Neue Rheinische Zeitung. Nr. 27. Köln, 27. Juni 1848.Großbritannien.
27 London, 25. Juni. Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der "Northern Star" spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus: "Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die "Charter" sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. Seine Meinung war, weil die Mehrheit des Volkes für die "Charter" sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . ." 27 London, 25. Juni. Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comite niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn: "Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen." Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist. - Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus O'Connor, G. Julian Harney und Ernst Jones redigirte Northern Star enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt. Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der revolutionäre Northern Star das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt. * Dublin, 21. Juni. Die "irische Konföderation" hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr Dillon berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der "irischen League" und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von "den moralischen Prinzipien" wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher O'Malley, der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: "Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches," sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der "moralischen Gewalt" sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der "physischen Gewalt" nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren." - J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der "irischen League" Folgendes: "Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen." Als nun Duffy diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten. Brasilien.
* Rio de Janeiro, 14. April. Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. - Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. - Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. - Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. - Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. - Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. - Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte. Sterbefälle. 23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. - Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. Juni 1848. Angekommen: D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30. Wasserstand. Köln, am 26. Juni. Rheinhöhe 9' 3". Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Versteigerung. Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: 3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Nicht dem Minister! So treu wie du die Bibel imitirestUnd täglich fast dem "Herrn" Weihrauch offerirest, So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel, Den Bruder dir, du zweiter "Abel". Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar, Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar. Die Heuler gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. - Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben. Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende "Mannheimer Abendzeitung" und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden "Rheinischen Blätter". Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen. Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28. Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten. Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen. Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders. Die Redaktion. "Neue Rheinische Zeitung." Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und den Nordseebädern Wangeroog und Norderney, durch das Bremer eiserne Dampfschiff "TELEGRAPH", Kapt. D. de Harde. Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:
Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt. So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen. Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden. Weitere Nachricht ertheilt H. Aug. Heineken, Schiffsmakler. Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo. Gefrornes. Täglich in und außerm Hause, a Portion 3 Sgr. Gebr. Josty. Roh-Eis, pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei Gebr. Josty. Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl. Eis täglich in und außer dem Hause a Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Bitte um Arbeit. Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert. Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes Mailust in Deutz. Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet Joseph Kost. Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: Das Volk. Organ des Central-Comites für Arbeiter. Eine sozial-politische Zeitschrift Herausgegeben von Schriftsetzer Born. Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr. Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr. Die Berliner Vereins-Buchdruckerei. Der Gerant, Korff. Großbritannien.
27 London, 25. Juni. Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der „Northern Star“ spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus: „Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die „Charter“ sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. Seine Meinung war, weil die Mehrheit des Volkes für die „Charter“ sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . .“ 27 London, 25. Juni. Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comité niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn: „Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen.“ Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist. ‒ Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus O'Connor, G. Julian Harney und Ernst Jones redigirte Northern Star enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt. Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der revolutionäre Northern Star das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt. * Dublin, 21. Juni. Die „irische Konföderation“ hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr Dillon berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der „irischen League“ und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von „den moralischen Prinzipien“ wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher O'Malley, der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: „Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches,“ sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der „moralischen Gewalt“ sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der „physischen Gewalt“ nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren.“ ‒ J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der „irischen League“ Folgendes: „Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen.“ Als nun Duffy diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten. Brasilien.
* Rio de Janeiro, 14. April. Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. ‒ Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. ‒ Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. ‒ Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. ‒ Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. ‒ Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. ‒ Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte. Sterbefälle. 23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. ‒ Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. Juni 1848. Angekommen: D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30. Wasserstand. Köln, am 26. Juni. Rheinhöhe 9′ 3″. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Versteigerung. Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: 3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Nicht dem Minister! So treu wie du die Bibel imitirestUnd täglich fast dem „Herrn“ Weihrauch offerirest, So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel, Den Bruder dir, du zweiter „Abel“. Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar, Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar. Die Heuler gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. ‒ Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben. Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“. Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen. Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28. Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten. Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen. Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders. Die Redaktion. „Neue Rheinische Zeitung.“ Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und den Nordseebädern Wangeroog und Norderney, durch das Bremer eiserne Dampfschiff „TELEGRAPH“, Kapt. D. de Harde. Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:
Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt. So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen. Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden. Weitere Nachricht ertheilt H. Aug. Heineken, Schiffsmakler. Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo. Gefrornes. Täglich in und außerm Hause, à Portion 3 Sgr. Gebr. Josty. Roh-Eis, pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei Gebr. Josty. Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl. Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Bitte um Arbeit. Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert. Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes Mailust in Deutz. Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet Joseph Kost. Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: Das Volk. Organ des Central-Comités für Arbeiter. Eine sozial-politische Zeitschrift Herausgegeben von Schriftsetzer Born. Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr. Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr. Die Berliner Vereins-Buchdruckerei. Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0004" n="0128"/> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar027_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>27</author></bibl> London, 25. Juni.</head> <p>Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der „Northern Star“ spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus:</p> <p>„Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die „Charter“ sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. <hi rendition="#g">Seine</hi> Meinung war, <hi rendition="#g">weil</hi> die Mehrheit des Volkes für die „Charter“ sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . .“</p> </div> <div xml:id="ar027_018" type="jArticle"> <head><bibl><author>27</author></bibl> London, 25. Juni.</head> <p>Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comité niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn:</p> <p>„Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen.“ Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist.</p> <p>‒ Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus <hi rendition="#g">O'Connor,</hi> G. Julian <hi rendition="#g">Harney</hi> und Ernst <hi rendition="#g">Jones</hi> redigirte <hi rendition="#g">Northern Star</hi> enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt.</p> <p>Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der <hi rendition="#g">revolutionäre Northern Star</hi> das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt.</p> </div> <div xml:id="ar027_019" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 21. Juni.</head> <p>Die „irische Konföderation“ hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr <hi rendition="#g">Dillon</hi> berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der „irischen League“ und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von „den moralischen Prinzipien“ wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher <hi rendition="#g">O'Malley,</hi> der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: „Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches,“ sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der „moralischen Gewalt“ sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der „physischen Gewalt“ nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren.“ ‒ J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der „irischen League“ Folgendes: „Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen.“ Als nun <hi rendition="#g">Duffy</hi> diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Brasilien.</head> <div xml:id="ar027_020" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Rio de Janeiro, 14. April.</head> <p>Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <p>Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen.</p> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. ‒ Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. ‒ Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. ‒ Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. ‒ Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. ‒ Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. ‒ Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. ‒ Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 26. Juni 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.</p> <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 26. Juni. Rheinhöhe 9′ 3″.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p> <p>Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher,</p> <p> <hi rendition="#g">Gassen.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </p> <p>Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:</p> <p>3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher</p> <p> <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Nicht dem Minister!</hi> </head> <l>So treu wie du die Bibel imitirest</l><lb/> <l>Und täglich fast dem „Herrn“ Weihrauch offerirest,</l><lb/> <l>So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel,</l><lb/> <l>Den Bruder dir, du zweiter „Abel“.</l><lb/> <l>Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar,</l><lb/> <l>Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar.</l><lb/> </lg> <bibl> <hi rendition="#b">♁</hi> </bibl> </div> <div type="jAn"> <p>Die <hi rendition="#b">Heuler</hi> gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. ‒ Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Mannheim.</hi> Mit dem bevorstehenden <hi rendition="#g">1. Juli</hi> beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die <hi rendition="#g">täglich</hi> erscheinende <hi rendition="#b">„Mannheimer Abendzeitung“</hi> und ihre wöchentlich <hi rendition="#g">drei Mal</hi> erscheinenden unterhaltenden <hi rendition="#b">„Rheinischen Blätter“.</hi></p> <p>Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur <hi rendition="#g">J. P. Grohe noch immer</hi> seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, <hi rendition="#g">keinerlei</hi> weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.</p> <p>Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.</p> <p>Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In <hi rendition="#g">Preußen</hi> und <hi rendition="#g">Baiern</hi> ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.</p> <p>Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.</p> <p>Zu amtlichen und nichtamtlichen <hi rendition="#g">Anzeigen</hi> aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders.</p> <p> <hi rendition="#b">Die Redaktion.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Dampfschifffahrt</hi> zwischen <hi rendition="#b">Bremen</hi> und den Nordseebädern <hi rendition="#b">Wangeroog</hi> und <hi rendition="#b">Norderney,</hi> durch das Bremer eiserne Dampfschiff <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">„TELEGRAPH“,</hi></hi> Kapt. <hi rendition="#b">D. de Harde.</hi></p> <p>Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:</p> <table> <row> <cell>Sonnabend,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>1.</cell> </row> <row> <cell>Mittwoch,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>5.</cell> </row> <row> <cell>Montag,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>10.</cell> </row> <row> <cell>Sonnabend,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>15.</cell> </row> <row> <cell>Donnerstag,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>20.</cell> </row> <row> <cell>Montag,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>24.</cell> </row> <row> <cell>Sonnabend,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>29.</cell> </row> <row> <cell>Donnerstag,</cell> <cell>Juli</cell> <cell>3.