Neue Rheinische Zeitung. Nr. 80. Köln, 19. August 1848.[Deutschland] Baumstark spricht in einer sehr langen Rede über diesen Gegenstand und motivirt folgenden Antrag: "Daß der Antrag der Kommission auf Einsetzung gemischter Kreiskommissionen den Ministerien des Handels der Gewerbe und des Ackerbaues zur näheren Erwägung, resp. Ausführung in denjenigen Kreisen, in welchen sich das Bedürfniß zeigt, überwiesen werde." Uhlich will, daß etwas für die arbeitenden Dorfbewohner, die keinen Grundbesitz haben, geschähe, da dieselben bei den Gemeinheitstheilungen unberücksichtigt geblieben. Mätze trägt darauf an, daß Schiedskommissionen gebildet werden sollen, um die bei den Ablösungen und Gemeinheitstheilungen, sowie bei den Parzellirungen vorgekommenen Ungerechtigkeiten zu untersuchen und auszugleichen suchen. Reichenbach erklärt sich gegen die Einsetzung von Kommissionen, da, wie der Minister selbst neulich sagte, von Kommissionen niemals etwas Ersprießliches erlangt wird. Der Grund der großen Noth der arbeitenden Klassen, besonders in Oberschlesien und Preußen liegt tiefer. Es sind die Robote und andere Lasten wodurch sie verhungern. Was nützt wenn Kommissionen niedergesetzt werden, da die Arbeiter eben durch die Robote gezwungen sind für einen Lohn zu arbeiten, von dem sie nicht leben können. So lange wir nicht dem Beispiele Oestreichs folgen, diese drückenden Lasten mit einem Schlage aufzuheben, und wenn auch mancher Gutsbesitzer dabei von seinem Vermögen verlieren sollte, werden wir nie die Noth dieser Bevölkerung genügend lindern können. Minister Milde (vulgo Baumwoll-Milde): Das verehrte Mitglied aus Schlesien weiß es sehr wohl, daß Niemand an den Roboten verhungert ist, es war der Typhus, der die Bevölkerung in Oberschlesien hinraffte. (Also nicht der Hunger hat den Typhus, sondern der Typhus hat den Hunger hervorgebracht!!) Auch meine Ansicht ist es, daß etwas für die unterdrückte arbeitende Bevölkerung geschehen müsse, sie wird sowohl von Fabrikanten als von Gutsbesitzern auf alle mögliche Weise geplagt. Auch ich halte die Befreiung des Grundeigenthums von den Feudallasten für das zweckmäßigste soziale Mittel. Reichenbach (eine thatsächliche Berichtigung): Wenn ich sagte: die Leute sind an den Roboten verhungert, so weiß ich wohl, daß Niemand an den Roboten selbst verhungern kann, aber in Folge des geringen Lohns, den er für dieselben erhält, welcher nicht hinreicht, um sich mit Brod davon zu sättigen. Schramm stellt hierauf das Amendement: der Antrag der Petitions-Kommission solle von der Fach-Kommission für Handel und Gewerbe weiter regulirt werden und zwar mit Rücksicht auf den dieser Fach-Kommission überwiesenen, von ihm eingebrachten Antrag betreffend: die Verhältnisse der Arbeiter und Arbeitgeber. Gedicke (aus Pommern) bemerkt, wie in seiner Gegend ein Tagelohn von 2 1/2-4 Sgr. ohne Essen gezahlt würde. Er will die Einsetzung eines allgemeinen Tagelohns von wenigstens 6 Sgr. Auch wegen Abhülfe eines anderen großen Uebelstandes will er eine Untersuchung eingeleitet sehen, daß nämlich die Gutsbesitzer, wenn sie die Kräfte eines Tagelöhners 20-30 Jahre benutzt haben, und derselbe arbeitsunfähig wird, ihn nicht ohne Weiteres fortschicken können. Stupp bemerkt, daß er überzeugt sei, von der Noth in einem Theile des Staats, daß aber ein solcher Mißstand zwischen dem Gutsherrn und dem Arbeiter im Rheinlande nicht existire Dort gibts nur ein Vertrags- aber kein Abhängigkeitsverhältniß. Er ist entschieden gegen die von der Kommission vorgeschlagenen Kommissionen im Rheinlande, sie würden die Arbeiter, die jetzt mit ihrer Stellung zufrieden sind, nur aufhetzen, und sie an eine Noth glauben machen, die in Wahrheit nicht da ist. D'Ester: Ich kann dem von einem früheren Redner ausgesprochenen Grundsatz nicht beistimmen, daß die Gutsbesitzer von den Arbeitern abhängig wären, indem letztere die ersteren jetzt zu manchen Nachgiebigkeiten gezwungen hätten. Die Rheinlande haben allerdings den großen Vorzug, daß es dort nicht möglich ist unter 6 Sgr. einen Tagelöhner zu bekommen; dies verdanken wir aber der Aufhebung der alten Feudalrechte und Roboten, die im Rheinlande mit einem Schlage fielen durch die französische Revolution. Die sociale Frage ist allerdings wichtiger als alle Verfassungsfragen, aber auf dem Wege einer gemischten Kommission, die aus Gutsbesitzern, Pächtern, Fabrikanten, Bauern, Geistlichen und Schullehrern zusammengesetzt ist, wird schon vermöge ihrer unnatürlichen klassenartigen Zusammensetzung nichts erreicht werden. Wozu auch eine solche Kommission? Geben Sie eine freisinnige Gemeindeverfassung, so ist die Gemeindebehörde die natürlichste Kommission zur Berathung über die Noth der arbeitenden Klassen, und sie wird suchen die Nothstände nach den örtlichen Verhältnissen zu lösen. Es sprachen noch viele Redner, viele der Herren Abgeordneten aus dem Bauernstande lassen zum ersten Male ihr Rednertalent glänzen. Auch die Minister Milde und Gierke mischen sich oft in die Debatte. Als es zur Abstimmung kommt, werden alle gestellten Amendements verworfen und der von der Kommission befürwortete Antrag Baumstark's auf gemischte Kreis-Kommissionen mit 155 gegen 140 Stimmen angenommen. 15 Berlin, 16. August. Unter den Linden wird es mit jedem Tage, oder vielmehr mit jedem Abend stiller und stiller; der souveraine Lindenklub, schon vorgestern auf einen jammervollen Ueberrest geschmolzen, war gestern Abend gar nicht vorhanden. Der Beschluß der 180 gegen 179 unserer Vereinbarer über das Ausscheiden reaktionärer Offiziere aus dem Dienst, hat beispiellose Erbitterung unter denselben hervorgerufen. Die Vossische Zeitung ist nicht bloß in den Eingesandts, sondern auch in dem Redaktionstheil voll der gehässigsten Angriffe gegen die Versammlung; sie ruft ihnen täglich in die Ohren: Ihr seid nicht competent zu solchen Beschlüssen, ihr seid nur dazu da, um eine Verfassung zu vereinbaren. Ueberhaupt lohnt es sich wohl der Mühe, die "gute" Presse manchmal zu durchmustern. Die "Neue Preußische Zeitung" mit ihrem Landwehrkreuz und dem Symbol: Mit Gott für König und Vaterland, wird nicht ohne Geschick redigirt. Die modernen Konstitutionsschöpfungen, die man auch bei uns einführen will, befeindet sie entschieden, sie sagt mit Kaiser Nikolaus, sie könne wohl eine absolute Monarchie oder eine Republik, aber nimmer eine konstitutionelle Verfassung begreifen. Gegen Hansemann und Consorten speit sie Feuer und Flammen, nicht minder gegen die Rechte im Frankfurter Parlament; bei der Linken findet sie noch Consequenz und Entschiedenheit, und belobt sie deshalb auf's Höchste. Der Reichsverweser ist ihr ein Dorn im Auge; in einem Artikel aus Naumberg, wo am 6. August eine Bürgerwehrparade stattfand, sagt sie ganz ernsthaft: "Ob in dem Akte der einem fremden Fürsten geleisteten Huldigung das Verbrechen des Landesverraths und der Versuch zum Hochverrath enthalten sei, wollen wir hier nicht untersuchen." Das 18. Infanterie-Regiment, welches seit 28 Jahren in Posen stand, hat nun dies Quartier verlassen müssen, um nach Preußen zu marschiren, und unter anderen Graudenz und Thorn zu besetzen; der Major Breetz erläßt in der Posener Zeitung eine Danksagung an die Behörde und Einwohner Posens, worin er denselben für das "herzlichste Einverständniß", das zwischen ihnen und den Truppen fortwährend geherrscht, seinen Dank abstattet. Bekanntlich besteht dies Regiment zum Theil aus Polen; zwischen beiden Nationalitäten waren in der letzten Zeit häufige Reibungen ausgebrochen, und da man, falls erneute Unruhen ausbrachen, zu den Polen nicht eben großes Vertrauen hatte, so glaubte man am besten zu thun, wenn man das ganze Regiment versetzte. Zu den Zeiten der Insurrektion zwang man ohne weiteres polnische Soldaten, in preußischen Uniformen, gegen ihre Brüder zu kämpfen. In Polen alles still und finster; von Zeit zu Zeit eine Confiskation, das ist alles, was man von dort hört. So ist erst neulich auf das sämmtliche bewegliche und unbewegliche Vermögen des Geistlichen Milanowski aus dem Gouvernement Augustowo und seiner Wirthin Bujniewiczewa, welche beide am 16. April über die Gränze geflohen waren, der Sequester gelegt worden. Wie streng auch die polnischen Gränzen nach allen Seiten hin abgesperrt sind, so hat doch keine Gränzsperre verhindern können, daß ein sehr unangenehmer Gast das Königreich Polen betreten hat, nämlich die Cholera. Dieselbe ist, wie der Generallieutenant Fürst Gorczakow anzeigt, in der Stadt Krasnymstawa im Gouvernement Lublin am 6. August ausgebrochen und hat bereits 7 Einwohner und 3 Soldaten befallen. 103 Berlin, 16. August. Der Finanzminister hat die Motive zu dem, die Aufhebung der Grundsteuer-Befreiung betreffenden Gesetz-Entwurfe dem Druck übergeben. In den Motiven und deren Anlagen wird nachgewiesen, daß es in den östlichen Provinzen nicht weniger als 120 verschiedene, 16 Hauptsteuersystemen angehörige Arten von Grundsteuern giebt, welche nach äußerst abweichenden Grundsätzen veranlagt und in weit auseinanderliegenden Zeiten entstanden sind. Nur in den beiden westlichen Provinzen ist der Ertrag des Grund und Bodens durchgängig nach denselben Prinzipien ermittelt und mit dem gleichen Prozentsatz zur Grundsteuer veranlagt. - Die Mehreinnahme, welche Herr Hansemann aus dieser Maßregel für den Staat erwartet, nimmt er auf circa 1/2 Million an. Die Central-Abtheilung zur Berathung des Gesetzes über den Zeitungs- und Gesuchsstempel hat heute ihren Bericht vertheilen lassen. Der Referent Abgeordneter D'Ester sagt darin unter Anderem: Es ist keine Frage, daß der Zeitungsstempel eben so sehr die Presse beeinträchtigt, wie die Kautionen, ja noch in einem erhöhten Maaße. Diese Steuer ist schon grundsätzlich betrachtet eine Verbrauchssteuer auf die geistige Konsumtion und trägt daher den längst empfundenen Nachtheil aller Verbrauchssteuern an sich. Die großen, längst bestehenden Tagesblätter mit großer Auflage leiden freilich am wenigsten darunter, für sie ist die Abgabe keine fühlbare; die neu entstehenden Tagesblätter dagegen, welche ohnehin schon mit einem großen Kapital von mindestens 15,000 bis 20,000 Thaler ausgerüstet sein müssen, um die Konkurrenz der schon bestehenden aushalten zu können, werden durch die Stempelabgabe in ihrem Fortkommen so beengt, daß die allermeisten zu Grunde gehen müssen und nur sehr wenigen unter ganz glücklichen Verhältnissen wird es möglich, ihr Fortbestehen zu sichern. Die Central-Abtheilung konnte es sich nicht verhehlen, daß im Augenblicke darauf Rücksicht zu nehmen ist, daß in den Einnahmen des Staats kein Ausfall entstehe, aber in Betracht der geringen Summe, (circa 80,000 Thlr. jährlich) welche durch den Zeitungsstempel einkommt, glaubt sie den großen Grundsatz der Preßfreiheit nicht opfern und unter das drückende Joch einer Finanzmaßregel beugen zu müssen. Preußen hat den Umschwung seines Staatslebens dadurch gekrönt, daß es die Presse weder durch Konzessionen noch Kautionen beschränkte, es gilt nun die letzte Hand an das Werk zu legen, das letzte Hemmniß der Preßfreiheit, das ihr noch von Seiten des Staats geboten wird, zu entfernen. Preußen muß auch hier mit dem guten Beispiele vorangehen. Die Central-Abtheilung schlägt nun folgendes Gesetz vor: Artikel 1. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab wird der Stempel für die innerhalb des Preußischen Staats erscheinenden Zeitungen aufgehoben. Artikel 2. Für die außerhalb des Preußischen Staates erscheinenden politischen Zeitungen bleibt der nach dem Tarife zum Stempelsteuergesetz vom 7. März 1822 Einen Thaler Zehn Silbergroschen betragende Stempel nur in so weit bestehen, als die Zeitungen in Staaten erscheinen, welche eine Stempel-Abgabe von Preußischen Zeitungen erheben. Berlin, 16. August. Ueber der öffentlichen Gerichtsverhandlung, betreffend die Berechtigung unseres Volks zu Versammlungen unter freiem Himmel, scheint ein eigenthümlicher Unstern zu schweben. Nachdem die Verhandlung schon am 12. d. M. hatte aufgeschoben werden müssen, weil die vorgeladenen Zeugen nicht erschienen waren, waren auch heut am 15. d. M. von den vier Angeklagten die Herrn Bauer, Löwinsohn und Schramm gar nicht erschienen; der vierte, Herr Eichler, war zwar gekommen, verweigerte aber jede Auslassung, weil das Polizei-Präsidium zu der vorliegenden Anklage gar nicht befugt erscheine. Als Polizeirichter fungirte Hr. Kriminalrath Friedrich, als Polizei-Anwalt Hr. Assessor Witte. Die Anklage dehnte sich zunächst um eine Versammlung, welche am 31. v. M. ohne Erlaubniß des Polizei-Präsidenten im Thiergarten abgehalten worden war. Drei Zeugen wurden vernommen: der Schneidermeister Kirchmann, Agent Schulz und der Graveur Straßburger. Alle drei erklärten, es wäre wohl im Thiergarten geredet worden, sie wüßten aber nicht, wer, und namentlich nicht, ob einer der Angeklagten gesprochen hätte. Als es zur Vereidung kommen sollte, leistete zwar der Zeuge Kirchmann den Eid, die Zeugen Schulz und Straßburger verweigerten aber denselben aufs Entschiedenste. Schulz gab als Grund an, daß er in politischen Untersuchungen keinen Eid leiste; Straßburger erklärte, er sei zwar von Geburt ein Jude, glaube aber nicht an Moses und die Propheten, sondern nur an Gott, ohne einer bestimmten Religions-Sekte anzugehören; er könne also den Eid weder nach jüdischem noch christlichem Ritus leisten. Alle Ermahnungen des Gerichts waren vergeblich. Da die anderen Zeugen gar nicht erschienen waren, so blieb unter diesen Umständen nichts übrig, als die Verhandlung aufzuheben und einen neuen Termin anzuberaumen. (V. Z.)Frankfurt. Die Unterzeichneten haben gegen den Antrag, dem Präsidenten der Nationalversammlung zweitausend Gulden monatlich zu bewilligen, gestimmt, weil sie möglichste Sparsamkeit im Staatshaushalte wollen, und diese Bewilligung nach ihrer Ansicht ein gefährliches Beispiel für andere Beamtenbesoldungen im Reiche und in den Einzelstaaten abgeben wird. Sie thun dies hiermit ihren Wählern kund. Schmidt aus Sachsen. Hensel I. Hensel II. Fehrenbach. Boczek aus Mähren. L. Förster. Wiesner. Pattay aus Steyermark. Christmann. W. Sachs. Fetzer. Brunck. Schmidt aus Schlesien. Rheinwald aus Stuttgart. Vogt aus Gießen. Reinhard aus Mecklenburg. Meyer aus Liegnitz. Hentges aus Heilbronn. Berger aus Wien. Heuber aus Freiberg. Hagen aus Heidelberg. Brentano. Nauwerk aus Berlin. Dewes aus Losheim. Junghanns. L. Bogen. Reinstein aus Naumburg. Kuenzer aus Konstanz. Rödinger aus Stuttgart. Mandrella. Minkus. Schmitt aus Kaiserslautern. Schüler aus Jena. G. Gulden. Fr. Wigard. Rob. Blum. Schlöffel. G. F. Kolb. Dietzsch aus Saarbrücken. Itzstein. Tafel aus Zweibrücken. v. Trützschler. Reichard aus Speier. Günther aus Leipzig. Dietsch aus Annaberg. C. Spatz aus Frankenthal. Dr. Mohr. Hoffbauer aus Nordhausen. Scharre aus Sachsen. Roßmäßler aus Tharand. Simon aus Trier. Martiny. (Reichstagszeitung.) * Kiel, 14. Aug. Die große Majorität der Mitglieder zur konstituirenden Versammlung befindet sich bereits hier. Es steht zu erwarten, daß sie bald nach Eröffnung sich in Bezug auf die Waffenstillstands- und Friedensbedingungen in dem nämlichen Sinne aussprechen wird, wie dies die aufgelösten Stände gethan. * Kiel, 15. Aug. Die konstituirende Versammlung ist durch den Regierungspräsidenten Beseler heute eröffnet worden. Fünf von der Regierung ernannte Männer (alle zu Deputirten gewählt), haben einen Verfassungsentwurf ausgearbeitet, der der Versammlung vorgelegt wird, aber keineswegs den Charakter eines offiziellen Regierungsentwurfs hat. Zum Präsidenten wurde erwählt Adv. Borgum mit 84 Stimmen von 102, zum Vizepräsidenten Olshausen. Hr. Bremer ist Regierungskommissair. 61 Wien, 14. August. Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiser die Reichstagsdeputation nach Innsbruck mit der Frage empfangen: Sind die Studenten noch immer beisammen? Die Zerschmetterung Italiens und die Rückkehr des Hofes hat, das fühlt man schon, auf einmal auch das ganze Schwarzgelbthum wieder hierher gezaubert. Im Garten von Schönbrunn wimmelte es gestern von heimgekehrten, nur französisch redenden Kavalieren und statt des Volkes trieb sich der Unflath der Kamarilla darin umher. Mir wurde Angst und bange, denn der Refrain: "Sind die Studenten noch beisammen?" lauerte verrätherisch auf den Lippen all dieser wieder herbeigeströmten Eulen. In der Stadt kriechen heute auch schon alle Schacherjuden und Schacherchristen wieder hervor und wie sie während der kaiser- und hoflosen Zeit, während der Ungewißheit des italienischen Kriegs, aus Furcht geschwiegen, so sangen sie nun im Sonnenschein des Hofs aus ihrem Sumpfe heraus um so stärker wieder zu quaken an: "Sind die Studenten noch immer beisammen?" Die Listen, welche zur Auflösung der akademischen Legion auffordern und von den Spießbürgern kolportirt werden, sollen daher schon viele Unterschriften zählen. Gelingt der Schlag wider die Legion, und Sie wissen ja, daß dem Juden heutzutage Alles gelingt, was der Aristokratie fehlschlägt, so ist es um die Freiheit Oestreichs geschehen, denn sie hat dann kein mit eiserner Intelligenz bewaffnetes Haupt mehr. Ich vergaß gestern zu bemerken, daß die Erzherzogin Sophie, als sie in den von Menschen überfüllten Empfangsaal trat, ganz stumm empfangen wurde und so eilig sie konnte, mit niedergeschlagenem Blick durch die sie angaffende Versammlung hindurch in die anstoßenden Räume verschwand. Der Kaiser sagte zu den Abgeordneten: "Er habe in einem Irrthum gelebt, nun aber eine andere Ueberzeugung von seinem Volke bekommen; darum wolle er jetzt für Deutschland, für Oestreich leben, er wolle das Vertrauen seines ganzen Volkes zu gewinnen suchen." Die gestrige ganz unkonstitutionelle Proklamation, die heute in den Straßen feil geboten wird, können Sie als den ersten Probeschuß der wieder angekommenen Ritter betrachten. Dennoch, glaube ich, wird [Fortsetzung?] Der Speisezettel heißt aber treu kopirt wie folgt: Festmahl der Dombau-Vereinsgenossen auf dem Saale Gürzenich, bei Gelegenheit der 6. Säkular-Feier der Domgrundsteinlegung. 15. August 1848. Italiänischer Salade. Zeltinger 10 Sgr. Moselblümchen 20 Sgr. Scharzhofberger 40 Sgr. Liebfrauenmilch 25 Sgr. Ahrbleichart 10 Sgr. Bordeaux 25 Sgr. Champagner Giessler-Mumm oder Loisson 2 Thaler. Das Ganze ist umringt von Arabesken und alegorischen Figuren: ein Küser, ein unentzifferbares Wesen, ein Kerl mit einem höchst christlich-germanischen Gesichte mit dem Reichsadler und viertens ein ditto mit dem preußischen Adler. Ich kann es mir nicht versagen, noch die Bemerkung hinzuzufügen, daß die Kölnische Zeitung in ihrem sonst so reichhaltigen und schön stylisirten Berichte über die Festlichkeiten, dieses Dokument nicht mit aufgeführt hat. Die Gründe zu dieser Weglassung habe ich beim besten Willen nicht ermitteln können, so viel ich aber höre soll keine böswillige Absicht dabei zum Grunde gelegen haben, was natürlich auch nicht anders zu erwarten war. Nachdem ich den Speisezettel auf's sorgfältigste studirt und meinem Salm - dem Fisch, nicht dem Fürsten Salm - mit Messer und Gabel angekündigt hatte, daß seine letzte Stunde gekommen sei, schaute ich mich zum ersten Male nach meinen Nachbarn um. Lauter fremde Gesichter, alle in ihre Atzung vertieft. Es ist traurig, wenn man unter 1200 Menschen sitzt und sich mit Niemanden unterhalten soll. Man kommt sich wie ein Zellengefangener vor. Ich schüttete daher meinem Nebenmanne ein halbes Glas Champagner über den Arm um mich dann bei ihm auf's unterthänigste zu entschuldigen und auf diese Weise die Konversation zu beginnen. Der gute Mann schien Lebensart zu haben, denn er ging in die Falle und theilte mir sofort mit, daß er ein Oesterreicher sei und der Frankfurter National-Versammlung angehöre. "Ich bin ganz entzückt darüber" - bemerkte er - "daß Sie unsern Erzherzog so freundlich empfangen haben. Das hat mir in der Seele wohl gethan. Ich werde die Artigkeiten der Kölner nicht genug zu loben wissen. Einen solchen Enthusiasmus und ein solches Hurrahrufen habe ich selten gehört - man empfing den Erzherzog-Reichsverweser fast günstiger wie Se. Majestät den König -" Das Gespräch wurde mir zu ernsthaft: "Verzeihen Sie mein Herr - Sie irren sich; der Luftschiffer Coxwell, der bei der Ankunft des Reichsverwesers über Köln emporstieg und der daher den ganzen Empfang aus der Vogelperspektive, oder so zu sagen von einem höhern Standpunkt aus betrachtete, hat mir versichert, daß die Feier viel zu wünschen übrig gelassen habe; die Sonne habe nicht einmal geschienen, es sei das häßlichste Regenwetter gewesen -" der Oesterreicher sah mich verwundert an. "Aber jedenfalls" - fuhr ich fort - "haben wir uns sehr über den Reichsverweser gefreut; wir glaubten eine Geissel Gottes zu bekommen und wir fanden einen alten freundlichen Mann, der im schäbigen Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog: ein trauliches Mährchen aus alter Zeit - aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen?" Der Oesterreicher sah auf seine Großfolio-Liste: "Den italienischen Salat haben wir genossen." Allen Irrthümern vorzubeugen zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. "Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?" Der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. "Den Salat -" begann er aufs Neue, "und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsen Rücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inckermann - es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?" "Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln." "Soll mich wundern," versetzte der wißbegierige Mann, "dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: "Preiset die Reben?" "Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln." "Was Sie sagen!" rief der Oesterreicher und leckte die Finger. "Dann haben wir gefülltes Geflügel und Wildpasteten: darüber kann kein Zweifel sein; beides zwei auserlesene Sachen. Aber schließlich wieder: Bekränzt mit Laub - was ist das?" Ich schnitt ein Gesicht wie ein todtes Kameel. "Bekränzt mit Laub ist ein wahres National-Fressen. Die Studenten lieben es vor allen Dingen; bei jedem Kommers wird es aufgetischt und mit Bier angefeuchtet hinuntergeschluckt; außerdem findet man es im Munde aller fröhlichen Zecher; Harfenmädchen goutiren es ebenfalls. Wenn ich mich nicht sehr irre, so erfand es der alte Asmus, als er eines Abends mit der Frau vor der Hausthüre saß und die Sterne beschaute. Es scheint, der Central-Dombauverein hat dieses Gericht direkt durch den Wansbecker Boten kommen lassen." "Das ist sehr artig!" meinte der Oesterreicher. Da überließ ich ihn den süßen Speisen, dem Nachtisch, der Weinkarte und für die Zukunft der Paulskirche. Von meinem Nachbar zur Rechten wandte ich mich zu meinem Tischgenossen vis-a-vis, der sich durch seinen rein uckermärkischen Accent bereits als ein Stock-Preuße und durch verschiedene erhabene Festbemerkungen als ein Mann von ungewöhnlicher Bildung beurkundet hatte. Er war wiederum ein Nationalversammelter. Ich machte sofort die Honneurs und bot ihm das Salz meines Geistes und den Senf meiner Konversation an. Er behauptete aber, Rheinsalm schmecke besser mit Oel und Essig. "Sie essen selten einen Salm in Berlin?" fragte ich ihn. "Selten!" - erwiederte er lakonisch, "aber wir essen viel Teltower Rüben -" Es wurde mir traurig zu Muthe. Ich sah schon bei den ersten [Deutschland] Baumstark spricht in einer sehr langen Rede über diesen Gegenstand und motivirt folgenden Antrag: „Daß der Antrag der Kommission auf Einsetzung gemischter Kreiskommissionen den Ministerien des Handels der Gewerbe und des Ackerbaues zur näheren Erwägung, resp. Ausführung in denjenigen Kreisen, in welchen sich das Bedürfniß zeigt, überwiesen werde.