Neue Rheinische Zeitung. Nr. 14. Köln, 14. Juni 1848.Noch mehr, die Herren, zunächst aus kontrerevolutionären Gründen, verweigerten auch allen Privatkredit. Wie gewöhnlich in den Krisen die Banquiers zuerst Alarm schlagen, aber auch die ersten Opfer ihres Alarmschlagens sind, indem ihre Verweigerung des Kredits auf sie zurückschlägt und das Publikum sie überrennt, theils um die Banknoten gegen baares Geld auszulösen, theils um das bei den Banken niedergelegte Gold und Silber zurückzuziehen - so geschah es auch der Bank von Frankreich Sie. stand am Abgrund des Bankeruts. Die Bank wandte sich in ihrer Noth an die provisorische Regierung. Die provisorische Regierung hatte keine Verpflichtung gegen die ihr feindlich gesinnte und widerstrebende Bankaristokratie. Sie konnte sie ruhig, ohne irgend einen Eingriff in die geltende bürgerliche Gesetzgebung, Bankerut machen lassen und dann durch eine wirkliche, im Volksinteresse geregelte Nationalbank ersetzen. Was thut sie statt dessen? Sie erläßt ein Gesetz, wonach die Banknoten gezwungenen Kurs haben und Sie ertheilt der Bank dieß Privilegium, ohne ihr irgend welche neue Verpflichtung gegen den Staat aufzuerlegen. Die Bank hätte damals jede Konzession gemacht, um ihre Existenz zu retten. Vous me faites pitie avec votre generosite, rief einer unserer Freunde aus. (Eure Großmuth erregt mein Mitleid !) Die Bank dankt der Regierung für ihre Großmuth indem sie ihr den Kredit verweigert. Gestern Ihr, heute Wir. Und die Bank hat Recht. Paris, 10. Juni. Gestern haben sich an der Port St. Denis beim Eintritt der Nacht wie gewöhnlich Gruppen gebildet, zwar weniger zahlreich wie an den vorigen Tagen, aber sehr aufgeregt. Neugierige besetzten die Erhöhung am Boulevard Bonne Nouvelle in der Nähe der P. St. Denis. Andere postirten sich zur Seite der Straße. Der größte Theil ging von Gruppe zu Gruppe und hörte, was gesagt wurde. Um das Monument herum waren die Massen sehr kompakt, und von 9 - 11 Uhr wurde das Knäuel von Rednern und Schreiern von der bewaffneten Macht nicht gestört noch auseinandergetrieben. 1/4 nach 11 Uhr drangen starke Abtheilungen der Linie und der Garde Mobile durch das Boulevard St. Martin; sie kamen von der Douane, wo sie seit Einbruch der Nacht ein Piket gebildet hatten. Bei ihrem Auftreten stürzte man von allen Seiten auseinander; sobald die Truppen vorbeigezogen, bildeten sich die Gruppen von Neuem und fingen an jene auszupfeifen. Augenblicklich wurde die Trommel gerührt, und die Aufforderung erging, sich zurückzuziehen. Gut für diejenigen, die gehorchten, denn wenige Minuten später wurden alle Straßen, welche auf den Platz vor der Porte St. Denis führen, und die Boulevards von den Kompagnien der Linie besetzt; es wurde Befehl gegeben, Niemanden herauszulassen, und Aufwiegler und Neugierige wurden zusammen gänzlich eingeschlossen und gefangen. Jetzt, wo wir dieses schreiben, dauert die Blokade fort. Ein großer Theil der Eingeschlossenen versucht vergebens aus dem Kreise zu entwischen, in den sie die bewaffnete Macht eingesperrt hat. Die Gefangenen laufen große Gefahr, bis zu Tagesanbruch bleiben zu müssen. Wir haben nicht gehört, daß irgend eine Unordnung an andern Punkten stattgefunden. Paris. Nationalversammlung vom 10. Juni Die Sitzung wird eröffnet durch die Einstallirung des Haupts einer unschuldigen Dynastie. Georges Lafayette wird zum Vice-Präsidenten ernannt. Das Bureau zählt schon unter den Sekretairen Edmond Lafayette und unter den Questoren Buzeaux de Puzy, Schwiegersohn von Lafayette, ohne von den beiden Lasteyrie, Neffen Lafayette's, zu sprechen, die ebenfalls bald ins Bureau kommen werden. Es ist dies eine parlamentarische Dynastie. Bald wird eine mehr dynastische Dynastie an der Tagesordnung sein. Die ganze Sitzung ist Berichterstattungen über Petitionen gewidmet. Dekretirt wurden dem Minister der öffentlichen Arbeiten 2,000,000 Fr. für die Fortsetzung der Eisenbahnarbeiten von Tours nach Nantes, eben so 2,960,000 Fr. für den Wiederaufbau von fünf Brücken. Ferner ging der gestern erwähnte Vorschlag von Pean durch, wonach ein Antragsteller nur dann berechtigt ist, seinen Antrag zu entwickeln, wenn derselbe von 25 Stimmen un terstützt wird. Die Sitzung war dagegen nicht leer an interessanten Zwischenvorfällen. Bürger Jober. Ich denuncire der Versammlung eine sehr ernsthafte Thatsache. Das Journal, die Organisation der Arbeit, hat in seiner Nummer vom 8. Juni eine Liste der Bankiers von Paris veröffentlicht; den andern Morgen brachte es eine Liste der Notäre mit Angabe ihres Vermögens; es verspricht auch eine Liste der Grundeigenthümer zu veröffentlichen. So bezeichnet es diese Bürger dem Volkshaß. Dieser Artikel ist von der Reforme abgedruckt worden. Ich mache den Justizminister auf diese Thatsache aufmerksam. Ich frage ihn, ob es erlaubt ist, jeden Tag ungestraft zur Plünderung, zum Morde, zum Meuchelmord herauszufordern. Duclerc, Finanzminister. Ich kenne diesen Artikel nicht. Die Regierung wird nie die Dienste vergessen, welche die Presse dem Lande erwiesen hat, aber wenn die Presse zu Verbrechen oder auch nur zum Haß aufreizt, so wird die Regierung ihre Pflicht thun. Bethmont, Justizminister. Ich war im Augenblick der Interpellation nicht zugegen. Ich wiederhole, was mein ehrenwerther Kollege gesagt hat. Ich werde unmittelbar das öffentliche Ministerium mit Verfolgung des Urhebers dieses Artikels beauftragen. Flocon, Handelsminister: Ich wollte nicht das Signal zu Preßverfolgungen geben. Begiebt man sich aber auf diesen Weg, so bestrafe man zuerst die kontrerevolutionären Journale, die selbst zum Meuchelmord gegen Mitglieder der Nationalversammlung aufgefordert haben. Duclerc, Finanzminister: Ich muß hinzu setzen, daß die executive Kommission gestern schon dem Polizeipräfekten Befehl ertheilt hat, gewisser Maueranschläge wegen Verfolgungen anzustellen. Andrer interessanter Zwischenvorfall. Bürger Auquerne. Ich verlange das Wort, um eine Interpellation an den Kriegsminister zu richten. In dieser Versammlung hat sich das Gerücht verbreitet, daß ein Infanterieregiment bei seinem Einzug in Troyes von der Nationalgarde mit dem Ruf: es lebe die Republik! empfangen wurde, dagegen antwortete: es lebe Louis Napoleon! (Aufregung) Ich bitte den Kriegsmi nister, uns über dies Gerücht aufzuklären! (Hört, Hört.) Cavaignac, Kriegsminister. Mir ist nichts derartiges zu Ohren gekommen. Ich halte das Ganze für eine Verläumdung. Ich glaube, zur Ehre meines Landes, daß der Mann, dessen Name so unglücklich in diese Angelegenheit gemengt ist, unschuldig ist. Was mich anbetrifft, so weihe ich der öffentlichen Verfluchung den, der, statt sein Leben und seine Einsicht dem öffentlichen Dienst zu widmen, seinen Namen benutzen wollte, um auf das Unglück des Vaterlandes zu spekuliren. Die Versammlung erhebt sich mit Enthusiasmus, und der Ruf: es lebe die Republik! ertönt von allen Seiten. Thiers wohnte heute der Sitzung bei. Er saß auf der zweiten Bank der rechten Seite. Großbritannien.
