7′ 7″. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 26. August. Wilhelm, S. v. Franz Bolder, Schmied, Kupferg. — Joh. Peter, S. v. Stephan Welling, Drechsler, gr. Griechenmarkt. — Margaretha, T. v. Heinr. Adam, Schreinergeselle, Waisenstr. — Franz Hubert, S. v. Peter Jos. Nemmel, Kaufm., Heum. — Agnes Maria Eva, T. v. Adolph Peters, Feldwebel der 7. Art.-Brig., Dominikanerkaserne. — Margaretha, T. v. Mich. Lintz, Gärtner, Weideng. — Josepha Franc, T. v. Franz Dorckum, Musiklehrer, Brüderstr. — Anna Maria Hubertina Petronella Margaretha, T. v. Peter Scheideweiler, Schneider, Schwernerg. Sterbefälle. 26. August. Maria Fliegen, 40 Jahre alt, unverh., Severinstr. — Ein unehelich Mädchen. Heirathen. 26. August. Peter Jakob Mennekes, Kaufmann, Wittwer, von Krefeld und Maria Marg. Kamphausen, von hier. — Math. Hamacher, Bäcker, und Petronella Calenberg, Bach. — Rudolph Engels, Gärtnerkn., von Waldorf, und Maria Balchem, von Heimerzheim. — Kasp. Kirchner, Zuckersiederm., Wittwer, von Herbstadt, und Sus. Franz. Stein, von Bernkastel. Mobilar-Verkauf. Am Donnerstag, den 31. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln einige Mobilargegenstände, als Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, ein Pianino, ein Schreibpult, eine Hausuhr, eine Fournaise, Waagen, ein Amboß, Schraubstöcke, Küchengeräthe etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Mobilar-Verkauf. Am Freitag, den 1. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln, einige Oefen und Fournaisen gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am 30. August 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, 1 Ofen, Tische, Stühle, Spiegel, Kommoden etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Neue Rheinische Zeitung. Mit Bezugnahme auf § 6 des Statuts der „Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft“ fordern wir diejenigen unserer Aktionäre, welche die bereits ausgeschriebenen Ratenzahlungen von 40 pCt. noch nicht vollständig eingezahlt haben, hiermit auf, den Rest dieser 40 pCt. in der Expedition der Zeitung, unter Hutmacher Nr. 17, unverzüglich abzutragen, und zwar die in Köln wohnenden Aktionäre bis zum 1. September, die auswärtigen bis zum 5. September, widrigenfalls wir die im bezogenen Paragraphen des Statuts ausgesprochenen Strafbestimmungen in Kraft setzen und die Renitenten der bereits geleisteten Zahlungen für verlustig erklären werden; Alles unbeschadet der weiteren Maßregeln zur Wahrung der Rechte der Gesellschaft. Köln, 29. August 1848. Die Geranten der Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft: H. Korff. St. Naut. L. Schulz. Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen. Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt. Köln, im August 1848. Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz. Mainoue. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“ auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird: 44868 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Amsterdam. 39706 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Rotterdam, durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht. Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849. Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 21. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Spezerei-Auktion der Gesellschaft für 1848, welche zu Rotterdam am Dienstag, den 3. Oktober dieses Jahres, abgehalten werden soll, aus folgende Quantitäten bestehen wird:
Die Muscatnüsse, Muscatblüthe und Nelken werden in Partien von zwei Fässern verkauft, der Java-Zimmet und Pfeffer aber in Partien, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen. Unter den oben angegebenen Quantitäten ist auch der noch unverkaufte Theil der in der Auktion vom 17. September zurückgehaltenen Partieen mit inbegriffen und gibt die Gesellschaft hiermit die Versicherung, daß sie vor dem ersten September 1849 keine anderen dergleichen Spezereien an den Markt bringen wird, Die Muster sind am Freitag, den 25. August d. J., zu bekommen; die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 21. August 1848. Von der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair. Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kerten, zum Deutschen Reichsverweser. Weinverkauf. Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr. Louis Kerten, große Neugasse Nr. 36. Zum Deutschen Reichsverweser. Mittwoch den 30. August Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten von Halevig. Der Gerant: Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar088-089_026" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0454"/> mirten viel Kuchen, als der „Mordbrenner“ und der „Pöbelaufhetzer“ zu ihren Füßen verdammt wurden. „Le Peuble souverain“ sagt prophetisch: „Wer von Euch, Bourgeois, seit 18 Jahren noch nicht aus Trägheit oder aus Zeitmangel sich <hi rendition="#g">sozialisirt</hi> hat, der thue es schleunig, lieber heute als morgen, denn die Stunde des Sichtens naht.“ Die demokratische Departementalpresse wird seit Juni viel besser geleitet, als je; es war aber auch höchste Zeit. Sie spricht sich bereits öfter zu Gunsten der Demokratie Deutschlands aus, die „wie der Erzengel Michael gegen das ganze Heer der überrheinischen Dämonenbrut ficht und seit 1840 in stiller, literarischer Wirksamkeit den gigantischen Kampf vorbereitete, der Deutschlands Ehre verherrlicht.“ Während Victor Hugo ihr zuruft: „Sie wolle offenbar, wie die französische, in krankhafter Haft <hi rendition="#g">mit der Guillotine, dieser abscheulichen Geburtszange,</hi> die Geburt einer neuen Welt beschleunigen, was einen Abortus machen werde.“</p> </div> <div xml:id="ar088-089_027" type="jArticle"> <head>Paris, 25. August.</head> <p>In gewissen reaktionären Versammlungen spricht man lebhaft davon, den Marschall Bugeaud als Kandidaten des Seinedepartements für die Nationalversammlung zu unterstützen.</p> <p>— Die Truppen sind heute streng konsignirt. Mehrere Bataillone stationiren am Carousel und auf den Boulevards.</p> <p>— Herr Thiers hat sich noch nicht von dem Schrecken über den „beabsichtigten Pistolenschuß“ erholt, mit dem das „Gerücht“ ihn bedroht haben „soll“. Indeß sagte schon Armand Carrel zu ihm: „Du bist ein Mann, der nicht von einem coup de feu, wohl aber von einem coup de pied sterben wird.“</p> </div> <div xml:id="ar088-089_028" type="jArticle"> <head>Paris, 27. August.</head> <p>In den heutigen Journalen lesen wir folgenden offenen Brief:</p> <p>„Nicht als Schuldiger — das war unmöglich, sondern als Feind von Männern angefallen, (frappé) in denen die politischen Leidenschaften alles Gefühl der Billigkeit (équité) erstickt haben, entferne ich mich (je m'éloigne), um desto besser gegen die Folgen des Belagerungsstandes und der Herrschaft der Gewalt protestiren zu können.“</p> <p>„Ich kann nicht glauben, daß Frankreich Lust habe (soit d'humneur) zu dulden, daß der Lauf der regelmäßigen Justiz noch lange unterbrochen bleibe.“ (gez.) <hi rendition="#g">Louis Blanc</hi>.</p> <p>— Wie uns so eben ein Polizeikommissarius versichert, hat sich auch Caussidière bei Zeiten aus dem Sitzungssaale zu entfernen gewußt und <hi rendition="#g">ist geflüchtet</hi>.</p> <p>National-Versammlung. Sitzung vom 25. August. Die Wichtigkeit der Debatte hat einen enormen Zudrang hervorgerufen. Die äußeren Militairmaßregeln sind im Verhältniß zu der herrschenden Gährung unbedeutend.</p> <p>Um 12 1/2 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung.</p> <p>Die Versammlung schreitet nun zur Diskussion des berüchtigten Bouchartschen Rapports.</p> <p>Casy, Admiral, erhält demzufolge das Wort. Er bedauert das ganze Verfahren aus vollem Herzen und würde in dieser unseligen Untersuchung gar nicht das Wort ergriffen haben, wenn ihm die Aktenstücke nicht einige unwürdige Angriffe gegen ihn enthüllt hätten. In einem Verhöre habe nämlich Lacrosse, der Vizepräsident, zum Protokoll erklärt, daß er sich über die Unthätigkeit und Lauigkeit des Kriegs- und Marineministers am 15. Mai gegen mich beklagt habe. Ich erkläre heute, diesen Herrn Lacrosse vor dem 15. Mai nie gesprochen zu haben. An diesem Tage, entsinne ich mich, näherte sich Lacrosse mir allerdings in einem Seitengange des Saales und sprach von Unthätigkeit, Mangel an Vorsicht u. dergl. Ich erwiderte ihm, daß mir als Marineminister in Paris weder Schiffe noch Matrosen zu Gebote ständen. Damit war die Unterhaltung aus.</p> <p>Charras, gegen den ebenfalls Verdacht der Saumseligkeit von demselben Lacrosse erhoben wurde, rechtfertigt sich nicht minder entschieden. Er wälzt die Verantwortlichkeit auf General Courtais. (Lärm).</p> <p>Ceyras, der Lamartine am 15. Mai auf das Stadthaus begleitete und dem man dies als Verbrechen anrechnete, erzählt der Versammlung, wie er dazu gekommen, Herrn Lamartine zu begleiten. Die Liktoren des Berichts, ruft er sardonisch, geben sich entsetzlich Mühe, mich als Kommunisten und Sozialisten darzustellen. Nicht zufrieden, mich hier in Paris anzuschwärzen, haben sie ihre Arme sopar in die Departements gestreckt, wo ich als Kommissarius gearbeitet und dort dasselbe Spiel getrieben. Mit Hülfe solcher Niederträchtigkeit habe man den monströsen Bericht zusammen geschmiedet. (Lärm. Zur Ordnung!)</p> <p>Portalis, einer der Liktoren, erwidert, stützt sich aber vorzüglich auf die falsche Angabe eines hohen Gelehrten, welcher behauptet habe, er (Portalis) selbst habe am 3. Mai einem Klub beigewohnt, in welchem der Sturz der National-Versammlung beschlossen. Dies sei unwahr. (Arago: ich verlange das Wort.) Der Redner behauptet im Laufe seiner Rede, daß das Hotel Sobrier's seine Waffenlieferung auf eigenen Spezialbefehl Arago's erhalten habe u. s. w. (Tumult).</p> <p>Landrin, der zweite Liktor, bestätigt, daß ein Zeuge ausgesagt, am 3. Mai habe im Ministerium des Innern eine Zusammenkunft Statt gefunden, in der man den 15. Mai angedeutet habe. Er selbst sei an jenem Abend im Ministerium des Innern gewesen. Ledru-Rollin sei ja sein Intimus und für ihn zu jeder Stunde zugänglich gewesen. Aber nimmermehr habe er geahndet, daß man einen 15. Mai beschlossen, noch viel weniger, daß ein Arago solche Waffenlieferungsbefehle ausschreiben wurde.</p> <p>Duclerc bittet, ehe sich Arago rechtfertigt, nur bemerken zu dürfen, daß Landrin ihm selbst gestanden habe, Mitglied jenes Klubs im Ministerium des Innern am 3. Mai gewesen zu sein.</p> <p>Arago, der große Gelehrte, stottert, daß er wirklich den in Rede stehenden Befehl, dem Sobriec Waffen zu liefern, als interimistischer Kriegsminister unterschrieben habe, es sei dies aber auf den Antrag Ledru-Rollins, Minister des Innern, geschehen. Arago stottert weiter, daß er wisse, Portalis und Landrin hatten wirklich jener Zusammenkunft am 3. Mai beigewohnt, und daß in ihr die Sprengung der National-Versammlung beschlossen worden ist.</p> <p>Ledru-Rollin (aus voller Brust): Versammlungen sind bei mir im Ministerium des Innern gehalten worden. Wohlan, ja, es wurden dergleichen gehalten. Aber konspirirte man etwa gegen das Wohl und das Gedeihen der Republik? Mag sich Jeder, der ihnen beiwohnte, diese Frage selbst beantworten. Daß Uneinigkeit im Schooße der provisorischen Regierung herrschte und später im Schooße selbst noch der Exekutivkommission, weiß alle Welt. Daß man von ihrem Sturz gesprochen, ja daß sich die üble Laune Einzelner sogar in der Nothwendigkeit von einer Auflösung de National-Versammlung Luft gemacht haben könne, ist wahrscheinlich. Aber Aber ich versichere im Widerspruch zu der Behauptung Arago's, daß wohl die Auflösung der Exekutivkommission, aber nicht die der National-Versammlung besprochen wurde. Beides blieb jedoch Geheimniß der Exekutivkommission und ich bewundere, wie Arago für dieses Geheimniß nicht mehr Achtung bewahren konnte.</p> <p>Arago (gereizt): Ich wiederhole, daß Herr Ledru-Rollin mir in meiner Wohnung die Mittheilung machte, die Herren Portalis und Landrin gingen mit dem Plane um, die National-Versammlung zu sprengen. Als ich mein Erstaunen ausdrückte, versicherte er es mir auf seine Ehre. (Agitation.) Er verlangte keine Bewahrung jenes Geheimnisses, das ich ihm übrigens gar nicht gelobt haben würde. (Große Aufregung).</p> <p>Hierauf entspann sich ein Gewehrfeuer zwischen Baune, Quinet und dem beruchtigten Patrioten Turck. Turck hatte ausgesagt, daß er zu seinem Erstaunen den Obersten Quinet während des ganzen 15. Mai auf den Bänken der National-Versammlung erblickt habe, statt an der Spitze seiner Legion die Stürme zu bekämpfen.</p> <p>Quinet widerlegt diese Lächerlichkeit mit einigen Worten.