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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 63. Köln, 2. August 1848.

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nicht sein Appetit. Als ich ihn in seinem Hötel nach dem Essen abholte. Da lagen auf seinem Teller sieben Häringsschwänze. Ich esse nichts anderes mehr als Häringe, bemerkte er, von wegen meines Duftes nach Franzosenblut. Ich empfehle dies allen Wohlgesinnten.

Hier trägt das Manuscript des ehrenwerthen Tagebuchschreibers einen großen Tintenklecks.

Gleich darunter sind nur noch die Worte gekitzelt: Literat Warze stürzt athemlos in's Zimmer - es muß ein neues Malheur in der Welt los sein.--

Pinto gegen Pinto

Wir haben neulich auf die Geisterverwandtschaft zwischen dem ersten Börsenritter des 18. Jahrhunderts, und dem letzten Zwangsanleiher des 19. Jahrhunderts, zwischen dem Juden Pinto und dem Protestanten Hansemann hingewiesen. Die Familie Pinto scheint uber diese Zusammenstellung entrüstet zu sein. Der Graf Pinto (on voit, les Pinto font leur chemin) erklärt in der Vossischen Zeitung: "Ich behaupte den Grund der drohenden Stellung der sozialen Frage, sowie ein gefahrloses Mittel entdeckt zu haben, dieselben zu lösen. In meiner Broschüre: Schach dem Minister Hansemann, habe ich mit wenigen Worten meine Ansicht entwickelt." Herr Pinto fordert nun Hansemann-Pinto zu einer Debatte auf den 30. Juli, auf. Wir erwarten Großes von diesem rozeß: "Pinto gegen Pinto"

[Deutschland]

[Fortsetzung] sten Art vorkommen. Bekanntlich sind sie in vier, an den Hüten mit A. B. C. D. bezeichneten Kompagnien, jede zu 500 Mann eingetheilt. Ein hiesiges Witzblatt gibt nun die Ergänzungen zu jenen Buchstaben; A das seien die Arbeitsscheuen, B die Bummler, C das seien eben Constabler und D. - das hieße so viel, wie dumme Jungens. Harmlose Spaziergänger werde als Herumtreibende, anständige Damen als liederliche Dirnen arretirt. Erst gestern hat der Konstablermajor Kaiser einen neuen Beweis seiner kolossalen Unverschämtheit geliefert. Ein Mitglied des bewaffneten Studentenkorps, von der Rotte Teufel, nach Andern der Rottenführer selbst, war von diesen Schutzengeln, ohne die geringste Veranlassung, verhaftet worden. Vier andere Studenten, die eben von der Wache zurückkehrten, hörten von diesem Vorfall, und da gerade ein Konstablertrupp, den Hauptmann an der Spitze, ihnen begegnete, so fragten sie denselben, ob das wahr wäre. Da man ihnen keine Antwort gab, so erklärten die Studenten, sie würden bis zur nächsten Konstablerwache mitgehen, um sich dort von der Richtigkeit des Faktums zu überzeugen. Kaum waren sie aber eine Strecke weit mitgegangen, als Hr. Kaiser plötzlich ausrief: Verhaftet sie! Es sind Aufwiegler! Sogleich stürzte man auf die Studenten los, beraubte sie ihrer Gewehre, riß ihnen die Hirschfänger von der Koppel und schleppte sie nach der Wache. Erst dort wurden sie entlassen, aber die Waffen wollte man ihnen durchaus nicht wieder zurückgeben.

Das bewaffnete Studentenkorps hat mit Rücksicht auf den allerhöchsten Ausdruck der Unzufriedenheit, seinem hohen Posten entsagt, und wird in Zukunft die Schloßwache nicht mehr beziehen.

Heute Vormittag fand in der Universität eine Studentenversammlung statt, in welcher ein im Namen der Studentenschaft abgefaßtes Plakat an das Volk über die Unterordnung Preußens unter Deutschland verlesen, und nach lebhafter Debatte angenommen wurde. Unter denen, welche am lebhaftesten gegen das Plakat schrieen, befand sich auch ein Stud.Hr. v. Arnim, der aber bei jedem Wort ausgelacht wurde. Morgen soll abermals eine Studentenversammlung stattfinden, und eine Adresse an die Heidelberger Studenten berathen werden.

Auf Befehl des Statthalters vom Königreich Polen, ist auf das sämmtliche Vermögen des Edmund Bosnanski und des Joseph Grabowski, beide aus dem Gouvernement Lublin, Sequester gelegt worden. Dieselben sind angeklagt des Besitzes und der Verbreitung aufrührerischer Schriften, haben aber im Lauf der Untersuchung es vorgezogen, eine schleunige Reife(d. h. Flucht) nach dem Auslande als nach Sibirien anzutreten. - Der General-Lieutenant Freitag, General-Quartiermeister der russischen aktiven Armee, ist in Warschau aus Petersburg angelangt.

103 Berlin, 30. Juli.

Unser Kriegsminister, der Hr. Schreckenstein, befindet sich in der größten Verlegenheit. Die Frage, wessen Befehle er befolgen solle, wenn er verantwortlich sei, hätte ihn bald veranlaßt, seine Stelle niederzulegen; er erschien nicht mehr in der Vereinbarerversammlung und wohnte keiner Ministerberathung mehr bei.

Aus dieser eigenthümlichen Stellung zwischen seinem Könige und Herrn, seinem vorgesetzten Kollegen, dem Reichskriegsminister in Frankfurt und der hohen Vereinbarerversammlung, rettete ihn endlich der Oberstlieutenant v.Griesheim, der ihn bewogen haben soll, sich lediglich für einen "treuen Diener seines Herrn" zu halten, dessen Ordres er parire und dem das Heer gehöre. Da nach den Dedukrionen des Hrn. Griesheim Niemand zweien Herren dienen kann, so läßt sich Hr. Schreckenstein auf keine Interpellationen mehr ein, und die interessanten Vereinbarer beruhigen sich im Bewußtsein ihrer moralischen Größe mit den abweichenden Antworten des Ministers, der hinsichtlich der polnischen Gräuelscenen erklärte, für seine Untergebenen nicht verantwortlich zu sein.

Gestern machten die Hausbeamten mehrerer königl. Gebäude und andere Preußenthümliche eine Demonstration, indem sie schwarz-weiße Fahnen ausstreckten. Das Volk entrüstete sich darüber, um so mehr, als eben diese Leute die waren, welche nach der Revolution die schwarz-roth-goldenen Farben überall aufsteckten. Die versammelten Haufen zogen nach allen Punkten und erzwangen die Zurückziehung der schwarz-weißen Fahnen. Vor mehreren Häusern entstand bei dieser Gelegenheit Tumult, welcher den höchsten Grad vor der Artillerieschule unter den Linden erreichte, wo sich die Hausbeamten lange weigerten, die Fahne einzuziehen. Hier wurden Fenster eingeworfen und der Skandal so lange fortgesetzt, bis die Fahne endlich eingezogen wurde. Obgleich das Volk nun seinen Zweck erreicht hatte, so blieben die Haufen dennoch zusammen und Niemand dachte daran, sich zu entfernen. Viele Hundert Neugieriger hatten sich ebenfalls eingefunden und vergrößerten die Menge. Zuletzt erschien die Bürgerwehr, zersprengte sie und nahm wie gewöhnlich mehrfache Verhaftungen vor. Ein bewaffneter Student, der der Bürgerwehr über ihr willkürliches Benehmen Vorwürfe machte, wurde entwaffnet und mißhandelt. Auch die Constabler fanden sich später noch veranlaßt, Jeden, den sie unter den Linden trafen und der seinen Weg nicht unverzüglich fortsetzen wollte, zu verhaften und nach ihrem Wachlokal zu transportiren.

Der größte Theil der hier stehenden Truppen hat die deutsche Kokarde abgelegt. Wie kömmt es, daß man in der Weigerung Ratzmers, auf das Volk zu schießen, Insubordination und Pflichtvergessenheit sah, und diesen Truppen die Auflehnung gegen die Vorschrift des Reichskriegsministers und des Königs hingehen läßt?

Zum 3. Aug. befürchtet man neue Unruhen, indem der "Preußenverein für konstitutionelles Königthum" und andere gleichgesinnte Vereine beschlossen haben, "den bevorstehenden Geburtstag des hochseligen Königs durch Ausschmückung der Häuser mittelst Fahnen in preußischen Nationalfarben äußerlich zu feiern."

Wegen der Vorfälle am 14. Juni laufen beim Staatsanwalt immer mehr Denunziationen ein, die auch natürlich zu neuen Untersuchungen Anlaß geben. Eine solche wurde vor einigen Tagen gegen den Studenten Friedrich eröffnet, der am Abend des 14. Juni mit der Fahne des demokratischen Klubs nach einer am Ende der Stadt belegenen Straße ging, wo die Bürgerwehr versuchte, ihm die Fahne zu entreißen. Einige junge Leute ließen bei dieser Gelegenheit die Republik leben und deshalb ist gegen den Friedrich eine Anklage wegen Verdachts des Hochverraths erhoben worden. Friedrich hat sich derselben durch die Flucht entzogen und wird heute steckbrieflich verfolgt.

* Berlin, 27. Juli.

Man bewundere die Sanftmuth des Prinzen von Preußen! Die Allg. Oder-Ztg berichtet: Gestern war die Deputation unseres Magistrats und unserer Stadtverordneten in Potsdam. Der Prinz von Preußen empfing dieselben zuerst, vernahm ihren Bericht und äußerte: daß er die Berliner Vorfälle, so weit sie ihn beträfen, vergeben wolle. Eine weitere Aussprache litt die Kürze der Audienz nicht. Wer hat hier zu vergessen und zu vergeben?

Stettin, 28. Juli.

Aus dem mittleren Schweden geht uns die Nachricht zu, daß trotz der Quarantaine die Cholera eingedrungen ist, und daß sie nicht nur in Stockholm wüthet, sondern auch bereits in das Innere gezogen ist, und in Finnland und Aaland sich mit einem äußerst bösartigen Charakter verbreitet. Der schon an und für sich ganz darniederliegende Handel und Verkehr wird durch die überflüssigen Quarantaine-Maßregeln noch mehr gedrückt, das Geld ist theuer und alle Kurse schlecht. Dagegen hofft man auf eine glänzende Ernte.

* Mainz, 24. Juli.

Gestern und heute wurde die Anklage wegen Zerstörung der Taunuseisenbahn im April d. J. vor dem Kreisgericht verhandelt. Es standen 33 Personen vor den Schranken. Der Anklageakt verbreitete sich darüber, daß in der "aufgeregten Zeit des April" eine Reihe von Excessen gegen gemeinnützige Unternehmungen, wie Schleppdampfschiffe, Dampfschiffe u. s. w. vorgekommen, und auch die Taunus-Eisenbahn offen mit Zerstörung bedroht worden sei. Diese vorbereitete Zerstörung habe am 5. und 6. April in "aller Ruhe", unter Mitwirkung einer großen Menschenmenge, worunter auch "Fremde", wirklich stattgefunden. Gegen 71 angeblich dabei betheiligte Personen wurde die Untersuchung eingeleitet; etwa dreißig von ihnen setzte die Rathkammer außer Anklage, die übrigen wurden an das Kreisgericht verwiesen. Die Angeklagten sind meist Fuhrleute und Tagelöhner; ein hiesiger Kaufmann befindet sich darunter, beschuldigt der "Begünstigung des Verbrechens". Nach Abhörung zahlloser Zeugen, wobei sich herausstellte, daß die Angeklagten im Augenblick der Zerstörung "bis zur Bewußtlosigkeit betrunken" gewesen, wurde die Verkündung des Urtheils auf den nächsten Freitag vertagt.

