Neue Rheinische Zeitung. Nr. 25. Köln, 25. Juni 1848.Kunst der Zubereitung versteht, als eins der feinsten gewürdigt werden wird. Es wird indeß eine ganz neue Art Wein sein und deshalb manche Vorurtheile in Europa zu besiegen haben, ehe er zur völligen Anerkennung gelangt. Boden und Klima sind die Elemente, die dem Wein seine Eigenthümlichkeit verleihen. Reben von Madeira, in einem andern Lande, wenn auch in entsprechender Breite und in Boden von möglichst gleicher chemischer Beschaffenheit gepflanzt, bringen ein materiell von dem sogenannten Madeira verschiedenes Getränk hervor. Desselbe ist mit den Reben von Xeres, Oporto etc. der Fall. So bringt auch West-Australien einen Wein sui generis hervor. Was ich bis jetzt davon gekostet, zeigte die Eigenthümlichkeit, daß das Getränk nicht den Kopf affizirt oder ins Gesicht steigt, sondern eine höchst angenehme Wärme im Magen erzeugt. Die hiesigen Arbeiter ziehen es jedem andern vor. Jeder Ansiedler legt bei seinem Gute einen Weinberg an. Oldham, 19. Juni. Gestern fand hier ein besuchtes Chartistenmeeting statt. George White, der alte Anführer von Bradford, trat auf und forderte das Volk auf, sich mit Feuer und andern Waffen zu versehen, um seine politischen Rechte vertheidigen zu können. Er wußte daß die Gerichte auf ihn fahndeten aber die Polizei wagte nicht ihn zu verhaften, aus Furcht vor dem Volk. Denunziationen wegen seiner Rede sind bereits heute bei den Friedensrichtern deponirt worden. 28 Liverpool, 20. Juni. Der ganze von den Herren Cobden, Hume und Konsorten ausgehende Spektakel mit einer neuen Parlamentsreform verfehlt auf die einsichtsvolle Masse der Arbeiter die beabsichtigte Wirkung. Er hat nur den, daß die Chartisten sich fester an einander reihen und nebenher des ohnmächtigen Versuchs der Mittelklasse lachen, mittelst einer Scheinreform die eigentliche Arbeiterfrage auf Jahre hinaus abermals zu eskamotiren. Die Herrn von der neuen Reform sind wüthend, daß man ihre Gauselei durchschaut und sich durch ihren bürgerlichen Liberalismus nicht weiter ködern läßt. Das zeigte sich gestern hier in einem höchst zahlreichen Meeting, von der Mittelklasse veranstaltet. Mit unendlich schönen Redensarten wurde der bekannte Hume'sche Antrag als das wahre Heilmittel in jetziger Zeit gepriesen und demgemäße Resolutionen vorgeschlagen. Wider Erwarten der liberalen Herren hatten sich eine so große Menge Chartisten eingefunden, daß diese ein Amendement durchsetzten, welches die Charter und nur die Charter verlangt. Da lagerte sich eine Wolke der Wehmuth über die Antlitze der Bourgeois-Minorität und der Vorsitzende erklärte, zum Schluß sein tiefes Bedauern, das dieses Meeting durch das von den Chartisten beobachtete Verfahren so gut wie unwirksam gemacht worden. Amerika.
122 Boston, 6. Juni. Lowell, in Massachusetts, 25 Meilen von Boston. besitzt gegenwärtig die meisten Baumwollfabriken in den Vereinigten Staaten. Diese Stadt ist ein merkwürdiges Beispiel von der Schnelligkeit, mit der in Amerika Kolonien angelegt, Städte gebaut und bevölkert werden. Auf dem Platze, wo jetzt Lowell steht, gab es 1813 noch kein einziges Haus; jetzt zählt die Stadt schon über 40,000 E. mit großartiger Industrie. Der Krieg zwischen England und der Union, in welchem letzterer die nöthigen Fabrikate mangelten, veranlaßte zwei Spekulanten, eine kleine Baumwollspinnerei zu Lowell zu etabliren. Die Wasserkraft der beiden Flüsse Merrimack und Concord bot sich zur Benutzung. Die Fabrik kam 1826, nach mehrfachem Wechsel ihrer Besitzer, in die Hände einer Gesellschaft. Der glänzende Erfolg regte zur Bildung ähnlicher Kompagnien. Und schon 1841 schreibt Hr. Buckingham, der in Lowell einen Besuch gemacht, Folgendes: "Es bestehen gegenwärtig hier 10 Kompagnien oder Korporationen mit einem Kapital von 10 Millionen Dollars; sie besitzen insgesammt 30 Fabriken, beschäftigen mehr als 10,000 Arbeiter, unter denen 7000 weiblichen Geschlechts. Sie zahlen monatlich 150,000 Dollars Arbeitslohn. Die im Laufe eines Jahres verfertigten Waaren haben einen Werth von mehr als 8 Millionen Doll. Die jährliche Fabrikation von Baumwollzeugen beträgt über 52 Mill. Yards; davon werden 14 Mill. gefärbt und gedruckt. Der jährliche Bedarf an Baumwolle übersteigt 18 Mill. Pfd.; außerdem wird noch eine große Quantität Wolle erfordert." So stand es mit Lowell vor 7 Jahren. Seitdem ist die dortige Manufaktur, namentlich im J. 1847, noch bedeutend höher gestiegen. Die Fabriken werden mit Wasserkraft betrieben. Es dient zu diesem Zweck ein im J. 1823 vollendeter Kanal, 11/2 engl. Meilen lang, 8 F. tief und 60 F. breit. Der ganze Fall beträgt 30 Fuß. Der Kanal liefert in jeder Sekunde 1250 Kubikfuß Wasser und versorgt damit 50 Fabriken, jede mit 25. Kub.-Fuß in der Sekunde. Hr. Buckingham bemerkt noch: "Diese Wasserkraft reicht für 280,000 Spindeln und die dazu gehörigen Maschinen hin. Da jetzt erst 150,000 Spindeln auf 4800 Stühlen beschäftigt sind, so ist noch Wasserkraft für 136,000 Spindeln vorhanden. Es können somit noch 10 neue Fabriken errichtet werden, ehe man zum Dampfe seine Zuflucht nimmt." Vorstehendes ist nun im J. 1848 bereits in Erfüllung gegangen. Da die Wasserkraft Lowell's vollständig benutzt ist, so wird an einer neuen Baumwollenstadt, die Lawrence heißen soll, und am Merrimack, 8 Meilen oberhalb Lowell liegt, rüstig gebaut. Man hat die Absicht, diese zum Mittelpunkt der Baumwollen-Manufaktur, zum amerikanischen Manchester zu machen. * Mexiko, 14. Mai. Am 6. d. M. war endlich der Kongreß in Queretaro in hinreichender Anzahl versammelt, und der Präsident der Republik, Pena y Pena, erklärt in seiner Botschaft: "er habe die Last der Präsidentschaft nur in der Hoffnung, bald Frieden für das Land zu erlangen, übernommen; er habe für unmöglich gefunden, für die Republik etwas Vortheilhafteres zu thun, als jenen Vertrag anzunehmen, zu dessen Unterzeichnung und Legalisirung die Versammlung berufen worden." Wie der Kongreß im Stande sein soll, der Unterzeichnung dieses Friedensvertrages auch nur einen Schein von Gesetzlichkeit umzuhängen, ist unbegreiflich. Denn die Verfassung untersagt ausdrücklich den Verkauf irgend eines Theils des Gebietes der Republik, und dieser Kongreß hat nicht die mindeste Vollmacht, Veränderungen in der Verfassung vorzunehmen. Wie kann die Föderal-Regierung für Theile des Föderalgebiets, das von souveränen und gleichberechtigten Staaten gebildet worden, sich den Kauf- oder Abtretungspreis aneignen? Die von den Vereinigten Staaten angebotene Entschädigung für die Cession von Neu-Mexiko, Kalifornien etc. müßte doch eigentlich jenen Staaten selbst zu Theil werden! Die Mexikaner warten übrigens mit Ungeduld auf den Abmarsch der amerikanischen Armee; ist letztere fort, dann werden sie sehr bald wieder ihre "Pronunciamientos" beginnen und sich gegenseitig bekämpfen und schlachten, bis ein anderer amerikanischer Präsident die Abtretung weiterer Gebietsstrecken verlangt. Dann wiederholen sich die Vorfälle der letzten zwei Jahre. Tampico werden, wie man allgemein glaubt, die Amerikaner nicht räumen, gleichviel, ob ein Friedensvertrag geschlossen wird oder nicht. Eine andere Gefahr droht von den Indianern, und wird täglich größer. Die Indianer sind schlau; sie haben einen bestimmten Zweck vor Augen; das Recht ist, wenigstens nach ihrer eigenen Ansicht, auf ihrer Seite, und endlich verleiht ihnen ihre Zahl und die körperliche Kraft unter mehrern ihrer Stämme ein Uebergewicht über die kreolische Bevölkerung. So viel steht fest, daß die jetzige Regierung förmlich der Mittel wie der Energie entbehrt, einem so furchtbaren Feinde entgegen zu treten. Handels-Nachrichten.[irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 21. Juni. Gertr., T. v. Rud. Scholl. Schriftsetzer, Plankg. - Rosa, T. v. Andr. Beckhausen, Nagelschm., Eigelst. - Christ., T. v. Jos. Strick, Schreiner, Streitzeugg. - Agnes, T. v. Joh. Karl Theod. Steinhausen, Taglöhner, Schemmerg. - Joh. Hub. Mikol, S. v. Peter Schorn, Schuster, Eigelst. - Anna Maria Barb. Marg., T. v. Georg Portugall, Restaurateur, Schilderg. - Gertrud, T. v. Jakob Emans, Maurermeister, Kranenbäumen. - Heinr. Clemens Aug. Otto, S. v. Joh. Holt, Kleidermacher, Apernstr. - Elis., T. v. Heinr. Kempen, Schreiner, Krebsg. Sterbefälle. 21. Anna Keppeler geb. Küpper, 54 J. alt, Johannst. - Joh. Bapt. Hubert Hewell, 2 J. 8 M. alt, Benefisstr. - Anna Josepha Xav. Cassinone, Wwe. Rougemont, 87 J. alt, v. St. Martin. - Sibilla Benß, geb. Bückendorf, 48 J. alt, Weiherstr. - Gertr. Ders dorf, 25 J. alt, unverh., Butterm. - Joh. Ant. Hub. Cramer, 9 M. alt, Machabäerstr. - Henr. Franziska Ther. Hedw. v. Steinäcker, 1 J. 10 M. 3 W. alt, Thieboldsg. - Kasp. Hopper, Taglöhner, 85 J. alt, verheir., Thieboldg. Heirathen. 21. Juni. Benj. Kohlstadt, Schnallenfabr. v. Heckinghauser Rotte und Marg. Phil. Aug. Erfurt v. hier. - Karl Ferd. Bormkeßler, Kutscher, von Königsberg, und Maria Christ. Richter von Waltrop. - Quirin Nierendorf, Schreiner, von Meckenheim und Gertrud Simon, v. Villip. - Christ. Gans, Schuster, Wwer, von hier und Helena Karolina Klein von Mülheim. - Jakob Esser, Schiffzieher und Cäcilia Capell, beide von hier. - Michel Knipp, Schuster, v. Adenau und Maria Kath. Lennartz von Schleiden. - Pet. Alb. Franz Decloquement, Faßbinder von Reheim und Anna Gertr. Zander von Reuß. - Joh. Peter Westermann, Maurer von Traben und Elis. Roß von hier. - Mich. Loeff, Hausknecht von Brey und Anna Marg. Platz von Merten. - Joh. Wilh. Gangel, Dachdeckerm. und Pumpenmacher und Marg. Bernard, beide von hier. - Heinr. Joseph Küpper, Taglöhner und Eva Müllers, beide von hier. - Joh. Foerster, Tagl., von hier und Sophia Vornhagen von Bonn. - Heinr. Falk, Fuhrm. v. hier und Marg. Odendahl v. Eil. Brodpreis der Stadt Köln. vom 25. Juni bis zum 2. Juli. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 7 Pf. Köln, den 25. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. Juni 1848. Angekommen: J. P. Linz und A. Rauth von Mannheim. Abgefahren: B. Kraus nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30. Wasserstand. Köln, am 24. Juni. Rheinhöhe 8' 8". Bekanntmachung. Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Köln, den 17. Juni 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: Das Volk. Organ des Central-Comites für Arbeiter. Eine sozial-politische Zeitschrift Herausgegeben von Schriftsetzer Born. Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr. Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr. Die Berliner Vereins-Buchdruckerei. Mailust in Deutz. Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet Joseph Kost. A. Schaaffhausen. Unsere Einladung vom 5. d. M. hat der gehegten Erwartung nicht vollkommen entsprochen, indem bis jetzt noch nicht alle Gläubiger dem in der Generalversammlung vom 3. d. M. beschlossenen Einigungsvertrage mit dem Handlungshause A. Schaaffhausen beigetreten sind. Wie sehr es auch zu beklagen ist, daß durch den Mangel bestimmter Erklärungen von Seiten der zurückgebliebenen Gläubiger zum großen Nachtheile für die Gesammtheit der Kreditorschaft, für das gedachte Handlungshaus selbst und für die die Industriellen des Landes, welche der Wiedereröffnung des geschlossenen Geschäftes mit Spannung entgegensehen, alle weitere Schritte zur Erreichung des gemeinsamen Zweckes aufgehalten sind; so befinden wir uns doch in der Nothwendigkeit, eine abermalige Frist von 14 Tagen von heute an gerechnet festzusetzen, binnen welcher wir die noch fehlenden Unterschriften auf dem vorangeführten Einigungsvertrage, oder wenigstens eine Anmeldung der noch nicht beigetretenen Gläubiger mit Zuversicht erwarten. Abgesehen von andern Rücksichten, sind die Kreditoren es sich doch untereinander schuldig, ihr Interesse durch entschiedenes Benehmen gegenseitig zu fördern. Dasselbe wird aber durch die Zurückhaltung Einzelner immer nur mehr gefährdet, welche unter Verkennung des einzelnen Vortheils zugleich eine Verantwortung gegen die Gesammtheit übernehmen. Wir ersuchen demnach alle Gläubiger, welche in Folge unserer frühern Bekanntmachung noch nicht erschienen sind, angelegentlichst, sich längstens bis zum 3. Juli d. J. bei Einem der Unterzeichneten oder auf dem Comptoir von A. Schaaffhausen einzufinden. Köln, den 19. Juni 1848.
Zwei schön möblirte Zimmer auf dem Wallrafsplatz zu vermiethen. Die Exp. sagt wo. Zwei Zimmer zu vermiethen. Altenmarkt Nr. 34. Städtisches! In der Rheinischen Zeitung Nr. 21 befindet sich ein Inserat im Betreff der Bonn-Kölner Eisenbahn, mit der Ueberschrift "Ist denn nichts dagegen zu machen?" und im Text mit der Bemerkung: "Weshalb halten die zunächst Betheiligten nicht besser zusammen, dann wird wohl etwas dagegen zu machen sein!" worauf wir uns zu erwiedern beehren, daß bereits viel geschehen ist, und es in Aussicht steht, daß die im Jahre 1843/44 unter dem alten Regiment des Klüngels und und der Despotie so rücksichtslos gesperrte Straße wieder so hergestellt werden soll, wie sie damals bestanden. Wir verweisen deshalb auf mehrere Artikel in der Kölnischen Zeitung und namentlich auf den in der zweiten Beilage Nr. 170! Lieb wäre es uns inzwischen, wenn sich der Verfasser des obenerwähnten Inserats, der ein Freund der Wahrheit und des Rechts zu sein scheint, uns anschlösse, um mit uns gemeinsam dahin zu wirken, daß das damals von Seiten der Behörden begangene Unrecht jetzt wieder gut gemacht werde, und wir in den vollen Genuß unseres uns entzogenen Rechtes kommen. Mehrere Betheiligte welche in der Expedition d. Bl. zu erfahren sind. Köln, den 22. Juni. Die veränderte Stellung der Versender zu den Transportunternehmern und die Frage, ob in dieser Beziehung Ergänzungen der gesetzlichen Bestimmungen als nothwendig zu erachten seien, hat die Kön. Handelskammer in dem Anfange d. J. veranlaßt, den Handelsstand zu Aeußerungen und Vorschlägen in dieser Angelegenheit aufzufordern. In Folge dieses trat am 25. Februar d. J. eine Anzahl hiesiger Kaufleute zusammen, welche zunächst zwar die Transportverhältnisse und deren Mängel im Auge haltend zu der Ueberzeugung kamen, daß die Berathung und Besprechung dieses Gegenstandes allein ihren Zwecken nicht entsprechen werde, sie vielmehr auch auf diesem Gebiete der socialen Frage der Sonderinteressen in ihrem Gegensatze zu den Interessen des Kapitals und des allgemeinen Verkehrs begegneten. Sie haben deshalb den Beschluß gefaßt, sich unter dem Namen: "Verein zur Verbesserung der kommerziellen Zustände," als offene Gesellschaft zu konstituiren, in öffentlichen, jeden Montag Abend stattfindenden Versammlungen die Lage des hiesigen Handels zu besprechen und Vorschläge zu dessen Hebung und Verbesserung zu machen. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag, den 26. Juni 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln verschiedene Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oefen, Schreibpulte, ein Kanapee, eine Ladentheke, eine Bettlade mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letzbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Geschäfts-Eröffnung. Wir beehren uns hiermit anzuzeigen, daß wir in dem Hause Apostelnstraße Nr. 7 hierselbst eine Liqueur- und Weinessigfabrik etablirt haben und empfehlen unsere sämmtliche in diese Fächer einschlagende Artikel en gros & en detail zu billigstem Preise. Köln im Juni 1848. Frank & Comp. Bei Gelegenheit der Columba-Kirmes empfiehlt seine Restauration nebst vorzüglichem baierisch Bier, so wie täglich Scheiben- und Vogelschießen. J. Obladen, Streitzeuggasse 19 B. Mit dem 1. Juli d. J. wird nachstehendes Detailgeschäft aufgegeben und noch vorräthige Waaren unter Fabrikpreis verkauft, als: Tuche in allen Farben a 25-45 Sgr., 8/4 Drap Cachemir superfine a 40 Sgr., Feine 4/4 ganz wollene Sommer-Buckskins a 22 Sgr. Damentuche, alle Farben, a 20-35 Sgr., Westen, seidene Cravatten und Foulards etc. etc. große Elle.Daselbst ist das Laden-Lokal nebst Wohnung zu vermierhen. Schildergasse Nr. 46. Zur Feier der St. Albans-Kirchweihe empfiehlt hiermit seine Restauration Morgens und Abends J. Zimmermann, Kaufhaus 32. Die so beliebten Kirschen-Torten sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12. Franz Stollwerck, Hoflieferant. Eis täglich in und außer dem Hause a Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Messingene, bleierne und eiserne Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei Aug. Hönig, Altenmarkt Nro. 56 in Köln Banner und Compagnie-Fahnen mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei Gebr. Seligmann. Ist es überall Sitte, daß man die Beerdigungskosten den Geistlichen im Voraus entrichten muß. Unser Geistlicher hat mein Kind nicht eher begraben wollen, als wenn ihmdie Kosten von mir vorausbezahlt würden. Bei dem Kummer über den Tod seines Kindes muß man auch noch Aerger erdulden! Poll, den 22. Juni 1848. Hinsberg. Das wohl assortirte Lager von echtem Eau de Cologne eigener Fabrik, empfehlen zu den billigsten Preisen, J. P. Spendeck & Comp. in Köln, große Neugasse Nr. 18 nahe beim Dom und Altenmarkt. Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18. Ein hübsches Quartier von 4 a 5 Zimmern zu vermiethen, gr. Neugasse 18. Ein Mädchen wird gesucht für einen Spezereiladen und Hausarbeit. Ein gebildetes Frauenzimmer, mit guten Attesten versehen, wünscht als Kammerjungfer oder Haushälterin placirt zu werden. Ein Kompagnon, ein kautionsfähiger Reisender, ein Lehrling werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse 18 Ein Oelbecken und ein Salzkasten zu verkaufen. Altenmarkt Nr. 34. Der Gerant, Korff. Kunst der Zubereitung versteht, als eins der feinsten gewürdigt werden wird. Es wird indeß eine ganz neue Art Wein sein und deshalb manche Vorurtheile in Europa zu besiegen haben, ehe er zur völligen Anerkennung gelangt. Boden und Klima sind die Elemente, die dem Wein seine Eigenthümlichkeit verleihen. Reben von Madeira, in einem andern Lande, wenn auch in entsprechender Breite und in Boden von möglichst gleicher chemischer Beschaffenheit gepflanzt, bringen ein materiell von dem sogenannten Madeira verschiedenes Getränk hervor. Desselbe ist mit den Reben von Xeres, Oporto etc. der Fall. So bringt auch West-Australien einen Wein sui generis hervor. Was ich bis jetzt davon gekostet, zeigte die Eigenthümlichkeit, daß das Getränk nicht den Kopf affizirt oder ins Gesicht steigt, sondern eine höchst angenehme Wärme im Magen erzeugt. Die hiesigen Arbeiter ziehen es jedem andern vor. Jeder Ansiedler legt bei seinem Gute einen Weinberg an. Oldham, 19. Juni. Gestern fand hier ein besuchtes Chartistenmeeting statt. George White, der alte Anführer von Bradford, trat auf und forderte das Volk auf, sich mit Feuer und andern Waffen zu versehen, um seine politischen Rechte vertheidigen zu können. Er wußte daß die Gerichte auf ihn fahndeten aber die Polizei wagte nicht ihn zu verhaften, aus Furcht vor dem Volk. Denunziationen wegen seiner Rede sind bereits heute bei den Friedensrichtern deponirt worden. 28 Liverpool, 20. Juni. Der ganze von den Herren Cobden, Hume und Konsorten ausgehende Spektakel mit einer neuen Parlamentsreform verfehlt auf die einsichtsvolle Masse der Arbeiter die beabsichtigte Wirkung. Er hat nur den, daß die Chartisten sich fester an einander reihen und nebenher des ohnmächtigen Versuchs der Mittelklasse lachen, mittelst einer Scheinreform die eigentliche Arbeiterfrage auf Jahre hinaus abermals zu eskamotiren. Die Herrn von der neuen Reform sind wüthend, daß man ihre Gauselei durchschaut und sich durch ihren bürgerlichen Liberalismus nicht weiter ködern läßt. Das zeigte sich gestern hier in einem höchst zahlreichen Meeting, von der Mittelklasse veranstaltet. Mit unendlich schönen Redensarten wurde der bekannte Hume'sche Antrag als das wahre Heilmittel in jetziger Zeit gepriesen und demgemäße Resolutionen vorgeschlagen. Wider Erwarten der liberalen Herren hatten sich eine so große Menge Chartisten eingefunden, daß diese ein Amendement durchsetzten, welches die Charter und nur die Charter verlangt. Da lagerte sich eine Wolke der Wehmuth über die Antlitze der Bourgeois-Minorität und der Vorsitzende erklärte, zum Schluß sein tiefes Bedauern, das dieses Meeting durch das von den Chartisten beobachtete Verfahren so gut wie unwirksam gemacht worden. Amerika.