</p> <p>Baune ließ ihn dagegen so leichten Kaufs nicht los. Mein Denunziant, sagt er, hat mich als einen Marat oder Danton dargestellt, der 500 Re-Repräsentanten kopfen lassen wolle. Woher zieht denn derselbe solche Schlusse?</p> <p>Turck antwortet schüchtern, daß er diese Aeußerungen nur gegen einige Freunde gemacht habe. Diese hätten sie der Untersuchungskommission berichtet und so wäre er citirt worden.</p> <p>Repellin protestirt gegen die Behauptung, daß er eine Arbeiterkompagnie in Marseille bewaffnet habe.</p> <p>Larabit, Th. Bac und Raynal protestiren ebenfalls gegen einige Stellen des Aktenstücks.</p> <p>Jules Favre: Bei Gelegenheit des Conciliabüls im Ministerium des Innern am 3. Mai ist behauptet worden, auch ich hätte demselben beigewohnt. Dies ist falsch: Ich brachte den ganzen dritten Mai in eirem Landhause bei Paris zu. So viel ich hörte, wohnten jener Zusammenunft im Ministerium des Innern nur drei Personen bei, Etienne, Arago der Postdirektor, Portalis und Landrin. Dieselbe verdient also den Namen einer bloßen Unterhaltung.</p> <p> <ref type="link">(Schluß folgt).</ref> </p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar088-089_029" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 25. August.</head> <p>Ueber die schleswig-holstein'schen Angelegenheiten enthält die heutige Nr. des „Morning Chronicle“ einen Artikel, der an der Börse großes Aufsehen machte und welcher also lautet:</p> <p>„Mit den Friedenshoffnungen ist's für den Augenblick zu Ende. <hi rendition="#g">Dänemark hat die ihm von den frankfurter und preußischen Bevollmächtigten vorgelegten Bedingungen zurückgewiesen</hi>. Diese Bedingungen waren in der That derartig (nach des „Chronicle“ Meinung!) daß sie Dänemark nicht annehmen konnte und selbst England sie als unzulässig betrachtete. Am Abend des 20. Aug. theilte Lord Westmoreland dem preußischen Kabinet eine ähnliche Note Lord Palmerston's mit, wie die von Lord Cowley der Centralgewalt überreichte, in welcher die britische Regierung bedauert, daß die oben gedachten Bedingungen der Art sind, daß sie denselben in gerechter Berücksichtigung Dänemärks ihre Zustimmung nicht ertheilen kann. Der französische Gesandte, Hr. Arago, hat eine ähnliche Note überreicht, in welcher er zugleich die Hoffnung ausspricht, man werde Dänemark solche Bedingungen anbieten, daß dasselbe auf einen Waffenstillstand eingehen kenne, da Frankreich und England in der That entschlossen seien, jeden fernern Angriff auf das Gebiet des dänischen Souveräns zu verhindern.“ Wir werden nun bald sehen, ob jetzt die Centralgewalt in einer Deutschland würdigen Weise aufzutreten gewillt oder im Stande sein wird,</p> </div> <div xml:id="ar088-089_030" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 26. August.</head> <p>Der Schatzkanzler brachte gestern die Finanzlage des Landes vor das Unterhaus. Es geht aus diesem Bericht hervor, daß sich in der Einnahme ein Ausfall von 300,000 Pfd. zeigt, was bei den obwaltenden Zeitverhältnissen indeß noch ein günstiges Resultat zu nennen ist. Einen sehr üblen Eindruck machte die Mittheilung, daß allein 2 Millionen, theilweise für den Krieg mit den Kaffern, und theilweise für die westindischen Kolonien verausgabt wurden.</p> <p>Hr. Wakley überreichte eine Petition in Betreff der jüngst verurtheilten und im Korrektionshause befindlichen Chartisten, in der man sich beklagte, daß die Lage der Gefangenen absichtlich verschlimmert worden sei. Sir G. Grey läugnete dies und Herr G. Dodd fügte noch hinzu, daß Fussell und Sharpe erklärt hätten, alle englischen Arbeiter würden sehr zufrieden sein, wenn sie so gute Kost wie die Gefangenen bekämen?! Vernon treibe wissenschaftliche Studien; Jones beschäftige sich mit Mathematik.</p> <p>Die übrigen Verhandlungen des Parlaments waren ohne Bedeutung.</p> <p>— Allgemeines Bedauern erregt das Schicksal des „Ocean Monarch,“ eines schönen Schiffes, das mit 399 Personen, größtentheils Emigranten, am Bord, am vorigen Donnerstag bei Great Ormes Head an der Küste von Nord-Wales in Flammen gerieth. Das Feuer griff mit so rasender Schnelligkeit um sich, daß an Rettung nicht mehr zu denken war. Von den Passagieren entgingen indeß etwa 270 ihrem Tode.</p> </div> <div xml:id="ar088-089_031" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 24. August.</head> <p>Der im Gefängniß von Newgate befindliche Duffy hat um Versetzung nach einem andern Gefängnisse nachgesucht. Der Arzt, Dr. Stockes, erklärt in seinem Attest, daß längeres Bleiben in diesem überfüllten und ungesunden Lokale die schlimmsten Folgen für Duffy, dessen Gesundheit schon fürchterlich gelitten, nach sich ziehen müsse. — In den Händen der Polizei befinden sich noch über 1000 unvollstreckte Verhaftsbefehle. Bald nach der Verhaftung S. O'Briens hieß es, daß man in seiner Reisetasche, die er bei sich führte, eine große Masse Papiere gefunden, durch welche sehr viele Personen aufs Aeußerste kompromittirt würden. Man war über O'Briens Unvorsichtigkeit erstaunt, theilweise erbittert. Jetzt stellt es sich heraus, daß die Papiere nicht bei ihm gefunden wurden. Er hatte sie einige Tage zuvor bei einer befreundeten Dame in Cashel gelassen, mit dem Auftrage, den ganzen Inhalt des Pakets zu vernichten. Nach seiner Verhaftung fabrizirt die Polizei, welche Wind bekommen, einen Brief in der Handschrift O'Briens an jene Dame, die nichts Arges vermuthend, die ganze Korrespondenz auslieferte. Bei S. O'Brien selbst fand man blos einen Brief Duffy's, der auf die Insurrektion Bezug hatte, weshalb auch jetzt Duffy nicht wegen seiner Artikel in „The Nation,“ sondern auf Grund dieses Briefes wegen Hochverraths angeklagt werden soll.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Nachtrag.</head> <div xml:id="ar088-089_032" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt, 28. August.</head> <p>N.-V. In der heutigen Sitzung wurde die Berathung über den Art. III. der Grundrechte des deutschen Volks fortgesetzt. Es betheiligten sich dabei: <hi rendition="#g">Kauzer</hi> (würtemberg. Pastor), <hi rendition="#g">Adams</hi> (Koblenz), <hi rendition="#g">Beckerath, Mohl, Rießer, Osterrath,</hi> der langweilige v. <hi rendition="#g">Linde, Rheinwaldt, Beseler</hi>. §§. 11, 12 und 13 des Ausschusses mit einem Amendement Plathner's angenommen.</p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p>Köln, 29. August 1848.</p> <p>Angekommen: G. Verwayen von Amsterdam mit 2708 Ztr.