17 Prag, 28. Juli.

Gestern Vormittag fand wieder die erste Studentenversammlung seit dem Bombardement im Clementinum statt. Das erste Mal, daß jene tapfern jungen Leute es wieder wagten, in ihren Mützen zu erscheinen, das erste Mal, daß sie wieder von dem uns so lange und so schmachvoll entrissenen Associationsrechte Gebrauch machen konnten. Der Jurist Zeidler, erklärte den Anwesenden den Zweck der Versammlung, daß sie sich nämlich zu einem Proteste gegen die Abführung der Studenten zum Militär vereinigen wollten, da aber dieses nun durch das gestrige Ministerialdekret, welches einschärft, die Frequentationszeugnisse, als vom Militärdienste exemptirend anzusehen, unnöthig wird, so möge man doch wenigstens die schon abgeführten Studenten als ungesetzlich gezwungen, wieder reklamiren. Es wurden hierauf die drei Herren, welche die Versammlung berufen, beauftragt zu diesem Zwecke sich zum juridischen Studiendirektorate und zum Präsidium zu begeben und das Resultat in der auf Samstag wieder anberaumten Versammlung kund zu machen. Hierauf wurde noch beschlossen, die Studentenmützen mit ihren Abzeichen wieder zu tragen und ein feierliches Requiem für die[Spaltenumbruch] gefallenen Studenten zu begehen. - Die den Bürgern eigenthümlich gehörenden Waffen werden denselben wieder zugestellt, allein an die Reorganisation der Nationalgarde scheint man noch immer nicht denken zu wollen. Die Truppen in den Straßen der Kleinseite werden allmählich entfernt und gestern gingen außer mehren Detachements Artillerie und Train nach Wien, auch ein Bataillon Latour wieder in seine Garnison nach Theresienstadt.

Daß der Graf Thun abberufen und der ehemalige Pilsner Kreishauptmann Graf Rothkirch-Panthen an seine Stelle beordert worden ist, werden Sie bereits durch die Zeitungen erfahren haben. Thun fiel durch die Zwitterhaftigkeit seines Charakters, mit dem er sich jeder Partei und der, die anfing, die stärkere zu werden, am meisten zuwandte. Er spielte dieselbe Rolle, die mit noch einigen Umständen verbunden, das Ministerium Pillersdorf gestürzt hat. Möge er sich in Wien über seine zweideutige Handlungsweise vertheidigen und die kurze, aber inhaltsschwere Laufbahn dieses Mannes der letzte Schatten des gestürzten Prinzips, aber auch zugleich eine Lehre für seinen Nachfolger sein.

Man spricht hier stark davon, daß so wie in Wien auch hier die Polizeidirektion der Stadtgemeinde untergeordnet werden sollte und will sogar behaupten, daß schon ein Erlaß an die Landesstelle gegangen sei. Zugleich muß ich Ihnen noch einen Zug über die so gerühmte Aufführung der k. k. Truppen mittheilen. Der Rector magnificus sah sich während der Pfingstwoche wahrscheinlich auf höhern Befehl genöthigt, zu erklären, daß im Carolinum nichts entwendet worden sei, heute aber erscheint von ihm eine Bekanntmachung, nach welcher ein Archivkasten erbrochen und außer andern Sachen ein höchst werthvoller Gegenstand entwendet worden ist, nämlich das goldene Originalsiegel des Kaiser Karl IV., mit welchem er die aurea bulla am 7. April 1348, die Stiftungsakte der Prager Universität, besiegelt hat.

Obgleich in der Reichstagssitzung vom 25. der Justizminister Bach versichert hat, daß der Prager Prozeß öffentlich und mit Geschworenen geführt werden solle, so haben wir jetzt doch noch nichts Genaueres erfahren und sind nun wirklich begierig, diese so lang verarbeitete Verschwörung endlich einmal am Tageslichte besehen zu können.

* Wien, 26. Juli.

Der Wiener Sicherheitsausschuß der Bürger, Nationalgarden und akademischen Legion hat gestern einstimmig eine Adresse an den konstituirenden Reichstag angenommen, worin er es als seine Pflicht erklärt, noch ferner "mit erhöhter Kraft" sein bisheriges Wirken fortzusetzen. Ueber den Charakter des Ausschusses heißt es in der Adresse: "Die Geschichte bezeichnet ihn als ein Kind der Revolution des ewig denkwürdigen 26. Mai, hervorgegangen aus einer Uebereinkunft zwischen Volk und Ministerium. Damals wurde ihm, wie der Ministerial-Erlaß vom 27. ausdrücklich erklärte, die volle Verantwortung für öffentliche Ordnung und Ruhe, sowie für die Sicherheit der Person und des Eigenthums übertragen und das gesammte Staatseigenthum, so wie jenes des Hofes, alle öffentlichen Anstalten, Sammlungen und Körperschaften in der Residenz unter seinen Schutz gestellt, - er selbst aber als unabhängige Behörde berufen zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit der Stadt, und zur Wahrung der Rechte des Volks anerkannt." Die bisherigen Erfolge beweisen, daß er das vom Volk ihm geschenkte Vertrauen gerechtfertigt hat; "die Last seiner großen Verantwortlichkeit wurde ihm noch von keiner Seite abgenommen, und er ist bis zur Stunde die einzige wahrhaft volksthümliche Behörde." Der Ausschuß hält sich in dieser Stellung verpflichtet, dem Reichstage seine letzten Beschlüsse, in denen er den Kreis seiner Verpflichtungen bezeichnet, mitzutheilen und um dessen Sanktion zu bitten.

Wien, 27. Juli.

Der Kourier, der vom Ministerium nach Innsbruck gesandt wurde, ist bereits hier angelangt. Der Kaiser kömmt nicht zurück! Man sieht daher der Zukunft mit banger Erwartung und Besorgniß entgegen. Das Ministerium, das bereits voraus seine Abdikation angekündigt, für den Fall, daß der Kaiser nicht wiederkehren sollte, wird wahrscheinlich sein Wort auch halten, was die Verlegenheit der Residenz noch mehr vermehren würde.

7 Wien, 27. Juli, 12 3/4 Uhr.

Telegraphische Depesche. Padua, am 25. vom General Susan: Unsere Armee erfocht einen glänzenden Sieg und warf den Feind aus den Verschanzungen. Rivoli, Castel Nuovo, Sommacampagna sind genommen. General Monton, Karl Albert's Adjutant und mehrere Offiziere sind gefangen. 6 Kanonen, eine Fahne und viele Munitionswagen erbeutet. Hauptmann Latour kommt als Kourier.

** Wien, 27. Juli.

Ungeachtet der Ministerpräsident Doblhoff versprach im Laufe dieser Tage darüber Auskunft zu geben, ob und wann der Kaiser nach Wien zurückkehren werde, so ist in dieser Hinsicht doch nichts von ihm bekannt gemacht worden. Vielmehr erheben sich neue Zweifel und selbst hier befindliche Hofbeamte halten die Rückkehr Sr. Majestät für problematisch. - Dagegen wird aus vollkommen glaubwürdiger Quelle versichert, daß der Erzherzog-Reichsverweser bereits im Laufe der nächsten Woche, wahrscheinlich am Montage mit Familie nach Frankfurt abreisen werde. - Der Reichstag befaßt sich noch immer mit der Geschäftsordnung und ist bei jenem Abschnitte angelangt, welcher von der Bildung der Abtheilungen handelt. Die Abgeordneten der verschiedenen Gouvernements sollen sich mittelst Verloosung in 9 Abtheilungen gleichmäßig vertheilen. Ein Amendement des Hrn. Smolka aus Galizien wollte dem Loose die freie Wahl substituirt wissen; damit die Capacitäten sich gleichförmiger vertheilen können. Das Amendement fiel. - Auf eine bereits gestern gestellte Interpellation antwortete der Ministerpräsident dahin daß GrafStadion schon am 26. Mai seine Entlassung als Gouverneur von Galizien eingereicht habe, daß er von Sr. Majestät mit dem Auftrage ein Ministerium zu bilden beehrt gewesen sei; aber diesen Auftrag am 6. Juni abgelehnt habe. Ungeachtet der emsigsten Nachforschung habe sich in den Akten nichts vorgefunden, was derauf hindeute, daß des Grafen Entlassungsgesuch vom Ministerium Pillersdorf erledigt worden sei. Einstweilen habe der kommandirende General v. Hammerstein auch das Civil Guberium in Lemberg übernommen, jedoch seien nur sparsame Berichte von ihm ein gelaufen. - Heute verlas der Kriegsminister eine telegraphische Depesche mit einer Siegesnachricht aus Italien. General Suzan habe das Treffen gewonnen. Rivoli und Eastelnouva seien wieder erobert, 6 Kanonen, 1 Fahne und viel Munition erbeutet.

- Das Großhandlungshaus Arnstein und Eskeles hat einen Bericht aus Verona erhalten wonach Feldm. Radezki am 3. die Stadt verließ; von dem Fort Santo Felice waren die Bewegungen unserer Truppen wahrzunehmen; nach 1 Uhr kam die Botschaft des Sieges. Viele Offiziere in den vordersten Reihen kämpfend, blieben auf dem Platze. Ein zweiter Brief, der diese Angaben bestätigt, meldet daß der Marschall später ausrückte um Somma Campagna anzugreifen, ermuntert durch günstige Ereignisse die bei Rivoli und Mantua Statt gefunden. - Der Abgeordnete Mayer aus Brunn ist zum Staatssekretär im Minist. des Innern ernannt worden. Gegen den Minister der Arbeiten Hrn. Schwarzer ist ein Protest von der Bewohnerschaft von Triest eingelaufen; und man spricht von dessen Abdankung. - Der Oberkommandant der Nationalgarde Pannasch hat seine Stelle niedergelegt. Eine Reibung zwischen dem Sicherheitsausschusse und dem Verwaltungsrathe der Nationalgarde bot dazu die Veranlassung. Pannasch ließ einen Tagesbefehl, betreffend eine morgen abzuhaltende Todtenfeier für die im März Gefallenen, auf[Spaltenumbruch] das Begehren von 50 Kompagnien widerrufen. Der Ausschuß bestand auf einem Widerrufe dieses Widerrufes und der Oberkommandant mußte abdanken.

- Neuestes. Sowohl der ung. Premier Ges. Batthyany, als Jellachich befinden sich hier. Unser Minist. versichert, daß es die Beilegung der kroatisch-ungar. Wirren mit Zuversicht erwarte.

Ungarn.
Pesth, 24. Juli.

Laut gestern angekommener Stafette ist das ganze Lager zu Alibunar gefangen, sammt dem illyrischen Comite. Stanimirowits ist gehangen. - Jellachich soll gegen die Serben ziehen.

(A. O. Z.)
Italien.
*
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nicht sein Appetit. Als ich ihn in seinem Hötel nach dem Essen abholte. Da lagen auf seinem Teller sieben Häringsschwänze. Ich esse nichts anderes mehr als Häringe, bemerkte er, von wegen meines Duftes nach Franzosenblut. Ich empfehle dies allen Wohlgesinnten.

Hier trägt das Manuscript des ehrenwerthen Tagebuchschreibers einen großen Tintenklecks.

Gleich darunter sind nur noch die Worte gekitzelt: Literat Warze stürzt athemlos in's Zimmer ‒ es muß ein neues Malheur in der Welt los sein.‒‒

Pinto gegen Pinto

Wir haben neulich auf die Geisterverwandtschaft zwischen dem ersten Börsenritter des 18. Jahrhunderts, und dem letzten Zwangsanleiher des 19. Jahrhunderts, zwischen dem Juden Pinto und dem Protestanten Hansemann hingewiesen. Die Familie Pinto scheint uber diese Zusammenstellung entrüstet zu sein. Der Graf Pinto (on voit, les Pinto font leur chemin) erklärt in der Vossischen Zeitung: „Ich behaupte den Grund der drohenden Stellung der sozialen Frage, sowie ein gefahrloses Mittel entdeckt zu haben, dieselben zu lösen. In meiner Broschüre: Schach dem Minister Hansemann, habe ich mit wenigen Worten meine Ansicht entwickelt.“ Herr Pinto fordert nun Hansemann-Pinto zu einer Debatte auf den 30. Juli, auf. Wir erwarten Großes von diesem rozeß: „Pinto gegen Pinto

[Deutschland]

[Fortsetzung] sten Art vorkommen. Bekanntlich sind sie in vier, an den Hüten mit A. B. C. D. bezeichneten Kompagnien, jede zu 500 Mann eingetheilt. Ein hiesiges Witzblatt gibt nun die Ergänzungen zu jenen Buchstaben; A das seien die Arbeitsscheuen, B die Bummler, C das seien eben Constabler und D. ‒ das hieße so viel, wie dumme Jungens. Harmlose Spaziergänger werde als Herumtreibende, anständige Damen als liederliche Dirnen arretirt. Erst gestern hat der Konstablermajor Kaiser einen neuen Beweis seiner kolossalen Unverschämtheit geliefert. Ein Mitglied des bewaffneten Studentenkorps, von der Rotte Teufel, nach Andern der Rottenführer selbst, war von diesen Schutzengeln, ohne die geringste Veranlassung, verhaftet worden. Vier andere Studenten, die eben von der Wache zurückkehrten, hörten von diesem Vorfall, und da gerade ein Konstablertrupp, den Hauptmann an der Spitze, ihnen begegnete, so fragten sie denselben, ob das wahr wäre. Da man ihnen keine Antwort gab, so erklärten die Studenten, sie würden bis zur nächsten Konstablerwache mitgehen, um sich dort von der Richtigkeit des Faktums zu überzeugen. Kaum waren sie aber eine Strecke weit mitgegangen, als Hr. Kaiser plötzlich ausrief: Verhaftet sie! Es sind Aufwiegler! Sogleich stürzte man auf die Studenten los, beraubte sie ihrer Gewehre, riß ihnen die Hirschfänger von der Koppel und schleppte sie nach der Wache. Erst dort wurden sie entlassen, aber die Waffen wollte man ihnen durchaus nicht wieder zurückgeben.

Das bewaffnete Studentenkorps hat mit Rücksicht auf den allerhöchsten Ausdruck der Unzufriedenheit, seinem hohen Posten entsagt, und wird in Zukunft die Schloßwache nicht mehr beziehen.

Heute Vormittag fand in der Universität eine Studentenversammlung statt, in welcher ein im Namen der Studentenschaft abgefaßtes Plakat an das Volk über die Unterordnung Preußens unter Deutschland verlesen, und nach lebhafter Debatte angenommen wurde. Unter denen, welche am lebhaftesten gegen das Plakat schrieen, befand sich auch ein Stud.Hr. v. Arnim, der aber bei jedem Wort ausgelacht wurde. Morgen soll abermals eine Studentenversammlung stattfinden, und eine Adresse an die Heidelberger Studenten berathen werden.

Auf Befehl des Statthalters vom Königreich Polen, ist auf das sämmtliche Vermögen des Edmund Bosnanski und des Joseph Grabowski, beide aus dem Gouvernement Lublin, Sequester gelegt worden. Dieselben sind angeklagt des Besitzes und der Verbreitung aufrührerischer Schriften, haben aber im Lauf der Untersuchung es vorgezogen, eine schleunige Reife(d. h. Flucht) nach dem Auslande als nach Sibirien anzutreten. ‒ Der General-Lieutenant Freitag, General-Quartiermeister der russischen aktiven Armee, ist in Warschau aus Petersburg angelangt.

103 Berlin, 30. Juli.

Unser Kriegsminister, der Hr. Schreckenstein, befindet sich in der größten Verlegenheit. Die Frage, wessen Befehle er befolgen solle, wenn er verantwortlich sei, hätte ihn bald veranlaßt, seine Stelle niederzulegen; er erschien nicht mehr in der Vereinbarerversammlung und wohnte keiner Ministerberathung mehr bei.

Aus dieser eigenthümlichen Stellung zwischen seinem Könige und Herrn, seinem vorgesetzten Kollegen, dem Reichskriegsminister in Frankfurt und der hohen Vereinbarerversammlung, rettete ihn endlich der Oberstlieutenant v.Griesheim, der ihn bewogen haben soll, sich lediglich für einen „treuen Diener seines Herrn“ zu halten, dessen Ordres er parire und dem das Heer gehöre. Da nach den Dedukrionen des Hrn. Griesheim Niemand zweien Herren dienen kann, so läßt sich Hr. Schreckenstein auf keine Interpellationen mehr ein, und die interessanten Vereinbarer beruhigen sich im Bewußtsein ihrer moralischen Größe mit den abweichenden Antworten des Ministers, der hinsichtlich der polnischen Gräuelscenen erklärte, für seine Untergebenen nicht verantwortlich zu sein.

Gestern machten die Hausbeamten mehrerer königl. Gebäude und andere Preußenthümliche eine Demonstration, indem sie schwarz-weiße Fahnen ausstreckten. Das Volk entrüstete sich darüber, um so mehr, als eben diese Leute die waren, welche nach der Revolution die schwarz-roth-goldenen Farben überall aufsteckten. Die versammelten Haufen zogen nach allen Punkten und erzwangen die Zurückziehung der schwarz-weißen Fahnen. Vor mehreren Häusern entstand bei dieser Gelegenheit Tumult, welcher den höchsten Grad vor der Artillerieschule unter den Linden erreichte, wo sich die Hausbeamten lange weigerten, die Fahne einzuziehen. Hier wurden Fenster eingeworfen und der Skandal so lange fortgesetzt, bis die Fahne endlich eingezogen wurde. Obgleich das Volk nun seinen Zweck erreicht hatte, so blieben die Haufen dennoch zusammen und Niemand dachte daran, sich zu entfernen. Viele Hundert Neugieriger hatten sich ebenfalls eingefunden und vergrößerten die Menge. Zuletzt erschien die Bürgerwehr, zersprengte sie und nahm wie gewöhnlich mehrfache Verhaftungen vor. Ein bewaffneter Student, der der Bürgerwehr über ihr willkürliches Benehmen Vorwürfe machte, wurde entwaffnet und mißhandelt. Auch die Constabler fanden sich später noch veranlaßt, Jeden, den sie unter den Linden trafen und der seinen Weg nicht unverzüglich fortsetzen wollte, zu verhaften und nach ihrem Wachlokal zu transportiren.

Der größte Theil der hier stehenden Truppen hat die deutsche Kokarde abgelegt. Wie kömmt es, daß man in der Weigerung Ratzmers, auf das Volk zu schießen, Insubordination und Pflichtvergessenheit sah, und diesen Truppen die Auflehnung gegen die Vorschrift des Reichskriegsministers und des Königs hingehen läßt?

Zum 3. Aug. befürchtet man neue Unruhen, indem der „Preußenverein für konstitutionelles Königthum“ und andere gleichgesinnte Vereine beschlossen haben, „den bevorstehenden Geburtstag des hochseligen Königs durch Ausschmückung der Häuser mittelst Fahnen in preußischen Nationalfarben äußerlich zu feiern.“

Wegen der Vorfälle am 14. Juni laufen beim Staatsanwalt immer mehr Denunziationen ein, die auch natürlich zu neuen Untersuchungen Anlaß geben. Eine solche wurde vor einigen Tagen gegen den Studenten Friedrich eröffnet, der am Abend des 14. Juni mit der Fahne des demokratischen Klubs nach einer am Ende der Stadt belegenen Straße ging, wo die Bürgerwehr versuchte, ihm die Fahne zu entreißen. Einige junge Leute ließen bei dieser Gelegenheit die Republik leben und deshalb ist gegen den Friedrich eine Anklage wegen Verdachts des Hochverraths erhoben worden. Friedrich hat sich derselben durch die Flucht entzogen und wird heute steckbrieflich verfolgt.

* Berlin, 27. Juli.

Man bewundere die Sanftmuth des Prinzen von Preußen! Die Allg. Oder-Ztg berichtet: Gestern war die Deputation unseres Magistrats und unserer Stadtverordneten in Potsdam. Der Prinz von Preußen empfing dieselben zuerst, vernahm ihren Bericht und äußerte: daß er die Berliner Vorfälle, so weit sie ihn beträfen, vergeben wolle. Eine weitere Aussprache litt die Kürze der Audienz nicht. Wer hat hier zu vergessen und zu vergeben?

Stettin, 28. Juli.

Aus dem mittleren Schweden geht uns die Nachricht zu, daß trotz der Quarantaine die Cholera eingedrungen ist, und daß sie nicht nur in Stockholm wüthet, sondern auch bereits in das Innere gezogen ist, und in Finnland und Aaland sich mit einem äußerst bösartigen Charakter verbreitet. Der schon an und für sich ganz darniederliegende Handel und Verkehr wird durch die überflüssigen Quarantaine-Maßregeln noch mehr gedrückt, das Geld ist theuer und alle Kurse schlecht. Dagegen hofft man auf eine glänzende Ernte.

* Mainz, 24. Juli.

Gestern und heute wurde die Anklage wegen Zerstörung der Taunuseisenbahn im April d. J. vor dem Kreisgericht verhandelt. Es standen 33 Personen vor den Schranken. Der Anklageakt verbreitete sich darüber, daß in der „aufgeregten Zeit des April“ eine Reihe von Excessen gegen gemeinnützige Unternehmungen, wie Schleppdampfschiffe, Dampfschiffe u. s. w. vorgekommen, und auch die Taunus-Eisenbahn offen mit Zerstörung bedroht worden sei. Diese vorbereitete Zerstörung habe am 5. und 6. April in „aller Ruhe“, unter Mitwirkung einer großen Menschenmenge, worunter auch „Fremde“, wirklich stattgefunden. Gegen 71 angeblich dabei betheiligte Personen wurde die Untersuchung eingeleitet; etwa dreißig von ihnen setzte die Rathkammer außer Anklage, die übrigen wurden an das Kreisgericht verwiesen. Die Angeklagten sind meist Fuhrleute und Tagelöhner; ein hiesiger Kaufmann befindet sich darunter, beschuldigt der „Begünstigung des Verbrechens“. Nach Abhörung zahlloser Zeugen, wobei sich herausstellte, daß die Angeklagten im Augenblick der Zerstörung „bis zur Bewußtlosigkeit betrunken“ gewesen, wurde die Verkündung des Urtheils auf den nächsten Freitag vertagt.

