Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mercurij Relation. Nr. 45, München, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

Compagnien zu Pferdt allhier/ vmb so es
möglich/ die
besagte Auffruhr zu stillen/ welches Gott gebe! dann es sich
zu einem grausamen Blut-Bade ansehen läst. Gestern
begunte man bereits bey St. Rochi Kirchen starck zu ruf-
fen: Viva el Roy Alfonso y muorono todos los Iudeos
trayidores
, dises wurde aber bald durch die Patres Soc. Iesu
wider gestillt. Es seynd widerumb 9. grosse Algierische
Raub-Schiff in der See.

Auß Pariß/ vom 15. Octobr.

Ihre Majest. vnser König ist anstatt von S. Quen-
tin nach Flandern zu raisen/ den 13. diß wider zu Versail-
les angelanget/ vnd haben diser Tagen den Herrn Colbert
zu sich berueffen/ vnd jhm zu verstehen geben/ daß sie zu
Fortsetzung deß Kriegs auff künfftigen Januarij 20.
Millionen benöthiget wären/ worauff diser Minister ge-
antwortet/ daß er von ainigen Partitanten auff solche
Summa allberait Parola erhalten/ worüber Ihr May.
sich hoch erfreuet/ man vernimbt auch daß der König gö-
stern durch einen Expressen seinen Plenipotentiarien nach
Cöln Ordre gesandt/ die Tractaten abzubrechen/ vnd da-
von zuraisen.

Auß Metz/ vom 18. dito.

Demnach 800. Mann Spanische Cavallerie im
Luxenburgischen angelangt/ als ist aller Orten auf selbigen
Gräntzen Ordre ergangen/ sich wohl vor zusehen/ vnd
die Dörffer mit Schlagbaumen zu verwahren.

Nach dem der Printz von Conde die Conjunction der
Spanier vnd Holländer vernommen/ hat er sein Fußvolck
in vnderschidliche Gräntz-Orth in Flandern vertheilt/
vnd erwartet nur einen Succurs auß Franckreich zu sei-
nen 8000. Pferdten/ alsdann vermeint er seinem Feind
bastante zu seyn/ der König in Engelland hat den Parla-
mente Sitz biß auff den 15. Jenner verschoben.

Auß

Compagnien zu Pferdt allhier/ vmb so es
möglich/ die
besagte Auffruhr zu stillen/ welches Gott gebe! dann es sich
zu einem grausamen Blut-Bade ansehen läst. Gestern
begunte man bereits bey St. Rochi Kirchen starck zu ruf-
fen: Viva el Roy Alfonso y muorono todos los Iudeos
trayidores
, dises wurde aber bald durch die Patres Soc. Iesu
wider gestillt. Es seynd widerumb 9. grosse Algierische
Raub-Schiff in der See.

Auß Pariß/ vom 15. Octobr.

Ihre Majest. vnser König ist anstatt von S. Quen-
tin nach Flandern zu raisen/ den 13. diß wider zu Versail-
les angelanget/ vnd haben diser Tagen den Herrn Colbert
zu sich berueffen/ vnd jhm zu verstehen geben/ daß sie zu
Fortsetzung deß Kriegs auff künfftigen Januarij 20.
Millionen benöthiget wären/ worauff diser Minister ge-
antwortet/ daß er von ainigen Partitanten auff solche
Summa allberait Parola erhalten/ worüber Ihr May.
sich hoch erfreuet/ man vernimbt auch daß der König gö-
stern durch einen Expressen seinen Plenipotentiarien nach
Cöln Ordre gesandt/ die Tractaten abzubrechen/ vnd da-
von zuraisen.

Auß Metz/ vom 18. dito.

Demnach 800. Mann Spanische Cavallerie im
Luxenburgischen angelangt/ als ist aller Orten auf selbigen
Gräntzen Ordre ergangen/ sich wohl vor zusehen/ vnd
die Dörffer mit Schlagbaumen zu verwahren.

Nach dem der Printz von Conde die Conjunction der
Spanier vnd Holländer vernommen/ hat er sein Fußvolck
in vnderschidliche Gräntz-Orth in Flandern vertheilt/
vnd erwartet nur einen Succurs auß Franckreich zu sei-
nen 8000. Pferdten/ alsdann vermeint er seinem Feind
bastante zu seyn/ der König in Engelland hat den Parla-
mente Sitz biß auff den 15. Jenner verschoben.