122 Boston, 6. Juni. Lowell, in Massachusetts, 25 Meilen von Boston. besitzt gegenwärtig die meisten Baumwollfabriken in den Vereinigten Staaten. Diese Stadt ist ein merkwürdiges Beispiel von der Schnelligkeit, mit der in Amerika Kolonien angelegt, Städte gebaut und bevölkert werden. Auf dem Platze, wo jetzt Lowell steht, gab es 1813 noch kein einziges Haus; jetzt zählt die Stadt schon über 40,000 E. mit großartiger Industrie. Der Krieg zwischen England und der Union, in welchem letzterer die nöthigen Fabrikate mangelten, veranlaßte zwei Spekulanten, eine kleine Baumwollspinnerei zu Lowell zu etabliren. Die Wasserkraft der beiden Flüsse Merrimack und Concord bot sich zur Benutzung. Die Fabrik kam 1826, nach mehrfachem Wechsel ihrer Besitzer, in die Hände einer Gesellschaft. Der glänzende Erfolg regte zur Bildung ähnlicher Kompagnien. Und schon 1841 schreibt Hr. Buckingham, der in Lowell einen Besuch gemacht, Folgendes: „Es bestehen gegenwärtig hier 10 Kompagnien oder Korporationen mit einem Kapital von 10 Millionen Dollars; sie besitzen insgesammt 30 Fabriken, beschäftigen mehr als 10,000 Arbeiter, unter denen 7000 weiblichen Geschlechts. Sie zahlen monatlich 150,000 Dollars Arbeitslohn. Die im Laufe eines Jahres verfertigten Waaren haben einen Werth von mehr als 8 Millionen Doll. Die jährliche Fabrikation von Baumwollzeugen beträgt über 52 Mill. Yards; davon werden 14 Mill. gefärbt und gedruckt. Der jährliche Bedarf an Baumwolle übersteigt 18 Mill. Pfd.; außerdem wird noch eine große Quantität Wolle erfordert.“ So stand es mit Lowell vor 7 Jahren. Seitdem ist die dortige Manufaktur, namentlich im J. 1847, noch bedeutend höher gestiegen. Die Fabriken werden mit Wasserkraft betrieben. Es dient zu diesem Zweck ein im J. 1823 vollendeter Kanal, 11/2 engl. Meilen lang, 8 F. tief und 60 F. breit. Der ganze Fall beträgt 30 Fuß. Der Kanal liefert in jeder Sekunde 1250 Kubikfuß Wasser und versorgt damit 50 Fabriken, jede mit 25. Kub.-Fuß in der Sekunde. Hr. Buckingham bemerkt noch: „Diese Wasserkraft reicht für 280,000 Spindeln und die dazu gehörigen Maschinen hin. Da jetzt erst 150,000 Spindeln auf 4800 Stühlen beschäftigt sind, so ist noch Wasserkraft für 136,000 Spindeln vorhanden. Es können somit noch 10 neue Fabriken errichtet werden, ehe man zum Dampfe seine Zuflucht nimmt.“ Vorstehendes ist nun im J. 1848 bereits in Erfüllung gegangen. Da die Wasserkraft Lowell's vollständig benutzt ist, so wird an einer neuen Baumwollenstadt, die Lawrence heißen soll, und am Merrimack, 8 Meilen oberhalb Lowell liegt, rüstig gebaut. Man hat die Absicht, diese zum Mittelpunkt der Baumwollen-Manufaktur, zum amerikanischen Manchester zu machen. * Mexiko, 14. Mai. Am 6. d. M. war endlich der Kongreß in Queretaro in hinreichender Anzahl versammelt, und der Präsident der Republik, Pena y Pena, erklärt in seiner Botschaft: „er habe die Last der Präsidentschaft nur in der Hoffnung, bald Frieden für das Land zu erlangen, übernommen; er habe für unmöglich gefunden, für die Republik etwas Vortheilhafteres zu thun, als jenen Vertrag anzunehmen, zu dessen Unterzeichnung und Legalisirung die Versammlung berufen worden.“ Wie der Kongreß im Stande sein soll, der Unterzeichnung dieses Friedensvertrages auch nur einen Schein von Gesetzlichkeit umzuhängen, ist unbegreiflich. Denn die Verfassung untersagt ausdrücklich den Verkauf irgend eines Theils des Gebietes der Republik, und dieser Kongreß hat nicht die mindeste Vollmacht, Veränderungen in der Verfassung vorzunehmen. Wie kann die Föderal-Regierung für Theile des Föderalgebiets, das von souveränen und gleichberechtigten Staaten gebildet worden, sich den Kauf- oder Abtretungspreis aneignen? Die von den Vereinigten Staaten angebotene Entschädigung für die Cession von Neu-Mexiko, Kalifornien etc. müßte doch eigentlich jenen Staaten selbst zu Theil werden! Die Mexikaner warten übrigens mit Ungeduld auf den Abmarsch der amerikanischen Armee; ist letztere fort, dann werden sie sehr bald wieder ihre „Pronunciamientos“ beginnen und sich gegenseitig bekämpfen und schlachten, bis ein anderer amerikanischer Präsident die Abtretung weiterer Gebietsstrecken verlangt. Dann wiederholen sich die Vorfälle der letzten zwei Jahre. Tampico werden, wie man allgemein glaubt, die Amerikaner nicht räumen, gleichviel, ob ein Friedensvertrag geschlossen wird oder nicht. Eine andere Gefahr droht von den Indianern, und wird täglich größer. Die Indianer sind schlau; sie haben einen bestimmten Zweck vor Augen; das Recht ist, wenigstens nach ihrer eigenen Ansicht, auf ihrer Seite, und endlich verleiht ihnen ihre Zahl und die körperliche Kraft unter mehrern ihrer Stämme ein Uebergewicht über die kreolische Bevölkerung. So viel steht fest, daß die jetzige Regierung förmlich der Mittel wie der Energie entbehrt, einem so furchtbaren Feinde entgegen zu treten. Handels-Nachrichten.[irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 21. Juni. Gertr., T. v. Rud. Scholl. Schriftsetzer, Plankg. ‒ Rosa, T. v. Andr. Beckhausen, Nagelschm., Eigelst. ‒ Christ., T. v. Jos. Strick, Schreiner, Streitzeugg. ‒ Agnes, T. v. Joh. Karl Theod. Steinhausen, Taglöhner, Schemmerg. ‒ Joh. Hub. Mikol, S. v. Peter Schorn, Schuster, Eigelst. ‒ Anna Maria Barb. Marg., T. v. Georg Portugall, Restaurateur, Schilderg. ‒ Gertrud, T. v. Jakob Emans, Maurermeister, Kranenbäumen. ‒ Heinr. Clemens Aug. Otto, S. v. Joh. Holt, Kleidermacher, Apernstr. ‒ Elis., T. v. Heinr. Kempen, Schreiner, Krebsg. Sterbefälle. 21. Anna Keppeler geb. Küpper, 54 J. alt, Johannst. ‒ Joh. Bapt. Hubert Hewell, 2 J. 8 M. alt, Benefisstr. ‒ Anna Josepha Xav. Cassinone, Wwe. Rougemont, 87 J. alt, v. St. Martin. ‒ Sibilla Benß, geb. Bückendorf, 48 J. alt, Weiherstr. ‒ Gertr. Ders dorf, 25 J. alt, unverh., Butterm. ‒ Joh. Ant. Hub. Cramer, 9 M. alt, Machabäerstr. ‒ Henr. Franziska Ther. Hedw. v. Steinäcker, 1 J. 10 M. 3 W. alt, Thieboldsg. ‒ Kasp. Hopper, Taglöhner, 85 J. alt, verheir., Thieboldg. Heirathen. 21. Juni. Benj. Kohlstadt, Schnallenfabr. v. Heckinghauser Rotte und Marg. Phil. Aug. Erfurt v. hier. ‒ Karl Ferd. Bormkeßler, Kutscher, von Königsberg, und Maria Christ. Richter von Waltrop. ‒ Quirin Nierendorf, Schreiner, von Meckenheim und Gertrud Simon, v. Villip. ‒ Christ. Gans, Schuster, Wwer, von hier und Helena Karolina Klein von Mülheim. ‒ Jakob Esser, Schiffzieher und Cäcilia Capell, beide von hier. ‒ Michel Knipp, Schuster, v. Adenau und Maria Kath. Lennartz von Schleiden. ‒ Pet. Alb. Franz Decloquement, Faßbinder von Reheim und Anna Gertr. Zander von Reuß. ‒ Joh. Peter Westermann, Maurer von Traben und Elis. Roß von hier. ‒ Mich. Loeff, Hausknecht von Brey und Anna Marg. Platz von Merten. ‒ Joh. Wilh. Gangel, Dachdeckerm. und Pumpenmacher und Marg. Bernard, beide von hier. ‒ Heinr. Joseph Küpper, Taglöhner und Eva Müllers, beide von hier. ‒ Joh. Foerster, Tagl., von hier und Sophia Vornhagen von Bonn. ‒ Heinr. Falk, Fuhrm. v. hier und Marg. Odendahl v. Eil. Brodpreis der Stadt Köln. vom 25. Juni bis zum 2. Juli. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 7 Pf. Köln, den 25. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. Juni 1848. Angekommen: J. P. Linz und A. Rauth von Mannheim. Abgefahren: B. Kraus nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30. Wasserstand. Köln, am 24. Juni. Rheinhöhe 8′ 8″. Bekanntmachung. Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Köln, den 17. Juni 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: Das Volk. Organ des Central-Comités für Arbeiter. Eine sozial-politische Zeitschrift Herausgegeben von Schriftsetzer Born. Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr. Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr. Die Berliner Vereins-Buchdruckerei. Mailust in Deutz. Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet Joseph Kost. A. Schaaffhausen. Unsere Einladung vom 5. d. M. hat der gehegten Erwartung nicht vollkommen entsprochen, indem bis jetzt noch nicht alle Gläubiger dem in der Generalversammlung vom 3. d. M. beschlossenen Einigungsvertrage mit dem Handlungshause A. Schaaffhausen beigetreten sind. Wie sehr es auch zu beklagen ist, daß durch den Mangel bestimmter Erklärungen von Seiten der zurückgebliebenen Gläubiger zum großen Nachtheile für die Gesammtheit der Kreditorschaft, für das gedachte Handlungshaus selbst und für die die Industriellen des Landes, welche der Wiedereröffnung des geschlossenen Geschäftes mit Spannung entgegensehen, alle weitere Schritte zur Erreichung des gemeinsamen Zweckes aufgehalten sind; so befinden wir uns doch in der Nothwendigkeit, eine abermalige Frist von 14 Tagen von heute an gerechnet festzusetzen, binnen welcher wir die noch fehlenden Unterschriften auf dem vorangeführten Einigungsvertrage, oder wenigstens eine Anmeldung der noch nicht beigetretenen Gläubiger mit Zuversicht erwarten. Abgesehen von andern Rücksichten, sind die Kreditoren es sich doch untereinander schuldig, ihr Interesse durch entschiedenes Benehmen gegenseitig zu fördern. Dasselbe wird aber durch die Zurückhaltung Einzelner immer nur mehr gefährdet, welche unter Verkennung des einzelnen Vortheils zugleich eine Verantwortung gegen die Gesammtheit übernehmen. Wir ersuchen demnach alle Gläubiger, welche in Folge unserer frühern Bekanntmachung noch nicht erschienen sind, angelegentlichst, sich längstens bis zum 3. Juli d. J. bei Einem der Unterzeichneten oder auf dem Comptoir von A. Schaaffhausen einzufinden. Köln, den 19. Juni 1848.
