vor 8 Monate,n,, welches früher immer verschont blieb. Sie wirken indeß nicht bloß dynamisch und mechanisch sondern auch chemisch. Oft hat man Flammen aufsteigen sehen; so z. E. in Lissabon wo noch 3 Wochen nachher Rauch von den benachbarten Höhen aufstieg. Auch Hügel erheben sich, in Südamerika modiamoja genannt, in denen nach Klapproths und G. Rose's Unter- suchungen gekohltes Wasserstoffgas sich findet. Daß die Electricität mit diesen Erscheinungen in Verbindung stehe ist oft geläugnet und auch Humboldt hatich habe in Südamerika keine Veränderung derselben bemerkt. Doch hat man im Thal von Pignerol in Piemont wo die Erdbeben 1808 fast 8 Monate G fortdauerten bei den einzelnen Erdstößen beträchtliche Ver- änderungen in den Spannungen eines Electrometers ge- funden.Elekrometers
Doch die Erdbeben erschüttern nicht allein sondern die er- schütterten Theile werden auch oft erhoben und bleiben in diesem Zustande. So sind häufig Untiefen in den amerikanischen Häfen entstanden, so haben sich neuerdings 30-40 Meilen längs der Küste Kalksteinschichten bis 5 Fuß Höhe sich erhoben. In den moluckischen moluckischen Inseln finden, wie RheinwaldtReinhart(?) erzählt ähnliche Dinge statt; langsame Hebungen hat man beobachtet und an Corallenriffen meint er ähnliches gesehen zu haben. In Schweden hat man lange schon bemerkt (ZeudiusCelsius? z. E.) daß an einem großen Theil der inneren Küste der Meeresspiegel sinkt, d. Da dies nun an andern Stellen nicht geschieht, so schließt v. Buch sehr richtig, daß es dieer Continent sei der emporsteigt, nicht das Meer welches sinkt. Dies Emporsteigen beträgt in 100 Jahren kaum 3 bis 4
vor 8 Monate,n,, welches früher immer verschont blieb. Sie wirken indeß nicht bloß dÿnamisch und mechanisch sondern auch chemisch. Oft hat man Flammen aufsteigen sehen; so z. E. in Lissabon wo noch 3 Wochen nachher Rauch von den benachbarten Höhen aufstieg. Auch Hügel erheben sich, in Südamerika modiamoja genannt, in denen nach Klapproths und G. Rose’s Unter- suchungen gekohltes Wasserstoffgas sich findet. Daß die Electricität mit diesen Erscheinungen in Verbindung stehe ist oft geläugnet und auch Humboldt hatich habe in Südamerika keine Veränderung derselben bemerkt. Doch hat man im Thal von Pignerol in Piemont wo die Erdbeben 1808 fast 8 Monate G fortdauerten bei den einzelnen Erdstößen beträchtliche Ver- änderungen in den Spannungen eines Electrometers ge- funden.Elekrometers
Doch die Erdbeben erschüttern nicht allein sondern die er- schütterten Theile werden auch oft erhoben und bleiben in diesem Zustande. So sind häufig Untiefen in den amerikanischen Häfen entstanden, so haben sich neuerdings 30–40 Meilen längs der Küste Kalksteinschichten bis 5 Fuß Höhe sich erhoben. In den ⎡moluckischen moluckischen Inseln finden, wie RheinwaldtReinhart(?) erzählt ähnliche Dinge statt; langsame Hebungen hat man beobachtet und an Corallenriffen meint er ähnliches gesehen zu haben. In Schweden hat man lange schon⎡ bemerkt (ZeudiusCelsius? z. E.) daß an einem großen Theil der inneren Küste der Meeresspiegel sinkt, d. Da dies nun an andern Stellen nicht geschieht, so schließt v. Buch sehr richtig, daß es dieer Continent sei der emporsteigt, nicht das Meer welches sinkt. Dies Emporsteigen beträgt in 100 Jahren kaum 3 bis 4
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[[157]/0163]
vor 8 Monaten,, welches früher immer verschont blieb. Sie wirken
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wo noch 3 Wochen nachher Rauch von den benachbarten Höhen
aufstieg. Auch Hügel erheben sich, in Südamerika moja
genannt, in denen nach Klapproths und G. Rose’s Unter-
suchungen gekohltes Wasserstoffgas sich findet. Daß die
Electricität mit diesen Erscheinungen in Verbindung stehe ist
oft geläugnet und auch ich habe in Südamerika keine
Veränderung derselben bemerkt. Doch hat man im Thal von
Pignerol in Piemont wo die Erdbeben 1808 fast 8 Monate
fortdauerten bei den einzelnen Erdstößen beträchtliche Ver-
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funden.
G
Elekrometers
33. Vorlesung, 27. Februar 1828
Doch die Erdbeben erschüttern nicht allein sondern die er-
schütterten Theile werden auch oft erhoben und bleiben in diesem
Zustande. So sind häufig Untiefen in den amerikanischen Häfen
entstanden, so haben neuerdings 30–40 Meilen längs
der Küste Kalksteinschichten bis 5 Fuß Höhe sich erhoben. In den
moluckischen Inseln finden, wie Reinhart erzählt ähnliche
Dinge statt; langsame Hebungen hat man beobachtet und an
Corallenriffen meint er ähnliches gesehen zu haben. In Schweden
hat man lange schon bemerkt (Celsius? z. E.) daß an einem großen Theil
der inneren Küste der Meeresspiegel sinkt. Da dies nun an
andern Stellen nicht geschieht, so schließt v. Buch sehr richtig,
daß es der Continent sei der emporsteigt, nicht das Meer welches
sinkt. Dies Emporsteigen beträgt in 100 Jahren kaum 3 bis 4
moluckischen
(?)
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [157]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/163>, abgerufen am 22.02.2025.
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