17 Prag, 28. Juli.

Gestern Vormittag fand wieder die erste Studentenversammlung seit dem Bombardement im Clementinum statt. Das erste Mal, daß jene tapfern jungen Leute es wieder wagten, in ihren Mützen zu erscheinen, das erste Mal, daß sie wieder von dem uns so lange und so schmachvoll entrissenen Associationsrechte Gebrauch machen konnten. Der Jurist Zeidler, erklärte den Anwesenden den Zweck der Versammlung, daß sie sich nämlich zu einem Proteste gegen die Abführung der Studenten zum Militär vereinigen wollten, da aber dieses nun durch das gestrige Ministerialdekret, welches einschärft, die Frequentationszeugnisse, als vom Militärdienste exemptirend anzusehen, unnöthig wird, so möge man doch wenigstens die schon abgeführten Studenten als ungesetzlich gezwungen, wieder reklamiren. Es wurden hierauf die drei Herren, welche die Versammlung berufen, beauftragt zu diesem Zwecke sich zum juridischen Studiendirektorate und zum Präsidium zu begeben und das Resultat in der auf Samstag wieder anberaumten Versammlung kund zu machen. Hierauf wurde noch beschlossen, die Studentenmützen mit ihren Abzeichen wieder zu tragen und ein feierliches Requiem für die[Spaltenumbruch] gefallenen Studenten zu begehen. ‒ Die den Bürgern eigenthümlich gehörenden Waffen werden denselben wieder zugestellt, allein an die Reorganisation der Nationalgarde scheint man noch immer nicht denken zu wollen. Die Truppen in den Straßen der Kleinseite werden allmählich entfernt und gestern gingen außer mehren Detachements Artillerie und Train nach Wien, auch ein Bataillon Latour wieder in seine Garnison nach Theresienstadt.

Daß der Graf Thun abberufen und der ehemalige Pilsner Kreishauptmann Graf Rothkirch-Panthen an seine Stelle beordert worden ist, werden Sie bereits durch die Zeitungen erfahren haben. Thun fiel durch die Zwitterhaftigkeit seines Charakters, mit dem er sich jeder Partei und der, die anfing, die stärkere zu werden, am meisten zuwandte. Er spielte dieselbe Rolle, die mit noch einigen Umständen verbunden, das Ministerium Pillersdorf gestürzt hat. Möge er sich in Wien über seine zweideutige Handlungsweise vertheidigen und die kurze, aber inhaltsschwere Laufbahn dieses Mannes der letzte Schatten des gestürzten Prinzips, aber auch zugleich eine Lehre für seinen Nachfolger sein.

Man spricht hier stark davon, daß so wie in Wien auch hier die Polizeidirektion der Stadtgemeinde untergeordnet werden sollte und will sogar behaupten, daß schon ein Erlaß an die Landesstelle gegangen sei. Zugleich muß ich Ihnen noch einen Zug über die so gerühmte Aufführung der k. k. Truppen mittheilen. Der Rector magnificus sah sich während der Pfingstwoche wahrscheinlich auf höhern Befehl genöthigt, zu erklären, daß im Carolinum nichts entwendet worden sei, heute aber erscheint von ihm eine Bekanntmachung, nach welcher ein Archivkasten erbrochen und außer andern Sachen ein höchst werthvoller Gegenstand entwendet worden ist, nämlich das goldene Originalsiegel des Kaiser Karl IV., mit welchem er die aurea bulla am 7. April 1348, die Stiftungsakte der Prager Universität, besiegelt hat.

Obgleich in der Reichstagssitzung vom 25. der Justizminister Bach versichert hat, daß der Prager Prozeß öffentlich und mit Geschworenen geführt werden solle, so haben wir jetzt doch noch nichts Genaueres erfahren und sind nun wirklich begierig, diese so lang verarbeitete Verschwörung endlich einmal am Tageslichte besehen zu können.

* Wien, 26. Juli.

Der Wiener Sicherheitsausschuß der Bürger, Nationalgarden und akademischen Legion hat gestern einstimmig eine Adresse an den konstituirenden Reichstag angenommen, worin er es als seine Pflicht erklärt, noch ferner „mit erhöhter Kraft“ sein bisheriges Wirken fortzusetzen. Ueber den Charakter des Ausschusses heißt es in der Adresse: „Die Geschichte bezeichnet ihn als ein Kind der Revolution des ewig denkwürdigen 26. Mai, hervorgegangen aus einer Uebereinkunft zwischen Volk und Ministerium. Damals wurde ihm, wie der Ministerial-Erlaß vom 27. ausdrücklich erklärte, die volle Verantwortung für öffentliche Ordnung und Ruhe, sowie für die Sicherheit der Person und des Eigenthums übertragen und das gesammte Staatseigenthum, so wie jenes des Hòfes, alle öffentlichen Anstalten, Sammlungen und Körperschaften in der Residenz unter seinen Schutz gestellt, ‒ er selbst aber als unabhängige Behörde berufen zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit der Stadt, und zur Wahrung der Rechte des Volks anerkannt.“ Die bisherigen Erfolge beweisen, daß er das vom Volk ihm geschenkte Vertrauen gerechtfertigt hat; „die Last seiner großen Verantwortlichkeit wurde ihm noch von keiner Seite abgenommen, und er ist bis zur Stunde die einzige wahrhaft volksthümliche Behörde.“ Der Ausschuß hält sich in dieser Stellung verpflichtet, dem Reichstage seine letzten Beschlüsse, in denen er den Kreis seiner Verpflichtungen bezeichnet, mitzutheilen und um dessen Sanktion zu bitten.

Wien, 27. Juli.

Der Kourier, der vom Ministerium nach Innsbruck gesandt wurde, ist bereits hier angelangt. Der Kaiser kömmt nicht zurück! Man sieht daher der Zukunft mit banger Erwartung und Besorgniß entgegen. Das Ministerium, das bereits voraus seine Abdikation angekündigt, für den Fall, daß der Kaiser nicht wiederkehren sollte, wird wahrscheinlich sein Wort auch halten, was die Verlegenheit der Residenz noch mehr vermehren würde.

7 Wien, 27. Juli, 12 3/4 Uhr.

Telegraphische Depesche. Padua, am 25. vom General Susan: Unsere Armee erfocht einen glänzenden Sieg und warf den Feind aus den Verschanzungen. Rivoli, Castel Nuovo, Sommacampagna sind genommen. General Monton, Karl Albert's Adjutant und mehrere Offiziere sind gefangen. 6 Kanonen, eine Fahne und viele Munitionswagen erbeutet. Hauptmann Latour kommt als Kourier.

** Wien, 27. Juli.

Ungeachtet der Ministerpräsident Doblhoff versprach im Laufe dieser Tage darüber Auskunft zu geben, ob und wann der Kaiser nach Wien zurückkehren werde, so ist in dieser Hinsicht doch nichts von ihm bekannt gemacht worden. Vielmehr erheben sich neue Zweifel und selbst hier befindliche Hofbeamte halten die Rückkehr Sr. Majestät für problematisch. ‒ Dagegen wird aus vollkommen glaubwürdiger Quelle versichert, daß der Erzherzog-Reichsverweser bereits im Laufe der nächsten Woche, wahrscheinlich am Montage mit Familie nach Frankfurt abreisen werde. ‒ Der Reichstag befaßt sich noch immer mit der Geschäftsordnung und ist bei jenem Abschnitte angelangt, welcher von der Bildung der Abtheilungen handelt. Die Abgeordneten der verschiedenen Gouvernements sollen sich mittelst Verloosung in 9 Abtheilungen gleichmäßig vertheilen. Ein Amendement des Hrn. Smolka aus Galizien wollte dem Loose die freie Wahl substituirt wissen; damit die Capacitäten sich gleichförmiger vertheilen können. Das Amendement fiel. ‒ Auf eine bereits gestern gestellte Interpellation antwortete der Ministerpräsident dahin daß GrafStadion schon am 26. Mai seine Entlassung als Gouverneur von Galizien eingereicht habe, daß er von Sr. Majestät mit dem Auftrage ein Ministerium zu bilden beehrt gewesen sei; aber diesen Auftrag am 6. Juni abgelehnt habe. Ungeachtet der emsigsten Nachforschung habe sich in den Akten nichts vorgefunden, was derauf hindeute, daß des Grafen Entlassungsgesuch vom Ministerium Pillersdorf erledigt worden sei. Einstweilen habe der kommandirende General v. Hammerstein auch das Civil Guberium in Lemberg übernommen, jedoch seien nur sparsame Berichte von ihm ein gelaufen. ‒ Heute verlas der Kriegsminister eine telegraphische Depesche mit einer Siegesnachricht aus Italien. General Suzan habe das Treffen gewonnen. Rivoli und Eastelnouva seien wieder erobert, 6 Kanonen, 1 Fahne und viel Munition erbeutet.

‒ Das Großhandlungshaus Arnstein und Eskeles hat einen Bericht aus Verona erhalten wonach Feldm. Radezki am 3. die Stadt verließ; von dem Fort Santo Felice waren die Bewegungen unserer Truppen wahrzunehmen; nach 1 Uhr kam die Botschaft des Sieges. Viele Offiziere in den vordersten Reihen kämpfend, blieben auf dem Platze. Ein zweiter Brief, der diese Angaben bestätigt, meldet daß der Marschall später ausrückte um Somma Campagna anzugreifen, ermuntert durch günstige Ereignisse die bei Rivoli und Mantua Statt gefunden. ‒ Der Abgeordnete Mayer aus Brùnn ist zum Staatssekretär im Minist. des Innern ernannt worden. Gegen den Minister der Arbeiten Hrn. Schwarzer ist ein Protest von der Bewohnerschaft von Triest eingelaufen; und man spricht von dessen Abdankung. ‒ Der Oberkommandant der Nationalgarde Pannasch hat seine Stelle niedergelegt. Eine Reibung zwischen dem Sicherheitsausschusse und dem Verwaltungsrathe der Nationalgarde bot dazu die Veranlassung. Pannasch ließ einen Tagesbefehl, betreffend eine morgen abzuhaltende Todtenfeier für die im März Gefallenen, auf[Spaltenumbruch] das Begehren von 50 Kompagnien widerrufen. Der Ausschuß bestand auf einem Widerrufe dieses Widerrufes und der Oberkommandant mußte abdanken.

‒ Neuestes. Sowohl der ung. Premier Ges. Batthyany, als Jellachich befinden sich hier. Unser Minist. versichert, daß es die Beilegung der kroatisch-ungar. Wirren mit Zuversicht erwarte.

Ungarn.
Pesth, 24. Juli.

Laut gestern angekommener Stafette ist das ganze Lager zu Alibunar gefangen, sammt dem illyrischen Comité. Stanimirowits ist gehangen. ‒ Jellachich soll gegen die Serben ziehen.

