Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2881, Wien, 1698.halten möchte. In dem Marsch haben Ihro Königl. Mayest. die Schlös- halten möchte. In dem Marsch haben Ihro Königl. Mayest. die Schlös- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> halten möchte. In dem Marsch haben Ihro Königl. Mayest. die Schlös-<lb/> ser/ so auß den Intraden der Starosteyen sollen unterhalten werden/ und<lb/> gäntzlich ruiniret sind/ übel gefallen; Sie können sich nicht gnugsamb<lb/> darüber verwundern/ daß die Herren Starosten die Einkünfften nicht auff<lb/> gehörige <hi rendition="#aq">Reputationes,</hi> sondern auff <hi rendition="#aq">Privat-</hi>Nutzen anwenden/ und hat<lb/> dieses Ihro Königl. Mayest. schon <hi rendition="#aq">intimi</hi>rt/ daß auff künfftigen Reichs-<lb/> Tag ohne die <hi rendition="#aq">Quarten,</hi> die Helffte der Einkünfften von den Starosteyen<lb/> auff die <hi rendition="#aq">Residenz</hi>en angewendet werden sollen/ und mit solchen Geldern<lb/> sollen die auß dem Senat und deß Königs Rittern <hi rendition="#aq">deputi</hi>rte <hi rendition="#aq">Commissa-<lb/> rien fide jurata</hi> zum Bau <hi rendition="#aq">disponi</hi>ren/ von welchen auff den <hi rendition="#aq">Commissio-<lb/> nibus</hi> die neue <hi rendition="#aq">bonorum regalium lustratores</hi> und <hi rendition="#aq">Commissarii</hi> Rech-<lb/> nung geben sollen. Der Wildische Woywod Sapieha ist vergangenen<lb/> Freytag auff die von Ihro Kön. Maj. gegebene <hi rendition="#aq">Universali</hi>en sicher nach<lb/> Littauen abgereiset/ mitnehmende/ daß/ so bald die Littauis. Armee von<lb/> dannen <hi rendition="#aq">ad operationes bellicas</hi> Ihro Kön. Mayest. nachfolgen wird/<lb/> sollen alsobald die Woywodschafften/ so <hi rendition="#aq">in Confœderation</hi> stehen/ in ihre<lb/> Häuser <hi rendition="#aq">reverti</hi>ren/ <hi rendition="#aq">sub rigore descripto</hi> in diesem <hi rendition="#aq">Universali.</hi> Auß<lb/> Sezokan wird geschrieben/ daß/ wie die Türcken/ so bey dem Wallachi-<lb/> schen Hofpodar in Jaß ihre Residenz haben/ vernommen/ daß Ih. Kön.<lb/> Mayest. dahin komme/ die Oerter zu besetzen/ haben sie sich alsobald erklä-<lb/> ret/ diesen Ort den Tartarn zu übergeben/ und zu verbrennen/ worauß viel-<lb/> leicht nichts werden wird/ <supplied cert="low">weilen</supplied> die Wallachen in den Klöstern und Wäl-<lb/> dern zum Hinterhalt versam̃let sind. Weilen biß anhero grosse Unord-<lb/> nungen unter denen Königlichen Teutschen Völckern vorgefallen/ als wo-<lb/> durch selbige gegen Reuschland dero Marsch nicht so schleunig haben fort-<lb/> setzen können/ gleich wie solches Ihro Kön. Mayest. gern gesehen hätten;<lb/> als haben höchstgedachte S. Mayest. an einige/ so Haupt-Ursachen daran<lb/> gewesen/ scharffe Exempel <hi rendition="#aq">statui</hi>ren lassen/ weßwegen sie jetzo die außge-<lb/> gebene Ordres mit mehrerem Respect annehmen/ und folgbar ihren<lb/> Marsch geruhiger und ohn übermässige <hi rendition="#aq">turbation</hi> der <hi rendition="#aq">Noblesse,</hi> fortsetzen/<lb/> wie sie dann das Lembergische Gebiet bereits erreichet haben sollen/ daß<lb/> man also ehistens von deß Königs gehaltenen Einzug in Lemberg ein meh-<lb/> rers zu berichten haben wird. Der Moscowitische Czaar hat sich in die-<lb/> sem Land nicht lang auffgehalten/ sondern so bald er mit Sr. Mayest. sich<lb/><hi rendition="#aq">abouchiret,</hi> gerades Weeges nach Moscau sich begeben/ dieweilen die<lb/> Brieffe von daher die schlechte Zeitung <hi rendition="#aq">confirmi</hi>ren/ wie daß einige Landes-<lb/><hi rendition="#aq">Senatores,</hi> oder Bojaren/ auß Anstifftung der Türcken und Tartarn/ eine<lb/> Auffruhr in dem Land zu erwecken sich bemüheten/ und daß die Abwe-<lb/> senheit ihres Landsfürsten/ eine grosse <hi rendition="#aq">Ombragie,</hi> so wol bey dem Volck<lb/> als Staats-<hi rendition="#aq">Ministris</hi> verursachet habe.