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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 37. Köln, 7. Juli 1848.

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125 Neapel, 22. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Spanien.
Madrid, 29. Juni.

Der Infant Don Franz Paula hat viele Abenteuer in seiner Familie mit der Königin. Man kennt die sonderbare Heirath eine seiner Töchter mit einem Polen; man entsinnt sich der Liebespfade seines Sohnes Don Enrique und heute hat die Königin abermals eine seiner Töchter, die Infantin Josepha Fernanda Luisa v. Bourbon, aller ihrer Hoheitsrechte als verlustig erklärt, weil sie einen Amerikaner Namens Jose Guelly Rente geheirathet. Don Franz Paula scheint auf irgend eine Bürgerkrone zu aspiriren, denn er macht sich sehr populär.

Großbritannien.
* London, 4. Juli.

Das Oberhaus beschäftigte sich gestern sehr kurz und mit sehr unwichtigen Dingen. Im Unterhaus verhandelte man abermals über die Zuckerzölle, eine Frage, mit der wir, trotz ihrer scheinbaren Süßigkeit, unsere Leser verschonen wollen.

In seiner heutigen Sitzung, die ausnahmsweise schon um 12 Uhr begann, wurde nach der dritten Verlesung mehrerer Bills die bekannte Bill wegen der mit Hypotheken belasteten irischen Güter im Comite verhandelt.

- Die gestern in Southampton angelangte westindische Post hat keine Nachricht von Bedeutung überbracht. In Jacmel hatten circa 1000 Neger revoltirt; obgleich diesmal zurückgeschlagen, werden sie doch bald, wie zu fürchten, aufs Neue anfangen.

- Sechs Bischöfe, darunter die von Trier und Lüttich, sind gestern hier eingetrffen, um der heute stattfindenden Einweihung der neu erbauten römisch-katholischen Kathedrale zu London beizuwohnen.

* Dublin, 1. Juli.

In einem Organe Jung-Irlands, "The Nation", finden wir einen Artikel überschreiben: "Der Werth einer irischen Aernte." Es heißt darin: "Gegenwärtig wächst auf dem irischen Boden nach dem besten Urtheil Sachverständiger eine Produktion-Masse im Werthe von 80 Mill. Pfund Sterl. Zwischen den Hecken, mittelst welcher dieser Reichthum eingehegt ist, betteln 2 Millionen Irländer. In den Städten und Häfen, von wo aus dieser ungeheure Reichthum noch vor nächsten Weihnachten größtentheils zum Lande hinaus geschmuggelt werden soll, befindet sich noch 1 Mill. Menschen, die dem Bettelstabe und dem Bankrutt ziemlich nahe sind. Würden diese 80 Mill. Pfd. St. kühn benutzt, so könnte, unserer Ansicht nach für Irrland eine neue dauernde Grundlage hergestellt werden. Setzen wir 1000 Klubs voraus, jeden durchschnittlich zu 300 Mann durch ganz Irland verbreitet; ihre Klubsäle den Kasernen in Stadt und Land gegenüber; ihre Vorposten in jedem Engpaß aufgestellt; ihre Tausende in jeder Stadt bataillonsweise disziplinirt. Die irische League d. h. deren Komite aus 300 ehrlichen, einsichtsvollen und braven Männern zusammengesetzt: zu welch' großen Zwecken könnte da nicht ein solcher Erlösungsfond von 80 Mill. Pfd. verwandt werden.

Weniger als die Hälfte desselben reichte zur Ernährung des Volkes bis zur nächsten Arnte aus.

Selbst nach der Meinung englischer Staatsökonomen liefert in Irland eine Jahresproduktion Nahrung für zwei Jahre. Ueber die Aneignung dieses ersten Theiles können weder Witzeleien noch Debatten geduldet werden. Sagte irgend Jemand Nein und streckte seine Hand nach des Volkes Ernährungsstoffen aus, so müßte ihm mit einer Picke oder einer Kugel geantwortet werden.

