Neue Rheinische Zeitung. Nr. 18. Köln, 18. Juni 1848.Rom, 2. Juni. Morgen wird ein Corps von 400 Zampiten hier erwartet, welches man in der Umgegend von Frosinone gebildet hat, und das unverzüglich nach der Lombardei vorrücken soll. Sie hatten sich entschieden geweigert ohne einen im Felde erprobten Führer zu ziehen, und es hatte einige Zeit gedauert, bevor man einen ausfindig machen konnte der ihr Vertrauen hatte. Ist es den Italienern möglich, viel Truppen dieser Art den Oesterreichern gegenüberzustellen, so wird die Kriegsarbeit um ein nicht geringes erschwert werden. Rom, 3. Juni. Heute legt der Cardinal Orioli die provisorische Führung des Präsidiums im Ministerium nieder, und Cardinal Soglia wird dasselbe nun definitiv übernehmen. Es scheint lange Zeit gedauert zu haben, bevor man einen Cardinal finden konnte, der zum Antritt eines in so schwierigen Zeiten doppelt schwierigen Postens geneigt gewesen wäre. Nicht bloß Ciacchi, sondern auch Amat hatte den ehrenvollen Antrag entschieden abgelehnt. Mons. Corboli-Bussi, einer der fähigern Prälaten, welcher während des Pontifikats von Pius IX. zu den wichtigsten Staatsgeschäften und zu verschiedenen Missionen verwendet worden war, hat sich seit seiner Rückkehr aus dem Lager Karl Alberts, wo ihn die Allocution überrascht haben soll, von allen diplomatischen Arbeiten zurückgezogen, und man geht so weit, zu behaupten, er habe sogar den Prälatenmantel abgelegt, und sei als ein einfacher Canonicus zurückgetreten. Rom, 5. Juni. Mit den Republikanern glaubt man jetzt fertig zu sein, und schon freut man sich darüber, daß der Pabst dem Kriegsminister Fürsten Doria den Befehl zu Pater Gavazzi's Verhaftung gegeben hat. In Venedig hat er bekanntlich auch die Republik gepredigt. - Die Rede des Kardinals Altieri bei Eröffnung der Kammer wurde sehr kühl aufgenommen. Man sprach (5.) davon, daß das Ministerium abdanken werde; Gioberti hatte (4.) zum drittenmal Audienz beim Pabst, und zwar eine von drei Viertelstunden. - In Florenz hat man auf die Kunde des Gefechts bei Curtatone frische Truppen nach Oberitalien zu senden beschlossen, wie das offizielle Blatt verkündet, und da man auch in der Lombardei, wo man bis jetzt zum heiligen Kriege etwa 20,000 Mann und 50 Kanonen disponibel hat, von denen 9545 Mann und 40 Kanonen in Mailand selbst sind, mit Rüstungen fortfährt, während Pepe mit einigen Neapolitanern am 4. Juni in Ferrara ankam, wird der jüngste Verlust der Italiener auf dem Kampfplatz vielleicht bald ersetzt sein. Die Toskaner geben offiziell an, sie hätten bei Curtatone 100 Todte eingebüßt; sie haben jedenfalls einen größern Verlust erlitten als die Piemontesen, welche die Zahl der von ihnen bei Goito Gefallenen offiziell auf die Summe von 46 herabsinken lassen. Die toskanischen Truppen sind von Karl Albert gleich nach dem Gefecht am Curtatone ins Hintertreffen seiner Armee verwiesen worden. Durch den Ausfall aus Treviso am 3. Juni hatten die Italiener den Sile entlang marschirend einen Trupp Kroaten aus der Stellung von Porte grandi verdrängt; ein Versuch, den ein Theil der italienischen Flotte am 2. Juni gegen das nördlich von Venedig in der Mündung der Livenza gelegene, von den Oesterreichern besetzte Caorle machte, lief für die Angegriffenen glücklich ab; die Italiener zogen sich bald zurück. Neapel, 4. Juni. Aus den Provinzen sind einige Deputationen mit verschiedenen Forderungen angelangt. Man wolle keine Republik, aber die Constitution vom 29. Januar mit den Aenderungen vom 3. April, Wiederherstellung der Deputirtenkammer mit den vor dem 15. Mai erwählten Personen; Abschaffung der Pairs; Anerkennung daß die Deputirtenkammer eine constituirende sey', Verweisung der Schweizer aus dem Königreich; Wiederherstellung der Nationalgarde auf den Fuß vor dem 15. Mai; Uebergabe der Festungen an sie. Der König hält zwei Dampfer zur Flucht bereit, und würde sich vielleicht freuen wenn er Sicherheit hätte daß es ihm nicht schlimmer ergehe als dem Sohn des Herzogs von Parma. Dieser, der seiner Zeit in Mailand festgesetzt wurde, ist Ende Mai's freigelassen (er konnte jetzt für Karl Alberts Plane auf Parma nicht mehr gefährlich werden), und bereits am 28. Mai von Genua nach Malta abgereist. Am 30. Mai langte er in Civitaocccchia an, von wo am folgen Tage ein anderer Flüchtling - General Statella - auf dem Dampfer Ville de Marseille nach Neapel abging. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 14. Juni. Friedr. S. v. Joh. Wohlleben, Kleidermacher, Ehrenstraße. - Lamb. W. Gregor Boetz, Schneider, Blaubach. - Christian, S. v. Dormagen, Gärtner, Friesenstraße. - Margaretha T. v. Ludwig Klüster, Schuster, unter Krahnenbäumen. - Elise T. v. Bernard Schweigle, Taglöhner, Gereonswall. - Joh. Kathar. T. v. Jakob Nolden, Mechaniker, Severinstraße. - Maria Carol. Aug. T. v. Wilh. Thewald, Kaufmann, Elisenstraße. Sterbefälle. 14. Juni. Cath. Oelderich 7 Jahre alt, Kämmergasse. - Christ. Steinhausen, Taglöhner, 51 Jahre alt, klein. Griechenmarkt. - Agatha Pohl, geb Schulz, 83 Jahre alt, Rächelsgasse. - Elis. Wirges, 1 Jahr 5 Mon. alt, Kranenbäumerhof. - Helena Frohwein, Wittme Schmitz, 78 Jahre alt, Minoritenspital. Heirathen. 14. Juni. Mathias Pfeil, ohne Gewerbe, von Quadrath und Anna Elis. Wilhelmina Hucklenbroich von Neuß. - Carl Eduard Albert Ernst, Drechsler, von Berlin und Maria Theresia Schmid von hier. - Math. Koblenz, Taglöhner und Helena Wolf, beide von hier. - Christ. Budde, Feilenhauer, von Derschlag und Maria Anna Kopp von Lommersum. - Franz Zündorf, Taglöhner und Eva Baum, beide von hier. - Heinrich Eisermann, Dachdecker von hier und Gertrud Wittwe von Rheidt. - Joh. Weingartz, Schreiner, Wittwer von Deutz und Cath. Erkens von Gürzenich. - Pet. Reifferscheidt, Packmeister an der Eisenbahn, von Sechtem und Elisab. Hubertine Deimann von hier. - Theodor Hub. Gelsdorf, Stellmacher, von hier und Marg. Glasmacher von Niederembt. - Joh. Heinrich Kortmann, Glaser und Anstreicher, von Freckenhorst und Antonetta Wilh. Bußmann von Münster. Brodpreis der Stadt Köln. vom 18. bis zum 25. Juni. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 8 Pf. Köln, den 18. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 17. Juni 1848. Angekommen: A. Mayer von Duisburg. Abgefahren: M. Oberdahn nach Mannheim. In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 17. Juni. Rheinhöhe 8' 5". Bekanntmachung. Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 14. Juni 1845. Ober-Postamt. Rehfeldt. Bekanntmachung. Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Köln, den 17. Juni 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6. Nur noch bis Montag den 19. Juni d. J. findet der wirkliche Ausverkauf von Leipziger Meßwaaren statt. Nur Geld-Einnahme zu machen, wird wie folgt verkauft: Regenschirme in Seide und Zeugen u. sehr dauerhaften Gestellen a Stück von 25 Sgr. an bis 11/2, 2, 31/2 und 4 Thlr. Sonnenschirme, deren Glanz jeder Erwartung entsprechen dürfte, außerordentlich preiswürdig, a St. von 25 Sgr., 12/3, 15/6, 21/2 bis 31/2 u. 4 Thlr. Cravatten mit und ohne Brustbed., in dauerhaftem Atlaß, Lasting u. s. w., per Stück 5, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 15/6 Thlr. Herren-Halstücher, schwerste Seide, in Atlaß, Taffet, Gros des Naples, coul u. schwarze u. s. w. a St. 25 Sgr., 11/6 - 11/2 - 15/6 bis 3 Thlr. Taschentücher, echt ostindische und schweizer, per St. 71/2 - 10 Sgr., seidene a 25 Sgr. bis 15/6 Thlr. Gummi-Hosenträger in 40 Sorten, sehr dauerhaft, mit und ohne Darmseiten, in Hanf und Zwirn, Gummi-Gurten, per Stück 5, 71/2, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 1 Thlr. Slipse in Atlas, Halbseide und anderen Stoffen, mit Patent-Einlagen, sehr elegant gearbeitet, a 20, 25 Sgr, 11/6 bis 2 Thlr. Sommer-Westenstoffe in feinstem Pique, bedeutender Auswahl und den geschmackvollsten Mustern, a 15, 25 Sgr. bis 11/6 und 11/2 Thlr. Eine Partie zurückgesetzte a 10 Sgr. Herren-Shawls in feinstem Atlas, sämmtlich in den neuesten Prachtmustern und schwersten Seidenstoffen a 11/6 - 11/2 - 13/4 bis 2 und 21/2 Thlr. Sommer-Halstücher in allen nur denkbaren Mustern, sämmtlich echtfarbig, 71/2, 10 - 121/2 - 15 bis 20 Sgr. Reisesäcke mit starken Bügeln und dauerhafter Arbeit, in allen Sorten Teppichen und Plüschteppichen angefert., in allen Größen und mit Leder besetzt 11/6, 11/4, 13/4 bis 3 und 5 Thlr. Stahlfedeern, echt engl. In 95 Sorten a Gros (144 Stück) von 5, 10, 15, 221/2 , 25 Sgr. b. 1 Thlr. In einer Eckbude Nr. 58 auf dem Altenmarkte, am Ende der 2. Reihe, gegenüber dem Kaufmann Herrn Sieger. "Neue Rheinische Zeitung." General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comite. Bei Schlechter in Köln am Vater Rhein, Die Rede vom Bürger Schlechter am 16. Juni im Bürgerverein lautet: Es war mir immer auffallend, zu hören, die Berliner Barrikaden hätten alles bewirkt, und somit hätte der König sich blos als König von Berlin erklärt - nein, ich muß demselben widersprechen, wenn der König nicht von allen Seiten her den Mißmuth im Staate erblickt hätte, so würde Berlin wohl ganz zerstört, auch wieder aufgebaut worden sein, ohne das König und Volk dadurch in Verlegenheit gerathen wären. Allein nur Berlin konnte hoffen, durch Gewalt die Wünsche und Bedürfnisse zu erringen, weil die gesetzgebende Macht da zu Hause war, eine andere Stadt würde blos Rebellion machen, welche nur allein zum Schaden der Bewohner ausfiel, indem ja darin keine Gewalt zur Bewilligung von Verlangen aufzusuchen ist. Leider hat Berlin sich dadurch seinen Ruin bereitet, indem mir von Berlinern versichert wurde, daß die Mehrzahl der reichen Leute Berlin verlassen hätten, und sich dieselben also dadurch den Verdienst entzogen haben. Ein evangelischer Kandidat sucht eine Stelle als Hauslehrer. Derselke erbietet sich auch gegen freie Wohnung einzelne Privatstunden in den atlen Sprachen oder im Französischen zu ertheilen. Bescheid in der Schildergasse Nro. 78 im Unterhaus. Das Haus Malzbüchel Nr. 7 ist zu verkaufen oder zu vermiethen, oder auch nur das Unterhaus zu vermiethen. Gänzlicher Ausverkauf v. Manufactur- und Modewaaren im Hause Obenmarspforten Nr. 5. Da ich beschlossen habe, mein Manufactur- und Modewaaren-Geschäft nach Verlauf von 14 Tagen gänzlich aufzuräumen, so werde ich den Preis sämmtlicher Artikel so reduciren, daß gewiß Niemand meinen Laden ohne zu kaufen verlassen wird. 6/4 breiten Cattun, Möbelcattune, Mousseline de laine, Jaconett, Toal de Noiro, Polcao, Neapolitains, Thibet, Merinos, Orleans, Shawls, Umschlagetücher, schwarze seidene Halstücher und Slips, Westen und Hosenzeuge, Tisch- u. Bettdecken etc. etc. und bittet um zahlreichen Besuch. M. M. Lowitsch. Das Haus Obenmarspfarten Nr. 5. steht zu vermiethen. Mailust in Deutz. Dem vielfach ausgesprochenen Wunsche meiner verehrten Gästen bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, habe ich mich entschlossen, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft nebst Restauration, welche dadurch keine Störung erleiden kann, da meine Anlage hinlängliche Geräumigkeit für's Ganze darbietet, auch eine Baierische Bierwirthschaft zu errichten, welche ich heute Sonntag den 18. Juni eröffnen werde, wozu höflichst einladet Joseph Kost. Frucht- und Gerißscheffel in großer Auswahl und sehr billigen Preisen, Bollwerk Nro. 21 bei J. B. Zündorff. Neue Musikalien. Bei F. Kistner in Leipzig ist erschienen und bei M. Schsoss, Sternengasse Nro. 27 zu haben: David, F, op. 19. Introd. U. Variat. Üb. Ein Original-Thema für Violine. Mit Orchester 2 Thlr. 10 Sgr. Dieselben mit Pianoforte 1 Thlr. 10 Sgr. Hagen, T., Zwei Lieder für eine Stimme mit Pfte. Nro. 1. Mädchen, sprich willst du mich lieben. - Nro. 2. Der junge Knab' 71/2 Sgr. Kücken, F., op. 46. Kriegerchor. Vor der Schlacht. Auf greift zum Schwert. Partitur und Stimmen 15 Sgr. Kücken, F., Der Prätendent. Romantisch-komische Oper in 3 Akten. Klavier-Auszug 12 Thlr. Kücken, F., Hieraus Ouverture und Gesangstücke einzeln zu 1 Thlr., 171/2, 121/2, 71/2, 5 Sgr. Liszt, F., Lied. O lieb so lang du lieben kannst. Für eine Stimme mit Pfte 10 Sgr. Löschhorn, A., op. 18. Six Bagatelles p. Piano 1 Thlr. Mayer, Ch., op. 102. Allegro di Bravura p. Piano 1 Thlr. Mayer, Ch., op. 103. Rhapsodie Nro. 1 p. Piano 10 Sgr. Mayer, Ch., op. 104. Rhapsodie Nro. 2 p. Piano 10 Sgr. Nowakowski, J., op. 26. 4 Mazurkas p. Piano 15 Sgr. Rietz, J., Zwei Lieder für 4 Männerstimmen. Partitur u. Stimmen 10 Sgr. Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes, Sonntag, Montag und Dienstag, von Nachmittags 3 Uhr, große Harmonie von dem Musikchor des Königl. Preußischen 8. Husaren-Regiments in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten Kölner Zelte. Franz Stollwerck. Die Bürgerwehrmänner der 16. Bürger-Compagnie werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. Vorher soll noch exerzirt werden. Der Hauptmann. Geht denn der M. J. St. Cast in Königswinter noch immer bei Steffens oder in das Bemer Loch. Ein guter Freund. Banner und Compagnie-Fahnen mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei Gebr. Seligmann. Messingene, bleierne und eiserne Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei Aug. Hönig, Altenmarkt Nro. 56 in Köln. Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper. Theater. Sonntag den 18. Juni, Die Stumme von Portici, Masaniello - Hr. Eitel, Fenella - Fräul. Seebach, Alphons - Hr. Grevenberg, Elvira - Fräul. Weixelbaum, Pietro - Hr. Beck, als Gäste.Der Gerant, Korff. Rom, 2. Juni. Morgen wird ein Corps von 400 Zampiten hier erwartet, welches man in der Umgegend von Frosinone gebildet hat, und das unverzüglich nach der Lombardei vorrücken soll. Sie hatten sich entschieden geweigert ohne einen im Felde erprobten Führer zu ziehen, und es hatte einige Zeit gedauert, bevor man einen ausfindig machen konnte der ihr Vertrauen hatte. Ist es den Italienern möglich, viel Truppen dieser Art den Oesterreichern gegenüberzustellen, so wird die Kriegsarbeit um ein nicht geringes erschwert werden. Rom, 3. Juni. Heute legt der Cardinal Orioli die provisorische Führung des Präsidiums im Ministerium nieder, und Cardinal Soglia wird dasselbe nun definitiv übernehmen. Es scheint lange Zeit gedauert zu haben, bevor man einen Cardinal finden konnte, der zum Antritt eines in so schwierigen Zeiten doppelt schwierigen Postens geneigt gewesen wäre. Nicht bloß Ciacchi, sondern auch Amat hatte den ehrenvollen Antrag entschieden abgelehnt. Mons. Corboli-Bussi, einer der fähigern Prälaten, welcher während des Pontifikats von Pius IX. zu den wichtigsten Staatsgeschäften und zu verschiedenen Missionen verwendet worden war, hat sich seit seiner Rückkehr aus dem Lager Karl Alberts, wo ihn die Allocution überrascht haben soll, von allen diplomatischen Arbeiten zurückgezogen, und man geht so weit, zu behaupten, er habe sogar den Prälatenmantel abgelegt, und sei als ein einfacher Canonicus zurückgetreten. Rom, 5. Juni. Mit den Republikanern glaubt man jetzt fertig zu sein, und schon freut man sich darüber, daß der Pabst dem Kriegsminister Fürsten Doria den Befehl zu Pater Gavazzi's Verhaftung gegeben