*London, 11. Juni. Die Schifffahrtsdebatte im Hause der Gemeinen vom letzten Freitag wurde gegen Morgen plötzlich noch einmal ungewöhnlich interessant. Die unglücklichen ehrenwerthen Mitglieder, ermüdet durch die Diskussion eines ganzen Abends, einer halben Nacht, rafften alle ihre Kräfte zusammen, um noch den letzten Redner zu hören, der sich trotz alles Geschreis, trotz hundertstimmigen Forderns nach einer Theilung, mit wahrer Unbarmherzigkeit von der Bank der Opposition erhob, um den stundenlangen Reden seiner Kollegen auch noch die seinige folgen zu lassen. Es war Sir Robert Peel. Einst John Bull's geliebtester Sohn. In engen Hosen, in schneeweißer Weste und im blauen Rock, gerade so gekleidet wie am ersten Tage seines Erscheinens im Hause der Commons, so stand er da, der breitschultrige Held, jetzt die Rechte feierlich erhebend, jetzt seine grüne Papierbüchse schlagend mit der kräftigen Faust und jetzt eine jener Reden beginnend, denen Alt-England dreißig Jahre lang staunend zu horchen gewohnt war. Sir Robert pflegt bei jeder großen Debatte erst unmittelbar vor der Abstimmung das Wort zu verlangen. Nächte lang sitzt er regungslos da, die Beine übereinandergeschlagen, die Hand in der Brusttasche seines Kleides, den Hut nicht selten tief herabhängend über das ernste Gesicht; er hat Alles gehört, er hat sich Alles gemerkt, was gesprochen wurde, da naht der Schluß der Debatte und auf springt er, den Raum des Hauses mit dem Tone seiner metallenen Stimme erfüllend. Sir Robert hat ein langes und schönes Leben hinter sich; er, der Sohn eines Baumwollspinners, den man einst von Rom herüberholte, damit er dem Vaterlande ein Ministerium gebe, er war daran gewöhnt, daß eine lautlose Stille seinem Erheben folgte. Wie einem Gewitter ging seiner Rede ein ängstliches Schweigen vorher; keines der ehrenwerthen Mitglieder verließ seinen Sitz, man horchte, man schaute ihn unverwandt an und hatte er geendet, da bebte das Haus von dem Applaudiren einer starken befreundeten Partei. Wie sehr hat sich Alles das geändert! Als Sir Robert am vorigen Freitag sein Haupt erhob, da klang es: divide! divide! Von allen Seiten; man schrie, man scharrte. Der kleine Lord John bewegte sich unruhig auf seinem Platze; Lord George Bentinck's Lippen umspielte ein ironisches Lächeln und die Freihandelsleute par excellence, der Quäker Bright und Richard Cobden, sie sahen etwas spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler. Nur ein paar Dutzend stille Verehrer begrüßten den alten Herrn und Meister in gewohnter Weise - es war ein trauriger Anblick. Dem armen Sir Robert mußte es mit Schrecken einfallen, daß er nicht mehr durchaus nöthig sei - das Schlimmste, was einem Staatsmanne passiren kann! Die Hauptsache ist, daß Sir Robert Peel bei der Abschaffung der Korngesetze vielleicht seinen letzten Triumph gefeiert hat. Der ehrenwerthe Abgeordnete für Tamworth war sein Leben lang ein Protektionist; die grundbesitzenden Tory's schauten auf ihn, wie die Matrosen auf die Magnetnadel. Sir Robert war der Hort aller Reichen und Schwachen. Da kam das Jahr 1839 mit der Manschester League. Hr Cobden erhob seine Sirenen-Stimme; Hr. Bright begann sein welthistorisches Gepolter und der Kolonel Thompson riß seine berühmten Freihandelswitze im Interesse der englischen Mittelklasse. Jahre lang gaben sie ihre Konzerte in allen Hallen, auf allen Bühnen und Platformen. Wer weiß wie lange sie vergebens musizirt hätten, wenn Gott selbst ihnen nicht zu Hülfe gekommen wäre und die große egyptische Plage der Kartoffelseuche gesandt - das war das beste Argument für die League! Halb England war damals für die Manchester Leute; die Freihandelsmänner entschieden die Debatten des Parlamentes, Sir Robert Peel hatte die Wahl ihnen zu folgen, oder auf der Stelle zu unterliegen. Er that das erstere. Er sagte den Tory's Lebewohl und warf sich in die Reihen der Mittelklasse; sein mächtiger Einfluß brachte die Sache zum Schluß - die englischen Kornzölle wurden abgeschafft und Sir Robert Peel war für einen Monat lang der populärste Mann des Landes. Aber ach, auch nur für einen Monat. Denn kaum war die Korn-Debatte vorüber, da standen ihm nicht nur die früher so befreundeten Tory's, schäumend vor Wuth über das Desertiren ihres Chef's, gegenüber, sondern auch die Whigs, mit ihrem ganzen Gefolge von radikalen, höchst zweifelhaften Größen, ließen ihn im Stich, da sie den armen Sir Robert nur momentan bei der Korn-Debatte benutzt hatten, und keineswegs willens waren, ihm auch noch in Zukunft als ihrem Führer zu folgen. Das Schicksal Sir Robert's war entschieden. Er brachte die irische Zwangsmaßregel vor das Unterhaus und man ließ ihn durchfallen. Tod war der Riese und der kleine Lord John huschte in's Amt. Wie die Sachen damals standen, so stehen sie auch noch heute. Sir Robert erhebt sich am letzten Freitag von seiner Bank; er nimmt das Wort in der Schiffahrts-Debatte; wie er sich für die Abschaffung der Korn-Zölle aussprach, so will er sich auch der Kornsequenz wegen, dem Angriffe auf die Navigations-Akte anschließen, eben weil die Abschaffung der letztern nur die Konsequenz einer Auflösung der erstern ist. Sir Robert spricht wie immer mit gewaltiger Stimme, er schlägt seine grüne Papierbüchse gerade so kräftig wie früher, er reißt seine Zuhörer mit sich fort, durch den Glanz seiner Wendungen, durch den Pathos seiner Beredsamkeit, - aber dennoch bewegt sich der kleine Lord John unruhig auf seinem Platze, aber dennoch umspielt die Lippen Lord George Beutincks ein ironisches Lächeln und dennoch schauen der Quäker Bright und Richard Cobden fast spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler, denn die Tory's ärgern sich über ihren verlorenen Sohn und die Freihandelsmänner wissen recht gut, daß sie jetzt auch ohne Sir Robert siegen werden und als der unglückliche Mann endlich fertig ist, da folgt ihm nicht der donnernde Applaus einer starken, befreundeten Partei, nein, nur ein mageres: "Hört! Hört!" ist der einzige Dank jener wenigen Getreuen aus einer bessern, dahingeschwundenen Zeit, und der ehrenwerthe Baronet setzt sich wieder, schägt die Beine über einander und läßt den Hut tief hinabhängen über das ernste Gesicht. So ändert sich Alles und es ist rührend einen Helden alt werden zu sehen. Vielleicht ist es aber gut, daß Herr Russell nicht wieder einst ein Herr Peel folgt. Ueberlassen wir den Chartisten die Sorge für die Zukunft. [Anzeige] Schiffahrts-Anzeige. Köln, 11. Juni 1848. Angekommen: Kapt. Scholten von Amsterdam mit 3715 Ctr. Kapt. Jurrius von Rotterdam mit 4418 Ctr. Kapt. Schneider von Dordt mit 4928 Ctr. H. W. Michels von Amsterdam mit 1981 Ctr. J. Wieler von Antwerpen mit 1183 Ctr. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; H. Schuhmacher nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 13. Juni Rheinhöhe 8' 4 1/2" Für Uhrmacher. Ich zeige hiermit bestens an, daß ich stets einen Vorrath von sehr schönen französischen Uhrgläsern auf Lager habe, die sich durch feines Glas und billigen Preis auszeichnen. Joh. Rik. Stiff, Wallrafsplatz 149. Glas- und Porzellan-Lager. Unterzeichneter empfiehlt einem geehrten Publikum sein Lager von ordinären und feinen Glas- und Porzellan-Waaren, und bittet um einen großen Zuspruch. Joh. Rik. Stiff, Walrafsplatz 149. Für Möbelschreiner. Unterzeichneter hat stets einen Vorrath von farbigen Glasknöpfen mit Schrauben, für Kommoden, Schubladen etc. zu sehr billigen Preisen. Joh. Rik. Stiff, Walrafsplatz 149. 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Herx wird unter gefälliger Mitwirkung der Dilettanten und eines Sänger-Vereines Donnerstag den 15. Juni 1848, Abends 6 Uhr, ein großes Vokal- und Instrumental-Konzert im Garten des Herrn Rener, im Marienbildchen zu Deutz, veranstalten. Das Programm wird ehestens veröffentlicht und am Eingange nebst den Liedertexten vertheilt werden. Das vorbezeichnete Musik-Chor erlaubt sich, sämmtliche Bürgerwehrmänner, deren Angehörige, und Musikfreunde zur Betheiligung an diesem Konzerte ergebenst einzuladen, und bittet die betreffenden Bürgerhauptleute und Zugführer in ihren Kompagnieen die Subscriptionslisten zirkuliren zu lassen. Da die Einnahme zur Anschaffung von nöthigten Instrumenten und Musikalien bestimmt ist, so glaubt das Musikchor bei seinen bisherigen Bestrebungen auf eine recht zahlreiche Theilnahme von Seiten der Bürgerwehrmänner hoffen zu dürfen. Der Subscriptionspreis ist 5 Sgr. per Person. An der Kasse aber 71/2 Sgr. Bei sämmtlichen Zugführern der Bürgerwehr-Kompagnieen sind Eintrittskarten zu haben. "Neue Rheinische Zeitung." General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comite. Ein ungewöhnlich großer Stör, den wir an 3. d. M. hier gefangen haben, ist noch lebend zu sehen bei Gebr. Wattler am Thürmchen. Mann bittet den Herrn Lügen-Schoß-Sorländer aus Hafer Spanien sich in Nr. 11 der Rheinischen Zeitung naher auszudrücken über die Vergleichung der Katoffel- Gries- und Gerste-Bäckerei nach der neuen Blech. Da diese wirkliche bei welche die Vergleichung auch stattfinden wird, mit unser hanswurstlichen Ein und daselbe Firma führt. (Nach dem Original gesetzt. Anm. d. S.) Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 15. Juni 1848, Vormittags eilf Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Schreibpult, ein Stubenofen, eine Appretir- und Klander-Maschine, eine große Balkenwaage, eine Handkarre, verschiedene Leinwand etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 15. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, 1 Schreibpult, Schränke, 1 Kommode, Oefen, 1 Reisekoffer etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Lustig. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag, den 17. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln, ein Sopha, einen Tisch, Stühle, eine Kommode, 1 Spiegel etc. etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Lustig. English newspapers in Brussels. The Brussels Herald, established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: - 13 Rue des Boiteux, Brussels. Demokratische Pfeifenköpfe zu haben bei H. R. Brocke, Schildergasse 47. 100,000 Stück Pfälzer Cigarren, aus einer aufgelösten Fabrik, per mille 3 Thlr., bei H. R. Brocke, Schildergasse 47. Der Gerant Korff. Noch mehr, die Herren, zunächst aus kontrerevolutionären Gründen, verweigerten auch allen Privatkredit. Wie gewöhnlich in den Krisen die Banquiers zuerst Alarm schlagen, aber auch die ersten Opfer ihres Alarmschlagens sind, indem ihre Verweigerung des Kredits auf sie zurückschlägt und das Publikum sie überrennt, theils um die Banknoten gegen baares Geld auszulösen, theils um das bei den Banken niedergelegte Gold und Silber zurückzuziehen ‒ so geschah es auch der Bank von Frankreich Sie. stand am Abgrund des Bankeruts. Die Bank wandte sich in ihrer Noth an die provisorische Regierung. Die provisorische Regierung hatte keine Verpflichtung gegen die ihr feindlich gesinnte und widerstrebende Bankaristokratie. Sie konnte sie ruhig, ohne irgend einen Eingriff in die geltende bürgerliche Gesetzgebung, Bankerut machen lassen und dann durch eine wirkliche, im Volksinteresse geregelte Nationalbank ersetzen. Was thut sie statt dessen? Sie erläßt ein Gesetz, wonach die Banknoten gezwungenen Kurs haben und Sie ertheilt der Bank dieß Privilegium, ohne ihr irgend welche neue Verpflichtung gegen den Staat aufzuerlegen. Die Bank hätte damals jede Konzession gemacht, um ihre Existenz zu retten. Vous me faites pitie avec votre générosité, rief einer unserer Freunde aus. (Eure Großmuth erregt mein Mitleid !) Die Bank dankt der Regierung für ihre Großmuth indem sie ihr den Kredit verweigert. Gestern Ihr, heute Wir. Und die Bank hat Recht. Paris, 10. Juni. Gestern haben sich an der Port St. Denis beim Eintritt der Nacht wie gewöhnlich Gruppen gebildet, zwar weniger zahlreich wie an den vorigen Tagen, aber sehr aufgeregt. Neugierige besetzten die Erhöhung am Boulevard Bonne Nouvelle in der Nähe der P. St. Denis. Andere postirten sich zur Seite der Straße. Der größte Theil ging von Gruppe zu Gruppe und hörte, was gesagt wurde. Um das Monument herum waren die Massen sehr kompakt, und von 9 ‒ 11 Uhr wurde das Knäuel von Rednern und Schreiern von der bewaffneten Macht nicht gestört noch auseinandergetrieben. 1/4 nach 11 Uhr drangen starke Abtheilungen der Linie und der Garde Mobile durch das Boulevard St. Martin; sie kamen von der Douane, wo sie seit Einbruch der Nacht ein Piket gebildet hatten. Bei ihrem Auftreten stürzte man von allen Seiten auseinander; sobald die Truppen vorbeigezogen, bildeten sich die Gruppen von Neuem und fingen an jene auszupfeifen. Augenblicklich wurde die Trommel gerührt, und die Aufforderung erging, sich zurückzuziehen. Gut für diejenigen, die gehorchten, denn wenige Minuten später wurden alle Straßen, welche auf den Platz vor der Porte St. Denis führen, und die Boulevards von den Kompagnien der Linie besetzt; es wurde Befehl gegeben, Niemanden herauszulassen, und Aufwiegler und Neugierige wurden zusammen gänzlich eingeschlossen und gefangen. Jetzt, wo wir dieses schreiben, dauert die Blokade fort. Ein großer Theil der Eingeschlossenen versucht vergebens aus dem Kreise zu entwischen, in den sie die bewaffnete Macht eingesperrt hat. Die Gefangenen laufen große Gefahr, bis zu Tagesanbruch bleiben zu müssen. Wir haben nicht gehört, daß irgend eine Unordnung an andern Punkten stattgefunden. Paris. Nationalversammlung vom 10. Juni Die Sitzung wird eröffnet durch die Einstallirung des Haupts einer unschuldigen Dynastie. Georges Lafayette wird zum Vice-Präsidenten ernannt. Das Bureau zählt schon unter den Sekretairen Edmond Lafayette und unter den Questoren Buzeaux de Puzy, Schwiegersohn von Lafayette, ohne von den beiden Lasteyrie, Neffen Lafayette's, zu sprechen, die ebenfalls bald ins Bureau kommen werden. Es ist dies eine parlamentarische Dynastie. Bald wird eine mehr dynastische Dynastie an der Tagesordnung sein. Die ganze Sitzung ist Berichterstattungen über Petitionen gewidmet. Dekretirt wurden dem Minister der öffentlichen Arbeiten 2,000,000 Fr. für die Fortsetzung der Eisenbahnarbeiten von Tours nach Nantes, eben so 2,960,000 Fr. für den Wiederaufbau von fünf Brücken. Ferner ging der gestern erwähnte Vorschlag von Pèan durch, wonach ein Antragsteller nur dann berechtigt ist, seinen Antrag zu entwickeln, wenn derselbe von 25 Stimmen un terstützt wird. Die Sitzung war dagegen nicht leer an interessanten Zwischenvorfällen. Bürger Jober. Ich denuncire der Versammlung eine sehr ernsthafte Thatsache. Das Journal, die Organisation der Arbeit, hat in seiner Nummer vom 8. Juni eine Liste der Bankiers von Paris veröffentlicht; den andern Morgen brachte es eine Liste der Notäre mit Angabe ihres Vermögens; es verspricht auch eine Liste der Grundeigenthümer zu veröffentlichen. So bezeichnet es diese Bürger dem Volkshaß. Dieser Artikel ist von der Reforme abgedruckt worden. Ich mache den Justizminister auf diese Thatsache aufmerksam. Ich frage ihn, ob es erlaubt ist, jeden Tag ungestraft zur Plünderung, zum Morde, zum Meuchelmord herauszufordern. Duclerc, Finanzminister. Ich kenne diesen Artikel nicht. Die Regierung wird nie die Dienste vergessen, welche die Presse dem Lande erwiesen hat, aber wenn die Presse zu Verbrechen oder auch nur zum Haß aufreizt, so wird die Regierung ihre Pflicht thun. Bethmont, Justizminister. Ich war im Augenblick der Interpellation nicht zugegen. Ich wiederhole, was mein ehrenwerther Kollege gesagt hat. Ich werde unmittelbar das öffentliche Ministerium mit Verfolgung des Urhebers dieses Artikels beauftragen. Flocon, Handelsminister: Ich wollte nicht das Signal zu Preßverfolgungen geben. Begiebt man sich aber auf diesen Weg, so bestrafe man zuerst die kontrerevolutionären Journale, die selbst zum Meuchelmord gegen Mitglieder der Nationalversammlung aufgefordert haben. Duclerc, Finanzminister: Ich muß hinzu setzen, daß die executive Kommission gestern schon dem Polizeipräfekten Befehl ertheilt hat, gewisser Maueranschläge wegen Verfolgungen anzustellen. Andrer interessanter Zwischenvorfall. Bürger Auquerne. Ich verlange das Wort, um eine Interpellation an den Kriegsminister zu richten. In dieser Versammlung hat sich das Gerücht verbreitet, daß ein Infanterieregiment bei seinem Einzug in Troyes von der Nationalgarde mit dem Ruf: es lebe die Republik! empfangen wurde, dagegen antwortete: es lebe Louis Napoleon! (Aufregung) Ich bitte den Kriegsmi nister, uns über dies Gerücht aufzuklären! (Hört, Hört.) Cavaignac, Kriegsminister. Mir ist nichts derartiges zu Ohren gekommen. Ich halte das Ganze für eine Verläumdung. Ich glaube, zur Ehre meines Landes, daß der Mann, dessen Name so unglücklich in diese Angelegenheit gemengt ist, unschuldig ist. Was mich anbetrifft, so weihe ich der öffentlichen Verfluchung den, der, statt sein Leben und seine Einsicht dem öffentlichen Dienst zu widmen, seinen Namen benutzen wollte, um auf das Unglück des Vaterlandes zu spekuliren. Die Versammlung erhebt sich mit Enthusiasmus, und der Ruf: es lebe die Republik! ertönt von allen Seiten. Thiers wohnte heute der Sitzung bei. Er saß auf der zweiten Bank der rechten Seite. Großbritannien.