</p> <p>Abgefahren: G. C. Schmidt nach Heilbronn. J. B. Mundschenk nach Bingen.</p> <p>In Ladung: A. Hartmann. H. Müßig. Nach Antwerpen H. Verschur.</p> <p>Rheinhöhe am 29. Aug. 7′ 7″.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Civilstand der Stadt Köln.</head> <p>Geburten.</p> <p>26. August. Wilhelm, S. v. Franz Bolder, Schmied, Kupferg. — Joh. Peter, S. v. Stephan Welling, Drechsler, gr. Griechenmarkt. — Margaretha, T. v. Heinr. Adam, Schreinergeselle, Waisenstr. — Franz Hubert, S. v. Peter Jos. Nemmel, Kaufm., Heum. — Agnes Maria Eva, T. v. Adolph Peters, Feldwebel der 7. Art.-Brig., Dominikanerkaserne. — Margaretha, T. v. Mich. Lintz, Gärtner, Weideng. — Josepha Franc, T. v. Franz Dorckum, Musiklehrer, Brüderstr. — Anna Maria Hubertina Petronella Margaretha, T. v. Peter Scheideweiler, Schneider, Schwernerg.</p> <p>Sterbefälle.</p> <p>26. August. Maria Fliegen, 40 Jahre alt, unverh., Severinstr. — Ein unehelich Mädchen.</p> <p>Heirathen.</p> <p>26. August. Peter Jakob Mennekes, Kaufmann, Wittwer, von Krefeld und Maria Marg. Kamphausen, von hier. — Math. Hamacher, Bäcker, und Petronella Calenberg, Bach. — Rudolph Engels, Gärtnerkn., von Waldorf, und Maria Balchem, von Heimerzheim. — Kasp. Kirchner, Zuckersiederm., Wittwer, von Herbstadt, und Sus. Franz. Stein, von Bernkastel.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mobilar-Verkauf.</p> <p>Am Donnerstag, den 31. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln einige Mobilargegenstände, als Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, ein Pianino, ein Schreibpult, eine Hausuhr, eine Fournaise, Waagen, ein Amboß, Schraubstöcke, Küchengeräthe etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mobilar-Verkauf.</p> <p>Am Freitag, den 1. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln, einige Oefen und Fournaisen gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Gerichtlicher Verkauf.</p> <p>Am 30. August 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, 1 Ofen, Tische, Stühle, Spiegel, Kommoden etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, Simons.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Neue Rheinische Zeitung.</p> <p>Mit Bezugnahme auf § 6 des Statuts der „Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft“ fordern wir diejenigen unserer Aktionäre, welche die bereits ausgeschriebenen Ratenzahlungen von 40 pCt. noch nicht vollständig eingezahlt haben, hiermit auf, den Rest dieser 40 pCt. in der Expedition der Zeitung, unter Hutmacher Nr. 17, unverzüglich abzutragen, und zwar die in Köln wohnenden Aktionäre bis zum 1. September, die auswärtigen bis zum 5. September, widrigenfalls wir die im bezogenen Paragraphen des Statuts ausgesprochenen Strafbestimmungen in Kraft setzen und die Renitenten der bereits geleisteten Zahlungen für verlustig erklären werden; Alles unbeschadet der weiteren Maßregeln zur Wahrung der Rechte der Gesellschaft.</p> <p>Köln, 29. August 1848.</p> <p>Die Geranten der Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft:</p> <p>H. Korff. St. Naut. L. Schulz.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen.</p> <p>Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt.</p> <p>Köln, im August 1848.</p> <p>Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz.</p> <p>Mainoue.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Niederländische Handels-Gesellschaft.</p> <p>Die Direktion macht bekannt, daß sie</p> <p>Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“ auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird:</p> <p>44868 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Amsterdam.</p> <p>39706 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Rotterdam, durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.</p> <p>Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.</p> <p>Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben.</p> <p>Amsterdam, 21. August 1848.</p> <p>Van der Oudermeulen, Präsident.</p> <p>Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Niederländische Handels-Gesellschaft.</p> <p>Die Direktion macht bekannt, daß die Spezerei-Auktion der Gesellschaft für 1848, welche zu Rotterdam am Dienstag, den 3. Oktober dieses Jahres, abgehalten werden soll, aus folgende Quantitäten bestehen wird:</p> <table> <row> <cell>501</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 1, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>674</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 1, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>42</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. IX., lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>33</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. IX., lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>120</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 2, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>204</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 2, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>28</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 3, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>35</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 3, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>62</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 4, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>79</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatnüsse</cell> <cell>Nr. 4, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>5</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>A, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>12</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>B, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>10</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>B, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>45</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>C, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>76</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>C, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>137</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>D, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>286</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>D, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>39</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>E, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>12</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>Geriß und Staub lag. in Rotterd.