[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 111–118.Februarius. durch Gottes Hilff in sein Vaterland zurücke ge- het/ zuschreiben. Ich schreibe nicht an alle Herren Commißarios/ weil ich weiß/ daß sie in Pohlen weit von einander wohnen/ I. Durchl. aber nahe unsers Käysers Grentzen residiren. Als höchstbesagter unser Käyser nach Babam/ wo er auch disen Win- ter über verbleiben wird/ gekommen ist/ hat er also bald einen großen Krigs Raht gehalten/ auch von allen Baßen und Türckischen Magnaten votiren laßen/ ob es gut wäre den Friden mit Polen zu hal- ten/ und den Krig dargegen wider Moßkau zu füh- ren. Es ist aber nach dreytäglicher Deliberation nach des Käysers Willen geschloßen worden/ den Krig unveränderlich wider Polen weiter fortzuse- tzen/ und daß man zum Ende des May das Türcki- sche Krigs-Heer sollte dahin marchiren laßen/ dann/ wann die Pohlen/ schloßen sie/ überwun- den sind/ so können wir auch die Moßkowiter und den Christlichen Käyser überwinden. Der Tür- ckische Käyser will in Person mit dem Tartarischen Han seinem Lager beywohnen und den geraden Weg schleunigst nach Reißisch Lemberg/ von dan- nen aber nach Warschau nehmen. So offt Er/ der Käyser/ trinckt/ isst/ oder jagt/ so ist die Stadt Dantzig in seinem Munde. Der Caplan Baßa ist beordert/ mit einem Theile der Krigs-Macht nach Ungarn und von dannen nach Crakau zu gehen. Man
Februarius. durch Gottes Hilff in sein Vaterland zurücke ge- het/ zuschreiben. Ich schreibe nicht an alle Herren Commißarios/ weil ich weiß/ daß sie in Pohlen weit von einander wohnen/ I. Durchl. aber nahe unsers Käysers Grentzen residiren. Als höchstbesagter unser Käyser nach Babam/ wo er auch disen Win- ter über verbleiben wird/ gekommen ist/ hat er also bald einen großen Krigs Raht gehalten/ auch von allen Baßen und Türckischen Magnaten votiren laßen/ ob es gut wäre den Friden mit Polen zu hal- ten/ und den Krig dargegen wider Moßkau zu füh- ren. Es ist aber nach dreytäglicher Deliberation nach des Käysers Willen geschloßen worden/ den Krig unveränderlich wider Polen weiter fortzuse- tzen/ und daß man zum Ende des May das Türcki- sche Krigs-Heer sollte dahin marchiren laßen/ dann/ wann die Pohlen/ schloßen sie/ überwun- den sind/ so können wir auch die Moßkowiter und den Christlichen Käyser überwinden. Der Tür- ckische Käyser will in Person mit dem Tartarischen Han seinem Lager beywohnen und den geraden Weg schleunigst nach Reißisch Lemberg/ von dan- nen aber nach Warschau nehmen. So offt Er/ der Käyser/ trinckt/ isst/ oder jagt/ so ist die Stadt Dantzig in seinem Munde. Der Caplan Baßa ist beordert/ mit einem Theile der Krigs-Macht nach Ungarn und von dannen nach Crakau zu gehen. Man
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Februarius.
durch Gottes Hilff in sein Vaterland zurücke ge-
het/ zuschreiben. Ich schreibe nicht an alle Herren
Commißarios/ weil ich weiß/ daß sie in Pohlen weit
von einander wohnen/ I. Durchl. aber nahe unsers
Käysers Grentzen residiren. Als höchstbesagter
unser Käyser nach Babam/ wo er auch disen Win-
ter über verbleiben wird/ gekommen ist/ hat er also
bald einen großen Krigs Raht gehalten/ auch von
allen Baßen und Türckischen Magnaten votiren
laßen/ ob es gut wäre den Friden mit Polen zu hal-
ten/ und den Krig dargegen wider Moßkau zu füh-
ren. Es ist aber nach dreytäglicher Deliberation
nach des Käysers Willen geschloßen worden/ den
Krig unveränderlich wider Polen weiter fortzuse-
tzen/ und daß man zum Ende des May das Türcki-
sche Krigs-Heer sollte dahin marchiren laßen/
dann/ wann die Pohlen/ schloßen sie/ überwun-
den sind/ so können wir auch die Moßkowiter und
den Christlichen Käyser überwinden. Der Tür-
ckische Käyser will in Person mit dem Tartarischen
Han seinem Lager beywohnen und den geraden
Weg schleunigst nach Reißisch Lemberg/ von dan-
nen aber nach Warschau nehmen. So offt Er/
der Käyser/ trinckt/ isst/ oder jagt/ so ist die Stadt
Dantzig in seinem Munde. Der Caplan Baßa ist
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(2020-03-30T10:28:31Z)
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