*London, 11. Juni. Die Schifffahrtsdebatte im Hause der Gemeinen vom letzten Freitag wurde gegen Morgen plötzlich noch einmal ungewöhnlich interessant. Die unglücklichen ehrenwerthen Mitglieder, ermüdet durch die Diskussion eines ganzen Abends, einer halben Nacht, rafften alle ihre Kräfte zusammen, um noch den letzten Redner zu hören, der sich trotz alles Geschreis, trotz hundertstimmigen Forderns nach einer Theilung, mit wahrer Unbarmherzigkeit von der Bank der Opposition erhob, um den stundenlangen Reden seiner Kollegen auch noch die seinige folgen zu lassen. Es war Sir Robert Peel. Einst John Bull's geliebtester Sohn. In engen Hosen, in schneeweißer Weste und im blauen Rock, gerade so gekleidet wie am ersten Tage seines Erscheinens im Hause der Commons, so stand er da, der breitschultrige Held, jetzt die Rechte feierlich erhebend, jetzt seine grüne Papierbüchse schlagend mit der kräftigen Faust und jetzt eine jener Reden beginnend, denen Alt-England dreißig Jahre lang staunend zu horchen gewohnt war. Sir Robert pflegt bei jeder großen Debatte erst unmittelbar vor der Abstimmung das Wort zu verlangen. Nächte lang sitzt er regungslos da, die Beine übereinandergeschlagen, die Hand in der Brusttasche seines Kleides, den Hut nicht selten tief herabhängend über das ernste Gesicht; er hat Alles gehört, er hat sich Alles gemerkt, was gesprochen wurde, da naht der Schluß der Debatte und auf springt er, den Raum des Hauses mit dem Tone seiner metallenen Stimme erfüllend. Sir Robert hat ein langes und schönes Leben hinter sich; er, der Sohn eines Baumwollspinners, den man einst von Rom herüberholte, damit er dem Vaterlande ein Ministerium gebe, er war daran gewöhnt, daß eine lautlose Stille seinem Erheben folgte. Wie einem Gewitter ging seiner Rede ein ängstliches Schweigen vorher; keines der ehrenwerthen Mitglieder verließ seinen Sitz, man horchte, man schaute ihn unverwandt an und hatte er geendet, da bebte das Haus von dem Applaudiren einer starken befreundeten Partei. Wie sehr hat sich Alles das geändert! Als Sir Robert am vorigen Freitag sein Haupt erhob, da klang es: divide! divide! Von allen Seiten; man schrie, man scharrte. Der kleine Lord John bewegte sich unruhig auf seinem Platze; Lord George Bentinck's Lippen umspielte ein ironisches Lächeln und die Freihandelsleute par excellence, der Quäker Bright und Richard Cobden, sie sahen etwas spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler. Nur ein paar Dutzend stille Verehrer begrüßten den alten Herrn und Meister in gewohnter Weise ‒ es war ein trauriger Anblick. Dem armen Sir Robert mußte es mit Schrecken einfallen, daß er nicht mehr durchaus nöthig sei ‒ das Schlimmste, was einem Staatsmanne passiren kann! Die Hauptsache ist, daß Sir Robert Peel bei der Abschaffung der Korngesetze vielleicht seinen letzten Triumph gefeiert hat. Der ehrenwerthe Abgeordnete für Tamworth war sein Leben lang ein Protektionist; die grundbesitzenden Tory's schauten auf ihn, wie die Matrosen auf die Magnetnadel. Sir Robert war der Hort aller Reichen und Schwachen. Da kam das Jahr 1839 mit der Manschester League. Hr Cobden erhob seine Sirenen-Stimme; Hr. Bright begann sein welthistorisches Gepolter und der Kolonel Thompson riß seine berühmten Freihandelswitze im Interesse der englischen Mittelklasse. Jahre lang gaben sie ihre Konzerte in allen Hallen, auf allen Bühnen und Platformen. Wer weiß wie lange sie vergebens musizirt hätten, wenn Gott selbst ihnen nicht zu Hülfe gekommen wäre und die große egyptische Plage der Kartoffelseuche gesandt ‒ das war das beste Argument für die League! Halb England war damals für die Manchester Leute; die Freihandelsmänner entschieden die Debatten des Parlamentes, Sir Robert Peel hatte die Wahl ihnen zu folgen, oder auf der Stelle zu unterliegen. Er that das erstere. Er sagte den Tory's Lebewohl und warf sich in die Reihen der Mittelklasse; sein mächtiger Einfluß brachte die Sache zum Schluß ‒ die englischen Kornzölle wurden abgeschafft und Sir Robert Peel war für einen Monat lang der populärste Mann des Landes. Aber ach, auch nur für einen Monat. Denn kaum war die Korn-Debatte vorüber, da standen ihm nicht nur die früher so befreundeten Tory's, schäumend vor Wuth über das Desertiren ihres Chef's, gegenüber, sondern auch die Whigs, mit ihrem ganzen Gefolge von radikalen, höchst zweifelhaften Größen, ließen ihn im Stich, da sie den armen Sir Robert nur momentan bei der Korn-Debatte benutzt hatten, und keineswegs willens waren, ihm auch noch in Zukunft als ihrem Führer zu folgen. Das Schicksal Sir Robert's war entschieden. Er brachte die irische Zwangsmaßregel vor das Unterhaus und man ließ ihn durchfallen. Tod war der Riese und der kleine Lord John huschte in's Amt. Wie die Sachen damals standen, so stehen sie auch noch heute. Sir Robert erhebt sich am letzten Freitag von seiner Bank; er nimmt das Wort in der Schiffahrts-Debatte; wie er sich für die Abschaffung der Korn-Zölle aussprach, so will er sich auch der Kornsequenz wegen, dem Angriffe auf die Navigations-Akte anschließen, eben weil die Abschaffung der letztern nur die Konsequenz einer Auflösung der erstern ist. Sir Robert spricht wie immer mit gewaltiger Stimme, er schlägt seine grüne Papierbüchse gerade so kräftig wie früher, er reißt seine Zuhörer mit sich fort, durch den Glanz seiner Wendungen, durch den Pathos seiner Beredsamkeit, ‒ aber dennoch bewegt sich der kleine Lord John unruhig auf seinem Platze, aber dennoch umspielt die Lippen Lord George Beutincks ein ironisches Lächeln und dennoch schauen der Quäker Bright und Richard Cobden fast spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler, denn die Tory's ärgern sich über ihren verlorenen Sohn und die Freihandelsmänner wissen recht gut, daß sie jetzt auch ohne Sir Robert siegen werden und als der unglückliche Mann endlich fertig ist, da folgt ihm nicht der donnernde Applaus einer starken, befreundeten Partei, nein, nur ein mageres: „Hört! Hört!“ ist der einzige Dank jener wenigen Getreuen aus einer bessern, dahingeschwundenen Zeit, und der ehrenwerthe Baronet setzt sich wieder, schägt die Beine über einander und läßt den Hut tief hinabhängen über das ernste Gesicht. So ändert sich Alles und es ist rührend einen Helden alt werden zu sehen. Vielleicht ist es aber gut, daß Herr Russell nicht wieder einst ein Herr Peel folgt. Ueberlassen wir den Chartisten die Sorge für die Zukunft. [Anzeige] Schiffahrts-Anzeige. Köln, 11. Juni 1848. Angekommen: Kapt. Scholten von Amsterdam mit 3715 Ctr. Kapt. Jurrius von Rotterdam mit 4418 Ctr. Kapt. Schneider von Dordt mit 4928 Ctr. H. W. Michels von Amsterdam mit 1981 Ctr. J. Wieler von Antwerpen mit 1183 Ctr. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; H. Schuhmacher nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 13. Juni Rheinhöhe 8′ 4 1/2″ Für Uhrmacher. Ich zeige hiermit bestens an, daß ich stets einen Vorrath von sehr schönen französischen Uhrgläsern auf Lager habe, die sich durch feines Glas und billigen Preis auszeichnen. Joh. Rik. Stiff, Wallrafsplatz 149. Glas- und Porzellan-Lager. Unterzeichneter empfiehlt einem geehrten Publikum sein Lager von ordinären und feinen Glas- und Porzellan-Waaren, und bittet um einen großen Zuspruch. Joh. Rik. Stiff, Walrafsplatz 149. Für Möbelschreiner. Unterzeichneter hat stets einen Vorrath von farbigen Glasknöpfen mit Schrauben, für Kommoden, Schubladen etc. zu sehr billigen Preisen. Joh. Rik. Stiff, Walrafsplatz 149. Maschinen-Chocolade-Fabrik von Joh. Rik. Stiff, Köln, Walrafsplatz 149. Einem verehrten hiesigen und auswärtigen Publikum erlaube ich mir meine Chocolade-Fabrik in Erinnerung zu bringen. Alle Sorten Gesundheits-, Vanille- und Gewürz-Chocoladen sind stets in ihrer bekannten Güte vorräthig. Weiß raffinirtes Schneetafelsalz en gros et en detail. Manufaktur-Waaren-Ausverkauf! Hochstrasse Nr. 80, in der Handschuhfabrik bei A. Stern. Eine Treppe hoch. Das Lager besteht in Tuch, Bukskin [#] Stoffe zu Röcke und Hosen, 300 St. Sommerstoffe, Slipps, Tücher, Foullards, Westen, schwere Bettrills, Hausmacherleinen, Damentücher, Seide, Regen- und Sonnenschirme, Reisetaschen etc. ‒ Alle Waaren werden wegen Einstellung des Geschäfts weit unterm Einkaufspreis verkauft, so dass Aristokraten, Demokraten, Republikaner und Royalisten sämmtlich zufrieden gestellt werden können. Das Bürgerwehr - Musik-Chor unter Leitung des Lehrers W. Herx wird unter gefälliger Mitwirkung der Dilettanten und eines Sänger-Vereines Donnerstag den 15. Juni 1848, Abends 6 Uhr, ein großes Vokal- und Instrumental-Konzert im Garten des Herrn Rener, im Marienbildchen zu Deutz, veranstalten. Das Programm wird ehestens veröffentlicht und am Eingange nebst den Liedertexten vertheilt werden. Das vorbezeichnete Musik-Chor erlaubt sich, sämmtliche Bürgerwehrmänner, deren Angehörige, und Musikfreunde zur Betheiligung an diesem Konzerte ergebenst einzuladen, und bittet die betreffenden Bürgerhauptleute und Zugführer in ihren Kompagnieen die Subscriptionslisten zirkuliren zu lassen. Da die Einnahme zur Anschaffung von nöthigten Instrumenten und Musikalien bestimmt ist, so glaubt das Musikchor bei seinen bisherigen Bestrebungen auf eine recht zahlreiche Theilnahme von Seiten der Bürgerwehrmänner hoffen zu dürfen. Der Subscriptionspreis ist 5 Sgr. per Person. An der Kasse aber 71/2 Sgr. Bei sämmtlichen Zugführern der Bürgerwehr-Kompagnieen sind Eintrittskarten zu haben. „Neue Rheinische Zeitung.“ General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comité. Ein ungewöhnlich großer Stör, den wir an 3. d. M. hier gefangen haben, ist noch lebend zu sehen bei Gebr. Wattler am Thürmchen. Mann bittet den Herrn Lügen-Schoß-Sorländer aus Hafer Spanien sich in Nr. 11 der Rheinischen Zeitung naher auszudrücken über die Vergleichung der Katoffel- Gries- und Gerste-Bäckerei nach der neuen Blech. Da diese wirkliche bei welche die Vergleichung auch stattfinden wird, mit unser hanswurstlichen Ein und daselbe Firma führt. (Nach dem Original gesetzt. Anm. d. S.) Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 15. Juni 1848, Vormittags eilf Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Schreibpult, ein Stubenofen, eine Appretir- und Klander-Maschine, eine große Balkenwaage, eine Handkarre, verschiedene Leinwand etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 15. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, 1 Schreibpult, Schränke, 1 Kommode, Oefen, 1 Reisekoffer etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Lustig. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag, den 17. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln, ein Sopha, einen Tisch, Stühle, eine Kommode, 1 Spiegel etc. etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Lustig. English newspapers in Brussels. The Brussels Herald, established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels. Demokratische Pfeifenköpfe zu haben bei H. R. Brocke, Schildergasse 47. 100,000 Stück Pfälzer Cigarren, aus einer aufgelösten Fabrik, per mille 3 Thlr., bei H. R. Brocke, Schildergasse 47. Der Gerant Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar014_015" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0060"/> Noch mehr, die Herren, zunächst aus kontrerevolutionären Gründen, verweigerten auch allen Privatkredit. Wie gewöhnlich in den Krisen die Banquiers zuerst Alarm schlagen, aber auch die ersten Opfer ihres Alarmschlagens sind, indem ihre Verweigerung des Kredits auf sie zurückschlägt und das Publikum sie überrennt, theils um die Banknoten gegen baares Geld auszulösen, theils um das bei den Banken niedergelegte Gold und Silber zurückzuziehen ‒ so geschah es auch der Bank von Frankreich Sie. stand am Abgrund des Bankeruts. Die Bank wandte sich in ihrer Noth an die provisorische Regierung. Die provisorische Regierung hatte keine Verpflichtung gegen die ihr feindlich gesinnte und widerstrebende Bankaristokratie. Sie konnte sie ruhig, ohne irgend einen Eingriff in die geltende bürgerliche Gesetzgebung, Bankerut machen lassen und dann durch eine wirkliche, im Volksinteresse geregelte Nationalbank ersetzen. Was thut sie statt dessen? Sie erläßt ein Gesetz, wonach die Banknoten gezwungenen Kurs haben und Sie ertheilt der Bank dieß Privilegium, ohne ihr irgend welche neue Verpflichtung gegen den Staat aufzuerlegen. Die Bank hätte damals jede Konzession gemacht, um ihre Existenz zu retten. Vous me faites pitie avec votre générosité, rief einer unserer Freunde aus. (Eure Großmuth erregt mein Mitleid !) Die Bank dankt der Regierung für ihre Großmuth indem sie ihr den Kredit verweigert. Gestern Ihr, heute Wir. Und die Bank hat Recht.</p> </div> <div xml:id="ar014_016" type="jArticle"> <head>Paris, 10. Juni.</head> <p>Gestern haben sich an der Port St. Denis beim Eintritt der Nacht wie gewöhnlich Gruppen gebildet, zwar weniger zahlreich wie an den vorigen Tagen, aber sehr aufgeregt. Neugierige besetzten die Erhöhung am Boulevard Bonne Nouvelle in der Nähe der P. St. Denis. Andere postirten sich zur Seite der Straße. Der größte Theil ging von Gruppe zu Gruppe und hörte, was gesagt wurde. Um das Monument herum waren die Massen sehr kompakt, und von 9 ‒ 11 Uhr wurde das Knäuel von Rednern und Schreiern von der bewaffneten Macht nicht gestört noch auseinandergetrieben.</p> <p>1/4 nach 11 Uhr drangen starke Abtheilungen der Linie und der Garde Mobile durch das Boulevard St. Martin; sie kamen von der Douane, wo sie seit Einbruch der Nacht ein Piket gebildet hatten. Bei ihrem Auftreten stürzte man von allen Seiten auseinander; sobald die Truppen vorbeigezogen, bildeten sich die Gruppen von Neuem und fingen an jene auszupfeifen. Augenblicklich wurde die Trommel gerührt, und die Aufforderung erging, sich zurückzuziehen. Gut für diejenigen, die gehorchten, denn wenige Minuten später wurden alle Straßen, welche auf den Platz vor der Porte St. Denis führen, und die Boulevards von den Kompagnien der Linie besetzt; es wurde Befehl gegeben, Niemanden herauszulassen, und Aufwiegler und Neugierige wurden zusammen gänzlich eingeschlossen und gefangen.</p> <p>Jetzt, wo wir dieses schreiben, dauert die Blokade fort. Ein großer Theil der Eingeschlossenen versucht vergebens aus dem Kreise zu entwischen, in den sie die bewaffnete Macht eingesperrt hat. Die Gefangenen laufen große Gefahr, bis zu Tagesanbruch bleiben zu müssen. Wir haben nicht gehört, daß irgend eine Unordnung an andern Punkten stattgefunden.</p> </div> <div xml:id="ar014_017" type="jArticle"> <head>Paris. Nationalversammlung vom 10. Juni</head> <p>Die Sitzung wird eröffnet durch die Einstallirung des Haupts einer unschuldigen Dynastie. <hi rendition="#g">Georges Lafayette</hi> wird zum Vice-Präsidenten ernannt. Das Bureau zählt schon unter den Sekretairen Edmond Lafayette und unter den Questoren Buzeaux de Puzy, Schwiegersohn von Lafayette, ohne von den beiden Lasteyrie, Neffen Lafayette's, zu sprechen, die ebenfalls bald ins Bureau kommen werden. Es ist dies eine parlamentarische Dynastie. Bald wird eine mehr dynastische Dynastie an der Tagesordnung sein.</p> <p>Die ganze Sitzung ist Berichterstattungen über Petitionen gewidmet. Dekretirt wurden dem Minister der öffentlichen Arbeiten 2,000,000 Fr. für die Fortsetzung der Eisenbahnarbeiten von Tours nach Nantes, eben so 2,960,000 Fr. für den Wiederaufbau von fünf Brücken. Ferner ging der gestern erwähnte Vorschlag von <hi rendition="#g">Pèan</hi> durch, wonach ein Antragsteller nur dann berechtigt ist, seinen Antrag zu entwickeln, wenn derselbe von 25 Stimmen un terstützt wird.</p> <p>Die Sitzung war dagegen nicht leer an interessanten Zwischenvorfällen.</p> <p><hi rendition="#g">Bürger Jober.</hi> Ich denuncire der Versammlung eine sehr ernsthafte Thatsache. Das Journal, die <hi rendition="#g">Organisation der Arbeit,</hi> hat in seiner Nummer vom 8. Juni eine Liste der Bankiers von Paris veröffentlicht; den andern Morgen brachte es eine Liste der Notäre mit Angabe ihres Vermögens; es verspricht auch eine Liste der Grundeigenthümer zu veröffentlichen. So bezeichnet es diese Bürger dem Volkshaß. Dieser Artikel ist von der <hi rendition="#g">Reforme</hi> abgedruckt worden. Ich mache den Justizminister auf diese Thatsache aufmerksam. Ich frage ihn, ob es erlaubt ist, jeden Tag ungestraft zur Plünderung, zum Morde, zum Meuchelmord herauszufordern.</p> <p><hi rendition="#g">Duclerc,</hi> Finanzminister. Ich kenne diesen Artikel nicht. Die Regierung wird nie die Dienste vergessen, welche die Presse dem Lande erwiesen hat, aber wenn die Presse zu Verbrechen oder auch nur zum <hi rendition="#g">Haß</hi> aufreizt, so wird die Regierung ihre Pflicht thun.</p> <p><hi rendition="#g">Bethmont,</hi> Justizminister. Ich war im Augenblick der Interpellation nicht zugegen. Ich wiederhole, was mein ehrenwerther Kollege gesagt hat. Ich werde unmittelbar das öffentliche Ministerium mit Verfolgung des Urhebers dieses Artikels beauftragen.</p> <p><hi rendition="#g">Flocon,</hi> Handelsminister: Ich wollte nicht das Signal zu Preßverfolgungen geben. Begiebt man sich aber auf diesen Weg, so bestrafe man zuerst die kontrerevolutionären Journale, die selbst zum Meuchelmord gegen Mitglieder der Nationalversammlung aufgefordert haben. <hi rendition="#g">Duclerc,</hi> Finanzminister: Ich muß hinzu setzen, daß die executive Kommission gestern schon dem Polizeipräfekten Befehl ertheilt hat, gewisser Maueranschläge wegen Verfolgungen anzustellen.</p> <p>Andrer interessanter Zwischenvorfall.</p> <p><hi rendition="#g">Bürger Auquerne</hi>. Ich verlange das Wort, um eine Interpellation an den Kriegsminister zu richten. In dieser Versammlung hat sich das Gerücht verbreitet, daß ein Infanterieregiment bei seinem Einzug in Troyes von der Nationalgarde mit dem Ruf: es lebe die Republik! empfangen wurde, dagegen antwortete: es lebe Louis Napoleon! (Aufregung) Ich bitte den Kriegsmi nister, uns über dies Gerücht aufzuklären! (Hört, Hört.)</p> <p><hi rendition="#g">Cavaignac,</hi> Kriegsminister. Mir ist nichts derartiges zu Ohren gekommen. Ich halte das Ganze für eine Verläumdung. Ich glaube, zur Ehre meines Landes, daß der Mann, dessen Name so unglücklich in diese Angelegenheit gemengt ist, unschuldig ist. Was mich anbetrifft, so weihe ich der öffentlichen Verfluchung den, der, statt sein Leben und seine Einsicht dem öffentlichen Dienst zu widmen, seinen Namen benutzen wollte, um auf das Unglück des Vaterlandes zu spekuliren.</p> <p>Die Versammlung erhebt sich mit Enthusiasmus, und der Ruf: es lebe die Republik! ertönt von allen Seiten. Thiers wohnte heute der Sitzung bei. Er saß auf der zweiten Bank der rechten Seite.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar014_018" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl>London, 11. Juni.</head> <p>Die Schifffahrtsdebatte im Hause der Gemeinen vom letzten Freitag wurde gegen Morgen plötzlich noch einmal ungewöhnlich interessant. Die unglücklichen ehrenwerthen Mitglieder, ermüdet durch die Diskussion eines ganzen Abends, einer halben Nacht, rafften alle ihre Kräfte zusammen, um noch den letzten Redner zu hören, der sich trotz alles Geschreis, trotz hundertstimmigen Forderns nach einer Theilung, mit wahrer Unbarmherzigkeit von der Bank der Opposition erhob, um den stundenlangen Reden seiner Kollegen auch noch die seinige folgen zu lassen. Es war Sir Robert Peel. Einst John Bull's geliebtester Sohn. In engen Hosen, in schneeweißer Weste und im blauen Rock, gerade so gekleidet wie am ersten Tage seines Erscheinens im Hause der Commons, so stand er da, der breitschultrige Held, jetzt die Rechte feierlich erhebend, jetzt seine grüne Papierbüchse schlagend mit der kräftigen Faust und jetzt eine jener Reden beginnend, denen Alt-England dreißig Jahre lang staunend zu horchen gewohnt war.</p> <p>Sir Robert pflegt bei jeder großen Debatte erst unmittelbar vor der Abstimmung das Wort zu verlangen. Nächte lang sitzt er regungslos da, die Beine übereinandergeschlagen, die Hand in der Brusttasche seines Kleides, den Hut nicht selten tief herabhängend über das ernste Gesicht; er hat Alles gehört, er hat sich Alles gemerkt, was gesprochen wurde, da naht der Schluß der Debatte und auf springt er, den Raum des Hauses mit dem Tone seiner metallenen Stimme erfüllend. Sir Robert hat ein langes und schönes Leben hinter sich; er, der Sohn eines Baumwollspinners, den man einst von Rom herüberholte, damit er dem Vaterlande ein Ministerium gebe, er war daran gewöhnt, daß eine lautlose Stille seinem Erheben folgte. Wie einem Gewitter ging seiner Rede ein ängstliches Schweigen vorher; keines der ehrenwerthen Mitglieder verließ seinen Sitz, man horchte, man schaute ihn unverwandt an und hatte er geendet, da bebte das Haus von dem Applaudiren einer starken befreundeten Partei.</p> <p>Wie sehr hat sich Alles das geändert! Als Sir Robert am vorigen Freitag sein Haupt erhob, da klang es: divide! divide! Von allen Seiten; man schrie, man scharrte. Der kleine Lord John bewegte sich unruhig auf seinem Platze; Lord George Bentinck's Lippen umspielte ein ironisches Lächeln und die Freihandelsleute par excellence, der Quäker Bright und Richard Cobden, sie sahen etwas spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler. Nur ein paar Dutzend stille Verehrer begrüßten den alten Herrn und Meister in gewohnter Weise ‒ es war ein trauriger Anblick. Dem armen Sir Robert mußte es mit Schrecken einfallen, daß er nicht mehr durchaus nöthig sei ‒ das Schlimmste, was einem Staatsmanne passiren kann!</p> <p>Die Hauptsache ist, daß Sir Robert Peel bei der Abschaffung der Korngesetze vielleicht seinen letzten Triumph gefeiert hat. Der ehrenwerthe Abgeordnete für Tamworth war sein Leben lang ein Protektionist; die grundbesitzenden Tory's schauten auf ihn, wie die Matrosen auf die Magnetnadel. Sir Robert war der Hort aller Reichen und Schwachen. Da kam das Jahr 1839 mit der Manschester League. Hr Cobden erhob seine Sirenen-Stimme; Hr. Bright begann sein welthistorisches Gepolter und der Kolonel Thompson riß seine berühmten Freihandelswitze im Interesse der englischen Mittelklasse. Jahre lang gaben sie ihre Konzerte in allen Hallen, auf allen Bühnen und Platformen. Wer weiß wie lange sie vergebens musizirt hätten, wenn Gott selbst ihnen nicht zu Hülfe gekommen wäre und die große egyptische Plage der Kartoffelseuche gesandt ‒ das war das beste Argument für die League!</p> <p>Halb England war damals für die Manchester Leute; die Freihandelsmänner entschieden die Debatten des Parlamentes, Sir Robert Peel hatte die Wahl ihnen zu folgen, oder auf der Stelle zu unterliegen. Er that das erstere. Er sagte den Tory's Lebewohl und warf sich in die Reihen der Mittelklasse; sein mächtiger Einfluß brachte die Sache zum Schluß ‒ die englischen Kornzölle wurden abgeschafft und Sir Robert Peel war für einen Monat lang der populärste Mann des Landes.</p> <p>Aber ach, auch nur für einen Monat. Denn kaum war die Korn-Debatte vorüber, da standen ihm nicht nur die früher so befreundeten Tory's, schäumend vor Wuth über das Desertiren ihres Chef's, gegenüber, sondern auch die Whigs, mit ihrem ganzen Gefolge von radikalen, höchst zweifelhaften Größen, ließen ihn im Stich, da sie den armen Sir Robert nur momentan bei der Korn-Debatte benutzt hatten, und keineswegs willens waren, ihm auch noch in Zukunft als ihrem Führer zu folgen.</p> <p>Das Schicksal Sir Robert's war entschieden. Er brachte die irische Zwangsmaßregel vor das Unterhaus und man ließ ihn durchfallen. Tod war der Riese und der kleine Lord John huschte in's Amt.</p> <p>Wie die Sachen damals standen, so stehen sie auch noch heute. Sir Robert erhebt sich am letzten Freitag von seiner Bank; er nimmt das Wort in der Schiffahrts-Debatte; wie er sich für die Abschaffung der Korn-Zölle aussprach, so will er sich auch der Kornsequenz wegen, dem Angriffe auf die Navigations-Akte anschließen, eben weil die Abschaffung der letztern nur die Konsequenz einer Auflösung der erstern ist. Sir Robert spricht wie immer mit gewaltiger Stimme, er schlägt seine grüne Papierbüchse gerade so kräftig wie früher, er reißt seine Zuhörer mit sich fort, durch den Glanz seiner Wendungen, durch den Pathos seiner Beredsamkeit, ‒ aber dennoch bewegt sich der kleine Lord John unruhig auf seinem Platze, aber dennoch umspielt die Lippen Lord George Beutincks ein ironisches Lächeln und dennoch schauen der Quäker Bright und Richard Cobden fast spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler, denn die Tory's ärgern sich über ihren verlorenen Sohn und die Freihandelsmänner wissen recht gut, daß sie jetzt auch ohne Sir Robert siegen werden und als der unglückliche Mann endlich fertig ist, da folgt ihm nicht der donnernde Applaus einer starken, befreundeten Partei, nein, nur ein mageres: „Hört! Hört!“ ist der einzige Dank jener wenigen Getreuen aus einer bessern, dahingeschwundenen Zeit, und der ehrenwerthe Baronet setzt sich wieder, schägt die Beine über einander und läßt den Hut tief hinabhängen über das ernste Gesicht.</p> <p>So ändert sich Alles und es ist rührend einen Helden alt werden zu sehen.</p> <p>Vielleicht ist es aber gut, daß Herr Russell nicht wieder einst ein Herr Peel folgt. Ueberlassen wir den Chartisten die Sorge für die Zukunft.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>[Anzeige]</head> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 11. Juni 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Kapt. Scholten von Amsterdam mit 3715 Ctr. Kapt. Jurrius von Rotterdam mit 4418 Ctr. Kapt. Schneider von Dordt mit 4928 Ctr. H. W. Michels von Amsterdam mit 1981 Ctr. J. Wieler von Antwerpen mit 1183 Ctr.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; H. Schuhmacher nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.</p> <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p>Köln, am 13. Juni Rheinhöhe 8′ 4 1/2″</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Für Uhrmacher.</hi> </p> <p>Ich zeige hiermit bestens an, daß ich stets einen Vorrath von sehr schönen französischen Uhrgläsern auf Lager habe, die sich durch feines Glas und billigen Preis auszeichnen.</p> <p><hi rendition="#b">Joh. Rik. Stiff,</hi> Wallrafsplatz 149.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Glas- und Porzellan-Lager.</hi> </p> <p>Unterzeichneter empfiehlt einem geehrten Publikum sein Lager von ordinären und feinen Glas- und Porzellan-Waaren, und bittet um einen großen Zuspruch.</p> <p><hi rendition="#b">Joh. Rik. Stiff,</hi> Walrafsplatz 149.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Für Möbelschreiner.</hi> </p> <p>Unterzeichneter hat stets einen Vorrath von farbigen Glasknöpfen mit Schrauben, für Kommoden, Schubladen etc. zu sehr billigen Preisen.</p> <p><hi rendition="#b">Joh. Rik. Stiff,</hi> Walrafsplatz 149.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Maschinen-Chocolade-Fabrik</hi> </p> <p>von</p> <p><hi rendition="#b">Joh. Rik. Stiff,</hi> Köln, Walrafsplatz 149.</p> <p>Einem verehrten hiesigen und auswärtigen Publikum erlaube ich mir meine Chocolade-Fabrik in Erinnerung zu bringen. 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An der Kasse aber 71/2 Sgr.</p> <p>Bei sämmtlichen Zugführern der Bürgerwehr-Kompagnieen sind Eintrittskarten zu haben.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:</p> <p> <hi rendition="#b">Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,</hi> </p> <p>bei <hi rendition="#g">Drimborn,</hi> Glockengasse Nro. 13 und 15.</p> <p>Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.</p> <p>Köln, den 2. Juni 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Das provisorische Comité.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Ein ungewöhnlich großer Stör, den wir an 3. d. M. hier gefangen haben, ist noch lebend zu sehen bei</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Gebr. 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Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln, ein Sopha, einen Tisch, Stühle, eine Kommode, 1 Spiegel etc. etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Lustig.</hi></p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">English newspapers in Brussels.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">The Brussels Herald,</hi> established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Demokratische Pfeifenköpfe</hi> </p> <p>zu haben bei</p> <p><hi rendition="#b">H. R. Brocke,</hi> Schildergasse 47.</p> </div> <div type="jAn"> <p>100,000 Stück Pfälzer Cigarren, aus einer aufgelösten Fabrik, per mille 3 Thlr., bei <hi rendition="#g">H. R. Brocke,</hi> Schildergasse 47.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0060/0004]
Noch mehr, die Herren, zunächst aus kontrerevolutionären Gründen, verweigerten auch allen Privatkredit. Wie gewöhnlich in den Krisen die Banquiers zuerst Alarm schlagen, aber auch die ersten Opfer ihres Alarmschlagens sind, indem ihre Verweigerung des Kredits auf sie zurückschlägt und das Publikum sie überrennt, theils um die Banknoten gegen baares Geld auszulösen, theils um das bei den Banken niedergelegte Gold und Silber zurückzuziehen ‒ so geschah es auch der Bank von Frankreich Sie. stand am Abgrund des Bankeruts. Die Bank wandte sich in ihrer Noth an die provisorische Regierung. Die provisorische Regierung hatte keine Verpflichtung gegen die ihr feindlich gesinnte und widerstrebende Bankaristokratie. Sie konnte sie ruhig, ohne irgend einen Eingriff in die geltende bürgerliche Gesetzgebung, Bankerut machen lassen und dann durch eine wirkliche, im Volksinteresse geregelte Nationalbank ersetzen. Was thut sie statt dessen? Sie erläßt ein Gesetz, wonach die Banknoten gezwungenen Kurs haben und Sie ertheilt der Bank dieß Privilegium, ohne ihr irgend welche neue Verpflichtung gegen den Staat aufzuerlegen. Die Bank hätte damals jede Konzession gemacht, um ihre Existenz zu retten. Vous me faites pitie avec votre générosité, rief einer unserer Freunde aus. (Eure Großmuth erregt mein Mitleid !) Die Bank dankt der Regierung für ihre Großmuth indem sie ihr den Kredit verweigert. Gestern Ihr, heute Wir. Und die Bank hat Recht.