(A. O. Z.)
Italien.
*
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          <p><pb facs="#f0002" n="0314"/>
nicht sein Appetit. Als ich ihn in       seinem Hötel nach dem Essen abholte. Da lagen auf seinem Teller sieben Häringsschwänze. Ich       esse nichts anderes mehr als Häringe, bemerkte er, von wegen meines Duftes nach Franzosenblut.       Ich empfehle dies allen Wohlgesinnten.</p>
          <p>Hier trägt das Manuscript des ehrenwerthen Tagebuchschreibers einen großen Tintenklecks.</p>
          <p>Gleich darunter sind nur noch die Worte gekitzelt: Literat Warze stürzt athemlos in's Zimmer       &#x2012; es muß ein neues Malheur in der Welt los sein.&#x2012;&#x2012;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar063_004" type="jArticle">
          <head>Pinto gegen Pinto</head>
          <p>Wir haben neulich auf die Geisterverwandtschaft zwischen dem ersten Börsenritter des 18.       Jahrhunderts, und dem letzten Zwangsanleiher des 19. Jahrhunderts, zwischen dem Juden Pinto       und dem Protestanten Hansemann hingewiesen. Die Familie Pinto scheint uber diese       Zusammenstellung entrüstet zu sein. Der <hi rendition="#g">Graf</hi> Pinto (on voit, les Pinto       font leur chemin) erklärt in der Vossischen Zeitung: &#x201E;Ich behaupte den Grund der drohenden       Stellung der <hi rendition="#g">sozialen Frage,</hi> sowie ein gefahrloses Mittel entdeckt zu       haben, dieselben zu lösen. In meiner Broschüre: <hi rendition="#g">Schach dem Minister        Hansemann,</hi> habe ich mit wenigen Worten meine Ansicht entwickelt.&#x201C; Herr Pinto fordert nun       Hansemann-Pinto zu einer Debatte auf den 30. Juli, auf. Wir erwarten Großes von diesem rozeß:        &#x201E;<hi rendition="#g">Pinto gegen Pinto</hi>&#x201C;</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Deutschland]</head>
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          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> sten Art vorkommen. Bekanntlich sind sie in vier,       an den Hüten mit A. B. C. D. bezeichneten Kompagnien, jede zu 500 Mann eingetheilt. Ein       hiesiges Witzblatt gibt nun die Ergänzungen zu jenen Buchstaben; A das seien die       Arbeitsscheuen, B die Bummler, C das seien eben Constabler und D. &#x2012; das hieße so viel, wie       dumme Jungens. Harmlose Spaziergänger werde als Herumtreibende, anständige Damen als       liederliche Dirnen arretirt. Erst gestern hat der Konstablermajor <hi rendition="#g">Kaiser</hi> einen neuen Beweis seiner kolossalen Unverschämtheit geliefert. Ein Mitglied des       bewaffneten Studentenkorps, von der Rotte Teufel, nach Andern der Rottenführer selbst, war von       diesen Schutzengeln, ohne die geringste Veranlassung, verhaftet worden. Vier andere Studenten,       die eben von der Wache zurückkehrten, hörten von diesem Vorfall, und da gerade ein       Konstablertrupp, den Hauptmann an der Spitze, ihnen begegnete, so fragten sie denselben, ob       das wahr wäre. Da man ihnen keine Antwort gab, so erklärten die Studenten, sie würden bis zur       nächsten Konstablerwache mitgehen, um sich dort von der Richtigkeit des Faktums zu überzeugen.       Kaum waren sie aber eine Strecke weit mitgegangen, als Hr. <hi rendition="#g">Kaiser</hi> plötzlich ausrief: Verhaftet sie! Es sind Aufwiegler! Sogleich stürzte man auf die Studenten       los, beraubte sie ihrer Gewehre, riß ihnen die Hirschfänger von der Koppel und schleppte sie       nach der Wache. Erst dort wurden sie entlassen, aber die Waffen wollte man ihnen durchaus       nicht wieder zurückgeben.</p>
          <p>Das bewaffnete Studentenkorps hat mit Rücksicht auf den allerhöchsten Ausdruck der       Unzufriedenheit, seinem hohen Posten entsagt, und wird in Zukunft die Schloßwache nicht mehr       beziehen.</p>
          <p>Heute Vormittag fand in der Universität eine Studentenversammlung statt, in welcher ein im       Namen der Studentenschaft abgefaßtes Plakat an das Volk über die Unterordnung Preußens unter       Deutschland verlesen, und nach lebhafter Debatte angenommen wurde. Unter denen, welche am       lebhaftesten gegen das Plakat schrieen, befand sich auch ein Stud.<hi rendition="#g">Hr. v.        Arnim,</hi> der aber bei jedem Wort ausgelacht wurde. Morgen soll abermals eine       Studentenversammlung stattfinden, und eine Adresse an die Heidelberger Studenten berathen       werden.</p>
          <p>Auf Befehl des Statthalters vom Königreich Polen, ist auf das sämmtliche Vermögen des Edmund       Bosnanski und des Joseph Grabowski, beide aus dem Gouvernement Lublin, Sequester gelegt       worden. Dieselben sind angeklagt des Besitzes und der Verbreitung aufrührerischer Schriften,       haben aber im Lauf der Untersuchung es vorgezogen, eine schleunige Reife(d. h. Flucht) nach       dem Auslande als nach Sibirien anzutreten. &#x2012; Der General-Lieutenant <hi rendition="#g">Freitag,</hi> General-Quartiermeister der russischen aktiven Armee, ist in Warschau aus       Petersburg angelangt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar063_006" type="jArticle">
          <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 30. Juli.</head>
          <p>Unser Kriegsminister, der Hr. Schreckenstein, befindet sich in der größten Verlegenheit. Die       Frage, wessen Befehle er befolgen solle, wenn er verantwortlich sei, hätte ihn bald veranlaßt,       seine Stelle niederzulegen; er erschien nicht mehr in der Vereinbarerversammlung und wohnte       keiner Ministerberathung mehr bei.</p>
          <p>Aus dieser eigenthümlichen Stellung zwischen seinem Könige und Herrn, seinem <hi rendition="#g">vorgesetzten Kollegen,</hi> dem Reichskriegsminister in Frankfurt und der       hohen Vereinbarerversammlung, rettete ihn endlich der Oberstlieutenant v.<hi rendition="#g">Griesheim,</hi> der ihn bewogen haben soll, sich lediglich für einen &#x201E;treuen Diener seines       Herrn&#x201C; zu halten, dessen Ordres er parire und dem das Heer gehöre. Da nach den Dedukrionen des       Hrn. Griesheim Niemand <hi rendition="#g">zweien Herren dienen kann, so</hi> läßt sich Hr.       Schreckenstein auf keine Interpellationen mehr ein, und die interessanten Vereinbarer       beruhigen sich im Bewußtsein ihrer moralischen Größe mit den abweichenden Antworten des       Ministers, der hinsichtlich der polnischen Gräuelscenen erklärte, für seine Untergebenen nicht       verantwortlich zu sein.</p>
          <p>Gestern machten die Hausbeamten mehrerer königl. Gebäude und andere Preußenthümliche eine       Demonstration, indem sie schwarz-weiße Fahnen ausstreckten. Das Volk entrüstete sich darüber,       um so mehr, als eben diese Leute die waren, welche nach der Revolution die       schwarz-roth-goldenen Farben überall aufsteckten. Die versammelten Haufen zogen nach allen       Punkten und erzwangen die Zurückziehung der schwarz-weißen Fahnen. Vor mehreren Häusern       entstand bei dieser Gelegenheit Tumult, welcher den höchsten Grad vor der Artillerieschule       unter den Linden erreichte, wo sich die Hausbeamten lange weigerten, die Fahne einzuziehen.       Hier wurden Fenster eingeworfen und der Skandal so lange fortgesetzt, bis die Fahne endlich       eingezogen wurde. Obgleich das Volk nun seinen Zweck erreicht hatte, so blieben die Haufen       dennoch zusammen und Niemand dachte daran, sich zu entfernen. Viele Hundert Neugieriger hatten       sich ebenfalls eingefunden und vergrößerten die Menge. Zuletzt erschien die Bürgerwehr,       zersprengte sie und nahm wie gewöhnlich mehrfache Verhaftungen vor. Ein bewaffneter Student,       der der Bürgerwehr über ihr willkürliches Benehmen Vorwürfe machte, wurde entwaffnet und       mißhandelt. Auch die Constabler fanden sich später noch veranlaßt, Jeden, den sie unter den       Linden trafen und der seinen Weg nicht unverzüglich fortsetzen wollte, zu verhaften und nach       ihrem Wachlokal zu transportiren.</p>
          <p>Der größte Theil der hier stehenden Truppen hat die deutsche Kokarde abgelegt. Wie kömmt es,       daß man in der Weigerung Ratzmers, auf das Volk zu schießen, Insubordination und       Pflichtvergessenheit sah, und diesen Truppen die Auflehnung gegen die Vorschrift des       Reichskriegsministers und des Königs hingehen läßt?</p>
          <p>Zum 3. Aug. befürchtet man neue Unruhen, indem der &#x201E;<hi rendition="#g">Preußenverein</hi> für konstitutionelles Königthum&#x201C; und andere gleichgesinnte Vereine beschlossen haben, &#x201E;den       bevorstehenden Geburtstag des hochseligen Königs durch Ausschmückung der Häuser mittelst       Fahnen in <hi rendition="#g">preußischen</hi> Nationalfarben äußerlich zu feiern.&#x201C;</p>
          <p>Wegen der Vorfälle am 14. Juni laufen beim Staatsanwalt immer mehr Denunziationen ein, die       auch natürlich zu neuen Untersuchungen Anlaß geben. Eine solche wurde vor einigen Tagen gegen       den Studenten <hi rendition="#g">Friedrich</hi> eröffnet, der am Abend des 14. Juni mit der       Fahne des demokratischen Klubs nach einer am Ende der Stadt belegenen Straße ging, wo die       Bürgerwehr versuchte, ihm die Fahne zu entreißen. Einige junge Leute ließen bei dieser       Gelegenheit die Republik leben und deshalb ist gegen den Friedrich eine Anklage wegen       Verdachts des Hochverraths erhoben worden. Friedrich hat sich derselben durch die Flucht       entzogen und wird heute steckbrieflich verfolgt.</p>
        </div>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Berlin, 27. Juli.</head>
          <p>Man bewundere die Sanftmuth des Prinzen von Preußen! Die Allg. Oder-Ztg berichtet: Gestern       war die Deputation unseres Magistrats und unserer Stadtverordneten in Potsdam. Der Prinz von       Preußen empfing dieselben zuerst, vernahm ihren Bericht und äußerte: daß er die Berliner       Vorfälle, so weit sie ihn beträfen, vergeben wolle. Eine weitere Aussprache litt die Kürze der       Audienz nicht. Wer hat hier zu vergessen und zu vergeben?</p>
        </div>
        <div xml:id="ar063_008" type="jArticle">
          <head>Stettin, 28. Juli. </head>
          <p>Aus dem mittleren Schweden geht uns die Nachricht zu, daß trotz der Quarantaine die Cholera       eingedrungen ist, und daß sie nicht nur in Stockholm wüthet, sondern auch bereits in das       Innere gezogen ist, und in Finnland und Aaland sich mit einem äußerst bösartigen Charakter       verbreitet. Der schon an und für sich ganz darniederliegende Handel und Verkehr wird durch die       überflüssigen Quarantaine-Maßregeln noch mehr gedrückt, das Geld ist theuer und alle Kurse       schlecht. Dagegen hofft man auf eine glänzende Ernte.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar063_009" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Mainz, 24. Juli.</head>
          <p>Gestern und heute wurde die Anklage wegen Zerstörung der Taunuseisenbahn im April d. J. vor       dem Kreisgericht verhandelt. Es standen 33 Personen vor den Schranken. Der Anklageakt       verbreitete sich darüber, daß in der &#x201E;aufgeregten Zeit des April&#x201C; eine Reihe von Excessen       gegen gemeinnützige Unternehmungen, wie Schleppdampfschiffe, Dampfschiffe u. s. w.       vorgekommen, und auch die Taunus-Eisenbahn offen mit Zerstörung bedroht worden sei. Diese       vorbereitete Zerstörung habe am 5. und 6. April in &#x201E;aller Ruhe&#x201C;, unter Mitwirkung einer großen       Menschenmenge, worunter auch &#x201E;Fremde&#x201C;, wirklich stattgefunden. Gegen 71 angeblich dabei       betheiligte Personen wurde die Untersuchung eingeleitet; etwa dreißig von ihnen setzte die       Rathkammer außer Anklage, die übrigen wurden an das Kreisgericht verwiesen. Die Angeklagten       sind meist Fuhrleute und Tagelöhner; ein hiesiger Kaufmann befindet sich darunter, beschuldigt       der &#x201E;Begünstigung des Verbrechens&#x201C;. Nach Abhörung zahlloser Zeugen, wobei sich herausstellte,       daß die Angeklagten im Augenblick der Zerstörung &#x201E;bis zur Bewußtlosigkeit betrunken&#x201C; gewesen,       wurde die Verkündung des Urtheils auf den nächsten Freitag vertagt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar063_010" type="jArticle">
          <head><bibl><author>17</author></bibl> Prag, 28. Juli.</head>
          <p>Gestern Vormittag fand wieder die erste Studentenversammlung seit dem Bombardement im       Clementinum statt. Das erste Mal, daß jene tapfern jungen Leute es wieder wagten, in ihren       Mützen zu erscheinen, das erste Mal, daß sie wieder von dem uns so lange und so schmachvoll       entrissenen Associationsrechte Gebrauch machen konnten. Der Jurist Zeidler, erklärte den       Anwesenden den Zweck der Versammlung, daß sie sich nämlich zu einem Proteste gegen die       Abführung der Studenten zum Militär vereinigen wollten, da aber dieses nun durch das gestrige       Ministerialdekret, welches einschärft, die Frequentationszeugnisse, als vom Militärdienste       exemptirend anzusehen, unnöthig wird, so möge man doch wenigstens die schon abgeführten       Studenten als ungesetzlich gezwungen, wieder reklamiren. Es wurden hierauf die drei Herren,       welche die Versammlung berufen, beauftragt zu diesem Zwecke sich zum juridischen       Studiendirektorate und zum Präsidium zu begeben und das Resultat in der auf Samstag wieder       anberaumten Versammlung kund zu machen. Hierauf wurde noch beschlossen, die Studentenmützen       mit ihren Abzeichen wieder zu tragen und ein feierliches Requiem für die<cb n="2"/>
gefallenen       Studenten zu begehen. &#x2012; Die den Bürgern eigenthümlich gehörenden Waffen werden denselben       wieder zugestellt, allein an die Reorganisation der Nationalgarde scheint man noch immer nicht       denken zu wollen. Die Truppen in den Straßen der Kleinseite werden allmählich entfernt und       gestern gingen außer mehren Detachements Artillerie und Train nach Wien, auch ein Bataillon       Latour wieder in seine Garnison nach Theresienstadt.</p>
          <p>Daß der Graf Thun abberufen und der ehemalige Pilsner Kreishauptmann Graf Rothkirch-Panthen       an seine Stelle beordert worden ist, werden Sie bereits durch die Zeitungen erfahren haben.       Thun fiel durch die Zwitterhaftigkeit seines Charakters, mit dem er sich jeder Partei und der,       die anfing, die stärkere zu werden, am meisten zuwandte. Er spielte dieselbe Rolle, die mit       noch einigen Umständen verbunden, das Ministerium Pillersdorf gestürzt hat. Möge er sich in       Wien über seine zweideutige Handlungsweise vertheidigen und die kurze, aber inhaltsschwere       Laufbahn dieses Mannes der letzte Schatten des gestürzten Prinzips, aber auch zugleich eine       Lehre für seinen Nachfolger sein.</p>
          <p>Man spricht hier stark davon, daß so wie in Wien auch hier die Polizeidirektion der       Stadtgemeinde untergeordnet werden sollte und will sogar behaupten, daß schon ein Erlaß an die       Landesstelle gegangen sei. Zugleich muß ich Ihnen noch einen Zug über die so gerühmte       Aufführung der k. k. Truppen mittheilen. Der Rector magnificus sah sich während der       Pfingstwoche wahrscheinlich auf höhern Befehl genöthigt, zu erklären, daß im Carolinum nichts       entwendet worden sei, heute aber erscheint von ihm eine Bekanntmachung, nach welcher ein       Archivkasten erbrochen und außer andern Sachen ein höchst werthvoller Gegenstand entwendet       worden ist, nämlich das goldene Originalsiegel des Kaiser Karl IV., mit welchem er die aurea       bulla am 7. April 1348, die Stiftungsakte der Prager Universität, besiegelt hat.</p>
          <p>Obgleich in der Reichstagssitzung vom 25. der Justizminister Bach versichert hat, daß der       Prager Prozeß öffentlich und mit Geschworenen geführt werden solle, so haben wir jetzt doch       noch nichts Genaueres erfahren und sind nun wirklich begierig, diese so lang verarbeitete       Verschwörung endlich einmal am Tageslichte besehen zu können.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar063_011" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Wien, 26. Juli.</head>
          <p>Der Wiener Sicherheitsausschuß der Bürger, Nationalgarden und akademischen Legion hat       gestern einstimmig eine Adresse an den konstituirenden Reichstag angenommen, worin er es als       seine Pflicht erklärt, noch ferner &#x201E;mit erhöhter Kraft&#x201C; sein bisheriges Wirken fortzusetzen.       Ueber den Charakter des Ausschusses heißt es in der Adresse: &#x201E;Die Geschichte bezeichnet ihn       als ein <hi rendition="#g">Kind der Revolution</hi> des ewig denkwürdigen 26. Mai,       hervorgegangen aus einer Uebereinkunft zwischen Volk und Ministerium. Damals wurde ihm, wie       der Ministerial-Erlaß vom 27. ausdrücklich erklärte, die volle Verantwortung für öffentliche       Ordnung und Ruhe, sowie für die Sicherheit der Person und des Eigenthums übertragen und das       gesammte Staatseigenthum, so wie jenes des Hòfes, alle öffentlichen Anstalten, Sammlungen und       Körperschaften in der Residenz unter seinen Schutz gestellt, &#x2012; er selbst aber als <hi rendition="#g">unabhängige Behörde</hi> berufen zur Aufrechthaltung der Ordnung und       Sicherheit der Stadt, und zur Wahrung der Rechte des Volks anerkannt.&#x201C; Die bisherigen Erfolge       beweisen, daß er das vom Volk ihm geschenkte Vertrauen gerechtfertigt hat; &#x201E;die Last seiner       großen Verantwortlichkeit wurde ihm noch von keiner Seite abgenommen, und er ist bis zur       Stunde die <hi rendition="#g">einzige wahrhaft volksthümliche Behörde.</hi>&#x201C; Der Ausschuß hält       sich in dieser Stellung verpflichtet, dem Reichstage seine letzten Beschlüsse, in denen er den       Kreis seiner Verpflichtungen bezeichnet, mitzutheilen und um dessen Sanktion zu bitten.</p>
        </div>
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          <head>Wien, 27. Juli.</head>
          <p>Der Kourier, der vom Ministerium nach Innsbruck gesandt wurde, ist bereits hier angelangt.       Der Kaiser kömmt nicht zurück! Man sieht daher der Zukunft mit banger Erwartung und Besorgniß       entgegen. Das Ministerium, das bereits voraus seine Abdikation angekündigt, für den Fall, daß       der Kaiser nicht wiederkehren sollte, wird wahrscheinlich sein Wort auch halten, was die       Verlegenheit der Residenz noch mehr vermehren würde.</p>
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          <head><bibl><author>7</author></bibl> Wien, 27. Juli, 12 3/4 Uhr.</head>
          <p>Telegraphische Depesche. Padua, am 25. vom General Susan: Unsere Armee erfocht einen       glänzenden Sieg und warf den Feind aus den Verschanzungen. Rivoli, Castel Nuovo, Sommacampagna       sind genommen. General Monton, Karl Albert's Adjutant und mehrere Offiziere sind gefangen. 6       Kanonen, eine Fahne und viele Munitionswagen erbeutet. Hauptmann Latour kommt als Kourier.</p>
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          <head><bibl><author>**</author></bibl> Wien, 27. Juli.</head>
          <p>Ungeachtet der Ministerpräsident Doblhoff versprach im Laufe dieser Tage darüber Auskunft zu       geben, ob und wann der Kaiser nach Wien zurückkehren werde, so ist in dieser Hinsicht doch       nichts von ihm bekannt gemacht worden. Vielmehr erheben sich neue Zweifel und selbst hier       befindliche Hofbeamte halten die Rückkehr Sr. Majestät für problematisch. &#x2012; Dagegen wird aus       vollkommen glaubwürdiger Quelle versichert, daß der Erzherzog-Reichsverweser bereits im Laufe       der nächsten Woche, wahrscheinlich am Montage mit Familie nach Frankfurt abreisen werde. &#x2012; Der       Reichstag befaßt sich noch immer mit der Geschäftsordnung und ist bei jenem Abschnitte       angelangt, welcher von der Bildung der Abtheilungen handelt. Die Abgeordneten der       verschiedenen Gouvernements sollen sich mittelst Verloosung in 9 Abtheilungen gleichmäßig       vertheilen. Ein Amendement des Hrn. <hi rendition="#g">Smolka</hi> aus Galizien wollte dem       Loose die freie Wahl substituirt wissen; damit die Capacitäten sich gleichförmiger vertheilen       können. Das Amendement fiel. &#x2012; Auf eine bereits gestern gestellte Interpellation antwortete       der Ministerpräsident dahin daß Graf<hi rendition="#g">Stadion</hi> schon am 26. Mai seine       Entlassung als Gouverneur von Galizien eingereicht habe, daß er von Sr. Majestät mit dem       Auftrage ein Ministerium zu bilden beehrt gewesen sei; aber diesen Auftrag am 6. Juni       abgelehnt habe. Ungeachtet der emsigsten Nachforschung habe sich in den Akten nichts       vorgefunden, was derauf hindeute, daß des Grafen Entlassungsgesuch vom Ministerium <hi rendition="#g">Pillersdorf</hi> erledigt worden sei. Einstweilen habe der kommandirende       General v. Hammerstein auch das Civil Guberium in Lemberg übernommen, jedoch seien nur       sparsame Berichte von ihm ein gelaufen. &#x2012; Heute verlas der Kriegsminister eine <hi rendition="#g">telegraphische Depesche</hi> mit einer Siegesnachricht aus Italien. General <hi rendition="#g">Suzan</hi> habe das Treffen gewonnen. Rivoli und Eastelnouva seien wieder       erobert, 6 Kanonen, 1 Fahne und viel Munition erbeutet.</p>
          <p>&#x2012; Das Großhandlungshaus <hi rendition="#g">Arnstein</hi> und <hi rendition="#g">Eskeles</hi> hat einen Bericht aus Verona erhalten wonach Feldm. Radezki am 3. die Stadt verließ; von dem       Fort Santo Felice waren die Bewegungen unserer Truppen wahrzunehmen; nach 1 Uhr kam die       Botschaft des Sieges. Viele Offiziere in den vordersten Reihen kämpfend, blieben auf dem       Platze. Ein zweiter Brief, der diese Angaben bestätigt, meldet daß der Marschall später       ausrückte um Somma Campagna anzugreifen, ermuntert durch günstige Ereignisse die bei Rivoli       und Mantua Statt gefunden. &#x2012; Der Abgeordnete Mayer aus Brùnn ist zum Staatssekretär im Minist.       des Innern ernannt worden. Gegen den Minister der Arbeiten Hrn. Schwarzer ist ein Protest von       der Bewohnerschaft von Triest eingelaufen; und man spricht von dessen Abdankung. &#x2012; Der       Oberkommandant der Nationalgarde <hi rendition="#g">Pannasch</hi> hat seine Stelle       niedergelegt. Eine Reibung zwischen dem Sicherheitsausschusse und dem Verwaltungsrathe der       Nationalgarde bot dazu die Veranlassung. Pannasch ließ einen Tagesbefehl, betreffend eine       morgen abzuhaltende Todtenfeier für die im März Gefallenen, auf<cb n="3"/>
das Begehren von 50       Kompagnien widerrufen. Der Ausschuß bestand auf einem Widerrufe dieses Widerrufes und der       Oberkommandant mußte abdanken.</p>
          <p>&#x2012; Neuestes. Sowohl der ung. Premier Ges. Batthyany, als Jellachich befinden sich hier. Unser       Minist. versichert, daß es die Beilegung der kroatisch-ungar. Wirren mit Zuversicht erwarte.      </p>
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        <head>Ungarn.</head>
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          <head>Pesth, 24. Juli.</head>
          <p>Laut gestern angekommener Stafette ist das ganze Lager zu Alibunar gefangen, sammt dem       illyrischen Comité. Stanimirowits ist gehangen. &#x2012; Jellachich soll gegen die Serben ziehen.</p>
          <bibl>(A. O. Z.)</bibl>
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        <head>Italien.</head>
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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 462.</bibl>                </note>
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              <author>*</author>
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[0314/0002] nicht sein Appetit. Als ich ihn in seinem Hötel nach dem Essen abholte. Da lagen auf seinem Teller sieben Häringsschwänze. Ich esse nichts anderes mehr als Häringe, bemerkte er, von wegen meines Duftes nach Franzosenblut. Ich empfehle dies allen Wohlgesinnten. Hier trägt das Manuscript des ehrenwerthen Tagebuchschreibers einen großen Tintenklecks. Gleich darunter sind nur noch die Worte gekitzelt: Literat Warze stürzt athemlos in's Zimmer ‒ es muß ein neues Malheur in der Welt los sein.‒‒ Pinto gegen Pinto Wir haben neulich auf die Geisterverwandtschaft zwischen dem ersten Börsenritter des 18. Jahrhunderts, und dem letzten Zwangsanleiher des 19. Jahrhunderts, zwischen dem Juden Pinto und dem Protestanten Hansemann hingewiesen. Die Familie Pinto scheint uber diese Zusammenstellung entrüstet zu sein. Der Graf Pinto (on voit, les Pinto font leur chemin) erklärt in der Vossischen Zeitung: „Ich behaupte den Grund der drohenden Stellung der sozialen Frage, sowie ein gefahrloses Mittel entdeckt zu haben, dieselben zu lösen. In meiner Broschüre: Schach dem Minister Hansemann, habe ich mit wenigen Worten meine Ansicht entwickelt.“ Herr Pinto fordert nun Hansemann-Pinto zu einer Debatte auf den 30. Juli, auf. Wir erwarten Großes von diesem rozeß: „Pinto gegen Pinto“ [Deutschland] [Fortsetzung] sten Art vorkommen. Bekanntlich sind sie in vier, an den Hüten mit A. B. C. D. bezeichneten Kompagnien, jede zu 500 Mann eingetheilt. Ein hiesiges Witzblatt gibt nun die Ergänzungen zu jenen Buchstaben; A das seien die Arbeitsscheuen, B die Bummler, C das seien eben Constabler und D. ‒ das hieße so viel, wie dumme Jungens. Harmlose Spaziergänger werde als Herumtreibende, anständige Damen als liederliche Dirnen arretirt. Erst gestern hat der Konstablermajor Kaiser einen neuen Beweis seiner kolossalen Unverschämtheit geliefert. Ein Mitglied des bewaffneten Studentenkorps, von der Rotte Teufel, nach Andern der Rottenführer selbst, war von diesen Schutzengeln, ohne die geringste Veranlassung, verhaftet worden. Vier andere Studenten, die eben von der Wache zurückkehrten, hörten von diesem Vorfall, und da gerade ein Konstablertrupp, den Hauptmann an der Spitze, ihnen begegnete, so fragten sie denselben, ob das wahr wäre. Da man ihnen keine Antwort gab, so erklärten die Studenten, sie würden bis zur nächsten Konstablerwache mitgehen, um sich dort von der Richtigkeit des Faktums zu überzeugen. Kaum waren sie aber eine Strecke weit mitgegangen, als Hr. Kaiser plötzlich ausrief: Verhaftet sie! Es sind Aufwiegler! Sogleich stürzte man auf die Studenten los, beraubte sie ihrer Gewehre, riß ihnen die Hirschfänger von der Koppel und schleppte sie nach der Wache. Erst dort wurden sie entlassen, aber die Waffen wollte man ihnen durchaus nicht wieder zurückgeben. Das bewaffnete Studentenkorps hat mit Rücksicht auf den allerhöchsten Ausdruck der Unzufriedenheit, seinem hohen Posten entsagt, und wird in Zukunft die Schloßwache nicht mehr beziehen. Heute Vormittag fand in der Universität eine Studentenversammlung statt, in welcher ein im Namen der Studentenschaft abgefaßtes Plakat an das Volk über die Unterordnung Preußens unter Deutschland verlesen, und nach lebhafter Debatte angenommen wurde. Unter denen, welche am lebhaftesten gegen das Plakat schrieen, befand sich auch ein Stud.Hr. v. Arnim, der aber bei jedem Wort ausgelacht wurde. Morgen soll abermals eine Studentenversammlung stattfinden, und eine Adresse an die Heidelberger Studenten berathen werden. Auf Befehl des Statthalters vom Königreich Polen, ist auf das sämmtliche Vermögen des Edmund Bosnanski und des Joseph Grabowski, beide aus dem Gouvernement Lublin, Sequester gelegt worden. Dieselben sind angeklagt des Besitzes und der Verbreitung aufrührerischer Schriften, haben aber im Lauf der Untersuchung es vorgezogen, eine schleunige Reife(d. h. Flucht) nach dem Auslande als nach Sibirien anzutreten. ‒ Der General-Lieutenant Freitag, General-Quartiermeister der russischen aktiven Armee, ist in Warschau aus Petersburg angelangt. 103 Berlin, 30. Juli. Unser Kriegsminister, der Hr. Schreckenstein, befindet sich in der größten Verlegenheit. Die Frage, wessen Befehle er befolgen solle, wenn er verantwortlich sei, hätte ihn bald veranlaßt, seine Stelle niederzulegen; er erschien nicht mehr in der Vereinbarerversammlung und wohnte keiner Ministerberathung mehr bei. Aus dieser eigenthümlichen Stellung zwischen seinem Könige und Herrn, seinem vorgesetzten Kollegen, dem Reichskriegsminister in Frankfurt und der hohen Vereinbarerversammlung, rettete ihn endlich der Oberstlieutenant v.Griesheim, der ihn bewogen haben soll, sich lediglich für einen „treuen Diener seines Herrn“ zu halten, dessen Ordres er parire und dem das Heer gehöre. Da nach den Dedukrionen des Hrn. Griesheim Niemand zweien Herren dienen kann, so läßt sich Hr. Schreckenstein auf keine Interpellationen mehr ein, und die interessanten Vereinbarer beruhigen sich im Bewußtsein ihrer moralischen Größe mit den abweichenden Antworten des Ministers, der hinsichtlich der polnischen Gräuelscenen erklärte, für seine Untergebenen nicht verantwortlich zu sein. Gestern machten die Hausbeamten mehrerer königl. Gebäude und andere Preußenthümliche eine Demonstration, indem sie schwarz-weiße Fahnen ausstreckten. Das Volk entrüstete sich darüber, um so mehr, als eben diese Leute die waren, welche nach der Revolution die schwarz-roth-goldenen Farben überall aufsteckten. Die versammelten Haufen zogen nach allen Punkten und erzwangen die Zurückziehung der schwarz-weißen Fahnen. Vor mehreren Häusern entstand bei dieser Gelegenheit Tumult, welcher den höchsten Grad vor der Artillerieschule unter den Linden erreichte, wo sich die Hausbeamten lange weigerten, die Fahne einzuziehen. Hier wurden Fenster eingeworfen und der Skandal so lange fortgesetzt, bis die Fahne endlich eingezogen wurde. Obgleich das Volk nun seinen Zweck erreicht hatte, so blieben die Haufen dennoch zusammen und Niemand dachte daran, sich zu entfernen. Viele Hundert Neugieriger hatten sich ebenfalls eingefunden und vergrößerten die Menge. Zuletzt erschien die Bürgerwehr, zersprengte sie und nahm wie gewöhnlich mehrfache Verhaftungen vor. Ein bewaffneter Student, der der Bürgerwehr über ihr willkürliches Benehmen Vorwürfe machte, wurde entwaffnet und mißhandelt. Auch die Constabler fanden sich später noch veranlaßt, Jeden, den sie unter den Linden trafen und der seinen Weg nicht unverzüglich fortsetzen wollte, zu verhaften und nach ihrem Wachlokal zu transportiren. Der größte Theil der hier stehenden Truppen hat die deutsche Kokarde abgelegt. Wie kömmt es, daß man in der Weigerung Ratzmers, auf das Volk zu schießen, Insubordination und Pflichtvergessenheit sah, und diesen Truppen die Auflehnung gegen die Vorschrift des Reichskriegsministers und des Königs hingehen läßt? Zum 3. Aug. befürchtet man neue Unruhen, indem der „Preußenverein für konstitutionelles Königthum“ und andere gleichgesinnte Vereine beschlossen haben, „den bevorstehenden Geburtstag des hochseligen Königs durch Ausschmückung der Häuser mittelst Fahnen in preußischen Nationalfarben äußerlich zu feiern.“ Wegen der Vorfälle am 14. Juni laufen beim Staatsanwalt immer mehr Denunziationen ein, die auch natürlich zu neuen Untersuchungen Anlaß geben. Eine solche wurde vor einigen Tagen gegen den Studenten Friedrich eröffnet, der am Abend des 14. Juni mit der Fahne des demokratischen Klubs nach einer am Ende der Stadt belegenen Straße ging, wo die Bürgerwehr versuchte, ihm die Fahne zu entreißen. Einige junge Leute ließen bei dieser Gelegenheit die Republik leben und deshalb ist gegen den Friedrich eine Anklage wegen Verdachts des Hochverraths erhoben worden. Friedrich hat sich derselben durch die Flucht entzogen und wird heute steckbrieflich verfolgt. * Berlin, 27. Juli. Man bewundere die Sanftmuth des Prinzen von Preußen! Die Allg. Oder-Ztg berichtet: Gestern war die Deputation unseres Magistrats und unserer Stadtverordneten in Potsdam. Der Prinz von Preußen empfing dieselben zuerst, vernahm ihren Bericht und äußerte: daß er die Berliner Vorfälle, so weit sie ihn beträfen, vergeben wolle. Eine weitere Aussprache litt die Kürze der Audienz nicht. Wer hat hier zu vergessen und zu vergeben? Stettin, 28. Juli. Aus dem mittleren Schweden geht uns die Nachricht zu, daß trotz der Quarantaine die Cholera eingedrungen ist, und daß sie nicht nur in Stockholm wüthet, sondern auch bereits in das Innere gezogen ist, und in Finnland und Aaland sich mit einem äußerst bösartigen Charakter verbreitet. Der schon an und für sich ganz darniederliegende Handel und Verkehr wird durch die überflüssigen Quarantaine-Maßregeln noch mehr gedrückt, das Geld ist theuer und alle Kurse schlecht. Dagegen hofft man auf eine glänzende Ernte. * Mainz, 24. Juli. Gestern und heute wurde die Anklage wegen Zerstörung der Taunuseisenbahn im April d. J. vor dem Kreisgericht verhandelt. Es standen 33 Personen vor den Schranken. Der Anklageakt verbreitete sich darüber, daß in der „aufgeregten Zeit des April“ eine Reihe von Excessen gegen gemeinnützige Unternehmungen, wie Schleppdampfschiffe, Dampfschiffe u. s. w. vorgekommen, und auch die Taunus-Eisenbahn offen mit Zerstörung bedroht worden sei. Diese vorbereitete Zerstörung habe am 5. und 6. April in „aller Ruhe“, unter Mitwirkung einer großen Menschenmenge, worunter auch „Fremde“, wirklich stattgefunden. Gegen 71 angeblich dabei betheiligte Personen wurde die Untersuchung eingeleitet; etwa dreißig von ihnen setzte die Rathkammer außer Anklage, die übrigen wurden an das Kreisgericht verwiesen. Die Angeklagten sind meist Fuhrleute und Tagelöhner; ein hiesiger Kaufmann befindet sich darunter, beschuldigt der „Begünstigung des Verbrechens“. Nach Abhörung zahlloser Zeugen, wobei sich herausstellte, daß die Angeklagten im Augenblick der Zerstörung „bis zur Bewußtlosigkeit betrunken“ gewesen, wurde die Verkündung des Urtheils auf den nächsten Freitag vertagt. 