hat. In Venedig hat er bekanntlich auch die Republik gepredigt. ‒ Die Rede des Kardinals Altieri bei Eröffnung der Kammer wurde sehr kühl aufgenommen. Man sprach (5.) davon, daß das Ministerium abdanken werde; Gioberti hatte (4.) zum drittenmal Audienz beim Pabst, und zwar eine von drei Viertelstunden. ‒ In Florenz hat man auf die Kunde des Gefechts bei Curtatone frische Truppen nach Oberitalien zu senden beschlossen, wie das offizielle Blatt verkündet, und da man auch in der Lombardei, wo man bis jetzt zum heiligen Kriege etwa 20,000 Mann und 50 Kanonen disponibel hat, von denen 9545 Mann und 40 Kanonen in Mailand selbst sind, mit Rüstungen fortfährt, während Pepe mit einigen Neapolitanern am 4. Juni in Ferrara ankam, wird der jüngste Verlust der Italiener auf dem Kampfplatz vielleicht bald ersetzt sein. Die Toskaner geben offiziell an, sie hätten bei Curtatone 100 Todte eingebüßt; sie haben jedenfalls einen größern Verlust erlitten als die Piemontesen, welche die Zahl der von ihnen bei Goito Gefallenen offiziell auf die Summe von 46 herabsinken lassen. Die toskanischen Truppen sind von Karl Albert gleich nach dem Gefecht am Curtatone ins Hintertreffen seiner Armee verwiesen worden. Durch den Ausfall aus Treviso am 3. Juni hatten die Italiener den Sile entlang marschirend einen Trupp Kroaten aus der Stellung von Porte grandi verdrängt; ein Versuch, den ein Theil der italienischen Flotte am 2. Juni gegen das nördlich von Venedig in der Mündung der Livenza gelegene, von den Oesterreichern besetzte Caorle machte, lief für die Angegriffenen glücklich ab; die Italiener zogen sich bald zurück. Neapel, 4. Juni. Aus den Provinzen sind einige Deputationen mit verschiedenen Forderungen angelangt. Man wolle keine Republik, aber die Constitution vom 29. Januar mit den Aenderungen vom 3. April, Wiederherstellung der Deputirtenkammer mit den vor dem 15. Mai erwählten Personen; Abschaffung der Pairs; Anerkennung daß die Deputirtenkammer eine constituirende sey', Verweisung der Schweizer aus dem Königreich; Wiederherstellung der Nationalgarde auf den Fuß vor dem 15. Mai; Uebergabe der Festungen an sie. Der König hält zwei Dampfer zur Flucht bereit, und würde sich vielleicht freuen wenn er Sicherheit hätte daß es ihm nicht schlimmer ergehe als dem Sohn des Herzogs von Parma. Dieser, der seiner Zeit in Mailand festgesetzt wurde, ist Ende Mai's freigelassen (er konnte jetzt für Karl Alberts Plane auf Parma nicht mehr gefährlich werden), und bereits am 28. Mai von Genua nach Malta abgereist. Am 30. Mai langte er in Civitaocccchia an, von wo am folgen Tage ein anderer Flüchtling ‒ General Statella ‒ auf dem Dampfer Ville de Marseille nach Neapel abging. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 14. Juni. Friedr. S. v. Joh. Wohlleben, Kleidermacher, Ehrenstraße. ‒ Lamb. W. Gregor Boetz, Schneider, Blaubach. ‒ Christian, S. v. Dormagen, Gärtner, Friesenstraße. ‒ Margaretha T. v. Ludwig Klüster, Schuster, unter Krahnenbäumen. ‒ Elise T. v. Bernard Schweigle, Taglöhner, Gereonswall. ‒ Joh. Kathar. T. v. Jakob Nolden, Mechaniker, Severinstraße. ‒ Maria Carol. Aug. T. v. Wilh. Thewald, Kaufmann, Elisenstraße. Sterbefälle. 14. Juni. Cath. Oelderich 7 Jahre alt, Kämmergasse. ‒ Christ. Steinhausen, Taglöhner, 51 Jahre alt, klein. Griechenmarkt. ‒ Agatha Pohl, geb Schulz, 83 Jahre alt, Rächelsgasse. ‒ Elis. Wirges, 1 Jahr 5 Mon. alt, Kranenbäumerhof. ‒ Helena Frohwein, Wittme Schmitz, 78 Jahre alt, Minoritenspital. Heirathen. 14. Juni. Mathias Pfeil, ohne Gewerbe, von Quadrath und Anna Elis. Wilhelmina Hucklenbroich von Neuß. ‒ Carl Eduard Albert Ernst, Drechsler, von Berlin und Maria Theresia Schmid von hier. ‒ Math. Koblenz, Taglöhner und Helena Wolf, beide von hier. ‒ Christ. Budde, Feilenhauer, von Derschlag und Maria Anna Kopp von Lommersum. ‒ Franz Zündorf, Taglöhner und Eva Baum, beide von hier. ‒ Heinrich Eisermann, Dachdecker von hier und Gertrud Wittwe von Rheidt. ‒ Joh. Weingartz, Schreiner, Wittwer von Deutz und Cath. Erkens von Gürzenich. ‒ Pet. Reifferscheidt, Packmeister an der Eisenbahn, von Sechtem und Elisab. Hubertine Deimann von hier. ‒ Theodor Hub. Gelsdorf, Stellmacher, von hier und Marg. Glasmacher von Niederembt. ‒ Joh. Heinrich Kortmann, Glaser und Anstreicher, von Freckenhorst und Antonetta Wilh. Bußmann von Münster. Brodpreis der Stadt Köln. vom 18. bis zum 25. Juni. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 8 Pf. Köln, den 18. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 17. Juni 1848. Angekommen: A. Mayer von Duisburg. Abgefahren: M. Oberdahn nach Mannheim. In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 17. Juni. Rheinhöhe 8′ 5″. Bekanntmachung. Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 14. Juni 1845. Ober-Postamt. Rehfeldt. Bekanntmachung. Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Köln, den 17. Juni 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6. Nur noch bis Montag den 19. Juni d. J. findet der wirkliche Ausverkauf von Leipziger Meßwaaren statt. Nur Geld-Einnahme zu machen, wird wie folgt verkauft: Regenschirme in Seide und Zeugen u. sehr dauerhaften Gestellen à Stück von 25 Sgr. an bis 11/2, 2, 31/2 und 4 Thlr. Sonnenschirme, deren Glanz jeder Erwartung entsprechen dürfte, außerordentlich preiswürdig, à St. von 25 Sgr., 12/3, 15/6, 21/2 bis 31/2 u. 4 Thlr. Cravatten mit und ohne Brustbed., in dauerhaftem Atlaß, Lasting u. s. w., per Stück 5, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 15/6 Thlr. Herren-Halstücher, schwerste Seide, in Atlaß, Taffet, Gros des Naples, coul u. schwarze u. s. w. à St. 25 Sgr., 11/6 ‒ 11/2 ‒ 15/6 bis 3 Thlr. Taschentücher, echt ostindische und schweizer, per St. 71/2 ‒ 10 Sgr., seidene à 25 Sgr. bis 15/6 Thlr. Gummi-Hosenträger in 40 Sorten, sehr dauerhaft, mit und ohne Darmseiten, in Hanf und Zwirn, Gummi-Gurten, per Stück 5, 71/2, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 1 Thlr. Slipse in Atlas, Halbseide und anderen Stoffen, mit Patent-Einlagen, sehr elegant gearbeitet, à 20, 25 Sgr, 11/6 bis 2 Thlr. Sommer-Westenstoffe in feinstem Pique, bedeutender Auswahl und den geschmackvollsten Mustern, à 15, 25 Sgr. bis 11/6 und 11/2 Thlr. Eine Partie zurückgesetzte à 10 Sgr. Herren-Shawls in feinstem Atlas, sämmtlich in den neuesten Prachtmustern und schwersten Seidenstoffen à 11/6 ‒ 11/2 ‒ 13/4 bis 2 und 21/2 Thlr. Sommer-Halstücher in allen nur denkbaren Mustern, sämmtlich echtfarbig, 71/2, 10 ‒ 121/2 ‒ 15 bis 20 Sgr. Reisesäcke mit starken Bügeln und dauerhafter Arbeit, in allen Sorten Teppichen und Plüschteppichen angefert., in allen Größen und mit Leder besetzt 11/6, 11/4, 13/4 bis 3 und 5 Thlr. Stahlfedeern, echt engl. In 95 Sorten à Gros (144 Stück) von 5, 10, 15, 221/2 , 25 Sgr. b. 1 Thlr. In einer Eckbude Nr. 58 auf dem Altenmarkte, am Ende der 2. Reihe, gegenüber dem Kaufmann Herrn Sieger. „Neue Rheinische Zeitung.