</cell> </row> <row> <cell>9</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Muscatblüthen</cell> <cell>Geriß und Staub, lag. in Amsterd.</cell> </row> <row> <cell>199</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Amboina-Nelken</cell> <cell>Nr. 2, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>276</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Amboina-Nelken</cell> <cell>Nr. 2, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>81</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Amboina-Nelken</cell> <cell>Nr. 3, lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>130</cell> <cell>Fässer</cell> <cell>Amboina-Nelken</cell> <cell>Nr. 3, lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>1098/1</cell> <cell>Bündel</cell> <cell>Java-Zimmet,</cell> <cell>lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>1045/1</cell> <cell>Bündel</cell> <cell>Java-Zimmet,</cell> <cell>lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>9/2</cell> <cell>Bündel</cell> <cell>Java-Zimmet,</cell> <cell>lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>81</cell> <cell>Packen</cell> <cell>Java-Zimmet,</cell> <cell>lagernd in Amsterdam.</cell> </row> <row> <cell>1148</cell> <cell>Ballen</cell> <cell>Pfeffer,</cell> <cell>lagernd in Rotterdam.</cell> </row> <row> <cell>2929</cell> <cell>Ballen</cell> <cell>Pfeffer,</cell> <cell>lagernd in Amsterdam.</cell> </row> </table> <p>Die Muscatnüsse, Muscatblüthe und Nelken werden in Partien von zwei Fässern verkauft, der Java-Zimmet und Pfeffer aber in Partien, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen.</p> <p>Unter den oben angegebenen Quantitäten ist auch der noch unverkaufte Theil der in der Auktion vom 17. September zurückgehaltenen Partieen mit inbegriffen und gibt die Gesellschaft hiermit die Versicherung, daß sie vor dem ersten September 1849 keine anderen dergleichen Spezereien an den Markt bringen wird,</p> <p>Die Muster sind am Freitag, den 25. August d. J., zu bekommen; die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben.</p> <p>Amsterdam, 21. August 1848.</p> <p>Von der Oudermeulen, Präsident.</p> <p>Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kerten, zum Deutschen Reichsverweser.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Weinverkauf.</p> <p>Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr.</p> <p>Louis Kerten, große Neugasse Nr. 36.</p> <p>Zum Deutschen Reichsverweser.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mittwoch den 30. August Die Jüdin.</p> <p>Große Oper in 5 Akten von Halevig.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck: J. W. <hi rendition="#g">Dietz</hi>, unter Hutmacher Nr. 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0454/0004]
mirten viel Kuchen, als der „Mordbrenner“ und der „Pöbelaufhetzer“ zu ihren Füßen verdammt wurden. „Le Peuble souverain“ sagt prophetisch: „Wer von Euch, Bourgeois, seit 18 Jahren noch nicht aus Trägheit oder aus Zeitmangel sich sozialisirt hat, der thue es schleunig, lieber heute als morgen, denn die Stunde des Sichtens naht.“ Die demokratische Departementalpresse wird seit Juni viel besser geleitet, als je; es war aber auch höchste Zeit. Sie spricht sich bereits öfter zu Gunsten der Demokratie Deutschlands aus, die „wie der Erzengel Michael gegen das ganze Heer der überrheinischen Dämonenbrut ficht und seit 1840 in stiller, literarischer Wirksamkeit den gigantischen Kampf vorbereitete, der Deutschlands Ehre verherrlicht.“ Während Victor Hugo ihr zuruft: „Sie wolle offenbar, wie die französische, in krankhafter Haft mit der Guillotine, dieser abscheulichen Geburtszange, die Geburt einer neuen Welt beschleunigen, was einen Abortus machen werde.“
Paris, 25. August. In gewissen reaktionären Versammlungen spricht man lebhaft davon, den Marschall Bugeaud als Kandidaten des Seinedepartements für die Nationalversammlung zu unterstützen.
— Die Truppen sind heute streng konsignirt. Mehrere Bataillone stationiren am Carousel und auf den Boulevards.
— Herr Thiers hat sich noch nicht von dem Schrecken über den „beabsichtigten Pistolenschuß“ erholt, mit dem das „Gerücht“ ihn bedroht haben „soll“. Indeß sagte schon Armand Carrel zu ihm: „Du bist ein Mann, der nicht von einem coup de feu, wohl aber von einem coup de pied sterben wird.“
Paris, 27. August. In den heutigen Journalen lesen wir folgenden offenen Brief:
„Nicht als Schuldiger — das war unmöglich, sondern als Feind von Männern angefallen, (frappé) in denen die politischen Leidenschaften alles Gefühl der Billigkeit (équité) erstickt haben, entferne ich mich (je m'éloigne), um desto besser gegen die Folgen des Belagerungsstandes und der Herrschaft der Gewalt protestiren zu können.“
„Ich kann nicht glauben, daß Frankreich Lust habe (soit d'humneur) zu dulden, daß der Lauf der regelmäßigen Justiz noch lange unterbrochen bleibe.“ (gez.) Louis Blanc.
— Wie uns so eben ein Polizeikommissarius versichert, hat sich auch Caussidière bei Zeiten aus dem Sitzungssaale zu entfernen gewußt und ist geflüchtet.
National-Versammlung. Sitzung vom 25. August. Die Wichtigkeit der Debatte hat einen enormen Zudrang hervorgerufen. Die äußeren Militairmaßregeln sind im Verhältniß zu der herrschenden Gährung unbedeutend.
Um 12 1/2 Uhr eröffnet Marrast die Sitzung.
Die Versammlung schreitet nun zur Diskussion des berüchtigten Bouchartschen Rapports.
Casy, Admiral, erhält demzufolge das Wort. Er bedauert das ganze Verfahren aus vollem Herzen und würde in dieser unseligen Untersuchung gar nicht das Wort ergriffen haben, wenn ihm die Aktenstücke nicht einige unwürdige Angriffe gegen ihn enthüllt hätten. In einem Verhöre habe nämlich Lacrosse, der Vizepräsident, zum Protokoll erklärt, daß er sich über die Unthätigkeit und Lauigkeit des Kriegs- und Marineministers am 15. Mai gegen mich beklagt habe. Ich erkläre heute, diesen Herrn Lacrosse vor dem 15. Mai nie gesprochen zu haben. An diesem Tage, entsinne ich mich, näherte sich Lacrosse mir allerdings in einem Seitengange des Saales und sprach von Unthätigkeit, Mangel an Vorsicht u. dergl. Ich erwiderte ihm, daß mir als Marineminister in Paris weder Schiffe noch Matrosen zu Gebote ständen. Damit war die Unterhaltung aus.
