der von den canarischen Inseln bis zum Nordkap die Erde durch- forschte der erfahrenste Geognost. Man hat in unsern chemi- schen Oefen die geognostischen Producte nachmachen können; so hat Mitscherlich durch eine Reihe von Versuchen mehre der körnigen Gesteine dargestellt.
Die Atmosphäre.S. 14
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure.
Die Kohlensäure ist verschiedenartig, der Sauerstoff hinge- gen immer gleich, dies fand [ich]Humboldich auf dem Chimboraßo, GaylussacGayLussac noch höher im Ballon. Wie das Meer, so schlägt auch die Luft Wellen nach oben. Eine andere Bewegung der Luft ist die welche der Barometer anzeigt und die in den Tro- pengegenden so groß ist, daß man nach dem Barometer sehen kann was die Uhr ist; von 9-91/4 ist hier die größte Höhe; er sinkt bis 12 Uhr, steigt dann bis 41/4 und am höchsten steht er wiederum 41/2, sinkt dann bis 9 und wieder bis 31/2 wo er am niedrigsten ist. So giebt es hier 2 Ebben und Fluthen die durch Stürme und alle gewaltsamen Umände- rungen nicht unterbrochen werden.
Die Quantität der Niederschläge (Regen) ist sehr un- gleich. Die meisten von allen Ländern, die in gleicher nörd- licher Breite gelegen sind hat England nemlich 30-35 Zoll; in den Tropen finden sich 130".
Das Klima ist nicht nur von der astronomischen LageS. 15
der Erdtheile abhängig, sondern auch durch Verhältniß zwischen Continent und Meer bedingt, besonders ist es abhängig von dem mehr Wärme erregenden Lande im Ver-
hältniß
der von den canarischen Inseln bis zum Nordkap die Erde durch- forschte der erfahrenste Geognost. Man hat in unsern chemi- schen Oefen die geognostischen Producte nachmachen können; so hat Mitscherlich durch eine Reihe von Versuchen mehre der körnigen Gesteine dargestellt.
Die Atmosphäre.S. 14
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure.
Die Kohlensäure ist verschiedenartig, der Sauerstoff hinge- gen immer gleich, dies fand [ich]Humboldich auf dem Chimboraßo, Gaÿlussac⎡GayLussac noch höher im Ballon. Wie das Meer, so schlägt auch die Luft Wellen nach oben. Eine andere Bewegung der Luft ist die welche der Barometer anzeigt und die in den Tro- pengegenden so groß ist, daß man nach dem Barometer sehen kann was die Uhr ist; von 9–9¼ ist hier die größte Höhe; er sinkt bis 12 Uhr, steigt dann bis 4¼ und am höchsten steht er wiederum 4½, sinkt dann bis 9 und wieder bis 3½ wo er am niedrigsten ist. So giebt es hier 2 Ebben und Fluthen die durch Stürme und alle gewaltsamen Umände- rungen nicht unterbrochen werden.
Die Quantität der Niederschläge (Regen) ist sehr un- gleich. Die meisten von allen Ländern, die in gleicher nörd- licher Breite gelegen sind hat England nemlich 30–35 Zoll; in den Tropen finden sich 130″.
Das Klima ist nicht nur von der astronomischen LageS. 15
der Erdtheile abhängig, sondern auch durch Verhältniß zwischen Continent und Meer bedingt, besonders ist es abhängig von dem mehr Wärme erregenden Lande im Ver-
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[[11]/0017]
der von den canarischen Inseln bis zum Nordkap die Erde durch-
forschte der erfahrenste Geognost. Man hat in unsern chemi-
schen Oefen die geognostischen Producte nachmachen können;
so hat Mitscherlich durch eine Reihe von Versuchen mehre der
körnigen Gesteine dargestellt.
Die Atmosphäre.
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure.
Die Kohlsäure ist verschiedenartig, der Sauerstoff hinge-
gen immer gleich, dies fand ich auf dem Chimboraßo,
Gay
Lussac noch höher im Ballon. Wie das Meer, so schlägt auch
die Luft Wellen nach oben. Eine andere Bewegung der Luft
ist die welche der Barometer anzeigt und die in den Tro-
pengegenden so groß ist, daß man nach dem Barometer
sehen kann was die Uhr ist; von 9–9¼ ist hier die größte
Höhe; er sinkt bis 12 Uhr, steigt dann bis 4¼ und am höchsten
steht er wiederum 4½, sinkt dann bis 9 und wieder bis 3½
wo er am niedrigsten ist. So giebt es hier 2 Ebben und
Fluthen die durch Stürme und alle gewaltsamen Umände-
rungen nicht unterbrochen werden.
Die Quantität der Niederschläge (Regen) ist sehr un-
gleich. Die meisten von allen Ländern, die in gleicher nörd-
licher Breite gelegen sind hat England nemlich 30–35 Zoll;
in den Tropen finden sich 130″.
Das Klima ist nicht nur von der astronomischen Lage
der Erdtheile abhängig, sondern auch durch Verhältniß
zwischen Continent und Meer bedingt, besonders ist es
abhängig von dem mehr Wärme erregenden Lande im Ver-
hältniß
S. 15
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/17>, abgerufen am 22.02.2025.
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