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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Organische enthält, aber wir kennen auch unterir-
dische Pflanzen, Inseckten etc. von denen man nicht weiß
ob sie zu demselben Species gehören die man auf
der Oberflache der Erde findet. -

Man muß nicht glauben daß die unterirdischen
Pflanzen vom Zimmerholz welches in den Berg-
werken gebraucht wird herstammen. Doc ist in
seinem Bergwerksleben gegenwärtig gewesen,
als man neue Höhlen eröffnete, wo man eine
Menge von Stalackbtiten fand, die mit kleinen
gelben Pflanzen bedeckt waren. Es ist möglich
wenn auch keinesweges wahrscheinlich, daß der Saa-
me dieser Pflanzen durch das Wasser in die
Tiefe der Erde gekommen ist, so viel ist aber doch
gewiß daß die Pflanzenstoffe sich dort entwickel-
ten, wo es doch unmöglich war daß Licht hinzugedrun-
gen wäre. - Auch in der Tiefe des Meeres 60 bis
80 ja 100 BTrassoisen |: 500-600' :| Tief, in einer Tiefe wo
es nach photometrischen Versuchen gewiß ist, daß

kein

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Organiſche enthält, aber wir kennen auch unterir-
diſche Pflanzen, Inseckten etc. von denen man nicht weiß
ob ſie zu demſelben Species gehören die man auf
der Oberflache der Erde findet. –

Man muß nicht glauben daß die unterirdiſchen
Pflanzen vom Zimmerholz welches in den Berg-
werken gebraucht wird herſtammen. Doc iſt in
ſeinem Bergwerksleben gegenwärtig geweſen,
als man neue Höhlen eröffnete, wo man eine
Menge von Stalackbtiten fand, die mit kleinen
gelben Pflanzen bedeckt waren. Es iſt möglich
wenn auch keinesweges wahrſcheinlich, daß der Saa-
me dieſer Pflanzen durch das Waſser in die
Tiefe der Erde gekommen iſt, ſo viel iſt aber doch
gewiß daß die Pflanzenſtoffe ſich dort entwickel-
ten, wo es doch unmöglich war daß Licht hinzugedrun-
gen wäre. – Auch in der Tiefe des Meeres 60 bis
80 ja 100 BTraſsoiſen |: 500–600′ :| Tief, in einer Tiefe wo
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[535/0541] 4. Organiſche enthält, aber wir kennen auch unterir- diſche Pflanzen, Inseckten etc. von denen man nicht weiß ob ſie zu demſelben Species gehören die man auf der Oberflache der Erde findet. – Man muß nicht glauben daß die unterirdiſchen Pflanzen vom Zimmerholz welches in den Berg- werken gebraucht wird herſtammen. Doc iſt in ſeinem Bergwerksleben gegenwärtig geweſen, als man neue Höhlen eröffnete, wo man eine Menge von Stalacktiten fand, die mit kleinen gelben Pflanzen bedeckt waren. Es iſt möglich wenn auch keinesweges wahrſcheinlich, daß der Saa- me dieſer Pflanzen durch das Waſser in die Tiefe der Erde gekommen iſt, ſo viel iſt aber doch gewiß daß die Pflanzenſtoffe ſich dort entwickel- ten, wo es doch unmöglich war daß Licht hinzugedrun- gen wäre. – Auch in der Tiefe des Meeres 60 bis 80 ja 100 Traoiſsen |: 500–600′ :| Tief, in einer Tiefe wo es nach photometriſchen Verſuchen gewiß iſt, daß kein

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/541>, abgerufen am 22.11.2024.