Zwei schön möblirte Zimmer auf dem Wallrafsplatz zu vermiethen. Die Exp. sagt wo. Zwei Zimmer zu vermiethen. Altenmarkt Nr. 34. Städtisches! In der Rheinischen Zeitung Nr. 21 befindet sich ein Inserat im Betreff der Bonn-Kölner Eisenbahn, mit der Ueberschrift „Ist denn nichts dagegen zu machen?“ und im Text mit der Bemerkung: „Weshalb halten die zunächst Betheiligten nicht besser zusammen, dann wird wohl etwas dagegen zu machen sein!“ worauf wir uns zu erwiedern beehren, daß bereits viel geschehen ist, und es in Aussicht steht, daß die im Jahre 1843/44 unter dem alten Regiment des Klüngels und und der Despotie so rücksichtslos gesperrte Straße wieder so hergestellt werden soll, wie sie damals bestanden. Wir verweisen deshalb auf mehrere Artikel in der Kölnischen Zeitung und namentlich auf den in der zweiten Beilage Nr. 170! Lieb wäre es uns inzwischen, wenn sich der Verfasser des obenerwähnten Inserats, der ein Freund der Wahrheit und des Rechts zu sein scheint, uns anschlösse, um mit uns gemeinsam dahin zu wirken, daß das damals von Seiten der Behörden begangene Unrecht jetzt wieder gut gemacht werde, und wir in den vollen Genuß unseres uns entzogenen Rechtes kommen. Mehrere Betheiligte welche in der Expedition d. Bl. zu erfahren sind. Köln, den 22. Juni. Die veränderte Stellung der Versender zu den Transportunternehmern und die Frage, ob in dieser Beziehung Ergänzungen der gesetzlichen Bestimmungen als nothwendig zu erachten seien, hat die Kön. Handelskammer in dem Anfange d. J. veranlaßt, den Handelsstand zu Aeußerungen und Vorschlägen in dieser Angelegenheit aufzufordern. In Folge dieses trat am 25. Februar d. J. eine Anzahl hiesiger Kaufleute zusammen, welche zunächst zwar die Transportverhältnisse und deren Mängel im Auge haltend zu der Ueberzeugung kamen, daß die Berathung und Besprechung dieses Gegenstandes allein ihren Zwecken nicht entsprechen werde, sie vielmehr auch auf diesem Gebiete der socialen Frage der Sonderinteressen in ihrem Gegensatze zu den Interessen des Kapitals und des allgemeinen Verkehrs begegneten. Sie haben deshalb den Beschluß gefaßt, sich unter dem Namen: „Verein zur Verbesserung der kommerziellen Zustände,“ als offene Gesellschaft zu konstituiren, in öffentlichen, jeden Montag Abend stattfindenden Versammlungen die Lage des hiesigen Handels zu besprechen und Vorschläge zu dessen Hebung und Verbesserung zu machen. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag, den 26. Juni 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln verschiedene Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oefen, Schreibpulte, ein Kanapee, eine Ladentheke, eine Bettlade mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letzbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Geschäfts-Eröffnung. Wir beehren uns hiermit anzuzeigen, daß wir in dem Hause Apostelnstraße Nr. 7 hierselbst eine Liqueur- und Weinessigfabrik etablirt haben und empfehlen unsere sämmtliche in diese Fächer einschlagende Artikel en gros & en detail zu billigstem Preise. Köln im Juni 1848. Frank & Comp. Bei Gelegenheit der Columba-Kirmes empfiehlt seine Restauration nebst vorzüglichem baierisch Bier, so wie täglich Scheiben- und Vogelschießen. J. Obladen, Streitzeuggasse 19 B. Mit dem 1. Juli d. J. wird nachstehendes Detailgeschäft aufgegeben und noch vorräthige Waaren unter Fabrikpreis verkauft, als: Tuche in allen Farben à 25-45 Sgr., 8/4 Drap Cachemir superfine à 40 Sgr., Feine 4/4 ganz wollene Sommer-Buckskins à 22 Sgr. Damentuche, alle Farben, à 20-35 Sgr., Westen, seidene Cravatten und Foulards etc. etc. große Elle.Daselbst ist das Laden-Lokal nebst Wohnung zu vermierhen. Schildergasse Nr. 46. Zur Feier der St. Albans-Kirchweihe empfiehlt hiermit seine Restauration Morgens und Abends J. Zimmermann, Kaufhaus 32. Die so beliebten Kirschen-Torten sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12. Franz Stollwerck, Hoflieferant. Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Messingene, bleierne und eiserne Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei Aug. Hönig, Altenmarkt Nro. 56 in Köln Banner und Compagnie-Fahnen mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei Gebr. Seligmann. Ist es überall Sitte, daß man die Beerdigungskosten den Geistlichen im Voraus entrichten muß. Unser Geistlicher hat mein Kind nicht eher begraben wollen, als wenn ihmdie Kosten von mir vorausbezahlt würden. Bei dem Kummer über den Tod seines Kindes muß man auch noch Aerger erdulden! Poll, den 22. Juni 1848. Hinsberg. Das wohl assortirte Lager von echtem Eau de Cologne eigener Fabrik, empfehlen zu den billigsten Preisen, J. P. Spendeck & Comp. in Köln, große Neugasse Nr. 18 nahe beim Dom und Altenmarkt. Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18. Ein hübsches Quartier von 4 à 5 Zimmern zu vermiethen, gr. Neugasse 18. Ein Mädchen wird gesucht für einen Spezereiladen und Hausarbeit. Ein gebildetes Frauenzimmer, mit guten Attesten versehen, wünscht als Kammerjungfer oder Haushälterin placirt zu werden. Ein Kompagnon, ein kautionsfähiger Reisender, ein Lehrling werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse 18 Ein Oelbecken und ein Salzkasten zu verkaufen. Altenmarkt Nr. 34. Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar025_032" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0116"/> Kunst der Zubereitung versteht, als eins der feinsten gewürdigt werden wird. Es wird indeß eine ganz neue Art Wein sein und deshalb manche Vorurtheile in Europa zu besiegen haben, ehe er zur völligen Anerkennung gelangt. Boden und Klima sind die Elemente, die dem Wein seine Eigenthümlichkeit verleihen. Reben von Madeira, in einem andern Lande, wenn auch in entsprechender Breite und in Boden von möglichst gleicher chemischer Beschaffenheit gepflanzt, bringen ein materiell von dem sogenannten Madeira verschiedenes Getränk hervor. Desselbe ist mit den Reben von Xeres, Oporto etc. der Fall. So bringt auch West-Australien einen Wein sui generis hervor. Was ich bis jetzt davon gekostet, zeigte die Eigenthümlichkeit, daß das Getränk nicht den Kopf affizirt oder ins Gesicht steigt, sondern eine höchst angenehme Wärme im Magen erzeugt. Die hiesigen Arbeiter ziehen es jedem andern vor. Jeder Ansiedler legt bei seinem Gute einen Weinberg an.</p> </div> <div xml:id="ar025_033" type="jArticle"> <head>Oldham, 19. Juni.</head> <p>Gestern fand hier ein besuchtes Chartistenmeeting statt. <hi rendition="#g">George White,</hi> der alte Anführer von Bradford, trat auf und forderte das Volk auf, sich mit Feuer und andern Waffen zu versehen, um seine politischen Rechte vertheidigen zu können. Er wußte daß die Gerichte auf ihn fahndeten aber die Polizei wagte nicht ihn zu verhaften, aus Furcht vor dem Volk. Denunziationen wegen seiner Rede sind bereits heute bei den Friedensrichtern deponirt worden.</p> </div> <div xml:id="ar025_034" type="jArticle"> <head><bibl><author>28</author></bibl> Liverpool, 20. Juni.</head> <p>Der ganze von den Herren Cobden, Hume und Konsorten ausgehende Spektakel mit einer neuen Parlamentsreform verfehlt auf die einsichtsvolle Masse der Arbeiter die beabsichtigte Wirkung. Er hat nur den, daß die Chartisten sich fester an einander reihen und nebenher des ohnmächtigen Versuchs der Mittelklasse lachen, mittelst einer Scheinreform die eigentliche Arbeiterfrage auf Jahre hinaus abermals zu eskamotiren. Die Herrn von der neuen Reform sind wüthend, daß man ihre Gauselei durchschaut und sich durch ihren bürgerlichen Liberalismus nicht weiter ködern läßt. Das zeigte sich gestern hier in einem höchst zahlreichen Meeting, von der Mittelklasse veranstaltet. Mit unendlich schönen Redensarten wurde der bekannte Hume'sche Antrag als das wahre Heilmittel in jetziger Zeit gepriesen und demgemäße Resolutionen vorgeschlagen. Wider Erwarten der liberalen Herren hatten sich eine so große Menge Chartisten eingefunden, daß diese ein Amendement durchsetzten, welches die Charter und nur die Charter verlangt. Da lagerte sich eine Wolke der Wehmuth über die Antlitze der Bourgeois-Minorität und der Vorsitzende erklärte, zum Schluß sein tiefes Bedauern, das dieses Meeting durch das von den Chartisten beobachtete Verfahren so gut wie unwirksam gemacht worden.