“ General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comité. Bei Schlechter in Köln am Vater Rhein, Die Rede vom Bürger Schlechter am 16. Juni im Bürgerverein lautet: Es war mir immer auffallend, zu hören, die Berliner Barrikaden hätten alles bewirkt, und somit hätte der König sich blos als König von Berlin erklärt ‒ nein, ich muß demselben widersprechen, wenn der König nicht von allen Seiten her den Mißmuth im Staate erblickt hätte, so würde Berlin wohl ganz zerstört, auch wieder aufgebaut worden sein, ohne das König und Volk dadurch in Verlegenheit gerathen wären. Allein nur Berlin konnte hoffen, durch Gewalt die Wünsche und Bedürfnisse zu erringen, weil die gesetzgebende Macht da zu Hause war, eine andere Stadt würde blos Rebellion machen, welche nur allein zum Schaden der Bewohner ausfiel, indem ja darin keine Gewalt zur Bewilligung von Verlangen aufzusuchen ist. Leider hat Berlin sich dadurch seinen Ruin bereitet, indem mir von Berlinern versichert wurde, daß die Mehrzahl der reichen Leute Berlin verlassen hätten, und sich dieselben also dadurch den Verdienst entzogen haben. Ein evangelischer Kandidat sucht eine Stelle als Hauslehrer. Derselke erbietet sich auch gegen freie Wohnung einzelne Privatstunden in den atlen Sprachen oder im Französischen zu ertheilen. Bescheid in der Schildergasse Nro. 78 im Unterhaus. Das Haus Malzbüchel Nr. 7 ist zu verkaufen oder zu vermiethen, oder auch nur das Unterhaus zu vermiethen. Gänzlicher Ausverkauf v. Manufactur- und Modewaaren im Hause Obenmarspforten Nr. 5. Da ich beschlossen habe, mein Manufactur- und Modewaaren-Geschäft nach Verlauf von 14 Tagen gänzlich aufzuräumen, so werde ich den Preis sämmtlicher Artikel so reduciren, daß gewiß Niemand meinen Laden ohne zu kaufen verlassen wird. 6/4 breiten Cattun, Möbelcattune, Mousseline de laine, Jaconett, Toal de Noiro, Polcao, Neapolitains, Thibet, Merinos, Orleans, Shawls, Umschlagetücher, schwarze seidene Halstücher und Slips, Westen und Hosenzeuge, Tisch- u. Bettdecken etc. etc. und bittet um zahlreichen Besuch. M. M. Lowitsch. Das Haus Obenmarspfarten Nr. 5. steht zu vermiethen. Mailust in Deutz. Dem vielfach ausgesprochenen Wunsche meiner verehrten Gästen bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, habe ich mich entschlossen, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft nebst Restauration, welche dadurch keine Störung erleiden kann, da meine Anlage hinlängliche Geräumigkeit für's Ganze darbietet, auch eine Baierische Bierwirthschaft zu errichten, welche ich heute Sonntag den 18. Juni eröffnen werde, wozu höflichst einladet Joseph Kost. Frucht- und Gerißscheffel in großer Auswahl und sehr billigen Preisen, Bollwerk Nro. 21 bei J. B. Zündorff. Neue Musikalien. Bei F. Kistner in Leipzig ist erschienen und bei M. Schsoss, Sternengasse Nro. 27 zu haben: David, F, op. 19. Introd. U. Variat. Üb. Ein Original-Thema für Violine. Mit Orchester 2 Thlr. 10 Sgr. Dieselben mit Pianoforte 1 Thlr. 10 Sgr. Hagen, T., Zwei Lieder für eine Stimme mit Pfte. Nro. 1. Mädchen, sprich willst du mich lieben. ‒ Nro. 2. Der junge Knab' 71/2 Sgr. Kücken, F., op. 46. Kriegerchor. Vor der Schlacht. Auf greift zum Schwert. Partitur und Stimmen 15 Sgr. Kücken, F., Der Prätendent. Romantisch-komische Oper in 3 Akten. Klavier-Auszug 12 Thlr. Kücken, F., Hieraus Ouverture und Gesangstücke einzeln zu 1 Thlr., 171/2, 121/2, 71/2, 5 Sgr. Liszt, F., Lied. O lieb so lang du lieben kannst. Für eine Stimme mit Pfte 10 Sgr. Löschhorn, A., op. 18. Six Bagatelles p. Piano 1 Thlr. Mayer, Ch., op. 102. Allegro di Bravura p. Piano 1 Thlr. Mayer, Ch., op. 103. Rhapsodie Nro. 1 p. Piano 10 Sgr. Mayer, Ch., op. 104. Rhapsodie Nro. 2 p. Piano 10 Sgr. Nowakowski, J., op. 26. 4 Mazurkas p. Piano 15 Sgr. Rietz, J., Zwei Lieder für 4 Männerstimmen. Partitur u. Stimmen 10 Sgr. Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes, Sonntag, Montag und Dienstag, von Nachmittags 3 Uhr, große Harmonie von dem Musikchor des Königl. Preußischen 8. Husaren-Regiments in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten Kölner Zelte. Franz Stollwerck. Die Bürgerwehrmänner der 16. Bürger-Compagnie werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. Vorher soll noch exerzirt werden. Der Hauptmann. Geht denn der M. J. St. Cast in Königswinter noch immer bei Steffens oder in das Bemer Loch. Ein guter Freund. Banner und Compagnie-Fahnen mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei Gebr. Seligmann. Messingene, bleierne und eiserne Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei Aug. Hönig, Altenmarkt Nro. 56 in Köln. Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper. Theater. Sonntag den 18. Juni, Die Stumme von Portici, Masaniello ‒ Hr. Eitel, Fenella ‒ Fräul. Seebach, Alphons ‒ Hr. Grevenberg, Elvira ‒ Fräul. Weixelbaum, Pietro ‒ Hr. Beck, als Gäste.Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0004" n="0080"/> <div xml:id="ar018_028" type="jArticle"> <head>Rom, 2. Juni.</head> <p>Morgen wird ein Corps von 400 Zampiten hier erwartet, welches man in der Umgegend von Frosinone gebildet hat, und das unverzüglich nach der Lombardei vorrücken soll. Sie hatten sich entschieden geweigert ohne einen im Felde erprobten Führer zu ziehen, und es hatte einige Zeit gedauert, bevor man einen ausfindig machen konnte der ihr Vertrauen hatte. Ist es den Italienern möglich, viel Truppen dieser Art den Oesterreichern gegenüberzustellen, so wird die Kriegsarbeit um ein nicht geringes erschwert werden.</p> </div> <div xml:id="ar018_029" type="jArticle"> <head>Rom, 3. Juni.</head> <p>Heute legt der Cardinal Orioli die provisorische Führung des Präsidiums im Ministerium nieder, und Cardinal Soglia wird dasselbe nun definitiv übernehmen. Es scheint lange Zeit gedauert zu haben, bevor man einen Cardinal finden konnte, der zum Antritt eines in so schwierigen Zeiten doppelt schwierigen Postens geneigt gewesen wäre. Nicht bloß Ciacchi, sondern auch Amat hatte den ehrenvollen Antrag entschieden abgelehnt. Mons. Corboli-Bussi, einer der fähigern Prälaten, welcher während des Pontifikats von Pius IX. zu den wichtigsten Staatsgeschäften und zu verschiedenen Missionen verwendet worden war, hat sich seit seiner Rückkehr aus dem Lager Karl Alberts, wo ihn die Allocution überrascht haben soll, von allen diplomatischen Arbeiten zurückgezogen, und man geht so weit, zu behaupten, er habe sogar den Prälatenmantel abgelegt, und sei als ein einfacher Canonicus zurückgetreten.</p> </div> <div xml:id="ar018_030" type="jArticle"> <head>Rom, 5. Juni.</head> <p>Mit den Republikanern glaubt man jetzt fertig zu sein, und schon freut man sich darüber, daß der Pabst dem Kriegsminister Fürsten Doria den Befehl zu Pater Gavazzi's Verhaftung gegeben hat. In Venedig hat er bekanntlich auch die Republik gepredigt.</p> <p>‒ Die Rede des Kardinals Altieri bei Eröffnung der Kammer wurde sehr kühl aufgenommen. Man sprach (5.) davon, daß das Ministerium abdanken werde; Gioberti hatte (4.) zum drittenmal Audienz beim Pabst, und zwar eine von drei Viertelstunden.</p> <p>‒ In <hi rendition="#g">Florenz</hi> hat man auf die Kunde des Gefechts bei Curtatone frische Truppen nach Oberitalien zu senden beschlossen, wie das offizielle Blatt verkündet, und da man auch in der Lombardei, wo man bis jetzt zum heiligen Kriege etwa 20,000 Mann und 50 Kanonen disponibel hat, von denen 9545 Mann und 40 Kanonen in Mailand selbst sind, mit Rüstungen fortfährt, während Pepe mit einigen Neapolitanern am 4. Juni in Ferrara ankam, wird der jüngste Verlust der Italiener auf dem Kampfplatz vielleicht bald ersetzt sein. Die Toskaner geben offiziell an, sie hätten bei Curtatone 100 Todte eingebüßt; sie haben jedenfalls einen größern Verlust erlitten als die Piemontesen, welche die Zahl der von ihnen bei Goito Gefallenen offiziell auf die Summe von 46 herabsinken lassen. Die toskanischen Truppen sind von Karl Albert gleich nach dem Gefecht am Curtatone ins Hintertreffen seiner Armee verwiesen worden. Durch den Ausfall aus Treviso am 3. Juni hatten die Italiener den Sile entlang marschirend einen Trupp Kroaten aus der Stellung von Porte grandi verdrängt; ein Versuch, den ein Theil der italienischen Flotte am 2. Juni gegen das nördlich von Venedig in der Mündung der Livenza gelegene, von den Oesterreichern besetzte Caorle machte, lief für die Angegriffenen glücklich ab; die Italiener zogen sich bald zurück.