Paris, 10. Juni. Gestern haben sich an der Port St. Denis beim Eintritt der Nacht wie gewöhnlich Gruppen gebildet, zwar weniger zahlreich wie an den vorigen Tagen, aber sehr aufgeregt. Neugierige besetzten die Erhöhung am Boulevard Bonne Nouvelle in der Nähe der P. St. Denis. Andere postirten sich zur Seite der Straße. Der größte Theil ging von Gruppe zu Gruppe und hörte, was gesagt wurde. Um das Monument herum waren die Massen sehr kompakt, und von 9 ‒ 11 Uhr wurde das Knäuel von Rednern und Schreiern von der bewaffneten Macht nicht gestört noch auseinandergetrieben.
1/4 nach 11 Uhr drangen starke Abtheilungen der Linie und der Garde Mobile durch das Boulevard St. Martin; sie kamen von der Douane, wo sie seit Einbruch der Nacht ein Piket gebildet hatten. Bei ihrem Auftreten stürzte man von allen Seiten auseinander; sobald die Truppen vorbeigezogen, bildeten sich die Gruppen von Neuem und fingen an jene auszupfeifen. Augenblicklich wurde die Trommel gerührt, und die Aufforderung erging, sich zurückzuziehen. Gut für diejenigen, die gehorchten, denn wenige Minuten später wurden alle Straßen, welche auf den Platz vor der Porte St. Denis führen, und die Boulevards von den Kompagnien der Linie besetzt; es wurde Befehl gegeben, Niemanden herauszulassen, und Aufwiegler und Neugierige wurden zusammen gänzlich eingeschlossen und gefangen.
Jetzt, wo wir dieses schreiben, dauert die Blokade fort. Ein großer Theil der Eingeschlossenen versucht vergebens aus dem Kreise zu entwischen, in den sie die bewaffnete Macht eingesperrt hat. Die Gefangenen laufen große Gefahr, bis zu Tagesanbruch bleiben zu müssen. Wir haben nicht gehört, daß irgend eine Unordnung an andern Punkten stattgefunden.
Paris. Nationalversammlung vom 10. Juni Die Sitzung wird eröffnet durch die Einstallirung des Haupts einer unschuldigen Dynastie. Georges Lafayette wird zum Vice-Präsidenten ernannt. Das Bureau zählt schon unter den Sekretairen Edmond Lafayette und unter den Questoren Buzeaux de Puzy, Schwiegersohn von Lafayette, ohne von den beiden Lasteyrie, Neffen Lafayette's, zu sprechen, die ebenfalls bald ins Bureau kommen werden. Es ist dies eine parlamentarische Dynastie. Bald wird eine mehr dynastische Dynastie an der Tagesordnung sein.
Die ganze Sitzung ist Berichterstattungen über Petitionen gewidmet. Dekretirt wurden dem Minister der öffentlichen Arbeiten 2,000,000 Fr. für die Fortsetzung der Eisenbahnarbeiten von Tours nach Nantes, eben so 2,960,000 Fr. für den Wiederaufbau von fünf Brücken. Ferner ging der gestern erwähnte Vorschlag von Pèan durch, wonach ein Antragsteller nur dann berechtigt ist, seinen Antrag zu entwickeln, wenn derselbe von 25 Stimmen un terstützt wird.
Die Sitzung war dagegen nicht leer an interessanten Zwischenvorfällen.
Bürger Jober. Ich denuncire der Versammlung eine sehr ernsthafte Thatsache. Das Journal, die Organisation der Arbeit, hat in seiner Nummer vom 8. Juni eine Liste der Bankiers von Paris veröffentlicht; den andern Morgen brachte es eine Liste der Notäre mit Angabe ihres Vermögens; es verspricht auch eine Liste der Grundeigenthümer zu veröffentlichen. So bezeichnet es diese Bürger dem Volkshaß. Dieser Artikel ist von der Reforme abgedruckt worden. Ich mache den Justizminister auf diese Thatsache aufmerksam. Ich frage ihn, ob es erlaubt ist, jeden Tag ungestraft zur Plünderung, zum Morde, zum Meuchelmord herauszufordern.
Duclerc, Finanzminister. Ich kenne diesen Artikel nicht. Die Regierung wird nie die Dienste vergessen, welche die Presse dem Lande erwiesen hat, aber wenn die Presse zu Verbrechen oder auch nur zum Haß aufreizt, so wird die Regierung ihre Pflicht thun.
Bethmont, Justizminister. Ich war im Augenblick der Interpellation nicht zugegen. Ich wiederhole, was mein ehrenwerther Kollege gesagt hat. Ich werde unmittelbar das öffentliche Ministerium mit Verfolgung des Urhebers dieses Artikels beauftragen.
Flocon, Handelsminister: Ich wollte nicht das Signal zu Preßverfolgungen geben. Begiebt man sich aber auf diesen Weg, so bestrafe man zuerst die kontrerevolutionären Journale, die selbst zum Meuchelmord gegen Mitglieder der Nationalversammlung aufgefordert haben. Duclerc, Finanzminister: Ich muß hinzu setzen, daß die executive Kommission gestern schon dem Polizeipräfekten Befehl ertheilt hat, gewisser Maueranschläge wegen Verfolgungen anzustellen.
Andrer interessanter Zwischenvorfall.
Bürger Auquerne. Ich verlange das Wort, um eine Interpellation an den Kriegsminister zu richten. In dieser Versammlung hat sich das Gerücht verbreitet, daß ein Infanterieregiment bei seinem Einzug in Troyes von der Nationalgarde mit dem Ruf: es lebe die Republik! empfangen wurde, dagegen antwortete: es lebe Louis Napoleon! (Aufregung) Ich bitte den Kriegsmi nister, uns über dies Gerücht aufzuklären! (Hört, Hört.)
Cavaignac, Kriegsminister. Mir ist nichts derartiges zu Ohren gekommen. Ich halte das Ganze für eine Verläumdung. Ich glaube, zur Ehre meines Landes, daß der Mann, dessen Name so unglücklich in diese Angelegenheit gemengt ist, unschuldig ist. Was mich anbetrifft, so weihe ich der öffentlichen Verfluchung den, der, statt sein Leben und seine Einsicht dem öffentlichen Dienst zu widmen, seinen Namen benutzen wollte, um auf das Unglück des Vaterlandes zu spekuliren.
Die Versammlung erhebt sich mit Enthusiasmus, und der Ruf: es lebe die Republik! ertönt von allen Seiten. Thiers wohnte heute der Sitzung bei. Er saß auf der zweiten Bank der rechten Seite.
Großbritannien. *London, 11. Juni. Die Schifffahrtsdebatte im Hause der Gemeinen vom letzten Freitag wurde gegen Morgen plötzlich noch einmal ungewöhnlich interessant. Die unglücklichen ehrenwerthen Mitglieder, ermüdet durch die Diskussion eines ganzen Abends, einer halben Nacht, rafften alle ihre Kräfte zusammen, um noch den letzten Redner zu hören, der sich trotz alles Geschreis, trotz hundertstimmigen Forderns nach einer Theilung, mit wahrer Unbarmherzigkeit von der Bank der Opposition erhob, um den stundenlangen Reden seiner Kollegen auch noch die seinige folgen zu lassen. Es war Sir Robert Peel. Einst John Bull's geliebtester Sohn. In engen Hosen, in schneeweißer Weste und im blauen Rock, gerade so gekleidet wie am ersten Tage seines Erscheinens im Hause der Commons, so stand er da, der breitschultrige Held, jetzt die Rechte feierlich erhebend, jetzt seine grüne Papierbüchse schlagend mit der kräftigen Faust und jetzt eine jener Reden beginnend, denen Alt-England dreißig Jahre lang staunend zu horchen gewohnt war.