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar025_035" type="jArticle"> <head><bibl><author>122</author></bibl> Boston, 6. Juni.</head> <p><hi rendition="#g">Lowell,</hi> in Massachusetts, 25 Meilen von Boston. besitzt gegenwärtig die meisten Baumwollfabriken in den Vereinigten Staaten. Diese Stadt ist ein merkwürdiges Beispiel von der Schnelligkeit, mit der in Amerika Kolonien angelegt, Städte gebaut und bevölkert werden. Auf dem Platze, wo jetzt Lowell steht, gab es 1813 noch kein einziges Haus; jetzt zählt die Stadt schon über 40,000 E. mit großartiger Industrie. Der Krieg zwischen England und der Union, in welchem letzterer die nöthigen Fabrikate mangelten, veranlaßte zwei Spekulanten, eine kleine Baumwollspinnerei zu Lowell zu etabliren. Die Wasserkraft der beiden Flüsse Merrimack und Concord bot sich zur Benutzung. Die Fabrik kam 1826, nach mehrfachem Wechsel ihrer Besitzer, in die Hände einer Gesellschaft. Der glänzende Erfolg regte zur Bildung ähnlicher Kompagnien. Und schon 1841 schreibt Hr. Buckingham, der in Lowell einen Besuch gemacht, Folgendes:</p> <p>„Es bestehen gegenwärtig hier 10 Kompagnien oder Korporationen mit einem Kapital von 10 Millionen Dollars; sie besitzen insgesammt 30 Fabriken, beschäftigen mehr als 10,000 Arbeiter, unter denen 7000 weiblichen Geschlechts. Sie zahlen monatlich 150,000 Dollars Arbeitslohn. Die im Laufe eines Jahres verfertigten Waaren haben einen Werth von mehr als 8 Millionen Doll. Die jährliche Fabrikation von Baumwollzeugen beträgt über 52 Mill. Yards; davon werden 14 Mill. gefärbt und gedruckt. Der jährliche Bedarf an Baumwolle übersteigt 18 Mill. Pfd.; außerdem wird noch eine große Quantität Wolle erfordert.“</p> <p>So stand es mit Lowell vor 7 Jahren. Seitdem ist die dortige Manufaktur, namentlich im J. 1847, noch bedeutend höher gestiegen. Die Fabriken werden mit Wasserkraft betrieben. Es dient zu diesem Zweck ein im J. 1823 vollendeter Kanal, 11/2 engl. Meilen lang, 8 F. tief und 60 F. breit. Der ganze Fall beträgt 30 Fuß. Der Kanal liefert in jeder Sekunde 1250 Kubikfuß Wasser und versorgt damit 50 Fabriken, jede mit 25. Kub.-Fuß in der Sekunde.</p> <p>Hr. Buckingham bemerkt noch: „Diese Wasserkraft reicht für 280,000 Spindeln und die dazu gehörigen Maschinen hin. Da jetzt erst 150,000 Spindeln auf 4800 Stühlen beschäftigt sind, so ist noch Wasserkraft für 136,000 Spindeln vorhanden. Es können somit noch 10 neue Fabriken errichtet werden, ehe man zum Dampfe seine Zuflucht nimmt.“</p> <p>Vorstehendes ist nun im J. 1848 bereits in Erfüllung gegangen. Da die Wasserkraft Lowell's vollständig benutzt ist, so wird an einer neuen Baumwollenstadt, die Lawrence heißen soll, und am Merrimack, 8 Meilen oberhalb Lowell liegt, rüstig gebaut. Man hat die Absicht, diese zum Mittelpunkt der Baumwollen-Manufaktur, zum amerikanischen Manchester zu machen.</p> </div> <div xml:id="ar025_036" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Mexiko, 14. Mai.</head> <p>Am 6. d. M. war endlich der Kongreß in Queretaro in hinreichender Anzahl versammelt, und der Präsident der Republik, Pena y Pena, erklärt in seiner Botschaft: „er habe die Last der Präsidentschaft nur in der Hoffnung, bald Frieden für das Land zu erlangen, übernommen; er habe für unmöglich gefunden, für die Republik etwas Vortheilhafteres zu thun, als jenen Vertrag anzunehmen, zu dessen Unterzeichnung und Legalisirung die Versammlung berufen worden.“</p> <p>Wie der Kongreß im Stande sein soll, der Unterzeichnung dieses Friedensvertrages auch nur einen Schein von Gesetzlichkeit umzuhängen, ist unbegreiflich. Denn die Verfassung untersagt ausdrücklich den Verkauf irgend eines Theils des Gebietes der Republik, und dieser Kongreß hat nicht die mindeste Vollmacht, Veränderungen in der Verfassung vorzunehmen. Wie kann die Föderal-Regierung für Theile des Föderalgebiets, das von souveränen und gleichberechtigten Staaten gebildet worden, sich den Kauf- oder Abtretungspreis aneignen? Die von den Vereinigten Staaten angebotene Entschädigung für die Cession von Neu-Mexiko, Kalifornien etc. müßte doch eigentlich jenen Staaten selbst zu Theil werden!</p> <p>Die Mexikaner warten übrigens mit Ungeduld auf den Abmarsch der amerikanischen Armee; ist letztere fort, dann werden sie sehr bald wieder ihre „Pronunciamientos“ beginnen und sich gegenseitig bekämpfen und schlachten, bis ein anderer amerikanischer Präsident die Abtretung weiterer Gebietsstrecken verlangt. Dann wiederholen sich die Vorfälle der letzten zwei Jahre. Tampico werden, wie man allgemein glaubt, die Amerikaner nicht räumen, gleichviel, ob ein Friedensvertrag geschlossen wird oder nicht.</p> <p>Eine andere Gefahr droht von den Indianern, und wird täglich größer. Die Indianer sind schlau; sie haben einen bestimmten Zweck vor Augen; das Recht ist, wenigstens nach ihrer eigenen Ansicht, auf ihrer Seite, und endlich verleiht ihnen ihre Zahl und die körperliche Kraft unter mehrern ihrer Stämme ein Uebergewicht über die kreolische Bevölkerung. So viel steht fest, daß die jetzige Regierung förmlich der Mittel wie der Energie entbehrt, einem so furchtbaren Feinde entgegen zu treten.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>21. Juni. Gertr., T. v. Rud. Scholl. Schriftsetzer, Plankg. ‒ Rosa, T. v. Andr. Beckhausen, Nagelschm., Eigelst. ‒ Christ., T. v. Jos. Strick, Schreiner, Streitzeugg. ‒ Agnes, T. v. Joh. Karl Theod. Steinhausen, Taglöhner, Schemmerg. ‒ Joh. Hub. Mikol, S. v. Peter Schorn, Schuster, Eigelst. ‒ Anna Maria Barb. Marg., T. v. Georg Portugall, Restaurateur, Schilderg. ‒ Gertrud, T. v. Jakob Emans, Maurermeister, Kranenbäumen. ‒ Heinr. Clemens Aug. Otto, S. v. Joh. Holt, Kleidermacher, Apernstr. ‒ Elis., T. v. Heinr. Kempen, Schreiner, Krebsg.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>21. Anna Keppeler geb. Küpper, 54 J. alt, Johannst. ‒ Joh. Bapt. Hubert Hewell, 2 J. 8 M. alt, Benefisstr. ‒ Anna Josepha Xav. Cassinone, Wwe. Rougemont, 87 J. alt, v. St. Martin. ‒ Sibilla Benß, geb. Bückendorf, 48 J. alt, Weiherstr. ‒ Gertr. Ders dorf, 25 J. alt, unverh., Butterm. ‒ Joh. Ant. Hub. Cramer, 9 M. alt, Machabäerstr. ‒ Henr. Franziska Ther. Hedw. v. Steinäcker, 1 J. 10 M. 3 W. alt, Thieboldsg. ‒ Kasp. Hopper, Taglöhner, 85 J. alt, verheir., Thieboldg.</p> <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p> <p>21. Juni. Benj. Kohlstadt, Schnallenfabr. v. Heckinghauser Rotte und Marg. Phil. Aug. Erfurt v. hier. ‒ Karl Ferd. Bormkeßler, Kutscher, von Königsberg, und Maria Christ. Richter von Waltrop. ‒ Quirin Nierendorf, Schreiner, von Meckenheim und Gertrud Simon, v. Villip. ‒ Christ. Gans, Schuster, Wwer, von hier und Helena Karolina Klein von Mülheim. ‒ Jakob Esser, Schiffzieher und Cäcilia Capell, beide von hier. ‒ Michel Knipp, Schuster, v. Adenau und Maria Kath. Lennartz von Schleiden. ‒ Pet. Alb. Franz Decloquement, Faßbinder von Reheim und Anna Gertr. Zander von Reuß. ‒ Joh. Peter Westermann, Maurer von Traben und Elis. Roß von hier. ‒ Mich. Loeff, Hausknecht von Brey und Anna Marg. Platz von Merten. ‒ Joh. Wilh. Gangel, Dachdeckerm. und Pumpenmacher und Marg. Bernard, beide von hier. ‒ Heinr. Joseph Küpper, Taglöhner und Eva Müllers, beide von hier. ‒ Joh. Foerster, Tagl., von hier und Sophia Vornhagen von Bonn. ‒ Heinr. Falk, Fuhrm. v. hier und Marg. Odendahl v. Eil.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Brodpreis der Stadt Köln.</hi> </p> <p>vom 25. Juni bis zum 2. Juli.</p> <p>Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.</p> <p>Köln, den 25. Juni 1848.</p> <p>Königliche Polizei-Direktion.</p> <p> <hi rendition="#g">Müller.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 24. Juni 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> J. P. Linz und A. Rauth von Mannheim.</p> <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> B. Kraus nach dem Obermain.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.</p> <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 24. Juni. Rheinhöhe 8′ 8″.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Köln, den 17. Juni 1848.</p> <p>Ober-Postamt</p> <p> <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: <hi rendition="#b">Das Volk.</hi> Organ des Central-Comités für Arbeiter. 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Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr.</p> <p> <hi rendition="#b">Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Mailust in Deutz.</hi> </p> <p>Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und <hi rendition="#b">eine zu schöne Lage</hi> dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet</p> <p> <hi rendition="#b">Joseph Kost.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">A. Schaaffhausen.</hi> </p> <p>Unsere Einladung vom 5. d. 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Schaaffhausen beigetreten sind.