Was die Benutzung des Ueberschusses in der Produktion betrifft, so wäre das ein passender Gegenstand der Berathung und Beschlußnahme; er würde unsere ganze staatsökonomische Wissenschaft in Anspruch nehmen. Einer eben errichteten irischen Regierung über die richtige Verwendung der übrigen 40 Mill. Pfd. Anweisung zu geben, muß eine schwierige verwickelte Aufgabe sein. Wie viel davon und auf welche Weise in die lang vertrockneten Kanäle des einheimischen Handels geleitet; welcher Theil dem Staate und zu welchen Zwecken angeeignet, welcher Betrag davon an die in Irland lebenden Gutsherren als Rente gezahlt und wieviel zum Auskauf derer, welche Irland verlassen wollen, benutzt werden soll: das Alles sind Haupt- und Lebensfragen. Da indeß die Rente des Landes 13 Mill. Pf. und die gewöhnlichen Einfuhren von Manufaktur-Waaren jährlich nicht viel mehr betragen, so könnte obengedachter Ueberschuß sehr wohl dazu verwandt werden, alle unsere wirklichen Bedürfnisse von Aernte zu Aernte zu decken. Daß natürlich die Hypothekeninhaber, Wucherer und im Auslande lebenden Gutsherren dabei Schaden leiden müßten, versteht sich von selbst. Sie müssen ihn aber leiden. Es müssen ihnen die übertriebenen Grundrenten und die wucherischen Prozente beschnitten werden, oder das Volk verhungert abermals oder ist zur Verbannung verurtheilt. In Irland sind nur zwei Fälle möglich: eine soziale Revolution oder eine Wildniß. Irland's Revolution ist nahe. Nur allzulange ist sie hinausgeschoben worden. Mag sie jetzt auch noch so schnell durchgeführt werden, sie erfüllt in sofern nicht mehr völlig ihren Zweck als die Verhungerten nicht wieder ins Leben zu rufen sind. Sie kann und wird aber die Ueberlebenden retten. Kommen muß sie und zwar bald wenn noch irgend Kraft, Wahrheit und Muth unter uns zu finden ist.

Amtliche Nachrichten.
Berlin, 4. Juli.

Zur Beseitigung der bisher noch vorgekommenen Verschiedenheit in der Anrede des Soldaten bestimme Ich hierdurch, daß forthin der Soldat, jeder Waffe und jedes Standes den Anspruch haben soll, von seinen sämmtlichen Vorgesetzten mit "Sie" angeredet zu werden. Sie haben diese Bestimmung der Armee bekannt zu machen.

Sanssouci, den 26. Juni 1848.

(gez) Friedrich Wilhelm.

An den Kriegs-Minister, General-Lieutenant Frhr. v. Schreckenstein.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
Offizieller Wechsel-Cours. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 6. Juli 1848.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.

Wasserstand.

Köln, am 6. Juli. Rheinhöhe 9' 5".

Bekanntmachung.

Im Interesse des Publikums erhält die Personenpost zwischen Bergisch-Gladbach und Mülheim am Rhein vom 6. d. M. ab folgenden Gang:

Aus Bergisch-Gladbach um 7 Uhr früh und 3 Uhr Nachmittags, zum Anschluß an die um 9 Uhr früh und 4 Uhr 42 Minuten, Nachmittags von Mülheim nach Köln abfahrenden Dampfzüge.

Aus Mülheim am Rhein um 10 1/4 Uhr Vormittags und 7 1/4 Uhr Abends, unmittelbar nach Ankunft der Dampfwagenzüge von Deutz in Mülheim.

Köln, den 5. Juli 1848.

Ober-Postamt Rehfeldt.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag den 7. Juli 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnetee auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Eigelstein Nr. 16 ist das Unterhaus mit Keller, Küche und 5 bis 6 Zimmer zu vermiethen.

Demokratische Gesellschaft.

Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.)

Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen.

Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!

Der Wächter an der Ostsee.

Demokratisches Organ.

Herausgegeben von W. Lüders.

Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.

Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig.

Gerichtlicher Verkauf.

Am 7. Juli 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Ofen, Schränke etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher Simons.

Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

Gesuch einer Lebensgefährtin für einen soliden katholischen Wittwer mittlern Alters, Eigenthümer eines Gasthofes zweiten Ranges in einer großen Stadt der Rheinprovinz; derselbe beansprucht ein gebildetes Frauenzimmer in den 30ger Jahren, welches in der deutschen und französischen Sprache erfahren ist und sich befähigt fühlt, die Leitung des Hauswesens zu übernehmen. Anträge unter den Buchstaben S. K. werden bei der Expedition dieser Zeitung St. Agatha Nr. 12 entgegengenommen und sind der bescheidensten Verschwiegenheit und prompter Beantwortung versichert.

Deutsches Volksfest.

Durch die glücklich getroffene Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser, wodurch nun wieder die Ruhe und Einigkeit im deutschen Volke hergestellt wird, auch alle Geschäften neu in's Leben treten werden, haben wir, um diesen Akt unserer Nationalversammlung zu achten und zu ehren, ein deutsches Volksfest zu halten beschlossen, welches am Dienstag den 11. Juli bei Herrn Gasthalter Kost in der Mailust in Deutz, stattfinden wird.

Das Nähere werden wir in den nächsten Nummern der hiesigen Blätter folgen lassen.

Köln, den 6. Juli 1848.