17 Prag, 28. Juli. Gestern Vormittag fand wieder die erste Studentenversammlung seit dem Bombardement im Clementinum statt. Das erste Mal, daß jene tapfern jungen Leute es wieder wagten, in ihren Mützen zu erscheinen, das erste Mal, daß sie wieder von dem uns so lange und so schmachvoll entrissenen Associationsrechte Gebrauch machen konnten. Der Jurist Zeidler, erklärte den Anwesenden den Zweck der Versammlung, daß sie sich nämlich zu einem Proteste gegen die Abführung der Studenten zum Militär vereinigen wollten, da aber dieses nun durch das gestrige Ministerialdekret, welches einschärft, die Frequentationszeugnisse, als vom Militärdienste exemptirend anzusehen, unnöthig wird, so möge man doch wenigstens die schon abgeführten Studenten als ungesetzlich gezwungen, wieder reklamiren. Es wurden hierauf die drei Herren, welche die Versammlung berufen, beauftragt zu diesem Zwecke sich zum juridischen Studiendirektorate und zum Präsidium zu begeben und das Resultat in der auf Samstag wieder anberaumten Versammlung kund zu machen. Hierauf wurde noch beschlossen, die Studentenmützen mit ihren Abzeichen wieder zu tragen und ein feierliches Requiem für die gefallenen Studenten zu begehen. ‒ Die den Bürgern eigenthümlich gehörenden Waffen werden denselben wieder zugestellt, allein an die Reorganisation der Nationalgarde scheint man noch immer nicht denken zu wollen. Die Truppen in den Straßen der Kleinseite werden allmählich entfernt und gestern gingen außer mehren Detachements Artillerie und Train nach Wien, auch ein Bataillon Latour wieder in seine Garnison nach Theresienstadt. Daß der Graf Thun abberufen und der ehemalige Pilsner Kreishauptmann Graf Rothkirch-Panthen an seine Stelle beordert worden ist, werden Sie bereits durch die Zeitungen erfahren haben. Thun fiel durch die Zwitterhaftigkeit seines Charakters, mit dem er sich jeder Partei und der, die anfing, die stärkere zu werden, am meisten zuwandte. Er spielte dieselbe Rolle, die mit noch einigen Umständen verbunden, das Ministerium Pillersdorf gestürzt hat. Möge er sich in Wien über seine zweideutige Handlungsweise vertheidigen und die kurze, aber inhaltsschwere Laufbahn dieses Mannes der letzte Schatten des gestürzten Prinzips, aber auch zugleich eine Lehre für seinen Nachfolger sein. Man spricht hier stark davon, daß so wie in Wien auch hier die Polizeidirektion der Stadtgemeinde untergeordnet werden sollte und will sogar behaupten, daß schon ein Erlaß an die Landesstelle gegangen sei. Zugleich muß ich Ihnen noch einen Zug über die so gerühmte Aufführung der k. k. Truppen mittheilen. Der Rector magnificus sah sich während der Pfingstwoche wahrscheinlich auf höhern Befehl genöthigt, zu erklären, daß im Carolinum nichts entwendet worden sei, heute aber erscheint von ihm eine Bekanntmachung, nach welcher ein Archivkasten erbrochen und außer andern Sachen ein höchst werthvoller Gegenstand entwendet worden ist, nämlich das goldene Originalsiegel des Kaiser Karl IV., mit welchem er die aurea bulla am 7. April 1348, die Stiftungsakte der Prager Universität, besiegelt hat. Obgleich in der Reichstagssitzung vom 25. der Justizminister Bach versichert hat, daß der Prager Prozeß öffentlich und mit Geschworenen geführt werden solle, so haben wir jetzt doch noch nichts Genaueres erfahren und sind nun wirklich begierig, diese so lang verarbeitete Verschwörung endlich einmal am Tageslichte besehen zu können. * Wien, 26. Juli. Der Wiener Sicherheitsausschuß der Bürger, Nationalgarden und akademischen Legion hat gestern einstimmig eine Adresse an den konstituirenden Reichstag angenommen, worin er es als seine Pflicht erklärt, noch ferner „mit erhöhter Kraft“ sein bisheriges Wirken fortzusetzen. Ueber den Charakter des Ausschusses heißt es in der Adresse: „Die Geschichte bezeichnet ihn als ein Kind der Revolution des ewig denkwürdigen 26. Mai, hervorgegangen aus einer Uebereinkunft zwischen Volk und Ministerium. Damals wurde ihm, wie der Ministerial-Erlaß vom 27. ausdrücklich erklärte, die volle Verantwortung für öffentliche Ordnung und Ruhe, sowie für die Sicherheit der Person und des Eigenthums übertragen und das gesammte Staatseigenthum, so wie jenes des Hòfes, alle öffentlichen Anstalten, Sammlungen und Körperschaften in der Residenz unter seinen Schutz gestellt, ‒ er selbst aber als unabhängige Behörde berufen zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit der Stadt, und zur Wahrung der Rechte des Volks anerkannt.“ Die bisherigen Erfolge beweisen, daß er das vom Volk ihm geschenkte Vertrauen gerechtfertigt hat; „die Last seiner großen Verantwortlichkeit wurde ihm noch von keiner Seite abgenommen, und er ist bis zur Stunde die einzige wahrhaft volksthümliche Behörde.“ Der Ausschuß hält sich in dieser Stellung verpflichtet, dem Reichstage seine letzten Beschlüsse, in denen er den Kreis seiner Verpflichtungen bezeichnet, mitzutheilen und um dessen Sanktion zu bitten. Wien, 27. Juli. Der Kourier, der vom Ministerium nach Innsbruck gesandt wurde, ist bereits hier angelangt. Der Kaiser kömmt nicht zurück! Man sieht daher der Zukunft mit banger Erwartung und Besorgniß entgegen. Das Ministerium, das bereits voraus seine Abdikation angekündigt, für den Fall, daß der Kaiser nicht wiederkehren sollte, wird wahrscheinlich sein Wort auch halten, was die Verlegenheit der Residenz noch mehr vermehren würde. 7 Wien, 27. Juli, 12 3/4 Uhr. Telegraphische Depesche. Padua, am 25. vom General Susan: Unsere Armee erfocht einen glänzenden Sieg und warf den Feind aus den Verschanzungen. Rivoli, Castel Nuovo, Sommacampagna sind genommen. General Monton, Karl Albert's Adjutant und mehrere Offiziere sind gefangen. 6 Kanonen, eine Fahne und viele Munitionswagen erbeutet. Hauptmann Latour kommt als Kourier. ** Wien, 27. Juli. Ungeachtet der Ministerpräsident Doblhoff versprach im Laufe dieser Tage darüber Auskunft zu geben, ob und wann der Kaiser nach Wien zurückkehren werde, so ist in dieser Hinsicht doch nichts von ihm bekannt gemacht worden. Vielmehr erheben sich neue Zweifel und selbst hier befindliche Hofbeamte halten die Rückkehr Sr. Majestät für problematisch. ‒ Dagegen wird aus vollkommen glaubwürdiger Quelle versichert, daß der Erzherzog-Reichsverweser bereits im Laufe der nächsten Woche, wahrscheinlich am Montage mit Familie nach Frankfurt abreisen werde. ‒ Der Reichstag befaßt sich noch immer mit der Geschäftsordnung und ist bei jenem Abschnitte angelangt, welcher von der Bildung der Abtheilungen handelt. Die Abgeordneten der verschiedenen Gouvernements sollen sich mittelst Verloosung in 9 Abtheilungen gleichmäßig vertheilen. Ein Amendement des Hrn. Smolka aus Galizien wollte dem Loose die freie Wahl substituirt wissen; damit die Capacitäten sich gleichförmiger vertheilen können. Das Amendement fiel. ‒ Auf eine bereits gestern gestellte Interpellation antwortete der Ministerpräsident dahin daß GrafStadion schon am 26. Mai seine Entlassung als Gouverneur von Galizien eingereicht habe, daß er von Sr. Majestät mit dem Auftrage ein Ministerium zu bilden beehrt gewesen sei; aber diesen Auftrag am 6. Juni abgelehnt habe. Ungeachtet der emsigsten Nachforschung habe sich in den Akten nichts vorgefunden, was derauf hindeute, daß des Grafen Entlassungsgesuch vom Ministerium Pillersdorf erledigt worden sei. Einstweilen habe der kommandirende General v. Hammerstein auch das Civil Guberium in Lemberg übernommen, jedoch seien nur sparsame Berichte von ihm ein gelaufen. ‒ Heute verlas der Kriegsminister eine telegraphische Depesche mit einer Siegesnachricht aus Italien. General Suzan habe das Treffen gewonnen. Rivoli und Eastelnouva seien wieder erobert, 6 Kanonen, 1 Fahne und viel Munition erbeutet. ‒ Das Großhandlungshaus Arnstein und Eskeles hat einen Bericht aus Verona erhalten wonach Feldm. Radezki am 3. die Stadt verließ; von dem Fort Santo Felice waren die Bewegungen unserer Truppen wahrzunehmen; nach 1 Uhr kam die Botschaft des Sieges. Viele Offiziere in den vordersten Reihen kämpfend, blieben auf dem Platze. Ein zweiter Brief, der diese Angaben bestätigt, meldet daß der Marschall später ausrückte um Somma Campagna anzugreifen, ermuntert durch günstige Ereignisse die bei Rivoli und Mantua Statt gefunden. ‒ Der Abgeordnete Mayer aus Brùnn ist zum Staatssekretär im Minist. des Innern ernannt worden. Gegen den Minister der Arbeiten Hrn. Schwarzer ist ein Protest von der Bewohnerschaft von Triest eingelaufen; und man spricht von dessen Abdankung. ‒ Der Oberkommandant der Nationalgarde Pannasch hat seine Stelle niedergelegt. Eine Reibung zwischen dem Sicherheitsausschusse und dem Verwaltungsrathe der Nationalgarde bot dazu die Veranlassung. Pannasch ließ einen Tagesbefehl, betreffend eine morgen abzuhaltende Todtenfeier für die im März Gefallenen, auf das Begehren von 50 Kompagnien widerrufen. Der Ausschuß bestand auf einem Widerrufe dieses Widerrufes und der Oberkommandant mußte abdanken. ‒ Neuestes. Sowohl der ung. Premier Ges. Batthyany, als Jellachich befinden sich hier. Unser Minist. versichert, daß es die Beilegung der kroatisch-ungar. Wirren mit Zuversicht erwarte. Ungarn. Pesth, 24. Juli. Laut gestern angekommener Stafette ist das ganze Lager zu Alibunar gefangen, sammt dem illyrischen Comité. Stanimirowits ist gehangen. ‒ Jellachich soll gegen die Serben ziehen. (A. O. Z.) Italien. * _

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 63. Köln, 2. August 1848, S. 0314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz063_1848/2>, abgerufen am 21.11.2024.