</p> <p>Wie sehr es auch zu beklagen ist, daß durch den Mangel bestimmter Erklärungen von Seiten der zurückgebliebenen Gläubiger zum großen Nachtheile für die Gesammtheit der Kreditorschaft, für das gedachte Handlungshaus selbst und für die die Industriellen des Landes, welche der Wiedereröffnung des geschlossenen Geschäftes mit Spannung entgegensehen, alle weitere Schritte zur Erreichung des gemeinsamen Zweckes aufgehalten sind; so befinden wir uns doch in der Nothwendigkeit, eine abermalige Frist von 14 Tagen von heute an gerechnet festzusetzen, binnen welcher wir die noch fehlenden Unterschriften auf dem vorangeführten Einigungsvertrage, oder wenigstens eine Anmeldung der noch nicht beigetretenen Gläubiger mit Zuversicht erwarten.</p> <p>Abgesehen von andern Rücksichten, sind die Kreditoren es sich doch untereinander schuldig, ihr Interesse durch entschiedenes Benehmen gegenseitig zu fördern. Dasselbe wird aber durch die Zurückhaltung Einzelner immer nur mehr gefährdet, welche unter Verkennung des einzelnen Vortheils zugleich eine Verantwortung gegen die Gesammtheit übernehmen.</p> <p>Wir ersuchen demnach alle Gläubiger, welche in Folge unserer frühern Bekanntmachung noch nicht erschienen sind, angelegentlichst, sich längstens bis zum 3. Juli d. J. bei Einem der Unterzeichneten oder auf dem Comptoir von A. Schaaffhausen einzufinden.</p> <p>Köln, den 19. Juni 1848.</p> <table> <row> <cell> <hi rendition="#et">Das prov. Comite der Gläubiger.<lb/><hi rendition="#g">Dubyen,</hi> Hohestraße 97-99.<lb/><hi rendition="#g">Kotthaus,</hi> Straßburgergasse 15.<lb/><hi rendition="#g">Zimmermann,</hi> Langgasse 2.<lb/><hi rendition="#g">Zwirner,</hi> Litsch am Dom 1.<lb/><hi rendition="#g">Joest,</hi> Holzmarkt 43.<lb/><hi rendition="#g">Giesler,</hi> Sternengasse 3.<lb/><hi rendition="#g">Bel,</hi> Marspfortengasse 1.</hi> </cell> </row> </table> </div> <div type="jAn"> <p>Zwei schön möblirte Zimmer auf dem Wallrafsplatz zu vermiethen. Die Exp. sagt wo.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zwei Zimmer zu vermiethen. 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Wir verweisen deshalb auf mehrere Artikel in der Kölnischen Zeitung und namentlich auf den in der zweiten Beilage Nr. 170!</p> <p>Lieb wäre es uns inzwischen, wenn sich der Verfasser des obenerwähnten Inserats, der ein Freund der Wahrheit und des Rechts zu sein scheint, uns anschlösse, um mit uns gemeinsam dahin zu wirken, daß das damals von Seiten der Behörden begangene Unrecht jetzt wieder gut gemacht werde, und wir in den vollen Genuß unseres uns entzogenen Rechtes kommen.</p> <p><hi rendition="#g">Mehrere Betheiligte</hi> welche in der Expedition d. Bl. zu erfahren sind.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> den 22. Juni. Die veränderte Stellung der Versender zu den Transportunternehmern und die Frage, ob in dieser Beziehung Ergänzungen der gesetzlichen Bestimmungen als nothwendig zu erachten seien, hat die Kön. Handelskammer in dem Anfange d. J. veranlaßt, den Handelsstand zu Aeußerungen und Vorschlägen in dieser Angelegenheit aufzufordern. In Folge dieses trat am 25. Februar d. J. eine Anzahl hiesiger Kaufleute zusammen, welche zunächst zwar die Transportverhältnisse und deren Mängel im Auge haltend zu der Ueberzeugung kamen, daß die Berathung und Besprechung dieses Gegenstandes allein ihren Zwecken nicht entsprechen werde, sie vielmehr auch auf diesem Gebiete der socialen Frage der Sonderinteressen in ihrem Gegensatze zu den Interessen des Kapitals und des allgemeinen Verkehrs begegneten. Sie haben deshalb den Beschluß gefaßt, sich unter dem Namen: <hi rendition="#b">„Verein zur Verbesserung der kommerziellen Zustände,“</hi> als offene Gesellschaft zu konstituiren, in öffentlichen, jeden Montag Abend stattfindenden Versammlungen die Lage des hiesigen Handels zu besprechen und Vorschläge zu dessen Hebung und Verbesserung zu machen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p> <p>Am Montag, den 26. Juni 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln verschiedene Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oefen, Schreibpulte, ein Kanapee, eine Ladentheke, eine Bettlade mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letzbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher,</p> <p> <hi rendition="#g">Gassen.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Geschäfts-Eröffnung.</hi> </p> <p>Wir beehren uns hiermit anzuzeigen, daß wir in dem Hause Apostelnstraße Nr. 7 hierselbst eine Liqueur- und Weinessigfabrik etablirt haben und empfehlen unsere sämmtliche in diese Fächer einschlagende Artikel en gros & en detail zu billigstem Preise.</p> <p>Köln im Juni 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Frank & Comp.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei Gelegenheit der <hi rendition="#b">Columba-Kirmes</hi> empfiehlt seine Restauration nebst vorzüglichem baierisch Bier, so wie täglich Scheiben- und Vogelschießen.</p> <p> <hi rendition="#b">J. Obladen, Streitzeuggasse 19 B.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Mit dem 1. Juli d. J. wird nachstehendes Detailgeschäft aufgegeben und noch vorräthige Waaren <hi rendition="#b">unter Fabrikpreis</hi> verkauft, als:</p> <list> <item>Tuche in allen Farben à 25-45 Sgr.,</item> <item>8/4 Drap Cachemir superfine à 40 Sgr.,</item> <item>Feine 4/4 ganz wollene Sommer-Buckskins à 22 Sgr.</item> <item>Damentuche, alle Farben, à 20-35 Sgr.,</item> <item>Westen, seidene Cravatten und Foulards etc. etc.</item> <trailer rendition="#leftBraced">große Elle.</trailer> </list> <p>Daselbst ist das Laden-Lokal nebst Wohnung zu vermierhen.</p> <p> <hi rendition="#b">Schildergasse Nr. 46.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Zur Feier der St. Albans-Kirchweihe</hi> empfiehlt hiermit seine Restauration Morgens und Abends <hi rendition="#b">J. Zimmermann,</hi> Kaufhaus 32.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die so beliebten <hi rendition="#b">Kirschen-Torten</hi> sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.</p> <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Eis</hi> täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei <hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Messingene, bleierne und eiserne</hi> Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei <hi rendition="#b">Aug. Hönig,</hi> Altenmarkt Nro. 56 in Köln</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Banner und Compagnie-Fahnen</hi> mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei Gebr. Seligmann.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ist es überall Sitte, daß man die Beerdigungskosten den Geistlichen im Voraus entrichten muß. Unser Geistlicher hat mein Kind nicht eher begraben wollen, als wenn ihmdie Kosten von mir vorausbezahlt würden. Bei dem Kummer über den Tod seines Kindes muß man auch noch Aerger erdulden!</p> <p>Poll, den 22. Juni 1848.</p> <p> <hi rendition="#g">Hinsberg.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Das wohl assortirte Lager von echtem Eau de Cologne eigener Fabrik, empfehlen zu den billigsten Preisen, J. P. Spendeck & Comp. in Köln, große Neugasse Nr. 18 nahe beim Dom und Altenmarkt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein hübsches Quartier von 4 à 5 Zimmern zu vermiethen, gr. Neugasse 18.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Mädchen wird gesucht für einen Spezereiladen und Hausarbeit. Ein gebildetes Frauenzimmer, mit guten Attesten versehen, wünscht als Kammerjungfer oder Haushälterin placirt zu werden. Ein Kompagnon, ein kautionsfähiger Reisender, ein Lehrling werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse 18</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Oelbecken und ein Salzkasten zu verkaufen. Altenmarkt Nr. 34.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0116/0004]
Kunst der Zubereitung versteht, als eins der feinsten gewürdigt werden wird. Es wird indeß eine ganz neue Art Wein sein und deshalb manche Vorurtheile in Europa zu besiegen haben, ehe er zur völligen Anerkennung gelangt. Boden und Klima sind die Elemente, die dem Wein seine Eigenthümlichkeit verleihen. Reben von Madeira, in einem andern Lande, wenn auch in entsprechender Breite und in Boden von möglichst gleicher chemischer Beschaffenheit gepflanzt, bringen ein materiell von dem sogenannten Madeira verschiedenes Getränk hervor. Desselbe ist mit den Reben von Xeres, Oporto etc. der Fall. So bringt auch West-Australien einen Wein sui generis hervor. Was ich bis jetzt davon gekostet, zeigte die Eigenthümlichkeit, daß das Getränk nicht den Kopf affizirt oder ins Gesicht steigt, sondern eine höchst angenehme Wärme im Magen erzeugt. Die hiesigen Arbeiter ziehen es jedem andern vor. Jeder Ansiedler legt bei seinem Gute einen Weinberg an.