Das Comite:

M. Themer. Schmitz. Jos. Marul. Franz Marul. Franz Hartmann. Müller. Dr. Burchardt. C. F. Bauermann. P. Mall. Hartmann. Weckmann. Hochscheid. Baum. Warburg. Flüggen. Aldenkrück.

Verpachtung der Mineralquelle zu Birresborn.

Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet.

Der Pacht beginnt am 11. August 1848.

Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen.

Trier, den 30. Juni 1848.

Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

125 Neapel, 22. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Spanien.
Madrid, 29. Juni.

Der Infant Don Franz Paula hat viele Abenteuer in seiner Familie mit der Königin. Man kennt die sonderbare Heirath eine seiner Töchter mit einem Polen; man entsinnt sich der Liebespfade seines Sohnes Don Enrique und heute hat die Königin abermals eine seiner Töchter, die Infantin Josepha Fernanda Luisa v. Bourbon, aller ihrer Hoheitsrechte als verlustig erklärt, weil sie einen Amerikaner Namens José Guelly Rente geheirathet. Don Franz Paula scheint auf irgend eine Bürgerkrone zu aspiriren, denn er macht sich sehr populär.

Großbritannien.
* London, 4. Juli.

Das Oberhaus beschäftigte sich gestern sehr kurz und mit sehr unwichtigen Dingen. Im Unterhaus verhandelte man abermals über die Zuckerzölle, eine Frage, mit der wir, trotz ihrer scheinbaren Süßigkeit, unsere Leser verschonen wollen.

In seiner heutigen Sitzung, die ausnahmsweise schon um 12 Uhr begann, wurde nach der dritten Verlesung mehrerer Bills die bekannte Bill wegen der mit Hypotheken belasteten irischen Güter im Comité verhandelt.

‒ Die gestern in Southampton angelangte westindische Post hat keine Nachricht von Bedeutung überbracht. In Jacmel hatten circa 1000 Neger revoltirt; obgleich diesmal zurückgeschlagen, werden sie doch bald, wie zu fürchten, aufs Neue anfangen.

‒ Sechs Bischöfe, darunter die von Trier und Lüttich, sind gestern hier eingetrffen, um der heute stattfindenden Einweihung der neu erbauten römisch-katholischen Kathedrale zu London beizuwohnen.

* Dublin, 1. Juli.

In einem Organe Jung-Irlands, „The Nation“, finden wir einen Artikel überschreiben: „Der Werth einer irischen Aernte.“ Es heißt darin: „Gegenwärtig wächst auf dem irischen Boden nach dem besten Urtheil Sachverständiger eine Produktion-Masse im Werthe von 80 Mill. Pfund Sterl. Zwischen den Hecken, mittelst welcher dieser Reichthum eingehegt ist, betteln 2 Millionen Irländer. In den Städten und Häfen, von wo aus dieser ungeheure Reichthum noch vor nächsten Weihnachten größtentheils zum Lande hinaus geschmuggelt werden soll, befindet sich noch 1 Mill. Menschen, die dem Bettelstabe und dem Bankrutt ziemlich nahe sind. Würden diese 80 Mill. Pfd. St. kühn benutzt, so könnte, unserer Ansicht nach für Irrland eine neue dauernde Grundlage hergestellt werden. Setzen wir 1000 Klubs voraus, jeden durchschnittlich zu 300 Mann durch ganz Irland verbreitet; ihre Klubsäle den Kasernen in Stadt und Land gegenüber; ihre Vorposten in jedem Engpaß aufgestellt; ihre Tausende in jeder Stadt bataillonsweise disziplinirt. Die irische League d. h. deren Komité aus 300 ehrlichen, einsichtsvollen und braven Männern zusammengesetzt: zu welch' großen Zwecken könnte da nicht ein solcher Erlösungsfond von 80 Mill. Pfd. verwandt werden.

Weniger als die Hälfte desselben reichte zur Ernährung des Volkes bis zur nächsten Arnte aus.

Selbst nach der Meinung englischer Staatsökonomen liefert in Irland eine Jahresproduktion Nahrung für zwei Jahre. Ueber die Aneignung dieses ersten Theiles können weder Witzeleien noch Debatten geduldet werden. Sagte irgend Jemand Nein und streckte seine Hand nach des Volkes Ernährungsstoffen aus, so müßte ihm mit einer Picke oder einer Kugel geantwortet werden.