“ Uhlich will, daß etwas für die arbeitenden Dorfbewohner, die keinen Grundbesitz haben, geschähe, da dieselben bei den Gemeinheitstheilungen unberücksichtigt geblieben. Mätze trägt darauf an, daß Schiedskommissionen gebildet werden sollen, um die bei den Ablösungen und Gemeinheitstheilungen, sowie bei den Parzellirungen vorgekommenen Ungerechtigkeiten zu untersuchen und auszugleichen suchen. Reichenbach erklärt sich gegen die Einsetzung von Kommissionen, da, wie der Minister selbst neulich sagte, von Kommissionen niemals etwas Ersprießliches erlangt wird. Der Grund der großen Noth der arbeitenden Klassen, besonders in Oberschlesien und Preußen liegt tiefer. Es sind die Robote und andere Lasten wodurch sie verhungern. Was nützt wenn Kommissionen niedergesetzt werden, da die Arbeiter eben durch die Robote gezwungen sind für einen Lohn zu arbeiten, von dem sie nicht leben können. So lange wir nicht dem Beispiele Oestreichs folgen, diese drückenden Lasten mit einem Schlage aufzuheben, und wenn auch mancher Gutsbesitzer dabei von seinem Vermögen verlieren sollte, werden wir nie die Noth dieser Bevölkerung genügend lindern können. Minister Milde (vulgo Baumwoll-Milde): Das verehrte Mitglied aus Schlesien weiß es sehr wohl, daß Niemand an den Roboten verhungert ist, es war der Typhus, der die Bevölkerung in Oberschlesien hinraffte. (Also nicht der Hunger hat den Typhus, sondern der Typhus hat den Hunger hervorgebracht!!) Auch meine Ansicht ist es, daß etwas für die unterdrückte arbeitende Bevölkerung geschehen müsse, sie wird sowohl von Fabrikanten als von Gutsbesitzern auf alle mögliche Weise geplagt. Auch ich halte die Befreiung des Grundeigenthums von den Feudallasten für das zweckmäßigste soziale Mittel. Reichenbach (eine thatsächliche Berichtigung): Wenn ich sagte: die Leute sind an den Roboten verhungert, so weiß ich wohl, daß Niemand an den Roboten selbst verhungern kann, aber in Folge des geringen Lohns, den er für dieselben erhält, welcher nicht hinreicht, um sich mit Brod davon zu sättigen. Schramm stellt hierauf das Amendement: der Antrag der Petitions-Kommission solle von der Fach-Kommission für Handel und Gewerbe weiter regulirt werden und zwar mit Rücksicht auf den dieser Fach-Kommission überwiesenen, von ihm eingebrachten Antrag betreffend: die Verhältnisse der Arbeiter und Arbeitgeber. Gedicke (aus Pommern) bemerkt, wie in seiner Gegend ein Tagelohn von 2 1/2-4 Sgr. ohne Essen gezahlt würde. Er will die Einsetzung eines allgemeinen Tagelohns von wenigstens 6 Sgr. Auch wegen Abhülfe eines anderen großen Uebelstandes will er eine Untersuchung eingeleitet sehen, daß nämlich die Gutsbesitzer, wenn sie die Kräfte eines Tagelöhners 20-30 Jahre benutzt haben, und derselbe arbeitsunfähig wird, ihn nicht ohne Weiteres fortschicken können. Stupp bemerkt, daß er überzeugt sei, von der Noth in einem Theile des Staats, daß aber ein solcher Mißstand zwischen dem Gutsherrn und dem Arbeiter im Rheinlande nicht existire Dort gibts nur ein Vertrags- aber kein Abhängigkeitsverhältniß. Er ist entschieden gegen die von der Kommission vorgeschlagenen Kommissionen im Rheinlande, sie würden die Arbeiter, die jetzt mit ihrer Stellung zufrieden sind, nur aufhetzen, und sie an eine Noth glauben machen, die in Wahrheit nicht da ist. D'Ester: Ich kann dem von einem früheren Redner ausgesprochenen Grundsatz nicht beistimmen, daß die Gutsbesitzer von den Arbeitern abhängig wären, indem letztere die ersteren jetzt zu manchen Nachgiebigkeiten gezwungen hätten. Die Rheinlande haben allerdings den großen Vorzug, daß es dort nicht möglich ist unter 6 Sgr. einen Tagelöhner zu bekommen; dies verdanken wir aber der Aufhebung der alten Feudalrechte und Roboten, die im Rheinlande mit einem Schlage fielen durch die französische Revolution. Die sociale Frage ist allerdings wichtiger als alle Verfassungsfragen, aber auf dem Wege einer gemischten Kommission, die aus Gutsbesitzern, Pächtern, Fabrikanten, Bauern, Geistlichen und Schullehrern zusammengesetzt ist, wird schon vermöge ihrer unnatürlichen klassenartigen Zusammensetzung nichts erreicht werden. Wozu auch eine solche Kommission? Geben Sie eine freisinnige Gemeindeverfassung, so ist die Gemeindebehörde die natürlichste Kommission zur Berathung über die Noth der arbeitenden Klassen, und sie wird suchen die Nothstände nach den örtlichen Verhältnissen zu lösen. Es sprachen noch viele Redner, viele der Herren Abgeordneten aus dem Bauernstande lassen zum ersten Male ihr Rednertalent glänzen. Auch die Minister Milde und Gierke mischen sich oft in die Debatte. Als es zur Abstimmung kommt, werden alle gestellten Amendements verworfen und der von der Kommission befürwortete Antrag Baumstark's auf gemischte Kreis-Kommissionen mit 155 gegen 140 Stimmen angenommen. 15 Berlin, 16. August. Unter den Linden wird es mit jedem Tage, oder vielmehr mit jedem Abend stiller und stiller; der souveraine Lindenklub, schon vorgestern auf einen jammervollen Ueberrest geschmolzen, war gestern Abend gar nicht vorhanden. Der Beschluß der 180 gegen 179 unserer Vereinbarer über das Ausscheiden reaktionärer Offiziere aus dem Dienst, hat beispiellose Erbitterung unter denselben hervorgerufen. Die Vossische Zeitung ist nicht bloß in den Eingesandts, sondern auch in dem Redaktionstheil voll der gehässigsten Angriffe gegen die Versammlung; sie ruft ihnen täglich in die Ohren: Ihr seid nicht competent zu solchen Beschlüssen, ihr seid nur dazu da, um eine Verfassung zu vereinbaren. Ueberhaupt lohnt es sich wohl der Mühe, die „gute“ Presse manchmal zu durchmustern. Die „Neue Preußische Zeitung“ mit ihrem Landwehrkreuz und dem Symbol: Mit Gott für König und Vaterland, wird nicht ohne Geschick redigirt. Die modernen Konstitutionsschöpfungen, die man auch bei uns einführen will, befeindet sie entschieden, sie sagt mit Kaiser Nikolaus, sie könne wohl eine absolute Monarchie oder eine Republik, aber nimmer eine konstitutionelle Verfassung begreifen. Gegen Hansemann und Consorten speit sie Feuer und Flammen, nicht minder gegen die Rechte im Frankfurter Parlament; bei der Linken findet sie noch Consequenz und Entschiedenheit, und belobt sie deshalb auf's Höchste. Der Reichsverweser ist ihr ein Dorn im Auge; in einem Artikel aus Naumberg, wo am 6. August eine Bürgerwehrparade stattfand, sagt sie ganz ernsthaft: „Ob in dem Akte der einem fremden Fürsten geleisteten Huldigung das Verbrechen des Landesverraths und der Versuch zum Hochverrath enthalten sei, wollen wir hier nicht untersuchen.“ Das 18. Infanterie-Regiment, welches seit 28 Jahren in Posen stand, hat nun dies Quartier verlassen müssen, um nach Preußen zu marschiren, und unter anderen Graudenz und Thorn zu besetzen; der Major Breetz erläßt in der Posener Zeitung eine Danksagung an die Behörde und Einwohner Posens, worin er denselben für das „herzlichste Einverständniß“, das zwischen ihnen und den Truppen fortwährend geherrscht, seinen Dank abstattet. Bekanntlich besteht dies Regiment zum Theil aus Polen; zwischen beiden Nationalitäten waren in der letzten Zeit häufige Reibungen ausgebrochen, und da man, falls erneute Unruhen ausbrachen, zu den Polen nicht eben großes Vertrauen hatte, so glaubte man am besten zu thun, wenn man das ganze Regiment versetzte. Zu den Zeiten der Insurrektion zwang man ohne weiteres polnische Soldaten, in preußischen Uniformen, gegen ihre Brüder zu kämpfen. In Polen alles still und finster; von Zeit zu Zeit eine Confiskation, das ist alles, was man von dort hört. So ist erst neulich auf das sämmtliche bewegliche und unbewegliche Vermögen des Geistlichen Milanowski aus dem Gouvernement Augustowo und seiner Wirthin Bujniewiczewa, welche beide am 16. April über die Gränze geflohen waren, der Sequester gelegt worden. Wie streng auch die polnischen Gränzen nach allen Seiten hin abgesperrt sind, so hat doch keine Gränzsperre verhindern können, daß ein sehr unangenehmer Gast das Königreich Polen betreten hat, nämlich die Cholera. Dieselbe ist, wie der Generallieutenant Fürst Gorczakow anzeigt, in der Stadt Krasnymstawa im Gouvernement Lublin am 6. August ausgebrochen und hat bereits 7 Einwohner und 3 Soldaten befallen. 103 Berlin, 16. August. Der Finanzminister hat die Motive zu dem, die Aufhebung der Grundsteuer-Befreiung betreffenden Gesetz-Entwurfe dem Druck übergeben. In den Motiven und deren Anlagen wird nachgewiesen, daß es in den östlichen Provinzen nicht weniger als 120 verschiedene, 16 Hauptsteuersystemen angehörige Arten von Grundsteuern giebt, welche nach äußerst abweichenden Grundsätzen veranlagt und in weit auseinanderliegenden Zeiten entstanden sind. Nur in den beiden westlichen Provinzen ist der Ertrag des Grund und Bodens durchgängig nach denselben Prinzipien ermittelt und mit dem gleichen Prozentsatz zur Grundsteuer veranlagt. ‒ Die Mehreinnahme, welche Herr Hansemann aus dieser Maßregel für den Staat erwartet, nimmt er auf circa 1/2 Million an. Die Central-Abtheilung zur Berathung des Gesetzes über den Zeitungs- und Gesuchsstempel hat heute ihren Bericht vertheilen lassen. Der Referent Abgeordneter D'Ester sagt darin unter Anderem: Es ist keine Frage, daß der Zeitungsstempel eben so sehr die Presse beeinträchtigt, wie die Kautionen, ja noch in einem erhöhten Maaße. Diese Steuer ist schon grundsätzlich betrachtet eine Verbrauchssteuer auf die geistige Konsumtion und trägt daher den längst empfundenen Nachtheil aller Verbrauchssteuern an sich. Die großen, längst bestehenden Tagesblätter mit großer Auflage leiden freilich am wenigsten darunter, für sie ist die Abgabe keine fühlbare; die neu entstehenden Tagesblätter dagegen, welche ohnehin schon mit einem großen Kapital von mindestens 15,000 bis 20,000 Thaler ausgerüstet sein müssen, um die Konkurrenz der schon bestehenden aushalten zu können, werden durch die Stempelabgabe in ihrem Fortkommen so beengt, daß die allermeisten zu Grunde gehen müssen und nur sehr wenigen unter ganz glücklichen Verhältnissen wird es möglich, ihr Fortbestehen zu sichern. Die Central-Abtheilung konnte es sich nicht verhehlen, daß im Augenblicke darauf Rücksicht zu nehmen ist, daß in den Einnahmen des Staats kein Ausfall entstehe, aber in Betracht der geringen Summe, (circa 80,000 Thlr. jährlich) welche durch den Zeitungsstempel einkommt, glaubt sie den großen Grundsatz der Preßfreiheit nicht opfern und unter das drückende Joch einer Finanzmaßregel beugen zu müssen. Preußen hat den Umschwung seines Staatslebens dadurch gekrönt, daß es die Presse weder durch Konzessionen noch Kautionen beschränkte, es gilt nun die letzte Hand an das Werk zu legen, das letzte Hemmniß der Preßfreiheit, das ihr noch von Seiten des Staats geboten wird, zu entfernen. Preußen muß auch hier mit dem guten Beispiele vorangehen. Die Central-Abtheilung schlägt nun folgendes Gesetz vor: Artikel 1. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab wird der Stempel für die innerhalb des Preußischen Staats erscheinenden Zeitungen aufgehoben. Artikel 2. Für die außerhalb des Preußischen Staates erscheinenden politischen Zeitungen bleibt der nach dem Tarife zum Stempelsteuergesetz vom 7. März 1822 Einen Thaler Zehn Silbergroschen betragende Stempel nur in so weit bestehen, als die Zeitungen in Staaten erscheinen, welche eine Stempel-Abgabe von Preußischen Zeitungen erheben. Berlin, 16. August. Ueber der öffentlichen Gerichtsverhandlung, betreffend die Berechtigung unseres Volks zu Versammlungen unter freiem Himmel, scheint ein eigenthümlicher Unstern zu schweben. Nachdem die Verhandlung schon am 12. d. M. hatte aufgeschoben werden müssen, weil die vorgeladenen Zeugen nicht erschienen waren, waren auch heut am 15. d. M. von den vier Angeklagten die Herrn Bauer, Löwinsohn und Schramm gar nicht erschienen; der vierte, Herr Eichler, war zwar gekommen, verweigerte aber jede Auslassung, weil das Polizei-Präsidium zu der vorliegenden Anklage gar nicht befugt erscheine. Als Polizeirichter fungirte Hr. Kriminalrath Friedrich, als Polizei-Anwalt Hr. Assessor Witte. Die Anklage dehnte sich zunächst um eine Versammlung, welche am 31. v. M. ohne Erlaubniß des Polizei-Präsidenten im Thiergarten abgehalten worden war. Drei Zeugen wurden vernommen: der Schneidermeister Kirchmann, Agent Schulz und der Graveur Straßburger. Alle drei erklärten, es wäre wohl im Thiergarten geredet worden, sie wüßten aber nicht, wer, und namentlich nicht, ob einer der Angeklagten gesprochen hätte. Als es zur Vereidung kommen sollte, leistete zwar der Zeuge Kirchmann den Eid, die Zeugen Schulz und Straßburger verweigerten aber denselben aufs Entschiedenste. Schulz gab als Grund an, daß er in politischen Untersuchungen keinen Eid leiste; Straßburger erklärte, er sei zwar von Geburt ein Jude, glaube aber nicht an Moses und die Propheten, sondern nur an Gott, ohne einer bestimmten Religions-Sekte anzugehören; er könne also den Eid weder nach jüdischem noch christlichem Ritus leisten. Alle Ermahnungen des Gerichts waren vergeblich. Da die anderen Zeugen gar nicht erschienen waren, so blieb unter diesen Umständen nichts übrig, als die Verhandlung aufzuheben und einen neuen Termin anzuberaumen. (V. Z.)Frankfurt. Die Unterzeichneten haben gegen den Antrag, dem Präsidenten der Nationalversammlung zweitausend Gulden monatlich zu bewilligen, gestimmt, weil sie möglichste Sparsamkeit im Staatshaushalte wollen, und diese Bewilligung nach ihrer Ansicht ein gefährliches Beispiel für andere Beamtenbesoldungen im Reiche und in den Einzelstaaten abgeben wird. Sie thun dies hiermit ihren Wählern kund. Schmidt aus Sachsen. Hensel I. Hensel II. Fehrenbach. Boczek aus Mähren. L. Förster. Wiesner. Pattay aus Steyermark. Christmann. W. Sachs. Fetzer. Brunck. Schmidt aus Schlesien. Rheinwald aus Stuttgart. Vogt aus Gießen. Reinhard aus Mecklenburg. Meyer aus Liegnitz. Hentges aus Heilbronn. Berger aus Wien. Heuber aus Freiberg. Hagen aus Heidelberg. Brentano. Nauwerk aus Berlin. Dewes aus Losheim. Junghanns. L. Bogen. Reinstein aus Naumburg. Kuenzer aus Konstanz. Rödinger aus Stuttgart. Mandrella. Minkus. Schmitt aus Kaiserslautern. Schüler aus Jena. G. Gulden. Fr. Wigard. Rob. Blum. Schlöffel. G. F. Kolb. Dietzsch aus Saarbrücken. Itzstein. Tafel aus Zweibrücken. v. Trützschler. Reichard aus Speier. Günther aus Leipzig. Dietsch aus Annaberg. C. Spatz aus Frankenthal. Dr. Mohr. Hoffbauer aus Nordhausen. Scharre aus Sachsen. Roßmäßler aus Tharand. Simon aus Trier. Martiny. (Reichstagszeitung.) * Kiel, 14. Aug. Die große Majorität der Mitglieder zur konstituirenden Versammlung befindet sich bereits hier. Es steht zu erwarten, daß sie bald nach Eröffnung sich in Bezug auf die Waffenstillstands- und Friedensbedingungen in dem nämlichen Sinne aussprechen wird, wie dies die aufgelösten Stände gethan. * Kiel, 15. Aug. Die konstituirende Versammlung ist durch den Regierungspräsidenten Beseler heute eröffnet worden. Fünf von der Regierung ernannte Männer (alle zu Deputirten gewählt), haben einen Verfassungsentwurf ausgearbeitet, der der Versammlung vorgelegt wird, aber keineswegs den Charakter eines offiziellen Regierungsentwurfs hat. Zum Präsidenten wurde erwählt Adv. Borgum mit 84 Stimmen von 102, zum Vizepräsidenten Olshausen. Hr. Bremer ist Regierungskommissair. 61 Wien, 14. August. Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiser die Reichstagsdeputation nach Innsbruck mit der Frage empfangen: Sind die Studenten noch immer beisammen? Die Zerschmetterung Italiens und die Rückkehr des Hofes hat, das fühlt man schon, auf einmal auch das ganze Schwarzgelbthum wieder hierher gezaubert. Im Garten von Schönbrunn wimmelte es gestern von heimgekehrten, nur französisch redenden Kavalieren und statt des Volkes trieb sich der Unflath der Kamarilla darin umher. Mir wurde Angst und bange, denn der Refrain: „Sind die Studenten noch beisammen?“ lauerte verrätherisch auf den Lippen all dieser wieder herbeigeströmten Eulen. In der Stadt kriechen heute auch schon alle Schacherjuden und Schacherchristen wieder hervor und wie sie während der kaiser- und hoflosen Zeit, während der Ungewißheit des italienischen Kriegs, aus Furcht geschwiegen, so sangen sie nun im Sonnenschein des Hofs aus ihrem Sumpfe heraus um so stärker wieder zu quaken an: „Sind die Studenten noch immer beisammen?“ Die Listen, welche zur Auflösung der akademischen Legion auffordern und von den Spießbürgern kolportirt werden, sollen daher schon viele Unterschriften zählen. Gelingt der Schlag wider die Legion, und Sie wissen ja, daß dem Juden heutzutage Alles gelingt, was der Aristokratie fehlschlägt, so ist es um die Freiheit Oestreichs geschehen, denn sie hat dann kein mit eiserner Intelligenz bewaffnetes Haupt mehr. Ich vergaß gestern zu bemerken, daß die Erzherzogin Sophie, als sie in den von Menschen überfüllten Empfangsaal trat, ganz stumm empfangen wurde und so eilig sie konnte, mit niedergeschlagenem Blick durch die sie angaffende Versammlung hindurch in die anstoßenden Räume verschwand. Der Kaiser sagte zu den Abgeordneten: „Er habe in einem Irrthum gelebt, nun aber eine andere Ueberzeugung von seinem Volke bekommen; darum wolle er jetzt für Deutschland, für Oestreich leben, er wolle das Vertrauen seines ganzen Volkes zu gewinnen suchen.“ Die gestrige ganz unkonstitutionelle Proklamation, die heute in den Straßen feil geboten wird, können Sie als den ersten Probeschuß der wieder angekommenen Ritter betrachten. Dennoch, glaube ich, wird [Fortsetzung?] Der Speisezettel heißt aber treu kopirt wie folgt: Festmahl der Dombau-Vereinsgenossen auf dem Saale Gürzenich, bei Gelegenheit der 6. Säkular-Feier der Domgrundsteinlegung. 15. August 1848. Italiänischer Salade. Zeltinger 10 Sgr. Moselblümchen 20 Sgr. Scharzhofberger 40 Sgr. Liebfrauenmilch 25 Sgr. Ahrbleichart 10 Sgr. Bordeaux 25 Sgr. Champagner Giessler-Mumm oder Loisson 2 Thaler. Das Ganze ist umringt von Arabesken und alegorischen Figuren: ein Küser, ein unentzifferbares Wesen, ein Kerl mit einem höchst christlich-germanischen Gesichte mit dem Reichsadler und viertens ein ditto mit dem preußischen Adler. Ich kann es mir nicht versagen, noch die Bemerkung hinzuzufügen, daß die Kölnische Zeitung in ihrem sonst so reichhaltigen und schön stylisirten Berichte über die Festlichkeiten, dieses Dokument nicht mit aufgeführt hat. Die Gründe zu dieser Weglassung habe ich beim besten Willen nicht ermitteln können, so viel ich aber höre soll keine böswillige Absicht dabei zum Grunde gelegen haben, was natürlich auch nicht anders zu erwarten war. Nachdem ich den Speisezettel auf's sorgfältigste studirt und meinem Salm ‒ dem Fisch, nicht dem Fürsten Salm ‒ mit Messer und Gabel angekündigt hatte, daß seine letzte Stunde gekommen sei, schaute ich mich zum ersten Male nach meinen Nachbarn um. Lauter fremde Gesichter, alle in ihre Atzung vertieft. Es ist traurig, wenn man unter 1200 Menschen sitzt und sich mit Niemanden unterhalten soll. Man kommt sich wie ein Zellengefangener vor. Ich schüttete daher meinem Nebenmanne ein halbes Glas Champagner über den Arm um mich dann bei ihm auf's unterthänigste zu entschuldigen und auf diese Weise die Konversation zu beginnen. Der gute Mann schien Lebensart zu haben, denn er ging in die Falle und theilte mir sofort mit, daß er ein Oesterreicher sei und der Frankfurter National-Versammlung angehöre. „Ich bin ganz entzückt darüber“ ‒ bemerkte er ‒ „daß Sie unsern Erzherzog so freundlich empfangen haben. Das hat mir in der Seele wohl gethan. Ich werde die Artigkeiten der Kölner nicht genug zu loben wissen. Einen solchen Enthusiasmus und ein solches Hurrahrufen habe ich selten gehört ‒ man empfing den Erzherzog-Reichsverweser fast günstiger wie Se. Majestät den König ‒“ Das Gespräch wurde mir zu ernsthaft: „Verzeihen Sie mein Herr ‒ Sie irren sich; der Luftschiffer Coxwell, der bei der Ankunft des Reichsverwesers über Köln emporstieg und der daher den ganzen Empfang aus der Vogelperspektive, oder so zu sagen von einem höhern Standpunkt aus betrachtete, hat mir versichert, daß die Feier viel zu wünschen übrig gelassen habe; die Sonne habe nicht einmal geschienen, es sei das häßlichste Regenwetter gewesen ‒“ der Oesterreicher sah mich verwundert an. „Aber jedenfalls“ ‒ fuhr ich fort ‒ „haben wir uns sehr über den Reichsverweser gefreut; wir glaubten eine Geissel Gottes zu bekommen und wir fanden einen alten freundlichen Mann, der im schäbigen Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog: ein trauliches Mährchen aus alter Zeit ‒ aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen?“ Der Oesterreicher sah auf seine Großfolio-Liste: „Den italienischen Salat haben wir genossen.“ Allen Irrthümern vorzubeugen zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. „Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?“ Der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. „Den Salat ‒“ begann er aufs Neue, „und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsen Rücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inckermann ‒ es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?“ „Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln.“ „Soll mich wundern,“ versetzte der wißbegierige Mann, „dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: „Preiset die Reben?“ „Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln.“ „Was Sie sagen!“ rief der Oesterreicher und leckte die Finger. „Dann haben wir gefülltes Geflügel und Wildpasteten: darüber kann kein Zweifel sein; beides zwei auserlesene Sachen. Aber schließlich wieder: Bekränzt mit Laub ‒ was ist das?“ Ich schnitt ein Gesicht wie ein todtes Kameel. „Bekränzt mit Laub ist ein wahres National-Fressen. Die Studenten lieben es vor allen Dingen; bei jedem Kommers wird es aufgetischt und mit Bier angefeuchtet hinuntergeschluckt; außerdem findet man es im Munde aller fröhlichen Zecher; Harfenmädchen goutiren es ebenfalls. Wenn ich mich nicht sehr irre, so erfand es der alte Asmus, als er eines Abends mit der Frau vor der Hausthüre saß und die Sterne beschaute. Es scheint, der Central-Dombauverein hat dieses Gericht direkt durch den Wansbecker Boten kommen lassen.“ „Das ist sehr artig!“ meinte der Oesterreicher. Da überließ ich ihn den süßen Speisen, dem Nachtisch, der Weinkarte und für die Zukunft der Paulskirche. Von meinem Nachbar zur Rechten wandte ich mich zu meinem Tischgenossen vis-á-vis, der sich durch seinen rein uckermärkischen Accent bereits als ein Stock-Preuße und durch verschiedene erhabene Festbemerkungen als ein Mann von ungewöhnlicher Bildung beurkundet hatte. Er war wiederum ein Nationalversammelter. Ich machte sofort die Honneurs und bot ihm das Salz meines Geistes und den Senf meiner Konversation an. Er behauptete aber, Rheinsalm schmecke besser mit Oel und Essig. „Sie essen selten einen Salm in Berlin?“ fragte ich ihn. „Selten!“ ‒ erwiederte er lakonisch, „aber wir essen viel Teltower Rüben ‒“ Es wurde mir traurig zu Muthe. Ich sah schon bei den ersten <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="0404"/> <div n="1"> <head>[Deutschland]</head> <div xml:id="ar080_006" type="jArticle"> <p><hi rendition="#g">Baumstark</hi> spricht in einer sehr langen Rede über diesen Gegenstand und motivirt folgenden Antrag: „Daß der Antrag der Kommission auf Einsetzung gemischter Kreiskommissionen den Ministerien des Handels der Gewerbe und des Ackerbaues zur näheren Erwägung, resp. Ausführung in denjenigen Kreisen, in welchen sich das Bedürfniß zeigt, überwiesen werde.“ <hi rendition="#g">Uhlich</hi> will, daß etwas für die arbeitenden Dorfbewohner, die keinen Grundbesitz haben, geschähe, da dieselben bei den Gemeinheitstheilungen unberücksichtigt geblieben. <hi rendition="#g">Mätze</hi> trägt darauf an, daß Schiedskommissionen gebildet werden sollen, um die bei den Ablösungen und Gemeinheitstheilungen, sowie bei den Parzellirungen vorgekommenen Ungerechtigkeiten zu untersuchen und auszugleichen suchen.</p> <p><hi rendition="#g">Reichenbach</hi> erklärt sich gegen die Einsetzung von Kommissionen, da, wie der Minister selbst neulich sagte, von Kommissionen niemals etwas Ersprießliches erlangt wird. Der Grund der großen Noth der arbeitenden Klassen, besonders in Oberschlesien und Preußen liegt tiefer. Es sind die Robote und andere Lasten wodurch sie verhungern. Was nützt wenn Kommissionen niedergesetzt werden, da die Arbeiter eben durch die Robote gezwungen sind für einen Lohn zu arbeiten, von dem sie nicht leben können. So lange wir nicht dem Beispiele Oestreichs folgen, diese drückenden Lasten mit einem Schlage aufzuheben, und wenn auch mancher Gutsbesitzer dabei von seinem Vermögen verlieren sollte, werden wir nie die Noth dieser Bevölkerung genügend lindern können.