Charras, gegen den ebenfalls Verdacht der Saumseligkeit von demselben Lacrosse erhoben wurde, rechtfertigt sich nicht minder entschieden. Er wälzt die Verantwortlichkeit auf General Courtais. (Lärm).
Ceyras, der Lamartine am 15. Mai auf das Stadthaus begleitete und dem man dies als Verbrechen anrechnete, erzählt der Versammlung, wie er dazu gekommen, Herrn Lamartine zu begleiten. Die Liktoren des Berichts, ruft er sardonisch, geben sich entsetzlich Mühe, mich als Kommunisten und Sozialisten darzustellen. Nicht zufrieden, mich hier in Paris anzuschwärzen, haben sie ihre Arme sopar in die Departements gestreckt, wo ich als Kommissarius gearbeitet und dort dasselbe Spiel getrieben. Mit Hülfe solcher Niederträchtigkeit habe man den monströsen Bericht zusammen geschmiedet. (Lärm. Zur Ordnung!)
Portalis, einer der Liktoren, erwidert, stützt sich aber vorzüglich auf die falsche Angabe eines hohen Gelehrten, welcher behauptet habe, er (Portalis) selbst habe am 3. Mai einem Klub beigewohnt, in welchem der Sturz der National-Versammlung beschlossen. Dies sei unwahr. (Arago: ich verlange das Wort.) Der Redner behauptet im Laufe seiner Rede, daß das Hotel Sobrier's seine Waffenlieferung auf eigenen Spezialbefehl Arago's erhalten habe u. s. w. (Tumult).
Landrin, der zweite Liktor, bestätigt, daß ein Zeuge ausgesagt, am 3. Mai habe im Ministerium des Innern eine Zusammenkunft Statt gefunden, in der man den 15. Mai angedeutet habe. Er selbst sei an jenem Abend im Ministerium des Innern gewesen. Ledru-Rollin sei ja sein Intimus und für ihn zu jeder Stunde zugänglich gewesen. Aber nimmermehr habe er geahndet, daß man einen 15. Mai beschlossen, noch viel weniger, daß ein Arago solche Waffenlieferungsbefehle ausschreiben wurde.
Duclerc bittet, ehe sich Arago rechtfertigt, nur bemerken zu dürfen, daß Landrin ihm selbst gestanden habe, Mitglied jenes Klubs im Ministerium des Innern am 3. Mai gewesen zu sein.
Arago, der große Gelehrte, stottert, daß er wirklich den in Rede stehenden Befehl, dem Sobriec Waffen zu liefern, als interimistischer Kriegsminister unterschrieben habe, es sei dies aber auf den Antrag Ledru-Rollins, Minister des Innern, geschehen. Arago stottert weiter, daß er wisse, Portalis und Landrin hatten wirklich jener Zusammenkunft am 3. Mai beigewohnt, und daß in ihr die Sprengung der National-Versammlung beschlossen worden ist.
Ledru-Rollin (aus voller Brust): Versammlungen sind bei mir im Ministerium des Innern gehalten worden. Wohlan, ja, es wurden dergleichen gehalten. Aber konspirirte man etwa gegen das Wohl und das Gedeihen der Republik? Mag sich Jeder, der ihnen beiwohnte, diese Frage selbst beantworten. Daß Uneinigkeit im Schooße der provisorischen Regierung herrschte und später im Schooße selbst noch der Exekutivkommission, weiß alle Welt. Daß man von ihrem Sturz gesprochen, ja daß sich die üble Laune Einzelner sogar in der Nothwendigkeit von einer Auflösung de National-Versammlung Luft gemacht haben könne, ist wahrscheinlich. Aber Aber ich versichere im Widerspruch zu der Behauptung Arago's, daß wohl die Auflösung der Exekutivkommission, aber nicht die der National-Versammlung besprochen wurde. Beides blieb jedoch Geheimniß der Exekutivkommission und ich bewundere, wie Arago für dieses Geheimniß nicht mehr Achtung bewahren konnte.
Arago (gereizt): Ich wiederhole, daß Herr Ledru-Rollin mir in meiner Wohnung die Mittheilung machte, die Herren Portalis und Landrin gingen mit dem Plane um, die National-Versammlung zu sprengen. Als ich mein Erstaunen ausdrückte, versicherte er es mir auf seine Ehre. (Agitation.) Er verlangte keine Bewahrung jenes Geheimnisses, das ich ihm übrigens gar nicht gelobt haben würde. (Große Aufregung).
Hierauf entspann sich ein Gewehrfeuer zwischen Baune, Quinet und dem beruchtigten Patrioten Turck. Turck hatte ausgesagt, daß er zu seinem Erstaunen den Obersten Quinet während des ganzen 15. Mai auf den Bänken der National-Versammlung erblickt habe, statt an der Spitze seiner Legion die Stürme zu bekämpfen.
Quinet widerlegt diese Lächerlichkeit mit einigen Worten.
Baune ließ ihn dagegen so leichten Kaufs nicht los. Mein Denunziant, sagt er, hat mich als einen Marat oder Danton dargestellt, der 500 Re-Repräsentanten kopfen lassen wolle. Woher zieht denn derselbe solche Schlusse?
Turck antwortet schüchtern, daß er diese Aeußerungen nur gegen einige Freunde gemacht habe. Diese hätten sie der Untersuchungskommission berichtet und so wäre er citirt worden.
Repellin protestirt gegen die Behauptung, daß er eine Arbeiterkompagnie in Marseille bewaffnet habe.
Larabit, Th. Bac und Raynal protestiren ebenfalls gegen einige Stellen des Aktenstücks.
Jules Favre: Bei Gelegenheit des Conciliabüls im Ministerium des Innern am 3. Mai ist behauptet worden, auch ich hätte demselben beigewohnt. Dies ist falsch: Ich brachte den ganzen dritten Mai in eirem Landhause bei Paris zu. So viel ich hörte, wohnten jener Zusammenunft im Ministerium des Innern nur drei Personen bei, Etienne, Arago der Postdirektor, Portalis und Landrin. Dieselbe verdient also den Namen einer bloßen Unterhaltung.