Was die Benutzung des Ueberschusses in der Produktion betrifft, so wäre das ein passender Gegenstand der Berathung und Beschlußnahme; er würde unsere ganze staatsökonomische Wissenschaft in Anspruch nehmen. Einer eben errichteten irischen Regierung über die richtige Verwendung der übrigen 40 Mill. Pfd. Anweisung zu geben, muß eine schwierige verwickelte Aufgabe sein. Wie viel davon und auf welche Weise in die lang vertrockneten Kanäle des einheimischen Handels geleitet; welcher Theil dem Staate und zu welchen Zwecken angeeignet, welcher Betrag davon an die in Irland lebenden Gutsherren als Rente gezahlt und wieviel zum Auskauf derer, welche Irland verlassen wollen, benutzt werden soll: das Alles sind Haupt- und Lebensfragen. Da indeß die Rente des Landes 13 Mill. Pf. und die gewöhnlichen Einfuhren von Manufaktur-Waaren jährlich nicht viel mehr betragen, so könnte obengedachter Ueberschuß sehr wohl dazu verwandt werden, alle unsere wirklichen Bedürfnisse von Aernte zu Aernte zu decken. Daß natürlich die Hypothekeninhaber, Wucherer und im Auslande lebenden Gutsherren dabei Schaden leiden müßten, versteht sich von selbst. Sie müssen ihn aber leiden. Es müssen ihnen die übertriebenen Grundrenten und die wucherischen Prozente beschnitten werden, oder das Volk verhungert abermals oder ist zur Verbannung verurtheilt. In Irland sind nur zwei Fälle möglich: eine soziale Revolution oder eine Wildniß. Irland's Revolution ist nahe. Nur allzulange ist sie hinausgeschoben worden. Mag sie jetzt auch noch so schnell durchgeführt werden, sie erfüllt in sofern nicht mehr völlig ihren Zweck als die Verhungerten nicht wieder ins Leben zu rufen sind. Sie kann und wird aber die Ueberlebenden retten. Kommen muß sie und zwar bald wenn noch irgend Kraft, Wahrheit und Muth unter uns zu finden ist.

Amtliche Nachrichten.
Berlin, 4. Juli.

Zur Beseitigung der bisher noch vorgekommenen Verschiedenheit in der Anrede des Soldaten bestimme Ich hierdurch, daß forthin der Soldat, jeder Waffe und jedes Standes den Anspruch haben soll, von seinen sämmtlichen Vorgesetzten mit „Sie“ angeredet zu werden. Sie haben diese Bestimmung der Armee bekannt zu machen.

Sanssouci, den 26. Juni 1848.

(gez) Friedrich Wilhelm.

An den Kriegs-Minister, General-Lieutenant Frhr. v. Schreckenstein.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
Offizieller Wechsel-Cours. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 6. Juli 1848.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.

Wasserstand.

Köln, am 6. Juli. Rheinhöhe 9′ 5″.

Bekanntmachung.

Im Interesse des Publikums erhält die Personenpost zwischen Bergisch-Gladbach und Mülheim am Rhein vom 6. d. M. ab folgenden Gang:

Aus Bergisch-Gladbach um 7 Uhr früh und 3 Uhr Nachmittags, zum Anschluß an die um 9 Uhr früh und 4 Uhr 42 Minuten, Nachmittags von Mülheim nach Köln abfahrenden Dampfzüge.

Aus Mülheim am Rhein um 10 1/4 Uhr Vormittags und 7 1/4 Uhr Abends, unmittelbar nach Ankunft der Dampfwagenzüge von Deutz in Mülheim.

Köln, den 5. Juli 1848.

Ober-Postamt Rehfeldt.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag den 7. Juli 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnetee auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Eigelstein Nr. 16 ist das Unterhaus mit Keller, Küche und 5 bis 6 Zimmer zu vermiethen.

Demokratische Gesellschaft.

Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.)

Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen.

Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!

Der Wächter an der Ostsee.

Demokratisches Organ.

Herausgegeben von W. Lüders.

Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.

Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig.

Gerichtlicher Verkauf.

Am 7. Juli 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Ofen, Schränke etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher Simons.

Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

Gesuch einer Lebensgefährtin für einen soliden katholischen Wittwer mittlern Alters, Eigenthümer eines Gasthofes zweiten Ranges in einer großen Stadt der Rheinprovinz; derselbe beansprucht ein gebildetes Frauenzimmer in den 30ger Jahren, welches in der deutschen und französischen Sprache erfahren ist und sich befähigt fühlt, die Leitung des Hauswesens zu übernehmen. Anträge unter den Buchstaben S. K. werden bei der Expedition dieser Zeitung St. Agatha Nr. 12 entgegengenommen und sind der bescheidensten Verschwiegenheit und prompter Beantwortung versichert.

Deutsches Volksfest.

Durch die glücklich getroffene Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser, wodurch nun wieder die Ruhe und Einigkeit im deutschen Volke hergestellt wird, auch alle Geschäften neu in's Leben treten werden, haben wir, um diesen Akt unserer Nationalversammlung zu achten und zu ehren, ein deutsches Volksfest zu halten beschlossen, welches am Dienstag den 11. Juli bei Herrn Gasthalter Kost in der Mailust in Deutz, stattfinden wird.

