[N. N.]: Das Meerwunder. In: ‚Dresdner Heldenbuch‘ (Heldenbuch des Kaspar von der Rhön). [s. l.], 1472, Bl. 193r–199v. Hrsg. und übersetzt von Anja Braun et al. Stuttgart, 2017.Vers 258 dot schlug. Vers 259Der man ye ein nach dem andern Vers 261Do wolt in nymant mer bestan. Vers 262In sche- wet mancher werden man, Vers 263Die teten vor ym flichen, Vers 264Wol vor dem teuffel ungehewr. Vers 265Dem kung dem wurd freude teur. Vers 266Auf sein pest schlos do gunt er czichen, Vers 267Dasselbig schlos das spert er zu Vers 268Vor dem schewchslichen kunder. Vers 269Der arge teuffel het kein ru. Vers 270Nun mügt ir horen wunder: Vers 271Er scheuchet weder pfeill noch gschos, Vers 272Des schlosses tor das stis er auf Vers 273Mit einem mordiglichen stos. Vers 274Die weil het sich gewapet an Vers 275Der kung, der sun und die fraw schon Vers 276In stahel und yn eissen. Vers 277Der kung sprach: >nun helffet mir, Vers 278Das wir toten das arge tir; Vers 279Dar umb wirt man uns preissen. Vers 280Ob ich das thir gemachet han, Vers 281Des kan ich nit gelauben. Vers 282Er ist der teuffel weideman, Vers 283Er wil uns hie berauben Vers 284Des kunigre- ichs, merket eben. Vers 285Darumb wil er uns pringen Vers 286Alle drey umb unsser lebn. Vers 258 dot schlug. Vers 259Der man ye ein nach dem andern Vers 261Do wolt in nymant mer bestan. Vers 262In sche- wet mancher werden man, Vers 263Die teten vor ym flichen, Vers 264Wol vor dem teuffel ungehewr. Vers 265Dem kung dem wurd freude teur. Vers 266Auf sein pest schlos do gunt er czichen, Vers 267Dasselbig schlos das spert er zu Vers 268Vor dem schewchslichen kunder. Vers 269Der arge teuffel het kein ru. Vers 270Nun mügt ir horen wunder: Vers 271Er scheuchet weder pfeill noch gschos, Vers 272Des schlosses tor das stis er auf Vers 273Mit einem mordiglichen stos. Vers 274Die weil het sich gewapet an Vers 275Der kung, der sun und die fraw schon Vers 276In stahel und yn eissen. Vers 277Der kung sprach: ›nun helffet mir, Vers 278Das wir toten das arge tir; Vers 279Dar umb wirt man uns preissen. Vers 280Ob ich das thir gemachet han, Vers 281Des kan ich nit gelauben. Vers 282Er ist der teuffel weideman, Vers 283Er wil uns hie berauben Vers 284Des kunigre- ichs, merket eben. Vers 285Darumb wil er uns pringen Vers 286Alle drey umb unsser lebn. <TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <lg n="20"> <l n="258"><pb facs="#f0013" corresp="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/9933/409/" n="197v"/> dot schlug.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Die er alle nacheinander totschlug,“</note></l> <l n="259">Der man ye ein nach dem andern<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Die trug man je“</note></l> </lg><lb/> <l n="260">Also dot hin zum grabe trug.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Einen nach dem anderen zu Grabe.“</note></l> </lg> <lg n="21"><lb/> <l n="261">Do wolt in nymant mer bestan.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Da wollte niemand mehr gegen ihn antreten,“</note></l> <l n="262">In sche<choice><orig/><reg>-</reg></choice><lb/> wet mancher werden man,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Viele ehrenwerte Männer scheuten ihn,“</note></l> <l n="263">Die teten vor<lb/> ym flichen,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Sie flohen vor ihm, “</note></l> <l n="264">Wol vor dem teuffel ungehewr.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Dem teuflischen Ungeheuer.“</note></l><lb/> <l n="265">Dem kung dem wurd freude teur.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Dem König wurde Freude selten.“</note></l> <l n="266">A<add place="superlinear">u</add>f sein<lb/> pest schlos do gunt er czichen,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Er zog auf sein bestes Schloss.“</note></l> <l n="267">Dasselbig<lb/> schlos das spert er zu<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Dieses Schloss verriegelte er“</note></l> <l n="268">Vor dem schewchslichen<lb/> kunder.