</p> </div> <div xml:id="ar018_031" type="jArticle"> <head>Neapel, 4. Juni.</head> <p>Aus den Provinzen sind einige Deputationen mit verschiedenen Forderungen angelangt. Man wolle keine Republik, aber die Constitution vom 29. Januar mit den Aenderungen vom 3. April, Wiederherstellung der Deputirtenkammer mit den vor dem 15. Mai erwählten Personen; Abschaffung der Pairs; Anerkennung daß die Deputirtenkammer eine <hi rendition="#g">constituirende</hi> sey', Verweisung der Schweizer aus dem Königreich; Wiederherstellung der Nationalgarde auf den Fuß vor dem 15. Mai; Uebergabe der Festungen an sie. Der König hält zwei Dampfer zur Flucht bereit, und würde sich vielleicht freuen wenn er Sicherheit hätte daß es ihm nicht schlimmer ergehe als dem Sohn des Herzogs von Parma. Dieser, der seiner Zeit in Mailand festgesetzt wurde, ist Ende Mai's freigelassen (er konnte jetzt für Karl Alberts Plane auf Parma nicht mehr gefährlich werden), und bereits am 28. Mai von Genua nach Malta abgereist. Am 30. Mai langte er in Civitaocccchia an, von wo am folgen Tage ein anderer Flüchtling ‒ General Statella ‒ auf dem Dampfer Ville de Marseille nach Neapel abging.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <head>Civilstand der Stadt Köln.</head> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>14. Juni. Friedr. S. v. Joh. Wohlleben, Kleidermacher, Ehrenstraße. ‒ Lamb. W. Gregor Boetz, Schneider, Blaubach. ‒ Christian, S. v. Dormagen, Gärtner, Friesenstraße. ‒ Margaretha T. v. Ludwig Klüster, Schuster, unter Krahnenbäumen. ‒ Elise T. v. Bernard Schweigle, Taglöhner, Gereonswall. ‒ Joh. Kathar. T. v. Jakob Nolden, Mechaniker, Severinstraße. ‒ Maria Carol. Aug. T. v. Wilh. Thewald, Kaufmann, Elisenstraße.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>14. Juni. Cath. Oelderich 7 Jahre alt, Kämmergasse. ‒ Christ. Steinhausen, Taglöhner, 51 Jahre alt, klein. Griechenmarkt. ‒ Agatha Pohl, geb Schulz, 83 Jahre alt, Rächelsgasse. ‒ Elis. Wirges, 1 Jahr 5 Mon. alt, Kranenbäumerhof. ‒ Helena Frohwein, Wittme Schmitz, 78 Jahre alt, Minoritenspital.</p> <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p> <p>14. Juni. Mathias Pfeil, ohne Gewerbe, von Quadrath und Anna Elis. Wilhelmina Hucklenbroich von Neuß. ‒ Carl Eduard Albert Ernst, Drechsler, von Berlin und Maria Theresia Schmid von hier. ‒ Math. Koblenz, Taglöhner und Helena Wolf, beide von hier. ‒ Christ. Budde, Feilenhauer, von Derschlag und Maria Anna Kopp von Lommersum. ‒ Franz Zündorf, Taglöhner und Eva Baum, beide von hier. ‒ Heinrich Eisermann, Dachdecker von hier und Gertrud Wittwe von Rheidt. ‒ Joh. Weingartz, Schreiner, Wittwer von Deutz und Cath. Erkens von Gürzenich. ‒ Pet. Reifferscheidt, Packmeister an der Eisenbahn, von Sechtem und Elisab. Hubertine Deimann von hier. ‒ Theodor Hub. Gelsdorf, Stellmacher, von hier und Marg. Glasmacher von Niederembt. ‒ Joh. Heinrich Kortmann, Glaser und Anstreicher, von Freckenhorst und Antonetta Wilh. Bußmann von Münster.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Brodpreis der Stadt Köln.</hi> </p> <p>vom 18. bis zum 25. Juni.</p> <p>Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll</p> <p>kosten 4 Sgr. 8 Pf.</p> <p>Köln, den 18. Juni 1848.</p> <p>Königliche Polizei-Direktion.</p> <p> <hi rendition="#g">Müller.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> </p> <p>Köln, 17. Juni 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> A. Mayer von Duisburg.</p> <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> M. Oberdahn nach Mannheim.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.</p> <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 17. Juni. Rheinhöhe 8′ 5″.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die <hi rendition="#g">Vorausbezahlung</hi> des Betrages stattgefunden hat.</p> <p>Köln, den 14. Juni 1845.</p> <p>Ober-Postamt.</p> <p> <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Köln, den 17. Juni 1848.</p> <p>Ober-Postamt</p> <p> <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Nur noch bis</hi> </hi> </p> <p>Montag den <hi rendition="#b">19.</hi> Juni d. J.</p> <p> <hi rendition="#b">findet der wirkliche Ausverkauf von Leipziger Meßwaaren statt. Nur Geld-Einnahme zu machen, wird wie folgt verkauft:</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Regenschirme</hi> in Seide und Zeugen u. sehr dauerhaften Gestellen à Stück von 25 Sgr. an bis 11/2, 2, 31/2 und 4 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Sonnenschirme,</hi> deren Glanz jeder Erwartung entsprechen dürfte, außerordentlich preiswürdig, à St. von 25 Sgr., 12/3, 15/6, 21/2 bis 31/2 u. 4 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Cravatten</hi> mit und ohne Brustbed., in dauerhaftem Atlaß, Lasting u. s. w., per Stück 5, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 15/6 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Herren-Halstücher,</hi> schwerste Seide, in Atlaß, Taffet, Gros des Naples, coul u. schwarze u. s. w. à St. 25 Sgr., 11/6 ‒ 11/2 ‒ 15/6 bis 3 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Taschentücher,</hi> echt ostindische und schweizer, per St. 71/2 ‒ 10 Sgr., seidene à 25 Sgr. bis 15/6 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Gummi-Hosenträger</hi> in 40 Sorten, sehr dauerhaft, mit und ohne Darmseiten, in Hanf und Zwirn, Gummi-Gurten, per Stück 5, 71/2, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 1 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Slipse</hi> in Atlas, Halbseide und anderen Stoffen, mit Patent-Einlagen, sehr elegant gearbeitet, à 20, 25 Sgr, 11/6 bis 2 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Sommer-Westenstoffe</hi> in feinstem Pique, bedeutender Auswahl und den geschmackvollsten Mustern, à 15, 25 Sgr. bis 11/6 und 11/2 Thlr. Eine Partie zurückgesetzte à 10 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b">Herren-Shawls</hi> in feinstem Atlas, sämmtlich in den neuesten Prachtmustern und schwersten Seidenstoffen à 11/6 ‒ 11/2 ‒ 13/4 bis 2 und 21/2 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Sommer-Halstücher</hi> in allen nur denkbaren Mustern, sämmtlich echtfarbig, 71/2, 10 ‒ 121/2 ‒ 15 bis 20 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b">Reisesäcke</hi> mit starken Bügeln und dauerhafter Arbeit, in allen Sorten Teppichen und Plüschteppichen angefert., in allen Größen und mit Leder besetzt 11/6, 11/4, 13/4 bis 3 und 5 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b">Stahlfedeern,</hi> echt engl. In 95 Sorten à Gros (144 Stück) von 5, 10, 15, 221/2 , 25 Sgr. b. 1 Thlr.</p> <p> <hi rendition="#b">In einer Eckbude Nr. 58 auf dem Altenmarkte, am Ende der 2. Reihe, gegenüber dem Kaufmann Herrn Sieger.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:</p> <p>Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,</p> <p>bei <hi rendition="#g">Drimborn,</hi> Glockengasse Nro. 13 und 15.</p> <p>Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.</p> <p>Köln, den 2. Juni 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Das provisorische Comité.