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
halten möchte. In dem Marsch haben Ihro Königl. Mayest. die Schlös-
ser/ so auß den Intraden der Starosteyen sollen unterhalten werden/ und
gäntzlich ruiniret sind/ übel gefallen; Sie können sich nicht gnugsamb
darüber verwundern/ daß die Herren Starosten die Einkünfften nicht auff
gehörige Reputationes, sondern auff Privat-Nutzen anwenden/ und hat
dieses Ihro Königl. Mayest. schon intimirt/ daß auff künfftigen Reichs-
Tag ohne die Quarten, die Helffte der Einkünfften von den Starosteyen
auff die Residenzen angewendet werden sollen/ und mit solchen Geldern
sollen die auß dem Senat und deß Königs Rittern deputirte Commissa-
rien fide jurata zum Bau disponiren/ von welchen auff den Commissio-
nibus die neue bonorum regalium lustratores und Commissarii Rech-
nung geben sollen. Der Wildische Woywod Sapieha ist vergangenen
Freytag auff die von Ihro Kön. Maj. gegebene Universalien sicher nach
Littauen abgereiset/ mitnehmende/ daß/ so bald die Littauis. Armee von
dannen ad operationes bellicas Ihro Kön. Mayest. nachfolgen wird/
sollen alsobald die Woywodschafften/ so in Confœderation stehen/ in ihre
Häuser revertiren/ sub rigore descripto in diesem Universali. Auß
Sezokan wird geschrieben/ daß/ wie die Türcken/ so bey dem Wallachi-
schen Hofpodar in Jaß ihre Residenz haben/ vernommen/ daß Ih. Kön.
Mayest. dahin komme/ die Oerter zu besetzen/ haben sie sich alsobald erklä-
ret/ diesen Ort den Tartarn zu übergeben/ und zu verbrennen/ worauß viel-
leicht nichts werden wird/ weilen die Wallachen in den Klöstern und Wäl-
dern zum Hinterhalt versam̃let sind. Weilen biß anhero grosse Unord-
nungen unter denen Königlichen Teutschen Völckern vorgefallen/ als wo-
durch selbige gegen Reuschland dero Marsch nicht so schleunig haben fort-
setzen können/ gleich wie solches Ihro Kön. Mayest. gern gesehen hätten;
als haben höchstgedachte S. Mayest. an einige/ so Haupt-Ursachen daran
gewesen/ scharffe Exempel statuiren lassen/ weßwegen sie jetzo die außge-
gebene Ordres mit mehrerem Respect annehmen/ und folgbar ihren
Marsch geruhiger und ohn übermässige turbation der Noblesse, fortsetzen/
wie sie dann das Lembergische Gebiet bereits erreichet haben sollen/ daß
man also ehistens von deß Königs gehaltenen Einzug in Lemberg ein meh-
rers zu berichten haben wird. Der Moscowitische Czaar hat sich in die-
sem Land nicht lang auffgehalten/ sondern so bald er mit Sr. Mayest. sich
abouchiret, gerades Weeges nach Moscau sich begeben/ dieweilen die
Brieffe von daher die schlechte Zeitung confirmiren/ wie daß einige Landes-
Senatores, oder Bojaren/ auß Anstifftung der Türcken und Tartarn/ eine
Auffruhr in dem Land zu erwecken sich bemüheten/ und daß die Abwe-
senheit ihres Landsfürsten/ eine grosse Ombragie, so wol bey dem Volck
als Staats-Ministris verursachet habe.
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