Auß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
Compagnien zu Pferdt allhier/ vmb so es<lb/>
möglich/ die<lb/>
besagte Auffruhr zu stillen/ welches Gott gebe! dann es sich<lb/>
zu einem grausamen Blut-Bade ansehen läst. Gestern<lb/>
begunte man bereits bey St. Rochi Kirchen starck zu ruf-<lb/>
fen: <hi rendition="#aq">Viva el Roy Alfonso y muorono todos los Iudeos<lb/>
trayidores</hi>, dises wurde aber bald durch die <hi rendition="#aq">Patres Soc. Iesu</hi><lb/>
wider gestillt. Es seynd widerumb 9. grosse Algierische<lb/>
Raub-Schiff in der See.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß Pariß/ vom 15. Octobr.</head><lb/>
        <p>Ihre Majest. vnser König ist anstatt von S. Quen-<lb/>
tin nach Flandern zu raisen/ den 13. diß wider zu Versail-<lb/>
les angelanget/ vnd haben diser Tagen den Herrn Colbert<lb/>
zu sich berueffen/ vnd jhm zu verstehen geben/ daß sie zu<lb/>
Fortsetzung deß Kriegs auff künfftigen Januarij 20.<lb/>
Millionen benöthiget wären/ worauff diser Minister ge-<lb/>
antwortet/ daß er von ainigen Partitanten auff solche<lb/>
Summa allberait Parola erhalten/ worüber Ihr May.<lb/>
sich hoch erfreuet/ man vernimbt auch daß der König gö-<lb/>
stern durch einen Expressen seinen Plenipotentiarien nach<lb/>
Cöln Ordre gesandt/ die Tractaten abzubrechen/ vnd da-<lb/>
von zuraisen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß Metz/ vom 18. dito.</head><lb/>
        <p>Demnach 800. Mann Spanische Cavallerie im<lb/>
Luxenburgischen angelangt/ als ist aller Orten auf selbigen<lb/>
Gräntzen Ordre ergangen/ sich wohl vor zusehen/ vnd<lb/>
die Dörffer mit Schlagbaumen zu verwahren.</p><lb/>
        <p>Nach dem der Printz von Conde die Conjunction der<lb/>
Spanier vnd Holländer vernommen/ hat er sein Fußvolck<lb/>
in vnderschidliche Gräntz-Orth in Flandern vertheilt/<lb/>
vnd erwartet nur einen Succurs auß Franckreich zu sei-<lb/>
nen 8000. Pferdten/ alsdann vermeint er seinem Feind<lb/><hi rendition="#aq">bastante</hi> zu seyn/ der König in Engelland hat den Parla-<lb/>
mente Sitz biß auff den 15. Jenner verschoben.<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Auß</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] Compagnien zu Pferdt allhier/ vmb so es möglich/ die besagte Auffruhr zu stillen/ welches Gott gebe! dann es sich zu einem grausamen Blut-Bade ansehen läst. Gestern begunte man bereits bey St. Rochi Kirchen starck zu ruf- fen: Viva el Roy Alfonso y muorono todos los Iudeos trayidores, dises wurde aber bald durch die Patres Soc. Iesu wider gestillt. Es seynd widerumb 9. grosse Algierische Raub-Schiff in der See. Auß Pariß/ vom 15. Octobr. Ihre Majest. vnser König ist anstatt von S. Quen- tin nach Flandern zu raisen/ den 13. diß wider zu Versail- les angelanget/ vnd haben diser Tagen den Herrn Colbert zu sich berueffen/ vnd jhm zu verstehen geben/ daß sie zu Fortsetzung deß Kriegs auff künfftigen Januarij 20. Millionen benöthiget wären/ worauff diser Minister ge- antwortet/ daß er von ainigen Partitanten auff solche Summa allberait Parola erhalten/ worüber Ihr May. sich hoch erfreuet/ man vernimbt auch daß der König gö- stern durch einen Expressen seinen Plenipotentiarien nach Cöln Ordre gesandt/ die Tractaten abzubrechen/ vnd da- von zuraisen. Auß Metz/ vom 18. dito. Demnach 800. Mann Spanische Cavallerie im Luxenburgischen angelangt/ als ist aller Orten auf selbigen Gräntzen Ordre ergangen/ sich wohl vor zusehen/ vnd die Dörffer mit Schlagbaumen zu verwahren. Nach dem der Printz von Conde die Conjunction der Spanier vnd Holländer vernommen/ hat er sein Fußvolck in vnderschidliche Gräntz-Orth in Flandern vertheilt/ vnd erwartet nur einen Succurs auß Franckreich zu sei- nen 8000. Pferdten/ alsdann vermeint er seinem Feind bastante zu seyn/ der König in Engelland hat den Parla- mente Sitz biß auff den 15. Jenner verschoben. Auß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort München wurde erschlossen (vg… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T15:10:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-03-30T15:10:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mercurii0045_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mercurii0045_1673/2
Zitationshilfe: Mercurij Relation. Nr. 45, München, 1673, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mercurii0045_1673/2>, abgerufen am 03.12.2024.