Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 95–102.

Bild:
<< vorherige Seite

Februarius.

denburgische Völcker einen Anfall auff das Hauß
Hermgen gethan/ eine Stunde vom Ham/ die Fran-
zosen aber haben sie also repousirt/ daß 300. Mann
derer gebliben sind. Hierunter waren der Herr
Obrister Osten/ Obrist-Wachtmeister Syburg/
und vil andere Officirer. Der Hertzog von Luxen-
burg stehet bey Utrecht in 16000. Mann/ um
auff die Holländer ein wachendes Auge zuhaben.
Man sagt auch daß der Printz von Conde annoch
mit 20000. Mann auß Lothringen zum herab Mar-
che commandirt sey. PS. 30000. Frantz. Cölln-
und Münsterische haben den Ham berennt/ und
ist disen Morgen ein starckes Schüßen gehöret
worden.

Ein anders von Münster
vom 18. Februar.

Die Chur-Brandenburgische haben zwischen
dem Hause Havestät und dem Ham ungefähr 8. o-
der 9. Tage lang gestanden/ wo dann wenig überge-
bliben ist/ und haben sie selber deßwegen nicht länger
daselbst stehen können/ sind sie also wider zurücke ge-
gangen da sie dann Lippstadt und den Ham zuvor
starck besetzten. Die Frantzosen ligen zwischen Dort-
mund und Unna in 30000. Mann starck/ welcher
Ort Unna von ihnen meist ist ruinirt worden. Nun
nahen sie sich um Ham/ sie haben auch das Hauß
Hermgen eingenommen und starck besetzt. Vorgestern

sind

Februarius.

denburgische Völcker einen Anfall auff das Hauß
Hermgen gethan/ eine Stunde vom Ham/ die Fran-
zosen aber haben sie also repousirt/ daß 300. Mann
derer gebliben sind. Hierunter waren der Herr
Obrister Osten/ Obrist-Wachtmeister Syburg/
und vil andere Officirer. Der Hertzog von Luxen-
burg stehet bey Utrecht in 16000. Mann/ um
auff die Holländer ein wachendes Auge zuhaben.
Man sagt auch daß der Printz von Conde annoch
mit 20000. Mañ auß Lothringen zum herab Mar-
che commandirt sey. PS. 30000. Frantz. Cölln-
und Münsterische haben den Ham berennt/ und
ist disen Morgen ein starckes Schüßen gehöret
worden.

Ein anders von Münster
vom 18. Februar.

Die Chur-Brandenburgische haben zwischen
dem Hause Havestät und dem Ham ungefähr 8. o-
der 9. Tage lang gestanden/ wo dann wenig überge-
bliben ist/ und haben sie selber deßwegen nicht länger
daselbst stehen können/ sind sie also wider zurücke ge-
gangen da sie dann Lippstadt und den Ham zuvor
starck besetzten. Die Frantzosen ligen zwischen Dort-
mund und Unna in 30000. Mann starck/ welcher
Ort Unna von ihnen meist ist ruinirt worden. Nun
nahen sie sich um Ham/ sie haben auch das Hauß
Hermgen eingenom̃en und starck besetzt. Vorgestern

sind
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0006" n="100"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq">Februarius</hi>.</fw><lb/>
denburgische Völcker einen Anfall auff das Hauß<lb/>
Hermgen gethan/ eine Stunde vom Ham/ die Fran-<lb/>
zosen aber haben sie also repousirt/ daß 300. Mann<lb/>
derer gebliben sind. Hierunter waren der Herr<lb/>
Obrister Osten/ Obrist-Wachtmeister Syburg/<lb/>
und vil andere Officirer. Der Hertzog von Luxen-<lb/>
burg stehet bey Utrecht in 16000. Mann/ um<lb/>
auff die Holländer ein wachendes Auge zuhaben.<lb/>
Man sagt auch daß der Printz von Conde annoch<lb/>
mit 20000. Man&#x0303; auß Lothringen zum herab Mar-<lb/>
che commandirt sey. <hi rendition="#aq">PS.</hi> 30000. Frantz. Cölln-<lb/>
und Münsterische haben den Ham berennt/ und<lb/>
ist disen Morgen ein starckes Schüßen gehöret<lb/>
worden.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Ein anders von Münster<lb/>
vom 18. Februar.</head><lb/>
          <p>Die Chur-Brandenburgische haben zwischen<lb/>
dem Hause Havestät und dem Ham ungefähr 8. o-<lb/>
der 9. Tage lang gestanden/ wo dann wenig überge-<lb/>
bliben ist/ und haben sie selber deßwegen nicht länger<lb/>
daselbst stehen können/ sind sie also wider zurücke ge-<lb/>
gangen da sie dann Lippstadt und den Ham zuvor<lb/>
starck besetzten. Die Frantzosen ligen zwischen Dort-<lb/>
mund und Unna in 30000. Mann starck/ welcher<lb/>
Ort Unna von ihnen meist ist ruinirt worden. Nun<lb/>
nahen sie sich um Ham/ sie haben auch das Hauß<lb/>
Hermgen eingenom&#x0303;en und starck besetzt. Vorgestern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">sind</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0006] Februarius. denburgische Völcker einen Anfall auff das Hauß Hermgen gethan/ eine Stunde vom Ham/ die Fran- zosen aber haben sie also repousirt/ daß 300. Mann derer gebliben sind. Hierunter waren der Herr Obrister Osten/ Obrist-Wachtmeister Syburg/ und vil andere Officirer. Der Hertzog von Luxen- burg stehet bey Utrecht in 16000. Mann/ um auff die Holländer ein wachendes Auge zuhaben. Man sagt auch daß der Printz von Conde annoch mit 20000. Mañ auß Lothringen zum herab Mar- che commandirt sey. PS. 30000. Frantz. Cölln- und Münsterische haben den Ham berennt/ und ist disen Morgen ein starckes Schüßen gehöret worden. Ein anders von Münster vom 18. Februar. Die Chur-Brandenburgische haben zwischen dem Hause Havestät und dem Ham ungefähr 8. o- der 9. Tage lang gestanden/ wo dann wenig überge- bliben ist/ und haben sie selber deßwegen nicht länger daselbst stehen können/ sind sie also wider zurücke ge- gangen da sie dann Lippstadt und den Ham zuvor starck besetzten. Die Frantzosen ligen zwischen Dort- mund und Unna in 30000. Mann starck/ welcher Ort Unna von ihnen meist ist ruinirt worden. Nun nahen sie sich um Ham/ sie haben auch das Hauß Hermgen eingenom̃en und starck besetzt. Vorgestern sind

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Georg … [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T10:30:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-03-30T10:30:34Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Correctio nicht erfolgender Sachen im vergangenen Monate findet sich am Ende der letzten Ausgabe des jeweiligen Monats statt wie in den Bildquellen der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen am Anfang der ersten Ausgabe des Folgemonats. Zwischentitel mit dem Monatsnamen wurden nicht übernommen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0013_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0013_1673/6
Zitationshilfe: [Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 95–102, hier S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0013_1673/6>, abgerufen am 11.12.2024.