(Schluß folgt).
Großbritannien. * London, 25. August. Ueber die schleswig-holstein'schen Angelegenheiten enthält die heutige Nr. des „Morning Chronicle“ einen Artikel, der an der Börse großes Aufsehen machte und welcher also lautet:
„Mit den Friedenshoffnungen ist's für den Augenblick zu Ende. Dänemark hat die ihm von den frankfurter und preußischen Bevollmächtigten vorgelegten Bedingungen zurückgewiesen. Diese Bedingungen waren in der That derartig (nach des „Chronicle“ Meinung!) daß sie Dänemark nicht annehmen konnte und selbst England sie als unzulässig betrachtete. Am Abend des 20. Aug. theilte Lord Westmoreland dem preußischen Kabinet eine ähnliche Note Lord Palmerston's mit, wie die von Lord Cowley der Centralgewalt überreichte, in welcher die britische Regierung bedauert, daß die oben gedachten Bedingungen der Art sind, daß sie denselben in gerechter Berücksichtigung Dänemärks ihre Zustimmung nicht ertheilen kann. Der französische Gesandte, Hr. Arago, hat eine ähnliche Note überreicht, in welcher er zugleich die Hoffnung ausspricht, man werde Dänemark solche Bedingungen anbieten, daß dasselbe auf einen Waffenstillstand eingehen kenne, da Frankreich und England in der That entschlossen seien, jeden fernern Angriff auf das Gebiet des dänischen Souveräns zu verhindern.“ Wir werden nun bald sehen, ob jetzt die Centralgewalt in einer Deutschland würdigen Weise aufzutreten gewillt oder im Stande sein wird,
* London, 26. August. Der Schatzkanzler brachte gestern die Finanzlage des Landes vor das Unterhaus. Es geht aus diesem Bericht hervor, daß sich in der Einnahme ein Ausfall von 300,000 Pfd. zeigt, was bei den obwaltenden Zeitverhältnissen indeß noch ein günstiges Resultat zu nennen ist. Einen sehr üblen Eindruck machte die Mittheilung, daß allein 2 Millionen, theilweise für den Krieg mit den Kaffern, und theilweise für die westindischen Kolonien verausgabt wurden.
Hr. Wakley überreichte eine Petition in Betreff der jüngst verurtheilten und im Korrektionshause befindlichen Chartisten, in der man sich beklagte, daß die Lage der Gefangenen absichtlich verschlimmert worden sei. Sir G. Grey läugnete dies und Herr G. Dodd fügte noch hinzu, daß Fussell und Sharpe erklärt hätten, alle englischen Arbeiter würden sehr zufrieden sein, wenn sie so gute Kost wie die Gefangenen bekämen?! Vernon treibe wissenschaftliche Studien; Jones beschäftige sich mit Mathematik.
Die übrigen Verhandlungen des Parlaments waren ohne Bedeutung.
— Allgemeines Bedauern erregt das Schicksal des „Ocean Monarch,“ eines schönen Schiffes, das mit 399 Personen, größtentheils Emigranten, am Bord, am vorigen Donnerstag bei Great Ormes Head an der Küste von Nord-Wales in Flammen gerieth. Das Feuer griff mit so rasender Schnelligkeit um sich, daß an Rettung nicht mehr zu denken war. Von den Passagieren entgingen indeß etwa 270 ihrem Tode.
* Dublin, 24. August. Der im Gefängniß von Newgate befindliche Duffy hat um Versetzung nach einem andern Gefängnisse nachgesucht. Der Arzt, Dr. Stockes, erklärt in seinem Attest, daß längeres Bleiben in diesem überfüllten und ungesunden Lokale die schlimmsten Folgen für Duffy, dessen Gesundheit schon fürchterlich gelitten, nach sich ziehen müsse. — In den Händen der Polizei befinden sich noch über 1000 unvollstreckte Verhaftsbefehle. Bald nach der Verhaftung S. O'Briens hieß es, daß man in seiner Reisetasche, die er bei sich führte, eine große Masse Papiere gefunden, durch welche sehr viele Personen aufs Aeußerste kompromittirt würden. Man war über O'Briens Unvorsichtigkeit erstaunt, theilweise erbittert. Jetzt stellt es sich heraus, daß die Papiere nicht bei ihm gefunden wurden. Er hatte sie einige Tage zuvor bei einer befreundeten Dame in Cashel gelassen, mit dem Auftrage, den ganzen Inhalt des Pakets zu vernichten. Nach seiner Verhaftung fabrizirt die Polizei, welche Wind bekommen, einen Brief in der Handschrift O'Briens an jene Dame, die nichts Arges vermuthend, die ganze Korrespondenz auslieferte. Bei S. O'Brien selbst fand man blos einen Brief Duffy's, der auf die Insurrektion Bezug hatte, weshalb auch jetzt Duffy nicht wegen seiner Artikel in „The Nation,“ sondern auf Grund dieses Briefes wegen Hochverraths angeklagt werden soll.
Nachtrag. * Frankfurt, 28. August. N.-V. In der heutigen Sitzung wurde die Berathung über den Art. III. der Grundrechte des deutschen Volks fortgesetzt. Es betheiligten sich dabei: Kauzer (würtemberg. Pastor), Adams (Koblenz), Beckerath, Mohl, Rießer, Osterrath, der langweilige v. Linde, Rheinwaldt, Beseler. §§. 11, 12 und 13 des Ausschusses mit einem Amendement Plathner's angenommen.
Köln, 29. August 1848.
Angekommen: G. Verwayen von Amsterdam mit 2708 Ztr.
Abgefahren: G. C. Schmidt nach Heilbronn. J. B. Mundschenk nach Bingen.
In Ladung: A. Hartmann. H. Müßig. Nach Antwerpen H. Verschur.
Rheinhöhe am 29. Aug. 7′ 7″.
Civilstand der Stadt Köln. Geburten.
26. August. Wilhelm, S. v. Franz Bolder, Schmied, Kupferg. — Joh. Peter, S. v. Stephan Welling, Drechsler, gr. Griechenmarkt. — Margaretha, T. v. Heinr. Adam, Schreinergeselle, Waisenstr. — Franz Hubert, S. v. Peter Jos. Nemmel, Kaufm., Heum. — Agnes Maria Eva, T. v. Adolph Peters, Feldwebel der 7. Art.-Brig., Dominikanerkaserne. — Margaretha, T. v. Mich. Lintz, Gärtner, Weideng. — Josepha Franc, T. v. Franz Dorckum, Musiklehrer, Brüderstr. — Anna Maria Hubertina Petronella Margaretha, T. v. Peter Scheideweiler, Schneider, Schwernerg.
Sterbefälle.
26. August. Maria Fliegen, 40 Jahre alt, unverh., Severinstr. — Ein unehelich Mädchen.
Heirathen.
26. August. Peter Jakob Mennekes, Kaufmann, Wittwer, von Krefeld und Maria Marg. Kamphausen, von hier. — Math. Hamacher, Bäcker, und Petronella Calenberg, Bach. — Rudolph Engels, Gärtnerkn., von Waldorf, und Maria Balchem, von Heimerzheim. — Kasp. Kirchner, Zuckersiederm., Wittwer, von Herbstadt, und Sus. Franz. Stein, von Bernkastel.
Mobilar-Verkauf.
Am Donnerstag, den 31. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln einige Mobilargegenstände, als Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, ein Pianino, ein Schreibpult, eine Hausuhr, eine Fournaise, Waagen, ein Amboß, Schraubstöcke, Küchengeräthe etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.
Mobilar-Verkauf.
Am Freitag, den 1. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln, einige Oefen und Fournaisen gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.
Gerichtlicher Verkauf.
Am 30. August 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, 1 Ofen, Tische, Stühle, Spiegel, Kommoden etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
Neue Rheinische Zeitung.
Mit Bezugnahme auf § 6 des Statuts der „Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft“ fordern wir diejenigen unserer Aktionäre, welche die bereits ausgeschriebenen Ratenzahlungen von 40 pCt. noch nicht vollständig eingezahlt haben, hiermit auf, den Rest dieser 40 pCt. in der Expedition der Zeitung, unter Hutmacher Nr. 17, unverzüglich abzutragen, und zwar die in Köln wohnenden Aktionäre bis zum 1. September, die auswärtigen bis zum 5. September, widrigenfalls wir die im bezogenen Paragraphen des Statuts ausgesprochenen Strafbestimmungen in Kraft setzen und die Renitenten der bereits geleisteten Zahlungen für verlustig erklären werden; Alles unbeschadet der weiteren Maßregeln zur Wahrung der Rechte der Gesellschaft.
Köln, 29. August 1848.
Die Geranten der Neuen Rheinischen Zeitungsgesellschaft:
H. Korff. St. Naut. L. Schulz.
Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen.
Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt.
Köln, im August 1848.
Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz.
Mainoue.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß sie
Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“ auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird:
44868 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Amsterdam.
39706 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Rotterdam, durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.
Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.
Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 21. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretär.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß die Spezerei-Auktion der Gesellschaft für 1848, welche zu Rotterdam am Dienstag, den 3. Oktober dieses Jahres, abgehalten werden soll, aus folgende Quantitäten bestehen wird:
501 Fässer Muscatnüsse Nr. 1, lagernd in Rotterdam.
674 Fässer Muscatnüsse Nr. 1, lagernd in Amsterdam.
42 Fässer Muscatnüsse Nr. IX., lagernd in Rotterdam.
33 Fässer Muscatnüsse Nr. IX., lagernd in Amsterdam.
120 Fässer Muscatnüsse Nr. 2, lagernd in Rotterdam.
204 Fässer Muscatnüsse Nr. 2, lagernd in Amsterdam.
28 Fässer Muscatnüsse Nr. 3, lagernd in Rotterdam.
35 Fässer Muscatnüsse Nr. 3, lagernd in Amsterdam.
62 Fässer Muscatnüsse Nr. 4, lagernd in Rotterdam.
79 Fässer Muscatnüsse Nr. 4, lagernd in Amsterdam.
5 Fässer Muscatblüthen A, lagernd in Amsterdam.
12 Fässer Muscatblüthen B, lagernd in Rotterdam.
10 Fässer Muscatblüthen B, lagernd in Amsterdam.
45 Fässer Muscatblüthen C, lagernd in Rotterdam.
76 Fässer Muscatblüthen C, lagernd in Amsterdam.
137 Fässer Muscatblüthen D, lagernd in Rotterdam.
286 Fässer Muscatblüthen D, lagernd in Amsterdam.
39 Fässer Muscatblüthen E, lagernd in Rotterdam.
12 Fässer Muscatblüthen Geriß und Staub lag. in Rotterd.
9 Fässer Muscatblüthen Geriß und Staub, lag. in Amsterd.
199 Fässer Amboina-Nelken Nr. 2, lagernd in Rotterdam.
276 Fässer Amboina-Nelken Nr. 2, lagernd in Amsterdam.
81 Fässer Amboina-Nelken Nr. 3, lagernd in Rotterdam.
130 Fässer Amboina-Nelken Nr. 3, lagernd in Amsterdam.
1098/1 Bündel Java-Zimmet, lagernd in Rotterdam.
1045/1 Bündel Java-Zimmet, lagernd in Amsterdam.
9/2 Bündel Java-Zimmet, lagernd in Amsterdam.
81 Packen Java-Zimmet, lagernd in Amsterdam.
1148 Ballen Pfeffer, lagernd in Rotterdam.
2929 Ballen Pfeffer, lagernd in Amsterdam.
Die Muscatnüsse, Muscatblüthe und Nelken werden in Partien von zwei Fässern verkauft, der Java-Zimmet und Pfeffer aber in Partien, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen.
Unter den oben angegebenen Quantitäten ist auch der noch unverkaufte Theil der in der Auktion vom 17. September zurückgehaltenen Partieen mit inbegriffen und gibt die Gesellschaft hiermit die Versicherung, daß sie vor dem ersten September 1849 keine anderen dergleichen Spezereien an den Markt bringen wird,
Die Muster sind am Freitag, den 25. August d. J., zu bekommen; die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 21. August 1848.
Von der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, Direktor z. Z. Sekretair.
Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kerten, zum Deutschen Reichsverweser.
Weinverkauf.
Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr.
Louis Kerten, große Neugasse Nr. 36.
Zum Deutschen Reichsverweser.
Mittwoch den 30. August Die Jüdin.
Große Oper in 5 Akten von Halevig.
Der Gerant: Korff.
Druck: J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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