Sir Robert pflegt bei jeder großen Debatte erst unmittelbar vor der Abstimmung das Wort zu verlangen. Nächte lang sitzt er regungslos da, die Beine übereinandergeschlagen, die Hand in der Brusttasche seines Kleides, den Hut nicht selten tief herabhängend über das ernste Gesicht; er hat Alles gehört, er hat sich Alles gemerkt, was gesprochen wurde, da naht der Schluß der Debatte und auf springt er, den Raum des Hauses mit dem Tone seiner metallenen Stimme erfüllend. Sir Robert hat ein langes und schönes Leben hinter sich; er, der Sohn eines Baumwollspinners, den man einst von Rom herüberholte, damit er dem Vaterlande ein Ministerium gebe, er war daran gewöhnt, daß eine lautlose Stille seinem Erheben folgte. Wie einem Gewitter ging seiner Rede ein ängstliches Schweigen vorher; keines der ehrenwerthen Mitglieder verließ seinen Sitz, man horchte, man schaute ihn unverwandt an und hatte er geendet, da bebte das Haus von dem Applaudiren einer starken befreundeten Partei.
Wie sehr hat sich Alles das geändert! Als Sir Robert am vorigen Freitag sein Haupt erhob, da klang es: divide! divide! Von allen Seiten; man schrie, man scharrte. Der kleine Lord John bewegte sich unruhig auf seinem Platze; Lord George Bentinck's Lippen umspielte ein ironisches Lächeln und die Freihandelsleute par excellence, der Quäker Bright und Richard Cobden, sie sahen etwas spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler. Nur ein paar Dutzend stille Verehrer begrüßten den alten Herrn und Meister in gewohnter Weise ‒ es war ein trauriger Anblick. Dem armen Sir Robert mußte es mit Schrecken einfallen, daß er nicht mehr durchaus nöthig sei ‒ das Schlimmste, was einem Staatsmanne passiren kann!
Die Hauptsache ist, daß Sir Robert Peel bei der Abschaffung der Korngesetze vielleicht seinen letzten Triumph gefeiert hat. Der ehrenwerthe Abgeordnete für Tamworth war sein Leben lang ein Protektionist; die grundbesitzenden Tory's schauten auf ihn, wie die Matrosen auf die Magnetnadel. Sir Robert war der Hort aller Reichen und Schwachen. Da kam das Jahr 1839 mit der Manschester League. Hr Cobden erhob seine Sirenen-Stimme; Hr. Bright begann sein welthistorisches Gepolter und der Kolonel Thompson riß seine berühmten Freihandelswitze im Interesse der englischen Mittelklasse. Jahre lang gaben sie ihre Konzerte in allen Hallen, auf allen Bühnen und Platformen. Wer weiß wie lange sie vergebens musizirt hätten, wenn Gott selbst ihnen nicht zu Hülfe gekommen wäre und die große egyptische Plage der Kartoffelseuche gesandt ‒ das war das beste Argument für die League!
Halb England war damals für die Manchester Leute; die Freihandelsmänner entschieden die Debatten des Parlamentes, Sir Robert Peel hatte die Wahl ihnen zu folgen, oder auf der Stelle zu unterliegen. Er that das erstere. Er sagte den Tory's Lebewohl und warf sich in die Reihen der Mittelklasse; sein mächtiger Einfluß brachte die Sache zum Schluß ‒ die englischen Kornzölle wurden abgeschafft und Sir Robert Peel war für einen Monat lang der populärste Mann des Landes.
Aber ach, auch nur für einen Monat. Denn kaum war die Korn-Debatte vorüber, da standen ihm nicht nur die früher so befreundeten Tory's, schäumend vor Wuth über das Desertiren ihres Chef's, gegenüber, sondern auch die Whigs, mit ihrem ganzen Gefolge von radikalen, höchst zweifelhaften Größen, ließen ihn im Stich, da sie den armen Sir Robert nur momentan bei der Korn-Debatte benutzt hatten, und keineswegs willens waren, ihm auch noch in Zukunft als ihrem Führer zu folgen.
Das Schicksal Sir Robert's war entschieden. Er brachte die irische Zwangsmaßregel vor das Unterhaus und man ließ ihn durchfallen. Tod war der Riese und der kleine Lord John huschte in's Amt.
Wie die Sachen damals standen, so stehen sie auch noch heute. Sir Robert erhebt sich am letzten Freitag von seiner Bank; er nimmt das Wort in der Schiffahrts-Debatte; wie er sich für die Abschaffung der Korn-Zölle aussprach, so will er sich auch der Kornsequenz wegen, dem Angriffe auf die Navigations-Akte anschließen, eben weil die Abschaffung der letztern nur die Konsequenz einer Auflösung der erstern ist. Sir Robert spricht wie immer mit gewaltiger Stimme, er schlägt seine grüne Papierbüchse gerade so kräftig wie früher, er reißt seine Zuhörer mit sich fort, durch den Glanz seiner Wendungen, durch den Pathos seiner Beredsamkeit, ‒ aber dennoch bewegt sich der kleine Lord John unruhig auf seinem Platze, aber dennoch umspielt die Lippen Lord George Beutincks ein ironisches Lächeln und dennoch schauen der Quäker Bright und Richard Cobden fast spöttisch hinüber nach ihrem gelehrigen Schüler, denn die Tory's ärgern sich über ihren verlorenen Sohn und die Freihandelsmänner wissen recht gut, daß sie jetzt auch ohne Sir Robert siegen werden und als der unglückliche Mann endlich fertig ist, da folgt ihm nicht der donnernde Applaus einer starken, befreundeten Partei, nein, nur ein mageres: „Hört! Hört!“ ist der einzige Dank jener wenigen Getreuen aus einer bessern, dahingeschwundenen Zeit, und der ehrenwerthe Baronet setzt sich wieder, schägt die Beine über einander und läßt den Hut tief hinabhängen über das ernste Gesicht.
So ändert sich Alles und es ist rührend einen Helden alt werden zu sehen.
Vielleicht ist es aber gut, daß Herr Russell nicht wieder einst ein Herr Peel folgt. Ueberlassen wir den Chartisten die Sorge für die Zukunft.
[Anzeige] Schiffahrts-Anzeige. Köln, 11. Juni 1848.
Angekommen: Kapt. Scholten von Amsterdam mit 3715 Ctr. Kapt. Jurrius von Rotterdam mit 4418 Ctr. Kapt. Schneider von Dordt mit 4928 Ctr. H. W. Michels von Amsterdam mit 1981 Ctr. J. Wieler von Antwerpen mit 1183 Ctr.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; H. Schuhmacher nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2.
Wasserstand.
Köln, am 13. Juni Rheinhöhe 8′ 4 1/2″
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Einem verehrten hiesigen und auswärtigen Publikum erlaube ich mir meine Chocolade-Fabrik in Erinnerung zu bringen. Alle Sorten Gesundheits-, Vanille- und Gewürz-Chocoladen sind stets in ihrer bekannten Güte vorräthig.
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Das Bürgerwehr - Musik-Chor
unter Leitung des Lehrers W. Herx
wird unter gefälliger Mitwirkung der Dilettanten und eines Sänger-Vereines
Donnerstag den 15. Juni 1848, Abends 6 Uhr,
ein großes
Vokal- und Instrumental-Konzert
im Garten des Herrn Rener, im Marienbildchen zu Deutz, veranstalten.
Das Programm wird ehestens veröffentlicht und am Eingange nebst den Liedertexten vertheilt werden.
Das vorbezeichnete Musik-Chor erlaubt sich, sämmtliche Bürgerwehrmänner, deren Angehörige, und Musikfreunde zur Betheiligung an diesem Konzerte ergebenst einzuladen, und bittet die betreffenden Bürgerhauptleute und Zugführer in ihren Kompagnieen die Subscriptionslisten zirkuliren zu lassen.
Da die Einnahme zur Anschaffung von nöthigten Instrumenten und Musikalien bestimmt ist, so glaubt das Musikchor bei seinen bisherigen Bestrebungen auf eine recht zahlreiche Theilnahme von Seiten der Bürgerwehrmänner hoffen zu dürfen.
Der Subscriptionspreis ist 5 Sgr. per Person. An der Kasse aber 71/2 Sgr.
Bei sämmtlichen Zugführern der Bürgerwehr-Kompagnieen sind Eintrittskarten zu haben.
„Neue Rheinische Zeitung.“
General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:
Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,
bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15.
Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.
Köln, den 2. Juni 1848.
Das provisorische Comité.
Ein ungewöhnlich großer Stör, den wir an 3. d. M. hier gefangen haben, ist noch lebend zu sehen bei
Gebr. Wattler am Thürmchen.
Mann bittet den Herrn Lügen-Schoß-Sorländer aus Hafer Spanien sich in Nr. 11 der Rheinischen Zeitung naher auszudrücken über die Vergleichung der Katoffel- Gries- und Gerste-Bäckerei nach der neuen Blech. Da diese wirkliche bei welche die Vergleichung auch stattfinden wird, mit unser hanswurstlichen Ein und daselbe Firma führt.
(Nach dem Original gesetzt. Anm. d. S.)
Gerichtlicher Verkauf.
Am Donnerstag den 15. Juni 1848, Vormittags eilf Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Schreibpult, ein Stubenofen, eine Appretir- und Klander-Maschine, eine große Balkenwaage, eine Handkarre, verschiedene Leinwand etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher,
Gassen.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Donnerstag den 15. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, 1 Schreibpult, Schränke, 1 Kommode, Oefen, 1 Reisekoffer etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Lustig.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Samstag, den 17. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln, ein Sopha, einen Tisch, Stühle, eine Kommode, 1 Spiegel etc. etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Lustig.
English newspapers in Brussels.
The Brussels Herald, established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels.
Demokratische Pfeifenköpfe
zu haben bei
H. R. Brocke, Schildergasse 47.
100,000 Stück Pfälzer Cigarren, aus einer aufgelösten Fabrik, per mille 3 Thlr., bei H. R. Brocke, Schildergasse 47.
Der Gerant Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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