Gesellig lebende Pflanzen und isolirt lebende. Ein merkwürdiger Unterschied bei den Pflanzen besteht noch in ihrer Gruppirung, ob sie nämlich iso- lirt leben oder gesellig bei einander leben. - Das gesellige Leben der Pflanzen findet sich besonders in den Heideländern, und in den temperirten Zonen mehr als in den Tropengegenden, welche wegen der großern Abwechselung deshalb einen so schönen Anblick darbieten.
Man findet als allgemeines Gesetz daß eine je- de Pflanze da wo sie anfängt zu gedeihen, iso- lirt lebt, weiter hin aber gesellig, da wo das Clima ihr mehr zuspricht. -
Unter den Tropen ist das gesellige Leben sehr sel- ten; Heidenwälder bestehen aus den verschiedenar- tigsten Pflanzen, und die Frage aus welchen Bäu- men ein gewisser Wald besteht würde in der Tropenzone gar keinen Sinn haben, da man nie eine einzige vorherrschende Art wie bei uns würde nennen können doch giebt es einige Ausnahmen, so die Rotol's, die Cactus Arten, die characteristi- schen für Amerika sind, die Bambussa[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt][unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ien |: nicht die eigent[lichen]
Bam-
Gesellig lebende Pflanzen und iſolirt lebende. Ein merkwürdiger Unterſchied bei den Pflanzen beſteht noch in ihrer Gruppirung, ob ſie nämlich iſo- lirt leben oder geſellig bei einander leben. – Das geſellige Leben der Pflanzen findet ſich beſonders in den Heideländern, und in den temperirten Zonen mehr als in den Tropengegenden, welche wegen der großern Abwechselung deshalb einen ſo ſchönen Anblick darbieten.
Man findet als allgemeines Geſetz daß eine je- de Pflanze da wo ſie anfängt zu gedeihen, iſo- lirt lebt, weiter hin aber geſellig, da wo das Clima ihr mehr zuſpricht. –
Unter den Tropen iſt das geſellige Leben ſehr ſel- ten; Heidenwälder beſtehen aus den verſchiedenar- tigſten Pflanzen, und die Frage aus welchen Bäu- men ein gewiſser Wald beſteht würde in der Tropenzone gar keinen Sinn haben, da man nie eine einzige vorherrſchende Art wie bei uns würde nennen können doch giebt es einige Ausnahmen, ſo die Rotol’s, die Cactus Arten, die characteriſti- ſchen für Amerika ſind, die Bambusſa[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt][unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ien |: nicht die eigent[lichen]
Bam-
<TEI><text><body><divtype="session"n="56"><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0572"/><divn="3"><p><noteplace="left"><hirendition="#u">Gesellig lebende<lb/>
Pflanzen und<lb/>
iſolirt lebende</hi>.<lb/></note>Ein merkwürdiger Unterſchied bei den Pflanzen<lb/>
beſteht noch in ihrer Gruppirung, ob ſie nämlich iſo-<lb/>
lirt leben oder geſellig bei einander leben. –<lb/>
Das geſellige Leben der Pflanzen findet ſich beſonders<lb/>
in den Heideländern, und in den temperirten Zonen<lb/>
mehr als in den Tropengegenden, welche wegen<lb/>
der großern Abwechselung deshalb einen ſo ſchönen<lb/>
Anblick darbieten.</p><lb/><p>Man findet als allgemeines Geſetz daß eine je-<lb/>
de Pflanze da wo ſie anfängt zu gedeihen, iſo-<lb/>
lirt lebt, weiter hin aber geſellig, da wo das Clima<lb/>
ihr mehr zuſpricht. –</p><lb/><p>Unter den Tropen iſt das geſellige Leben ſehr ſel-<lb/>
ten; Heidenwälder beſtehen aus den verſchiedenar-<lb/>
tigſten Pflanzen, und die Frage aus welchen Bäu-<lb/>
men ein gewiſser Wald beſteht würde in der<lb/>
Tropenzone gar keinen Sinn haben, da man nie<lb/>
eine einzige vorherrſchende Art wie bei uns würde<lb/>
nennen können doch giebt es einige Ausnahmen,<lb/>ſo die <hirendition="#aq">Rotol’s</hi>, die <hirendition="#aq">Cactus</hi> Arten, die characteriſti-<lb/>ſchen für Amerika ſind, die <unclearreason="illegible"resp="#textloop">Bambu<subst><delrendition="#ow">s</del><addplace="across">ſ</add></subst>a<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del><addplace="across"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></add></subst>ien</unclear><metamark>|:</metamark> nicht die eigent<suppliedreason="damage"resp="#BF">lichen</supplied><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq #u">Bam-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0572]
Ein merkwürdiger Unterſchied bei den Pflanzen
beſteht noch in ihrer Gruppirung, ob ſie nämlich iſo-
lirt leben oder geſellig bei einander leben. –
Das geſellige Leben der Pflanzen findet ſich beſonders
in den Heideländern, und in den temperirten Zonen
mehr als in den Tropengegenden, welche wegen
der großern Abwechselung deshalb einen ſo ſchönen
Anblick darbieten.
Gesellig lebende
Pflanzen und
iſolirt lebende.
Man findet als allgemeines Geſetz daß eine je-
de Pflanze da wo ſie anfängt zu gedeihen, iſo-
lirt lebt, weiter hin aber geſellig, da wo das Clima
ihr mehr zuſpricht. –
Unter den Tropen iſt das geſellige Leben ſehr ſel-
ten; Heidenwälder beſtehen aus den verſchiedenar-
tigſten Pflanzen, und die Frage aus welchen Bäu-
men ein gewiſser Wald beſteht würde in der
Tropenzone gar keinen Sinn haben, da man nie
eine einzige vorherrſchende Art wie bei uns würde
nennen können doch giebt es einige Ausnahmen,
ſo die Rotol’s, die Cactus Arten, die characteriſti-
ſchen für Amerika ſind, die Bambuſa_ien |: nicht die eigentlichen
Bam-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/572>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.