Das Nähere werden wir in den nächsten Nummern der hiesigen Blätter folgen lassen.

Köln, den 6. Juli 1848.

Das Comite:

M. Themer. Schmitz. Jos. Marul. Franz Marul. Franz Hartmann. Müller. Dr. Burchardt. C. F. Bauermann. P. Mall. Hartmann. Weckmann. Hochscheid. Baum. Warburg. Flüggen. Aldenkrück.

Verpachtung der Mineralquelle zu Birresborn.

Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet.

Der Pacht beginnt am 11. August 1848.

Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen.

Trier, den 30. Juni 1848.

Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 7. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 277.</bibl></note>
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          <p>Weniger als die Hälfte desselben reichte zur Ernährung des Volkes bis zur                         nächsten Arnte aus.</p>
          <p>Selbst nach der Meinung englischer Staatsökonomen liefert in Irland eine                         Jahresproduktion Nahrung für zwei Jahre. Ueber die Aneignung dieses ersten                         Theiles können weder Witzeleien noch Debatten geduldet werden. Sagte irgend                         Jemand Nein und streckte seine Hand nach des Volkes Ernährungsstoffen aus,                         so müßte ihm mit einer Picke oder einer Kugel geantwortet werden.</p>
          <p>Was die Benutzung des Ueberschusses in der Produktion betrifft, so wäre das                         ein passender Gegenstand der Berathung und Beschlußnahme; er würde unsere                         ganze staatsökonomische Wissenschaft in Anspruch nehmen. Einer eben                         errichteten irischen Regierung über die richtige Verwendung der übrigen 40                         Mill. Pfd. Anweisung zu geben, muß eine schwierige verwickelte Aufgabe sein.                         Wie viel davon und auf welche Weise in die lang vertrockneten Kanäle des                         einheimischen Handels geleitet; welcher Theil dem Staate und zu welchen                         Zwecken angeeignet, welcher Betrag davon an die in Irland lebenden                         Gutsherren als Rente gezahlt und wieviel zum Auskauf derer, welche Irland                         verlassen wollen, benutzt werden soll: das Alles sind Haupt- und                         Lebensfragen. Da indeß die Rente des Landes 13 Mill. Pf. und die                         gewöhnlichen Einfuhren von Manufaktur-Waaren jährlich nicht viel mehr                         betragen, so könnte obengedachter Ueberschuß sehr wohl dazu verwandt werden,                         alle unsere wirklichen Bedürfnisse von Aernte zu Aernte zu decken. Daß                         natürlich die Hypothekeninhaber, Wucherer und im Auslande lebenden                         Gutsherren dabei Schaden leiden müßten, versteht sich von selbst. Sie müssen                         ihn aber leiden. Es müssen ihnen die übertriebenen Grundrenten und die                         wucherischen Prozente beschnitten werden, oder das Volk verhungert abermals                         oder ist zur Verbannung verurtheilt. In Irland sind nur zwei Fälle möglich:                         eine soziale Revolution oder eine Wildniß. Irland's Revolution ist nahe. Nur                         allzulange ist sie hinausgeschoben worden. Mag sie jetzt auch noch so                         schnell durchgeführt werden, sie erfüllt in sofern nicht mehr völlig ihren                         Zweck als die Verhungerten nicht wieder ins Leben zu rufen sind. Sie kann                         und wird aber die Ueberlebenden retten. Kommen muß sie und zwar bald wenn                         noch irgend Kraft, Wahrheit und Muth unter uns zu finden ist.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Amtliche Nachrichten.</head>
        <div xml:id="ar037_019" type="jArticle">
          <head>Berlin, 4. Juli.</head>
          <p>Zur Beseitigung der bisher noch vorgekommenen Verschiedenheit in der Anrede                         des Soldaten bestimme Ich hierdurch, daß forthin der Soldat, jeder Waffe und                         jedes Standes den Anspruch haben soll, von seinen sämmtlichen Vorgesetzten                         mit <hi rendition="#b">&#x201E;Sie&#x201C;</hi> angeredet zu werden. Sie haben diese                         Bestimmung der Armee bekannt zu machen.</p>
          <p>Sanssouci, den 26. Juni 1848.</p>
          <p>(gez) <hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm.</hi></p>
          <p>An den Kriegs-Minister, General-Lieutenant Frhr. v. Schreckenstein.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Offizieller Wechsel-Cours.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 6. Juli 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach                         Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und                         Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G.                         Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb.                         Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem                         Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach                         Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller;                         nach Antwerpen M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.<lb/>
Ferner: Nach                         Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.</p>
          <p>Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes                         Hartmann.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 6. Juli. Rheinhöhe 9&#x2032; 5&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Im Interesse des Publikums erhält die Personenpost zwischen Bergisch-Gladbach                         und Mülheim am Rhein vom 6. d. M. ab folgenden Gang:</p>
          <p><hi rendition="#g">Aus Bergisch-Gladbach</hi> um 7 Uhr früh und 3 Uhr                         Nachmittags, zum Anschluß an die um 9 Uhr früh und 4 Uhr 42 Minuten,                         Nachmittags von Mülheim nach Köln abfahrenden Dampfzüge.</p>
          <p><hi rendition="#g">Aus Mülheim am Rhein</hi> um 10 1/4 Uhr Vormittags und 7                         1/4 Uhr Abends, unmittelbar nach Ankunft der Dampfwagenzüge von Deutz in                         Mülheim.</p>
          <p>Köln, den 5. Juli 1848.</p>
          <p>Ober-Postamt <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Freitag den 7. Juli 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnetee auf dem                         Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art, dem Meist- und                         Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eigelstein Nr. 16 ist das Unterhaus mit Keller, Küche und 5 bis 6 Zimmer zu                         vermiethen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> </p>
          <p>Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, <hi rendition="#b">Versammlung</hi> im <hi rendition="#b">Eiser'schen Saale,</hi> Komödienstraße. (Ausnahmsweise                         wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.)</p>
          <p> <hi rendition="#b">Der Vorstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">NB.</hi> Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch                         nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch                         werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!</p>
          <p> <hi rendition="#b">Der Wächter an der Ostsee.</hi> </p>
          <p>Demokratisches Organ.</p>
          <p>Herausgegeben von <hi rendition="#g">W. Lüders.</hi></p>
          <p>Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde                         eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung                         unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.</p>
          <p>Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post                         täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis                         vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden                         durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln                         vorräthig.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am 7. Juli 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem                         Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Ofen, Schränke etc. gegen baare Zahlung                         öffentlich meistbietend versteigert werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Simons.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei <hi rendition="#g">Joh. Lülsdorff,</hi> Lindgasse 21.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Gesuch einer Lebensgefährtin für einen soliden katholischen Wittwer mittlern                         Alters, Eigenthümer eines Gasthofes zweiten Ranges in einer großen Stadt der                         Rheinprovinz; derselbe beansprucht ein gebildetes Frauenzimmer in den 30ger                         Jahren, welches in der deutschen und französischen Sprache erfahren ist und                         sich befähigt fühlt, die Leitung des Hauswesens zu übernehmen. Anträge unter                         den Buchstaben S. K. werden bei der Expedition dieser Zeitung St. Agatha Nr.                         12 entgegengenommen und sind der bescheidensten Verschwiegenheit und                         prompter Beantwortung versichert.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Deutsches Volksfest.</hi> </p>
          <p>Durch die glücklich getroffene Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser,                         wodurch nun wieder die Ruhe und Einigkeit im deutschen Volke hergestellt                         wird, auch alle Geschäften neu in's Leben treten werden, haben wir, um                         diesen Akt unserer Nationalversammlung zu achten und zu ehren, ein deutsches                         Volksfest zu halten beschlossen, welches am Dienstag den 11. Juli bei Herrn                         Gasthalter Kost <hi rendition="#b">in der Mailust in Deutz,</hi> stattfinden                         wird.</p>
          <p>Das Nähere werden wir in den nächsten Nummern der hiesigen Blätter folgen                         lassen.</p>
          <p>Köln, den 6. Juli 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Das Comite:</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#et">M. Themer. Schmitz. Jos. Marul. Franz Marul. Franz Hartmann.                         Müller. Dr. Burchardt. C. F. Bauermann. P. Mall. Hartmann. Weckmann.                         Hochscheid. Baum. Warburg. Flüggen. Aldenkrück.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Verpachtung</hi> der Mineralquelle zu Birresborn.</p>
          <p>Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in                         der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu                         gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag                         den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, <hi rendition="#b">in Trier auf                             dem Stadthause,</hi> entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9                         Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28.                         dieses, öffentlich verpachtet.</p>
          <p>Der Pacht beginnt am 11. August 1848.</p>
          <p>Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen.</p>
          <p>Trier, den 30. Juni 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten                         Hospitien.</hi> </p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0186/0004] 125 Neapel, 22. Juni. _ Spanien. Madrid, 29. Juni. Der Infant Don Franz Paula hat viele Abenteuer in seiner Familie mit der Königin. Man kennt die sonderbare Heirath eine seiner Töchter mit einem Polen; man entsinnt sich der Liebespfade seines Sohnes Don Enrique und heute hat die Königin abermals eine seiner Töchter, die Infantin Josepha Fernanda Luisa v. Bourbon, aller ihrer Hoheitsrechte als verlustig erklärt, weil sie einen Amerikaner Namens José Guelly Rente geheirathet. Don Franz Paula scheint auf irgend eine Bürgerkrone zu aspiriren, denn er macht sich sehr populär. Großbritannien. * London, 4. Juli. Das Oberhaus beschäftigte sich gestern sehr kurz und mit sehr unwichtigen Dingen. Im Unterhaus verhandelte man abermals über die Zuckerzölle, eine Frage, mit der wir, trotz ihrer scheinbaren Süßigkeit, unsere Leser verschonen wollen. In seiner heutigen Sitzung, die ausnahmsweise schon um 12 Uhr begann, wurde nach der dritten Verlesung mehrerer Bills die bekannte Bill wegen der mit Hypotheken belasteten irischen Güter im Comité verhandelt. ‒ Die gestern in Southampton angelangte westindische Post hat keine Nachricht von Bedeutung überbracht. In Jacmel hatten circa 1000 Neger revoltirt; obgleich diesmal zurückgeschlagen, werden sie doch bald, wie zu fürchten, aufs Neue anfangen. ‒ Sechs Bischöfe, darunter die von Trier und Lüttich, sind gestern hier eingetrffen, um der heute stattfindenden Einweihung der neu erbauten römisch-katholischen Kathedrale zu London beizuwohnen. * Dublin, 1. Juli. In einem Organe Jung-Irlands, „The Nation“, finden wir einen Artikel überschreiben: „Der Werth einer irischen Aernte.“ Es heißt darin: „Gegenwärtig wächst auf dem irischen Boden nach dem besten Urtheil Sachverständiger eine Produktion-Masse im Werthe von 80 Mill. Pfund Sterl. Zwischen den Hecken, mittelst welcher dieser Reichthum eingehegt ist, betteln 2 Millionen Irländer. In den Städten und Häfen, von wo aus dieser ungeheure Reichthum noch vor nächsten Weihnachten größtentheils zum Lande hinaus geschmuggelt werden soll, befindet sich noch 1 Mill. Menschen, die dem Bettelstabe und dem Bankrutt ziemlich nahe sind. Würden diese 80 Mill. Pfd. St. kühn benutzt, so könnte, unserer Ansicht nach für Irrland eine neue dauernde Grundlage hergestellt werden. Setzen wir 1000 Klubs voraus, jeden durchschnittlich zu 300 Mann durch ganz Irland verbreitet; ihre Klubsäle den Kasernen in Stadt und Land gegenüber; ihre Vorposten in jedem Engpaß aufgestellt; ihre Tausende in jeder Stadt bataillonsweise disziplinirt. Die irische League d. h. deren Komité aus 300 ehrlichen, einsichtsvollen und braven Männern zusammengesetzt: zu welch' großen Zwecken könnte da nicht ein solcher Erlösungsfond von 80 Mill. Pfd. verwandt werden. Weniger als die Hälfte desselben reichte zur Ernährung des Volkes bis zur nächsten Arnte aus. Selbst nach der Meinung englischer Staatsökonomen liefert in Irland eine Jahresproduktion Nahrung für zwei Jahre. Ueber die Aneignung dieses ersten Theiles können weder Witzeleien noch Debatten geduldet werden. Sagte irgend Jemand Nein und streckte seine Hand nach des Volkes Ernährungsstoffen aus, so müßte ihm mit einer Picke oder einer Kugel geantwortet werden. Was die Benutzung des Ueberschusses in der Produktion betrifft, so wäre das ein passender Gegenstand der Berathung und Beschlußnahme; er würde unsere ganze staatsökonomische Wissenschaft in Anspruch nehmen. Einer eben errichteten irischen Regierung über die richtige Verwendung der übrigen 40 Mill. Pfd. Anweisung zu geben, muß eine schwierige verwickelte Aufgabe sein. Wie viel davon und auf welche Weise in die lang