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Vor dem scheußlichen Untier.“</note></l> <l n="269">Der arge teuffel het kein ru.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Der schlimme Teufel gab keine Ruhe.“</note></l> <l n="270">Nun<lb/> mügt ir horen<note resp="#textsource-1" type="editorial"><bibl><ref target="http://d-nb.info/979763177">Kofler [2006]</ref></bibl> liest heren</note> wunder:<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Nun könnt ihr Staunenswertes hören:“</note></l> <l n="271">Er scheuchet <choice><sic>wider</sic><corr resp="#textsource-1">weder</corr></choice><lb/> pfeill noch gschos,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Er scheute weder Pfeil noch Geschoss,“</note></l> <l n="272">Des schlosses tor das stis<lb/> er auf<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Das Schlosstor stieß er auf“</note></l> <l n="273">Mit einem mordiglichen stos.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Mit einem mörderischen Stoß.“</note></l> </lg> <lg n="22"> <l n="274">Die weil het sich gewapet an<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „In der Zwischenzeit hatten sich“</note></l> <l n="275">Der kung,<lb/> der sun und die fraw schon<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Der König, der Sohn und die schöne Frau“</note></l> <l n="276">In stahel und<lb/> yn eissen.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „In Stahl und in Eisen gewappnet.“</note></l> <l n="277">Der kung sprach: ›nun helffet<lb/> mir,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Der König sprach: „Nun helft mir,“</note></l> <l n="278">Das wir to<unclear reason="illegible" cert="low" resp="#textsource-1">t</unclear>en das arge tir;<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Damit wir das furchtbare Tier töten können;“</note></l> <l n="279">Dar<lb/> umb wirt man uns preissen.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Dafür wird man uns preisen.“</note></l> <l n="280">Ob ich<lb/> das thir gemachet han,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Dass ich das Untier gezeugt habe,“</note></l> <l n="281">Des kan ich nit<lb/> gelauben.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Das kann ich nicht glauben. “</note></l> <l n="282">Er ist der teuffel weideman,<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Er ist der Jäger der Teufel,“</note></l><lb/> <l n="283">Er wil uns hie berauben<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Er will uns hier “</note></l> <l n="284">Des kunigre<choice><orig/><reg>-</reg></choice><lb/> ichs, merket eben.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Des Königreichs berauben, seid Euch dessen bewusst.“</note></l> <l n="285">Darumb wil er uns<lb/> pringen<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Deswegen will er uns alle drei“</note></l> <l n="286">Alle drey umb unsser lebn.<note resp="#textsource-1" type="editorial">Übertragung: „Um unser Leben bringen.“</note><lb/></l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [197v/0013]
dot schlug. Der man ye ein nach dem andern
Also dot hin zum grabe trug.
Do wolt in nymant mer bestan. In sche
wet mancher werden man, Die teten vor
ym flichen, Wol vor dem teuffel ungehewr.
Dem kung dem wurd freude teur. Auf sein
pest schlos do gunt er czichen, Dasselbig
schlos das spert er zu Vor dem schewchslichen
kunder. Der arge teuffel het kein ru. Nun
mügt ir horen wunder: Er scheuchet weder
pfeill noch gschos, Des schlosses tor das stis
er auf Mit einem mordiglichen stos.
Die weil het sich gewapet an Der kung,
der sun und die fraw schon In stahel und
yn eissen. Der kung sprach: ›nun helffet
mir, Das wir toten das arge tir; Dar
umb wirt man uns preissen. Ob ich
das thir gemachet han, Des kan ich nit
gelauben. Er ist der teuffel weideman,
Er wil uns hie berauben Des kunigre
ichs, merket eben. Darumb wil er uns
pringen Alle drey umb unsser lebn.
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(2018-02-22T15:10:46Z)
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