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei Schlechter in Köln am Vater Rhein,<lb/> Im ausgebauten Hochstraße Eckhäuslein,<lb/> Am Wege zum Emir Abd-el-Kader,<lb/> Am Ausgang der Mündung des deutschen Geschwader,<lb/> Ist käuflich zu haben und zu erhalten<lb/> Für junge Damen und Herren auch für die Alten:<lb/> Patentpfeifen à Stück 10 Silbergröschlein,<lb/> Spazierstöcke mit Horngriffe und Elfenbein,<lb/> Sehr schöne National-Schnupftabakdosen<lb/> Für Deutsche und auch für Franzosen;<lb/> Ferner Türkenpfeifen mit langen Röhren<lb/> Und Dudelsäcke, die dazu brauchbar gehören,<lb/> So auch echtes ungarisches, schön gebohrtes Weichselholz<lb/> Auf dessen Wohlgeruch thut der Raucher stolz,<lb/> Auch Kokarden und National-Pfeifenköpfen<lb/> Und Dintenfässer in Form wie Blumentöpfen,<lb/> So noch viele verschiedene Waaren mancher Art<lb/> Empfehlen wir Damen und Herren mit und ohne Bart.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Die Rede vom Bürger Schlechter</hi> </p> <p>am 16. Juni im Bürgerverein lautet:</p> <p>Es war mir immer auffallend, zu hören, die Berliner Barrikaden hätten alles bewirkt, und somit hätte der König sich blos als König von Berlin erklärt ‒ nein, ich muß demselben widersprechen, wenn der König nicht von allen Seiten her den Mißmuth im Staate erblickt hätte, so würde Berlin wohl ganz zerstört, auch wieder aufgebaut worden sein, ohne das König und Volk dadurch in Verlegenheit gerathen wären. Allein nur Berlin konnte hoffen, durch Gewalt die Wünsche und Bedürfnisse zu erringen, weil die gesetzgebende Macht da zu Hause war, eine andere Stadt würde blos Rebellion machen, welche nur allein zum Schaden der Bewohner ausfiel, indem ja darin keine Gewalt zur Bewilligung von Verlangen aufzusuchen ist. Leider hat Berlin sich dadurch seinen Ruin bereitet, indem mir von Berlinern versichert wurde, daß die Mehrzahl der reichen Leute Berlin verlassen hätten, und sich dieselben also dadurch den Verdienst entzogen haben.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein evangelischer Kandidat sucht eine Stelle als Hauslehrer. Derselke erbietet sich auch gegen freie Wohnung einzelne Privatstunden in den atlen Sprachen oder im Französischen zu ertheilen. Bescheid in der Schildergasse Nro. 78 im Unterhaus.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Das Haus Malzbüchel Nr. 7 ist zu verkaufen oder zu vermiethen, oder auch nur das Unterhaus zu vermiethen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Gänzlicher Ausverkauf v. Manufactur- und Modewaaren im Hause Obenmarspforten Nr. 5.</p> <p>Da ich beschlossen habe, mein Manufactur- und Modewaaren-Geschäft nach Verlauf von 14 Tagen gänzlich aufzuräumen, so werde ich den Preis sämmtlicher Artikel so reduciren, daß gewiß Niemand meinen Laden ohne zu kaufen verlassen wird.</p> <p>6/4 breiten Cattun, Möbelcattune, Mousseline de laine, Jaconett, Toal de Noiro, Polcao, Neapolitains, Thibet, Merinos, Orleans, Shawls, Umschlagetücher, schwarze seidene Halstücher und Slips, Westen und Hosenzeuge, Tisch- u. Bettdecken etc. etc. und bittet um zahlreichen Besuch.</p> <p>M. M. <hi rendition="#g">Lowitsch.</hi></p> <p>Das Haus Obenmarspfarten Nr. 5. steht zu vermiethen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Mailust in Deutz.</hi> </p> <p>Dem vielfach ausgesprochenen Wunsche meiner verehrten Gästen bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, habe ich mich entschlossen, neben meiner <hi rendition="#b">Wein- und Kaffee-Wirthschaft nebst Restauration,</hi> welche dadurch keine Störung erleiden kann, da meine <hi rendition="#b">Anlage</hi> hinlängliche Geräumigkeit für's Ganze darbietet, auch eine</p> <p>Baierische Bierwirthschaft</p> <p>zu errichten, welche ich heute Sonntag den 18. Juni eröffnen werde, wozu höflichst einladet</p> <p> <hi rendition="#b">Joseph Kost.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Frucht- und Gerißscheffel in großer Auswahl und sehr billigen Preisen, Bollwerk Nro. 21 bei J. B. Zündorff.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Neue Musikalien.</hi> </p> <p>Bei <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">F. Kistner</hi></hi> in Leipzig ist erschienen und bei <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">M. Schsoss,</hi></hi> Sternengasse Nro. 27 zu haben:</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">David, F,</hi></hi> op. 19. Introd. U. Variat. Üb. Ein Original-Thema für Violine. Mit Orchester 2 Thlr. 10 Sgr. Dieselben mit Pianoforte 1 Thlr. 10 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Hagen, T.,</hi></hi> Zwei Lieder für eine Stimme mit Pfte. Nro. 1. Mädchen, sprich willst du mich lieben. ‒ Nro. 2. Der junge Knab' 71/2 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Kücken, F.,</hi></hi> op. 46. Kriegerchor. Vor der Schlacht. Auf greift zum Schwert. Partitur und Stimmen 15 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Kücken, F.,</hi></hi> Der Prätendent. Romantisch-komische Oper in 3 Akten. Klavier-Auszug 12 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Kücken, F.,</hi></hi> Hieraus Ouverture und Gesangstücke einzeln zu 1 Thlr., 171/2, 121/2, 71/2, 5 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Liszt, F.,</hi></hi> Lied. O lieb so lang du lieben kannst. Für eine Stimme mit Pfte 10 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Löschhorn, A.,</hi></hi> op. 18. Six Bagatelles p. Piano 1 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Mayer, Ch.,</hi></hi> op. 102. Allegro di Bravura p. Piano 1 Thlr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Mayer, Ch.,</hi></hi> op. 103. Rhapsodie Nro. 1 p. Piano 10 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Mayer, Ch.,</hi></hi> op. 104. Rhapsodie Nro. 2 p. Piano 10 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Nowakowski, J.,</hi></hi> op. 26. 4 Mazurkas p. Piano 15 Sgr.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Rietz, J.,</hi></hi> Zwei Lieder für 4 Männerstimmen. Partitur u. 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St. Cast in Königswinter noch immer bei Steffens oder in das Bemer Loch.</p> <p> <hi rendition="#g">Ein guter Freund.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Banner und Compagnie-Fahnen</hi> </p> <p>mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei</p> <p>Gebr. Seligmann.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Messingene, bleierne und eiserne</hi> </p> <p>Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei <hi rendition="#b">Aug. Hönig,</hi></p> <p>Altenmarkt Nro. 56 in Köln.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Sonntag den 18. Juni,</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Die Stumme von Portici,</hi><lb/> große heroische Oper in 5 Akten nach Scribe u. Delavingne, Musik von Auber.</p> <list> <item>Masaniello ‒ Hr. Eitel,</item> <item>Fenella ‒ Fräul. Seebach,</item> <item>Alphons ‒ Hr. Grevenberg,</item> <item>Elvira ‒ Fräul. Weixelbaum,</item> <item>Pietro ‒ Hr. Beck,</item> <trailer rendition="#leftBraced">als Gäste.</trailer> </list> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von <hi rendition="#g">W. Clouth,</hi> <hi rendition="#b">St. Agatha Nro. 12.</hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [0080/0004]
Rom, 2. Juni. Morgen wird ein Corps von 400 Zampiten hier erwartet, welches man in der Umgegend von Frosinone gebildet hat, und das unverzüglich nach der Lombardei vorrücken soll. Sie hatten sich entschieden geweigert ohne einen im Felde erprobten Führer zu ziehen, und es hatte einige Zeit gedauert, bevor man einen ausfindig machen konnte der ihr Vertrauen hatte. Ist es den Italienern möglich, viel Truppen dieser Art den Oesterreichern gegenüberzustellen, so wird die Kriegsarbeit um ein nicht geringes erschwert werden.
Rom, 3. Juni. Heute legt der Cardinal Orioli die provisorische Führung des Präsidiums im Ministerium nieder, und Cardinal Soglia wird dasselbe nun definitiv übernehmen. Es scheint lange Zeit gedauert zu haben, bevor man einen Cardinal finden konnte, der zum Antritt eines in so schwierigen Zeiten doppelt schwierigen Postens geneigt gewesen wäre. Nicht bloß Ciacchi, sondern auch Amat hatte den ehrenvollen Antrag entschieden abgelehnt. Mons. Corboli-Bussi, einer der fähigern Prälaten, welcher während des Pontifikats von Pius IX. zu den wichtigsten Staatsgeschäften und zu verschiedenen Missionen verwendet worden war, hat sich seit seiner Rückkehr aus dem Lager Karl Alberts, wo ihn die Allocution überrascht haben soll, von allen diplomatischen Arbeiten zurückgezogen, und man geht so weit, zu behaupten, er habe sogar den Prälatenmantel abgelegt, und sei als ein einfacher Canonicus zurückgetreten.
Rom, 5. Juni. Mit den Republikanern glaubt man jetzt fertig zu sein, und schon freut man sich darüber, daß der Pabst dem Kriegsminister Fürsten Doria den Befehl zu Pater Gavazzi's Verhaftung gegeben hat. In Venedig hat er bekanntlich auch die Republik gepredigt.
‒ Die Rede des Kardinals Altieri bei Eröffnung der Kammer wurde sehr kühl aufgenommen. Man sprach (5.) davon, daß das Ministerium abdanken werde; Gioberti hatte (4.) zum drittenmal Audienz beim Pabst, und zwar eine von drei Viertelstunden.
‒ In Florenz hat man auf die Kunde des Gefechts bei Curtatone frische Truppen nach Oberitalien zu senden beschlossen, wie das offizielle Blatt verkündet, und da man auch in der Lombardei, wo man bis jetzt zum heiligen Kriege etwa 20,000 Mann und 50 Kanonen disponibel hat, von denen 9545 Mann und 40 Kanonen in Mailand selbst sind, mit Rüstungen fortfährt, während Pepe mit einigen Neapolitanern am 4. Juni in Ferrara ankam, wird der jüngste Verlust der Italiener auf dem Kampfplatz vielleicht bald ersetzt sein. Die Toskaner geben offiziell an, sie hätten bei Curtatone 100 Todte eingebüßt; sie haben jedenfalls einen größern Verlust erlitten als die Piemontesen, welche die Zahl der von ihnen bei Goito Gefallenen offiziell auf die Summe von 46 herabsinken lassen. Die toskanischen Truppen sind von Karl Albert gleich nach dem Gefecht am Curtatone ins Hintertreffen seiner Armee verwiesen worden. Durch den Ausfall aus Treviso am 3. Juni hatten die Italiener den Sile entlang marschirend einen Trupp Kroaten aus der Stellung von Porte grandi verdrängt; ein Versuch, den ein Theil der italienischen Flotte am 2. Juni gegen das nördlich von Venedig in der Mündung der Livenza gelegene, von den Oesterreichern besetzte Caorle machte, lief für die Angegriffenen glücklich ab; die Italiener zogen sich bald zurück.
Neapel, 4. Juni. Aus den Provinzen sind einige Deputationen mit verschiedenen Forderungen angelangt. Man wolle keine Republik, aber die Constitution vom 29. Januar mit den Aenderungen vom 3. April, Wiederherstellung der Deputirtenkammer mit den vor dem 15. Mai erwählten Personen; Abschaffung der Pairs; Anerkennung daß die Deputirtenkammer eine constituirende sey', Verweisung der Schweizer aus dem Königreich; Wiederherstellung der Nationalgarde auf den Fuß vor dem 15. Mai; Uebergabe der Festungen an sie. Der König hält zwei Dampfer zur Flucht bereit, und würde sich vielleicht freuen wenn er Sicherheit hätte daß es ihm nicht schlimmer ergehe als dem Sohn des Herzogs von Parma. Dieser, der seiner Zeit in Mailand festgesetzt wurde, ist Ende Mai's freigelassen (er konnte jetzt für Karl Alberts Plane auf Parma nicht mehr gefährlich werden), und bereits am 28. Mai von Genua nach Malta abgereist. Am 30. Mai langte er in Civitaocccchia an, von wo am folgen Tage ein anderer Flüchtling ‒ General Statella ‒ auf dem Dampfer Ville de Marseille nach Neapel abging.
Handels-Nachrichten. _ Civilstand der Stadt Köln. Geburten.
14. Juni. Friedr. S. v. Joh. Wohlleben, Kleidermacher, Ehrenstraße. ‒ Lamb. W. Gregor Boetz, Schneider, Blaubach. ‒ Christian, S. v. Dormagen, Gärtner, Friesenstraße. ‒ Margaretha T. v. Ludwig Klüster, Schuster, unter Krahnenbäumen. ‒ Elise T. v. Bernard Schweigle, Taglöhner, Gereonswall. ‒ Joh. Kathar. T. v. Jakob Nolden, Mechaniker, Severinstraße. ‒ Maria Carol. Aug. T. v. Wilh. Thewald, Kaufmann, Elisenstraße.
Sterbefälle.
14. Juni. Cath. Oelderich 7 Jahre alt, Kämmergasse. ‒ Christ. Steinhausen, Taglöhner, 51 Jahre alt, klein. Griechenmarkt. ‒ Agatha Pohl, geb Schulz, 83 Jahre alt, Rächelsgasse. ‒ Elis. Wirges, 1 Jahr 5 Mon. alt, Kranenbäumerhof. ‒ Helena Frohwein, Wittme Schmitz, 78 Jahre alt, Minoritenspital.
Heirathen.
14. Juni. Mathias Pfeil, ohne Gewerbe, von Quadrath und Anna Elis. Wilhelmina Hucklenbroich von Neuß. ‒ Carl Eduard Albert Ernst, Drechsler, von Berlin und Maria Theresia Schmid von hier. ‒ Math. Koblenz, Taglöhner und Helena Wolf, beide von hier. ‒ Christ. Budde, Feilenhauer, von Derschlag und Maria Anna Kopp von Lommersum. ‒ Franz Zündorf, Taglöhner und Eva Baum, beide von hier. ‒ Heinrich Eisermann, Dachdecker von hier und Gertrud Wittwe von Rheidt. ‒ Joh. Weingartz, Schreiner, Wittwer von Deutz und Cath. Erkens von Gürzenich. ‒ Pet. Reifferscheidt, Packmeister an der Eisenbahn, von Sechtem und Elisab. Hubertine Deimann von hier. ‒ Theodor Hub. Gelsdorf, Stellmacher, von hier und Marg. Glasmacher von Niederembt. ‒ Joh. Heinrich Kortmann, Glaser und Anstreicher, von Freckenhorst und Antonetta Wilh. Bußmann von Münster.
Brodpreis der Stadt Köln.
vom 18. bis zum 25. Juni.
Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll
kosten 4 Sgr. 8 Pf.
Köln, den 18. Juni 1848.
Königliche Polizei-Direktion.
Müller.
Schiffahrts-Anzeige.
Köln, 17. Juni 1848.
Angekommen: A. Mayer von Duisburg.
Abgefahren: M. Oberdahn nach Mannheim.
In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2.
Wasserstand.
Köln, am 17. Juni. Rheinhöhe 8′ 5″.
Bekanntmachung.
Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.
Köln, den 14. Juni 1845.
Ober-Postamt.
Rehfeldt.
Bekanntmachung.
Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Köln, den 17. Juni 1848.
Ober-Postamt
Rehfeldt.
Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6.
Nur noch bis
Montag den 19. Juni d. J.
findet der wirkliche Ausverkauf von Leipziger Meßwaaren statt. Nur Geld-Einnahme zu machen, wird wie folgt verkauft:
Regenschirme in Seide und Zeugen u. sehr dauerhaften Gestellen à Stück von 25 Sgr. an bis 11/2, 2, 31/2 und 4 Thlr.
Sonnenschirme, deren Glanz jeder Erwartung entsprechen dürfte, außerordentlich preiswürdig, à St. von 25 Sgr., 12/3, 15/6, 21/2 bis 31/2 u. 4 Thlr.
Cravatten mit und ohne Brustbed., in dauerhaftem Atlaß, Lasting u. s. w., per Stück 5, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 15/6 Thlr.
Herren-Halstücher, schwerste Seide, in Atlaß, Taffet, Gros des Naples, coul u. schwarze u. s. w. à St. 25 Sgr., 11/6 ‒ 11/2 ‒ 15/6 bis 3 Thlr.
Taschentücher, echt ostindische und schweizer, per St. 71/2 ‒ 10 Sgr., seidene à 25 Sgr. bis 15/6 Thlr.
Gummi-Hosenträger in 40 Sorten, sehr dauerhaft, mit und ohne Darmseiten, in Hanf und Zwirn, Gummi-Gurten, per Stück 5, 71/2, 10, 15, 20, 25 Sgr. bis 1 Thlr.