Oldham, 19. Juni. Gestern fand hier ein besuchtes Chartistenmeeting statt. George White, der alte Anführer von Bradford, trat auf und forderte das Volk auf, sich mit Feuer und andern Waffen zu versehen, um seine politischen Rechte vertheidigen zu können. Er wußte daß die Gerichte auf ihn fahndeten aber die Polizei wagte nicht ihn zu verhaften, aus Furcht vor dem Volk. Denunziationen wegen seiner Rede sind bereits heute bei den Friedensrichtern deponirt worden.
28 Liverpool, 20. Juni. Der ganze von den Herren Cobden, Hume und Konsorten ausgehende Spektakel mit einer neuen Parlamentsreform verfehlt auf die einsichtsvolle Masse der Arbeiter die beabsichtigte Wirkung. Er hat nur den, daß die Chartisten sich fester an einander reihen und nebenher des ohnmächtigen Versuchs der Mittelklasse lachen, mittelst einer Scheinreform die eigentliche Arbeiterfrage auf Jahre hinaus abermals zu eskamotiren. Die Herrn von der neuen Reform sind wüthend, daß man ihre Gauselei durchschaut und sich durch ihren bürgerlichen Liberalismus nicht weiter ködern läßt. Das zeigte sich gestern hier in einem höchst zahlreichen Meeting, von der Mittelklasse veranstaltet. Mit unendlich schönen Redensarten wurde der bekannte Hume'sche Antrag als das wahre Heilmittel in jetziger Zeit gepriesen und demgemäße Resolutionen vorgeschlagen. Wider Erwarten der liberalen Herren hatten sich eine so große Menge Chartisten eingefunden, daß diese ein Amendement durchsetzten, welches die Charter und nur die Charter verlangt. Da lagerte sich eine Wolke der Wehmuth über die Antlitze der Bourgeois-Minorität und der Vorsitzende erklärte, zum Schluß sein tiefes Bedauern, das dieses Meeting durch das von den Chartisten beobachtete Verfahren so gut wie unwirksam gemacht worden.
Amerika. 122 Boston, 6. Juni. Lowell, in Massachusetts, 25 Meilen von Boston. besitzt gegenwärtig die meisten Baumwollfabriken in den Vereinigten Staaten. Diese Stadt ist ein merkwürdiges Beispiel von der Schnelligkeit, mit der in Amerika Kolonien angelegt, Städte gebaut und bevölkert werden. Auf dem Platze, wo jetzt Lowell steht, gab es 1813 noch kein einziges Haus; jetzt zählt die Stadt schon über 40,000 E. mit großartiger Industrie. Der Krieg zwischen England und der Union, in welchem letzterer die nöthigen Fabrikate mangelten, veranlaßte zwei Spekulanten, eine kleine Baumwollspinnerei zu Lowell zu etabliren. Die Wasserkraft der beiden Flüsse Merrimack und Concord bot sich zur Benutzung. Die Fabrik kam 1826, nach mehrfachem Wechsel ihrer Besitzer, in die Hände einer Gesellschaft. Der glänzende Erfolg regte zur Bildung ähnlicher Kompagnien. Und schon 1841 schreibt Hr. Buckingham, der in Lowell einen Besuch gemacht, Folgendes:
„Es bestehen gegenwärtig hier 10 Kompagnien oder Korporationen mit einem Kapital von 10 Millionen Dollars; sie besitzen insgesammt 30 Fabriken, beschäftigen mehr als 10,000 Arbeiter, unter denen 7000 weiblichen Geschlechts. Sie zahlen monatlich 150,000 Dollars Arbeitslohn. Die im Laufe eines Jahres verfertigten Waaren haben einen Werth von mehr als 8 Millionen Doll. Die jährliche Fabrikation von Baumwollzeugen beträgt über 52 Mill. Yards; davon werden 14 Mill. gefärbt und gedruckt. Der jährliche Bedarf an Baumwolle übersteigt 18 Mill. Pfd.; außerdem wird noch eine große Quantität Wolle erfordert.“
So stand es mit Lowell vor 7 Jahren. Seitdem ist die dortige Manufaktur, namentlich im J. 1847, noch bedeutend höher gestiegen. Die Fabriken werden mit Wasserkraft betrieben. Es dient zu diesem Zweck ein im J. 1823 vollendeter Kanal, 11/2 engl. Meilen lang, 8 F. tief und 60 F. breit. Der ganze Fall beträgt 30 Fuß. Der Kanal liefert in jeder Sekunde 1250 Kubikfuß Wasser und versorgt damit 50 Fabriken, jede mit 25. Kub.-Fuß in der Sekunde.
Hr. Buckingham bemerkt noch: „Diese Wasserkraft reicht für 280,000 Spindeln und die dazu gehörigen Maschinen hin. Da jetzt erst 150,000 Spindeln auf 4800 Stühlen beschäftigt sind, so ist noch Wasserkraft für 136,000 Spindeln vorhanden. Es können somit noch 10 neue Fabriken errichtet werden, ehe man zum Dampfe seine Zuflucht nimmt.“
Vorstehendes ist nun im J. 1848 bereits in Erfüllung gegangen. Da die Wasserkraft Lowell's vollständig benutzt ist, so wird an einer neuen Baumwollenstadt, die Lawrence heißen soll, und am Merrimack, 8 Meilen oberhalb Lowell liegt, rüstig gebaut. Man hat die Absicht, diese zum Mittelpunkt der Baumwollen-Manufaktur, zum amerikanischen Manchester zu machen.
* Mexiko, 14. Mai. Am 6. d. M. war endlich der Kongreß in Queretaro in hinreichender Anzahl versammelt, und der Präsident der Republik, Pena y Pena, erklärt in seiner Botschaft: „er habe die Last der Präsidentschaft nur in der Hoffnung, bald Frieden für das Land zu erlangen, übernommen; er habe für unmöglich gefunden, für die Republik etwas Vortheilhafteres zu thun, als jenen Vertrag anzunehmen, zu dessen Unterzeichnung und Legalisirung die Versammlung berufen worden.“
Wie der Kongreß im Stande sein soll, der Unterzeichnung dieses Friedensvertrages auch nur einen Schein von Gesetzlichkeit umzuhängen, ist unbegreiflich. Denn die Verfassung untersagt ausdrücklich den Verkauf irgend eines Theils des Gebietes der Republik, und dieser Kongreß hat nicht die mindeste Vollmacht, Veränderungen in der Verfassung vorzunehmen. Wie kann die Föderal-Regierung für Theile des Föderalgebiets, das von souveränen und gleichberechtigten Staaten gebildet worden, sich den Kauf- oder Abtretungspreis aneignen? Die von den Vereinigten Staaten angebotene Entschädigung für die Cession von Neu-Mexiko, Kalifornien etc. müßte doch eigentlich jenen Staaten selbst zu Theil werden!
Die Mexikaner warten übrigens mit Ungeduld auf den Abmarsch der amerikanischen Armee; ist letztere fort, dann werden sie sehr bald wieder ihre „Pronunciamientos“ beginnen und sich gegenseitig bekämpfen und schlachten, bis ein anderer amerikanischer Präsident die Abtretung weiterer Gebietsstrecken verlangt. Dann wiederholen sich die Vorfälle der letzten zwei Jahre. Tampico werden, wie man allgemein glaubt, die Amerikaner nicht räumen, gleichviel, ob ein Friedensvertrag geschlossen wird oder nicht.
Eine andere Gefahr droht von den Indianern, und wird täglich größer. Die Indianer sind schlau; sie haben einen bestimmten Zweck vor Augen; das Recht ist, wenigstens nach ihrer eigenen Ansicht, auf ihrer Seite, und endlich verleiht ihnen ihre Zahl und die körperliche Kraft unter mehrern ihrer Stämme ein Uebergewicht über die kreolische Bevölkerung. So viel steht fest, daß die jetzige Regierung förmlich der Mittel wie der Energie entbehrt, einem so furchtbaren Feinde entgegen zu treten.
Handels-Nachrichten._ Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
21. Juni. Gertr., T. v. Rud. Scholl. Schriftsetzer, Plankg. ‒ Rosa, T. v. Andr. Beckhausen, Nagelschm., Eigelst. ‒ Christ., T. v. Jos. Strick, Schreiner, Streitzeugg. ‒ Agnes, T. v. Joh. Karl Theod. Steinhausen, Taglöhner, Schemmerg. ‒ Joh. Hub. Mikol, S. v. Peter Schorn, Schuster, Eigelst. ‒ Anna Maria Barb. Marg., T. v. Georg Portugall, Restaurateur, Schilderg. ‒ Gertrud, T. v. Jakob Emans, Maurermeister, Kranenbäumen. ‒ Heinr. Clemens Aug. Otto, S. v. Joh. Holt, Kleidermacher, Apernstr. ‒ Elis., T. v. Heinr. Kempen, Schreiner, Krebsg.
Sterbefälle.
21. Anna Keppeler geb. Küpper, 54 J. alt, Johannst. ‒ Joh. Bapt. Hubert Hewell, 2 J. 8 M. alt, Benefisstr. ‒ Anna Josepha Xav. Cassinone, Wwe. Rougemont, 87 J. alt, v. St. Martin. ‒ Sibilla Benß, geb. Bückendorf, 48 J. alt, Weiherstr. ‒ Gertr. Ders dorf, 25 J. alt, unverh., Butterm. ‒ Joh. Ant. Hub. Cramer, 9 M. alt, Machabäerstr. ‒ Henr. Franziska Ther. Hedw. v. Steinäcker, 1 J. 10 M. 3 W. alt, Thieboldsg. ‒ Kasp. Hopper, Taglöhner, 85 J. alt, verheir., Thieboldg.