</cell> </row> </table> <table> <row> <cell>Dienstag,</cell> <cell>Aug.</cell> <cell>8.</cell> </row> <row> <cell>Sonntag,</cell> <cell>Aug.</cell> <cell>13.</cell> </row> <row> <cell>Freitag,</cell> <cell>Aug.</cell> <cell>18.</cell> </row> <row> <cell>Mittwoch,</cell> <cell>Aug.</cell> <cell>23.</cell> </row> <row> <cell>Montag,</cell> <cell>Aug.</cell> <cell>28.</cell> </row> <row> <cell>Sonnabend,</cell> <cell>Sept.</cell> <cell>2.</cell> </row> <row> <cell>Freitag,</cell> <cell>Sept.</cell> <cell>8.</cell> </row> <row> <cell>Mittwoch,</cell> <cell>Sept.</cell> <cell>13.</cell> </row> </table> <p>Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt.</p> <p>So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen.</p> <p>Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden.</p> <p>Weitere Nachricht ertheilt</p> <p><hi rendition="#b">H. Aug. Heineken,</hi> Schiffsmakler.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Gefrornes.</hi> </p> <p>Täglich in und außerm Hause, à Portion 3 Sgr.</p> <p>Gebr. <hi rendition="#b">Josty.</hi></p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Roh-Eis,</hi> pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei</p> <p>Gebr.<hi rendition="#b"> Josty.</hi></p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Harmonie</hi> von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei <hi rendition="#g">A. Steinstraßer,</hi> auf den Perlenpfuhl.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Eis</hi> täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei</p> <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Bitte um Arbeit.</hi> </p> <p>Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert.</p> <p>Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Mailust in Deutz.</hi> </p> <p>Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und <hi rendition="#b">eine zu schöne Lage</hi> dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner <hi rendition="#b">Wein- und Kaffee-Wirthschaft,</hi> verbunden mit einer <hi rendition="#b">Oberrheinischen Restauration,</hi> auch eine <hi rendition="#b">Bairische Bierwirthschaft</hi> mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet</p> <p> <hi rendition="#b">Joseph Kost.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen:</p> <p> <hi rendition="#b">Das Volk.</hi> </p> <p>Organ des Central-Comités für Arbeiter.</p> <p>Eine sozial-politische Zeitschrift</p> <p>Herausgegeben von Schriftsetzer <hi rendition="#b">Born.</hi></p> <p> <hi rendition="#b">Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr.</hi> </p> <p>Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr.</p> <p> <hi rendition="#b">Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.</hi> </p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0128/0004]
Großbritannien. 27 London, 25. Juni. Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der „Northern Star“ spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus:
„Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die „Charter“ sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. Seine Meinung war, weil die Mehrheit des Volkes für die „Charter“ sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . .“
27 London, 25. Juni. Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comité niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn:
„Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen.“ Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist.
‒ Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus O'Connor, G. Julian Harney und Ernst Jones redigirte Northern Star enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt.
Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der revolutionäre Northern Star das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt.
* Dublin, 21. Juni. Die „irische Konföderation“ hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr Dillon berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der „irischen League“ und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von „den moralischen Prinzipien“ wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher O'Malley, der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: „Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches,“ sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der „moralischen Gewalt“ sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der „physischen Gewalt“ nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren.“ ‒ J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der „irischen League“ Folgendes: „Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen.“ Als nun Duffy diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten.
Brasilien. * Rio de Janeiro, 14. April. Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort.
Handels-Nachrichten. _ Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen.
Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. ‒ Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. ‒ Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. ‒ Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. ‒ Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. ‒ Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. ‒ Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte.
Sterbefälle.
23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. ‒ Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr.
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. Juni 1848.
Angekommen: D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.
Wasserstand.
Köln, am 26. Juni. Rheinhöhe 9′ 3″.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher,
Gassen.
Versteigerung.
Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:
3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher
Cloeren.
Nicht dem Minister! So treu wie du die Bibel imitirest
Und täglich fast dem „Herrn“ Weihrauch offerirest,
So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel,
Den Bruder dir, du zweiter „Abel“.
Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar,
Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar.
♁ Die Heuler gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. ‒ Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben.
Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“.
Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.
Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.
Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.
Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.
Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders.
Die Redaktion.
„Neue Rheinische Zeitung.“
Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.
Dampfschifffahrt zwischen Bremen und den Nordseebädern Wangeroog und Norderney, durch das Bremer eiserne Dampfschiff „TELEGRAPH“, Kapt. D. de Harde.
Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:
Sonnabend, Juli 1.
Mittwoch, Juli 5.
Montag, Juli 10.
Sonnabend, Juli 15.
Donnerstag, Juli 20.
Montag, Juli 24.
Sonnabend, Juli 29.
Donnerstag, Juli 3.
Dienstag, Aug. 8.
Sonntag, Aug. 13.
Freitag, Aug. 18.
Mittwoch, Aug. 23.
Montag, Aug. 28.
Sonnabend, Sept. 2.
Freitag, Sept. 8.
Mittwoch, Sept. 13.
Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt.
So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen.
Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden.
Weitere Nachricht ertheilt
H. Aug. Heineken, Schiffsmakler.
Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo.
Gefrornes.
Täglich in und außerm Hause, à Portion 3 Sgr.
Gebr. Josty.
Roh-Eis, pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei
Gebr. Josty.
Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl.
Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei
Franz Stollwerck, Hoflieferant.
Bitte um Arbeit.
Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert.
Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes
Mailust in Deutz.
Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet
Joseph Kost.
Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen:
Das Volk.
Organ des Central-Comités für Arbeiter.
Eine sozial-politische Zeitschrift
Herausgegeben von Schriftsetzer Born.
Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr.
Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr.
Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |