denheit den größten Einfluß ausgeübt. Wo das ge- sellige Leben der baumartigen Pflanzen herrschte, mußten die großen Waldungen dem Ackerbau Hin- dernisse in den Weg legen; die Menschen bildeten sich hier mehr zu hJäg[verlorenes Material]ern aus und lebten weniger in Gemeinschaft. - Noch mehr Einfluß aber brachten die Steppen hervor die von dem geselligen Leben der Monocotyledonen, der Grasarten entstehen: es bildeten sich hier daraus Hirtenleben aus in Asien, die Nomaden Stämme entstanden, und das patrio- tische Leben mußte unter den Völkern hervor- gebracht werden, indem Familien mit ihrer Heer- den im Lande herumzogen, immer gewiß, daß sie ihre Bedürfnisse finden würden. Zugleich wur- de dadurch zu den asiatischen Despotien ange- legt. Wenn ein Herrscher auf Eroberungen aus- zog so brauchte er nicht für den Unterhalt seiner Krieger zu sorgen, keinen Proviant mit zu neh- men, und überall das Land die Bedürfnisse dar, so wurden Eroberungen mit Leichtigkeit ge- macht, und es entstanden die großen asiatischen Reiche.
Wir
denheit den größten Einfluß ausgeübt. Wo das ge- ſellige Leben der baumartigen Pflanzen herrſchte, mußten die großen Waldungen dem Ackerbau Hin- derniſse in den Weg legen; die Menſchen bildeten ſich hier mehr zu hJäg[verlorenes Material]ern aus und lebten weniger in Gemeinſchaft. – Noch mehr Einfluß aber brachten die Steppen hervor die von dem geſelligen Leben der Monocotyledonen, der Grasarten entſtehen: es bildeten ſich hier daraus Hirtenleben aus in Asien, die Nomaden Stämme entſtanden, und das patrio- tiſche Leben mußte unter den Völkern hervor- gebracht werden, indem Familien mit ihrer Heer- den im Lande herumzogen, immer gewiß, daß ſie ihre Bedürfniſse finden würden. Zugleich wur- de dadurch zu den asiatiſchen Despotien ange- legt. Wenn ein Herrſcher auf Eroberungen aus- zog ſo brauchte er nicht für den Unterhalt ſeiner Krieger zu ſorgen, keinen Proviant mit zu neh- men, und überall das Land die Bedürfniſse dar, ſo wurden Eroberungen mit Leichtigkeit ge- macht, und es entſtanden die großen asiatiſchen Reiche.
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denheit den größten Einfluß ausgeübt. Wo das ge-
ſellige Leben der baumartigen Pflanzen herrſchte,
mußten die großen Waldungen dem Ackerbau Hin-
derniſse in den Weg legen; die Menſchen bildeten
ſich hier mehr zu Jägern aus und lebten weniger
in Gemeinſchaft. – Noch mehr Einfluß aber brachten
die Steppen hervor die von dem geſelligen Leben
der Monocotyledonen, der Grasarten entſtehen: es
bildeten ſich hier daraus Hirtenleben aus in Asien,
die Nomaden Stämme entſtanden, und das patrio-
tiſche Leben mußte unter den Völkern hervor-
gebracht werden, indem Familien mit ihrer Heer-
den im Lande herumzogen, immer gewiß, daß
ſie ihre Bedürfniſse finden würden. Zugleich wur-
de dadurch zu den asiatiſchen Despotien ange-
legt. Wenn ein Herrſcher auf Eroberungen aus-
zog ſo brauchte er nicht für den Unterhalt ſeiner
Krieger zu ſorgen, keinen Proviant mit zu neh-
men, und überall das Land die Bedürfniſse
dar, ſo wurden Eroberungen mit Leichtigkeit ge-
macht, und es entſtanden die großen asiatiſchen
Reiche.
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/574>, abgerufen am 22.11.2024.
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