Heirathen.
21. Juni. Benj. Kohlstadt, Schnallenfabr. v. Heckinghauser Rotte und Marg. Phil. Aug. Erfurt v. hier. ‒ Karl Ferd. Bormkeßler, Kutscher, von Königsberg, und Maria Christ. Richter von Waltrop. ‒ Quirin Nierendorf, Schreiner, von Meckenheim und Gertrud Simon, v. Villip. ‒ Christ. Gans, Schuster, Wwer, von hier und Helena Karolina Klein von Mülheim. ‒ Jakob Esser, Schiffzieher und Cäcilia Capell, beide von hier. ‒ Michel Knipp, Schuster, v. Adenau und Maria Kath. Lennartz von Schleiden. ‒ Pet. Alb. Franz Decloquement, Faßbinder von Reheim und Anna Gertr. Zander von Reuß. ‒ Joh. Peter Westermann, Maurer von Traben und Elis. Roß von hier. ‒ Mich. Loeff, Hausknecht von Brey und Anna Marg. Platz von Merten. ‒ Joh. Wilh. Gangel, Dachdeckerm. und Pumpenmacher und Marg. Bernard, beide von hier. ‒ Heinr. Joseph Küpper, Taglöhner und Eva Müllers, beide von hier. ‒ Joh. Foerster, Tagl., von hier und Sophia Vornhagen von Bonn. ‒ Heinr. Falk, Fuhrm. v. hier und Marg. Odendahl v. Eil.
Brodpreis der Stadt Köln.
vom 25. Juni bis zum 2. Juli.
Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.
Köln, den 25. Juni 1848.
Königliche Polizei-Direktion.
Müller.
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. Juni 1848.
Angekommen: J. P. Linz und A. Rauth von Mannheim.
Abgefahren: B. Kraus nach dem Obermain.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.
Wasserstand.
Köln, am 24. Juni. Rheinhöhe 8′ 8″.
Bekanntmachung.
Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Köln, den 17. Juni 1848.
Ober-Postamt
Rehfeldt.
Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: Das Volk. Organ des Central-Comités für Arbeiter. Eine sozial-politische Zeitschrift Herausgegeben von Schriftsetzer Born.
Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr.
Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr.
Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.
Mailust in Deutz.
Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet
Joseph Kost.
A. Schaaffhausen.
Unsere Einladung vom 5. d. M. hat der gehegten Erwartung nicht vollkommen entsprochen, indem bis jetzt noch nicht alle Gläubiger dem in der Generalversammlung vom 3. d. M. beschlossenen Einigungsvertrage mit dem Handlungshause A. Schaaffhausen beigetreten sind.
Wie sehr es auch zu beklagen ist, daß durch den Mangel bestimmter Erklärungen von Seiten der zurückgebliebenen Gläubiger zum großen Nachtheile für die Gesammtheit der Kreditorschaft, für das gedachte Handlungshaus selbst und für die die Industriellen des Landes, welche der Wiedereröffnung des geschlossenen Geschäftes mit Spannung entgegensehen, alle weitere Schritte zur Erreichung des gemeinsamen Zweckes aufgehalten sind; so befinden wir uns doch in der Nothwendigkeit, eine abermalige Frist von 14 Tagen von heute an gerechnet festzusetzen, binnen welcher wir die noch fehlenden Unterschriften auf dem vorangeführten Einigungsvertrage, oder wenigstens eine Anmeldung der noch nicht beigetretenen Gläubiger mit Zuversicht erwarten.
Abgesehen von andern Rücksichten, sind die Kreditoren es sich doch untereinander schuldig, ihr Interesse durch entschiedenes Benehmen gegenseitig zu fördern. Dasselbe wird aber durch die Zurückhaltung Einzelner immer nur mehr gefährdet, welche unter Verkennung des einzelnen Vortheils zugleich eine Verantwortung gegen die Gesammtheit übernehmen.
Wir ersuchen demnach alle Gläubiger, welche in Folge unserer frühern Bekanntmachung noch nicht erschienen sind, angelegentlichst, sich längstens bis zum 3. Juli d. J. bei Einem der Unterzeichneten oder auf dem Comptoir von A. Schaaffhausen einzufinden.
Köln, den 19. Juni 1848.
Das prov. Comite der Gläubiger.
Dubyen, Hohestraße 97-99.
Kotthaus, Straßburgergasse 15.
Zimmermann, Langgasse 2.
Zwirner, Litsch am Dom 1.
Joest, Holzmarkt 43.
Giesler, Sternengasse 3.
Bel, Marspfortengasse 1.
Zwei schön möblirte Zimmer auf dem Wallrafsplatz zu vermiethen. Die Exp. sagt wo.
Zwei Zimmer zu vermiethen. Altenmarkt Nr. 34.
Städtisches!
In der Rheinischen Zeitung Nr. 21 befindet sich ein Inserat im Betreff der Bonn-Kölner Eisenbahn, mit der Ueberschrift „Ist denn nichts dagegen zu machen?“ und im Text mit der Bemerkung: „Weshalb halten die zunächst Betheiligten nicht besser zusammen, dann wird wohl etwas dagegen zu machen sein!“ worauf wir uns zu erwiedern beehren, daß bereits viel geschehen ist, und es in Aussicht steht, daß die im Jahre 1843/44 unter dem alten Regiment des Klüngels und und der Despotie so rücksichtslos gesperrte Straße wieder so hergestellt werden soll, wie sie damals bestanden. Wir verweisen deshalb auf mehrere Artikel in der Kölnischen Zeitung und namentlich auf den in der zweiten Beilage Nr. 170!
Lieb wäre es uns inzwischen, wenn sich der Verfasser des obenerwähnten Inserats, der ein Freund der Wahrheit und des Rechts zu sein scheint, uns anschlösse, um mit uns gemeinsam dahin zu wirken, daß das damals von Seiten der Behörden begangene Unrecht jetzt wieder gut gemacht werde, und wir in den vollen Genuß unseres uns entzogenen Rechtes kommen.
Mehrere Betheiligte welche in der Expedition d. Bl. zu erfahren sind.
Köln, den 22. Juni. Die veränderte Stellung der Versender zu den Transportunternehmern und die Frage, ob in dieser Beziehung Ergänzungen der gesetzlichen Bestimmungen als nothwendig zu erachten seien, hat die Kön. Handelskammer in dem Anfange d. J. veranlaßt, den Handelsstand zu Aeußerungen und Vorschlägen in dieser Angelegenheit aufzufordern. In Folge dieses trat am 25. Februar d. J. eine Anzahl hiesiger Kaufleute zusammen, welche zunächst zwar die Transportverhältnisse und deren Mängel im Auge haltend zu der Ueberzeugung kamen, daß die Berathung und Besprechung dieses Gegenstandes allein ihren Zwecken nicht entsprechen werde, sie vielmehr auch auf diesem Gebiete der socialen Frage der Sonderinteressen in ihrem Gegensatze zu den Interessen des Kapitals und des allgemeinen Verkehrs begegneten. Sie haben deshalb den Beschluß gefaßt, sich unter dem Namen: „Verein zur Verbesserung der kommerziellen Zustände,“ als offene Gesellschaft zu konstituiren, in öffentlichen, jeden Montag Abend stattfindenden Versammlungen die Lage des hiesigen Handels zu besprechen und Vorschläge zu dessen Hebung und Verbesserung zu machen.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag, den 26. Juni 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln verschiedene Mobilargegenstände, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oefen, Schreibpulte, ein Kanapee, eine Ladentheke, eine Bettlade mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letzbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher,
Gassen.
Geschäfts-Eröffnung.
Wir beehren uns hiermit anzuzeigen, daß wir in dem Hause Apostelnstraße Nr. 7 hierselbst eine Liqueur- und Weinessigfabrik etablirt haben und empfehlen unsere sämmtliche in diese Fächer einschlagende Artikel en gros & en detail zu billigstem Preise.
Köln im Juni 1848.
Frank & Comp.
Bei Gelegenheit der Columba-Kirmes empfiehlt seine Restauration nebst vorzüglichem baierisch Bier, so wie täglich Scheiben- und Vogelschießen.
J. Obladen, Streitzeuggasse 19 B.
Mit dem 1. Juli d. J. wird nachstehendes Detailgeschäft aufgegeben und noch vorräthige Waaren unter Fabrikpreis verkauft, als:
Tuche in allen Farben à 25-45 Sgr.,
8/4 Drap Cachemir superfine à 40 Sgr.,
Feine 4/4 ganz wollene Sommer-Buckskins à 22 Sgr.
Damentuche, alle Farben, à 20-35 Sgr.,
Westen, seidene Cravatten und Foulards etc. etc. große Elle.
Daselbst ist das Laden-Lokal nebst Wohnung zu vermierhen.
Schildergasse Nr. 46.
Zur Feier der St. Albans-Kirchweihe empfiehlt hiermit seine Restauration Morgens und Abends J. Zimmermann, Kaufhaus 32.
Die so beliebten Kirschen-Torten sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.
Franz Stollwerck, Hoflieferant.
Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant.
Messingene, bleierne und eiserne Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei Aug. Hönig, Altenmarkt Nro. 56 in Köln
Banner und Compagnie-Fahnen mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei Gebr. Seligmann.
Ist es überall Sitte, daß man die Beerdigungskosten den Geistlichen im Voraus entrichten muß. Unser Geistlicher hat mein Kind nicht eher begraben wollen, als wenn ihmdie Kosten von mir vorausbezahlt würden. Bei dem Kummer über den Tod seines Kindes muß man auch noch Aerger erdulden!
Poll, den 22. Juni 1848.
Hinsberg.
Das wohl assortirte Lager von echtem Eau de Cologne eigener Fabrik, empfehlen zu den billigsten Preisen, J. P. Spendeck & Comp. in Köln, große Neugasse Nr. 18 nahe beim Dom und Altenmarkt.
Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18.
Ein hübsches Quartier von 4 à 5 Zimmern zu vermiethen, gr. Neugasse 18.
Ein Mädchen wird gesucht für einen Spezereiladen und Hausarbeit. Ein gebildetes Frauenzimmer, mit guten Attesten versehen, wünscht als Kammerjungfer oder Haushälterin placirt zu werden. Ein Kompagnon, ein kautionsfähiger Reisender, ein Lehrling werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse 18
Ein Oelbecken und ein Salzkasten zu verkaufen. Altenmarkt Nr. 34.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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