</p> <p>Minister <hi rendition="#g">Milde</hi> (vulgo Baumwoll-Milde): Das verehrte Mitglied aus Schlesien weiß es sehr wohl, daß Niemand an den Roboten verhungert ist, es war der Typhus, der die Bevölkerung in Oberschlesien hinraffte. (Also nicht der Hunger hat den Typhus, sondern der Typhus hat den Hunger hervorgebracht!!) Auch meine Ansicht ist es, daß etwas für die unterdrückte arbeitende Bevölkerung geschehen müsse, sie wird sowohl von Fabrikanten als von Gutsbesitzern auf alle mögliche Weise geplagt. Auch ich halte die Befreiung des Grundeigenthums von den Feudallasten für das zweckmäßigste soziale Mittel.</p> <p><hi rendition="#g">Reichenbach</hi> (eine thatsächliche Berichtigung): Wenn ich sagte: die Leute sind an den Roboten verhungert, so weiß ich wohl, daß Niemand an den Roboten selbst verhungern kann, aber in Folge des geringen Lohns, den er für dieselben erhält, welcher nicht hinreicht, um sich mit Brod davon zu sättigen.</p> <p><hi rendition="#g">Schramm</hi> stellt hierauf das Amendement: der Antrag der Petitions-Kommission solle von der Fach-Kommission für Handel und Gewerbe weiter regulirt werden und zwar mit Rücksicht auf den dieser Fach-Kommission überwiesenen, von ihm eingebrachten Antrag betreffend: die Verhältnisse der Arbeiter und Arbeitgeber.</p> <p><hi rendition="#g">Gedicke</hi> (aus Pommern) bemerkt, wie in seiner Gegend ein Tagelohn von 2 1/2-4 Sgr. ohne Essen gezahlt würde. Er will die Einsetzung eines allgemeinen Tagelohns von wenigstens 6 Sgr. Auch wegen Abhülfe eines anderen großen Uebelstandes will er eine Untersuchung eingeleitet sehen, daß nämlich die Gutsbesitzer, wenn sie die Kräfte eines Tagelöhners 20-30 Jahre benutzt haben, und derselbe arbeitsunfähig wird, ihn nicht ohne Weiteres fortschicken können.</p> <p><hi rendition="#g">Stupp</hi> bemerkt, daß er überzeugt sei, von der Noth in einem Theile des Staats, daß aber ein solcher Mißstand zwischen dem Gutsherrn und dem Arbeiter im Rheinlande nicht existire Dort gibts nur ein Vertrags- aber kein Abhängigkeitsverhältniß. Er ist entschieden gegen die von der Kommission vorgeschlagenen Kommissionen im Rheinlande, sie würden die Arbeiter, die jetzt mit ihrer Stellung zufrieden sind, nur aufhetzen, und sie an eine Noth glauben machen, die in Wahrheit nicht da ist.</p> <p><hi rendition="#g">D'Ester:</hi> Ich kann dem von einem früheren Redner ausgesprochenen Grundsatz nicht beistimmen, daß die Gutsbesitzer von den Arbeitern abhängig wären, indem letztere die ersteren jetzt zu manchen Nachgiebigkeiten gezwungen hätten. Die Rheinlande haben allerdings den großen Vorzug, daß es dort nicht möglich ist unter 6 Sgr. einen Tagelöhner zu bekommen; dies verdanken wir aber der Aufhebung der alten Feudalrechte und Roboten, die im Rheinlande mit einem Schlage fielen durch die französische Revolution. Die sociale Frage ist allerdings wichtiger als alle Verfassungsfragen, aber auf dem Wege einer gemischten Kommission, die aus Gutsbesitzern, Pächtern, Fabrikanten, Bauern, Geistlichen und Schullehrern zusammengesetzt ist, wird schon vermöge ihrer unnatürlichen klassenartigen Zusammensetzung nichts erreicht werden. Wozu auch eine solche Kommission? Geben Sie eine freisinnige Gemeindeverfassung, so ist die Gemeindebehörde die natürlichste Kommission zur Berathung über die Noth der arbeitenden Klassen, und sie wird suchen die Nothstände nach den örtlichen Verhältnissen zu lösen.</p> <p>Es sprachen noch viele Redner, viele der Herren Abgeordneten aus dem Bauernstande lassen zum ersten Male ihr Rednertalent glänzen. Auch die Minister Milde und Gierke mischen sich oft in die Debatte. Als es zur Abstimmung kommt, werden alle gestellten Amendements verworfen und der von der Kommission befürwortete Antrag Baumstark's auf gemischte Kreis-Kommissionen mit 155 gegen 140 Stimmen angenommen.</p> </div> <div xml:id="ar080_007" type="jArticle"> <head><bibl><author>15</author></bibl> Berlin, 16. August.</head> <p>Unter den Linden wird es mit jedem Tage, oder vielmehr mit jedem Abend stiller und stiller; der souveraine Lindenklub, schon vorgestern auf einen jammervollen Ueberrest geschmolzen, war gestern Abend gar nicht vorhanden.</p> <p>Der Beschluß der 180 gegen 179 unserer Vereinbarer über das Ausscheiden reaktionärer Offiziere aus dem Dienst, hat beispiellose Erbitterung unter denselben hervorgerufen. Die Vossische Zeitung ist nicht bloß in den Eingesandts, sondern auch in dem Redaktionstheil voll der gehässigsten Angriffe gegen die Versammlung; sie ruft ihnen täglich in die Ohren: Ihr seid nicht competent zu solchen Beschlüssen, ihr seid nur dazu da, um eine Verfassung zu vereinbaren.</p> <p>Ueberhaupt lohnt es sich wohl der Mühe, die „gute“ Presse manchmal zu durchmustern. Die „Neue Preußische Zeitung“ mit ihrem Landwehrkreuz und dem Symbol: Mit Gott für König und Vaterland, wird nicht ohne Geschick redigirt. Die modernen Konstitutionsschöpfungen, die man auch bei uns einführen will, befeindet sie entschieden, sie sagt mit Kaiser Nikolaus, sie könne wohl eine absolute Monarchie oder eine Republik, aber nimmer eine konstitutionelle Verfassung begreifen. Gegen Hansemann und Consorten speit sie Feuer und Flammen, nicht minder gegen die Rechte im Frankfurter Parlament; bei der Linken findet sie noch Consequenz und Entschiedenheit, und belobt sie deshalb auf's Höchste. Der Reichsverweser ist ihr ein Dorn im Auge; in einem Artikel aus Naumberg, wo am 6. August eine Bürgerwehrparade stattfand, sagt sie ganz ernsthaft: „Ob in dem Akte der einem fremden Fürsten geleisteten Huldigung das Verbrechen des Landesverraths und der Versuch zum Hochverrath enthalten sei, wollen wir hier nicht untersuchen.“</p> <p>Das 18. Infanterie-Regiment, welches seit 28 Jahren in Posen stand, hat nun dies Quartier verlassen müssen, um nach Preußen zu marschiren, und unter anderen Graudenz und Thorn zu besetzen; der Major Breetz erläßt in der Posener Zeitung eine Danksagung an die Behörde und Einwohner Posens, worin er denselben für das „herzlichste Einverständniß“, das zwischen ihnen und den Truppen fortwährend geherrscht, seinen Dank abstattet. Bekanntlich besteht dies Regiment zum Theil aus Polen; zwischen beiden Nationalitäten waren in der letzten Zeit häufige Reibungen ausgebrochen, und da man, falls erneute Unruhen ausbrachen, zu den Polen nicht eben großes Vertrauen hatte, so glaubte man am besten zu thun, wenn man das ganze Regiment versetzte. Zu den Zeiten der Insurrektion zwang man ohne weiteres polnische Soldaten, in preußischen Uniformen, gegen ihre Brüder zu kämpfen.</p> <p>In Polen alles still und finster; von Zeit zu Zeit eine Confiskation, das ist alles, was man von dort hört. So ist erst neulich auf das sämmtliche bewegliche und unbewegliche Vermögen des Geistlichen Milanowski aus dem Gouvernement Augustowo und seiner Wirthin Bujniewiczewa, welche beide am 16. April über die Gränze geflohen waren, der Sequester gelegt worden.</p> <p>Wie streng auch die polnischen Gränzen nach allen Seiten hin abgesperrt sind, so hat doch keine Gränzsperre verhindern können, daß ein sehr unangenehmer Gast das Königreich Polen betreten hat, nämlich die Cholera. Dieselbe ist, wie der Generallieutenant Fürst Gorczakow anzeigt, in der Stadt Krasnymstawa im Gouvernement Lublin am 6. August ausgebrochen und hat bereits 7 Einwohner und 3 Soldaten befallen.</p> </div> <div xml:id="ar080_008" type="jArticle"> <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 16. August.</head> <p>Der Finanzminister hat die Motive zu dem, die Aufhebung der Grundsteuer-Befreiung betreffenden Gesetz-Entwurfe dem Druck übergeben. In den Motiven und deren Anlagen wird nachgewiesen, daß es in den östlichen Provinzen nicht weniger als 120 verschiedene, 16 Hauptsteuersystemen angehörige Arten von Grundsteuern giebt, welche nach äußerst abweichenden Grundsätzen veranlagt und in weit auseinanderliegenden Zeiten entstanden sind. Nur in den beiden westlichen Provinzen ist der Ertrag des Grund und Bodens durchgängig nach denselben Prinzipien ermittelt und mit dem gleichen Prozentsatz zur Grundsteuer veranlagt. ‒ Die Mehreinnahme, welche Herr Hansemann aus dieser Maßregel für den Staat erwartet, nimmt er auf circa 1/2 Million an.</p> <p>Die Central-Abtheilung zur Berathung des Gesetzes über den Zeitungs- und Gesuchsstempel hat heute ihren Bericht vertheilen lassen. Der Referent Abgeordneter D'Ester sagt darin unter Anderem:</p> <p>Es ist keine Frage, daß der Zeitungsstempel eben so sehr die Presse beeinträchtigt, wie die Kautionen, ja noch in einem erhöhten Maaße. Diese Steuer ist schon grundsätzlich betrachtet eine Verbrauchssteuer auf die geistige Konsumtion und trägt daher den längst empfundenen Nachtheil aller Verbrauchssteuern an sich. Die großen, längst bestehenden Tagesblätter mit großer Auflage leiden freilich am wenigsten darunter, für sie ist die Abgabe keine fühlbare; die neu entstehenden Tagesblätter dagegen, welche ohnehin schon mit einem großen Kapital von mindestens 15,000 bis 20,000 Thaler ausgerüstet sein müssen, um die Konkurrenz der schon bestehenden aushalten zu können, werden durch die Stempelabgabe in ihrem Fortkommen so beengt, daß die allermeisten zu Grunde gehen müssen und nur sehr wenigen unter ganz glücklichen Verhältnissen wird es möglich, ihr Fortbestehen zu sichern.</p> <p>Die Central-Abtheilung konnte es sich nicht verhehlen, daß im Augenblicke darauf Rücksicht zu nehmen ist, daß in den Einnahmen des Staats kein Ausfall entstehe, aber in Betracht der geringen Summe, (circa 80,000 Thlr. jährlich) welche durch den Zeitungsstempel einkommt, glaubt sie den großen Grundsatz der Preßfreiheit nicht opfern und unter das drückende Joch einer Finanzmaßregel beugen zu müssen.</p> <p>Preußen hat den Umschwung seines Staatslebens dadurch gekrönt, daß es die Presse weder durch Konzessionen noch Kautionen beschränkte, es gilt nun die letzte Hand an das Werk zu legen, das letzte Hemmniß der Preßfreiheit, das ihr noch von Seiten des Staats geboten wird, zu entfernen. Preußen muß auch hier mit dem guten Beispiele vorangehen.</p> <p>Die Central-Abtheilung schlägt nun folgendes Gesetz vor:</p> <p>Artikel 1. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab wird der Stempel für die innerhalb des Preußischen Staats erscheinenden Zeitungen aufgehoben.</p> <p>Artikel 2. Für die außerhalb des Preußischen Staates erscheinenden politischen Zeitungen bleibt der nach dem Tarife zum Stempelsteuergesetz vom 7. März 1822 Einen Thaler Zehn Silbergroschen betragende Stempel nur in so weit bestehen, als die Zeitungen in Staaten erscheinen, welche eine Stempel-Abgabe von Preußischen Zeitungen erheben.</p> </div> <div xml:id="ar080_009" type="jArticle"> <head>Berlin, 16. August.</head> <p>Ueber der öffentlichen Gerichtsverhandlung, betreffend die Berechtigung unseres Volks zu Versammlungen unter freiem Himmel, scheint ein eigenthümlicher Unstern zu schweben. Nachdem die Verhandlung schon am 12. d. M. hatte aufgeschoben werden müssen, weil die vorgeladenen Zeugen nicht erschienen waren, waren auch heut am 15. d. M. von den vier Angeklagten die Herrn <hi rendition="#g">Bauer, Löwinsohn</hi> und <hi rendition="#g">Schramm</hi> gar nicht erschienen; der vierte, Herr <hi rendition="#g">Eichler,</hi> war zwar gekommen, verweigerte aber jede Auslassung, weil das Polizei-Präsidium zu der vorliegenden Anklage gar nicht befugt erscheine. Als Polizeirichter fungirte Hr. Kriminalrath Friedrich, als Polizei-Anwalt Hr. Assessor Witte. Die Anklage dehnte sich zunächst um eine Versammlung, welche am 31. v. M. ohne Erlaubniß des Polizei-Präsidenten im Thiergarten abgehalten worden war. Drei Zeugen wurden vernommen: der Schneidermeister Kirchmann, Agent Schulz und der Graveur Straßburger. Alle drei erklärten, es wäre wohl im Thiergarten geredet worden, sie wüßten aber nicht, wer, und namentlich nicht, ob einer der Angeklagten gesprochen hätte. Als es zur Vereidung kommen sollte, leistete zwar der Zeuge Kirchmann den Eid, die Zeugen Schulz und Straßburger verweigerten aber denselben aufs Entschiedenste. Schulz gab als Grund an, daß er in politischen Untersuchungen keinen Eid leiste; Straßburger erklärte, er sei zwar von Geburt ein Jude, glaube aber nicht an Moses und die Propheten, sondern nur an Gott, ohne einer bestimmten Religions-Sekte anzugehören; er könne also den Eid weder nach jüdischem noch christlichem Ritus leisten. Alle Ermahnungen des Gerichts waren vergeblich. Da die anderen Zeugen gar nicht erschienen waren, so blieb unter diesen Umständen nichts übrig, als die Verhandlung aufzuheben und einen neuen Termin anzuberaumen.</p> <bibl>(V. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar080_010" type="jArticle"> <head>Frankfurt.</head> <p>Die Unterzeichneten haben gegen den Antrag, dem Präsidenten der Nationalversammlung zweitausend Gulden monatlich zu bewilligen, gestimmt, weil sie möglichste Sparsamkeit im Staatshaushalte wollen, und diese Bewilligung nach ihrer Ansicht ein gefährliches Beispiel für andere Beamtenbesoldungen im Reiche und in den Einzelstaaten abgeben wird. Sie thun dies hiermit ihren Wählern kund.</p> <p>Schmidt aus Sachsen. Hensel I. Hensel II. Fehrenbach. Boczek aus Mähren. L. Förster. Wiesner. Pattay aus Steyermark. Christmann. W. Sachs. Fetzer. Brunck. Schmidt aus Schlesien. Rheinwald aus Stuttgart. Vogt aus Gießen. Reinhard aus Mecklenburg. Meyer aus Liegnitz. Hentges aus Heilbronn. Berger aus Wien. Heuber aus Freiberg. Hagen aus Heidelberg. Brentano. Nauwerk aus Berlin. Dewes aus Losheim. Junghanns. L. Bogen. Reinstein aus Naumburg. Kuenzer aus Konstanz. Rödinger aus Stuttgart. Mandrella. Minkus. Schmitt aus Kaiserslautern. Schüler aus Jena. G. Gulden. Fr. Wigard. Rob. Blum. Schlöffel. G. F. Kolb. Dietzsch aus Saarbrücken. Itzstein. Tafel aus Zweibrücken. v. Trützschler. Reichard aus Speier. Günther aus Leipzig. Dietsch aus Annaberg. C. Spatz aus Frankenthal. Dr. Mohr. Hoffbauer aus Nordhausen. Scharre aus Sachsen. Roßmäßler aus Tharand. Simon aus Trier. Martiny.</p> <p>(Reichstagszeitung.)</p> </div> <div xml:id="ar080_011" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Kiel, 14. Aug.</head> <p>Die große Majorität der Mitglieder zur konstituirenden Versammlung befindet sich bereits hier. Es steht zu erwarten, daß sie bald nach Eröffnung sich in Bezug auf die Waffenstillstands- und Friedensbedingungen in dem nämlichen Sinne aussprechen wird, wie dies die aufgelösten Stände gethan.</p> </div> <div xml:id="ar080_012" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Kiel, 15. Aug.</head> <p>Die konstituirende Versammlung ist durch den Regierungspräsidenten Beseler heute eröffnet worden. Fünf von der Regierung ernannte Männer (alle zu Deputirten gewählt), haben einen Verfassungsentwurf ausgearbeitet, der der Versammlung vorgelegt wird, aber keineswegs den Charakter eines offiziellen Regierungsentwurfs hat. Zum Präsidenten wurde erwählt Adv. Borgum mit 84 Stimmen von 102, zum Vizepräsidenten Olshausen. Hr. Bremer ist Regierungskommissair.</p> </div> <div xml:id="ar080_013" type="jArticle"> <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 14. August.</head> <p>Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiser die Reichstagsdeputation nach Innsbruck mit der Frage empfangen: <hi rendition="#g">Sind die Studenten noch immer beisammen?</hi> Die Zerschmetterung Italiens und die Rückkehr des Hofes hat, das fühlt man schon, auf einmal auch das ganze Schwarzgelbthum wieder hierher gezaubert. Im Garten von Schönbrunn wimmelte es gestern von heimgekehrten, nur französisch redenden Kavalieren und statt des Volkes trieb sich der Unflath der Kamarilla darin umher. Mir wurde Angst und bange, denn der Refrain: „Sind die Studenten noch beisammen?“ lauerte verrätherisch auf den Lippen all dieser wieder herbeigeströmten Eulen. In der Stadt kriechen heute auch schon alle Schacherjuden und Schacherchristen wieder hervor und wie sie während der kaiser- und hoflosen Zeit, während der Ungewißheit des italienischen Kriegs, aus Furcht geschwiegen, so sangen sie nun im Sonnenschein des Hofs aus ihrem Sumpfe heraus um so stärker wieder zu quaken an: „Sind die Studenten noch immer beisammen?“</p> <p>Die Listen, welche zur Auflösung der akademischen Legion auffordern und von den Spießbürgern kolportirt werden, sollen daher schon viele Unterschriften zählen. Gelingt der Schlag wider die Legion, und Sie wissen ja, daß dem Juden heutzutage Alles gelingt, was der Aristokratie fehlschlägt, so ist es um die Freiheit Oestreichs geschehen, denn sie hat dann kein mit eiserner Intelligenz bewaffnetes Haupt mehr.</p> <p>Ich vergaß gestern zu bemerken, daß die Erzherzogin Sophie, als sie in den von Menschen überfüllten Empfangsaal trat, ganz stumm empfangen wurde und so eilig sie konnte, mit niedergeschlagenem Blick durch die sie angaffende Versammlung hindurch in die anstoßenden Räume verschwand. Der Kaiser sagte zu den Abgeordneten: „Er habe in einem Irrthum gelebt, nun aber eine andere Ueberzeugung von seinem Volke bekommen; darum wolle er jetzt für Deutschland, für Oestreich leben, er wolle das Vertrauen seines ganzen Volkes zu gewinnen suchen.“ Die gestrige ganz unkonstitutionelle Proklamation, die heute in den Straßen feil geboten wird, können Sie als den ersten Probeschuß der wieder angekommenen Ritter betrachten. Dennoch, glaube ich, wird <ref type="link_fsg">[Fortsetzung?]</ref> </p> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="ar080_013a" type="jArticle"> <p>Der Speisezettel heißt aber treu kopirt wie folgt:</p> <p>Festmahl der Dombau-Vereinsgenossen auf dem Saale Gürzenich, bei Gelegenheit der 6. Säkular-Feier der Domgrundsteinlegung. 15. August 1848.</p> <p>Italiänischer Salade.<lb/> Rhein-Salm.<lb/> Westerwalder Ochsen-Rücken.<lb/> Festlied von Inckermann.<lb/> Westphälischer Schinken mit Saladbohnen.<lb/> Preiset die Reben etc.<lb/> Gefülltes Geflügel.<lb/> Wildpasteten.<lb/> Bekränzt mit Laub etc.<lb/> Süsse Speise. Nachtisch.</p> <p>Zeltinger 10 Sgr. Moselblümchen 20 Sgr. Scharzhofberger 40 Sgr. Liebfrauenmilch 25 Sgr. Ahrbleichart 10 Sgr. Bordeaux 25 Sgr. Champagner Giessler-Mumm oder Loisson 2 Thaler.</p> <p>Das Ganze ist umringt von Arabesken und alegorischen Figuren: ein Küser, ein unentzifferbares Wesen, ein Kerl mit einem höchst christlich-germanischen Gesichte mit dem Reichsadler und viertens ein ditto mit dem preußischen Adler.</p> <p>Ich kann es mir nicht versagen, noch die Bemerkung hinzuzufügen, daß die Kölnische Zeitung in ihrem sonst so reichhaltigen und schön stylisirten Berichte über die Festlichkeiten, dieses Dokument nicht mit aufgeführt hat. Die Gründe zu dieser Weglassung habe ich beim besten Willen nicht ermitteln können, so viel ich aber höre soll keine böswillige Absicht dabei zum Grunde gelegen haben, was natürlich auch nicht anders zu erwarten war.</p> <p>Nachdem ich den Speisezettel auf's sorgfältigste studirt und meinem Salm ‒ dem Fisch, nicht dem Fürsten Salm ‒ mit Messer und Gabel angekündigt hatte, daß seine letzte Stunde gekommen sei, schaute ich mich zum ersten Male nach meinen Nachbarn um. Lauter fremde Gesichter, alle in ihre Atzung vertieft. Es ist traurig, wenn man unter 1200 Menschen sitzt und sich mit Niemanden unterhalten soll. Man kommt sich wie ein Zellengefangener vor. Ich schüttete daher meinem Nebenmanne ein halbes Glas Champagner über den Arm um mich dann bei ihm auf's unterthänigste zu entschuldigen und auf diese Weise die Konversation zu beginnen.</p> <p>Der gute Mann schien Lebensart zu haben, denn er ging in die Falle und theilte mir sofort mit, daß er ein Oesterreicher sei und der Frankfurter National-Versammlung angehöre. „Ich bin ganz entzückt darüber“ ‒ bemerkte er ‒ „daß Sie unsern Erzherzog so freundlich empfangen haben. Das hat mir in der Seele wohl gethan. Ich werde die Artigkeiten der Kölner nicht genug zu loben wissen. Einen solchen Enthusiasmus und ein solches Hurrahrufen habe ich selten gehört ‒ man empfing den Erzherzog-Reichsverweser fast günstiger wie Se. Majestät den König ‒“ Das Gespräch wurde mir zu ernsthaft: „Verzeihen Sie mein Herr ‒ Sie irren sich; der Luftschiffer Coxwell, der bei der Ankunft des Reichsverwesers über Köln emporstieg und der daher den ganzen Empfang aus der Vogelperspektive, oder so zu sagen von einem höhern Standpunkt aus betrachtete, hat mir versichert, daß die Feier viel zu wünschen übrig gelassen habe; die Sonne habe nicht einmal geschienen, es sei das häßlichste Regenwetter gewesen ‒“ der Oesterreicher sah mich verwundert an. „Aber jedenfalls“ ‒ fuhr ich fort ‒ „haben wir uns sehr über den Reichsverweser gefreut; wir glaubten eine Geissel Gottes zu bekommen und wir fanden einen alten freundlichen Mann, der im schäbigen Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog: ein trauliches Mährchen aus alter Zeit ‒ aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen?“</p> <p>Der Oesterreicher sah auf seine Großfolio-Liste: „Den italienischen Salat haben wir genossen.“ Allen Irrthümern vorzubeugen zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. „Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?“ Der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. „Den Salat ‒“ begann er aufs Neue, „und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsen Rücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inckermann ‒ es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?“</p> <p>„Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln.“ „Soll mich wundern,“ versetzte der wißbegierige Mann, „dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: „Preiset die Reben?“</p> <p>„Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln.“ „Was Sie sagen!“ rief der Oesterreicher und leckte die Finger. „Dann haben wir gefülltes Geflügel und Wildpasteten: darüber kann kein Zweifel sein; beides zwei auserlesene Sachen. Aber schließlich wieder: Bekränzt mit Laub ‒ was ist das?“ Ich schnitt ein Gesicht wie ein todtes Kameel. „Bekränzt mit Laub ist ein wahres National-Fressen. Die Studenten lieben es vor allen Dingen; bei jedem Kommers wird es aufgetischt und mit Bier angefeuchtet hinuntergeschluckt; außerdem findet man es im Munde aller fröhlichen Zecher; Harfenmädchen goutiren es ebenfalls. Wenn ich mich nicht sehr irre, so erfand es der alte Asmus, als er eines Abends mit der Frau vor der Hausthüre saß und die Sterne beschaute. Es scheint, der Central-Dombauverein hat dieses Gericht direkt durch den Wansbecker Boten kommen lassen.“ „Das ist sehr artig!“ meinte der Oesterreicher. Da überließ ich ihn den süßen Speisen, dem Nachtisch, der Weinkarte und für die Zukunft der Paulskirche.</p> <p>Von meinem Nachbar zur Rechten wandte ich mich zu meinem Tischgenossen vis-á-vis, der sich durch seinen rein uckermärkischen Accent bereits als ein Stock-Preuße und durch verschiedene erhabene Festbemerkungen als ein Mann von ungewöhnlicher Bildung beurkundet hatte. Er war wiederum ein Nationalversammelter. Ich machte sofort die Honneurs und bot ihm das Salz meines Geistes und den Senf meiner Konversation an. Er behauptete aber, Rheinsalm schmecke besser mit Oel und Essig. „Sie essen selten einen Salm in Berlin?“ fragte ich ihn. „Selten!“ ‒ erwiederte er lakonisch, „aber wir essen viel Teltower Rüben ‒“ Es wurde mir traurig zu Muthe. Ich sah schon bei den ersten</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0404/0002]
[Deutschland] Baumstark spricht in einer sehr langen Rede über diesen Gegenstand und motivirt folgenden Antrag: „Daß der Antrag der Kommission auf Einsetzung gemischter Kreiskommissionen den Ministerien des Handels der Gewerbe und des Ackerbaues zur näheren Erwägung, resp. Ausführung in denjenigen Kreisen, in welchen sich das Bedürfniß zeigt, überwiesen werde.“ Uhlich will, daß etwas für die arbeitenden Dorfbewohner, die keinen Grundbesitz haben, geschähe, da dieselben bei den Gemeinheitstheilungen unberücksichtigt geblieben. Mätze trägt darauf an, daß Schiedskommissionen gebildet werden sollen, um die bei den Ablösungen und Gemeinheitstheilungen, sowie bei den Parzellirungen vorgekommenen Ungerechtigkeiten zu untersuchen und auszugleichen suchen.