Slipse in Atlas, Halbseide und anderen Stoffen, mit Patent-Einlagen, sehr elegant gearbeitet, à 20, 25 Sgr, 11/6 bis 2 Thlr.
Sommer-Westenstoffe in feinstem Pique, bedeutender Auswahl und den geschmackvollsten Mustern, à 15, 25 Sgr. bis 11/6 und 11/2 Thlr. Eine Partie zurückgesetzte à 10 Sgr.
Herren-Shawls in feinstem Atlas, sämmtlich in den neuesten Prachtmustern und schwersten Seidenstoffen à 11/6 ‒ 11/2 ‒ 13/4 bis 2 und 21/2 Thlr.
Sommer-Halstücher in allen nur denkbaren Mustern, sämmtlich echtfarbig, 71/2, 10 ‒ 121/2 ‒ 15 bis 20 Sgr.
Reisesäcke mit starken Bügeln und dauerhafter Arbeit, in allen Sorten Teppichen und Plüschteppichen angefert., in allen Größen und mit Leder besetzt 11/6, 11/4, 13/4 bis 3 und 5 Thlr.
Stahlfedeern, echt engl. In 95 Sorten à Gros (144 Stück) von 5, 10, 15, 221/2 , 25 Sgr. b. 1 Thlr.
In einer Eckbude Nr. 58 auf dem Altenmarkte, am Ende der 2. Reihe, gegenüber dem Kaufmann Herrn Sieger.
„Neue Rheinische Zeitung.“
General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:
Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,
bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15.
Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.
Köln, den 2. Juni 1848.
Das provisorische Comité.
Bei Schlechter in Köln am Vater Rhein,
Im ausgebauten Hochstraße Eckhäuslein,
Am Wege zum Emir Abd-el-Kader,
Am Ausgang der Mündung des deutschen Geschwader,
Ist käuflich zu haben und zu erhalten
Für junge Damen und Herren auch für die Alten:
Patentpfeifen à Stück 10 Silbergröschlein,
Spazierstöcke mit Horngriffe und Elfenbein,
Sehr schöne National-Schnupftabakdosen
Für Deutsche und auch für Franzosen;
Ferner Türkenpfeifen mit langen Röhren
Und Dudelsäcke, die dazu brauchbar gehören,
So auch echtes ungarisches, schön gebohrtes Weichselholz
Auf dessen Wohlgeruch thut der Raucher stolz,
Auch Kokarden und National-Pfeifenköpfen
Und Dintenfässer in Form wie Blumentöpfen,
So noch viele verschiedene Waaren mancher Art
Empfehlen wir Damen und Herren mit und ohne Bart.
Die Rede vom Bürger Schlechter
am 16. Juni im Bürgerverein lautet:
Es war mir immer auffallend, zu hören, die Berliner Barrikaden hätten alles bewirkt, und somit hätte der König sich blos als König von Berlin erklärt ‒ nein, ich muß demselben widersprechen, wenn der König nicht von allen Seiten her den Mißmuth im Staate erblickt hätte, so würde Berlin wohl ganz zerstört, auch wieder aufgebaut worden sein, ohne das König und Volk dadurch in Verlegenheit gerathen wären. Allein nur Berlin konnte hoffen, durch Gewalt die Wünsche und Bedürfnisse zu erringen, weil die gesetzgebende Macht da zu Hause war, eine andere Stadt würde blos Rebellion machen, welche nur allein zum Schaden der Bewohner ausfiel, indem ja darin keine Gewalt zur Bewilligung von Verlangen aufzusuchen ist. Leider hat Berlin sich dadurch seinen Ruin bereitet, indem mir von Berlinern versichert wurde, daß die Mehrzahl der reichen Leute Berlin verlassen hätten, und sich dieselben also dadurch den Verdienst entzogen haben.
Ein evangelischer Kandidat sucht eine Stelle als Hauslehrer. Derselke erbietet sich auch gegen freie Wohnung einzelne Privatstunden in den atlen Sprachen oder im Französischen zu ertheilen. Bescheid in der Schildergasse Nro. 78 im Unterhaus.
Das Haus Malzbüchel Nr. 7 ist zu verkaufen oder zu vermiethen, oder auch nur das Unterhaus zu vermiethen.
Gänzlicher Ausverkauf v. Manufactur- und Modewaaren im Hause Obenmarspforten Nr. 5.
Da ich beschlossen habe, mein Manufactur- und Modewaaren-Geschäft nach Verlauf von 14 Tagen gänzlich aufzuräumen, so werde ich den Preis sämmtlicher Artikel so reduciren, daß gewiß Niemand meinen Laden ohne zu kaufen verlassen wird.
6/4 breiten Cattun, Möbelcattune, Mousseline de laine, Jaconett, Toal de Noiro, Polcao, Neapolitains, Thibet, Merinos, Orleans, Shawls, Umschlagetücher, schwarze seidene Halstücher und Slips, Westen und Hosenzeuge, Tisch- u. Bettdecken etc. etc. und bittet um zahlreichen Besuch.
M. M. Lowitsch.
Das Haus Obenmarspfarten Nr. 5. steht zu vermiethen.
Mailust in Deutz.
Dem vielfach ausgesprochenen Wunsche meiner verehrten Gästen bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, habe ich mich entschlossen, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft nebst Restauration, welche dadurch keine Störung erleiden kann, da meine Anlage hinlängliche Geräumigkeit für's Ganze darbietet, auch eine
Baierische Bierwirthschaft
zu errichten, welche ich heute Sonntag den 18. Juni eröffnen werde, wozu höflichst einladet
Joseph Kost.
Frucht- und Gerißscheffel in großer Auswahl und sehr billigen Preisen, Bollwerk Nro. 21 bei J. B. Zündorff.
Neue Musikalien.
Bei F. Kistner in Leipzig ist erschienen und bei M. Schsoss, Sternengasse Nro. 27 zu haben:
David, F, op. 19. Introd. U. Variat. Üb. Ein Original-Thema für Violine. Mit Orchester 2 Thlr. 10 Sgr. Dieselben mit Pianoforte 1 Thlr. 10 Sgr.
Hagen, T., Zwei Lieder für eine Stimme mit Pfte. Nro. 1. Mädchen, sprich willst du mich lieben. ‒ Nro. 2. Der junge Knab' 71/2 Sgr.
Kücken, F., op. 46. Kriegerchor. Vor der Schlacht. Auf greift zum Schwert. Partitur und Stimmen 15 Sgr.
Kücken, F., Der Prätendent. Romantisch-komische Oper in 3 Akten. Klavier-Auszug 12 Thlr.
Kücken, F., Hieraus Ouverture und Gesangstücke einzeln zu 1 Thlr., 171/2, 121/2, 71/2, 5 Sgr.
Liszt, F., Lied. O lieb so lang du lieben kannst. Für eine Stimme mit Pfte 10 Sgr.
Löschhorn, A., op. 18. Six Bagatelles p. Piano 1 Thlr.
Mayer, Ch., op. 102. Allegro di Bravura p. Piano 1 Thlr.
Mayer, Ch., op. 103. Rhapsodie Nro. 1 p. Piano 10 Sgr.
Mayer, Ch., op. 104. Rhapsodie Nro. 2 p. Piano 10 Sgr.
Nowakowski, J., op. 26. 4 Mazurkas p. Piano 15 Sgr.
Rietz, J., Zwei Lieder für 4 Männerstimmen. Partitur u. Stimmen 10 Sgr.
Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes,
Sonntag, Montag und Dienstag,
von Nachmittags 3 Uhr,
große Harmonie
von dem Musikchor des Königl. Preußischen
8. Husaren-Regiments
in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten
Kölner Zelte.
Franz Stollwerck.
Die Bürgerwehrmänner
der
16. Bürger-Compagnie
werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. Vorher soll noch exerzirt werden.
Der Hauptmann.
Geht denn der M. J. St. Cast in Königswinter noch immer bei Steffens oder in das Bemer Loch.
Ein guter Freund.
Banner und Compagnie-Fahnen
mit dem Reichsadler und Stadt-Wappen, Benennung der Compagnie oder jeder sonstigen Inschrift, in Wolle und Seide, sind zu haben bei
Gebr. Seligmann.
Messingene, bleierne und eiserne
Saug- und Druckpumpen werden auf jede Brunnentiefe unter Garantie angefertigt, auch findet man in meinem Lager eine große Auswahl derselben vorräthig bei Aug. Hönig,
Altenmarkt Nro. 56 in Köln.
Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper.
Theater.
Sonntag den 18. Juni,
Die Stumme von Portici,
große heroische Oper in 5 Akten nach Scribe u. Delavingne, Musik von Auber.
Masaniello ‒ Hr. Eitel,
Fenella ‒ Fräul. Seebach,
Alphons ‒ Hr. Grevenberg,
Elvira ‒ Fräul. Weixelbaum,
Pietro ‒ Hr. Beck, als Gäste.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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