vertrockneten Kanäle des einheimischen Handels geleitet; welcher Theil dem Staate und zu welchen Zwecken angeeignet, welcher Betrag davon an die in Irland lebenden Gutsherren als Rente gezahlt und wieviel zum Auskauf derer, welche Irland verlassen wollen, benutzt werden soll: das Alles sind Haupt- und Lebensfragen. Da indeß die Rente des Landes 13 Mill. Pf. und die gewöhnlichen Einfuhren von Manufaktur-Waaren jährlich nicht viel mehr betragen, so könnte obengedachter Ueberschuß sehr wohl dazu verwandt werden, alle unsere wirklichen Bedürfnisse von Aernte zu Aernte zu decken. Daß natürlich die Hypothekeninhaber, Wucherer und im Auslande lebenden Gutsherren dabei Schaden leiden müßten, versteht sich von selbst. Sie müssen ihn aber leiden. Es müssen ihnen die übertriebenen Grundrenten und die wucherischen Prozente beschnitten werden, oder das Volk verhungert abermals oder ist zur Verbannung verurtheilt. In Irland sind nur zwei Fälle möglich: eine soziale Revolution oder eine Wildniß. Irland's Revolution ist nahe. Nur allzulange ist sie hinausgeschoben worden. Mag sie jetzt auch noch so schnell durchgeführt werden, sie erfüllt in sofern nicht mehr völlig ihren Zweck als die Verhungerten nicht wieder ins Leben zu rufen sind. Sie kann und wird aber die Ueberlebenden retten. Kommen muß sie und zwar bald wenn noch irgend Kraft, Wahrheit und Muth unter uns zu finden ist. Amtliche Nachrichten. Berlin, 4. Juli. Zur Beseitigung der bisher noch vorgekommenen Verschiedenheit in der Anrede des Soldaten bestimme Ich hierdurch, daß forthin der Soldat, jeder Waffe und jedes Standes den Anspruch haben soll, von seinen sämmtlichen Vorgesetzten mit „Sie“ angeredet zu werden. Sie haben diese Bestimmung der Armee bekannt zu machen. Sanssouci, den 26. Juni 1848. (gez) Friedrich Wilhelm. An den Kriegs-Minister, General-Lieutenant Frhr. v. Schreckenstein. Handels-Nachrichten. _ Offizieller Wechsel-Cours. _ Schiffahrts-Anzeige. Köln, 6. Juli 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann. Wasserstand. Köln, am 6. Juli. Rheinhöhe 9′ 5″. Bekanntmachung. Im Interesse des Publikums erhält die Personenpost zwischen Bergisch-Gladbach und Mülheim am Rhein vom 6. d. M. ab folgenden Gang: Aus Bergisch-Gladbach um 7 Uhr früh und 3 Uhr Nachmittags, zum Anschluß an die um 9 Uhr früh und 4 Uhr 42 Minuten, Nachmittags von Mülheim nach Köln abfahrenden Dampfzüge. Aus Mülheim am Rhein um 10 1/4 Uhr Vormittags und 7 1/4 Uhr Abends, unmittelbar nach Ankunft der Dampfwagenzüge von Deutz in Mülheim. Köln, den 5. Juli 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 7. Juli 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnetee auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld. Eigelstein Nr. 16 ist das Unterhaus mit Keller, Küche und 5 bis 6 Zimmer zu vermiethen. Demokratische Gesellschaft. Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand. NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen. Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen! Der Wächter an der Ostsee. Demokratisches Organ. Herausgegeben von W. Lüders. Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens. Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig. Gerichtlicher Verkauf. Am 7. Juli 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Ofen, Schränke etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Simons. Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Gesuch einer Lebensgefährtin für einen soliden katholischen Wittwer mittlern Alters, Eigenthümer eines Gasthofes zweiten Ranges in einer großen Stadt der Rheinprovinz; derselbe beansprucht ein gebildetes Frauenzimmer in den 30ger Jahren, welches in der deutschen und französischen Sprache erfahren ist und sich befähigt fühlt, die Leitung des Hauswesens zu übernehmen. Anträge unter den Buchstaben S. K. werden bei der Expedition dieser Zeitung St. Agatha Nr. 12 entgegengenommen und sind der bescheidensten Verschwiegenheit und prompter Beantwortung versichert. Deutsches Volksfest. Durch die glücklich getroffene Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser, wodurch nun wieder die Ruhe und Einigkeit im deutschen Volke hergestellt wird, auch alle Geschäften neu in's Leben treten werden, haben wir, um diesen Akt unserer Nationalversammlung zu achten und zu ehren, ein deutsches Volksfest zu halten beschlossen, welches am Dienstag den 11. Juli bei Herrn Gasthalter Kost in der Mailust in Deutz, stattfinden wird. Das Nähere werden wir in den nächsten Nummern der hiesigen Blätter folgen lassen. Köln, den 6. Juli 1848. Das Comite: M. Themer. Schmitz. Jos. Marul. Franz Marul. Franz Hartmann. Müller. Dr. Burchardt. C. F. Bauermann. P. Mall. Hartmann. Weckmann. Hochscheid. Baum. Warburg. Flüggen. Aldenkrück. Verpachtung der Mineralquelle zu Birresborn. Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet. Der Pacht beginnt am 11. August 1848. Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen. Trier, den 30. Juni 1848. Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 37. Köln, 7. Juli 1848, S. 0186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz037_1848/4>, abgerufen am 18.12.2024.