finsternissen. Endlich eine 3te Art durch die Größe der Schatten welche die Berge werfen und die die größte Genauigkeit giebt.
Wir kennen jetzt die TopoOrographie des Mondes beinah besser wie die desr Erde; es sind alle Berge ge- messen, bis auf Höhen von 3 bis 400' |: ungefähr wie die PMichelsberge :|
Wir sehen immer nur einen Theil des Mondes; man glaubte früher daher daß der Mond keine Rotation habe, doch ist dieß nicht der Fall, sondern seine Rota- tion ist gleich der Umlaufszeit um die Erde |: Bei- spiel wenn man um einen Baum immer so herum geht daß man ihm im Gesicht behält :|. - Nur durch ein Schwanken des Mondes wird bisweilen etwas mehr gesehen, doch beträgt dieß und ungefähr 6 bis 8 Grad so daß wohl unsre Nachkommen nicht die Hoffnung ha- ben werden die andere Seite des Mondes zu sehen. Galiläi entdeckte zuerst diese Lobration während sei- ner Gefangenschaft 1657.Vgl. Galilei, Galileo: Lettera di Galileo Galilei Attenente alla titubazion Lunare, da esso nuovamente avvertita, scritta a richiesta del Sig. Alfonso Antonini di Udine. In: Opere di Galileo Galilei: Nobile Fiorentino. 5. Band. Mailand [1810], S. 23-35. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 15.01.2016. - Tob. Meier, Bouval, und Ni- colet haben sich später viel damit beschäftigt.
Ent-
finſterniſsen. Endlich eine 3te Art durch die Größe der Schatten welche die Berge werfen und die die größte Genauigkeit giebt.
Wir kennen jetzt die TopoOrographie des Mondes beinah beſser wie die desr Erde; es ſind alle Berge ge- meſsen, bis auf Höhen von 3 bis 400′ |: ungefähr wie die PMichelsberge :|
Wir ſehen immer nur einen Theil des Mondes; man glaubte früher daher daß der Mond keine Rotation habe, doch iſt dieß nicht der Fall, ſondern ſeine Rota- tion iſt gleich der Umlaufszeit um die Erde |: Bei- ſpiel wenn man um einen Baum immer ſo herum geht daß man ihm im Geſicht behält :|. – Nur durch ein Schwanken des Mondes wird bisweilen etwas mehr geſehen, doch beträgt dieß und ungefähr 6 bis 8 Grad ſo daß wohl unſre Nachkommen nicht die Hoffnung ha- ben werden die andere Seite des Mondes zu ſehen. Galiläi entdeckte zuerſt dieſe Lobration während ſei- ner Gefangenſchaft 1657.Vgl. Galilei, Galileo: Lettera di Galileo Galilei Attenente alla titubazion Lunare, da esso nuovamente avvertita, scritta a richiesta del Sig. Alfonso Antonini di Udine. In: Opere di Galileo Galilei: Nobile Fiorentino. 5. Band. Mailand [1810], S. 23–35. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 15.01.2016. – Tob. Meier, Bouval, und Ni- colet haben ſich ſpäter viel damit beſchäftigt.
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finſterniſsen. Endlich eine 3te Art durch die Größe der
Schatten welche die Berge werfen und die die größte
Genauigkeit giebt.
Wir kennen jetzt die Orographie des Mondes beinah
beſser wie die der Erde; es ſind alle Berge ge-
meſsen, bis auf Höhen von 3 bis 400′ |: ungefähr
wie die Michelsberge :|
Wir ſehen immer nur einen Theil des Mondes; man
glaubte früher daher daß der Mond keine Rotation
habe, doch iſt dieß nicht der Fall, ſondern ſeine Rota-
tion iſt gleich der Umlaufszeit um die Erde |: Bei-
ſpiel wenn man um einen Baum immer ſo herum
geht daß man ihm im Geſicht behält :|. – Nur durch ein
Schwanken des Mondes wird bisweilen etwas mehr
geſehen, doch beträgt dieß und ungefähr 6 bis 8 Grad
ſo daß wohl unſre Nachkommen nicht die Hoffnung ha-
ben werden die andere Seite des Mondes zu ſehen.
Galiläi entdeckte zuerſt dieſe Lobration während ſei-
ner Gefangenſchaft 1657. – Tob. Meier, Bouval, und Ni-
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/190>, abgerufen am 22.12.2024.
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