Reichenbach erklärt sich gegen die Einsetzung von Kommissionen, da, wie der Minister selbst neulich sagte, von Kommissionen niemals etwas Ersprießliches erlangt wird. Der Grund der großen Noth der arbeitenden Klassen, besonders in Oberschlesien und Preußen liegt tiefer. Es sind die Robote und andere Lasten wodurch sie verhungern. Was nützt wenn Kommissionen niedergesetzt werden, da die Arbeiter eben durch die Robote gezwungen sind für einen Lohn zu arbeiten, von dem sie nicht leben können. So lange wir nicht dem Beispiele Oestreichs folgen, diese drückenden Lasten mit einem Schlage aufzuheben, und wenn auch mancher Gutsbesitzer dabei von seinem Vermögen verlieren sollte, werden wir nie die Noth dieser Bevölkerung genügend lindern können.
Minister Milde (vulgo Baumwoll-Milde): Das verehrte Mitglied aus Schlesien weiß es sehr wohl, daß Niemand an den Roboten verhungert ist, es war der Typhus, der die Bevölkerung in Oberschlesien hinraffte. (Also nicht der Hunger hat den Typhus, sondern der Typhus hat den Hunger hervorgebracht!!) Auch meine Ansicht ist es, daß etwas für die unterdrückte arbeitende Bevölkerung geschehen müsse, sie wird sowohl von Fabrikanten als von Gutsbesitzern auf alle mögliche Weise geplagt. Auch ich halte die Befreiung des Grundeigenthums von den Feudallasten für das zweckmäßigste soziale Mittel.
Reichenbach (eine thatsächliche Berichtigung): Wenn ich sagte: die Leute sind an den Roboten verhungert, so weiß ich wohl, daß Niemand an den Roboten selbst verhungern kann, aber in Folge des geringen Lohns, den er für dieselben erhält, welcher nicht hinreicht, um sich mit Brod davon zu sättigen.
Schramm stellt hierauf das Amendement: der Antrag der Petitions-Kommission solle von der Fach-Kommission für Handel und Gewerbe weiter regulirt werden und zwar mit Rücksicht auf den dieser Fach-Kommission überwiesenen, von ihm eingebrachten Antrag betreffend: die Verhältnisse der Arbeiter und Arbeitgeber.
Gedicke (aus Pommern) bemerkt, wie in seiner Gegend ein Tagelohn von 2 1/2-4 Sgr. ohne Essen gezahlt würde. Er will die Einsetzung eines allgemeinen Tagelohns von wenigstens 6 Sgr. Auch wegen Abhülfe eines anderen großen Uebelstandes will er eine Untersuchung eingeleitet sehen, daß nämlich die Gutsbesitzer, wenn sie die Kräfte eines Tagelöhners 20-30 Jahre benutzt haben, und derselbe arbeitsunfähig wird, ihn nicht ohne Weiteres fortschicken können.
Stupp bemerkt, daß er überzeugt sei, von der Noth in einem Theile des Staats, daß aber ein solcher Mißstand zwischen dem Gutsherrn und dem Arbeiter im Rheinlande nicht existire Dort gibts nur ein Vertrags- aber kein Abhängigkeitsverhältniß. Er ist entschieden gegen die von der Kommission vorgeschlagenen Kommissionen im Rheinlande, sie würden die Arbeiter, die jetzt mit ihrer Stellung zufrieden sind, nur aufhetzen, und sie an eine Noth glauben machen, die in Wahrheit nicht da ist.
D'Ester: Ich kann dem von einem früheren Redner ausgesprochenen Grundsatz nicht beistimmen, daß die Gutsbesitzer von den Arbeitern abhängig wären, indem letztere die ersteren jetzt zu manchen Nachgiebigkeiten gezwungen hätten. Die Rheinlande haben allerdings den großen Vorzug, daß es dort nicht möglich ist unter 6 Sgr. einen Tagelöhner zu bekommen; dies verdanken wir aber der Aufhebung der alten Feudalrechte und Roboten, die im Rheinlande mit einem Schlage fielen durch die französische Revolution. Die sociale Frage ist allerdings wichtiger als alle Verfassungsfragen, aber auf dem Wege einer gemischten Kommission, die aus Gutsbesitzern, Pächtern, Fabrikanten, Bauern, Geistlichen und Schullehrern zusammengesetzt ist, wird schon vermöge ihrer unnatürlichen klassenartigen Zusammensetzung nichts erreicht werden. Wozu auch eine solche Kommission? Geben Sie eine freisinnige Gemeindeverfassung, so ist die Gemeindebehörde die natürlichste Kommission zur Berathung über die Noth der arbeitenden Klassen, und sie wird suchen die Nothstände nach den örtlichen Verhältnissen zu lösen.
Es sprachen noch viele Redner, viele der Herren Abgeordneten aus dem Bauernstande lassen zum ersten Male ihr Rednertalent glänzen. Auch die Minister Milde und Gierke mischen sich oft in die Debatte. Als es zur Abstimmung kommt, werden alle gestellten Amendements verworfen und der von der Kommission befürwortete Antrag Baumstark's auf gemischte Kreis-Kommissionen mit 155 gegen 140 Stimmen angenommen.
15 Berlin, 16. August. Unter den Linden wird es mit jedem Tage, oder vielmehr mit jedem Abend stiller und stiller; der souveraine Lindenklub, schon vorgestern auf einen jammervollen Ueberrest geschmolzen, war gestern Abend gar nicht vorhanden.
Der Beschluß der 180 gegen 179 unserer Vereinbarer über das Ausscheiden reaktionärer Offiziere aus dem Dienst, hat beispiellose Erbitterung unter denselben hervorgerufen. Die Vossische Zeitung ist nicht bloß in den Eingesandts, sondern auch in dem Redaktionstheil voll der gehässigsten Angriffe gegen die Versammlung; sie ruft ihnen täglich in die Ohren: Ihr seid nicht competent zu solchen Beschlüssen, ihr seid nur dazu da, um eine Verfassung zu vereinbaren.
Ueberhaupt lohnt es sich wohl der Mühe, die „gute“ Presse manchmal zu durchmustern. Die „Neue Preußische Zeitung“ mit ihrem Landwehrkreuz und dem Symbol: Mit Gott für König und Vaterland, wird nicht ohne Geschick redigirt. Die modernen Konstitutionsschöpfungen, die man auch bei uns einführen will, befeindet sie entschieden, sie sagt mit Kaiser Nikolaus, sie könne wohl eine absolute Monarchie oder eine Republik, aber nimmer eine konstitutionelle Verfassung begreifen. Gegen Hansemann und Consorten speit sie Feuer und Flammen, nicht minder gegen die Rechte im Frankfurter Parlament; bei der Linken findet sie noch Consequenz und Entschiedenheit, und belobt sie deshalb auf's Höchste. Der Reichsverweser ist ihr ein Dorn im Auge; in einem Artikel aus Naumberg, wo am 6. August eine Bürgerwehrparade stattfand, sagt sie ganz ernsthaft: „Ob in dem Akte der einem fremden Fürsten geleisteten Huldigung das Verbrechen des Landesverraths und der Versuch zum Hochverrath enthalten sei, wollen wir hier nicht untersuchen.“
Das 18. Infanterie-Regiment, welches seit 28 Jahren in Posen stand, hat nun dies Quartier verlassen müssen, um nach Preußen zu marschiren, und unter anderen Graudenz und Thorn zu besetzen; der Major Breetz erläßt in der Posener Zeitung eine Danksagung an die Behörde und Einwohner Posens, worin er denselben für das „herzlichste Einverständniß“, das zwischen ihnen und den Truppen fortwährend geherrscht, seinen Dank abstattet. Bekanntlich besteht dies Regiment zum Theil aus Polen; zwischen beiden Nationalitäten waren in der letzten Zeit häufige Reibungen ausgebrochen, und da man, falls erneute Unruhen ausbrachen, zu den Polen nicht eben großes Vertrauen hatte, so glaubte man am besten zu thun, wenn man das ganze Regiment versetzte. Zu den Zeiten der Insurrektion zwang man ohne weiteres polnische Soldaten, in preußischen Uniformen, gegen ihre Brüder zu kämpfen.
In Polen alles still und finster; von Zeit zu Zeit eine Confiskation, das ist alles, was man von dort hört. So ist erst neulich auf das sämmtliche bewegliche und unbewegliche Vermögen des Geistlichen Milanowski aus dem Gouvernement Augustowo und seiner Wirthin Bujniewiczewa, welche beide am 16. April über die Gränze geflohen waren, der Sequester gelegt worden.
Wie streng auch die polnischen Gränzen nach allen Seiten hin abgesperrt sind, so hat doch keine Gränzsperre verhindern können, daß ein sehr unangenehmer Gast das Königreich Polen betreten hat, nämlich die Cholera. Dieselbe ist, wie der Generallieutenant Fürst Gorczakow anzeigt, in der Stadt Krasnymstawa im Gouvernement Lublin am 6. August ausgebrochen und hat bereits 7 Einwohner und 3 Soldaten befallen.
103 Berlin, 16. August. Der Finanzminister hat die Motive zu dem, die Aufhebung der Grundsteuer-Befreiung betreffenden Gesetz-Entwurfe dem Druck übergeben. In den Motiven und deren Anlagen wird nachgewiesen, daß es in den östlichen Provinzen nicht weniger als 120 verschiedene, 16 Hauptsteuersystemen angehörige Arten von Grundsteuern giebt, welche nach äußerst abweichenden Grundsätzen veranlagt und in weit auseinanderliegenden Zeiten entstanden sind. Nur in den beiden westlichen Provinzen ist der Ertrag des Grund und Bodens durchgängig nach denselben Prinzipien ermittelt und mit dem gleichen Prozentsatz zur Grundsteuer veranlagt. ‒ Die Mehreinnahme, welche Herr Hansemann aus dieser Maßregel für den Staat erwartet, nimmt er auf circa 1/2 Million an.
Die Central-Abtheilung zur Berathung des Gesetzes über den Zeitungs- und Gesuchsstempel hat heute ihren Bericht vertheilen lassen. Der Referent Abgeordneter D'Ester sagt darin unter Anderem:
Es ist keine Frage, daß der Zeitungsstempel eben so sehr die Presse beeinträchtigt, wie die Kautionen, ja noch in einem erhöhten Maaße. Diese Steuer ist schon grundsätzlich betrachtet eine Verbrauchssteuer auf die geistige Konsumtion und trägt daher den längst empfundenen Nachtheil aller Verbrauchssteuern an sich. Die großen, längst bestehenden Tagesblätter mit großer Auflage leiden freilich am wenigsten darunter, für sie ist die Abgabe keine fühlbare; die neu entstehenden Tagesblätter dagegen, welche ohnehin schon mit einem großen Kapital von mindestens 15,000 bis 20,000 Thaler ausgerüstet sein müssen, um die Konkurrenz der schon bestehenden aushalten zu können, werden durch die Stempelabgabe in ihrem Fortkommen so beengt, daß die allermeisten zu Grunde gehen müssen und nur sehr wenigen unter ganz glücklichen Verhältnissen wird es möglich, ihr Fortbestehen zu sichern.
Die Central-Abtheilung konnte es sich nicht verhehlen, daß im Augenblicke darauf Rücksicht zu nehmen ist, daß in den Einnahmen des Staats kein Ausfall entstehe, aber in Betracht der geringen Summe, (circa 80,000 Thlr. jährlich) welche durch den Zeitungsstempel einkommt, glaubt sie den großen Grundsatz der Preßfreiheit nicht opfern und unter das drückende Joch einer Finanzmaßregel beugen zu müssen.
Preußen hat den Umschwung seines Staatslebens dadurch gekrönt, daß es die Presse weder durch Konzessionen noch Kautionen beschränkte, es gilt nun die letzte Hand an das Werk zu legen, das letzte Hemmniß der Preßfreiheit, das ihr noch von Seiten des Staats geboten wird, zu entfernen. Preußen muß auch hier mit dem guten Beispiele vorangehen.
Die Central-Abtheilung schlägt nun folgendes Gesetz vor:
Artikel 1. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab wird der Stempel für die innerhalb des Preußischen Staats erscheinenden Zeitungen aufgehoben.
Artikel 2. Für die außerhalb des Preußischen Staates erscheinenden politischen Zeitungen bleibt der nach dem Tarife zum Stempelsteuergesetz vom 7. März 1822 Einen Thaler Zehn Silbergroschen betragende Stempel nur in so weit bestehen, als die Zeitungen in Staaten erscheinen, welche eine Stempel-Abgabe von Preußischen Zeitungen erheben.
Berlin, 16. August. Ueber der öffentlichen Gerichtsverhandlung, betreffend die Berechtigung unseres Volks zu Versammlungen unter freiem Himmel, scheint ein eigenthümlicher Unstern zu schweben. Nachdem die Verhandlung schon am 12. d. M. hatte aufgeschoben werden müssen, weil die vorgeladenen Zeugen nicht erschienen waren, waren auch heut am 15. d. M. von den vier Angeklagten die Herrn Bauer, Löwinsohn und Schramm gar nicht erschienen; der vierte, Herr Eichler, war zwar gekommen, verweigerte aber jede Auslassung, weil das Polizei-Präsidium zu der vorliegenden Anklage gar nicht befugt erscheine. Als Polizeirichter fungirte Hr. Kriminalrath Friedrich, als Polizei-Anwalt Hr. Assessor Witte. Die Anklage dehnte sich zunächst um eine Versammlung, welche am 31. v. M. ohne Erlaubniß des Polizei-Präsidenten im Thiergarten abgehalten worden war. Drei Zeugen wurden vernommen: der Schneidermeister Kirchmann, Agent Schulz und der Graveur Straßburger. Alle drei erklärten, es wäre wohl im Thiergarten geredet worden, sie wüßten aber nicht, wer, und namentlich nicht, ob einer der Angeklagten gesprochen hätte. Als es zur Vereidung kommen sollte, leistete zwar der Zeuge Kirchmann den Eid, die Zeugen Schulz und Straßburger verweigerten aber denselben aufs Entschiedenste. Schulz gab als Grund an, daß er in politischen Untersuchungen keinen Eid leiste; Straßburger erklärte, er sei zwar von Geburt ein Jude, glaube aber nicht an Moses und die Propheten, sondern nur an Gott, ohne einer bestimmten Religions-Sekte anzugehören; er könne also den Eid weder nach jüdischem noch christlichem Ritus leisten. Alle Ermahnungen des Gerichts waren vergeblich. Da die anderen Zeugen gar nicht erschienen waren, so blieb unter diesen Umständen nichts übrig, als die Verhandlung aufzuheben und einen neuen Termin anzuberaumen.
(V. Z.) Frankfurt. Die Unterzeichneten haben gegen den Antrag, dem Präsidenten der Nationalversammlung zweitausend Gulden monatlich zu bewilligen, gestimmt, weil sie möglichste Sparsamkeit im Staatshaushalte wollen, und diese Bewilligung nach ihrer Ansicht ein gefährliches Beispiel für andere Beamtenbesoldungen im Reiche und in den Einzelstaaten abgeben wird. Sie thun dies hiermit ihren Wählern kund.
Schmidt aus Sachsen. Hensel I. Hensel II. Fehrenbach. Boczek aus Mähren. L. Förster. Wiesner. Pattay aus Steyermark. Christmann. W. Sachs. Fetzer. Brunck. Schmidt aus Schlesien. Rheinwald aus Stuttgart. Vogt aus Gießen. Reinhard aus Mecklenburg. Meyer aus Liegnitz. Hentges aus Heilbronn. Berger aus Wien. Heuber aus Freiberg. Hagen aus Heidelberg. Brentano. Nauwerk aus Berlin. Dewes aus Losheim. Junghanns. L. Bogen. Reinstein aus Naumburg. Kuenzer aus Konstanz. Rödinger aus Stuttgart. Mandrella. Minkus. Schmitt aus Kaiserslautern. Schüler aus Jena. G. Gulden. Fr. Wigard. Rob. Blum. Schlöffel. G. F. Kolb. Dietzsch aus Saarbrücken. Itzstein. Tafel aus Zweibrücken. v. Trützschler. Reichard aus Speier. Günther aus Leipzig. Dietsch aus Annaberg. C. Spatz aus Frankenthal. Dr. Mohr. Hoffbauer aus Nordhausen. Scharre aus Sachsen. Roßmäßler aus Tharand. Simon aus Trier. Martiny.
(Reichstagszeitung.)
* Kiel, 14. Aug. Die große Majorität der Mitglieder zur konstituirenden Versammlung befindet sich bereits hier. Es steht zu erwarten, daß sie bald nach Eröffnung sich in Bezug auf die Waffenstillstands- und Friedensbedingungen in dem nämlichen Sinne aussprechen wird, wie dies die aufgelösten Stände gethan.
* Kiel, 15. Aug. Die konstituirende Versammlung ist durch den Regierungspräsidenten Beseler heute eröffnet worden. Fünf von der Regierung ernannte Männer (alle zu Deputirten gewählt), haben einen Verfassungsentwurf ausgearbeitet, der der Versammlung vorgelegt wird, aber keineswegs den Charakter eines offiziellen Regierungsentwurfs hat. Zum Präsidenten wurde erwählt Adv. Borgum mit 84 Stimmen von 102, zum Vizepräsidenten Olshausen. Hr. Bremer ist Regierungskommissair.
61 Wien, 14. August. Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiser die Reichstagsdeputation nach Innsbruck mit der Frage empfangen: Sind die Studenten noch immer beisammen? Die Zerschmetterung Italiens und die Rückkehr des Hofes hat, das fühlt man schon, auf einmal auch das ganze Schwarzgelbthum wieder hierher gezaubert. Im Garten von Schönbrunn wimmelte es gestern von heimgekehrten, nur französisch redenden Kavalieren und statt des Volkes trieb sich der Unflath der Kamarilla darin umher. Mir wurde Angst und bange, denn der Refrain: „Sind die Studenten noch beisammen?“ lauerte verrätherisch auf den Lippen all dieser wieder herbeigeströmten Eulen. In der Stadt kriechen heute auch schon alle Schacherjuden und Schacherchristen wieder hervor und wie sie während der kaiser- und hoflosen Zeit, während der Ungewißheit des italienischen Kriegs, aus Furcht geschwiegen, so sangen sie nun im Sonnenschein des Hofs aus ihrem Sumpfe heraus um so stärker wieder zu quaken an: „Sind die Studenten noch immer beisammen?“
Die Listen, welche zur Auflösung der akademischen Legion auffordern und von den Spießbürgern kolportirt werden, sollen daher schon viele Unterschriften zählen. Gelingt der Schlag wider die Legion, und Sie wissen ja, daß dem Juden heutzutage Alles gelingt, was der Aristokratie fehlschlägt, so ist es um die Freiheit Oestreichs geschehen, denn sie hat dann kein mit eiserner Intelligenz bewaffnetes Haupt mehr.
Ich vergaß gestern zu bemerken, daß die Erzherzogin Sophie, als sie in den von Menschen überfüllten Empfangsaal trat, ganz stumm empfangen wurde und so eilig sie konnte, mit niedergeschlagenem Blick durch die sie angaffende Versammlung hindurch in die anstoßenden Räume verschwand. Der Kaiser sagte zu den Abgeordneten: „Er habe in einem Irrthum gelebt, nun aber eine andere Ueberzeugung von seinem Volke bekommen; darum wolle er jetzt für Deutschland, für Oestreich leben, er wolle das Vertrauen seines ganzen Volkes zu gewinnen suchen.“ Die gestrige ganz unkonstitutionelle Proklamation, die heute in den Straßen feil geboten wird, können Sie als den ersten Probeschuß der wieder angekommenen Ritter betrachten. Dennoch, glaube ich, wird [Fortsetzung?]
Der Speisezettel heißt aber treu kopirt wie folgt:
Festmahl der Dombau-Vereinsgenossen auf dem Saale Gürzenich, bei Gelegenheit der 6. Säkular-Feier der Domgrundsteinlegung. 15. August 1848.
Italiänischer Salade.
Rhein-Salm.
Westerwalder Ochsen-Rücken.
Festlied von Inckermann.
Westphälischer Schinken mit Saladbohnen.
Preiset die Reben etc.
Gefülltes Geflügel.
Wildpasteten.
Bekränzt mit Laub etc.
Süsse Speise. Nachtisch.
Zeltinger 10 Sgr. Moselblümchen 20 Sgr. Scharzhofberger 40 Sgr. Liebfrauenmilch 25 Sgr. Ahrbleichart 10 Sgr. Bordeaux 25 Sgr. Champagner Giessler-Mumm oder Loisson 2 Thaler.
Das Ganze ist umringt von Arabesken und alegorischen Figuren: ein Küser, ein unentzifferbares Wesen, ein Kerl mit einem höchst christlich-germanischen Gesichte mit dem Reichsadler und viertens ein ditto mit dem preußischen Adler.
Ich kann es mir nicht versagen, noch die Bemerkung hinzuzufügen, daß die Kölnische Zeitung in ihrem sonst so reichhaltigen und schön stylisirten Berichte über die Festlichkeiten, dieses Dokument nicht mit aufgeführt hat. Die Gründe zu dieser Weglassung habe ich beim besten Willen nicht ermitteln können, so viel ich aber höre soll keine böswillige Absicht dabei zum Grunde gelegen haben, was natürlich auch nicht anders zu erwarten war.
Nachdem ich den Speisezettel auf's sorgfältigste studirt und meinem Salm ‒ dem Fisch, nicht dem Fürsten Salm ‒ mit Messer und Gabel angekündigt hatte, daß seine letzte Stunde gekommen sei, schaute ich mich zum ersten Male nach meinen Nachbarn um. Lauter fremde Gesichter, alle in ihre Atzung vertieft. Es ist traurig, wenn man unter 1200 Menschen sitzt und sich mit Niemanden unterhalten soll. Man kommt sich wie ein Zellengefangener vor. Ich schüttete daher meinem Nebenmanne ein halbes Glas Champagner über den Arm um mich dann bei ihm auf's unterthänigste zu entschuldigen und auf diese Weise die Konversation zu beginnen.
Der gute Mann schien Lebensart zu haben, denn er ging in die Falle und theilte mir sofort mit, daß er ein Oesterreicher sei und der Frankfurter National-Versammlung angehöre. „Ich bin ganz entzückt darüber“ ‒ bemerkte er ‒ „daß Sie unsern Erzherzog so freundlich empfangen haben. Das hat mir in der Seele wohl gethan. Ich werde die Artigkeiten der Kölner nicht genug zu loben wissen. Einen solchen Enthusiasmus und ein solches Hurrahrufen habe ich selten gehört ‒ man empfing den Erzherzog-Reichsverweser fast günstiger wie Se. Majestät den König ‒“ Das Gespräch wurde mir zu ernsthaft: „Verzeihen Sie mein Herr ‒ Sie irren sich; der Luftschiffer Coxwell, der bei der Ankunft des Reichsverwesers über Köln emporstieg und der daher den ganzen Empfang aus der Vogelperspektive, oder so zu sagen von einem höhern Standpunkt aus betrachtete, hat mir versichert, daß die Feier viel zu wünschen übrig gelassen habe; die Sonne habe nicht einmal geschienen, es sei das häßlichste Regenwetter gewesen ‒“ der Oesterreicher sah mich verwundert an. „Aber jedenfalls“ ‒ fuhr ich fort ‒ „haben wir uns sehr über den Reichsverweser gefreut; wir glaubten eine Geissel Gottes zu bekommen und wir fanden einen alten freundlichen Mann, der im schäbigen Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog: ein trauliches Mährchen aus alter Zeit ‒ aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen?“
Der Oesterreicher sah auf seine Großfolio-Liste: „Den italienischen Salat haben wir genossen.“ Allen Irrthümern vorzubeugen zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. „Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?“ Der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. „Den Salat ‒“ begann er aufs Neue, „und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsen Rücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inckermann ‒ es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?“
„Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln.“ „Soll mich wundern,“ versetzte der wißbegierige Mann, „dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: „Preiset die Reben?“
„Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln.“ „Was Sie sagen!“ rief der Oesterreicher und leckte die Finger. „Dann haben wir gefülltes Geflügel und Wildpasteten: darüber kann kein Zweifel sein; beides zwei auserlesene Sachen. Aber schließlich wieder: Bekränzt mit Laub ‒ was ist das?“ Ich schnitt ein Gesicht wie ein todtes Kameel. „Bekränzt mit Laub ist ein wahres National-Fressen. Die Studenten lieben es vor allen Dingen; bei jedem Kommers wird es aufgetischt und mit Bier angefeuchtet hinuntergeschluckt; außerdem findet man es im Munde aller fröhlichen Zecher; Harfenmädchen goutiren es ebenfalls. Wenn ich mich nicht sehr irre, so erfand es der alte Asmus, als er eines Abends mit der Frau vor der Hausthüre saß und die Sterne beschaute. Es scheint, der Central-Dombauverein hat dieses Gericht direkt durch den Wansbecker Boten kommen lassen.“ „Das ist sehr artig!“ meinte der Oesterreicher. Da überließ ich ihn den süßen Speisen, dem Nachtisch, der Weinkarte und für die Zukunft der Paulskirche.
Von meinem Nachbar zur Rechten wandte ich mich zu meinem Tischgenossen vis-á-vis, der sich durch seinen rein uckermärkischen Accent bereits als ein Stock-Preuße und durch verschiedene erhabene Festbemerkungen als ein Mann von ungewöhnlicher Bildung beurkundet hatte. Er war wiederum ein Nationalversammelter. Ich machte sofort die Honneurs und bot ihm das Salz meines Geistes und den Senf meiner Konversation an. Er behauptete aber, Rheinsalm schmecke besser mit Oel und Essig. „Sie essen selten einen Salm in Berlin?“ fragte ich ihn. „Selten!“ ‒ erwiederte er lakonisch, „aber wir essen viel Teltower Rüben ‒“ Es wurde mir traurig zu Muthe. Ich sah schon bei den ersten
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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